Heim und 2. Hptsatz
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Morrissey



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BeitragVerfasst am: 24.04.2008, 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

El Cattivo hat Folgendes geschrieben:

@morrisey Dein Beitrag kommt mir sehr seltsam vor. Wenn es Ironie sein soll, dann ist sie leider nich deutlich erkennbar. Sollte es Ironie sein, dann richtet sich das ganze natürlich nur an Trefferturmdrehkranz. Ironie oder nicht Ironie oder ein Spielchen....?! Würd mich mal interessieren.


Da du jetzt so direkt im Thread fragst.... "popolär" - "ein schwarzes Loch SEHEN" - "es ist sehr durchschaubar, wenn man das einmal durchschaut hat" ...
Sorry wenn die Ironie nicht durchgekommen ist.

Jetzt muss mich gegenüber TTK natürlich noch irgendwie erklären - entschuldige, ja ich wollte dich ein bisschen aufziehen, weil ich nicht nachvollziehen kann, was an der Widerlegung Einsteins "politisch inkorrekt" sein soll, wie du schreibst. Deshalb hab ich, vielleicht ZU subtil, einfach mal noch derber in die Kerbe gehauen. Ich hoffe du nimmst es mir nicht krumm.

Es ist nunmal so, dass ich nicht daran glaube, dass jemand ein PM bauen kann. Glauben deshalb, weil ich es nicht wissen kann, ich habe was Physik angeht nämlich nicht allzuviel auf dem Kasten. Zumindest nicht soviel um die von dir geposteten Quellen auch nur ansatzweise zu verstehen. Und mein Glaube stützt sich auf die Tatsache, dass bisher jedesmal, wenn jemand behauptete ein PM bauen zu können, sich am Ende herausstellte dass er es nicht geschafft hat.

Sorry dass ich den Thread gestört hab, ich halt mich ab jetzt raus.

Ach ja, ich habe leider keinen Zugang zu dem, was du angesprochen hast, aber hier im Board sind einige Physikstudenten, die eventuell weiterhelfen können. In den höheren Semestern hat man sicher Zugang zu allen möglichen Geräten - inwieweit man die "privat" nutzen darf, kann ich nicht beurteilen.

Viele Grüsse,
Morrissey
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Morrissey - ein Traum aus Teflon.
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Trefferturmdrehkranz



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Beiträge: 59

BeitragVerfasst am: 24.04.2008, 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

An Joachim

„Das stimmt schonmal nicht. Hierbei machst du die Näherung, dass sich die Temperaturverteilung im KGas nicht durch die Wechselwirkung ändert.“

Ja, aber diese Vereinfachung ist nicht unbedingt nötig. Geh einfach davon aus, dass Deckel und Boden dieselbe Wärmekapazität haben. Dann bleibt die durchschnittliche Temperatur des Gases während der Entstehung des Temperaturgradienten gleich. Über die Debeysche (Grund)Schwingungsverteilungsfunktion für Festkörper weist man nach, dass sich langfristig immer dieselbe Temperaturverteilung im KGas einstellt, ansonsten müsste sich auch die Besetzung der Schwingungsniveaus in Boden und Deckel ändern, was wiederum gegen den 2. HS verstößt (z.B. Energieaustausch über Farbglas mit Umgebung).

„Die dürfte falsch sein.“
s.o.

„Außerdem hat das Gas parallel zum Feld eine andere Geschwindigkeitsverteilung als senkrecht. Hier findet durch die Wechselwirkung mit dem Deckel eine Umverteilung statt.“

Nicht wenn der Deckel perfekt glatt ist. Wie macht einen perfekt glatten Deckel? Man nehme ein KGas mit sehr großen Molekeln, einen möglichst glatten Deckel mit möglichst kleinen Oberflächenatomen und lade den Deckel elektrostatisch auf. Aber prinzipiell hast Du schon Recht. Das Ganze ist sehr theoretisch und hat keine technische Nutzbarkeit.

„Die horizontale Komponente der Geschwindigkeit wird ja durch das Gravfeld nicht beeinflusst. In zwei Dimensionen ist die Temperatur oben also schon mal die selbe wie unten. Das heißt sie ist höher als nach der Barometrischen Höhenformel.“

Stimmt. s.o.

