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Joachim



Anmeldedatum: 20.02.2006
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BeitragVerfasst am: 24.02.2007, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

H.H. schrieb am 24.02.2007 18:28 Uhr:

Das stimmt (!), daraus könnte man schließen, daß auch nach der klassischen Mechanik eine Überlichtgeschwindigkeit praktisch unmöglich ist.




Nein, eigentlich nicht. Nach der klassischen Äthertheorie, in der die Mechanik galileoinvariant ist und die Maxwellgleichungen nur im Ruhesystem des Äthers gelten, sollte es kein Problem sein, subatomare Teilchen auf Überlichtgeschwindigkeit zu bringen. Nur Atome sollten schon bei wesentlich kleineren Geschwindigkeiten (einige Prozent der Lichtgeschwindigkeit) deutliche Abweichungen von ihrem normalen Aufbau zeigen. Bei Lichtgeschwindigkeit würde die atomare Bindung dann gar nicht mehr funktionieren.

Deshalb sind ja Experimente, die die Lorentzinvarianz mit schnellen Atomen überprüfen, so aussagekräftig.


Gruß,
Joachim
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galileo2609
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BeitragVerfasst am: 24.02.2007, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

H.H. schrieb am 24.02.2007 15:35 Uhr:
* Bereits seit ca. 1800 war bekannt,
daß Licht am Sonnenrand abgelenkt wird.
Aus der Brechungszahl n(Psi) , läßt sich die Lichtgeschwindigkeit c' am Sonnenrand als Funktion des Gravitationspotentiales Psi nach Soldner berechnen.



Hallo H.H.,

wieso nach Soldner? Wenn, dann nach Newton.
Der Soldner hatte dazu falsch gerechnet, was bereits 1923 von Robert Trumpler in einer Antwort auf Thomas J. J. See herausgearbeitet worden ist. Nachzulesen in seinem Beitrag 'Historical note on the problem of light deflection in the sun's gravitational field', in: Science N. S. 58, pp. 161 - 163.

Grüsse galileo2609
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H.H.



Anmeldedatum: 23.02.2007
Beiträge: 27

BeitragVerfasst am: 24.02.2007, 23:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Galileo2609,

es ist schon erstaunlich, daß man nur 122 Jahre (1923-1801) benötigt hat, um einen simplen Rechenfehler Soldner's zu erkennen. Hätte man schon im 19. Jahrhundert elektronische Taschenrechner gehabt, wäre der Fehler eventuell noch schneller entdeckt worden.

MfG
H.H. (Ein Relativist)

Was mich relativ wundert ist der merkwürdige Umstand, daß sich kein Schwein für Soldners einfache Lichtablenkung am Sonnenrand interessiert hat, die doppelte Lichtablenkung Einsteins aber von der Presse als absolutes Jahrtausendereignis gefeiert wurde.
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galileo2609
Site Admin


Anmeldedatum: 20.02.2006
Beiträge: 6115

BeitragVerfasst am: 24.02.2007, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo H.H.,

deine beiden Fragen sind recht einfach zu beantworten.
Historisch ist deine zweite Frage chronologisch primär.

Soldner hatte keine fundamentale physikalische Fragestellung im Sinn, sondern wollte schlicht die aus den 'Queries' der Opticks ableitbare Beeinflussung der 'Lichtkorpuskel' zur Beurteilung des "Zustande der praktischen Astronomie" untersuchen. Also, ist die nach Newton prinzipielle Wechselwirkung zwischen Massen und dem als massebehafteten Korpuskel ein Problem bei der Bestimmung von Fixsternörtern.

Zu deiner ersten Frage kann klar festgestellt werden, dass es in den 1920er Jahren Philipp Lenard war, der den Soldner ausgrub, um mit diesem dem Einstein Priorität und Originalität für die Relativitätstheorien abzusprechen. Das ist das ganze Geheimnis.

