GPS und Bestätigung der RT
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M_Hammer_Kruse



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BeitragVerfasst am: 09.12.2006, 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo allerseits,

Das interpretiere ich so, daß rmw jetzt versucht, die Kurve noch zu kriegen: Davon war niiie die Rede, daß GPS die Relativitätstheorie in Frage stellt. Neinnein, nur daß Hatch eine modifizierte Äthertheorie vertritt, das ist doch bemerkenswert. Und wenn der das schon tut, dann darf man doch wohl gegen die Relativitätstheorie sein. Und eigentlich ist die ja sowieso Stuß.

Denn daß es studierte Menschen gibt, die der Relativitätstheorie kritisch gegenüberstehen, das adelt doch schließlich alle Kritiker, auch die, welche selber keine richtige Ahnung von irgendwas haben.

Gruß, mike
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rmw



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Beiträge: 90

BeitragVerfasst am: 09.12.2006, 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Joachim!

Bei ganz kurzem lesen in Hatch´s Schriften finde ich folgendes:


Zitat:

The requirement that the sun’s gravitational potential not be applied to clocks resident or moving in the earth’s inertial frame gives very strong support to the MLET theory. But even more significant, it clearly invalidates the SRT.

The clear invalidation of SRT should have at least one desirable effect. Specifically, it should make the intellectual climate more open to alternative theories. Numerous quotes in the latter half of the 20th century can be cited to show that Einstein has been accorded the status of a "God of Science," and to question his theories has been anathema.



Das entspricht nicht unbedingt deiner Interpretation.

Was die Uhren betrifft so sollte es mich mehr als wundern wenn sie nicht in regelmäßigen Abstand abgeglichen werden. Welchen Zweck sollte es denn erfüllen sie nicht abzugleichen?
Da Harald sagt er hat sich persönlich bei Hatch erkundigt sehe ich keinen Grund ihm nicht zu glauben.

Grüße
rmw
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galileo2609
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Beiträge: 6115

BeitragVerfasst am: 09.12.2006, 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Robert,

zwei Fragen:
1. was ist ein 'GPS-Boss', zudem deine 'glaubwürdige' Quelle Maurer den Hatch hochstilisieren will?
2. wieviele relativistische Effekte von wievielen werden bei GPS bewusst vernachlässigt?

Grüsse galileo2609
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Joachim



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Beiträge: 1714

BeitragVerfasst am: 09.12.2006, 23:12    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

rmw schrieb am 09.12.2006 18:11 Uhr:

Das entspricht nicht unbedingt deiner Interpretation.




Doch, das bestätigt meine Interpretation. Hatchs Kritik setzt bei dem viel schwächeren Effekt durch das Gravitationsfeld der Sonne an. Die relativistischen Effekte durch die Gravitation der Erde und die Geschwindigkeit stellt er nicht in Frage.

Die Uhren werden nicht regelmäßig nachgestellt aber ständig überwacht. Die Ergebnisse diese Überwachung schlagen sich dann in den Updates der Almanach-Daten wieder. Diese können problemlos von jedem nachvollzogen werden und dann wird auch klar, dass der Wert af0 nicht seit Sonntag der Woche aufgelaufen ist, sondern einfach die Abweichung dieser Satellitenuhr von der Systemzeit zum Referenzzeitpunkt angibt. Ich habe das auch einmal nachvollzogen (1) der Wert af0 ändert sich von einer Woche auf die nächste kaum, selbst wenn die "Time of Applicability" sehr unterschiedlich ist.

Gruß,
Joachim

(1) http://www.quantenwelt.de/technik/GPS/almanach.html
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zeitgenosse



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BeitragVerfasst am: 11.12.2006, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

M_Hammer_Kruse schrieb am 09.12.2006 16:31 Uhr:
nur daß Hatch eine modifizierte Äthertheorie vertritt, das ist doch bemerkenswert.



Man müsste noch ergänzen, dass Hatch eine relativistische Aethertheorie vertritt (wie seinerzeit auch Lorentz).

In einer modifizierten Aethertheorie (nach Selleri bspw. kommen "inertiale Transformationen" vor derart, dass eine absolute Gleichzeitigkeit vertretbar wird) gilt das spezielle Relativitätsprinzip - und damit die Elektrodynamik - natürlich auch.

Ferner lässt sich in einer relativistischen Aethertheorie (z.B. im Gittermodell von Prof. Günther) ein ausgezeichnetes Bezugssystem definieren, wie das auch bei GPS gemacht wird. Das erdfeste Bezugssystem ist in diesem Sinne auch absolut, die damit gekoppelte Inertialzeitskala der Internationalen Atomzeit (TAI) ebenso.

