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rmw
Anmeldedatum: 29.10.2006 Beiträge: 90
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Verfasst am: 20.02.2007, 19:00 Titel: Alter der Kritiker |
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Zitat: |
In Summe zeichnet sich u.a. auch ab, dass die wenigen ernstzunehmenden Kritiker bereits in vorgerücktem Alter stehen. Doch diesen Umstand erkläre ich mir damit, dass die jüngeren an der RT interessierten Mitmenschen nur noch das kanonisierte Lehrbuch und von den Arbeiten von Lorentz und Poincaré kaum mehr als die Buchtitel kennen.
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Daß ein Gutteil der Kritiker relativ alt sind hat zwei Gründe:
1. In der Pension besteht einfach mehr Zeit sich mit den Dingen zu beschäftigen.
2. Wer in seiner aktiven Zeit die RT kritisiert gefährtet ernsthaft seine Karriere.
Louis Essen wurde meines Wissens sogar das Gehalt gekürzt nachdem er es wagte die RT zu kritisieren. Als ob dies seine Verdienste in irgend einer Weise beeinträchtigt hätte.
Halton Arp hat den Zugang zum Teleskop verloren nachdem er den Urknall in Frage gestellt hatte. Hätte er sich nicht kritisch geäußert hätte er wohl noch lange Gelegenheit gehabt Daten zu sammeln.
Aber keine Sorge, es wachsen ständig "alte" Kritiker nach, einfach Menschen die über die Dinge rational nach zu denken bereit sind.
Grüße
rmw
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galileo2609 Site Admin
Anmeldedatum: 20.02.2006 Beiträge: 6115
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Verfasst am: 20.02.2007, 19:11 Titel: |
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Zitat: |
rmw schrieb am 20.02.2007 19:00 Uhr:
Daß ein Gutteil der Kritiker relativ alt sind hat zwei Gründe:
1. In der Pension besteht einfach mehr Zeit sich mit den Dingen zu beschäftigen.
2. Wer in seiner aktiven Zeit die RT kritisiert gefährtet ernsthaft seine Karriere. [...]
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Hallo Robert,
bist auch schon 'Pensionär'? Oder ist den nächsten Jahren mit mehr von dir zu rechnen?
Zu deinem zweiten Punkt hätte ich gerne ein paar diskussionsfähige Belege. Solche Andeutungen reichen für Legendenbildungen, die das Lebenselixier mancher 'Kritiker' sein mögen. Im Interesse der jüngeren Generationen, die bereit zu aktiv schaffenden Zeiten gedanklich richtig produktiv sein wollen, diskutieren wir das aber lieber aus.
Vielleicht ersparen wir damit dem einen oder anderen, eine 'Kritiker'-Laufbahn einzuschlagen.
Grüsse galileo2609 |
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M_Hammer_Kruse
Anmeldedatum: 19.02.2006 Beiträge: 1772
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Verfasst am: 20.02.2007, 19:13 Titel: |
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Hallo Robert,
hast Du denn Belege für die beiden Disziplinierungen von Wissenschaftlern, die Du anführtst, oder plapperst Du einfach nach, was Du in irgendeiner Verschwörungstheorie gelesen hast?
Und selbst wenn eine Deiner Aussagen dem Wortlaut nach stimmen sollte, heißt das noch lange nicht, daß da eine ursächlicher Zusammenhang besteht. "Durfte nicht mehr ..., nachdem ..." heißt ja nicht "durfte nicht mehr ..., weil ...".
Gruß, mike |
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rmw
Anmeldedatum: 29.10.2006 Beiträge: 90
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Verfasst am: 20.02.2007, 21:36 Titel: |
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Zu Halton Arp:
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„Arps 'Rang' in der 'Association of Astronomy Professionals' sank von einem der ersten 20 auf den 200. Platz. Als er fortfuhr, zu behaupten, dass nicht alle Galaxienrotverschiebungen durch die Ausdehnung des Universums bedingt seien, fiel sein Rang weiter." Damit war aber die Sache noch nicht abgeschlossen.
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http://www.genesisnet.info/index.php?Artikel=42502&Sprache=de&l=1
Zu Louis Essen:
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He angered both the Royal Society and the British government in the early 1970s when he published criticisms of Einstein's special theory of relativity.
