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Ars Electronica und CERN – „origin | wie alles beginnt“

von Redaktion am 14. August 2011

Mit der Ausstellung „Origin – Die Erforschung des Urknalls“ ist am 4. August im Ars Electronica Center (AEC) in Linz das diesjährige Festival des seit 1979 existierenden österreichischen Projekts zur Präsentation und Förderung von Kunst eröffnet worden. Die Ausstellung stellt den diesjährigen Festival-Partner vor: den Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire (CERN) in Genf. Das Festival 2011 mit dem Thema „origin | wie alles beginnt“ dauert vom 31. August bis zum 6. September. Die Vereinbarung einer strategischen Partnerschaft zwischen dem Künstlerprojekt und CERN ist langfristig geplant. Michael Doser, seit 1983 als Physiker am CERN beschäftigt, der den Deal zusammen mit Gerfried Stocker, seit 1996 Leiter des Festivals, aushandelte, sieht in der Kooperation den Beginn einer „Kulturpolitik im CERN“. Der Dialog zwischen Kunst und Physik soll nach dem Willen der Partner ein Kommunikationsexperiment sein, das beide Welten voneinander lernen lässt.

Auch das „Curatorial Statement“ von Christine Schöpf und Gerfried Stocker lässt erahnen, was sich die beiden Partner für das schlagkräftige Ereignis vorgenommen haben:

Der unstillbare Hunger nach Erkenntnis; die Lust daran, Neuland zu betreten und altes Wissen auf den Kopf zu stellen; der Wunsch, herauszufinden woher wir kommen; die Sehnsucht, unserer Existenz eine Bedeutung zu geben und uns in einem gesamtheitlichen Modell des Universums zu verankern. Die Befriedigung, wenn es gelingt diesen Dingen nahe zu kommen, sie zu erklären, zu beschreiben, auszudrücken. Diese so ganz und gar grundlegenden Wesenszüge des Menschen sind die gemeinsamen Quellen für Kunst wie für Wissenschaft. Sie sind die Triebkräfte aus denen Neues entsteht. […]

Mit der Bezugnahme auf CERN geht es der Ars Electronica 2011 um ein Statement für die Wichtigkeit von avancierter Grundlagenforschung und um eine Faszination, die darin liegt, die Grenzen unseres Wissens und Verstehens zu erweitern.

Die am 4. August eröffnete Ausstellung war lediglich eine Einstimmung auf den „Beginn einer langen Freundschaft“ (Stocker). Zum Festival wird CERN eine Reihe von Vorträgen ausrichten. Ihre aktuellen Aktivitäten dokumentieren die „Ars Elektroniker“ in einem eigenen Blog, in dem auch die „Servietten-Wette“ zwischen Doser und Horst Hörtner, dem Leiter des „Forschungslabor Futurelab“ offen liegt.

Seit 2010 ist die Ars Electronica auf ihrem Weg in die Realität noch einen guten Schritt weitergekommen. Bereits mit ihrem Programm „Repair“ hat sie sich gesellschaftlich relevanten Problemen gewidmet und sich aus der irrationalen Prägung des Vorgängers von Stocker, Peter Weibel, offenbar endgültig gelöst.

Peter Weibel mit Mohammed El Naschie, Otto Rossler und Hans Diebner - Übergabe der „Festschrift“ zum 60. Geburtstag von El Naschie.

Peter Weibel mit Mohammed El Naschie, Otto E. Roessler und Hans Diebner - Übergabe der „Festschrift“ zum 60. Geburtstag von El Naschie.
(Chaos, Solitons and Fractals 25 (2005) 915–933)

