Offener Brief an Dipl.-Ing. Norbert Derksen

 
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RelativKritisch Redaktion



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BeitragVerfasst am: 03.06.2012, 13:13    Titel: Offener Brief an Dipl.-Ing. Norbert Derksen Antworten mit Zitat

Sehr geehrter Herr Derksen,

ich fordere Sie hiermit auf, die ausgelobten 10 000 € herauszurücken, allerdings nicht an mich, sondern als Spende an die Tierheime in Ihrer Umgebung.

Den Beweis für die Transitivität der Lorentztransformation versuche ich so zu gestalten, dass vom Prinzip her auch Nichtmathematiker ihn verstehen können.



Dieser Gastbeitrag wurde freundlicher Weise von Hans Deyssenroth für RelativKritisch zur Verfügung gestellt. Er gibt die Meinung des Autors wieder. Diese muss nicht mit der Meinung von RelativKritisch übereinstimmen.
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M_Hammer_Kruse



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BeitragVerfasst am: 03.06.2012, 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

Leider zeigt der "Beweis" des Herrn Deyssenroth, den er auch noch genialistisch mit "q.e.d." schließt, dass er von Mathematik ebenso wenig versteht, wie der Herr Derksen:

Weder hat er verstanden, dass Transitivitivität eine Eigenschaft ist, die Relationen besitzen können, nicht aber Verknüpfungen.

Noch ist ihm klar, dass das, was Herr Derksen bei der Lorentztransformation als fehlend bemängelt, eigentlich die fundamentale Gruppeneigenschaft der Abgeschlossenheit der Menge der Lorentztransformationen unter der Verknüpfung der Nacheinanderausführung ist. Auch wenn Herr Derksen in seiner grenzenlosen Ahnungslosigkeit dies als "Transitivität" bezeichnet.

Dann weiß er offenbar auch nicht, wie man einen mathematischen Beweis führt. Mit verbogener Terminologie, ein paar (falschen) Beispielen, ein bißchen Salongeplauder und einem q.e.d jedenfalls nicht.

Da haben sich ja die passenden getroffen. Der eine hat keine Ahnung, worum es geht, und dem anderen fehlt der Durchblick sowieso. Aber weil minus mal minus plus ergibt, treffen da ja die richtigen beiden aufeinander, um die Relativitätstheorie aus den Angeln zu heben.

Nachdem nun Friebe und Lopez vor dem Scherbenhaufen ihres Wirkens stehen, könnten Derksen und Deyssenroth ja die GfwP wiederbeleben. Mit dem Herrn Rösch als Ehrenpräsidenten und dem Deyssenroth-Beweis als Leitvortrag kann sich dann doch in Salzburg der Phönix aus der Asche heben.

Das wäre doch mal wieder so richtig was zur Unterhaltung.

Gruß, mike
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HansDeyssenroth



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BeitragVerfasst am: 07.06.2012, 01:44    Titel: Antworten mit Zitat

=> M_Hammer_Kruse
Als ich mich dem dem Begriff der Transitivität auseinandergesetzt habe, habe ich natürlich über Wikipedia schon gesehen, dass die Transitivität bei Beziehungen die entweder existieren oder nicht existieren beurteilt wird. Daher habe ich schon eine gewisse Ahnung zu diesem Thema. Aber gar keine Ahnung habe ich von der Aussage von Max von Laue, der laut Derksen gesagt haben soll, dass die SRT nur dann richtig ist wenn die LT transitiv ist. Frage an die Runde: Hat jemand von Ihnen diese Aussage gesehen? Gibt es eine Link dazu? Kann jemand diese Aussage einscannen und zur Verfügung stellen? Ich habe schon Derksen darum gebeten, aber keine Antwort bekommen.
Wenn M. von Laue dies gesagt hat, dann hat er die Transitivität auf eine Verknüpfung bezogen. Also schimpfen Sie nicht mit mir! Auch Derksen hat das offenbar so interpretiert. Natürlich kann man die Tranistivität auch auf eine Verknüpfung beziehen, aber dann ist bei einer Transformation der Beweis für die Transitivität so trivial (mir ist kein Beispiel für eine Nichttransitivität eingefallen), dass es nicht mal mehr ein q.e.d. auf der Zeile für den Beweis braucht. Tut mir leid, dass Sie sich daran stören, aber nachdem Derksen seine unzähligen Leserbriefe mit lateinischen Sätzen verziert hat, wollte ich nicht darauf verzichten. Es wäre in der Tat sinnvoller gewesen meine Argumentation mit ‚z.s.e.‘ abzuschließen (zahlen Sie endlich!).
Nach meiner Einschätzung hat Derksen keinen Ausflug in die Gruppentheorie gemacht. Da interpretieren Sie oder jemand von &Centauri etwas hinein. Nach meiner Interpretation hat Derksen eine Lorentztransformation von A nach C durchgeführt (mit senkrecht aufeinander stehenden Geschwindigkeitsvektoren!) und festgestellt, dass das Resultat nicht mit der Hintereinanderausführung von A nach B und von B nach C übereinstimmt. Daraus schließt er, dass gemäß von Laue’s Aussage die SRT falsch sein muss und überzeugt damit viele SRT-Gegner, die keine Mathe- oder Physikausbildung haben und an Derksen’s mathematische Kompetenz glauben. Darum auch mein ‚Plauderton‘. Ich will den Nichtphysikern plausibel machen, dass die Aussage von Derksen falsch ist.
Das von Ihnen vorgeschlagene Dreamteam mit mir und den genannten Personen wäre wahrlich sehr unterhaltsam, da wir in den meisten Punkten völlig unterschiedlicher Meinung sind. Ich kann Ihnen aber versichern, dass Ihre abfälligen Zeilen auch sehr unterhaltsam sind.
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M_Hammer_Kruse