„Nur in der Richtung des Feldes ist sie tiefer. Es würde mich wundern, wenn der Ausgleich nicht genau der barometrischen Höhenformel entspräche. Rechne mal nach.“

Du denkst wieder in stationären Gleichgewichten und nicht in Fließgleichgewichten. Deine Einwendungen beeinträchtigen die technische Nutzbarkeit, aber sie negieren sie nicht. Es kann keinen perfekten Ausgleich geben, wenn dieser Zustand ständig gestört wird. Jeder Zustand, der ein anderer als der des KGas eigenen Zustands ist, wird ständig gestört, ebenso wie jeder Zustand der ein anderer als der thermodynamische Ggzustand ist. Deshalb kann es nur ein Fließgleichgewicht zwischen beiden Zuständen geben.


Mit freundlichen Grüßen
TTD
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El Cattivo



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Beiträge: 1556

BeitragVerfasst am: 24.04.2008, 15:41    Titel: Antworten mit Zitat

Morrissey hat Folgendes geschrieben:
El Cattivo hat Folgendes geschrieben:

@morrisey Dein Beitrag kommt mir sehr seltsam vor. Wenn es Ironie sein soll, dann ist sie leider nich deutlich erkennbar. Sollte es Ironie sein, dann richtet sich das ganze natürlich nur an Trefferturmdrehkranz. Ironie oder nicht Ironie oder ein Spielchen....?! Würd mich mal interessieren.


Da du jetzt so direkt im Thread fragst.... "popolär" - "ein schwarzes Loch SEHEN" - "es ist sehr durchschaubar, wenn man das einmal durchschaut hat" ...
Sorry wenn die Ironie nicht durchgekommen ist.
[...]
Sorry dass ich den Thread gestört hab, ich halt mich ab jetzt raus.

Ah, jetzt. Wink
Die Koklusion musst du doch nich ziehen, der Mensch lernt nie aus... Nur du schreibst ziemlich ausn Bauch heraus, aber das dumme ist nun mal, das man weder Tonfall noch Mimik erkennen kann. Das macht es manchmal schwierig Ironie zu erkennen, besonderst, wenn man viele kennt, die das so ernst meinen würden. Cool

Ich hätts eigentlich wissen müssen... Embarassed

mfg
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Trefferturmdrehkranz



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BeitragVerfasst am: 24.04.2008, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

Zur Entscheidungsfindung, ob es sich lohnt den angegebenen Link
http://www.iop.org/EJ/abstract/1367-2630/7/1/010
durchzulesen.


12. Discussion
We close with a somewhat provocative discussion concerning the nature of the Brownian motor
introduced in this paper. We mentioned an essential difference between the Brownian motor
considered here and most of the other motors considered in the literature, including the Feynman
ratchet, namely that the rectification in our model is not at the expense of momentum exchange
with a fixed substrate. Consequently, the motion of the motor must be compensated by a counter
motion of the surrounding gas.We now argue that this has a profound implication on the nature
of our Brownian motor.
Indeed, the remarkable insight by Onsager, that a small macroscopic disturbance decays in
the same way as an equilibrium fluctuation, culminated in the fluctuation dissipation theorem
and in the theory of linear irreversible thermodynamics. It shows that macroscopic laws and the
fluctuations of the corresponding variables pertaining to the linear regime around equilibrium can
be handled in the context of the same macroscopic theory. Most of the Brownian motor models
can and have indeed been discussed in such a way, basically involving the calculation of fluxes
in response to time-dependent gradients in chemical potential. However, as is clear from the
technical discussion of our model, the rectified motion appears beyond linear Langevin theory,
at a level where fluctuations and non-linearity are intrinsically intertwined. For this reason we
argue that our motor genuinely belongs to the microscopic world, whereas most other models
proposed earlier do not.
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Karl
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BeitragVerfasst am: 24.04.2008, 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

@TTK: Worauf willst du hinaus? Ich habe mir das Paper durchgelesen. Es scheint mir exzellente Arbeit zu sein aber es zeigt keine Verletzung eines Hauptsatzes der Thermodynamik. Weder des 1. noch des 2. Außerdem behandelt es nur theoretische Modelle auf unterschiedlichem Abstraktionsniveau mittels Simulation - keinerlei Experimente.

Die Autoren schreiben im Abschnitt 11:

Zitat:
11. Thermal conductivity
The above introduced motors cannot run forever, except in the case of infinitely large
reservoirs such as those assumed in our theoretical analysis. The reason is clear from both
the simulations and the theoretical analysis: the motor, consisting of units residing in reservoirs
at different temperatures, will conduct heat, so that in the long run, the system will relax to
full thermodynamic equilibrium with equal temperature all over.


