Heims aspektbezogene Strukturlogik

 
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zeitgenosse



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BeitragVerfasst am: 25.09.2006, 01:13    Titel: Heims aspektbezogene Strukturlogik Antworten mit Zitat

Die zweite Grossleistung Heims neben der Massenformel ist seine aspektbezogene Logik. Heim meinte einmal, dass sich daneben die Arbeit an der Massenformel geradezu als Erholung ausnehme.

Um diese Leistung etwas zu würdigen, ist ein kurzer Ausflug in die Genealogie der Logik unerlässlich. Für rund zweitausend Jahre beherrschte die Aristotelische Logik weitgehend das Denken der Wissenschaftler. Selbst Leibniz - Schöpfer des dualen Zahlensystems und der Infinitesimalrechnung - war noch stark an die zweiwertige Aussagenlogik gebunden (wie z.B. der "Satz vom zureichenden Grund" belegt). Allen Gymnasiasten bekannt (vor Bologna wenigstens) dürfte auch das "Tertium non datur" (Satz vom ausgeschlossenen Dritten) sein. Auch der Syllogismus gehört in dieses Kapitel: Jeweils zwei Prämissen (Satz- und Obersatz) führen zu einer Konklusion.

Im Allgemeinen bewahrt uns diese elementare Logik vor Fehlurteilen. Sie bildet gewissermassen einen Grobraster für Entscheidungen. Ihre Grundlagen sind das Extensionalitäts- und Bivalenzprinzip (in der Wahrscheinlichkeitslogik bspw. gilt das Extensionalitätsprinzip nicht). Denn entweder ist etwas wahr oder falsch (Prinzip der Zweiwertigkeit). Ein gebranntes Kind weiss fortan, dass die Herdplatte heiss und nicht kalt war. Die klassische Logik (Aussagenlogik und Prädiaktenlogik 1. Stufe) kann uns aber auch irreführen, z.B.:

Prämisse 1 (Obersatz): Alle Kreter sind Lügner.
Prämisse 2 (Untersatz): Alle Kreter sind Menschen.
Konklusion (Schlußsatz): Alle Menschen sind Lügner.

Offensichtlich ist das nicht der Fall. Vom formalen Standpunkt ist die Konklusion zwar richtig, vom realen aber erfüllt sie die Kriterien an die menschliche Natur nur teilweise (weil sich die Welt nicht nur als Schwarzweissbild präsentiert).

Die Aussagenlogik versucht, Sachverhalte durch Junktoren (Verknüpfungen) zu vermitteln. Zur klassischen Logik zählt in gewissem Sinne auch die Begriffslogik (Leibniz), welche Inhalt und Umfang eines Begriffes erfasst. Leibniz nimmt bereits eine einfache Algebraisierung der Logik vor, die mit Bool ihren Höhepunkt erlangt.

Die Technik kennt die Boolsche Logik (in Anlehnung an die de Morgan'schen Gesetze auch "Schaltalgebra" genannt). Ferner die "unscharfe" Fuzzy-Logic, die z.B. bei der einfachen Bilderkennung (256 Graustufen) angewandt wird:

0000 0000 = schwarz; ...; 0000 1111 = Grauwert; ...; 1111 1111 = weiss

Eine wesentliche Erweiterung der Aussagenlogik führt zur Prädikatenlogik von Frege und Peirce (auch "Quantorenlogik" genannt). Damit lässt sich ein für die Praxis geeigneterer Bereich von Argumenten formulieren und auf seine Gültigkeit überprüfen. In der Prädikatenlogik übernimmt der Quantor eine wichtige Funktion, indem er Aussagen darüber erlaubt, auf wieviele Individuen ein Prädikat zutrifft, z.B.:

- Frau Sommer sagt aus: Herr Bär war um 10 Uhr zu Hause. Seine Kleider waren trocken.
- Wetterbericht: Zwischen 9:45 Uhr und 10:30 Uhr hat es geregnet.
- Fraulein Sophie: wurde um 10:15 von einem Mann bedroht, der Herr Bär zum Verwechseln ähnlich sah.

Nun kann man aufgrund der Kriterien (nasse Kleider, Zeitpunkt) untersuchen, ob Herr Bär als Täter in Frage kommt. Der Existenzquantor sagt aus, dass ein Prädikat auf mindestens ein Individuum zutrifft. Ein Prädikat kann aber auch auf mehrere Individuen zutreffen:

- Zwei Schwarze sind von dunkler Hautfarbe.