Grüsse galileo2609
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Miriam



Anmeldedatum: 26.07.2006
Beiträge: 3072

BeitragVerfasst am: 28.02.2007, 15:29    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Joachim schrieb am 24.02.2007 01:33 Uhr:

Zitat:

M_Hammer_Kruse schrieb am 21.02.2007 09:31 Uhr:
Alleine die Tatsache, daß im Zähler v1+v2 steht, scheint ihm schon ein Verstoß gegen die Theorie zu sein.




Es geht tatsächlich noch schlimmer. Jetzt schrieb der Herr Lehrer:

Zitat:

Es gilt:

100 km + 20 km = 120 km

nach der Gleichungslehre geteilt durch 1 h

(100 km + 20 km) : 1 h = 120 km/h

Q. e. d.




Ach ja? Wollen wir mal überlegen. Ich fahre also mit meinem Auto zunächst 100 km und brauche dazu 'ne Stunde. Nach der "Gleichungslehre" ergibt sich 100 km/1h=100 km/h

Jetzt setzt ein Scheesturm ein (so wie vorgestern) und ich komme kaum noch vorran. Für die letzten 20 km brauche ich wieder eine Stunde. Die "Gleichungslehre" macht daraus 20 km/h

Und jetzt kommt der Dreisprung von Rösch: Selbstverständlich kann ich die beiden Strecken nach der "Gleichungslehre" addieren und erhalte meine Gesamtstrecke von 120km. Geteilt durch die eine Stunde erreiche ich also eine Gesamtgeschwindigkeit von 120 km/h.

Jede andere Auffassung wäre mit der Röschschen Gleichungsleere unvereinbar.

Gruss,
Joachim

Quelle: http://18040.rapidforum.com/topic=100472869302&startid=5#p47286930227226898




Dazu gibt es jetzt auch noch einen Nachtrag: http://18040.rapidforum.com/topic=100472869302&startid=5#p47286930227266970


Na, dann bin ich ja mal gespannt, was die Röschsche "Gleichungslehre" dazu zu sagen hat.
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ChMessier



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BeitragVerfasst am: 28.02.2007, 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

Könnte man Rösch keine Anstellung bei der Deutschen Bahn besorgen? Witterungsbedingte Verspätungen würden dann nicht mehr vorkommen. Egal, wie langsam der Zug noch fahren könnte, er wäre insgesamt schneller, als wenn er mit der Anfangsgeschwindigkeit die gesamte Strecke zurücklegen könnte.

Salut
ChMessier
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Miriam



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Beiträge: 3072

BeitragVerfasst am: 28.02.2007, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht sollte ihm Frau Lopez noch mal die Formel mit der Geschwindigkeit erklären...das macht sie doch immer so gerne..
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Papa Ropota



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Beiträge: 40

BeitragVerfasst am: 01.03.2007, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Das große Missverständnis vom Rösch ist, dass er nicht kapiert, dass der Begriff Addition sehr viel weiter greift als der Begriff der Addition reeller Zahlen:
http://18040.rapidforum.com/topic=100472869302&startid=5
Kann den Herrn OSTR vielleicht mal jemand fragen, wie er auf die Idee kommt, dass sich Geschwindigkeiten wie relle Zahlen addieren lassen? Oder ist der OStR der Meinung, dass die Naturwissenschaft außer Zusammenzählen, Wenigernehmen, Malnehmen, Teilen und der Bibel nichts mehr braucht? Warum führt man in Deutschland nicht endlich laufende Prüfungen für Lehrer ein, die man bestehen muss, wenn man weiterarbeiten will?
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ralfkannenberg



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Beiträge: 4788

BeitragVerfasst am: 01.03.2007, 20:18    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Papa Ropota schrieb am 01.03.2007 18:45 Uhr:
Das große Missverständnis vom Rösch ist, dass er nicht kapiert, dass der Begriff Addition sehr viel weiter greift als der Begriff der Addition reeller Zahlen:
(...)
Kann den Herrn OSTR vielleicht mal jemand fragen, wie er auf die Idee kommt, dass sich Geschwindigkeiten wie relle Zahlen addieren lassen?

