Elektronenröhren in Physik und Technik (criptically-Version)

 
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criptically



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BeitragVerfasst am: 01.07.2008, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

zeitgenosse hat Folgendes geschrieben:
Um den Elektronenstrahl zu fokussieren, wurde von Wehnelt (1902) ein zylinderförmiger Topf (g1) um die Kathode herum angebracht, der stirnseitig ein kleines Loch vorwies, aus dem der Strahl heraustreten konnte. Durch Verändern der negativen Vorspannung des Wehneltzylinders konnte die Strahlintensität - und damit die Helligkeit - beeinflusst werden. Die Steuerung erfolgt leistungslos. Zwischen Wehneltzylinder und Anode bilden sich schalenförmige Aequipotentialflächen aus. Dadurch wird der Strahl gebündelt (ansonsten würde er auseinanderlaufen bzw. divergieren).


Warum fliegen die Elektronen, nach dem Austritt, nicht auseinander wenn sie doch gleich geladen sind? Wie hoch ist die Geschwindigkeit, die Masse und das magnetische Feld der Elektronen. Wie kann die Hochspannung direkt gemessen werden und was wird aus Röntgenstrahlung von W=25keV?

Zitat:
In jungen Jahren machte ich mir einen Spass daraus, mit einem Schraubenzieher die Kathodenkappen zu berühren. Danach konnte man hübsche bläuliche Funken ziehen. Modernere TV-Geräte besitzen anstelle der Röhren Halbleiterelemente (Transistoren, Thyristoren), wo dieses Spiel nicht länger funktioniert.

Gr. zg


Besitzen moderne Geräte keine Fokussierspannung und warum ist die Spannung einer Kaskadenschaltung nicht identisch mit der Spannung, welche direkt erzeugt wird?

mfg
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zeitgenosse



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BeitragVerfasst am: 03.07.2008, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

@criptically

Du stellst eine Menge seltsamer Fragen, bei denen ich nie weiss, ob sie wirklich ernstgemeint sind. Trotzdem versuche ich mich an einer Beantwortung.

Zitat:
Warum fliegen die Elektronen, nach dem Austritt, nicht auseinander wenn sie doch gleich geladen sind?

Die Raumladung um die Kathode erzeugt in dieser durch Influenz positive Spiegelladungen. Es bildet sich ein Ladungsgleichgewicht heraus. Dazu kommt die negative Gittervorspannung des Steuergitters oder des Wehneltzylinders, welche einer Expansion der Raumladung entgegenwirkt.

Zitat:
Wie hoch ist die Geschwindigkeit, die Masse und das magnetische Feld der Elektronen.

Das solltest du doch selbst wissen. Ansonsten nimm den Gerthsen und den Kuchling zur Hand!

Zitat:
Wie kann die Hochspannung direkt gemessen...

Wenn du dich auf "fernsehtechnische Aspekte" beziehst:

Die Hochspannungsmessung (24 kV) erfolgt am Ausgang des Zeilentrafos bzw. der Hochspannungskaskade oder auch am Anodenkabel der Bildröhre mit einem Multimeter mit zusätzlicher Hochspannungsmessspitze (Teilerverhältnis 1000:1), z.B.:

http://www.steinegger.de/HOCHSPGhom.pdf

Diese Sonde erhöht einfach den Eingangswiderstand des Gerätes um die erforderliche Grössenordnung. Das ist eine profane Angelegenheit, erfordert aber das nötige Sicherheitsdenken und sollte nur von fachlich autorisierten Personen vorgenommen werden.

Sehr hohe Spannungen (wie im Versuchslabor üblich) können mit der Kugelfunkenstrecke oder dem Starke-Schröder-Voltmeter gemessen werden. Andere Messverfahren verwenden Spannungswandler und ohmsche oder kapazitive Spannungsteiler.

Der Medizinaltechniker, der Hochspannungsmessungen an Röntgenröhren (bis 160 kV) vornimmt, verwendet ebenfalls einen Spannungsteiler (Teilungsverhältnis 10'000:1), an den er ein ganz gewöhnliches DMM (Eingangswiderstand 10 MΩ) anschliesst.

