Längenkontraktion der Speziellen Relativitätstheorie
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BeitragVerfasst am: 31.01.2007, 14:21    Titel: Längenkontraktion der Speziellen Relativitätstheorie Antworten mit Zitat

Hallo!

Ich bin ja der Meinung, dass ein Hauptziel von Alpha Centauri sein sollte, für Fragen, die im WumV aufgetreten sind und dort unzureichend geklärt wurden, für Aufklärung zu sorgen. Ich denke, dass es Leute gibt, die im WumV landen, sich selbst mit der Relativitätstheorie nicht auskennen und dann gerade auch über solche Fragen stolpern. Wenn jemand dann den Weg zu uns findet, dann sollten wir auf jeden Fall versuchen diese Fragen zu beantworten.

Es gehört ja schon fast zur Allgemeinbildung, dass die SRT zwei wichtige Voraussagen macht:
  • Bewegte Uhren gehen langsamer (Zeitdilatation, ZD)
  • Bewegte Längen werden kürzer (Längenkontraktion, LT)
Ich persönlich bin aber der Meinung, dass ein weiterer Punkt noch viel wichtiger ist, als diese beiden, wenn auch vielleicht etwas subtiler:
  • Ereignisse, die in einem Inertialsystem gleichzeitig stattfinden, tun das nicht unbedingt in einem anderen Inertialsystem (Relativität der Gleichzeitigkeit, RdG)

Das sind alles Folgerungen aus der Lorentz-Transformation.
Wenn man den zweiten Punkt mit der Längenkontraktion das erste Mal hört, dann fragt man sich: Wenn ich zwei Maßstäbe habe, von denen der eine bewegt ist und der andere ruht, dann ist ja der bewegte Stab kürzer. Wenn ich die selben Stäbe aber im Ruhesystem des bewegten Stabs betrachte, dann ist ja der bisher ruhende Stab bewegt und der bisher bewegte in Ruhe. Daraus ergibt sich aber mit der Längenkontraktion gerade die umgekehrte Aussage: Der eben noch bewegte Stab muss dann länge sein, als der eben noch ruhende. Wie kann das sein?

Um die Zusammenhänge der Lorentz-Transformation klar zu machen, finde ich Minkowski-Diagramm besonders anschaulich. Allerdings muss man hierfür erst verstehen, was das ist, was ich hier jetzt nicht genauer erklären will. Vielleicht mal in einem anderen Thread. Grundsätzlich handelt es sich dabei um ein x-t-Diagramm, bei dem man aber üblicherweise die x-Achse nach rechts zeichnet und die t-Achse nach oben. Außerdem trägt man nicht direkt t in Sekunden ab, sondern c·t, so dass Lichtsignale sich immer auf +/-45° ausbreiten.
Ich habe jetzt die Weltlinien der Enden zweier Maßstäbe, die die selbe Ruhelänge haben, in ein Minkowski-Diagramm eingezeichnet. Dabei ist einer der beiden in S ruhend und der andere mit ß=tan(30°)=0,577 bewegt:


Zum Zeitpunkt t=0 fallen die linken Enden der beiden Stäbe in x=0 zusammen. Das linke Ende des ruhenden Stabes ist deshalb immer bei x=0 und damit auf der ct-Achse. Die beiden roten Linien sind die mit konstanter Geschwindigkeit ß=v/c bewegten Enden des bewegten Stabs.

Im ruhenden System S finden alle Ereignisse auf der x-Achse (und Parallelen dazu) gleichzeitig statt. Dort hat t ja immer einen konstanten Wert, was ja nichts anderes als "gleichzeitig" bedeutet. Nicht so aber in einem System S', das sich mit dem bewegten Stab mit bewegt. Aus der Lorentz-Transformation erhält man, dass in einem solchen System alle Ereignisse auf der blauen Linie (und Parallelen dazu) gleichzeitig statt finden. Man kann diesen Sachverhalt auch grafisch anhand eines Minkowski-Diagramms herleiten, aber das wäre Thema für einen anderen Thread.