Hallo Papa Ripota,

hier muss ich nun etwas pedantisch werden und widersprechen: Tatsächlich sollte man nicht jede Operation als "Addition" bezeichnen. Nicht umsonst spricht man ja auch von einem relativistischen Additionstheorem !

Herr Rösch erliegt einfach dem Irrtum, dass er glaubt, dass eine lineare Aufaddierung von Geschwindigkeiten irgendwie gottgegeben sei. Und dem ist im Allgemeinen nicht so, d.h. wenn dem so wäre, dann müsste man das beweisen ! Und das kann man nicht.

Solche Irrtümer können noch oft passieren, wenn man gewisse Voraussetzungen als selbstverständlich voraussetzt ohne sie zu hinterfragen. Nicht zuletzt aus diesem Grunde ist es von grosser Wichtigkeit, sowohl mathematische als auch physikalische Theorien geeignet abzustützen, indem man eben Axiome formuliert bzw. Postulate aufstellt, aus denen dann die Modelleigenschaften hergeleitet werden können. Solange man sich zu dieser Knochenarbeit zu fein ist, wird es nicht gelingen, eine wissenschaftliche Theorie zu formulieren, die einer sorgfältigen Prüfung standhält !

Freundliche Grüsse, Ralf
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Papa Ropota



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Beiträge: 40

BeitragVerfasst am: 01.03.2007, 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber Ralf,
unter Addition versteht man etwa jede Operation in einer (abelschen) Gruppe, die assoziativ, kommutativ ist, zu der es ein Neutralelement und ein inverses Element gibt. Aber das nur nebenbei, der Begriff geht weit über relle Zaheln hinaus.
Also, Geschwindigkeiten werden gerade NICHT wie relle Zahlen addiert, sondern indem man zusätzlich mit einem Normierungsfaktor multipliziert. Die Gruppe dieser Geschwindigkeitstransformationen ist, wie man so schön sagt, isomorph zu (R,+). Damit kann sich der Begriff des THEOREMS nicht auf die Operation beziehen, denn diese IST eine Addition, sondern auf die physikalische Interpretation. Und die ist, Teufel noch eins, abgesichert wie kaum etwas anderes in der Naturwissenschaft.
Nur der Rösch hat nicht kapiert, dass die Addition, die er gelernt hat, nur ein Spezialfal ist, der eben gerade NICHT die phyikaliche Realität spiegelt.
Nix für ungut, Papa R.
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Joachim



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Beiträge: 1714

BeitragVerfasst am: 01.03.2007, 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

man sollte dazu vielleicht sogar anmerken, dass Röschs Gleichungslehre nicht mal in der Newtonschen Theorie gilt. Denn auch dort addiert man Abstände vektoriell und 100km+20km sind keinesfalls immer 120km, sondern manchmal auch nur 80km.

In der Physik muss man halt wissen, wovon man spricht. Gleichungsleere hilft da nicht weiter. Wenn ich die Zündfrequenz meines Motors mit dem Reifendurchmesser des Autos multipliziere, komme ich auch eine große Zahl von der Dimension einer Geschwindigkeit. Schneller wird mein Nissan dadurch aber nicht.

Gruß,
Joachim

Gruß,
Joachim
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Lucas



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Beiträge: 569

BeitragVerfasst am: 01.03.2007, 22:13    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Joachim schrieb am 01.03.2007 21:25 Uhr:
...In der Physik muss man halt wissen, wovon man spricht. Gleichungsleere hilft da nicht weiter. ...



Hallo Joachim
Cool, genau das ist das richtige Wort für den OStR.