Zitat:
...was wird aus Röntgenstrahlung von W=25keV?

Bei Bildröhren mit Bleioxidbeimengung wird der grösste Teil der X-Rays (Bremsstrahlung ) vom Glas absorbiert. Beim Farbfernseher beträgt die Strahlenexposition in 3 m Entfernung gerade noch 0,002 nSv/h. Der jährliche Grenzwert der Jahresdosis für die allg.Bevölkerung beträgt 1mSv.

Zitat:
Besitzen moderne Geräte keine Fokussierspannung...

Moderne Bildröhren haben eine magnetische Fokussiereinrichtung.

Zitat:
...warum ist die Spannung einer Kaskadenschaltung nicht identisch mit der Spannung, welche direkt erzeugt wird?

Die Kaskadenschaltung nach Greinacher oder Delon dient lediglich der Spannungsverdopplung. Im Cockcroft-Walton-Generator kommen Villard-Vervielfacher zum Einsatz.

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criptically



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BeitragVerfasst am: 04.07.2008, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

zeitgenosse hat Folgendes geschrieben:

Du stellst eine Menge seltsamer Fragen, bei denen ich nie weiss, ob sie wirklich ernstgemeint sind. Trotzdem versuche ich mich an einer Beantwortung.


Ich weiß nicht warum die Fragen seltsam sein sollten.

Zitat:
Die Raumladung um die Kathode erzeugt in dieser durch Influenz positive Spiegelladungen. Es bildet sich ein Ladungsgleichgewicht heraus. Dazu kommt die negative Gittervorspannung des Steuergitters oder des Wehneltzylinders, welche einer Expansion der Raumladung entgegenwirkt.


Ich wollte wissen, warum die Elektronen, nachdem sie die Beschleunigungs- und Fokussierungsstrecke verlassen haben, beieinander bleiben da sie sich doch abstoßen müssen.

Zitat:
Das solltest du doch selbst wissen. Ansonsten nimm den Gerthsen und den Kuchling zur Hand!


Das ist eine seltsame Antwort, wie ich finde.

Zitat:
Wenn du dich auf "fernsehtechnische Aspekte" beziehst:

Die Hochspannungsmessung (24 kV) erfolgt am Ausgang des Zeilentrafos bzw. der Hochspannungskaskade oder auch am Anodenkabel der Bildröhre mit einem Multimeter mit zusätzlicher Hochspannungsmessspitze (Teilerverhältnis 1000:1), z.B.:

http://www.steinegger.de/HOCHSPGhom.pdf

Diese Sonde erhöht einfach den Eingangswiderstand des Gerätes um die erforderliche Grössenordnung. Das ist eine profane Angelegenheit, erfordert aber das nötige Sicherheitsdenken und sollte nur von fachlich autorisierten Personen vorgenommen werden.

Sehr hohe Spannungen (wie im Versuchslabor üblich) können mit der Kugelfunkenstrecke oder dem Starke-Schröder-Voltmeter gemessen werden. Andere Messverfahren verwenden Spannungswandler und ohmsche oder kapazitive Spannungsteiler.

Der Medizinaltechniker, der Hochspannungsmessungen an Röntgenröhren (bis 160 kV) vornimmt, verwendet ebenfalls einen Spannungsteiler (Teilungsverhältnis 10'000:1), an den er ein ganz gewöhnliches DMM (Eingangswiderstand 10 MΩ) anschliesst.


Danke. Also die Spannung wird indirekt über das Ohmsche gesetz "gemessen" (U=i*R).

Zitat:

Bei Bildröhren mit Bleioxidbeimengung wird der grösste Teil der X-Rays (Bremsstrahlung ) vom Glas absorbiert. Beim Farbfernseher beträgt die Strahlenexposition in 3 m Entfernung gerade noch 0,002 nSv/h. Der jährliche Grenzwert der Jahresdosis für die allg.Bevölkerung beträgt 1mSv.