Der Allquantor sagt aus, dass ein Prädikat auf alle Individuen zutrifft:

- Alle Menschen sind sterblich.

Jeder Richter wird sich bewusst oder unbewusst der Prädikatenlogik bedienen, um sämtliche für und wider eines Sachverhaltes gegeneinander abzuwägen (in dubio pro rheo). Winkeladvokaten bedienen sich zuweilen des "Rabulistenbeweises", was einer Rechtsverdrehung gleichkommt.

Allerdings lässt sich das Leben nicht auf die formale Logik reduzieren, weil auch der menschlichen Intuition eine bestimmte Bedeutung zukommt. Selbst Emotionen spielen bei der Urteilsfindung vor dem Geschworengericht bekanntlich eine entscheidende Rolle. Und oft kommt seitens der Verteidigung auch das "Argumentum ad hominem" zum Zuge.

Um eine über die klassische Logik hinausführende Wertung einzuführen, muss man sich zumindest einer mehrwertigen Logik (Post, Lukasiewicz, Reichenbach, Tarski, Bočvar) bedienen. Reichenbachs dreiwertige Logik bspw. kennt nicht nur die Werte "wahr" oder "falsch", sondern auch "unbestimmte" Wahrheitsausdrücke. Diese Logik besitzt 3 Arten der Negation (ausschließende, diametrale und vollständige) und 3 Arten der Implikation (Standardimplikation, Alternativimplikation, Quasiimplikation).

Wie neben der Euklidischen Geometrie auch nicht-klassische Geometrien (elliptische und hyperbolische) widerspruchsfrei konstruierbar sind durch Auslassung des Parallelenaxioms, so lassen sich auch neben der Aristotelischen Ja-Nein-Logik widerspruchsfreie mehrwertige Logiken konstruieren, in denen der "Satz vom ausgeschlossenen Dritten" nicht länger oder nur bedingt gilt.

Erste Anklänge an eine mehrwertige Logik finden sich bereits bei Aristoteles selbst (peri hermeneias). In neuerer Zeit hat sich in der Informatik (Datenbanken) ein Bedürfnis für derartige Logiksysteme durchgesetzt. Belnap (1977) hat eine vierwertige Logik mit den Wahrheitswerten "true", "false", "unbekannt" und "beides" (also eine widersprüchliche Aussage) entwickelt.

Eine weitere Stufe, die weit über den klassischen Logikkalkül hinausführt, wird mit Gotthard Günthers polykontexturaler Logik erreicht. Ihr Studium erfordert Jahre. Man lese z.B. "Das metaphysische Problem einer Formalisierung der transzendental-dialektischen Logik" oder "Das Bewußtsein der Maschinen - Eine Metaphysik der Kybernetik", Schriften, die durch ihre ungewohnte Terminologie herausstechen. Dass Günther in Europa so wenig bekannt ist, liegt zunächst an seiner Emigration in die USA; dann aber vielmehr in der anspruchsvollen interdisziplinären Vernetzung seines Denkens.

Womöglich wurde Günther durch den Neurophysiologen McCulloch (Logical Calculus of the Ideas Immanent in Nervous Activity), einen "Kybernetiker" der ersten Stunde, nachhaltig beeinflusst. McCulloch war mit v. Neumann und Wiener einer der treibenden Geister hinter der neuen Disziplin Kybernetik. Von Neumann ist uns im Kontext durch seine "Automatentheorie" und die "Theorie zellulärer Automaten" bekannt. Zu diesem Tribunal gesellte sich als vierter im Bunde Heinz v. Foerster (quantenmechanische Theorie des physiologischen Gedächtnisses). Günther war bereits früh der Ansicht , dass

Die logische Tradition, die von Aristoteles bis zum deutschen Idealismus reicht, irre, wenn sie glaubt, bereits den ganzen Umfang der Rationalität zu besitzen, deren ein menschliches Gehirn fähig ist. Vielmehr gebe es noch tiefere und weitere Dimensionen der Rationalität. Ihre Anfänge seien im deutschen Idealismus, insbesondere bei Hegel und seinem Problem der Vermittlung zu suchen. Günther sieht seine Aufgabe fortan darin, dem dialektischen Denken Hegels eine exakte operationale Form zu geben. Im letzten Kapitel seines Buches skizziert er diese Absicht, eine Reflexionsvorgänge formalisierende Logik zu entwikeln, ansatzweise als Arbeitsprogramm mit explizit "logischer Thematik".

