Shapiro-Experiment

 
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Karl
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BeitragVerfasst am: 03.07.2006, 21:19    Titel: Shapiro-Experiment Antworten mit Zitat

Im FfWumV (Forum für Wissenschaft und moralische Verantwortung) hat Arthur Schmitt versucht eine Diskussion über das Shapiro-Experiment anzustossen. Nachdem sich zu diesem Thema auch hier im Forum Fragen ergeben haben, möchte ich die Beiträge zu diesem Thema hier zusammenfassen und zur allgemeinen Diskussion stellen.

(Anmerkung an Arthur Schmitt: Ich habe stillschweigend dein Einverständnis dich hier zu zitieren vorausgesetzt. Wenn du damit nicht einverstanden bist, teile mir dies bitte per PN mit, dann werde ich deinen Beitrag durch eine Einleitung von mir ersetzen, vorab vielen Dank)


Zitat:

Arthur Schmitt schrieb am 28.06.2006 10:54 Uhr:
Sehr geehrter Herr Friebe,

[...]

Ich bin gestern zufällig auf ein Interview mit Herrn Prof. Lesch gestossen, darin erklärt er, das die Relativitätstheorie eindrucksvoll durch das Shapiro-Experiment erklärt wird.
Ich zitiere hier Prof. Lesch:
"Was natürlich irre ist, wenn Sie schon die allgemeine Relativitätstheorie ansprechen, das ist die Tatsache, dass Massen den Raum krümmen, und dass man das in unserem Sonnensystem so unglaublich genau messen kann.

Im sogenannten "Shapiro-Experiment" schickt man Radarstrahlen auf die Venus, diese reflektiert diese Strahlen wieder zurück, und da wir die Bahndaten der Venus genau kennen, haben wir natürlich einen exakten Erwartungswert, wann diese Radarstrahlen wieder bei uns ankommen sollen. Nun dreht sich die Venus, die etwas näher an der Sonne ist als wir, immer wieder mal so, dass sie gerade am Rand der Sonne steht. Wenn wir also ein solches Radarexperiment machen, dann läuft dieses Radarsignal extrem nah an der Sonne entlang und man kann messen, Radar sind ja elektromagnetische Wellen, wie der Lichtweg dann etwas länger ist als sonst. Das hat eben damit zu tun, dass die Sonne den Raum krümmt. Das Licht läuft dann als Geodäte an der Oberfläche des Raumes entlang und muss in diese Mulde hinein und wieder heraus. Das sind ein paarhundert Nanosekunden, also nicht viel. Aber man kann es messen. Das ist unglaublich. Für mich ist das ein Punkt, das halte ich auch jedem entgegen, der mir mit irgendwelchen gestriegelten und gebügelten Gedankenexperimenten kommt, dass die Relativitätstheorie doch hinten und vorne nicht stimmen kann. Dann erklär' mir das Experiment. Sag' mir, wie soll ich es anders interpretieren als die Veränderung von Maßstäben in der Nähe schwerer Massen. Und das finde ich ungeheuerlich. Oder diese Sache mit der Rotverschiebung, dass die Uhren eben wirklich anders gehen... bitte, wenn es andere Theorien gibt, die besser sind, dann schreibt sie auf! Aber labert mich nicht immer voll damit, dass es alles Quatsch wäre usw. Also das ist eine Sache, die musste ich an dieser Stelle mal los werden."

Meine Frage an Sie sehr geehrter Herr Friebe, bestätigt das Shapiro-Experiment nicht in eindrucksvoller Form die Relativitätstheorie, oder mache ich da etwa einen Gedankenfehler.

Mit freundlichen Grüßen
Arthur Schmitt





Zitat:

Marco schrieb am 28.06.2006 14:17 Uhr:
Ähm, rein interessehalber, in welchem Größenbereich liegt denn bei solch einer Messung die Fehlertoleranz ?




Zitat:

Joachim schrieb am 28.06.2006 14:40 Uhr:

Zitat:

Marco schrieb am 28.06.2006 14:17 Uhr:
Ähm, rein interessehalber, in welchem Größenbereich liegt denn bei solch einer Messung die Fehlertoleranz?



Bei Zeitmessungen sind herkömliche Atomuhren auf 10 hoch -14 genau. Möchte man also eine Nanosekunde genau messen, so sollte die zu messende Zeit nicht länger als 10 hoch 14 Nanosekunden sein. Das sind etwa 28 Stunden (siehe Link).

Gruss,
Joachim

P.S. .. und in einer Nanosekunde legt Licht etwa 3 Dezimeter zurück.




Zitat:

Marco schrieb am 28.06.2006 20:25 Uhr:

Zitat:

Joachim schrieb am 28.06.2006 14:40 Uhr:
Bei Zeitmessungen sind herkömliche Atomuhren auf 10 hoch -14 genau. Möchte man also eine Nanosekunde genau messen, so sollte die zu messende Zeit nicht länger als 10 hoch 14 Nanosekunden sein. Das sind etwa 28 Stunden (siehe Link).

Gruss,
Joachim

P.S. .. und in einer Nanosekunde legt Licht etwa 3 Dezimeter zurück.



Hieße das im Umkehrschluß, daß bei dem Shapiro-Experiment mit der Venus, die Messung auf 100 - 200 m genau sein müsste. Herr Schmitt spricht ja von ein paar hundert Nanosekunden. Das wären ja umgerechnet, bei sagen wir mal 500 Nanosekunden, 1500 dm also 150 Meter. 150 Meter kommt mir angesichts der Entfernung bzw. alleine bei den Ausmaßen der Venus, "etwas" wenig vor. Also absolut im Bereich der Messungenauigkeit, oder?




Zitat:

Marco schrieb am 29.06.2006 07:32 Uhr:
Karl,

vielleicht wäre es ganz gut, die Beiträge hier zum Shapiro Experiment in diesen Thread zu verschieben. Damit die Stilblüten ungestört wachsen können. Wink



Hiermit zumindest als eigener Thread im Bereich „Relativitätstheorie für jedermann” realisiert.


Zitat:

Joachim schrieb am 29.06.2006 09:08 Uhr:
Hallo,

ich habe mal nach Shapiro et al recherchiert:

Physical Review Letters Vol.26, p.1132
und
Physical Review Letters Vol.20, p.1265

Die Zeitdifferenz beträgt mehr als 160 µs. In der Zeit kommt Licht immerhin 48 Kilometer weit.

Ich bin dem Link nicht gefolgt, da ich es eher für ein Thema für den Unterbereich "Relativitätstheorie für jedermann" halte. Könntest du die Postings dorthin verschieben, Karl?

Gruss,
Joachim





LG,

Karl
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„Wo ist meine kleine gelbe Chinalackdose?“ Der ganz normale Wahnsinn
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