Orbit
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Verfasst am: 27.03.2009, 20:43 Titel: Von Götzen, Götzendienern und dem allgemeinen Unbehagen |
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Im Gabriele Schröter-Thread hat 'achtphasen' diesen Beitrag geschrieben:
Zitat: | Ich werde tatsächlich aus der Aehnlichkeit zwischen der sogenannten Finanzkrise ( Resultat einer völligen Abwendung der allgemeinen Glaubensinhalte (DAS GELD) von der gegebenen Realität (Der Welt)) und der Hybris der irdisch menschgewirkten SingularitätenErzeugungsBestrebungen (ohne wirklich gesichertes Wissen um die Ungefährlichkeit eben dieser Singularitäten ) auf mein grundlegendes Unbehagen zum derzeit in Verwirrung befindlichen Menschengeist verweisen UND ich werde dies auch mal wieder in den Kontext des Mayakalenders setzen, den ich, wie sie ja schon öfters und zu Recht erwähnt haben, für ein tatsächlich hochinteressantes Phänomen halte - es macht nämlich tatsächlich den Anschein, die Menschheit ist auf bestem Wege den Verstand zu verlieren.
Die zunehmende Kadenz verstandesinduzierter Katastrophen geht mit immer tiefergehender Verunsicherung einher - dies aber kann durchaus heilsam sein für das Gesamte, die Erde und ihre ultradünne Schicht des Lebens.
Wenn die Menschheit so weitermacht wie die letzten 50 Jahre, dann ist bald keine Menscheit mehr vorhanden - ganz egal ob der LHC nun sicher unschädlich (nach meiner unerheblichen weil rein persönlichen Einschätzung zu 99,9999% wahrscheinlich) oder katastrophal (nach meiner unerheblichen weil rein persönlichen Einschätzung zu 0,0001% wahrscheinlich) sein wird.
Dass Unsicherheiten ex Cathedra geleugnet werden IST die Hybris - genau die gleiche Hybris wie es sich in einem weltumspannenden Finanzsystem offenbart, in dem weder der Mensch, noch das Leben noch die Nichterneuerbarkeit der Lebensgrundlagen eine Rolle spielen - sondern ausschlisslich ein zum Götzen erhobenes Symbol, das Geld.
/// OFF-TOPIC ENDE ///
Und wenn der Götz Geld mit dem Götz Verstand gemeinsam wirken ohne das mässigende Mitgefühl für Andere UND das Gesamte, dann IST die Katastrophe programmiert - ganz egal, ob es dem CERN aufgrund tatsächlich vorhandener LXDs ausreichend lockerer Kompaktifizierung gelingen wird MiniSingularitäten zu erzeugen |
achtphasen
Ich habe mir erlaubt, hier mit Ihrem Beitrag einen neuen Thread zu eröffnen und zwar weniger aus dem Grund, dass der wie so viele andere Beiträge dort nichts mehr mit der Klage von Gabriele Schröter zu tun hat, sondern mehr, weil ich vermute, dass dieses allgemeine Unbehagen, das Sie hier zum Ausdruck bringen, die eigentliche Triebfeder Ihrer regen Foren-Aktivität sei.
Auch ich kenne mein alltägliches Unbehagen, und das nicht nur, wenn ich Ihre Beiträge zum LHC lese.
Wir leben in einer deregulierten Welt, einer Welt, welche absichtlich dereguliert wird. Normen und Wertvorstellungen sollen durcheinander geraten, damit die Bevölkerung verunsichert wird. Verunsichert nicht als Staatsbürger. Die europäische Staatengemeinschaft macht da gute Arbeit. Die Deregulierung geht von den Mächtigen der Wirtschaft aus, und sie zielt auf den Arbeitnehmer und Konsumenten. Der soll verunsichert werden, damit er besser ausgebeutet werden kann und damit er im Verteilungskampf die Übersicht verliert. Jene, welche die Spielregeln machen, sind die einzigen, welche die Übersicht behalten. Und die wissen das auszunützen. Dieses Spielchen wurde schon immer gespielt. Auch die gegenwärtige Finanzkrise ist nur eine besonders intensive Phase dieses Umverteilungs-Spiels, diesmal mit erhöhten Einsätzen. Die wirklich Mächtigen und Reichen werden's überstehen und nachher unter sich sein. Vielleicht folgen wieder feudalistische Zeiten. Kommt drauf an, ob beispielsweise die europäische Staatengemeinschaft sich darauf besinnt, wer hier wirklich das Sagen hat.
Das braucht viele vernünftige Politiker und Politikerinnen, und darum kann ich nicht verstehen, warum Sie in der Vernunft einen Götzen sehen. Den Mammon schon eher. Der steht immerhin in alttestamentlicher Tradition. Aber eigentlich vernebelt er die Verhältnisse.
Es geht nicht primär um Geld, sondern um Macht, konkret um die Mächtigen. Und die werden doch gar nicht angebetet. Oder kennen Sie einen Hartz IV-Empfänger, der die anbeten würde? Nein, es ist nicht das Volk, das ums goldene Kalb tanzt, sondern jener Abschaum des Volkes, den man aus der Regenbogenpresse kennt.
Und die sind gleichzeitig Götzendiener und Götzen.
Die beten nämlich sich selbst an.
Es sind Egomanen.
Und Egomanen sind irrational, und im Extremfall können sie gefährlich werden. Vor allem dann, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Ehre verletzt worden sei.
Streichen Sie die Ratio aus Ihrem Götzenarsenal, Marc.
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