Günthers "Polykontexturalitätstheorie" ist eine formale Theorie, die es ermöglicht, komplexe, selbstreferentielle Prozesse (die charakteristisch für alle Lebensprozesse sind) in nicht reduktionistisch und logisch widerspruchsfreier Form zu gestalten. Darin spielen die Morpho- und Kenogrammatik eine tragende Rolle. Inhalt der Morphogrammatik ist die widerspruchsfreie Darstellung der Reflexion auf Anderes wie zugleich auf sich selbst. In einer klassischen zweiwertigen Logik ist solches nicht möglich, wo eine Entität entweder Objekt oder Subjekt - aber nicht beides zugleich- ist. Anstelle der Stellenwerte "wahr" oder "falsch" treten deshalb Stellenformen. Eine Fortführung dieses Ansatzes findet sich in Kaehrs Arbeiten zur Semiotik.

p.s Was ich an den Kybernetikern dermassen anregend finde, ist ihre disziplinenübegreifende Denkweise, die für ein enges Schubladendenken keinen Platz offen lässt. Kleinkrämerseelen waren sie mit Bestimmheit keine. Adäquates lässt sich zu Heim sagen.

Fortsetzung folgt...

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BeitragVerfasst am: 25.09.2006, 01:45    Titel: Antworten mit Zitat

Vorausbemerkung:
Die Komplexizität des Themas und meine eigene intellektuelle Schwachheit lassen in der Folge eine nur oberflächliche Betrachtung ohne Mathematik zu. Wer sich tiefer für die Thematik interessiert, kommt um geeignete Literartur nicht herum. Nichtsdestotrotz versuche ich wie immer, einen möglichst nachvollziehbaren Überblick zu gestalten.

Heim bezeichnet seinen Logikkalkül als Syntrometrie. Darunter ist eine assoziative mehrwertige Logik zu verstehen, welche Heim in einer noch nicht veröffentlichten Abhandlung (Syntrometrische Maximentelezentrik) niedergelegt hat. Dieses Manuskript von 319 Schreibmaschinenseiten befindet sich derzeit noch in den Händen von Heims Frau, welche seine Diktionen jeweils mitgeschrieben hat. Es ist zu hoffen, dass es zu irgendeinem Zeitpunkt doch noch zu einer Publikation kommt; doch dazu muss diese Abhandlung gründlich durch kompetente Personen überarbeitet werden.

Das Kernproblem bei der Transformation von Elementen einer Logikfamilie in eine höherentwickelte ist das Fehlen gegenseitiger Begriffsbildungen. Es ist jedoch möglich, ganze Systeme von Begriffen in zwei Logiksystemen einander zuzuordnen, wenn wechselseitige Bedingheiten existieren. Nach Heim stellen die Begriffe ja nicht bloss einfache Mengen dar, die man vergleichen und quantitativ bewerten kann, sondern auch Informationsgehalte, die qualitativ bewertet werden müssen. Solches führt uns zum Begriff des Metrophors (als einem zentralen Begriffsträger) und den Syntrizen.

Der Metrophor ist dabei "Träger des Maßes", um apodiktische Begriffe zu einem matrizenhaften Schema bzw. einem Begriffssystem zu verarbeiten. Miteinander verknüpfte Begriffe erzeugen neue Begriffe, die sich als konzentrisches Schema um den Metrophor anordnen. Dadurch entsteht ein Syndrom (Zusammenlauf) von Begriffen der 1. Bedingtheit. Der Metrophor nimmt dazu die Funktion eines Null-Syndroms ein (sozusagen ein matrixartiges Grundschema). Danach werden in einem zweiten Schritt weitere Begriffe aus einem System zu einem zweiten Syndrom (als 2. Bedingtheitsgrad) verknüpft usw. Auf diese Weise entsteht eine Kategorie von Begriffen in Form von Syndromen. Heim nennt dieses System eine Syntrix.