Nur auf diesem eher pragmatischen Wege kann man in praxi Uhren (sei es auf der Erde, sei es am Himmel) sinnvoll miteinander korrelieren. Das Gesagte spricht aber nicht gegen eine Relativitätsphysik an sich, bedient sich aber anderer Interpretationen der Relativität als bei Einstein-Minkowski der Fall. Darüber informiere man sich erst bei J. Brandes (zwei Bücher).

Gerade deshalb ist die fiebrige Berufung auf Hatch so ziemlich das Dümmste (nämlich ein Eigentor), was H. Maurer und Co. bezüglich des GPS einfallen konnte.

Gr. zg
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zeitgenosse



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BeitragVerfasst am: 11.12.2006, 03:39    Titel: Antworten mit Zitat

Im Astronews-Forum habe ich gesehen, dass man sich aus Unkenntnis - nehme ich einmal an - über die Selleri-Transformation bereits lustig macht. Zugegeben findet sich im deutschen Sprachraum nicht besonders viel darüber. Feist erwähnt diese Transformationen nur am Rande im Zusammenhang mit der Marinov-Relation.

Tangherlini hat 1961 Transformationsgleichungen vorgestellt, die dann von Selleri für zwei bewegte Inertialsysteme zu den "inertialen Transformationen" erweitert wurden. Mehr darüber findet sich bei Brandes, "Über die Einsteinsche und Lorentzianische Interpretation der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie" (VRI Karlsbad).

Es handelt sich keineswegs um Nonsens. Die inertialen Transformationen (genauer Tangherlini-Selleri-Transformationen) spielen insbesondere in der "Ether Gauge Theory" (die auch Hatch vertritt) eine wichtige Rolle. In Beiträgen zur "Ether drift" etwa wird darauf Bezug genommen:

http://arxiv.org/PS_cache/astro-ph/pdf/0604/0604145.pdf

Bei konsequenter Anwendung der inertialen Transformation entfällt die Relativität der Gleichzeitigkeit. Persönlich neige ich dieser Interpretationsvariante der SRT auch zu.

Auch über die im Kontext interessante absolute Uhrensynchronisation nach Sexl-Mansouri findet man in deutschen Schriften nur wenig (die Einsteinsche Synchronisationsmethode ist ja nur eine von verschieden möglichen). Für Testtheorien sind die damit verbundenen Unterscheidungskriterien aber besonders wichtig.

Im deutschen Usenet hat Peter Wolf (Homo Lycos) diese Aspekte seinerzeit umrissen. In einem willkürlich ausgezeichneten Bezugssystem ist die Sexl-Mansouri-Methode formal mit der Einsteinschen identisch. Ansonsten bestehen Unterschiede. Siehe zu modernen Testtheorien auch Giulini, "Spezielle Relativitätstheorie" (Fischer Taschenbuch Verlag).

Gr. zg
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Joachim



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BeitragVerfasst am: 11.12.2006, 09:50    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

zeitgenosse schrieb am 11.12.2006 03:39 Uhr:
Im Astronews-Forum habe ich gesehen, dass man sich aus Unkenntnis - nehme ich einmal an - über die Selleri-Transformation bereits lustig macht.



Wo genau hast du das gesehen? Ich habe nur den Beitrag von Jonas gefunden. Hier macht sich der User aber nicht über die modifizierte Äthertheorie lustig, sondern darüber, dass Hatch die Übereinstimmung der Korrekturen zur modifizierten Äthertheorie als eindeutige Widerlegung der SRT bezeichnet. Und genau das ist doch wirklich unsinnig. Oder übersehe ich etwas?

Aber mir ist auch schon aufgefallen, dass einige Befürworter der Relativitätstheorie schon mal übers Ziel hinausschießen. Man sollte vorsichtig sein und versuchen die Spreu vom Weizen zu trennen. Im Moment sieht mir Hatch noch ein wenig nach "Spreu" aus. Ich habe mir aber eines seiner Paper besorgt und werde es demnächst durcharbeiten. Dann kann ich näheres sagen. Wir wären hier also wieder bei der Frage: Wer sind die seriösen Kritiker. Selleri scheint mir ein Kandidat zu sein.