Wenn wir eine Längenmessung machen wollen, dann bedeutet das ja, dass wir den Abstand der Koordinaten zu einem bestimmten Zeitpunkt gleichzeitig bestimmen müssen. Das ist hier gerade der springende Punkt. Wie wir anhand des Diagramms sehen können, messen wir entlang der x-Achse ganz andere Koordinaten der Stabenden, als entlang der blauen x'-Achse des bewegten Systems S'.

Wir wollen einfach einmal die Längen in S vergleichen. Im Ursprung fallen ja die linken Enden der Stäbe zusammen. Die rechten Enden fallen aber nicht zusammen, sondern wir sehen, dass die rote Linie die x-Achse mit einem kleineren x-Wert schneidet, als die schwarze Linie des ruhenden Stabs. Wenn wir also die Messung zu t=0 im System S ausführen, dann ist der bewegte Stab kürzer (rote Linie), als der ruhende Stab (schwarze Linie).
Wenn wir die selbe Messung im System S' durchführen, dann müssen wir auch hier die x'-Werte gleichzeitig bestimmen. Gleichzeitig bedeutet hier aber: Wir müssen die x'-Werte entlang der blauen "Gleichzeitigkeit in S' "-Linie bestimmen. Jetzt ist aber der Schnittpunkt der schwarzen Linie mit der blauen Linie bei einem kleineren x'-Wert, als der Schnittpunkt der roten Linie mit der blauen. Wir stellen also fest: Auch hier ist der ruhende Stab länger als der bewegte, nur dass in S' der in S ruhende bewegt ist und umgekehrt.

Gruß
Marco

PS: Ich würde gerne diese Darstellung noch weiter verbessern. Anregungen, Korrekturen, Ergänzungen, etc. sind also sehr willkommen!
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Marco



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BeitragVerfasst am: 31.01.2007, 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Also die Überschrift finde ich unpassend, bzw. unangebracht. Sie wirkt schon fast polemisch. Denn für Kleinkinder ist die Erklärung sicher nicht geeignet, ausser es handelt sich um sogenannte Wunderkleinkinder.
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BeitragVerfasst am: 31.01.2007, 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Marco!

Ich wollte damit auf den entsprechenden Thread im WumV Bezug nehmen. Ich denke auch, dass das, was ich geschrieben habe, für Kleinkinder und auch für "interessierte Laien" nicht wirklich leicht zu verstehen sein wird. Ich habe zwar versucht es so darzustellen, dass man auch ohne mathematische Kenntnisse und so weiter das Grundprinzip verstehen kann, aber sicherlich nur dann, wenn man sich über einige Dinge noch weiter informiert und längere Zeit Gedanken macht.

Ich wollte also mit dem Titel nicht provozieren, sondern eher aufzeigen, dass es mit der Längenkontraktion halt doch nicht so einfach ist, wie es oft "für Kleinkinder" dargestellt wird. Auf der anderen Seite ist die Frage, ob ich nicht vielleicht doch einen sinnvolleren Titel wählen sollte, der nicht in Bezug zum WumV steht. Könnte ja auch sein, dass das mal jemand liest, der das WumV noch gar nicht kennt.

Was meint Ihr?

Gruß
Marco

//edit: Ich habe mal "für Kleinkinder" wenigstens in Anführungszeichen gesetzt. Wink
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Karl
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BeitragVerfasst am: 31.01.2007, 21:33    Titel: Thementitel Antworten mit Zitat

Nenne das Thema doch einfach „Längenkontraktion der Speziellen Relativitätstheorie”, oder so?