Was ist aber hinter dem Fernseher, wo die Glasstärke weniger als 1mm beträgt?

Zitat:

Moderne Bildröhren haben eine magnetische Fokussiereinrichtung.


Die Fokussiereinrichtung ist immer elektrisch aber die Ablenkeinrichtung ist magnetisch.

Zitat:

Die Kaskadenschaltung nach Greinacher oder Delon dient lediglich der Spannungsverdopplung. Im Cockcroft-Walton-Generator kommen Villard-Vervielfacher zum Einsatz.

Gr. zg


Die Kaskadenschaltung dient der Spannungsvervielfachung. Ich weiß nicht warum du deine Funken-Experimente auch mit dieser Spannung nicht durchführen kannst.

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zeitgenosse



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BeitragVerfasst am: 04.07.2008, 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

criptically hat Folgendes geschrieben:
Ich wollte wissen, warum die Elektronen, nachdem sie die Beschleunigungs- und Fokussierungsstrecke verlassen haben, beieinander bleiben da sie sich doch abstoßen müssen.

Sie bleiben nur bedingt beieinander. Die abstossenden Coulombkräfte werden durch die Elektrodengeometrie in ihrer Wirksamkeit beschnitten in dem Sinne, dass sich die Flugbahn eines Elektrons immer dem Lot zu den Aequipotentialflächen eines elektrischen Feldes annähert. Dazu müsstest du dir bei Gelegenheit das Feldlinienbild einer Kathodenstrahlröhre genauer anschauen. Somit lässt sich der Strahl durch konstruktive Massnahmen trotz innerer Raumladungskräfte punktgenau in einen Brennpunkt fokussieren, solange ein Beschleunigungsfeld existiert.

Das leuchtet hoffentlich (auch dir) ein!

Zitat:
Also die Spannung wird indirekt über das Ohmsche gesetz "gemessen".

Nur bei den Spannungsteilern. Bei der Kugelfunkenstrecke wird die spezifische Durchschlagsspannung als Mass genommen (beziehe dazu auch das Paschengesetz mitein). Und das Starke-Schröder-Voltmeter arbeitet mit der elektrostatischen Auslenkung einer Probemasse.

Zitat:
Was ist aber hinter dem Fernseher, wo die Glasstärke weniger als 1mm beträgt?

Ist das so wichtig für dich? Mich jedenfalls hat der Raum hinter der Bildröhre noch nie nachhaltig gestört (das Bier ist im Kühlschrank Smile ). Aber wenn du fragst: Röntgenstrahlung wird nicht in Richtung der Kathode ausgestrahlt. Guck einmal die Beschaffenheit einer Röntgenanode etwas genauer an, dann verstehst du bestimmt, was ich damit meine.

Zitat:
Die Fokussiereinrichtung ist immer elektrisch aber die Ablenkeinrichtung ist magnetisch.

Da unterliegst du einem Irrtum. Es gibt auch magnetische Fokussiereinrichtungen. Quadrupolmagnete habe ich bereits genannt. Auch Ringmagnete wirken auf einen hindurchlaufenden Elektronenstrahl fokussierend.

(Offensichtlich liest du etwas einseitig!)

Für Farbbildröhren habe ich ebenfalls zwei gebräuchliche Systeme zur Strahlkorrektur erwähnt (Radial- und Lateralkonvergenzeinheiten). Was der Ausdruck "Konvergenz" im Kontext bedeutet, setze ich stillschweigend voraus (ansonsten Maul halten und zuerst denken lernen).

Nachteilig bei nur magnetischen Linsen kann sein, dass sie ein die gesamte Röhre durchdringendes axiales Magentfeld erfordern. Aus konstruktiven Gründen ist das bei TV-Farbbildröhren nicht möglich (bei Bildaufnahmeröhren hingegen schon). Und nachteilig könnte auch sein, dass die Elektronen auf Schraubenbahnen gezwungen werden, es sei denn, es handle sich um Undulatoren oder Wiggler.

