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RelativKritisch Redaktion
Anmeldedatum: 29.12.2006 Beiträge: 240
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Verfasst am: 14.05.2010, 02:10 Titel: Philipp Lenard – Erinnerungen eines Naturforschers |
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Philipp Lenard, Nobelpreisträger für Physik von 1905 und einer der prominentesten zeitgenössischen Gegner Albert Einsteins hatte in den dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts begonnen, seine Lebenserinnerungen aufzuzeichnen. Der Mitbegründer der “Deutschen Physik” überliess nach dem Zweiten Weltkrieg die unveröffentlichten Typoskripte seiner autobiographischen Schriften einigen Freunden und ehemaligen Schülern, bevor er am 20.05.1947 in Messelhausen verstarb. Mehr als 60 Jahre nach seinem Tod werden Lenards “Erinnerungen eines Naturforschers, der Kaiserreich, Judenherrschaft und Hitler erlebt hat” nun in einer kritisch annotierten Ausgabe im Springer Verlag veröffentlicht.
Weiterlesen und kommentieren bei Philipp Lenard – Erinnerungen eines Naturforschers im Blog von RelativKritisch. |
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patentpruefer
Anmeldedatum: 25.10.2006 Beiträge: 145
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Verfasst am: 19.05.2010, 09:27 Titel: |
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Eine sensationelle Neuerscheinung! Die Erinnerungen Lenards sind auch eine unverzichtbare Quelle für alle, die sich für die Wissenschaftsgeschichte des ausgehenden 19. und des 20. Jahrhunderts interessieren. Das Werk steht in längeren Auszügen auch kostenlos bei Google Books zu Verfügung.
Google Books: Philipp Lenard: Erinnerungen eines Naturforschers
Schon anhand dieser Proben aus Lenards Feder wird seine Verehrung für Hitler und seine Verachtung für den "fremden jüdischen Geist" überdeutlich. Es ist absolut unverständlich, dass ein glühender Fan dieses Mannes wie Peter Rösch, unbehelligt an einer deutschen Schule unterrichten darf.
Grüsse
PP |
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galileo2609 Site Admin
Anmeldedatum: 20.02.2006 Beiträge: 6115
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Verfasst am: 19.05.2010, 18:08 Titel: |
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Passend dazu hat Ekkehard Friebe heute einen Beitrag von Lopez aus dem Dezember 2007 auf seinen Blog gespült: Peter Rösch: “Ich war Einstein”, in dem er die Ergebnisse Röschs "von verheerender Brisanz" bewirbt. Für alle, die Rösch mal original lesen wollen, gibt es bei Friebe auch eine Textprobe.
Grüsse galileo2609 |
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Jens Blume
Anmeldedatum: 20.12.2006 Beiträge: 385
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Verfasst am: 17.09.2012, 13:53 Titel: |
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Lenard entstammt also mütterlicherseits (geb. A. Baumann) selbst aus dem von ihm als nicht positiv wahrgenommenen religiösen Umfeld. |
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galileo2609 Site Admin
Anmeldedatum: 20.02.2006 Beiträge: 6115
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Verfasst am: 17.09.2012, 23:36 Titel: |
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Jens Blume,
Jens Blume hat Folgendes geschrieben: | Lenard entstammt also mütterlicherseits (geb. A. Baumann) selbst aus dem von ihm als nicht positiv wahrgenommenen religiösen Umfeld. |
ich bin mir sicher, sie werden jenseits ihres Einzeilers noch tragfähige Quellen für ihre Aussage mobilisieren können? Als wohl hoffentlich ernstzunehmender Kenner der von RelativKritisch rezensierten Edition Arne Schirrmachers dürfte ihnen das locker von der Tastatur gehen. Oder liegt in ihrem speziellen Fall eine besonders talentierte, möglicherweise "arisch" geprägte Erkenntnisfähigkeit vor, die sie zu solch kategorischen Schlussfolgerungen führt?
