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Erik



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BeitragVerfasst am: 21.03.2007, 23:25    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

ralfkannenberg schrieb am 21.03.2007 23:12 Uhr:
Danke Erik,

das sieht gut aus,
auch wenn es schon lange her ist. Dieses Rechnen mit der Metrik |x| = t^2 - x^2 - y^2 - z^2 - ich glaube, da muss man noch die Quadratwurzel draus ziehen - ist mir nicht vertraut, die ist ja auch nicht positiv definit.




Natürlich. Links sollte eigentlich |x|^2 stehen.


Zitat:


Ausserdem wird man wohl auch noch zeigen müssen, dass das wirklich eine Metrik ist und man einfach so grosszügig Isometrien verwenden darf.
Bei der L_2-Metrik ist das klar, aber bei ||x|| bin ich mir nicht sicher;




Nein, es ist keine echte Metrik. Man sollte also eigentlich nicht von
"Isometrien" reden. Es muß allerdings auch keine echte Metrik sein. Die
Eigenschaft |Lx|=|x| ist ja wohldefiniert und reicht auch für die
Gruppeneigenschaft.


Zitat:


ich habe da noch was in Erinnerung, dass das Zeug positiv definit sein muss, um wirklich eine "Metrik" zu bilden ... - ||x|| könnte möglicherweise auch 0 werden, ohne dass alle Komponenten identisch verschwinden.




Vollkommen richtig. Genau das ist leider fatal für Version 1.0 des
Beweises Wink . Ich hoffe jetzt stimmt es.
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zeitgenosse



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BeitragVerfasst am: 22.03.2007, 03:22    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

ralfkannenberg schrieb am 21.03.2007 21:14 Uhr:
ok Leute, vergesst es - das 18.Gutachten ist bis auf weiteres obsolet - ich hatte nicht gewusst, dass die Drehungen auch noch dazukommen. So stand es leider auch nicht bei Wikipedia, sonst hätte ich mit dem Gutachten erst gar nicht angefangen.



Auf Wikipedia würde ich mich in solchen Dingen nicht verlassen! Leider ermangeln auch etliche Lehrbücher einer sorgfältigen Unterscheidung zwischen spezieller und allgemeiner Lorentztransformation. In den Vorlesungen zur relativistischen Mechanik wird es aber hoffentlich gelehrt. Als Mathematiker hättest du aber selbst erkennen müssen, dass bei unterschiedlicher Orientierung der Koordinatensysteme räumliche Rotationen unvermeidlich sind.

Fassen wir nochmals kurz zusammen:

Eine spezielle Lorentztransformation K --> K' beschreibt die Koordinatentransformation zweier Inertialsysteme, die sich mit gleichförmiger Geschwindigkeit entlang der x-Achse gegeneinander bewegen und zur Zeit t = t' = 0 denselben Ursprung haben:

x' = Λ x

Diese Transformation ist aus den einschlägigen Minkowski-Diagrammen bekannt, wo sich das gestrichene System um einen imaginären Winkel gegen die Winkelhalbierende dreht. Es handelt sich aber nicht um eine räumliche Drehung (deshalb auch Boost genannt).

Eine allgemeine Lorentztransformation zwischen zwei Inertialsystemen liegt dann vor, wenn sich die Geschwindigkeitsvektoren in beliebige Richtungen erstrecken. Eine solche Transformation setzt sich zusammen aus Boost und Rotation:

x' = Λ x + a

Es existiert somit eine invertierbare 4x4-Matrix (Λ) und ein Spaltenvierervektor (a). Eine solche Transformation ist affin linear.

Zu den Gruppen:

Die Poincaré-Gruppe (Λ, a) enthält als Untergruppen:

- Homogene Lorentzgruppe (keine Translationen)
- Eigentliche Lorentzgruppe: det Λ = 1
- Eigentliche orthochrone Lorentzgruppe: det Λ = 1 ; Λ^0_0 ≥ 1 (keine Spiegelungen)
- Rotationen
- Boost's

Die Poincaré-Gruppe ist nicht zusammenhängend und besitzt 10 kontinuerliche Parameter (3 für v, 3 für Rotationen und 4 für Raumzeittranslationen).