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Auch wenn ich das mit dem Finanziellen kurzfristig nicht gefunden habe, mit der Kritik an der RT hat er sich sogar die Regierung (!!) zum Gegner gemacht. Mehr als erstaunlich.
http://www.britannica.com/ebc/article-9033046
Grüße
rmw
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galileo2609 Site Admin
Anmeldedatum: 20.02.2006 Beiträge: 6115
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Verfasst am: 20.02.2007, 21:51 Titel: |
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Hallo Robert,
das sind nicht besonders diskussionsfähige Belege: eine kreationistische Website und ein pauschaler Satz aus der 'Britannica'.
Hast du da nicht mehr?
Ich warte!
Grüsse galileo2609 |
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Miriam
Anmeldedatum: 26.07.2006 Beiträge: 3072
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Verfasst am: 20.02.2007, 22:01 Titel: |
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Hallo Robert,
warum erzählst Du eigentlich erst vage Legenden, die Du vielleicht irgendwo mal gehört hast, wie hier:
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2. Wer in seiner aktiven Zeit die RT kritisiert gefährtet ernsthaft seine Karriere.
Louis Essen wurde meines Wissens sogar das Gehalt gekürzt nachdem er es wagte die RT zu kritisieren. Als ob dies seine Verdienste in irgend einer Weise beeinträchtigt hätte.
Halton Arp hat den Zugang zum Teleskop verloren nachdem er den Urknall in Frage gestellt hatte. Hätte er sich nicht kritisch geäußert hätte er wohl noch lange Gelegenheit gehabt Daten zu sammeln.
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...und fängst dann erst an, Belege zu sammeln, noch dazu nicht sehr vielsagende Belege aus teilweise sehr fragwürdigen Quellen?
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rmw
Anmeldedatum: 29.10.2006 Beiträge: 90
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Verfasst am: 20.02.2007, 22:38 Titel: |
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Die erste Seite ist keine Kreationistenseite wenngleich sie sich damit beschäftigt: http://www.genesisnet.info/index.php?Artikel=42502&Sprache=de&l=1
Die zweite Seite wohl auch nicht, dass Louis Essen mit seiner Kritik selbst die Regierung "verärgert" hat ist ausreichend deutlich.
Grüße
rmw |
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galileo2609 Site Admin
Anmeldedatum: 20.02.2006 Beiträge: 6115
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Verfasst am: 20.02.2007, 22:42 Titel: |
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rmw schrieb am 20.02.2007 22:38 Uhr:
Die erste Seite ist keine Kreationistenseite
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Ach, nein?
Zitat: |
[...] ist ausreichend deutlich.
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Ach, ja?
Grüsse galileo2609 |
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Miriam
Anmeldedatum: 26.07.2006 Beiträge: 3072
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MontyHall
Anmeldedatum: 16.06.2006 Beiträge: 834
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Verfasst am: 20.02.2007, 23:53 Titel: |
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Wort und Wissen, Reinhard Junker... das ist die erste Garde der Kreationisten in Deutschland. |
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Joachim
Anmeldedatum: 20.02.2006 Beiträge: 1714
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Verfasst am: 21.02.2007, 00:07 Titel: |
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MontyHall schrieb am 20.02.2007 23:53 Uhr:
Wort und Wissen, Reinhard Junker... das ist die erste Garde der Kreationisten in Deutschland.
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So tief muss man gar nicht graben. Der Titel dieser Seite lautet: "Kreationismus, Intelligent Design, Schöpfung und Schöpfungslehre, Evolution und Evolutionskritik".
Keine Kreationistenseite
Gruß,
Joachim _________________ Relativitaetsprinzip.Info
(Nicht mehr in diesem Forum aktiv) |
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zeitgenosse
Anmeldedatum: 21.06.2006 Beiträge: 1811
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Verfasst am: 21.02.2007, 21:36 Titel: |
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Halton C. Arp erging es wie anderen auch, die es wagten, die unfehlbare Erkenntnis der Wissenschaftspäpste in Frage zu stellen:
Zitat: |
Unseres Wissens nach konnten die Beobachtungsergebnisse von Arp bis heute nicht eindeutig geklärt bzw. widerlegt werden. Halton Arp wurde von den Befürwortern der Rotverschiebung als Entfernungsmaßstab als "Spinner" belächelt und seine Beobachtungsergebnisse mehr oder weniger "totgeschwiegen". Sein Katalog aber wurde später auch auf Objekte des Südhimmels erweitert.