Somit präzisierend:

Selbstverständlich werden auch elektrostatische Linsen verwendet (bei Bildröhren die Fokussiergitter g3, g4 und g5). Der Vorteil der elektrostatischen Fokussierung liegt u.a. in ihrem wesentlich einfacheren Aufbau (keine teuren Kupferspulen) und dem geringeren Schaltungsaufwand.

Zitat:
Ich weiß nicht warum du deine Funken-Experimente auch mit dieser Spannung nicht durchführen kannst.

Orakel, von welchen Experimenten sprichst du überhaupt?

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criptically



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BeitragVerfasst am: 05.07.2008, 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

zeitgenosse hat Folgendes geschrieben:

Sie bleiben nur bedingt beieinander. Die abstossenden Coulombkräfte werden durch die Elektrodengeometrie in ihrer Wirksamkeit beschnitten in dem Sinne, dass sich die Flugbahn eines Elektrons immer dem Lot zu den Aequipotentialflächen eines elektrischen Feldes annähert. Dazu müsstest du dir bei Gelegenheit das Feldlinienbild einer Kathodenstrahlröhre genauer anschauen. Somit lässt sich der Strahl durch konstruktive Massnahmen trotz innerer Raumladungskräfte punktgenau in einen Brennpunkt fokussieren, solange ein Beschleunigungsfeld existiert.

Das leuchtet hoffentlich (auch dir) ein!



Wenn wir das Bild unten betrachten, sehen wir das der Strahl hinter Ablenkeinheit nicht mehr fokussiert wird, aber trotzdem in einem Punkt auf Leuchtstoff trifft.



Zitat:

Nur bei den Spannungsteilern. Bei der Kugelfunkenstrecke wird die spezifische Durchschlagsspannung als Mass genommen (beziehe dazu auch das Paschengesetz mitein). Und das Starke-Schröder-Voltmeter arbeitet mit der elektrostatischen Auslenkung einer Probemasse.


Wie wird hier die elektrische Isolierung realisiert?

Zitat:

Ist das so wichtig für dich? Mich jedenfalls hat der Raum hinter der Bildröhre noch nie nachhaltig gestört (das Bier ist im Kühlschrank Smile ). Aber wenn du fragst: Röntgenstrahlung wird nicht in Richtung der Kathode ausgestrahlt. Guck einmal die Beschaffenheit einer Röntgenanode etwas genauer an, dann verstehst du bestimmt, was ich damit meine.


Nein, das verstehe ich nicht. Wenn ich beim Arzt geröntgt werde, steht er hinter einer Blei-Abschirmung.

Zitat:

Da unterliegst du einem Irrtum. Es gibt auch magnetische Fokussiereinrichtungen. Quadrupolmagnete habe ich bereits genannt. Auch Ringmagnete wirken auf einen hindurchlaufenden Elektronenstrahl fokussierend.

(Offensichtlich liest du etwas einseitig!)

Für Farbbildröhren habe ich ebenfalls zwei gebräuchliche Systeme zur Strahlkorrektur erwähnt (Radial- und Lateralkonvergenzeinheiten). Was der Ausdruck "Konvergenz" im Kontext bedeutet, setze ich stillschweigend voraus (ansonsten Maul halten und zuerst denken lernen).

Nachteilig bei nur magnetischen Linsen kann sein, dass sie ein die gesamte Röhre durchdringendes axiales Magentfeld erfordern. Aus konstruktiven Gründen ist das bei TV-Farbbildröhren nicht möglich (bei Bildaufnahmeröhren hingegen schon). Und nachteilig könnte auch sein, dass die Elektronen auf Schraubenbahnen gezwungen werden, es sei denn, es handle sich um Undulatoren oder Wiggler.

Somit präzisierend:

Selbstverständlich werden auch elektrostatische Linsen verwendet (bei Bildröhren die Fokussiergitter g3, g4 und g5). Der Vorteil der elektrostatischen Fokussierung liegt u.a. in ihrem wesentlich einfacheren Aufbau (keine teuren Kupferspulen) und dem geringeren Schaltungsaufwand.


Verwechselst du zufällig die Fokussierung mit den geometrischen und chromatischen Korrekturen des Bildes?