Gr. zg
_________________
Make everything as simple as possible, but not simpler!
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Erik



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BeitragVerfasst am: 22.03.2007, 11:48    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

zeitgenosse schrieb am 22.03.2007 03:22 Uhr:
Eine allgemeine Lorentztransformation zwischen zwei Inertialsystemen liegt dann vor, wenn sich die Geschwindigkeitsvektoren in beliebige Richtungen erstrecken. Eine solche Transformation setzt sich zusammen aus Boost und Rotation:




Nein, es gibt auch für jede beliebige Geschwindigkeitsrichtung eine
drehungsfreie Lorentz-Transformation. Jede beliebige
Lorentz-Transformation L(Winkel, v) setzt sich zusammen als Produkt aus
einer Drehspiegelung D(Winkel) und einer solchen drehungsfreien LT B(v)
mit einer beliebigen Geschwindigkeit v. L(Winkel, v) = D(Winkel)B(v).

B(v) bildet einen bestimmten 1+1-dimensionalen (also eine zeitartige und
eine raumartige Richtung) auf sich selbst ab und läßt das (rein
räumliche) orthogonale Komplement punktweise invariant. Es ist also
ein reiner boost.


Zitat:


Zu den Gruppen:

Die Poincaré-Gruppe (Λ, a) enthält als Untergruppen:

- Homogene Lorentzgruppe (keine Translationen)
- Eigentliche Lorentzgruppe: det Λ = 1
- Eigentliche orthochrone Lorentzgruppe: det Λ = 1 ; Λ^0_0 ≥ 1 (keine Spiegelungen)
- Rotationen
- Boost's




Boosts bilden keine Untergruppe. Wenn Du zweimal hintereinander in verschiedene Richtungen
boostest erhältst Du nicht wieder einen Boost. Hast Du doch bereits selbst gesagt.
Aber Du meinst wahrscheinlich Boosts in eine bestimmte Richtung.
Eine solche Untergruppe findet man für jede vorgegebene Richtung.

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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 22.03.2007, 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich finde es sehr schön, wie sich dieser "Entblödungsthread" entwickelt hat, in einen Bereich zwischen theoretischer Physik, linearer Algebra und Gruppentheorie.

Besten Dank auch für all' Euren Input, ich bin nun wieder voll motiviert, mein Gutachten zu ergänzen. Ich werde Eure Beiträge und damit Euer Copyright gerne zitieren, allerdings wird es etwas Zeit brauchen, ehe es fertig ist.

Danke für die tolle Zusammenarbeit, wir haben da gemeinsam etwas erarbeitet Smile

Freundliche Grüsse, Ralf
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 23.03.2007, 22:05    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Erik schrieb am 21.03.2007 23:14 Uhr:
Injektiv sind Lorentz-Transformationen wg. |det(L)| = 1. Daraus folgt
nämlich, daß linear unabhängige Vektoren auf linear unabhängige Vektoren abgebildet werden. Also ist die Dimension des Kerns null.

Hallo Erik,

ich bin nun dabei, das ganze auszuformulieren, wobei ich versuche, das ganze weiter zu verallgemeinern.

Nun meine Frage: Wie kommst Du darauf, dass |det(L)| = 1 ist ? Die Minkowski-Metrik ist keine L_2-Metrik.

Genügt zunächst nicht, dass det(L) <> 0 ist, um auf die Injektivität schliessen zu können ?

Ich denke, hier stösst man auch auf die benötigten Eigenschaften der Halb-Metrik (bzw. Pseudo-Metrik) oder ggf. sogar einer weiter verallgemeinerbaren Funktion. Ich bin am überlegen, ob es nicht sogar genügend ist, an Stelle einer Halb-Metrik "nur" eine injektive Funktion vorauszusetzen.