Also nochmal: Worauf willst du hinaus?


Karl
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„Wo ist meine kleine gelbe Chinalackdose?“ Der ganz normale Wahnsinn
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Morrissey



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BeitragVerfasst am: 24.04.2008, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

El Cattivo hat Folgendes geschrieben:
Nur du schreibst ziemlich ausn Bauch heraus, aber das dumme ist nun mal, das man weder Tonfall noch Mimik erkennen kann.


Ja das ist ein Problem... aber da kann man ja immer nachfragen. Und es stimmt wohl, ich schreibe oft ein bisschen unüberlegt. Liegt bestimmt daran dass ich kürzlich die Cannabis-Produkte abgesetzt hab Wink
Vorteil : Ich schreibe eigentlich immer, was ich gerade denke, also ich verstelle mich nicht grossartig
Nachteil : Naja die kennen wir ^^


@TTK : Was mich interessieren würde : Liegt es jetzt nur noch am experimentellen Rüstzeug, oder gibt es auch in der Theorie noch ungeklärte Fragen, ob deine Idee funktionieren könnte ?
Es gibt ja schon sehr viele Ideen zum PM glaube ich. Gleicht deine Idee da in irgendeiner Form etwas schon dagewesenem, zu dem man was (allgemeinverständliches) lesen könnte oder ist das komplett neu ?
Ach ja und letzte Frage : Wie gesagt, ich kenn mich da nicht so aus, aber eine Maschine, die irgendwie mit Brownscher Bewegung zu tun hat, wäre ja bestimmt sehr klein. Könnte man da überhaupt nennenswerte Energien gewinnen ? Jetzt mal praktisch gesehen. Ein PM, egal wie klein, wäre natürlich eine Riesensensation.
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Ich



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BeitragVerfasst am: 24.04.2008, 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
das dumme ist nun mal, das man weder Tonfall noch Mimik erkennen kann.

Also ich hab den Eindruck, dass hier mal ein bisschen mehr Sinn für Humor reingehört. Der war nun wirklich dick aufgetragen.
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El Cattivo



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BeitragVerfasst am: 24.04.2008, 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
das dumme ist nun mal, das man weder Tonfall noch Mimik erkennen kann.

Also ich hab den Eindruck, dass hier mal ein bisschen mehr Sinn für Humor reingehört. Der war nun wirklich dick aufgetragen.

Passt schon....
Bin ja selbst alles andere als 'frei von Ironie und Sarkasmus'. Wink
Deswegen meinte ich, das es mir hätte klar sein müssen. Crying or Very sad

mfg
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Trefferturmdrehkranz



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BeitragVerfasst am: 25.04.2008, 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Karl,

Zunächst zur Smoluchowski-Feynman-Ratsche. Feynman meinte ja nachweisen zu können, dass die Ratsche als Wärmekraftmaschine betrachtete, so wie alle Wärmekraftmaschinen allenfalls den Carnotschen Wirkungsgrad erzeugen kann (Wirkungsgrad (max.) = delta T / T(groß) ). Van den Broeck hat hier aber Feynman widerlegen können, die Ratsche wäre effektiver (sofern sie realisiert werden könnte). Ich finde allein das schon hammerhart, vom philosophischen Standpunkt aus betrachtet ist damit die Allgemeingültigkeit des 2. HS widerlegt. Ein entsprechendes Zitat aus dem Artikel:

Smoluchowski [3] argued that the demon, being itself of small scale, could only function properly if it was not subject to thermal fluctuations, i.e., it had to be cooled at the expense of entropy production. Onsager [4] noted that microreversibility in Hamiltonian systems at equilibrium (canonical or micro-canonical ensemble) imply the property of detailed balance, meaning that any process and its time-reverse occur with the same probability, excluding any Maxwell-demon-like rectification. Szilard [5] and Brillouin [6] focused on the innocuous-looking assumption that one needs to know the speed of the particle and argued that the information process or measurement process would necessitate entropy production, offsetting any entropy decrease realized by the demon. This issue was settled by Landauer [7], who identified the erasure of information as the irreversible entropy-producing step. Feynman [8] proposed a detailed construction inspired by the discussion of Smoluchowski [3] (see figure 1), and performed an explicit calculation to show that the rectification can only take place if there is a temperature difference between the demon and the gas. His calculation indicates that work can indeed be extracted, reaching in fact Carnot efficiency, a result that was later refuted in [9, 10].