LG,

Karl
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„Wo ist meine kleine gelbe Chinalackdose?“ Der ganz normale Wahnsinn
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BeitragVerfasst am: 31.01.2007, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

OK, mach' ich! Smile

Gruß
Marco

PS: Ich bin zwar auch über Kritik am Titel froh, aber eigentlich meinte ich mit "Anregungen, Korrekturen, Ergänzungen, etc. sind also sehr willkommen!" eher Kritik, die auf den Inhalt bezogen ist... Cool
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Marco



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BeitragVerfasst am: 01.02.2007, 09:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Marco,

ich wollte dir auch nicht unbedingt Provokation unterstellen, aber weil der Thread ja im öffentlichen Bereich steht und für jedermann lesbar ist, könnten solche Threadtitel etwas "großkotzig" rüberkommen.

So sieht es doch schon besser aus Smile
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BeitragVerfasst am: 01.02.2007, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Hast ja recht, Marco... Smile
Wieso schneidet der eigentlich den Untertitel immer so knapp ab?

Gruss
Marco
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WWetterwachs



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BeitragVerfasst am: 13.07.2007, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kaue gerade dran und habe ein paar Probleme mit dem Minkowski Diagramm.

Wäre es eventuell möglich dies für das System S und S' getrennt darzustellen? Ich komme bei den beiden durcheinander.

Ansonsten danke ich. Eine hervorragende Idee.
Ich möchte mich mal mit der RT beschäftigen und fange eben mit der Längenkontraktion an. Ist dies eine sinnvolle Vorgehensweise oder sollte ich anders anfangen?
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BeitragVerfasst am: 15.07.2007, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

WWetterwachs schrieb am 13.07.2007 16:28 Uhr:
Wäre es eventuell möglich dies für das System S und S' getrennt darzustellen? Ich komme bei den beiden durcheinander.



Mmh... Ich weiß nicht genau, wie Du das meinst. Man muss es ja schon irgendwie in ein Diagramm zeichnen, um es vergleichen zu können. Man könnte jetzt noch ein Diagramm zeichnen, indem der Stab mit den roten (der hier bewegt ist) ruht und der mit schwarzen Enden (der hier ruhende) sich nach links bewegt. Aber ich befürchte, dass es damit für Dich auch nicht deutlicher werden würde.

Ich bin aber gerne bereit noch eine entsprechende Skizze zu machen, wenn ich verstehe, wie Du es meinst.

Gruß
Marco
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yoshi



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BeitragVerfasst am: 16.07.2007, 04:12    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht habe ich das nicht richtig durchdacht, aber könnte es sein, dass der in S' ruhende Stab im System S' länger ist als der in S ruhende in S?

Gruß
yoshi

PS
Wie wäre es noch mit einem Minkowski-Diagramm das die Zeitdilatation veranschaulicht? Um zu zeigen, das beides eigentlich der gleiche Effekt ist.
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WWetterwachs



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BeitragVerfasst am: 16.07.2007, 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ich schreibe dir morgen auf, was ich bisher verstand. Ich muss dazu sagen, daß ich zusätzlich diverse Threads im speziellen in Bezug auf GOM dazu gelesen habe. Viele Erklärungen dazu fand ich schon sehr hilfreich(waren auch so einige von dir dabei).

Ach ich fang mal an. Bitte korrigiere meine Vokabeln. Ihr müsst mein Wortwahl entschuldigen-Bin halt interessierter Laie.

1. Wir sprechen von bewegten Objekten in relativistischen Dimensionen.
2. Zum Erhalt relativistischer Auswirkungen benötige ich 2 Systeme, ein bewegtes System und ein betrachtendes ruhendes System, welches in Bezug zum bewegten System ruht(Das ruhende System ist das Inertialsystem? - Keine Krafteinwirkung auf einen unbeschleunigten Körper?)
3. Innerhalb des bewegten Systemes ist jedes Objekt relativistischen Auswirkungen unterworfen, womit einem Betrachter innerhalb dieses Systems keine Auswirkungen auffallen(Sein Massstab ist identisch zum Maßstab des Vergleichsobjektes innerhalb des bewegten Systems)
4. Dem Betrachter im ruhenden System stellt sich das bewegte System jedoch anders dar. Er erblickt relativistische Auswirkungen, in unserem Falle die Längenkontraktion(Ich glaube die Zeitdilatation ist identisch zu betrachten-nur eine andere Masseinheit-damit beschäftige ich mich später)
Der Maßstab für den Betrachter hat sich verschoben.