Freundliche Grüsse, Ralf
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 26.03.2007, 07:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ich fürchte, es funktioniert so nicht - die Existenz eines multiplikativ Inversen kann ich so nicht nachweisen; es fehlt noch eine zusätzliche Annahme.

Aber ich frage mich, ob diese Halbmetrik für die Herleitung überhaupt benötigt wird und ob man es nicht insgesamt viel einfacher beweisen kann:

Schliesslich ist eine Lorentztransformation eine lineare Abbildung, die ein Koordinatensystem auf ein Koordinatensystem abbildet. Das sollte doch genügen, um die Gruppeneigenschaften herleiten zu können:

1.) Abgeschlossenheit
Seien L1 und L2 zwei Lorentztransformationen:

L1: Koordinatensystem1 -> Koordinatensystem2, linear
L2: Koordinatensystem2 -> Koordinatensystem3, linear

Somit gilt:
L1*L2: Koordinatensystem1 -> Koordinatensystem3
Wegen der Linearität von L1 und L2 ist auch L1*L2 linear.

Somit ist L1*L2 ebenfalls eine lineare Abbildung, die ein Koordinatensystem auf ein Koordinatensystem abbildet und da L1 und L2 Lorentztransformationen sind, ist somit auch L1*L2 eine Lorentztransformation.

2.) Assoziativgesetz
Lineare Abbildungen sind assoziativ, also sind insbesondere auch Lorentztransformationen assoziativ.

3.) Neutralelement
Die Identitat: Koordinatensystem1 -> Koordinatensystem1 ist ebenfalls linear und erfüllt trivialerweise alle Bedingungen.

4.) multiplikativ inverses Element
Sei L1: Koordinatensystem1 -> Koordinatensystem2, linear
Hier verwenden wir, dass ein Koordinatensystem von einer Basis aufgespannt wird. Somit kann L1 keine Projektion auf einen niederdimensionalen Raum sein.

Sei L2:= Koordinatensystem2 -> Koordinatensystem1, linear, die Umkehrabbildung von L1; diese Abbildung ist durch die Basisvektoren definierbar.

Sei also {b1,b2,...,bn} die Menge der Basisvektoren des Koordinatensystems1, dann gilt:

L2*L1(b1)=b1
L2*L1(b2)=b2
(...)
L2*L1(bn)=bn

für alle Basisvektoren.

Da jeder Vektor eine Linearkombination der Basisvektoren ist, gilt somit für alle x:

L2*L1(x)
=L2*L1(x1*b1+x2*b2+...+xn*bn)
=x1*(L2*L1(b1)+x2*(L2*L1(b2)+...+xn*(L2*L1(bn)
=x1*b1+x2*b2+...+xn*bn
=x

Somit ist L2*L1 gleich der Einheitsmatrix und L2 das multiplikative inverse Element von L1.

5.) Kommutativgesetz
Das Kommutativgesetz ist im allgemeinen Fall der linearen Abbildungen nicht gültig, doch ist dies keine notwendige Gruppeneigenschaft.

Somit ist bewiesen, dass die Lorentztransformationen bezüglich der Multiplikation eine Gruppe bilden.


Was meint Ihr ? Ist der Beweis hieb- und stichfest oder fehlt noch etwas ?

Freundliche Grüsse, Ralf
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M_Hammer_Kruse



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BeitragVerfasst am: 26.03.2007, 09:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ralf,

die Lorentztransformationen sind eine Teilmenge der 4x4-Matrizen über den komplexen Zahlen. Da jene eine Gruppe bilden, genügt es, die Abgeschlossenheit der Teilmenge zu zeigen.