Als Null-Syndrom wählt Heim im Beispiel einer Weltsyntrix den komplexen algebraischen Körper. Um diesen gliedern sich als 1. Syntrizensyndrom 3 reelle und 3 imaginäre Wertevorräte (Koordinaten) zu einem Welttensorium, das durch einen semantischen Iterator aufgebaut wird. Das 2. Syndrom besteht aus drei tensoriellen Struktureinheiten. Das 3. Syndrom entsteht durch tensorielle Multiplikation aus den zuvor gebildeten 9 Fundamentaltensoren. Im 4. Syndrom sind diese Elemente in den vier polymetrischen Korrelationstensoren enthalten. Damit ist diese Syntrize vollendet. Insgesamt kommen vier fundamentale Weltsyntrizen vor.

Und nun lassen sich auf einer höheren Logikstufe nicht nur einzelne Begriffe, sondern durch Prädiaktenverknüpfung auch ganze Syntrizen miteinander verweben. Zu diesem Zweck treten Korporatoren in Erscheinung, die aus vorgegebenen Syntrizen neue Syntrizen komponieren. Jeder Korporator kann vier Elementarformen von Syntrizen strukturieren. Die Menge der so erzugten Syntrizen heisst "Syntrizen-Vorrat" (mittels welchem ein vierdimensionaler Zustandsraum aufgespannt wird; Totalität vom Grade 0 genannt).

In der Gesamtheit des Syntrizen-Vorrates {Totalität --> T(0)} sind nun zwei Arten von Korporatoren tätig:

a) Konzenter (komponiert zwei Syntrizen Syndrom um Syndrom)

und

b) Exzenter (komponiert zwei Syntrizen nach unterschiedlichen Syndromen).

Es findet also eine Verzweigung in zwei Aeste statt (die später wieder zusammengeführt werden):

Der eine Ast führt die regulären Syntrizen in einem Konflektorfeld (als Summe der regulären Syntrizen) zusammen. Über die Enyphan-Funktoren (Korporatoren höherer Ordnung) werden daraus die Hypersyntrizen gebildet. Die regulären Syntrizen bilden im Zustandsraum ein knotenförmig vernetztes Gebilde. Anstelle der Verwebung von Syndromen durch Korporatoren übernehmen nun die Enyphan-Funktoren die Aufgabe, aus ganzen Syntrizen sog. Hypersyntrizen zu komponieren (daher der Ausdruck "enyphan" = Hinenein-Verweber).

Der zweite Ast umfasst die sog. Syntropoden, bei welchen es sich um eine Auswahl aus dem Syntrizen-Vorrat handelt. Diese Syntropoden bilden eine Ausgrenzung und sind daher nicht im Konflektorfeld der regulären Syntrizen enthalten. Sie erhalten aber eine eigene Bedeutung, indem sie gewissermassen komplementär wirkende Elemente darstellen, welche die für die Korporation höherer Ordnung (Enyphan-Funktoren) erforderlichen Exzenter-Komponenten realisieren.

Aus den Hypersyntrizen und den komplementären Syntropoden, welche sich nun gemeinsam und syndromartig zu einem höheren metrophorischen Komplex anordnen, entsteht ein Metroplex. Aus diesem gehen hierarchisch gegliedert die Totalitäten {T(1); ...; T(n)} hervor, so dass später von einer Metroplex-Totalität die Rede ist.

Über eine komprimierte und zugleich komplizierte Beweisführung gelingt es Heim, die Syntrometrie zur zweiwertigen Logik in eine Beziehung zu setzen. Dadurch wird der an sich freien Assoziation der Metroplex-Inhalte eine bestimmte Semantik zugeordnet. In der Folge gelingt Heim mittels der syntrometrischen Methode eine konsistente Beschreibung der Welt und ihres immateriellen Hintergrundes. Die bereits früher ins Auge gefasste "Mehrfach-Konturierung der Existenzbereiche" (Physis, Bios, Psyche, Pneuma) nimmt dadurch einen realen Charakter an (der Ausdruck "Existenzbereich" ist dabei metaphorisch zu verstehen).

Sind die notwendigen formalen Voraussetzungen einmal geleistet, kann auf diesem Wege auch das Aristotelisch-Leibniz'sche "Leib-Seele-Problem" mit wissenschaftlicher Akribie angegangen werden. Prof. Eberlein meinte zu Heims Beschränkung auf die ins Spiel gebrachte Prädikatenlogik, dass anstelle dessen eine Relationslogik oder eine Reflexionslogik angebrachter erschiene. Ungeachtet diesem Einwand erachtete er aber Heims Syntrometrie als den strukturalistischen Anforderungen für theoretische Systeme (Stegmüller/Sneed, 1981) für genügend.