Sollte dies, wovon die wohlwollende Leserschaft ausgehen möchte, nicht der Fall sein, ist ihnen ohne Zweifel der Physiker Philipp Frank ein Begriff. Als Nachfolger von Albert Einstein als Ordinarius an der Deutschen Universität in Prag hat er in seiner Biographie über den genialen Ausnahmephysiker auch eine Notiz über die Hochrüstung der verfeindeten Lager der "Relativisten" und der "Deutschen Physik" hinterlassen, bevor diese anlässlich des "Münchner Religionsgesprächs" im November 1940 zu einem "modus vivendi" fanden.
Wie sie vielleicht wissen, fanden sich damals einige gestandene Physiker im Visier der nationalsozialistischen Renegaten und Usurpatoren und galten diesen, nach der Vertreibung oder Vernichtung der jüdischen Wissenschaftler, als "weisse Juden". Neben den vielleicht bekannteren Angriffen von Johannes Stark auf Werner Heisenberg in der SS-Zeitung "Das Schwarze Korps", suchten "arische Physiker" um Bruno Thüring z. B. auch nach "nichtarischen Vorfahren" bei Arno Sommerfeld.
Unschön, aber in der destruktiven Situation dieser historischen Zeit des allgemeinen Zivilisationsbruchs konterten die verbliebenen "Relativisten" an den deutschen Universitäten und ersuchten Frank, Lenards Herkunft zu durchleuchten. Hintergrund war die allgemeine Kenntnis, dass in der Heimatstadt Lenards, Preßburg, jüdische Kaufleute gegenwärtig waren und (wie sie bei Schirrmacher auf Seite 40 sicherlichlich nachgelesen haben) einer der ihren, Karl Laban, Gesellschafter der väterlichen Weinhandlung war. Philipp Frank hat diesen Konterversuch, der eine wirksame Zweitschlagwaffe gegen den "Schutzheiligen der arischen Physik" (Quelle: Alan D. Beyerchen 1982: Wissenschaftler unter Hitler. Physiker im Dritten Reich, FfM, Berlin, Wien (Ullstein), p. 232) gewesen wäre, nicht weiter verfolgt.
Damit könnte diese Sache erledigt sein. Es sei denn, sie setzen ihr besonderes Talent noch einmal ein und versuchen aus Lenards autobiographischen Notizen mehr zu lesen, als er geschrieben hat. Entscheiden sie sich dabei auch zwischen seiner leiblichen Mutter Antonie Baumann, die früh verstarb, und seiner Tante und Ersatzmutter Anne Baumann, die ihn schliesslich aufzog.
Ja sowas, nicht wahr? Wie schreibt der Philipp Lenard:
Zitat: | "Die Augenfarbe in der gesamten Familie, soweit mit bekannt, war blau oder doch blaugrau, die Haarfarbe braun, in früher Jugend hellblond; so auch bei mir. Nur Mutter Anna hatte braune Augen." |
So schloss Lenard selbst, dass Anna "mehr ostisch geartet" war als Antonie, die wie sein Vater "vorwiegend nordisch war". Shit happens! Und das auch noch nach so langer Zeit in einem Post eines Jens Blume. Oder ist das jetzt der rauchende Colt für sie?
Grüsse galileo2609 |
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Uli
Anmeldedatum: 09.06.2006 Beiträge: 472
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Verfasst am: 18.09.2012, 10:44 Titel: |
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Eine traurig tragische Gestalt, dieser Lenard: die Bedeutung seiner Arbeiten steht außer Frage; zu Zeiten des 3. Reiches hatte er aber seinen Zenith wohl schon lang hinter sich: ein verbohrter alter Mann, der sich der modernen Physik verweigerte und dem die Nazis anscheinend gerade recht kamen.
Bei der Würdigung seiner Leistungen kommt zwangsläufig ein "bitterer Geschmack" auf - ähnlich wie bei denen von W. von Braun und anderen. |
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