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Ich entnehme obige Sätze immerhin einer Website, die bisher als unverfänglich gelten durfte:
http://www.astronomie.de/galerie/projekte/arp/projekt/projekt.htm
Bezüglich astronomischer Beobachtung hat uns Arp doch einiges zu bieten:
http://en.wikipedia.org/wiki/Halton_Arp
Übrigens, auch wenn sich die Buchbesprechung über Arps "Seeing Red" auf einer sog. "Kreationisten-Website" befindet, tut das ihrem Inhalt keinen Abbruch! Der Verfasser Christian Knobel bezeichnet sich als "evangelikalen Christen"; darüber ist hier aber nicht zu befinden. Knobel hat an der ETH Zürich aber immerhin Physik studiert.
Wenn ein Wissenschaftler sich ausserhalb des Mainstram-Denkens bewegt, wird er meist totgeschwiegen oder als "verrückt" erklärt. Brian Josephson ist es so ergangen:
http://www.tcm.phy.cam.ac.uk/~bdj10/
Mit 34 Jahren, wo andere noch am Daumen lutschen, erhielt er den Nobelpreis für Physik. Bekannt jedem Festkörperphysiker ist der Josephson-Effekt, auf den der 23-jähriger Doktorand stiess. Weil er sich danach nicht mehr nur für das kanonische Lehrbuchwissen interessierte, sondern zunehmends auch mentale Phänomene im Nexus zur Quantenphysik in Betracht zog, wurde er zunehmends zum Fremdkörper des Establishments. Sein Glück - im Unterschied zu Arp - war allein, dass er eine Professur auf Lebzeit innehält. Sozusagen das Gnadenbrot eines verdienstvollen, aber skurrilen Wissenschaftlers (ach, hätten wie nur mehr von dieser Sorte!).
Auch anderen Dissidenten der Wissenschaft erging es nicht besser. Nehmen wir z.B. Ehrenhaft, einen grandiosen Physiker und Entdecker der "Subelektronen" (heute würde man vermutlich "Quarks" dazu sagen), der sich besonders unbeliebt machte, indem er seine Zunftgenossen mit sehr unangenehmen Fragen und Antworten torperdierte. Auch er wagte es, der vorherrschenden Lehrmeinung zu widersprechen. Beliebt war Ehrenhaft zwar bei den Studenten, insbesondere seine mit Experimenten gewürzten Vorlesungen kamen beim jungen Publikum gut an. Die altergrauten Auguren der Wissenschaft hingegen zählten nicht gerade zu seinen besten Freunden. Den Nobelpreis bekam Milikan.
Zitat: |
Unter den Physikern war der Wiener Felix Ehrenhaft eine Ausnahmeerscheinung. Bei seinen Arbeiten nahm er keine Rücksicht, ob diese auch in das allgemein anerkannte Lehrgebäude passten. Seine experimentellen Ergebnisse blieben stets unwiderlegt, obwohl sie den Fachkollegen von Albert Einstein abwärts oft unangenehm waren. Nach seiner Rückkehr aus der Emigration entspann sich ein Intrigenspiel mit anitsemitischem Beigeschmack, welches ein dunkles Kapitel der Wiener Physikgeschichte darstellt.
Joseph Braunbeck: Der andere Physiker. Das Leben von Felix Ehrenhaft Wien (Leykam Buchverlag, 2003)
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Das für mich nach wie vor beste Präzedenzbeispiel eines von der Zunft geächteten Wissenschaftlers aber ist Wilhelm Reich, der durch die Hexenjagd der FDA ins Gefängnis kam und dort merkwürdigerweise einem Herzversagen erlag. Nun ja, es gibt bekanntlich verschiedene Wege, um einen unbequemen Zeitgenossen loszuwerden.
Gr. zg _________________ Make everything as simple as possible, but not simpler! |
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galileo2609 Site Admin
Anmeldedatum: 20.02.2006 Beiträge: 6115
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Verfasst am: 21.02.2007, 23:43 Titel: |
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zeitgenosse schrieb am 21.02.2007 21:36 Uhr:
Halton C. Arp erging es wie anderen auch, die es wagten, die unfehlbare Erkenntnis der Wissenschaftspäpste in Frage zu stellen:
Zitat: |
Unseres Wissens nach konnten die Beobachtungsergebnisse von Arp bis heute nicht eindeutig geklärt bzw. widerlegt werden. Halton Arp wurde von den Befürwortern der Rotverschiebung als Entfernungsmaßstab als "Spinner" belächelt und seine Beobachtungsergebnisse mehr oder weniger "totgeschwiegen". Sein Katalog aber wurde später auch auf Objekte des Südhimmels erweitert.
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Ich entnehme obige Sätze immerhin einer Website, die bisher als unverfänglich gelten durfte:
http://www.astronomie.de/galerie/projekte/arp/projekt/projekt.htm
[...]