Gruss, Lucas
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FrankSpecht



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Wohnort: Oldenburg

BeitragVerfasst am: 02.03.2007, 01:58    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Joachim schrieb am 01.03.2007 21:25 Uhr:
Hallo,

man sollte dazu vielleicht sogar anmerken, dass Röschs Gleichungslehre nicht mal in der Newtonschen Theorie gilt. Denn auch dort addiert man Abstände vektoriell und 100km+20km sind keinesfalls immer 120km, sondern manchmal auch nur 80km.

In der Physik muss man halt wissen, wovon man spricht. Gleichungsleere hilft da nicht weiter. Wenn ich die Zündfrequenz meines Motors mit dem Reifendurchmesser des Autos multipliziere, komme ich auch eine große Zahl von der Dimension einer Geschwindigkeit. Schneller wird mein Nissan dadurch aber nicht.

Gruß,
Joachim

Gruß,
Joachim



Moin Joachim,
ebenso denke ich auch.

Wenn ich meinem 37°C warmem Badewannenwasser nochmals 37°C warmes Wasser hinzukommen lasse, bleibt die Temperatur schlicht bei 37°C.
Der Rösch würde wahrscheinlich solch eine Badewanne nicht mehr betreten.
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CS, Frank
http://www.rainbow-serpent.de/
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Papa Ropota



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Beiträge: 40

BeitragVerfasst am: 02.03.2007, 02:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, dass der Rösch zwischen extrinsischen und intrinsischen Größen nicht unterscheiden kannn, ist mir auch schon aufgefallen.
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ralfkannenberg



Anmeldedatum: 22.02.2006
Beiträge: 4788

BeitragVerfasst am: 02.03.2007, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Papa Ripota,


Zitat:

Papa Ropota schrieb am 01.03.2007 21:16 Uhr:
unter Addition versteht man etwa jede Operation in einer (abelschen) Gruppe, die assoziativ, kommutativ ist, zu der es ein Neutralelement und ein inverses Element gibt.

Gut dass Du noch "abelsch" in Klammern zugefügt hast, denn Gruppen werden in der Algebra üblicherweise multiplikativ geschrieben. Aber ok, das ist nur eine Konvention.


Zitat:

Papa Ropota schrieb am 01.03.2007 21:16 Uhr:
Aber das nur nebenbei, der Begriff geht weit über relle Zaheln hinaus.

Hab ja nie was anderes behauptet.



Zitat:

Papa Ropota schrieb am 01.03.2007 21:16 Uhr:
Also, Geschwindigkeiten werden gerade NICHT wie relle Zahlen addiert, sondern indem man zusätzlich mit einem Normierungsfaktor multipliziert.

Deswegen wollte ich den allgemeineren Begriff des Additionstheorems verwenden.


Zitat:

Papa Ropota schrieb am 01.03.2007 21:16 Uhr:
Die Gruppe dieser Geschwindigkeitstransformationen ist, wie man so schön sagt, isomorph zu (R,+).


Ok, das ist natürlich ein starkes Argument, doch von einer Addition zu sprechen.

Dennoch überrascht mich das ganze sehr, denn auch der Normierungsfaktor biegt das ganze nicht linear hin. Und Additionen haben (im Gegensatz zur Multiplikation) in der Regel auch keine absorbierenden Elemente, d.h. ein Element, für das gilt:

x + a = a für alle x, wie das für a = c der Fall ist.

Wobei man hier noch unterscheiden muss, weil c ja eher die "Rolle" von unendlich denn die Rolle von 0 spielt und ein solches absorbierendes "Maximalelement" ist weder in einer Gruppe noch in einem Körper vorhanden !

Was die Gruppe der Geschwindigkeitstransformationen anbelangt - das muss ich mir wirklich mal in Ruhe anschauen, insbesondere wie hier die Null-Geschwindigkeit und die Vakuumlichtgeschwindigkeit abgebildet werden.

Freundliche Grüsse, Ralf


EDIT: x + a = a für alle x natürlich, nicht für alle a !! Entschuldigung
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