Zu den Metroplex-Totalitäten später mehr...

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BeitragVerfasst am: 27.09.2006, 01:21    Titel: Antworten mit Zitat

Rekapitulierend: Heims aspektbezogene Strukturlogik arbeitet anstelle der Quantoren der Prädikatenlogik (Frege) mit der iterativen Verknüpfung von Matrizen (soweit ich es verstanden habe), welche Begriffsmuster darstellen. Auf den formalen Inhalt dieser Logik kann ich nicht näher eingehen, weil ich das Originalpapier nicht kenne. Somit kann ich nur den Körper der Heimschen Syntrometrie aufgrund der mir verfügbaren Informationen in globo umreissen.

Aus dem geschichteten Aufbau des Metroplex (als einer kombinatorischen Verbindung von Hypersyntrizen und Syntropoden) gehen die Totalitäten vom Grade T(n) > 0 hervor. Metroplexe sind bereits verwobene Begriffsmuster, die metaphorisch mittels Basis-Syntropoden in der Syntrix-Totalität T(0) stehen. Diese Metroplexe 1. Grades bilden wiederum eine Totalität T(1). Daraus lassen sich Metroplexe höheren Grades aufbauen usw.

Aus verschiedenen Syndromen (siehe Vorbeitrag) lassen sich auch Pseudo-Metroplexe konstruieren, die mehrere Metroplexe linear miteinander verknüpfen und dabei reguläre Syndromfolge überbrücken. Diese Verbindungen werden als Syntrokline bezeichnet. Dadurch sind Entwicklungssprünge in eine neue ontologische Qualität denkbar, die ein "missing link" erzeugen (nach welchem die Anthropologen vergeblich suchen werden).

Es lässt sich nun zeigen, dass Ideen durch Aktivitätenströme über Begriffskomplexe der Metroplextotalitäten T(n) in den Transdimensionen auf und ab verschoben werden (womit auch kybernetische Aspekte ins Spiel gelangen). Dazu muss man wissen, dass Metroplextotalitäten mit Organisationsgraden zwischen T(0) bis T(n) vorkommen. Diese sind stark vereinfacht ausgedrückt Qualitäten bzw. Entwicklungsniveaus, die den Organisationsgrad eines Systems definieren.

Unterhalb von T(7) finden wir in absteigender Folge elementare Strukturen ohne eigentliches Leben wie Moleküle, Atome, Elementarteilchen, Protosimplexe und Prototrope. Bei T(0) haben wir nur noch Metronen, als geometrische Letzteinheiten. Das (vegetative) Leben beginnt erst beim Organisationsgrad T(7), wo sich erste Biophore herausbilden.

In aufsteigender Folge:

T(8 ) --> Mizellenstrukturen
T(9) --> Organellen
T(10) --> infrazelluläre Wirkungskomplexe
T(11) --> lebensfähige Zellen (Leben kann nur aus Leben entstehen, Pasteur)
T(12) --> vielzelliges einheitliches Gewebe
T(13) --> Gewebeverbände (wie z.B. Volvoxprotozoen)
T(14) --> komplette Organe
T(15) --> Organverbände einer geschlossenen somatischen Entität

Dem durch die Totalität T(n) definierten Organsisationsgrad liegt somit eine Entelechie (nach Aristoteles) bzw. ein Entwicklungsprinzip von einfachen zu komplexeren Strukturen zugrunde. Ab der Totalität T(7) verändert der Metroplex die Wahrscheinlichkeit für Organisationszustände derart, dass Aktivitätenströme auf und absteigen und auch ins Soma eingreifen und somit Aktionen biologischer Systeme antreiben wie Selbsterhaltung, Selbstenfaltung, Arterhaltung und kaptative Triebe.

Die Metroplextotalitäten bilden dabei Informationskanäle - Ilkor-Niveaus*- heraus, in denen die Aktivitätenströme auf und absteigen. Über die generierten Kanäle werden die Aktivitätenströme derart gesteuert, das sich eine leitende Idee im Soma durchzusetzen vermag (Holomorphismus, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen mathematischen Begriff).

