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Otto Rössler: * 06.02.1907, † 09.07.1991

von Redaktion am 6. Februar 2012

Otto Rössler wäre heute 105 Jahre alt geworden. Als Antisemit, NSDAP-Mitglied, SS-Untersturmführer, Mitarbeiter des SS-Ahnenerbe, des Instituts zum Studium der Judenfrage, des SD und des RSHA wurde Otto Rössler im Zuge des am 10. April 1951 verabschiedeten Gesetzes zur Regelung der Rechtsverhältnisse der unter Artikel 131 des Grundgesetzes fallenden Personen wieder in den Hochschuldienst an der Eberhard Karls Universität Tübingen aufgenommen und beendete seine akademische Tätigkeit unbeschadet seiner antizivilisatorischen Vergangenheit in allen Würden an der Philipps-Universität Marburg. In Würden, die seinen Opfern für immer verwehrt bleiben.

Otto Rössler mit Sohn Otto E. und Tochter Ingrid, undatiert

Otto Rössler, Sohn Otto E. und Tochter Ingrid

RelativKritisch spricht der noch verbliebenen Familie von Otto Rössler die besten Wünsche aus, sich ihres Ahnherrn angemessen zu erinnern. Und mahnt erneut, bei ihren weiteren Aktionen, die sich auf den antisemitischen Vorfahren berufen, endlich einen realistischen Umgang mit der extrem belasteten Familiengeschichte aufzunehmen. Und den gebührenden Respekt vor den Opfern zu wahren, die auch Otto Rössler zu verantworten hat.

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13 Kommentare | Kommentar schreiben
 
  1. #1 | pauli | 7. Februar 2012, 12:56

    Und natürlich ist er wie so viele andere Nazis steinalt geworden … man weiß nicht wer widerwärtiger ist, solche Typen wie der oder die, die ihn mit verlogenen Ehren ins Zivilleben aufgenommen haben als wäre nichts gewesen.

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  2. #2 | Hans | 7. Februar 2012, 19:59

    Es ist schon bemerkenswert widerwärtig, wie der Otto Rössler junior die Geschichte seines Vaters gewaltsam umdeutet, um seine eigene eingebildete Opferrolle mit dem gelben Stern „adeln“ zu können.

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  3. #3 | Jason | 8. Februar 2012, 03:06

    Bemerkenswert Foto!

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  4. #4 | Noblinski | 11. Februar 2012, 14:51

    In Wikipedia wird Rössler sen. mit seiner Meinung über die „Schuld“ der Juden an der europäischen Aufklärung zitiert. Ich weiß zwar nicht, ob das ein Ausnahmetext ist, aber ich finde, das sollte einem jeden Juden runter gehen wie Öl. Wenn nur jeder Kritiker oder Antisemit heute so gut informiert wäre.

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  5. #5 | Karl | 11. Februar 2012, 20:03

    @#4 | Noblinski | 11. Februar 2012, 14:51:

    meinst du das Folgende?

    „Von dieser ersten ‚Aufklärung‘ führt ein gerader Weg zu allen späteren ‚Aufklärungen‘ der Geschichte. Alle sogenannten fortschrittlichen Ideologien, Liberalismus und Materialismus, Demokratie und Pazifismus, sind Kinder desselben Geistes. Auch die kapitalistische neuzeitliche Entartungsform des Wirtschaftslebens, deren klassische Ausprägung im britischen Empire wir Plutokratie nennen, weist unverkennbar dieselben Züge auf […] England ist mit seiner politischen und wirtschaftlichen, wie mit seiner geistigen Verjudung, mit seinem Auserwähltheitsdünkel, seinem plutokratischen Imperialismus in den letzten Jahrhunderten zu einer anti-europäischen Macht geworden, von der sich die Völker des großeuropäischen Raumes, um zu der artgemäßen Gestaltung ihres Schicksals zu gelangen, ebenso befreien müssen, wie von den in ihrem Inneren schmarotzenden internationalen Juden.“

    (zitiert am 11.2.2012 aus Otto Rössler (Afrikanist), „Juden und Engländer“ | Wikipedia)

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  6. #6 | Noblinski | 12. Februar 2012, 17:02

    @Karl:
    Das war halt vor seiner „Entnazifizierung“. Ich habe mir angewöhnt, bestimmte propagandistische Floskeln, wie sie in jener Zeit verhaftet sind, zu überlesen. Wenn es jetzt hier so provozierend steht, mutet es ziemlich großdeutsch an. Wobei ich in der Formulierung „Gestaltung ihres Schicksals“ doch jetzt einen semantischen Blödsinn entdecke.