Zitat:

Orakel, von welchen Experimenten sprichst du überhaupt?

Gr. zg


Zitat: Zeitgenosse

In jungen Jahren machte ich mir einen Spass daraus, mit einem Schraubenzieher die Kathodenkappen zu berühren. Danach konnte man hübsche bläuliche Funken ziehen. Modernere TV-Geräte besitzen anstelle der Röhren Halbleiterelemente (Transistoren, Thyristoren), wo dieses Spiel nicht länger funktioniert.


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zeitgenosse



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BeitragVerfasst am: 06.07.2008, 04:10    Titel: Antworten mit Zitat

@criptically:

Zitat:
Wenn wir das Bild unten betrachten, sehen wir das der Strahl hinter Ablenkeinheit nicht mehr fokussiert wird, aber trotzdem in einem Punkt auf Leuchtstoff trifft.


Es kommen mehrere Effekte zusammen.

1) Inhomogene elektrische Felder wirken auf Ladungsträger wie Sammellinsen. Dazu stelle man sich zunächst eine elektrostatische Fokussierung mittels zweier Rohr-, Zylinder- oder Ringelektroden vor durch die der Strahl hindurch läuft (bei nur zwei Fokussierelektroden liegt die zweite immer auf dem höheren Potential).

In praxi kommen meist drei Elektroden (g3, g4, g5) vor:

(mit g4 wird die Schärfe justiert)

Bei s/w-Bildröhren kommen auch magnetische Fokussiersysteme zum Einsatz:

Quermagnetisierte Ringmagnete
http://www.home.datacomm.ch/chs/Container/Elektronenroehren/fokussierung_m.jpg

Fokussiermagnet und Ablenkspulen
http://www.home.datacomm.ch/chs/Container/Elektronenroehren/ablenkung_1.jpg

Zitat:
Um den divergierenden Elektronenstrahl zu bündeln, wurde bei den ersten s/w-Röhren eine geteilte Spule an den Rörenhals angelegt, deren Feldlinien durch einen Luftspalt ins Röhreninnere dringen konnten und prinzipiell dieselbe Wirkung wie eine elektrostatische Linse ausübten. Die das Magnetfeld durchquerenden Elektronen werden dabei auf eine schraubenförmige Bahn gezwungen und gegen die Strahlachse gelenkt. Neuere s/w-Röhren besitzen anstelle der Fokussierspule einen Permanentmagneten aus zwei entgegengesetzt polarisierten Ferroxdure-Ringen. Für die Strahlschärfe kann der eine Ring mittels einer Gewindespindel verschoben werden.


2) Die Strahlelektronen werden durch das elektrisches Längsfeld (Anodenpannung) beschleunigt. Der Konusraum einer Farbbildröhre ist nicht feldfrei. An Innenseite und Lochmaske liegt das hohe Anodenpotential. Die Feldverteilung belässt den Strahl bei fehlender Ablenkung in seiner zentralen Raumachse, weil die Flugbahn der Elektronen sich stets senkrecht zu den Aequipotentialflächen, d.h. in Richtung der Feldlinien, einstellt. Der innen mit Graphit beschichtete Glaskonus (gewissermassen ein konisches Rohrstück) der Bildröhre wirkt aufgrund seiner Geometrie in diesem Sinne begünstigend auf die Strahlkonvergenz. Kommt Zeilen- oder Bildablenkung hinzu, wird die Strahlbündelung infolge der relativ grossen Geschwindigkeit der Ladungsträger nicht wesentlich beeinflusst. Lediglich an den Bildrändern müssen bei Flachbildröhren die Ablenkströme korrigiert werden (s-förmige Ströme und Parabelströme). Bei Farbbildröhren müssen zudem (zumindest theoretisch) - der hohen Anodenspannung bzw. Beschleunigung wegen -, erste relativistische Effekte einbezogen werden.

Anm.:
Im Kontext beachte man die Bewegungsgleichung achsennaher Elektronen in rotationssysmmetrischen Feldern (Busch, Ruska).