(*) Ilkor = Intermittierende Leitmetroplexe einer korrelativen Verknüpfung

Unterhalb von T(7) fehlen diese Ilkor-Niveaus gänzlich. Die Anzahl der möglichen Ilkor-Niveaus ab T(7) steigt mit zunehmendem Metroplexgrad nach einem Potenzgesetz: K = 2^n

Systeme im Metroplexbereich von T(7) bis T(10) besitzen nur einen einzigen Ilkor-Kanal (K = 2^0) und sind demnach noch recht primitiv entwickelt. Bei den Lebewesen innerhalb T(11) bis T(15) erfolgt eine erste Aufspaltung; folglich bilden sich zwei Steuerkanäle (K = 2^1), was bereits mehr Entfaltungsmöglichkeiten einschliesst. Dies ist der Bereich der Flora. Animale Lebewesen besitzen bereits 2^2 solcher Kanäle. Der nächste Entwicklungsschritt beinhaltet 2^3 Ilkore. Dies ist das Niveau der Primaten (der sog. "Herrentiere"). Hier kann bereits ein Grosshirn ansetzen, das jedoch noch nicht eigentlich benutzt wird ausser um die Triebe rational zu befriedigen.

Das Ilkor-Niveau (lamda) folgt dem obigen Potenzgesetz gemäss: lamda(n) = 2^n Kanäle

lamda = 0 --> protobiontische Stufe
lamda = 1 --> vegetative Formen (Flora)
lamda = 2 --> Niedere Tierwelt (Fauna)
lamda = 3 --> Herrentiere (Primaten)
lamda = 4 --> Vernunftwesen (homo sapiens)
(lamda = 5 --> "Übermensch")

Im nächsten Entwicklungsschritt, der zum "homo sapiens" (als einem denkenden Lebewesen mit der Fähigkeit zur Abstraktion und Selbstreflexion) führt, verdoppelt sich die Anzahl der Ilkor-Kanäle auf 2^4 = 16. Den lamda-4 Typus identifiziert Heim somit mit dem gegenwärtigen Menschen.

Von den Ilkor-Niveaus gehen zudem metroplex-überbrückende Steuer-Syntroklinen aus, die beim Sterbeprozess (also bei der Dekompensation von Pneuma --> Soma) eine wichtige Funktion ausüben. Dazu siehe Heims Sekundärschrift: "Postmortale Zustände - Die televariante Area integraler Weltstrukturen" (nicht unbedingt eine Lektüre für materialistisch orientierte Naturwissenschaftler).

Heims Syntrometrie führt zu aussergewöhnlichen Konsequenzen, indem sie den Reduktionismus sozusagen auf den Kopf stellt: Nicht mehr die molekulare Ebene bestimmt die höheren Entwicklungsstufen, sondern Organisationspotenzen von "oben" steuern den Aufbau der Welt und ihrer Bewohner. Dass die "Blaupausen" im unphysikalischen G^4 liegen könnten, braucht nicht besonders betont zu werden.

Meine persönliche Meinung: Dass die oben skizzierte Metroplex-Entwicklung mit ihren zugehörigen Ilkor-Niveaus nicht unbedingt abgeschlossen zu sein braucht, ist eigentlich naheliegend. Ein futurischer Mensch mit 2^5 Ilkor-Kanälen wäre uns demnach in Bezug auf sein geistiges Potential weit überlegen. Möglicherweise hätte dies auch Auswirkungen auf den Körperbau und die Proportionen. Wenn man sich bewusst macht, dass der gegenwärtige Mensch in seiner DNA viele Gensequenzen aufweist, die scheinbar nutzlos brachliegen, könnte dies damit zu tun haben. Der futurische Menschentypus würde vermutlich auch Mechanismen der Selbstregeneration freisetzen, so dass seine Lebensdauer beträchtlich anstiege.

Gr. zg
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Zuletzt bearbeitet von zeitgenosse am 02.10.2008, 01:19, insgesamt einmal bearbeitet
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Chlorobium



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BeitragVerfasst am: 17.10.2006, 05:48    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

zeitgenosse schrieb am 27.09.2006 02:21 Uhr:

... Dazu muss man wissen, dass Metroplextotalitäten mit Organisationsgra-
den zwischen T(0) bis T(n) vorkommen. Diese sind stark vereinfacht aus-
gedrückt Qualitäten bzw. Entwicklungsniveaus, die den Organisationsgrad
eines Systems definieren.