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  7. #7 | haereticus | 12. Februar 2012, 18:53

    Man gewöhnt sich langsam daran, dass man weder saubere Luft, noch sauberes Wasser, noch saubere Nahrungsmittel bekommt.
    Alles ist mit Dreck und Abfall zusammengemischt, schön verpackt und mit
    Zertifikaten ausgestattet, die einem in dem Wahn lullen, dass man da schon
    auf unsere Gesundheit achtet.

    Auch hat man sich längst daran gewöhnt, dass die uns im Allgemeinen von
    Politikern und Historikern, sowie auch Journalisten eingebrockte Suppe
    immer mehr den Eigengeschmack der enthaltenen Ausgangsprodukte überdeckend, erbärmlich salzlos gewürzt ist, sodass sich auch hier ein fader Einheitsgeschmack ‚herausgezüchtet‘ hat.

    Besonders Ekelerregendes wird dann zum Ausgleich total übersalzen, damit
    der durchschnittliche Verbrauch an diesem kostbaren Gut etwa gleich bleibt,
    und nicht etwa eine Anomalie zu entdecken wäre.

    Untersucht man diese ‚geistige Nahrung‘ genauer auf die verwendeten Zutaten,
    so stößt man ab und zu auf extrem ekelerregende Ausgangsprodukte, deren wahrer Geruch und Geschmack von dominanten Gewürzmischungen besonders hinterhältiger Art überdeckt wird.
    Immer seltener vergreifen sich diese ‚Köche der Correctness‘ in der Kunst der Neutralisierung auf den Einheitsgeschmack.

    Ab und zu aber taucht aus lange nicht betretenen Gewölben eine Konserve auf,
    deren Inhalt auf andere Geschmacksrichtungen abgestimmt wurde. Damit können wir heute nichts mehr anfangen, ausser an solchen Beispielen zu lernen, wie leicht doch die Geschmäcker manipuliert werden können.
    Mit anderen Worten: „Es ist zum Kotzen!“

    Da besinnt man sich doch manchmal an längst Verschollenes:
    Du sollst nicht von den ‚Früchten des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse‘ essen!
    Wenn ‚Gut und Böse‘, sich vereinend, ‚Frucht‘ zeugen, so soll der Mensch
    nicht von dieser verderblichen Frucht essen.
    Tut er es, isst er sich den Tod hinein.

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  8. #8 | Noblinski | 12. Februar 2012, 19:05

    Ich werde noch etwas dazu sagen, was ich beim Lesen des „schmarotzenden Judens“ denke. Das ist ja nicht nur eine Floskel, wie sie von Autoren im damaligen Milieu sicher vielfach völlig gedankenlos verwendet wurde. Es ist eine allegorische Metapher, das mittelalterliche Bild vom geldverleihenden Juden, der seine Schuldner mit überzogenen Forderungen peinigt, die Karikatur des verschlagenen Menschen schlechthin, die durch Jahrhunderte der Judenverfolgung überkommen ist. Dabei wird völlig ausgeblendet, daß Juden keineswegs immer reich waren sondern in allen Ständen vertreten und, daß die Schuldner sehr häufig ebenfalls Juden waren.

    Es ist auch eine großer Unterschied, ob das in einem Text steht, den ein bekennender Antisemit in Deutschlands finsterster Epoche verfasste, oder ob das ein Mitglied der Occupy-Bewegung äußert, der demnächst vor hat, seinen Master in Ökonomie zu machen. Ich selber bin unsicher, ob ich damals um diese Metapher herum gekommen wäre. Gemeint ist in jedem Falle das liberale Unternehmertum schlechthin, Menschen also, die ihr Kapital in Unternehmungen stecken, die für die Entwicklung der Gesellschaft einen Sinn machen und, so sie Erfolg haben, auch einen Gewinn abwerfen. Die dahinter stehende Frage, ob die Finanzierung der eigenen Existenz und des Lebensstandards auf der Basis so eingenommener Gewinne moralisch ist, hat doch die Geschichte längst abschließend beantwortet.