Erstmal bis hier.
Den Punkt 4 versucht das Minkowski Diagramm darzustellen. Jedoch werden beide Systeme zur besseren Veranschaulichung in ein Diagramm gelegt, was zumindest mich verwirrt weil ich beide System durcheinanderbringe.

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BeitragVerfasst am: 16.07.2007, 23:54    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

WWetterwachs schrieb am 16.07.2007 22:13 Uhr:
Ich muss dazu sagen, daß ich zusätzlich diverse Threads im speziellen in Bezug auf GOM dazu gelesen habe. Viele Erklärungen dazu fand ich schon sehr hilfreich(waren auch so einige von dir dabei).


Oh, von mir. Smile Das freut mich zu hören. Allerdings habe ich das meiste bisher wohl am ehesten im Mahag gepostet. Im WumV wurde ich ja schon nach meinem ersten Post gesperrt. Da wurde mir irgendwie mein Vorname zum Verhängnis...


Zitat:

WWetterwachs schrieb am 16.07.2007 22:13 Uhr:
Ach ich fang mal an. Bitte korrigiere meine Vokabeln. Ihr müsst mein Wortwahl entschuldigen-Bin halt interessierter Laie.


Finde ich gut! Ich denke eigentlich schon, dass man als "interessierter Laie" da schon einiges verstehen kann. Die Mathe ist eigentlich nicht so schwer und wenn man nicht zu sehr an der Vorstellung einer absoluten Zeit und invarianten Längen festhält, kann man da schon einiges verstehen, denke ich.

Zitat:

WWetterwachs schrieb am 16.07.2007 22:13 Uhr:
1. Wir sprechen von bewegten Objekten in relativistischen Dimensionen.


Da weiß ich nicht so genau, was Du meinst. Ich würde erstmal von Ereignissen reden. Damit meint man einfach ein Satz von Koordinaten, drei Raumkoordinaten und eine Zeitkoordinate, also ein Punkt in der Raumzeit. Wenn Du z. B. sagst: Der Bus fährt an der Haltestelle Hauptbahnhof um 14:15Uhr ab, dann hättest Du damit die vier Koordinaten des Ereignisses "Bus fährt ab" damit festgelegt. In Wahrheit ist es aber noch komplizierter, weil die Uhrzeit schon so eine komplizierte Sache ist. Die wird nämlich auf der Erde immer nach UTC oder so festgelegt und muss nicht unbedingt etwas mit der "Eigenzeit" zu tun haben, die Du von Deiner Armbanduhr abliest oder so.

Zitat:

WWetterwachs schrieb am 16.07.2007 22:13 Uhr:
2. Zum Erhalt relativistischer Auswirkungen benötige ich 2 Systeme, ein bewegtes System und ein betrachtendes ruhendes System, welches in Bezug zum bewegten System ruht(Das ruhende System ist das Inertialsystem? - Keine Krafteinwirkung auf einen unbeschleunigten Körper?)


