Fehlerkatalog E13

 
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ralfkannenberg



Anmeldedatum: 22.02.2006
Beiträge: 4788

BeitragVerfasst am: 05.09.2007, 12:18    Titel: Fehlerkatalog E13 Antworten mit Zitat

Bezug 1: http://www.ekkehard-friebe.de/buch.pdf, Seite 87f

Bezug 2: "Zur Elektrodynamik bewegter Körper", Annalen der Physik, Bd.17 (1905), S.891ff


Zusammenfassung:
G.O.Mueller missversteht die Längenkontraktion als Materialverformung, bei der energetische Betrachtungen anzustellen seien. Überdies konstruiert G.O.Mueller einen Zusammenhang zwischen der Längenkontraktion in Bewegungsrichtung zweier Intertialsysteme und den Armen des Michelsonschen Interferometers, welche angeblich als charakteristische Merkmale ihre Länge und Ausrichtung in der Bewegungsrichtung der gesuchten Ätherdrift aufweisen.

Ferner übersieht G.O.Mueller, dass die dritte Raumrichtung ebenfalls senkrecht zur Bewegungsrichtung steht und folgert daraus irrtümlich, diese dritte Raumrichtung sei noch nie untersucht worden.

Somit ist der angebliche Fehler E13 unzutreffend.

Vorbemerkung: Aufgrund des verwendeten Schriftsatzes können nicht alle im Originaltext verwendeten Zeichen originalgetreu dargestellt werden:

1. tiefgestellte Indizes sind durch einen underscore (_) dargestellt
2. tiefgestellte einleitende Anführungszeichen sind normal (") dargestellt
3. bei Quotienten sind Zähler und Nenner in runde Klammern gesetzt


Zitate aus (1):

Zitat:

E: Bewegung / Fehler Nr. 13
In der Längenkontraktion sollen die Maße des kontrahierten Körpers senkrecht zur Bewegungsrichtung unverändert bleiben (selektive Kontraktion)



Die Wortwahl “selektiv“ ist irreführend.


Zitat:

Die Behauptung der SRT über eine Längenkontraktion nur in der Bewegungsrichtung und keinerlei Längenänderung senkrecht zur Bewegungsrichtung steht als eine reine Behauptung ohne eine physikalische Begründung da …



Dies ist eine Folgerung des Relativitätsprinzips. Einstein hat es in (2) folgendermassen begründet:


Zitat:

Bewegt sich nämlich der Magnet und ruht der Leiter, so entsteht in der Umgebung des Magneten ein elektrisches Feld von gewissem Energiewerte, welches an den Orten, wo sich Teile des Leiters befinden, einen Strom erzeugt. Ruht aber der Magnet und bewegt sich der Leiter, so entsteht in der Umgebung des Magneten kein elektrisches Feld, dagegen im Leiter eine elektromotorische Kraft, welcher an sich keine Energie entspricht, die aber - Gleichheit der Relativbewegung bei den beiden ins Auge gefaßten Fällen vorausgesetzt - zu elektrischen Strömen von derselben Größe und demselben Verlaufe Veranlassung gibt, wie im ersten Falle die elektrischen Kräfte.

Beispiele ähnlicher Art, sowie die mißlungenen Versuche, eine Bewegung der Erde relativ zum "Lichtmedium" zu konstruieren, führen zu der Vermutung, daß dem Begriffe der absoluten Ruhe nicht nur in der Mechanik, sondern auch in der Elektrodynamik keine Eigenschaften der
Erscheinungen entsprechen, sondern daß vielmehr für alle Koordinatensysteme, für welche die mechanischen Gleichungen gelten, auch die gleichen elektrodynamischen und optischen Gesetze gelten



Es liegt also sehr wohl eine physikalische Begründung vor, welche sich auf zwei klassisch nicht erklärbare Experimente abstützt:
1. Bewegung eines Magneten oder eines Leiters in einem elektrischen Feld
2. misslungener Versuch der Konstruktion einer Bewegung der Erde relativ zum "Lichtmedium" (Michelson-Morley-Versuch)

Lesen wir nun weiter in E13:

Zitat:

… und ist im Verlauf von 100 Jahren nie beobachtet worden: dies hindert die Relativisten nicht daran, die Längenkontraktion als unzweifelhaft verbürgten Effekt zu propagieren.



Eine Längenkontraktion ohne Zeitdilatation führt zu Widersprüchen und die Zeitdilatation konnte sehr wohl gemessen werden. Hinzu kommt, dass Zeiten viel genauer messbar sind als Längen.