    Das Erfolgsmodell, in dem wir heute leben, hat sich bislang gegen alle staatsfinanzierten Wirtschaftsmodelle durchgesetzt, Rössler sen. konnte das ja noch nicht wissen, das im einzelnen jetzt durch zu deklinieren, würde zu weit führen. Man findet eben diese spannende Mischung aus Spieltrieb und Verantwortung zur Finanzierung von Risiko bei staatlichen Beamten nicht in derselben Weise wie beim privaten Investor. Das wird doch kaum von jemandem noch bestritten. Es sind Millionen von jungen Menschen in aller Welt, von San Francisco bis Schanghai und Moskau, die sich beim Studieren große Mühe geben mit dem Ideal im Kopf, eines Tages von Gewinn aus liberalem Unternehmertum leben zu können. Das ist, wenn man so will, der Inbegriff der Verjudung der ganzen Welt, der Endsieg dieser Art, den gesellschaftlichen Wettbewerb zu betrachten und anzunehmen. Das Endstadium der Aufklärung. Der Versuch, sich davon zu befreien wurde blutig aber historisch sauber abgearbeitet. Insofern, so fasse ich das auf, hat Rössler sen. faktisch zu 100% recht behalten. Als Wissenschaftler, nicht als Antisemit. Auch wenn es konkret um diese anstößige Wortwahl geht. Ich interpretiere das so.

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  9. #9 | galileo2609 | 12. Februar 2012, 20:17

    Noblinski,

    gibt es zu ihren Kommentaren auch eine Gebrauchsanweisung oder muss ich mir zu dieser wirren Aneinanderreihung von Sätzen meine eigenen Gedanken machen? Die dann nicht besonders günstig für sie ausfallen werden.

    galileo2609

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  10. #10 | Noblinski | 13. Februar 2012, 10:21

    @ galileo:
    Bei mir ist das so: Habe ich etwas auch nach mehrmaligem Lesen nicht verstanden, lege ich es weg und halte mich für nicht ausreichend kompetend. Sich eigene Gedanken zu machen, kann natürlich niemals schaden. Wobei Intellektuelle ja häufig den Anspruch an sich selber stellen, eigentlich alles verstehen zu müssen, wollten sie nicht an ihrer guten Ausbildung und Motivation zweifeln. Das ist aber eine Fehlhaltung, es ist selbstverständlich möglich, auch rückwärts über den eigenen Schatten zu springen. Man muß es ja nicht vor aller Leute Augen tun.

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  11. #11 | haereticus | 13. Februar 2012, 10:59

    @Noblinsky, #8

    Es ist auch eine großer Unterschied, ob das in einem Text steht, den ein bekennender Antisemit in Deutschlands finsterster Epoche verfasste, oder ob das ein Mitglied der Occupy-Bewegung äußert, der demnächst vor hat, seinen Master in Ökonomie zu machen. Ich selber bin unsicher, ob ich damals um diese Metapher herum gekommen wäre.

    Ja, die guten Ökonomen. Menschen, die sich immer und überall unermüdlich für das
    Gemeinwohl einsetzen und dabei ihr wohlverdientes Stück von der Torte schneiden.
    Öffne ich mein Fenster, weil ich ab und zu frische Luft brauche, schlägt mir
    seit Wochen ein unerträglicher Schwall von durch geruchsmanipulierte Schweinegülle verpesteter Luft entgegen. Das wird als Beitrag zum Gemeinwohl gewertet, denn zu Mittag wird ja ein Schnäppchen-Schnitzel in der Pfanne zusammenschrumpfen, das aufgrund seiner Konsistenz auch meine Kaumuskeln zu Höchstform trainieren wird.
    Aber ich bin sicher, lieber Noblinsky, dass Sie schon über diese und ähnliche
    Metaphern bereits längst herum gekommen sind.

    Gemeint ist in jedem Falle das liberale Unternehmertum schlechthin, Menschen also, die ihr Kapital in Unternehmungen stecken, die für die Entwicklung der Gesellschaft einen Sinn machen und, so sie Erfolg haben, auch einen Gewinn abwerfen. Die dahinter stehende Frage, ob die Finanzierung der eigenen Existenz und des Lebensstandards auf der Basis so eingenommener Gewinne moralisch ist, hat doch die Geschichte längst abschließend beantwortet.

    Ja, natürlich, denn was Moral ist, kriegen wir doch täglich mit der Morgenpost
    als Frühstück serviert und gelehrt. Vor allem unsere Oberschichten beliebiger
    Provenienz zeigen uns beispielhaft, wie Ethik und Moral sich mit den Belangen
    der höheren Ökonomie doch so genial und überzeugend vereinigen lässt.
    Und da sind sich noch alle einig geworden, sobald sie an die leckeren Töpfe herangekommen waren, auch, wenn sie vorher mit Zeter und Mordio die moralische Verdorbenheit der im Überfluss schwelgenden Prasser angeprangert hatten.