3) Der Fokussierung ist die Selbstkompression überlagert. Je schärfer der Strahl (und damit um so grösser die Stromdichte) wird, um so mehr nimmt auch die magnetische Kompression zu. Insbesondere beim Elektronenstrahlschweissen ist dieser Effekt von Bedeutung.

4) Die Strahlqualität beginnt bereits mit der geometrischen Beschaffenheit der Kathode. Je kleiner die Emissionsfläche der Kathode ist, desto höher wird die fokussierbare Stromdichte nach Langmuir. Massgebend ist auch der Piercewinkel. Zur Fokussierung werden elektrostatische und magnetische Linsen verwendet. Würde ein Elektronenstrahl keine Tendenz zum Divergieren besitzen, müsste man die Bunches in Speicherringen nicht mit Quadrupolmagneten fokussieren. Ohne Fokussierung fächert sich der Strahl unweigerlich auf und kollidiert mit dem Strahlrohr; danach bricht der Strahl zusammen. Beim Rasterelektronenmikroskop werden zur Strahlfokussierung sog. Kondensoren verwendet. Das sind Zylinderwicklungen (Rundlinsen), durch die der Strahl hindurchläuft. Meist verwendet man Doppelkondensoren.

In Summe sehe ich also keinen Grund, weshalb ein Kathodenstrahl in der intakten Farbbildröhre divergieren sollten.

Selbstverständlich gibt es auch Elektronenkanonen mit bewusst divergierendem Strahl für besondere Anwendungszwecke:


(die Strahlgeometrie wird gezielt durch Potentialflächen beeinflusst, die ihrerseits von den Potentialdifferenzen und der Elektrodenbauform abhängen)

Zitat:
Wie wird hier die elektrische Isolierung realisiert?


Wärest du ein aufrichtig fragender Mensch, würde ich es dir gerne erläutern. Für Blödelfragen hingegen (insbesondere von einem, der für sich in Anspruch nimmt, jedes deutsche Physiklehrbuch gelesen zu haben) sehe ich wahrlich keinen Sinn darin.

Zitat:
Ich weiß nicht warum du deine Funken-Experimente auch mit dieser Spannung nicht durchführen kannst.


Blödmann. An isolierten Hochspannungskaskaden lassen sich in der Tat keine Funken ziehen!

[Moderne Zeilentrafos werden übrigens als sog. Dioden-Split-Transformatoren (DST) konstruiert. Dadurch stehen unterschiedliche Hochspannungen - für die Strahlfokussierung (7 kV) und für die Anodenspannung (25 kV) - zur Verfügung. Um harte Röntgenstrahlung zu vermeiden, darf die Anodenspannung 27 kV nicht überschreiten.]

In alten s/w-Geräten (und nur dort!) gab es zwei besondere Elektronenröhren, die Booster- oder Schaltdiode und die Hochspannungsgleichrichterdiode, deren Kathoden als Metallkappen herausgeführt waren:

http://bs.cyty.com/menschen/e-etzold/archiv/TV/philips/img/k7_Zeilenendroehren.jpg

Diese Bauform verleitete mich in jungen Jahren dazu, mit einem (isolierten) Schraubenzieher zentimeterlange bläulich-knisternde Funken zu erzeugen. Ein Phasenprüfer leuchtet im Feldraum sogar ohne jeglichen Kontakt mit den Kathodenkappen. Würde dir eine direkte Berührung keinesfalls empfehlen; ein Loch im Finger wäre noch das harmloseste Erlebnis (alles schon gehabt)!

Möchte ich im Labor Funken erzeugen, verwende ich die altbewährte Funkenstrecke (zusammen mit einer PKW-Zündspule) oder - wenn's richtig knallen soll - den 'Van de Graaff' Bandgenerator. Möchte ich hübsche Büschelladungen erzeugen, verwende ich einen Teslatransformator (oder allenfalls eine Seibt'sche Spule).

Ist jetzt alles geklärt?