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BeitragVerfasst am: 07.06.2012, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ganz recht, die Derksen-Behauptung über die mangelnde Transitivität ist Blödsinn. Sie ist von vornherein gegenstandslos, weil Koordinaten-Transformationen Abbildungen zwischen Koordinatensystemen sind und keine Relationen und weil Transitivität keine Eigenschaft ist, die Abbildungen besitzen können.

Ob von Laue dazu was gesagt hat oder nicht, spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle. Sicher meint Derksen auch ganz etwas anderes, wahrscheinlich in dem Sinne, wie Sie es ihm unterstellen (Von A über B nach C versus direkt von A nach C). Aber wenn er sich auf wissenschaftliches Terrain begibt, muss er erstmal die richtige Terminologie benutzen. Das heißt hier: Das vermeintliche Problem mit den richtigen Begriffen benennen. Wenn man erstmal raten muss, was vielleicht gemeint sein könnte, ist es müßig, eine Fragestellung zu beantworten.

Wenn ein Schüler auf die Frage, wie er die Fläche eines Rechtecks berechnet, vage in Richtung der Zeichnung weist und sagt: "Da muss ich das hier mit dem da rechnen," dann bringe ich ihm erstmal bei, von Breite, Höhe und Multiplikation zu sprechen. Bei Herrn Derksen, der ja angeblich Ingenieur sein will, unterlasse ich lieber solche Elementarbelehrungen und lache ihn aus.

Und wenn sich jemand darauf einlässt, ihm eine gegenstandslose Behauptung im Plauderton zu "widerlegen", dann spotte ich darüber auch gerne. Denn wer das tut, begibt sich selbst auf das Derksen-Niveau. Ich fange ja auch nicht eine ernsthafte Diskussion mit jemandem an, der allen Ernstes behauptet, eine Taschenlampe könne nicht funktionieren (die Relativitätstheorie sei falsch), weil der Strom (die Lorentztransformation) nicht violett (transitiv) sei. Solche Diskussionen gibt es bestenfalls im Theater, damit auch der letzte Zusachauer merkt, dass die Szene im Irrenhaus spielt.

Gruß, M. Hammer-Kruse
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M_Hammer_Kruse



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BeitragVerfasst am: 07.06.2012, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

P.S.: Im übrigen findet sich alles Inhaltliche, was man zu diesem Thema sagen kann, bereits hier

Gruß, mike
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HansDeyssenroth



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BeitragVerfasst am: 09.08.2012, 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ergänzung:
Im Lehrbuch von Wolfgang Rindler 'Essential Relativity' stehen im Kapitel 2.7 'Properties of the Lorentz Transformation' nach der Betrachtung der Geschwindigkeitsaddition folgende Sätze:
„These two properties – symmetry and transitivity – imply that the LT's constitute, technically speaking, a „group“. As a consequence of them, if S, S', and S'' by LT's, then – by symmetry - S' is so related to S and therefore – by transitivity – also to S''. “

Möglicherweise hat Rindler die Assoziativität von der Transitivität hergeleitet...? Oder verwechselt? Wie dem auch sei, man kann es Herrn Derksen nicht verübeln, wenn auch er die Transitivität direkt auf die LT bezieht, denn vermutlich hat auch M. v. Laue dies getan, zumal einem die Transitivitäts-Eigenschaft in der hyperpolischen Darstellung der LT direkt ins Auge springt.

LT von A nach B → tgh(ß1); LT von B nach C → tgh(ß2); LT von A nach C → tgh(ß1 + ß2).

Der Witz dabei ist, dass für jede mögliche Hintereinanderausführung einer Transformation der resultierende Parameter in die Transformation von A nach C eingesetzt, zwangsläufig die transitive Transformation von A nach C ergibt. Das ist genauso sinvoll, als ob man eine Wahrscheinlichkeitsrechnung für ein sicheres Ereignis durchführen würde.

Nach der berechtigten Kritik von Mike Hammer-Kruse möchte ich den Brief an Derksen noch leicht umformulieren und neu hochladen.

Viele Grüße

Hans
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