Gruß,
Joachim


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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 11.12.2006, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

zeitgenosse schrieb am 11.12.2006 03:39 Uhr:
Im Astronews-Forum habe ich gesehen, dass man sich aus Unkenntnis - nehme ich einmal an - über die Selleri-Transformation bereits lustig macht. (...) Tangherlini hat 1961 Transformationsgleichungen vorgestellt, die dann von Selleri für zwei bewegte Inertialsysteme zu den "inertialen Transformationen" erweitert wurden. Mehr darüber findet sich bei Brandes, "Über die Einsteinsche und Lorentzianische Interpretation der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie" (VRI Karlsbad).



Hallo zeitgenosse,

danke, dass Du darauf hinweist, damit das nicht untergeht; das ist wertvoll und wichtig Smile



Zitat:

Joachim schrieb am 11.12.2006 09:50 Uhr:
Aber mir ist auch schon aufgefallen, dass einige Befürworter der Relativitätstheorie schon mal übers Ziel hinausschießen. Man sollte vorsichtig sein und versuchen die Spreu vom Weizen zu trennen. Im Moment sieht mir Hatch noch ein wenig nach "Spreu" aus. Ich habe mir aber eines seiner Paper besorgt und werde es demnächst durcharbeiten. Dann kann ich näheres sagen. Wir wären hier also wieder bei der Frage: Wer sind die seriösen Kritiker. Selleri scheint mir ein Kandidat zu sein.



Das scheint mir der richtige Ansatz zu sein Smile
Allerdings auch mit Arbeit verbunden und es erscheint mir, dass zahlreiche Kritiker das bewusst so machen, dass sie die Befürworter mit Arbeit eindecken. Nicht selten in voller Absicht, da solche Recherchearbeit oft von anderen Leuten in anderen Foren schon geleistet wurde und deren Ergebnisse bei der erneuten Präsentation der Einwände "vergessen" werden .......

Freundliche Grüsse, Ralf
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Joachim



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BeitragVerfasst am: 11.12.2006, 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ralf,


Zitat:

ralfkannenberg schrieb am 11.12.2006 11:38 Uhr:

Allerdings auch mit Arbeit verbunden und es erscheint mir, dass zahlreiche Kritiker das bewusst so machen, dass sie die Befürworter mit Arbeit eindecken. Nicht selten in voller Absicht, da solche Recherchearbeit oft von anderen Leuten in anderen Foren schon geleistet wurde und deren Ergebnisse bei der erneuten Präsentation der Einwände "vergessen" werden .......




Ja, deshalb werde ich auch meine Arbeit in diese Richtung mehr auf die relativ kritische FAQ und auf meinen Blog konzentrieren, wo die Ergebnisse besser wiederzufinden sind. Wundert euch also nicht, wenn in Zukunft einige meiner Foren-Beiträge nahezu gleichzeitig auch auf einer meiner Webseiten erscheinen.

Gruß,
Joachim
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zeitgenosse



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BeitragVerfasst am: 11.12.2006, 13:21    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Joachim schrieb am 11.12.2006 09:50 Uhr:
Wo genau hast du das gesehen?



Hier:
http://www.astronews.com/forum/showthread.php?t=1211&page=2


Zitat:

jonas schrieb im Thread "GPS und die Relativitätstheorie" an Schrapprollo:
Je nachdem wer von uns beiden (ich oder mein Nachbar) mehr Sellerie am Abend gegessen hat entwickelt dementsprechend mehr Energie am Abend, und deswegen klingelt für denjenigen der Wecker am nächsten Morgen etwas früher, da er zu weinig Schlaf bekommen hat. Das ist dann die Sellerie Transformation.

(Hervorhebung durch zg)



Nun ja, es war wohl nicht besonders ernst gemeint. Und auch nicht besonders gescheit.

Denn Selleri ist ein ernstzunehmender "Kritiker", z.B.:

http://oldserver.ba.infn.it/~selleri/R21%20-%20OQRP.pdf

Eher bekannt bei Insidern dürfte Selleri vor allem durch sein Buch "Quantum Paradoxes and Physical Reality" sein.

Nun gut, ich wollte nicht ein Loblied singen, sondern nur die Sache in ein angemesseneres Licht rücken.

Das Wort "Kritiker" ist aber nicht ganz am richtigen Platz; denn kritisiert wird ja nicht die SRT selbst, sondern - wenn überhaupt - die Einsteinsche Sichtweise. Aber nicht einmal das ist eigentlich richtig, weil anstelle dessen einfach eine andere Interpretation des SRT-Formalismus angeboten wird.