Gr. zg
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Zuletzt bearbeitet von zeitgenosse am 06.07.2008, 17:27, insgesamt einmal bearbeitet
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criptically



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BeitragVerfasst am: 06.07.2008, 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

zeitgenosse hat Folgendes geschrieben:

Blödmann. An isolierten Hochspannungskaskaden lassen sich in der Tat keine Funken ziehen!

[Moderne Zeilentrafos werden übrigens als sog. Dioden-Split-Transformatoren (DST) konstruiert. Dadurch stehen unterschiedliche Hochspannungen - für die Strahlfokussierung (7 kV) und für die Anodenspannung (25 kV) - zur Verfügung. Um harte Röntgenstrahlung zu vermeiden, darf die Anodenspannung 27 kV nicht überschreiten.]

In alten s/w-Geräten (und nur dort!) gab es zwei besondere Elektronenröhren, die Booster- oder Schaltdiode und die Hochspannungsgleichrichterdiode, deren Kathoden als Metallkappen herausgeführt waren:

http://bs.cyty.com/menschen/e-etzold/archiv/TV/philips/img/k7_Zeilenendroehren.jpg

Diese Bauform verleitete mich in jungen Jahren dazu, mit einem (isolierten) Schraubenzieher zentimeterlange bläulich-knisternde Funken zu erzeugen. Ein Phasenprüfer leuchtet im Feldraum sogar ohne jeglichen Kontakt mit den Kathodenkappen. Würde dir eine direkte Berührung keinesfalls empfehlen; ein Loch im Finger wäre noch das harmloseste Erlebnis (alles schon gehabt)!

Möchte ich im Labor Funken erzeugen, verwende ich die altbewährte Funkenstrecke (zusammen mit einer PKW-Zündspule) oder - wenn's richtig knallen soll - den 'Van de Graff' Bandgenerator. Möchte ich hübsche Büschelladungen erzeugen, verwende ich einen Teslatransformator (oder allenfalls eine Seibt'sche Spule).

Ist jetzt alles geklärt?

Gr. zg


Eine Antwort nur wegen Blödmann:

Du hast also 7kV und 25kV Spannungen zur Verfügung. Was fehlt dir noch um Funken zu ziehen. Hochspannungsanschlusskabel 25kV ist direkt an der Kathode eingesteckt und Fokussierspannung 7kV ist am Trafo oder an Bildröhre freizugänglich.

Übrigens, mit dem Phasenprüfer muss auch die 220V Leitung nicht berührt werden um es zum schwachen leuchten zu bringen.

Warum ist die Röntgenstrahlung erst ab 27kV gefährlich?

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Chlorobium



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BeitragVerfasst am: 06.07.2008, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

criptically hat Folgendes geschrieben:

Eine Antwort nur wegen Blödmann:

Daran war nichts falsch!
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BeitragVerfasst am: 06.07.2008, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

criptically hat Folgendes geschrieben:
Hochspannungsanschlusskabel 25kV ist direkt an der Kathode eingesteckt...


Nein, die Anodenspannung (25 kV) liegt bestimmt nicht an der Kathode! Der Anodenanschluss (das zugehörige Kabelende sieht aus wie ein Saugnapf) befindet sich seitlich auf dem Bildröhrenkonus. Das Kabel führt direkt zum Zeilentrafo.

A) Solltest du einmal das menschliche Bedürfnis empfinden, eine Bildröhre auszubauen, rate ich dir mit gutem Grund, diese vorher zu entladen (mit einem 10K-Widerstand zwischen Anodenanschluss und Masse); denn eine in Betrieb genommene Bildröhre bleibt tagelang geladen! Am Besten lötet man drei Einzelwiderstände in Reihe zusammen und isoliert diese mit einem verstärkten Schrumpfschlauch; die Enden werden mit doppelt isolierter Schaltlitze herausgeführt. Die Masse muss immer zuerst kontaktiert werden.

B) Solltest du die Röhre wider Erwarten eines Tages mechanisch zerstören müssen, sei diese mit aller gebotenen Vorsicht zuvor zu belüften (damit es nicht zur unfreiwilligen Implosion kommt); danach erst kannst du mit einem 5 kg Hammer zuschlagen (vergiss Schutzbrille und Schutzhandschuhe nicht).