Unterhalb von T(7) finden wir in absteigender Folge elementare Strukturen
ohne eigentliches Leben wie Moleküle, Atome, Elementarteilchen, Proto-
simplexe und Prototrope. Bei T(0) haben wir nur noch Metronen, als geo-
metrische Letzteinheiten. Das (vegetative) Leben beginnt erst beim Organi-
sationsgrad T(7), wo sich erste Biophore herausbilden.

In aufsteigender Folge:

T(8 ) --> Mizellenstrukturen
T(9) --> Organellen
T(10) --> infrazelluläre Wirkungskomplexe
T(11) --> lebensfähige Zellen (Leben kann nur aus Leben entstehen, Pasteur)
T(12) --> vielzelliges einheitliches Gewebe
T(13) --> Gewebeverbände (wie z.B. Volvoxprotozoen)
T(14) --> komplette Organe
T(15) --> Organverbände einer geschlossenen somatischen Entität

...




Mir ist nicht ganz de Bedeutung dieser Metroplextotalitäten klar. Was ist
der Sinn oder die Aufgabe dieser Metroplexe in der Theorie? Mit der Prä-
dikatenlogik von Frege kann ich noch was anfangen, auch wenn es schon
lange her ist. Aber diese Logik nach Heim erschließt sich mir noch nicht.

Sind diese T(n) in der Heimschen "logik" fest definiert?
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mfg
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Zuletzt bearbeitet von Chlorobium am 26.10.2008, 00:48, insgesamt einmal bearbeitet
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Barney



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BeitragVerfasst am: 25.10.2008, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

Chlorobium hat Folgendes geschrieben:

Mir ist nicht ganz de Bedeutung dieser Metroplextotalitäten klar. Was ist
der Sinn oder die Aufgabe dieser Metroplexe in der Theorie? Mit der Prä-
dikatenlogik von Frege kann ich noch was anfangen, auch wenn es schon
lange her ist. Aber diese Logik nach Heim erschließt sich mir noch nicht.

Sind diese T(n) in der Heimschen "logik" fest definiert?


Hallo Chlorobium,

ich denke die Motivation dieser T(n) kommt aus der Heimschen Strukturtheorie (s.a. Nachbarthema). Demgemäß beschreibt die Größe der 5. Dimension (Entelechie) den Ordnungszustand eines Materieteilchens oder einer Materieansammlung. Beispielsweise hat demnach ein Natriumatom in der unbelebten Natur einen geringeren Wert in der 5. Dimension als ein Natriumatom innerhalb eines Lebewesens. Aus der Strukturtheorie sollten die genannten T(n) prinzipiell ableitbar sein.
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zeitgenosse



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BeitragVerfasst am: 10.11.2008, 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

richy hat Folgendes geschrieben:
Dazu hat Heim die aspekbezogene Logik hergeleitet, fuer die es mathematisch leider noch kein Gegenstueck gibt.


Für die Beschreibung evolutiver Prozesse ist Heims aspektbezogene Logik (Syntrometrie) hervorragend geeignet. Wir erinnern uns an den Metrophor (Träger des Masses), aus dem sich "Syndrom um Syndrom" erhebt und so eine Syntrix baut. Bildlich kann man sich diesen Prozess gut vorstellen (die Grafiken sind dem Büchlein von Ludwiger, Das neue Weltbild des Burkhard Heim, entnommen).

Zuerst wird ein Metrophor benötigt, der Begriffe zu einem matrizenhaften Schema verwebt. Miteinander verknüpfte Begriffe erzeugen neue Begriffe, die sich konzentrisch und in aufsteigender Folge um den Metrophor anordnen. Es bilden sich Syndrome:

http://home.datacomm.ch/chs/Container/Heim/syndrome.jpg

Auf diese Weise entsteht eine Kategorie von Begriffen in Form von Syndromen, Syntrix (Pl. Syntrizen) genannt. Der Metrophor ist hierarchisch zugleich ein Null-Syndrom.

Die erste Weltsyntrix enthält bereits sämtliche Struktur-Informationen der Welt:

http://home.datacomm.ch/chs/Container/Heim/weltsyntrix_T0.jpg

Null-Syndrom ist der komplette algebraische Körper. Im 1. Syndrom finden wir die Dimensionen des Welttensoriums. Im 2. Syndrom kommen 3 Partialstrukturen hinzu. Im 3. Syndrom stehen Tensorstrukturen. Im 4. und abschliessenden Syndrom sind diese Elemente in den vier polymetrischen Korrelationstensoren enthalten. Insgesamt treten vier fundamentale Weltsyntrizen in Erscheinung.