Im Jahr 1992 konnte das aktive „Telepolis-Netzwerk“ um Florian Rötzer, Otto E. Rössler, Artur P. Schmidt, Hans Diebner & Co. unter dem Motto „Endo Nano | Die Welt von innen“ mit der helfenden Hand von Peter Weibel die „Ars Electronica“ noch völlig für ihre pseudowissenschaftlichen Phantasien instrumentalisieren. Peter Weibel war in diesem Netzwerk u. a. neben Otto E. Rössler Herausgeber von „Space Time Physics and Fractality: Festschrift in Honour of Mohamed El Naschie on the Occasion of His 60th Birthday“, der Huldigung des Netzwerks an den bislang professionellsten und im Wissenschaftsbetrieb erfolgreichen Betrüger in den eigenen Reihen, den Ägypter Mohammed El Naschie (siehe auch: „El Naschie Watch“).
Diese Seilschaft hatte vor allem eines im Sinn: sich selbst aus fremden Töpfen zu nähren, sich gegenseitig zu schützen und zu protegieren. Der Erfolg konnte eingefahren werden, ohne Leistung zu erbringen. El Naschie ist mittlerweile demaskiert. Otto E. Rössler ebenfalls. Peter Weibel, der Zuträger, Makler und Verwalter dieses skurrilen Kabinetts und nicht nur im Kuriosenstaat Österreich ein hochdekorierter „Medienmann“, hat aber noch ein ganz anderes Imageproblem. Offenbar hat er seine manchmal in seinem Lebenslauf erwähnte Dissertation nicht selbst geschrieben und überhaupt nicht eingereicht. Eine Kuriosität ganz eigenen Charakters, jedoch nicht wirklich unüblich für die Protagonisten im „Telepolis-Netzwerk“.

Simulated production of a black hole in ATLAS, CERN-EX-0705032, 01.05.2007

Simulated production of a black hole in ATLAS, CERN-EX-0705032, 01.05.2007

Scharlatane und Blender! Mit keinen anderen Begriffen kann das Umfeld Otto E. Rösslers in diesen ehemals goldenen Zeiten besser beschrieben werden. Der Tübinger Emeritus hat diese eingeübten Mechanismen aus den neunziger Jahren erfolgreich auf seine eigene Rechnung vermarktet und auf eine neue Generation vererbt.
Der Tübinger Chaot hat 2008 nach vielen für ihn desaströsen ‚Events‘ nicht nur ein comeback in zahlreichen, völlig unkritischen Medien hingelegt, sondern zeitweise auch eine Gefolgschaft um sich gesammelt, mit der unter anderem auch Michael Doser seine Erfahrungen machen musste. Im Jahr 2008 mit dem Führer der Wiener Initiative, Markus Goritschnig, niedergelegt in den Gedanken zum Diskussionsabend um das CERN und den LHC im Rahmen der Nacht der Wissenschaft:

Es gibt aber eine zusätzliche, tiefgreifendere Frage: wie kann man gesellschaftliche Unterstützung für Projekte erhalten, deren hypothetische Auswirkungen nur noch von technischen Experten begutachtet werden können? Hier liegt die Schwierigkeit Herrn Goritschnigs, dessen Expertise in Teilchenphysik ungenügend ist, um den Argumenten im Detail zu folgen; wie kann man Bedenken ausräumen, die gerade durch fehlende technische Expertise entstanden sind? Das Argument, dass die Unbedenklichkeitsanalyse von allen technisch versierten Individuen nachvollzogen werden kann und wird, wird von Gegnern geradezu als Beweis eines Kasten-Denkens umgewertet. Auch wenn dies im Bereich einer Verschwörungstheorie anzusiedeln ist, und auf einem grundlegenden Missverständnis der Funktionsweise der Wissenschaft beruht, so stellt es doch eine schwierige Herausforderung für die Teilchenphysik dar. Der Lösungsansatz des CERN ist, ausführlich und auf verschiedenen Ebenen der Expertise die Argumentation darzustellen, diese Argumentation von unabhängigen und nicht beteiligten Experten überprüfen zu lassen, und so oft und offen wie möglich die Bedenken zu diskutieren, und die Grundlagen der Unbedenklichkeit des Projektes darzustellen.

Die Kooperation zwischen CERN und Ars Electronica wird im Sinne der resoluten Nachdenklichkeit, die Michael Doser für die Community treffend beschrieben hat, aufklärend wirken. Und für alle hartgesottenen Fans des LHC hält die gemeinsame „Kulturpolitik“ von CERN und Ars Electronica noch ein Easter Egg bereit. Das Logo der Projektpräsenz und auch das Merchandising, so die T-Shirts zum Event, tragen die Signatur der „Simulated production of a black hole in ATLAS“. Das shirt hält übrigens auch den ersten Waschgang aus!

  • Diskutiere über Ars Electronica und das CERN – „origin | wie alles beginnt“ auch im Forum Alpha Centauri!

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  2. […] seiner Arbeit für die Grundlagenforschung fort, die zuletzt im Sommer in der Partnerschaft mit der Ars Electronica einen kreativen Ausdruck fand. Die Programmtage im November 2011 mobilisieren mehr die klassischen […]

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