Gruß, mike
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 26.03.2007, 11:40    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

M_Hammer_Kruse schrieb am 26.03.2007 10:25 Uhr:
Hallo Ralf,

die Lorentztransformationen sind eine Teilmenge der 4x4-Matrizen über den komplexen Zahlen. Da jene eine Gruppe bilden, genügt es, die Abgeschlossenheit der Teilmenge zu zeigen.

Gruß, mike

Hallo Mike,

nicht ganz: die 4x4-Matrizen bilden bezüglich der Multiplikation im Allgemeinen keine Gruppe: So haben beispielsweise die Projektionen auf einen Teilraum kein multiplikatives Inverses.

d.h. die Existenz des Inversen in der Teilmenge ist auch zu zeigen.


Freundliche Grüsse, Ralf
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M_Hammer_Kruse



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Beiträge: 1772

BeitragVerfasst am: 26.03.2007, 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ralf,

Du hast natürlich recht. Matrizen bilden ja allgemein nur einen Ring, weil der multiplikativen Verknüpfung die Gruppeneigenschaft fehlt. Und gerade um diese geht es hier ja.

Gruß, mike
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Erik



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BeitragVerfasst am: 27.03.2007, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ralf,


Zitat:

ralfkannenberg schrieb:
Hallo Erik,

ich bin nun dabei, das ganze auszuformulieren, wobei ich versuche, das ganze weiter zu verallgemeinern.
Nun meine Frage: Wie kommst Du darauf, dass |det(L)| = 1 ist ? Die Minkowski-Metrik ist keine L_2-Metrik.
Genügt zunächst nicht, dass det(L) <> 0 ist, um auf die Injektivität schliessen zu können ?




Doch das genügt natürlich auch. Für Lorentz-Transformationen ist aber
immer |det(L)| = 1. Das folgt aus der Invarianz des Minkowski-Produkts

x*y= x'gy,

für x,y 4-Vektoren (der Strich' bedeutet Transposition) und
g = diag(1, -1,-1,-1).

Gilt die Invarianz Lx*Ly = x*y für alle x,y so folgt g = L'gL. Bildet man
daraus die Detereminante, ist man wg. det(g) = 1 sofort da. Hier habe
ich jetzt natürlich die Invarianz des Skalar-Produkts und nicht der Metrik
vorausgesetzt. Die schwächere Forderung |Lx| = |x| reicht
aber, da x*y = (|x + y|^2 - |x|^2 - |y|^2) / 2 und L linear.


Zitat:


Ich denke, hier stösst man auch auf die benötigten Eigenschaften der Halb-Metrik (bzw. Pseudo-Metrik) oder ggf. sogar einer weiter verallgemeinerbaren Funktion. Ich bin am überlegen, ob es nicht sogar genügend ist, an Stelle einer Halb-Metrik "nur" eine injektive Funktion vorauszusetzen.




Diese Abbildungen bilden dann vielleicht auch eine Gruppe, allerdings
handelt es sich ja dann nicht um Lorentz-Transformationen.

Also ich formuliere es nochmal aus:

Wir haben: L: M ---> M linear und |Lx| = |x| für alle x als definierende
Eigenschaft der LT.

Mit dem Mikowskiprodukt x*y = (|x + y|^2 - |x|^2 - |y|^2) / 2 folgt
(Lx)*(Ly) = x*y für alle x, y.

Daraus folgt sofort |det(L)| = 1.

Damit ist L injektiv.

Wegen dim Kern(L) + rang(L) = dim M (gilt für alle lin. Abb.) , folgt
rang(L) = dim M, also Bild(L) = M.

L ist also auch surjektiv.

Damit besitzt L eine Inverse.

Ab hier geht der Beweis so, wie in meinem Beitrag vom 21.03.2007 14:08 weiter.


Zitat:

ralfkannenberg schrieb am 26.03.2007 08:26
Ich fürchte, es funktioniert so nicht - die Existenz eines multiplikativ Inversen kann ich so nicht nachweisen; es fehlt noch eine zusätzliche Annahme.