Aus Praktikersicht kenne ich drei mögliche Belüftungsmethoden.

1) Einen spitz angeschliffenen Durchschlag (Dorn) durch den Anodenanschluss treiben.

2) Röhrensockel abziehen und mit einer Flachzange einen Pin hin und her bewegen bis die Röhre Luft zieht.

Was ich tun würde, weil bereits praktiziert:

3) Den Glasstutzen - ganz hinten am Röhrenhals - mit einer Kombizange abbrechen. Findet sich kein Glasstutzen kann der Röhrenhals sachte mit einem Hämmerchen eingeschlagen werden.

Recyclingmonteur bei der Arbeit:
http://www.neuburg.regens-wagner-schule.de/images/bildroehre.jpg

In diesem Sinne viel Erfolg.

Gr. zg
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zeitgenosse



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BeitragVerfasst am: 07.07.2008, 02:05    Titel: Antworten mit Zitat

@criptically alias Danger

Nachdem du verdiente Teilnehmer, die in physikalischen Dingen anderer Meinung sind als du, als "Nazis" beschimpfst, muss ich mich von dir unmissverständlich distanzieren. Eigentlich hätte ich dies bereits früher tun sollen, nachdem ich eingesehen hatte, dass du zu sachlichen Diskussionen schlichtweg unfähig bist. Doch lieber spät, als gar nie. Deine Chance jedenfalls hast du gehabt ohne sie zu nutzen.

Falls du deine bösartige Verbalentgleisung nicht mit sofortiger Wirkung widerrufst und dich zu einer Entschuldigung durchringst, sehe ich mich sogar gezwungen, deinen sofortigen Ausschluss aus diesem Forum zu bejahen.

Die Stunde der Wahrheit hat bereits geschlagen und der Countdown läuft!

Gr. zg
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BeitragVerfasst am: 07.07.2008, 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zeitgenosse!

Vielen Dank für Deine klaren Worte!

Gruß
Marco
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galileo2609
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BeitragVerfasst am: 07.07.2008, 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

zeitgenosse hat Folgendes geschrieben:
@criptically alias Danger
[...]
Die Stunde der Wahrheit hat bereits geschlagen und der Countdown läuft!

criptically hat sich seit der Wiederholung dieses Amoklaufs nicht mehr im MAHAG-Forum oder hier gezeigt und sich in das 'AzW' verkrochen.

Sowas nenne ich Feigheit. Er hat nicht mal den Mumm, sich dafür zu stellen. Ein Widerruf oder eine Entschuldigung ist da umso weniger zu erwarten.

Grüsse galileo2609
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ralfkannenberg



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Beiträge: 4788

BeitragVerfasst am: 08.07.2008, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

zeitgenosse hat Folgendes geschrieben:
@criptically alias Danger

Nachdem du verdiente Teilnehmer, die in physikalischen Dingen anderer Meinung sind als du, als "Nazis" beschimpfst, muss ich mich von dir unmissverständlich distanzieren. Eigentlich hätte ich dies bereits früher tun sollen, nachdem ich eingesehen hatte, dass du zu sachlichen Diskussionen schlichtweg unfähig bist. Doch lieber spät, als gar nie. Deine Chance jedenfalls hast du gehabt ohne sie zu nutzen.

Falls du deine bösartige Verbalentgleisung nicht mit sofortiger Wirkung widerrufst und dich zu einer Entschuldigung durchringst, sehe ich mich sogar gezwungen, deinen sofortigen Ausschluss aus diesem Forum zu bejahen.

Die Stunde der Wahrheit hat bereits geschlagen und der Countdown läuft!

Gr. zg


Hallo zeitgenosse,


ich habe Deinen wichtigen Beitrag leider erst heute gesehen - herzlichen Dank für Deine klare Aussage und für Dein Engagement - sowohl in fachlicher als in diesem traurigen Falle auch in zwischenmenschlicher Hinsicht !


Freundliche Grüsse, Ralf
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