Zitat:

Deshalb ist es erforderlich, die Relativisten mit der Annahme eines rotierenden runden Körpers (Rotor, z.B. Motoranker) zu konfrontieren, der in einem IS ruht, mit seiner Drehebene parallel zur Bewegungsrichtung des IS: der Rotor mit rundem Querschnitt müßte sich nach SRT bei realer Kontraktion ständig zu einer Ellipse verformen, weil sein in der Bewegungsrichtung des IS liegender Radius ständig verkürzt (kontrahiert) werden müßte, während der Radius senkrecht auf der Bewegungsrichtung unverändert bleiben soll. Das Material des Rotors würde dabei also ständig in sich verformt, womit sich zwei Probleme stellen:
(1) Wie kann die Theorie über eine Kontraktion ausschließlich in der Bewegungsrichtung aufrechterhalten werden?
(2) Wie wäre die ständige Verformungsarbeit in dem Rotorkörper zu erklären, und was wäre die Energiequelle für diese Arbeit?

Mit derart einfachen Fragen nach der physikalischen Realisierung kann hier - wie in fast allen anderen grundsätzlichen Behauptungen - die Theorie schnell auf unlösbare Probleme geführt werden.



G.O.Mueller hat das Phänomen der Längenkontraktion grundsätzlich nicht verstanden und vermutet eine Materialdeformation. Das ist aber völlig unzutreffend – der gesamte Raum wird mitsamt seinem Inhalt, auch mitsamt allfällig in diesem Raum befindlicher Beobachter längenkontrahiert. Weder die betroffenen Beobachter noch das betroffene Material “bemerken“ diese Längenkontraktion – diese wird nur von einem Beobachter eines mit anderer konstanter Geschwindigkeit bewegten Bezugssystems wahrgenommen.

Insbesondere gibt es auch keine Verformungsarbeit zu leisten und keine Energiequelle dazu.



Zitat:

Der hier vorgetragene Kritikpunkt betrifft noch nicht die Existenz der Längenkontraktion überhaupt, sondern zunächst nur die behauptete selektive Wirkung dieses Effekts, deren Problematik bei einem Rotationskörper in einem IS schlagend demonstriert werden kann und begründet werden muß, aber nicht begründet werden kann, unabhängig von einer Begründbarkeit der Längenkontraktion selbst.



Wie soeben gesehen ist diese Schlussfolgerung unzutreffend.


Zitat:

Die Herkunft dieser skurrilen Idee einer mehrfach selektiven Kontraktion - nämlich (1) nur in der "Länge" des bewegten Körpers und nicht in seinen anderen beiden Dimensionen, und (2) nur in derjenigen "Länge" des Körpers, die in der Bewegungsrichtung liegt – ist völlig klar: weil die Arme des Michelsonschen Interferometers als charakteristische Merkmale ihre Länge und Ausrichtung in der Bewegungsrichtung der gesuchten Ätherdrift aufweisen, …



G.O.Mueller konstruiert einen nicht vorhandenen Zusammenhang: Die mit den Armen des Michelsonschen Interferometers zu messende Ätherdrift hat nichts mit der Längenkontraktion in Bewegungsrichtung zu tun, da man die Bewegungsrichtung beliebig auswählen darf und genau in diese Richtung die Längenkontraktion auftritt.



Zitat:

… und weil die Längenkontraktion von FitzGerald und Lorentz nur als adhoc-Hypothese zur Deutung des Michelson-Morley-Versuches zu dienen hatte, ging sie so in die Transformationsformeln von Lorentz und dann in die von Albert Einstein ein. Schöner kann gar nicht demonstriert werden, was eine adhoc-Hypothese ihrem Wesen nach ist und welchen Schaden sie anrichten kann, wenn man ihre Herkunft und ihren Zweck vergißt.



Das ist wie soeben gesehen völlig unzutreffend; vielmehr sollte G.O.Mueller selber kritisch hinterfragen, in wiefern sie Zusammenhänge konstruieren, die keinen Bezug zueinander haben.


Zitat:

Übrigens wird weder von Albert Einstein noch von seinen Nachfolgern jemals der Gedanke erörtert, daß ihre bewegten starren Körper außer der "Länge", die kontrahieren soll, und der "Senkrechten darauf", die nicht kontrahieren soll, vielleicht auch noch eine dritte Dimension haben könnten, und was mit dieser geschieht: kontrahiert oder nicht?



Dies kann man in (2) im § 3 auf Seite 897f nachlesen; es wird dort mit “Z-Achse“ und Koordinate z beschrieben.
Um die Frage zu beantworten: Da auch die Z-Achse senkrecht zur Bewegungsrichtung liegt, kontrahiert sie nicht.



Zitat:

Als selbstverständlich nehmen alle Propaganda-Darstellungen an, daß auch diese dritte Dimension nicht kontrahiert, obwohl Albert Einstein darüber nichts verfügt.



Wie soeben dargelegt hat Einstein sehr wohl darüber “verfügt“.


Zitat:

Aber wenn man weiß, daß im Michelson-Morley-Versuch die "Breite" der Interferometerarme keine Rolle spielt, dann versteht man auch, warum sie schon bei Lorentz und dann bei Albert Einstein fehlt. So primitiv ist diese Physik der ad-hoc-Lückenbüßer organisiert.



Erneut ein konstruierter Zusammenhang, welcher wie schon oben beschrieben keinen Bezug hat.

Freundliche Grüsse, Ralf
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