Ich denke, so wie oben geht es, oder? (Geht vielleicht noch einfacher
und man kann direkter aus det =1 auf die Umkehrbarkeit folgern, aber
ich weiß nicht wie. ) Da ich sowieso ein Skalarprodukt habe, kann ich
auch gleich LTs über Lx*Ly = x*y definieren und spare noch einen
Beweisschritt.


Zitat:


Aber ich frage mich, ob diese Halbmetrik für die Herleitung überhaupt benötigt wird und ob man es nicht insgesamt viel einfacher beweisen kann:

Schliesslich ist eine Lorentztransformation eine lineare Abbildung, die ein Koordinatensystem auf ein Koordinatensystem abbildet. Das sollte doch genügen, um die Gruppeneigenschaften herleiten zu können:




Doch man braucht sie. Es ist zwar richtig, daß LTs lineare Abbildungen
sind und als solche eine Gruppe bilden. Allerdings sind LTs nur eine
Teilmenge aller linearen Abbildungen. Die Abbildung x --> ax (a
konstant), gehört z.B. nicht dazu. Ob man nach dem Weglassen einiger
linearer Abbildungen immer noch eine Gruppe hat, muß man extra
nachweisen. Dies wird in Deinem Beweis jetzt nicht berücksichtigt, wenn
ich das richtig sehe.


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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 27.03.2007, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Erik schrieb am 27.03.2007 13:26 Uhr:
Doch man braucht sie. Es ist zwar richtig, daß LTs lineare Abbildungen
sind und als solche eine Gruppe bilden. Allerdings sind LTs nur eine
Teilmenge aller linearen Abbildungen. Die Abbildung x --> ax (a
konstant), gehört z.B. nicht dazu. Ob man nach dem Wegglassen einiger
linearer Abbildungen immer noch eine Gruppe hat, muß man extra
nachweisen. Dies wird in Deinem Beweis jetzt nicht berücksichtigt, wenn
ich das richtig sehe.

Hallo Erik,

doch, ich glaube, Du siehst das richtig ...

Ok, besten Dank für Deinen Input, ich werde nun Version 3 meiner Rezension erstellen ............... - Du hast mir in Deinem obigen Beweis eine wichtige Zusatzbedingung bezüglich der Determinante geliefert, die mir vorher nicht bekannt war.


@alle: Somit verbleibt dieses Gutachten im Status "in review" ... - genauer: "Überarbeitung nach Feedback"


Freundliche Grüsse, Ralf


PS: Es ist dies der Thread der mir bisher am meisten Spass gemacht hat Smile
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ralfkannenberg



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Beiträge: 4788

BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 17:20    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Erik schrieb am 27.03.2007 13:26 Uhr:
Allerdings sind LTs nur eine Teilmenge aller linearen Abbildungen. Die Abbildung x --> ax (a konstant), gehört z.B. nicht dazu. Ob man nach dem Weglassen einiger linearer Abbildungen immer noch eine Gruppe hat, muß man extra nachweisen.


Ich denke, es ist möglich, den Beweis durch eine einfache Ergänzung ohne weitere Beschränkung der Allgemeinheit zu führen:

Wir haben ja bereits die beiden Voraussetzungen, dass die Abbildung linear ist und dass sie auf ein volles Koordinatensystem abgebildet wird. Um nun den Fall x -> 2x zu vermeiden braucht man also noch eine Art "Isometrie"-Bedingung.

Satz 2: Sei h eine beliebige Abbildung vom Vektorraum auf die komplexen Zahlen. Sei T eine Teilmenge von der vorher ("Satz 1", mein Beitrag von 26.03.2007 08:26 Uhr) untersuchten Gruppe L mit der Eigenschaft h(T(x)) = h(x) für alle x aus dem Vektorraum.

Dann gilt: T ist ebenfalls eine Gruppe.

