Holographisches Prinzip?

 
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Alexander941



Anmeldedatum: 22.05.2013
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BeitragVerfasst am: 23.05.2013, 15:53    Titel: Holographisches Prinzip? Antworten mit Zitat

Mein erstes Posting hier, ich hoffe das Unterforum ist korrekt gewählt:

Was kann man zu den Theorien (falls der Begriff passt) von Craig Hogan und Leonard Susskind sagen welche von einem holographischen Universum ausgehen, wobei die gesamte Information auf einer 2d Oberfläche gespeichert ist?
Ist dies wirklich als ein Universum mit nur 2 Dimensionen zu verstehen, oder ist das nur eine mathematische Vereinfachung?
(Soweit ich Susskind verstanden habe geht er von der 2d Variante aus)
Was kann man zu den neueren Messungen der ESA sagen die angeblich eine
Widerlegung dieser Idee sind, also aufgrund der unerwarteten feinkörnigeren Quantelung des Raumes?
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Herr Senf



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BeitragVerfasst am: 23.05.2013, 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, ein Antwortversuch, da sich von den Mathefüchsen noch keiner gemeldet hat.
Man darf das nicht wie ein Hologramm sehen, bei dem aus einer Platte eine dreidimensionale Abbildung in den Raum "gezaubert" wird, die hat nicht alle Informationen des realen Objektes - ist nur Bild.
Hier geht es um das holografische Prinzip, das inzwischen zu 99% von der Esoterik zum Schwurbeln besetzt wurde Twisted Evil
Eine 4-dimensionale Fläche ohne Gravitation kann so ein 3-dimensionales Volumen mit Gravitation beschreiben, d.h. ich habe nicht wie beim Hologramm eine Verringerung der "Speicherdimension", sondern ich brauche eine Dimension mehr zur "mathematischen" Beschreibung.
Dieses Prinzip liegt den Holosternen zugrunde, womit man die Singularitäten bei schwarzen Löchern "umgehen" kann.
Ein anderer Hintergrund ist, daß die Entropie bei schwarzen Löchern oberflächenskaliert ist und nicht volumenskaliert.
In ein Volumen paßt aber mehr Information als auf eine Oberfläche, deswegen stritt man sich ja einige Zeit, ob in SL's Info verloren geht.
Deshalb wird auch vermutet, daß die Raumzeit grobkörniger sein könnte als die Planckskalen, was mit heutiger Technik meßbar sein könnte/müßte.
Eine neuere Idee ist, daß sich die Gravitation im Volumen einfach aus der Entropie ergibt - zumindestens erlaubt die Mathematik diese umgekehrte Sichtweise.
Hier der Artikel dazu von Verlinde http://arxiv.org/abs/1001.0785
_________________
ich muß auch mal was dazu sagen
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Alexander941



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Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 24.05.2013, 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

Also das mit der 4D Fläche die ein 3d Volumen beschreibt ist für mich ein wenig schwer zu durchblicken.

Ist die 4d Fläche als Randbereich des Volumens gedacht, oder wirklich als "Fläch" wobei ich nicht verstehe wie vier dimensionen flach sein sollen?

Soweit ich das Susskindinterviwe vertanden habe geht er von einer wirklichen 2d Oberfläche aus.
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Herr Senf



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Beiträge: 249

BeitragVerfasst am: 24.05.2013, 15:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, ich glaube, daß das "Anschauungsproblem" nur kommt, weil "umgekehrt " ein Schuh draus wird.
Die Begriffe Hologramm oder Dimension werden in populärer Darstellung leicht zur Analogiefalle.
Wenn wir ein 3D-Hologramm sehen und nachschauen, woher es kommt, finden wir eine reale 2D-Fotoplatte mit Interferenzstrukturen, die also das 3D-Bild kodiert haben. Wenn wir auf dieser Platte innerhalb der Strukturen leben würden und diese als unsere Realität sehen, könnten wir mit etwas Mathematik erkennen, als ob sie von "außen" durch einen für uns aber nicht zugänglichen 3D-Raum aufgeprägt wären. Wir verlagern also die Beschreibung in eine Dimension höher und können in der tieferen Dimension etwas erklären. Anders gesagt, könnten wir auch annehmen das wir auf dem 2D-Rand eines 3D-Raumes leben.
Das heißt für mich aber nicht, daß wir eine holografische Illusion sind.
Das holografische Prinzip macht nichts anderes, wir müssen es genauso "umgekehrt" sehen.
Nach SRT/ART haben wir uns an ein Leben in einer 4D-Raumzeit gewöhnt, in der wir aber nicht alles erklären können. Also versuchen wir es mit einer zusätzlichen Dimension, die etwas in die 4D-Raumzeit projeziert, was wir dort auch als real finden können. In einer 5D-Raumzeit kann man z.B. Strings basteln, die tauchen dann in unserer 4D-Wahrnehmung als reale Teilchen auf. Wir könnten also unsere 4D-Raumzeit als den "Rand" einer höheren 5D-Raumzeit interpretieren. Wir kommen nur von diesem Rand nicht runter, wie die Interferenzen auch auf der Fotoplatte bleiben.
In dem Sinne sind wir die reale Fotoplatte und nicht das in höherer Dimension erzeugte Bild.
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Alexander941



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Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 24.05.2013, 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, also existieren wir wirklich in drei Dimensionen und nicht nur als codierung von 3d auf 2d, und lediglich die 5d Welt ist durch uns (unsere 3d Welt) kodiert wird aber bei uns nur in form der beschriebene Effekte wahrgenommen, richtig?
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Herr Senf



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Beiträge: 249

BeitragVerfasst am: 24.05.2013, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ob es richtig ist, weiß ich nicht Wink ich interpretiere es aber vereinfacht so.
Die Vorstellung vom Hologramm-Universum, so wie man sie manchmal in Journalen präsentiert bekommt, verwirrt halt, als ob wir wie ein Bild als Fiktion auf eine Leinwand projeziert wären. Zu dem sagt man dann Illusion, und die Überschrift ist reißerisch genug.
Der Begriff holografisches Prinzip ist da nicht so irreführend, er sagt nur etwas über die Verknüpfung zwischen Platte und Bild. Üblich ist auch Korrespondenzprinzip, wir können also etwas in einer neuen Theorie in 5D beschreiben, was mit Erscheinungen in 4D "verknüpft" ist, also es muß korrespondieren. Keiner sucht Lösungen für was, was nicht da ist.
Solche Korrespondenzlösungen sind aber bisher eher Vermutungen ohne experimentelle Belege.
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