Ja, die SRT sagt, dass die richtige Transformation zwischen zwei beliebigen Inertialsystemen die Lorentz-Transformation ist. Sowohl für das ruhende, als auch für das bewegte System nimmt man erstmal Inertialsysteme. Das bedeutet dann, dass der Ursprung des einen Systems eine gleichförmige Bewegung (also mit konstanter Geschwindigkeit v) im anderen Bezugssystem macht und keine Rotation hat. Beide Systeme sollten (erstmal) unbeschleunigt sein, so dass keine Scheinkräfte auftreten. Das nennt man dann Inertialsystem.
Ich kann ja jetzt alle möglichen physikalischen Vorgänge mit Gleichungen beschreiben, bzw. sie sollten verschiedene physikalische Gesetze erfüllen. Wenn auf einen Körper eine Kraft einwirkt, dann sollte dieser beschleunigen z. B.. Diese Gesetze sollten unabhängig davon richtig sein, welches Inertialsystem ich benutze und die Koordinaten eines solchen Körpers zu beschreiben. Ich habe dann zwar je nach gewähltem Inertialsystem unterschiedliche Koordinaten, aber mit diesen unterschiedlichen Koordinaten sollten trotzdem die Gleichungen auch stimmen. Das nennt man Kovarianz.
Die normale Newtonsche Mechanik, die Du wahrscheinlich noch aus dem Schulunterricht kennst, ist kovariant, wenn man die Galilei-Transformation als Transformation der (Ereignis-)Koordinaten zwischen unterschiedlichen Inertialsystemen verwendet. Das Problem ist jetzt, dass das für die Elektrodynamik mit den Maxwell-Gleichungen nicht gilt. Die erfüllen die Kovarianz nämlich nur, wenn man die Lorentz-Transformation verwendet. Einsteins große Idee war jetzt, dass man ja versuchen könnte, die Mechanik so zu formulieren, dass sie kovariant mit der Lorentz-Transformation ist, so dass man eine Transformation für beide Theorien (und auch noch andere) hat. Alle Folgerungen aus der SRT gehen letztendlich darauf zurück, also solche Dinge wie Zeitdilatation, Längenkontraktion, Relativität der Gleichzeitigkeit, relativistische Impuls-Energie-Beziehung, etc... Aber das wollen wir dann vielleicht im Einzelnen sehen. Vielleicht wäre es auch sinnvoll jeweils einzelne Threads für die verschiedenen Themen zu machen.

Zitat:

WWetterwachs schrieb am 16.07.2007 22:13 Uhr:
3. Innerhalb des bewegten Systemes ist jedes Objekt relativistischen Auswirkungen unterworfen, womit einem Betrachter innerhalb dieses Systems keine Auswirkungen auffallen(Sein Massstab ist identisch zum Maßstab des Vergleichsobjektes innerhalb des bewegten Systems)


Ja, das könnte man im Prinzip so sagen, denke ich. Letztendlich spielt die SRT erst eine wirkliche Rolle, wenn man physikalische Vorgänge aus welchem Grunde auch immer aus unterschiedlichen Bezugssystemen betrachtet. Allerdings ist der Effekt, dass ich einen Körper, der schon fast Lichtgeschwindigkeit in meinem Bezugssystem hat, kaum noch beschleunigen kann, egal wieviel Energie ich da noch reinstecke, nicht unbedingt nur bei einem "Systemvergleich" zu sehen, denke ich. Das ist dann nämlich ein Effekt, der so sein muss, damit das überhaupt alles mit der Lorentz-Transformation funktioniert. Ich würde sagen, es gibt Effekte, die direkt aus der Lorentz-Transformation ableitbar sind, und solche, die durch die nötige Anpassung der Mechanik folgen, um sie kovariant mit der Lorentz-Transformation zu machen. Diese veränderte Mechanik ist natürlich in jedem Bezugssystem für sich auch schon spürbar, folgt aber indirekt aus der Verwendung der Lorentz-Transformation.

Zitat:

WWetterwachs schrieb am 16.07.2007 22:13 Uhr:
4. Dem Betrachter im ruhenden System stellt sich das bewegte System jedoch anders dar. Er erblickt relativistische Auswirkungen, in unserem Falle die Längenkontraktion(Ich glaube die Zeitdilatation ist identisch zu betrachten-nur eine andere Masseinheit-damit beschäftige ich mich später)
Der Maßstab für den Betrachter hat sich verschoben.


Ja, das ist zwar nicht falsch, aber ich würde anders an die Sache ran gehen. Ich würde mir zuerst versuchen klar zu machen, wie die vier Raumzeit-Koordinaten von Ereignissen sich verändern, wenn ich sie in unterschiedlichen Inertialsystemen betrachte. Das ist es, was man mit Minkowskidiagrammen versucht zu veranschaulichen. Deshalb muss man letztendlich mehrere Systeme in ein Diagramm zeichnen, um gerade diese Transformation irgendwie graphisch darstellen zu können.