1.) Abgeschlossenheit: Seien T1 und T2 in T; dann gilt T1*T2 ist ebenfalls in T.
Da T1 und T2 in L müssen wir nur noch zeigen, dass h(T1*T2(x)) = h(x) gilt.

h(T1*T2(x)) =
= h(T1(T2(x))) so ist die Multiplikation ja definiert
= h(T2(x)), weil T1 in T und h(T1(x)) = h(x) für alle x gilt, insbesondere auch für T2(x)
= h(x), weil T2 in T

2.) Assoziativgesetz: ist schon für L gültig, insbesondere auch für die Teilmenge T

3.) Neutralelement: h(E(x)) = h(x), weil E(x) = x weil E die Einheitsmatrix

4.) Inverses Element: Wir haben schon bewiesen, dass jedes Element von L ein multiplikatives Inverses hat, somit auch jedes Element S der Teilmenge T. Es ist nur noch zu zeigen, dass das multiplikative Inverse eines Elementes von T nicht nur in L, sondern ebenfalls in T liegt:

Zu zeigen: h(S^(-1)(x)) = h(x) für alle x

h(S^(-1)(x)) =
= h(S(S^(-1)(x)), weil S in T, d.h. h(S(x)) = h(x) gilt für alle x, insbesondere auch für S^(-1)(x)
= h(E(x))
= h(x)

Die Minowski-Metrik erfüllt alle Voraussetzungen und damit sollte der Beweis nun abgeschlossen sein.

Mit diesem Beweis brauche ich mir die Finger mit Minkowski-Halbmetriken nicht schmutzig zu machen Wink

Freundliche Grüsse, Ralf
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Erik



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BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf, Du machst Dir unnötig Arbeit. Der Beweis ist bereits abgeschlossen
oder siehst Du noch eine Lücke?

Du kannst natürlich die Gruppeneigenschaft auch für beliebige Funktionen
h nachweisen, aber was bringt Dir das? Solange h wesentlich verschieden
von |.| ist, handelt es sich bei dieser Gruppe schlicht nicht um
Lorentz-Transformationen. Da Du an h gar keine Forderungen stellst, sehe
ich auch nicht wodurch Du x-->ax ausgeschlossen haben willst.
Man kann ja sogar h identisch null wählen und erhält als Gruppe alle
umkehrbaren linearen Abbildungen M --> M.

Noch etwas: Die Umkehrbarkeit von L folgt übrigens allein aus |Lx| = |x|.
Sie folgt aber natürlich nicht aus h(Lx) = h(x) für beliebiges h. Deswegen
mußt Du sie explizit voraussetzen, indem Du forderst, daß Basen auf Basen
abgebildet werden (bzw. Koordinatensysteme auf Koordinatensysteme), was
praktisch dasselbe ist, wie die Umkehrbarkeit. Man benötigt eine solche
Voraussetzung im Fall der Lorentz-Trafos aber nicht.
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 18:48    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Erik schrieb am 28.03.2007 19:33 Uhr:
Ralf, Du machst Dir unnötig Arbeit. Der Beweis ist bereits abgeschlossen
oder siehst Du noch eine Lücke?


Hallo Erik,

danke für Dein rasches Feedback. Momentan sehe ich auch keine Lücke.


Zitat:

Erik schrieb am 28.03.2007 19:33 Uhr:
Du kannst natürlich die Gruppeneigenschaft auch für beliebige Funktionen
h nachweisen, aber was bringt Dir das? Solange h wesentlich verschieden
von |.| ist, handelt es sich bei dieser Gruppe schlicht nicht um
Lorentz-Tranformationen. Da Du an h gar keine Forderungen stellst, sehe
ich auch nicht wodurch Du x-->ax ausgeschlossen haben willst.
Man kann ja sogar h identisch null wählen und erhält als Gruppe alle
umkehrbaren linearen Abbildungen M --> M.


