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SETI – No Contact in Nothern California

von Redaktion am 30. April 2011

SETI, die wissenschaftliche „Suche nach außerirdischer Intelligenz“, ist seit ihrem Beginn um 1960 ein oft gebeuteltes Stiefkind der Astronomie. Nach seiner wechselvollen Geschichte wird SETI heute vor allem durch das als non profit Organisation gegründete SETI Institut betrieben. Seit diesem Monat steht SETI jedoch vor einer erneuten Zäsur. Das Projekt ist mehr oder weniger eingefroren.

Allen Telescope Array (ATA)

Allen Telescope Array (ATA)

Auch wenn sich das SETI-Institut hauptsächlich aus privat organisierten Mitteln finanziert, waren trotz aller politischen Widerstände auch immer staatliche Sponsoren an diesem Projekt beteiligt. Mit dem Allen Telescope Array (ATA) hatte die SETI Community die Hoffnung, sich endgültig auf eigene Beine zu stellen. Das Datensammeln sollte endlich unabhängig von Teleskopzeit an staatlichen Anlagen werden. Der Micosoft-Mitbegründer Paul G. Allen stellte über seine Stiftung die Anschubfinanzierung eines eigenen Teleskop-Parks am Hat Creek Radio Observatory (HCRO) bereit. Seitdem sind 42 Empfänger von 6 Meter Durchmesser installiert worden. Gegenüber dem geplanten Umfang von 350 Antennen ist das Projekt allerdings noch weit entfernt.
Das ATA wird jedoch in Kooperation mit der U.C. Berkeley in Kalifornien betrieben, deren Wissenschaftler die Anlage für konventionelle astronomische Beobachtungen parallel nutzen. Die Budgetkrise des Bundeshaushalts der USA, der nach langen Kriegen und der zurückliegenden Finanz- und Wirtschaftskrise tief in den roten Zahlen hängt, wirkt sich nun auch auf die Wissenschaftsförderung durch die bislang fast omnipotente National Science Foundation (NSF) aus. Unglücklicherweise streicht auch der Staat Kalifornien zeitgleich seine Mittel für die U.C. Berkeley zusammen. Kalifornien, die für sich allein genommene achtgrösste Volkswirtschaft der Welt, blockiert sich durch seine historisch institutionalisierte vox populi strukturell seine Staatseinnahmen. Da nur noch ein Viertel des defizitären Haushalts frei verhandelbar ist, trifft es einmal mehr die Ausgaben für die Wissenschaft.

SETI.org, 22.04.2011
Federal and state funding cutbacks for operations of U.C. Berkeley’s Hat Creek Radio Observatory (HCRO) force hibernation of Allen Telescope Array. In an April 22, 2011 email to Allen Telescope Array stakeholder level donors, SETI Institute CEO Tom Pierson described in detail the recent decision by U.C. Berkeley, our partner in the Array, to reduce operations of the Hat Creek Radio Observatory (and thus the Allen Telescope Array) to a hibernation state effective this month. NSF University Radio Observatory funding to Berkeley for HCRO operations has been reduced to approximately one-tenth of its former level and, concurrently, growing State of California budget shortfalls have severely reduced the amount of state funds available for support of the HCRO site.

Very Large Array, Ellie Arroway, Contact

Very Large Array, Ellie Arroway, Contact

Das SETI-Institut sucht für den Weiterbetrieb des ATA nun private Sponsoren. Bevor sich nun wieder alle über die Amerikaner auslassen, sollte klar gestellt werden, dass der Rest der Welt nicht einmal im Ansatz ein Programm für SETI aufgestellt hat. Auch der Beitrag der mehreren Millionen Menschen, die sich weltweit an SETI@home beteiligen, ist eine rein private Initiative. Lasst SETI nicht hängen und und leistet auch einen finanziellen Beitrag. Das SETI-Institut hat für Spenden eine eigene Website eingerichtet.

Jill Tarter hat geschrieben:
That’s why we’re appealing to you – someone who recognizes that the evolutionary drama that has taken place on our planet may have happened on other worlds. You can donate any amount, simply by hitting the button below. Each dollar you contribute buys 4 million channels scrutiny of a single world.

Let’s find some cosmic company together!

Jill Tarter, Direktorin des SETI-Instituts war das Vorbild für Jodie Fosters grosse Rolle in der Verfilmung von Carl Sagans Erzählung „Contact“. Gönnen wir uns noch einmal die Gänsehaut, als Ellie Arroway den Erstkontakt bemerkt.

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