Und dann natürlich die totale Überraschung: Van den Broeck konstruiert, berechnet und simuliert nano-Maschinen, die er einem Temperaturgradienten aussetzt. D.h. ein Ende der Maschine ist heiß, eines kalt. Das führt dazu, dass die Maschine als Ganzes eine gerichtete Bewegung ausführt. Der mit der Bewegung notwenig verbundene Wärmestrom geht aber gegen null! Das Umgebungsgas erhält stattdessen einen Gegenimpuls und Abkühlung in beiden Reservoirs. Die gerichtete Bewegung basiert auf einem Niveau, wo Fluktuationen und nicht-Linearität untrennbar miteinander verwoben sind, so dass die lineare Langevinsche Theorie aus der Irreversiblen Thermodynamik dazu keine Aussage machen kann.

Mfg
TTD
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Trefferturmdrehkranz



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BeitragVerfasst am: 25.04.2008, 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

Bzgl. meiner PM2-Idee. Ich meine gemäß der bekannten Naturgesetze beweisen zu können, dass der 2. HS bzgl. dieses Systems nicht gelten sollte. Das ist erstmal ein theoretischer Beweis. Den kann man widerlegen oder nicht. Und wie das so ist, man kann sich vor dem Experiment nie sicher sein, ob der Beweis korrekt ist, oder die Widerlegung, oder die Widerlegung der Widerlegung u.s.w.

Mein PM2 wäre jedoch im Rahmen der präparativen Chemie einigermaßen leicht zu realiseren und zu überprüfen und sollte gemäß der Theorie sehr effektiv sein. Ich bräuchte einen Prof. der Ahnung von Statistischer Thermodynamik hat und eventuell Simulationen von Gasstößen, bei denen Rotations- und Schwingungszustände angeregt werden können.

mfg
TTD
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Trefferturmdrehkranz



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BeitragVerfasst am: 25.04.2008, 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

macht euch mal keine Kopp, dass ihr mich eventuell beleidigt hättet. Ich habe schon die Ironie erkannt, und ich denke Karl hat sie auch erkannt, aber fand sie deplaziert und hat stattdessen ernsthaft geantwortet, um das Niveau der Diskussion zu heben.

mfg
TTD
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Trefferturmdrehkranz



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BeitragVerfasst am: 25.04.2008, 13:44    Titel: an rkinet Antworten mit Zitat

Hi ebikonso,

was du gesagt ist völlig richtig. Wenn ich dich richtig interpretiere, willst du damit ausdrücken, dass van den Broeck die quantenmechanischen Effekte vernachlässigt oder falsch behandelt hat, oder?

mfg
TTD
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Trefferturmdrehkranz



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BeitragVerfasst am: 25.04.2008, 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hi ebikonso,

danke für den Link. Ich werd mir den Artikel besorgen. In der Statistischen Thermodynamik von Vielteilchensystemen geht man ja fast immer von einem klassischen Phasenraum aus (weil die Berechnung des quantenmechanischen zu kompliziert wäre) und transformiert dann die Phänomene zurück in die QM. Das funktioniert ganz gut, nicht nur in der Tendenz sondern auch in quantitativen Aussagen. Deshalb denke ich schon, dass man so vorgehen darf, wie es van den Broeck gemacht hat. Mal sehen was der von Dir empfohlene Artikel dazu aussagt.

Ich hab mir mal deine früheren Beiträge angesehen, deshalb bist du wohl für mich in zumindest dieser Frage der richtige Ansprechpartner: Gibt es hier ein Diskussionsthema über den Gottesbeweis von Spaemann?

mfg
TTD
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Karl
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BeitragVerfasst am: 25.04.2008, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo TTD,

sehen wir mal, was wir da haben.

Für die Darstellung möchte ich mich vorerst mal auf zwei Publikationen konzentrieren:

[1]C Van den Broeck, P Meurs and R Kawai, From Maxwell demon to Brownian motor, New Journal of Physics 7 (2005) 10
[9]Parrondo J M R and Espagnol P, Criticism of Feynman's analysis of the ratchet as an engine, Am. J. Phys. 64 (1996) 1125

Du schreibst nun:
Zitat:
Zunächst zur Smoluchowski-Feynman-Ratsche. Feynman meinte ja nachweisen zu können, dass die Ratsche als Wärmekraftmaschine betrachtete, so wie alle Wärmekraftmaschinen allenfalls den Carnotschen Wirkungsgrad erzeugen kann (Wirkungsgrad (max.) = delta T / T(groß) ). Van den Broeck hat hier aber Feynman widerlegen können, die Ratsche wäre effektiver (sofern sie realisiert werden könnte). Ich finde allein das schon hammerhart, vom philosophischen Standpunkt aus betrachtet ist damit die Allgemeingültigkeit des 2. HS widerlegt.


