Recherche: Posthume für Referenzierung von Wissenschaftlern

 
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 02.05.2006, 13:27    Titel: Recherche: Posthume für Referenzierung von Wissenschaftlern Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

um das astronews-Forum zu entlasten möchte ich gerne folgende Fragestellung auch hier zur Diskussion stellen: Werden namhafte ebenso wie unbekannte Wissenschaftler ohne ihr Wissen oder schlimmer noch, posthum (also nach ihrem Tod), von der G.O. Mueller-Gruppe als RT-Kritiker aufgeführt, obgleich sie Zeit ihres Lebens gar keine Kritiker waren ?

Ich habe anhand der Referenzangaben der G.O.Mueller-Gruppe bereits erste Untersuchungen zu dieser Fragestellung getätigt, doch sind diese sehr zeitaufwändig, so dass ich das unmöglich alleine bewerkstelligen kann. Ziel wäre es also, diese Liste der kritischen Arbeiten zu reviewen und Autoren zu identifizieren, die posthum von der G.O.Mueller-Gruppe irrtümlich als RT-Kritiker bezeichnet werden, obgleich sie gar keine waren und die sich nicht mehr gegen solche Vorwürfe wehren können.

Freundliche Grüsse, Ralf
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 02.05.2006, 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Zu diesem Thema habe ich einen Einwand im astronews-Forum gefunden:

Zu G.O.Mueller, Seite 177:

Zitat:

Ferner gehört hierher der Fall Hugo Dingler, der in den Zwanziger Jahren in Deutschland keine Professur bekam, weil er die Relativitätstheorie kritisierte.



Dazu folgende Recherche aus dem astronews-Forum:

Zitat:

Hugo Dingler war aber 1920 Professor in München und 1932 in Darmstadt.
1933/ oder 1934 wurde er pensioniert. Den Grund weiß ich noch nicht. Dingler versuchte nach dem Krieg wieder eine Professur er erhalten. Dies wurde ihm aber durch die Allierten nicht erlaubt. Es wird auch im ganzen GOM-Projekt nicht mit einer einzigen Silbe die Verstrickung von Dingler mit der "Deutschen Physik" erwähnt.



Details: http://www.astronews.com/forum/showpost.php?p=10221&postcount=6

Freundliche Grüsse, Ralf
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 02.05.2006, 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

Im Buch von Ekkehard Friebe ist im Kapitel 7, Chronologie sämtlicher kritischer Veröffentlichungen, folgender Autor aufgeführt:

Zitat:

1926 - *Joos, Georg: Neues Material für und wider die Relativitätstheorie.



Dazu habe ich im "Sterne und Weltraum" 6/1998 folgenden Leserbrief von Dr.Volker Witt gefunden:
Zitat:

… solchem Treiben Einhalt zu gebieten, wenn das Ansehen von Wissenschaftlern posthum beschädigt wird.
Durch das rudimentäre Zitat aus dem "Lehrbuch der theoretischen Physik" von Georg Joos wird der Eindruck erweckt, als würde der Autor die im letzten Jahrhundert populäre Ätherhypothese zur Erklärung der Lichtausbreitung noch immer vertreten. Das von Vollmer mißbrauchte und verkürzt wiedergegebene Zitat steht als Einleitung zu dem Kapitel "Bewegte Bezugssysteme in der Optik" und soll lediglich den wissenschaftshistorischen Aspekt verdeutlichen. Gerade Joos selbst hat den Michelson-Versuch im Keller der Zeiss-Werke mit höchstmöglicher Genauigkeit wiederholt, nachdem 1925 ein gewisser D.Miller eine Relativgeschwindigkeit von 10 km/s zwischen Erde und "Äther" gemessen haben wollte (siehe zum Beispiel Arnold Sommerfeld, Vorlesungen über Theoretische Physik - Optik, S.63 ff.) Das Experiment verlief damals negativ, ein Äther konnte nicht nachgewiesen werden.
Vollmer zitiert: "Es liegt daher nahe, alle für den Schall gefundenen Ergebnisse auf die Optik zu übertragen". Hätte er das besagte Kapitel bis zum Ende gelesen, so hätte er jedoch folgendes erfahren: "Das Experiment hat also gegen unsere Analogie mit der Akustik, gegen die Existenz eines ruhenden Mediums der Lichtwellen, d.h. gegen die Existenz des Weltäthers oder absoluten Raums entschieden" (Zitat Joos).

Da ich mich seinerseits in der Angelegenheit "Vollmer" ebenfalls engagiert hatte, war mir dieser Leserbrief von Dr.Witt noch in Erinnerung.

Freundliche Grüsse, Ralf
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