Wenn Du Lust hast, können wir ja einen kleinen Einsteiger-Kurs hier machen. Es gibt zwar sicherlich schon einige gute im Netz (z. B. die Seiten von Franz Embacher, oder wie der heißt, sind ziemlich gut), aber hier hätte man den Vorteil, dass es eine Rückkopplung geben kann, jetzt im Speziellen von Dir. Wenn Du Lust hast, können wir das ja mal probieren, oder?

Ich fange einfach mal an mit einem neuen Thread. Mal sehen, was sich daraus entwickelt. Vielleicht verläuft es ja im Sande, vielleicht beteiligen sich auch noch andere daran und es wird richtig gut, wer weiß...

Gruß
Marco

//Edit: Ich habe mal den Thread hier angefangen:
http://www.relativ-kritisch.net/forum/viewtopic.php?t=759
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pauli



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BeitragVerfasst am: 17.07.2007, 06:40    Titel: Antworten mit Zitat

Mitmachen will noch einer weil ebenso Laie Smile
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WWetterwachs



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BeitragVerfasst am: 17.07.2007, 08:37    Titel: Antworten mit Zitat

Auf den Spuren GOMs bin ich in nahezu jedem Forum.
Es began als Unterhaltung und artet sich gerade zu mehr aus.
Grundsätzlich finde ich es vollkommen egal was da GOM oder besser JLo von sich gibt, mir helfen die Erklärungen Sachkundiger allemal.

1. Wir sprechen von bewegten Objekten in relativistischen Dimensionen.
Damit wollte ich eigentlich sagen, daß wir ohne bewegte Objekte keine relativistischen Auswirkungen betrachten können.
Solche Aussagen kommen halt aus meinem Berufsumfeld
Alles was nicht explizit erlaubt ist, ist verboten.

Ich nehme dein Angebot im neuen Thread natürlich dankend an. Ich bin dabei.

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BeitragVerfasst am: 17.07.2007, 10:49    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

WWetterwachs schrieb am 17.07.2007 09:37 Uhr:
Auf den Spuren GOMs bin ich in nahezu jedem Forum.
Es began als Unterhaltung und artet sich gerade zu mehr aus.
Grundsätzlich finde ich es vollkommen egal was da GOM oder besser JLo von sich gibt, mir helfen die Erklärungen Sachkundiger allemal.


Lustig ist ja, dass ich mich eigentlich erst soviel mit der SRT beschäftigt habe, seit ich an solchen Diskussionen teilgenommen habe. Ich habe da selbst schon eine Menge gelernt. Im Studium bekommt man da gar nicht so wahnsinnig viel dazu erzählt, wenn man sich nicht speziell dafür interessiert und es entsprechend vertieft.


Zitat:

WWetterwachs schrieb am 17.07.2007 09:37 Uhr:
1. Wir sprechen von bewegten Objekten in relativistischen Dimensionen.
Damit wollte ich eigentlich sagen, daß wir ohne bewegte Objekte keine relativistischen Auswirkungen betrachten können.


Ja, bewegte Objekte sollten schon beteiligt sein. Smile , allerdings weiß ich noch nicht, was "relativistische Dimensionen" sind. Meinst Du damit vielleicht die Raumzeit?


Zitat:

WWetterwachs schrieb am 17.07.2007 09:37 Uhr:
Solche Aussagen kommen halt aus meinem Berufsumfeld
Alles was nicht explizit erlaubt ist, ist verboten.


In der Physik ist es eher umgekehrt: Alles, was nicht durch irgendein Erhaltungssatz verboten ist, ist prinzipiell möglich, und mit den Erhaltungssätzen kann man sich auch nie ganz sicher sein... Wink

Gruß
Marco
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