Ich zitiere dazu auch Brandes in seinem Vorwort zum zweiten Buch:


Zitat:

Dieses Buch vereinigt international anerkannte Wissenschaftler und Autoren, die nur auszeichnet, von der relativistischen Raum-Zeit-Philosophie fasziniert zu sein.
Damit stellt es unter Beweis: Im Gegensatz zur Einstein'schen ist die lorentzianische Interpretation nicht stolz darauf, dass nur wenige sie verstehen, sondern dass sie genaugenommen jeder kennt - Raum und Zeit, wie es anschaulich ist und anschaulich nachgewiesen werden soll, gegenüber einer vierdimensionalen gekrümmten Raumzeit in physikalischen Räumen.



Das Buch verspricht denn auch nicht zuviel, sondern hält sich durchwegs an der Sache selbst auf. Als Autoren zeichnen verantwortlich:

- Prof. Dr. rer. nat. Franco Selleri, CERN und Universität Bari
- dipl.-Phys. Jürgen Brandes, Experimentalphysik DESY
- Dr. Jan Czerniawski, Physik und Philosophie, Polen
- Prof. Dr. rer. nat. Ulrich Hoyer, Westfälische-Wilhelms-Universität Münster
- Dr. dipl.-Math. Klaus Wohlrabe, Zentralinstitut für Astrophysik in Potsdam-Babelsberg

Durchaus ernsthafte "Kritiker" somit und nicht zu vergleichen mit den sog. "Anti-Relativisten" etwa.

Gr. zg
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Joachim



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BeitragVerfasst am: 11.12.2006, 14:13    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

zeitgenosse schrieb am 11.12.2006 13:21 Uhr:

Ich zitiere dazu auch Brandes in seinem Vorwort zum zweiten Buch:


Zitat:


Damit stellt es unter Beweis: Im Gegensatz zur Einstein'schen ist die lorentzianische Interpretation nicht stolz darauf, dass nur wenige sie verstehen, sondern dass sie genaugenommen jeder kennt - Raum und Zeit, wie es anschaulich ist und anschaulich nachgewiesen werden soll, gegenüber einer vierdimensionalen gekrümmten Raumzeit in physikalischen Räumen.






Schade, dass es Kritikern so schwer fällt, auf Polemik zu verzichten. Es gibt wohl über kaum ein Teilgebiet der Physik so viel populärwissenschaftliche Literatur, wie über die SRT. Die Behauptung, die "Einstein'sche Interpretation" sei "stolz darauf, dass nur wenige sie verstehen" ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich redlich darum bemühen, die SRT zu erklären. Sad

Gruß,
Joachim
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Ich



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Beiträge: 624

BeitragVerfasst am: 11.12.2006, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Denn Selleri ist ein ernstzunehmender "Kritiker", z.B.:

http://oldserver.ba.infn.it/~selleri/R21%20-%20OQRP.pdf



Sagen wir: er bemüht sich. Seine Schlussfolgerung ist trotzdem an den Haaren herbeigezogen und falsch.
Was sagt er denn effektiv:
1. Wir haben zwei IS, S und S'. Wenn man die Uhren in S' nach der Gleichzeitigkeit in S stellt, ist c in S' nicht mehr isotrop. Na sowas.
2. Man muss aber die Uhren in S' nach der Gleichzeitigkeit von S stellen, weil man dann gleichmäßig rotierende Systeme auch gleich mitbehandeln kann.

Gegen 1. ist ja nichts zu sagen, er kann seine Uhren stellen wie er will.
Bei 2. kommt das Problem: Erstens zwingt mich niemand, gleichmäßig rotierende Systeme wie Inertialsysteme zu behandeln. Das mag manchmal praktisch sein, aber mehr auch nicht. Die Nachteile einer solchen Behandlung hat er geflissentlich verschwiegen: nicht nur c ist nicht mehr isotrop, die ganze Mechanik und Elektrodynamik ist es. Und das nur wegen dieser so "geschickten" Wahl der Koordinaten. Ohne dass irgendeine physikalische Beobachtung dem entspräche.
Dann lass ich seine Synchronisationsvorschrift lieber bleiben. Dass daraus "serious problems" entstehen ist einfach falsch.

Edit: Vielleicht sollte ich noch bemerken, dass die sog. "discontinuity", die Selleri als Problem der SRT ansieht, nur durch seine Synchronisationsvorschrift entsteht. In der SRT kommt sowas nicht vor, ein rotierendes System darf man dort einfach nicht wie ein Inertialsystem behandeln. Weil es keines ist.
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rmw



Anmeldedatum: 29.10.2006
Beiträge: 90

BeitragVerfasst am: 11.12.2006, 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Zeitgenosse!