Genau diese Allgemeinheit gefällt mir: h ist völlig beliebig. Das heisst eine durch die Abbildung h erfolgte Teilmengenbildung führt stets zu einer (nicht notwendigerweise echten) Untergruppe.


Zitat:

Erik schrieb am 28.03.2007 19:33 Uhr:
Noch etwas: Die Umkehrbarkeit von L folgt übrigens allein aus |Lx| = |x|.
Sie folgt aber natürlich nicht aus h(Lx) = h(x) für beliebiges h. Deswegen
mußt Du sie explizit voraussetzen, indem Du forderst, daß Basen auf Basen abgebildet werden (bzw. Koordinatensysteme auf Koordinatensysteme), was praktisch dasselbe ist, wie die Umkehrbarkeit. Man benötigt eine solche Voraussetzung im Fall der Lorentz-Trafos aber nicht.

Ich bin einverstanden; der Vorteil meiner Betrachtung ist, dass ich den Halbmetrik-Begriff vermeiden kann. Die Lorentz-Trafo's sind nun ein einfacher Spezialfall von Satz 2, und das schöne ist - ich brauche das nicht nachzurechnen.

Tatsächlich ist es eine Ineleganz, dass ich voraussetze, dass Basen auf Basen abgebildet werden (-> Surjektivität). Andererseits erschlage ich nun alles mit elementarer linearer Algebra und vermeide jeglichen Metrik- oder Halbmetrikbegriff und brauche auch den Spezialfall einer Minkowski-(Halb-)Metrik nicht extra nachzurechnen. Selbst wenn die Minkowski-Metrik völlig unpassend definiert wäre - die Gruppeneigenschaften sind dennoch gewährleistet, weil wenigstens die Identität in L verbleibt. Ich erspare mir damit, nachzurechnen, ob die Lorentztransformationen "gut" definiert sind.

Anders wäre das in einem Hilbertraum, da würde ich eher einen Beweis wie Du ihn vorgeschlagen hast tätigen und den Begriff der Basis vermeiden. Der "Preis" dafür ist der, dass der im endlich-dimensionalen einfach zu handhabende Basisbegriff durch einen allgemeineren und schwierigeren Metrikbegriff ersetzt werden muss.

Freundliche Grüsse, Ralf
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Erik



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Beiträge: 565

BeitragVerfasst am: 28.03.2007, 19:07    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

ralfkannenberg schrieb am 28.03.2007 19:48 Uhr:
Tatsächlich ist es eine Ineleganz, dass ich voraussetze, dass Basen auf Basen
abgebildet werden (-> Surjektivität). Andererseits erschlage ich nun alles
mit elementarer linearer Algebra und vermeide jeglichen Metrik- oder
Halbmetrikbegriff und brauche auch den Spezialfall einer
Minkowski-(Halb-)Metrik nicht extra nachzurechnen.





Nein, Du vermeidest gar nichts. Frage: Was haben Lorentz-Transformationen
mit h(x) = h(Lx) für irgendein h zu tun? Antwort: bei L handelt es sich nur
dann um eine LT, wenn h die Minkowskimetrik ist. Du scheinst nicht
wahrzunehmen, daß mein Beweis mit Deinem bis aufs i-Tüpfelchen identisch
ist, wenn ich statt |x| h(x) schreibe, mit dem einzigen Unterschied, daß ich
eine Zusatzvoraussetzung (Umkehrbarkeit--das einzig nicht-triviale) nicht
brauche. Also verstehe ich Deine Vorbehalte nicht.

P.S.: Im übrigen, in einem unendlich-dimensionalen Raum folgt aus der
Injektivität einer linearen Abbildung nicht deren Surjektivität. Also weiß
ich nicht, ob der Beweis dann überhaupt durchgeht. Insofern bin ich mir
nicht sicher, ob es eine gute Idee ist, ihn auf unendlichdimensionale
Hilberträume anzuwenden.
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Erik is offline Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
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