Gemäss der Heimschen Theorie sind die Weltstrukturen in ein umfassendes System eingeordnet, so dass es den Anschein erweckt, als habe ein Weltenschöpfer seine Kreativität bewiesen.

Chlorobium hat Folgendes geschrieben:
Mir ist nicht ganz de Bedeutung dieser Metroplextotalitäten klar.


Auf einer noch höheren Entwicklungsstufe lassen sich nicht nur Begriffe, sondern auch komplette Syntrizen miteinander verweben, die nach unten Syntropoden (Füsse) ausbilden und damit einen Metroplex aufbauen:

http://home.datacomm.ch/chs/Container/Heim/syntrizen.jpg

Aus dem so entstandenen Metroplex gehen die die Totalitäten {T(1); ...; T(n)} hervor. Es entsteht eine Metroplexkaskade; daran beteiligt ist auch die x5-Koordinate der Entelechie (Entelechie bedeutet, das Ziel in sich tragend):

http://home.datacomm.ch/chs/Container/Heim/metroplexkaskade.jpg

In der Folge kommt es zu Metroplextotalitäten:

http://home.datacomm.ch/chs/Container/Heim/metroplextotalitaet.jpg

Durch sog. Syntroklinen sind Entwicklungssprünge denkbar, die wir auch bei den Fossilien vorfinden (Anthropologen werden vergeblich nach dem 'Missing link' graben). Die Syntroklinen wirken Syndrom-übergreifend.

Das vegative Leben beginnt ab dem Organisationsgrad T(7) mit der Bildung der Biophore. Darunter finden wir nur elementare Strukturen der Materie. Ab T(7) verändert der Metroplex die Wahrscheinlichkeit für Organisationszustände derart, dass auf- und absteigende Aktivitätenströme einsetzen. Es bilden sich Ilkor-Kanäle aus. Noch höhere Existenzbereiche münden in eine Mehrfachkonturierung der Welt (Soma, Bios, Psyche, Pneuma). Im Menschen - als einem Vernuftwesen mit der Fähigkeit zur Abstraktion - haben sich bereits 2^4 Ilkor-Kanäle ausgebildet. Das ist in der Tat erstaunlich.

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pauli



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BeitragVerfasst am: 10.11.2008, 20:53    Titel: Antworten mit Zitat

schluck Shocked nichts für Ungut Leute, aber gibts die ganzen Begriffe wirklich?
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Rubin



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BeitragVerfasst am: 21.05.2009, 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

pauli hat Folgendes geschrieben:
schluck Shocked nichts für Ungut Leute, aber gibts die ganzen Begriffe wirklich?


Hi Pauli

offensichtlich nicht nur, dass es diese Begriffe gibt, sondern Heim hat mit dieser Syntrometrie seine Betrachtungen zur physikaalischen Seite der Welt, sprich seine Massenfomel usw. gleichermaßen umgesetzt und soll die gleichen Ergebnisse erzielt haben, wie auf dem physikalisch, duallogischem Wege.

Gruß Rubin
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BeitragVerfasst am: 21.05.2009, 16:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hi zeitgenosse

ich finde deine Ausführungen sehr schlüssig.

Was mir dabei aufgefallen ist, und auch bei den Büchern/Literatur zu und von Heim, dass die Sytrometrie erstaunliche Parallelen zur modernen Hirnforschung liefert, was insbesondere die Informationsverabeitung, Speicherung und als sehr komplex verstandenen Muster im Gehirn betrifft.
Schon spannend, wie sich hier die eigentlich unterschiedlichen Ausgangspunkte wieder treffen. Laughing

Gruß
Rubin
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BeitragVerfasst am: 22.05.2009, 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hi zeitgenosse

eine Frage,
hast du eine Idee oder weisst du etwas darüber, in welcher Form was womit und warum in den Iteratoren wie verknüpft wird?

Die Verknüpfungsthematik wird zwar als Basis der "Aufbauprozesse" vom Syntrom bis zur Metroplexotalität genannt, aber WIE soll das alles funktionieren????

Gruß Rubin
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