Zitat:

Ferner lässt sich in einer relativistischen Aethertheorie (z.B. im Gittermodell von Prof. Günther) ein ausgezeichnetes Bezugssystem definieren, wie das auch bei GPS gemacht wird. Das erdfeste Bezugssystem ist in diesem Sinne auch absolut, die damit gekoppelte Inertialzeitskala der Internationalen Atomzeit (TAI) ebenso.

Nur auf diesem eher pragmatischen Wege kann man in praxi Uhren (sei es auf der Erde, sei es am Himmel) sinnvoll miteinander korrelieren.



Zitat:

Bei konsequenter Anwendung der inertialen Transformation entfällt die Relativität der Gleichzeitigkeit. Persönlich neige ich dieser Interpretationsvariante der SRT auch zu.


Sehr interessant eigentlich


Hallo Joachim!


Zitat:

Im Moment sieht mir Hatch noch ein wenig nach "Spreu" aus.


Aber sicher seine Biographie zeigt das deutlich.


Zitat:

Im Gegensatz zur Einstein'schen ist die lorentzianische Interpretation nicht stolz darauf, dass nur wenige sie verstehen



Zitat:

Schade, dass es Kritikern so schwer fällt, auf Polemik zu verzichten.


Im Vergleich zum Begriff Spreu find ich das mit dem stolz sein eigentlich harmlos.

Grüße
rmw
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Joachim



Anmeldedatum: 20.02.2006
Beiträge: 1714

BeitragVerfasst am: 11.12.2006, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

Mein lieber rmw,

Der Zusammenhang, in dem ich das Wort Spreu verwendet habe, war doch nun wirklich mehr als eindeutig. Selbstverständlich hat der Herr Hatch als Betreiber einer GPS-Firma beeindruckendes geleistet, als Relativitätskritiker scheint er keine grossen Erfolge verbucht zu haben. Aber auch hier habe ich mich deutlich vorsichtiger Ausgedrückt, als du es mir unterzuschieben versuchst.

Warum versuchst du dich nicht mal in konstruktiver Zusammenarbeit? Nenne uns doch die Stelle in Hatchs Arbeiten, in der er den Unterschied zwischen den experimentellen Vorhersagen seiner Theorie und der SRT vorstellt und zeigt, dass die Korrekturen der GPS-Zeiten seine Theorie stützen und die SRT widerlegen. Dann wird es sich doch zeigen, ob ich mich irre und Herr Hatch tatsächlich Einstein und dessen Nachfolger widerlegt hat. Und dann wirst du auch sehen, dass ich keineswegs zu stolz bin, eigene Fehler zuzugeben. Das habe ich in Internetdiskussionen schon oft getan.

Im Übrigen geht dein Vergleich der Worte "Spreu" und "Stolz" am Thema vorbei. Nicht das Wort "Stolz" habe ich bemängelt, sondern die Weise, wie die Kritiker hier wieder eine Verschwörung der Relativisten behaupten. Die Relativisten machten die Theorie absichtlich so kompliziert, dass sie keiner Versteht und die Relativisten sich stolz brüsten können. Das Gegenteil ist der Fall: Schon Einstein selbst hat ein leicht verständliches Buch über die SRT geschrieben und seit dem haben sich viele Relativisten darum bemüht, die Relativitätstheorien verständlich zu machen. warum Schreibst du nicht mal eine allgemeinverständliche Website, in der du nicht die SRT angreifst, sondern eine Alternative so vorstellst, dass man sie versteht?

Joachim
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zeitgenosse



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BeitragVerfasst am: 12.12.2006, 01:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte nochmals betonen, dass die modifizierte Lorentztheorie - wie diese von Selleri und Brandes vertreten wird - nicht gegen Einsteins etablierte Theorie gerichtet ist, sondern zum Teil andere Prämissen verwendet. Die "inertialen Transformationen" sind dabei nicht unwichtig.

Auch in einer modernen Testtheorie wie der von Mansouri-Sexl wird von einem ausgezeichneten Bezugssystem ausgegangen, in welchem die Lichtausbreitung isotrop ist. In einem dazu bewegten Inertialssystem ist das nicht notgedrungen der Fall.

Siehe dazu den Infokasten im Artikel von Lämmerzahl zur Robertson-Mansouri-Sexl-Testtheorie (wie sie vollständigerweise genannt werden muss):

http://www.pro-physik.de/Phy/pdfstart.do?mid=3&articleid=21762&recordid=21808

Dass die modernen optischen Test's der SRT deren Voraussagen bestätigen, ist selbstverständlich auch für die propagierte "Ether Gauge Theory" von Bedeutung.

Gr. zg
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