Van den Broeck hat keineswegs Feynman widerlegt. Das ist auch gar nicht das Ziel in [1], sondern dort werden, ausgehend von der Feynman-Ratsche, unterschiedliche Modelle für Brown'sche Motoren entwickelt und analysiert. In [1] wird, wie du richtig zitiert hast, geschrieben:
Zitat:
Feynman [8] proposed a detailed construction inspired by the discussion of Smoluchowski [3] (see figure 1), and performed an explicit calculation to show that the rectification can only take place if there is a temperature difference between the demon and the gas. His calculation indicates that work can indeed be extracted, reaching in fact Carnot efficiency, a result that was later refuted in [9, 10].


D.h., dass sich Van den Broeck darauf beschränkt darauf hinzuweisen, dass Feynmans Analyse in den referenzierten Publikationen [9, 10] widerlegt wird. Allerdings steht dort nicht, ob der Wirkungsgrad besser oder schlechter als der Carnot-Wirkungsgrad ist. Dazu muss man z.B. in [9] nachsehen. Und was findet man dort? Dass der Wirkungsgrad auf jeden Fall schlechter sein muss! Zitat aus dem "Abstract" von [9]:
Zitat:
As a consequence, the engine can never achieve the efficiency of a Carnot cycle, not even in the limit of zero power (intinitely slow motion), in contradiction with the conclusion reached in the Lectures (Feynman Lectures, Anm. von Karl)


Woher hast du also die Idee, dass die Feynman-Ratsche effektiver sein soll als der Carnot-Prozess? Weder in [1] noch in [9] ist das zu finden.

Du schreibst weiter:
Zitat:
Und dann natürlich die totale Überraschung: Van den Broeck konstruiert, berechnet und simuliert nano-Maschinen, die er einem Temperaturgradienten aussetzt. D.h. ein Ende der Maschine ist heiß, eines kalt. Das führt dazu, dass die Maschine als Ganzes eine gerichtete Bewegung ausführt. Der mit der Bewegung notwenig verbundene Wärmestrom geht aber gegen null!


Nirgendwo in [1] schreibt Van den Broeck, dass der Wärmestrom gegen null geht. Im Gegenteil! Der gesamte Abschnitt 11 ist der Berechnung des Wärmestromes gewidmet. In der Einleitung zum Abschnitt 11 steht ausdrücklich:
Zitat:
The above introduced motors cannot run forever, except in the case of infinitely large
reservoirs such as those assumed in our theoretical analysis. The reason is clear from both
the simulations and the theoretical analysis: the motor, consisting of units residing in reservoirs
at different temperatures, will conduct heat, so that in the long run, the system will relax to
full thermodynamic equilibrium with equal temperature all over. We will discuss this aspect in
more detail for three reasons. Firstly, it was overlooked by Feynman in his otherwise quantitative
analysis. Secondly, the irreversible process associated to the heat conductivity is expected to
seriously compromise the efficiency of the motor as a thermal engine.


D.h., dass Van den Broeck sogar darauf hinweist, dass seinen Brown'schen Motoren ein irreversibler Prozess ($ \Delta S > 0 $) zugrunde liegt, was nichts anderes heisst, als dass deren Wirkungsgrad kleiner sein muss als der Carnot-Wirkungsgrad, dem ja der Optimalfall eines reversiblen Prozesses zugrunde liegt ($ \Delta S = 0 $).

Deine Aussagen oben sind daher für mich nicht nachvollziehbar. Offenbar geht da dein Enthusiasmus mit dir durch.

Karl
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„Wo ist meine kleine gelbe Chinalackdose?“ Der ganz normale Wahnsinn
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MontyHall



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Beiträge: 834

BeitragVerfasst am: 25.04.2008, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Trefferturmdrehkranz hat Folgendes geschrieben:
Gibt es hier ein Diskussionsthema über den Gottesbeweis von Spaemann?


Den Thread gibt es nichtmal in Foren, die sich mit sowas beschäftigen, dafür ist dieser angebliche Gottesbeweis einfach zu dämlich.
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MontyHall is offline Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
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