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Hallo zeitgenosse,
ich darf hier einfach mal korrigierend eingreifen. Arp wird nicht nur 'belächelt' und 'totgeschwiegen', sondern auch diskutiert. Für viele Mitleser, die nicht nicht über die Detailkenntnisse verfügen, die mittlerweile in Diskussionen über die 'Kritiker' und 'cranks' notwendig erscheinen, möchte ich auf eine (populärwissenschaftliche) Veröffentlichung jüngeren Datums in der Zeitschrift ASTRONOMIE HEUTE vom März 2006 verweisen. In diesem Artikel wird auch der Zusammenhang zwischen weiteren Vertretern alternativer kosmologischer Entwürfe eingegangen: Fred Hoyle, Fritz Zwicky et al.!
Halton Arp ist übrigens ein hervorragendes Beispiel gegen die Pauschal-Lamentiererei, man finde Mittel und Wege, "um einen unbequemen Zeitgenossen loszuwerden"! Arp ist immerhin als 'senior research scientist' am renommierten 'Max-Planck-Institut für Astrophysik' in Garching tätig.
Trotz und obwohl er auch im 'Editorial Board' des 'crank'-Journals 'Apeiron' geführt wird (in dem so einige 'GOM-Geister' publizistisch tätig sind)! Soviel zur Unterdrückung und Entrechung 'kritischer' Geister!
Ich kann es bald nicht mehr hören!
Grüsse galileo2609 |
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zeitgenosse
Anmeldedatum: 21.06.2006 Beiträge: 1811
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Verfasst am: 22.02.2007, 00:13 Titel: |
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galileo2609 schrieb am 21.02.2007 23:43 Uhr:
Ich kann es bald nicht mehr hören!
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Ich seh' es eben so:
Moderne Wissenschaft ist vergleichbar mit der Kurie und deren Inquisition zu Zeiten Galileis:
Wer sich gegen die Kardinäle und den Kanon auflehnt, wird bestraft! Ein Evolutionsbiologe würde dies eventuell als Gesetz des Stärkeren auslegen.
Im Falle von W. Reich trifft das ohne Weiteres zu. Seine "Orgonomie" war gewissen Kreisen in den USA ein Stachel im Fleische. Deswegen liess auch die FDA (die kleine Schwester in der Schweiz nennt sich erhaben "Swissmedic") nicht locker, bis der Unbequeme nicht nur mundtot, sondern hinter Gittern war. Gesetze hatte Reich nicht übertreten, ausser dem einen Punkt, dass er einer Gerichtsaufforderung nicht nachgekommen war. Reich war eben der Meinung gewesen, dass ein Gericht nicht über eine wissenschaftliche Theorie entscheiden könne.
Die Zerstörung seines Labors in Rangeley/Maine und die anschliessende Bücherverbrennung in Lower-Manhatten auf Erlass der Puristen erinnert doch stark an einen Hexenprozess! Nur dass dieser nicht im ausgehenden Mittelalter stattfand.
Interessant ist auch Einsteins Haltung in dieser Sache, als er durch Briefwechsel mit Reich von dem Temperaturanstieg im Orgon-Akkumulator erfuhr ("eine Bombe für die Physik"). Seine Kehrtwende (plötzliche Nichtmehrbeantwortung von Briefen) hing wohl damit zusammen, dass er - wenigstens materiell - dem Establishment in Princeton verpflichtet war.
Letzlich war Reich ganz allein. Nicht nur seine Frau (die zweite, glaube ich) verliess ihn, sondern auch seine engsten Mitarbeiter wandten sich nach dem verhängnisvollen Oranur-Experiment von ihm ab. Sogar die engsten Freunde liessen sich beirren und schlossen nicht länger aus, dass bei Reich der "Irrsinn" ausgebrochen war. Dabei war er mental völlig gesund, wenn man eine gewisse Paranoidität als Abwehrreaktion des Geistes als legitim zulässt.
Gr. zg _________________ Make everything as simple as possible, but not simpler! |
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galileo2609 Site Admin
Anmeldedatum: 20.02.2006 Beiträge: 6115
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Verfasst am: 22.02.2007, 00:18 Titel: |
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Hallo zeitgenosse,
ich ziehe ja auch immer gerne meinen Hut vor deinen Beiträgen.
Jedoch bezog sich mein vorangegangener Post zunächst auf Halton Arp!
Ich bitte dich, das zu berücksichtigen.
Danke und Grüsse galileo2609 |
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