    Das Erfolgsmodell, in dem wir heute leben, hat sich bislang gegen alle staatsfinanzierten Wirtschaftsmodelle durchgesetzt, Rössler sen. konnte das ja noch nicht wissen, das im einzelnen jetzt durch zu deklinieren, würde zu weit führen. Man findet eben diese spannende Mischung aus Spieltrieb und Verantwortung zur Finanzierung von Risiko bei staatlichen Beamten nicht in derselben Weise wie beim privaten Investor. Das wird doch kaum von jemandem noch bestritten.

    Was sie da schreiben, halte ich Ihnen zunächst als Flüchtigkeitsfehler zugute, der in einer Art partieller Blindheit gegenüber unserer jüngsten Geschichte seinen Ursprung haben könnte?
    Hat nicht ‚RotGrün‘, vielleicht ‚volens nolens‘, die Zockerei gefördert, bzw. erst ermöglicht, indem vorher bestehende, gesetzliche Hürden abgeschafft wurden?
    Daraufhin entdeckten nicht nur die kleinen Amtsträger, dass man im Sinne des
    Gemeinwohls doch die eingenommenen Steuergelder einer höheren Rendite zuführen könnte.
    Von den staatlichen Banken will ich hier garnicht reden.
    Guter Noblinsky, hatten Sie das vergessen oder nie gewusst?
    Es scheint mir, dass Sie da wieder einmal in’s negierte Nirvana abgedriftet
    sind.

    Das Endstadium der Aufklärung. Der Versuch, sich davon zu befreien wurde blutig aber historisch sauber abgearbeitet. Insofern, so fasse ich das auf, hat Rössler sen. faktisch zu 100% recht behalten. Als Wissenschaftler, nicht als Antisemit. Auch wenn es konkret um diese anstößige Wortwahl geht. Ich interpretiere das so.

    ‚blutig, aber historisch sauber …‘ schreiben Sie da in typischer Manier eines
    kaltherzigen Vollzugsbeamten einer vergangenen Ära.
    Ihre Interpretation zeigt mir, dass Sie in den Begriff ‚Wissenschaftler‘ manches
    hineindenken, was da nicht hinein gehört.

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  12. #12 | Noblinski | 13. Februar 2012, 13:55

    @ haereticus:
    Man muß kein Beamter, geschweige ein `kaltherziger Vollzugsbeamter´ sein, um sich vorzustellen, daß Gesellschaft und Welt von oben unter anderem Blickwinkel erscheinen. Die Macht korrumpiert nicht nur, sie verändert auch die Sicht auf arm und reich und das Urteil über frei und abhängig. Ich kenne einen einfachen Ingenieur, der mal mein bester Freund war, aus dem ist schon mit dem Aufstieg zum Betriebsleiter ein anderer Mensch geworden. Sozusagen ein Mitglied der herrschenden Klasse. Lächerlich aber wahr.

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  13. #13 | haereticus | 13. Februar 2012, 19:32

    @Noblinsky, #12

    Ich kenne einen einfachen Ingenieur, der mal mein bester Freund war, aus dem ist schon mit dem Aufstieg zum Betriebsleiter ein anderer Mensch geworden. Sozusagen ein Mitglied der herrschenden Klasse. Lächerlich aber wahr.

    Es gibt auch andere Beispiele. Das konnte ich immer wieder erfahren.
    Aber solche Menschen haben es zunehmend schwer, sich zu behaupten,
    denn die kollektive Psyche erodiert sie, wie der Tropfen den Stein.

    „Der Fisch stinkt immer vom Kopf her!“ Das ist ein Sprichwort.
    Vielleicht kannst Du erahnen, welchen Erwartungen und Zwängen
    Dein bester Freund ‚vom Kopf her‘ ausgesetzt war, als er ’seine Seele dem Profitteufel verschrieben‘ hat.
    Hat er mit Dir darüber gesprochen? Falls ja, was war Dein Rat?

    Sind wir nicht alle längst in einen Prozess einbezogen, der in endloser Rückkopplung ein Muster der Menschheit im Webstuhl der Zeit hervorgebracht hat, welches wir in unseren wachen Momenten nur noch mit Abscheu zu betrachten in der Lage sind?

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