Warum keine Einwegmessung der Lichtgeschwindigkeit?
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drona



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BeitragVerfasst am: 02.12.2006, 22:36    Titel: Warum keine Einwegmessung der Lichtgeschwindigkeit? Antworten mit Zitat

in verschiedenen foren liesst man diese frage...

ich selbst bin zwar nur ein unwissender laie der mathe und physik leistungskurs in der oberstufe belegt hat und auch nur an einer technischen universität etwas mal mit beiden fächern zutun hatte, aber richtig einleuchtend empfand ich die aussage von dem user ebikonso im politikforum #3004

zitat
-------------------------------------------------------------------
Noch ne Anmerkung zur 'Einweglichtgeschwindigkeit':
Wir leben ja auf einer rotierenden Kugel, wodurch sich bei 'c' = const eben das Ziel einer Einwegmessung auf den Sender zu-/ oder wegbewegt. Damit ist die Lichtwegstrecke aber nicht const., was bei jeder 'Einwegmessung' Korrekturen erfordert.
Wäre auch bei dem Experiment Licht je in Ost->West bzw- West->Ost zu senden ein zu korrigierender Effekt.
--------------------------------------------------------------------
gerade wenn man berücksichtigt das sich ja erde rotiert, ferner sich die erde um die sonne bewegt das sich die sonne innerhalb der galaxie bewegt. diese galaxie sich ebenfalls bewegt. diese galaxie sich in einen galaxienhaufen befindet der sich ebenso in richtung des virgohaufens bewegt und das sich alles in richtung des grossen attraktor bewegt und das es sich wohl um ein beschleunigten system handelt aufgrund der vorhandenen gravitationskräften.

zwar ist die strecke AB in einem ruhenden system konstant, aber bei der messung einer einwege lichtgeschwindigkeit zwischen den punkten A'B', handelt es sich un ein bewegtes system. das bedeutet:
1 fall A'b'> AB
in diesem fall verlängert sich die messstrecke um delta s, da ja c = const ist müsste sich auch die messzeit um ein delta t erhöhen.
2 fall A'B'< AB
in diesem fall verkürzt sich die messstrecke um delta s, da ja c = const ist müsste sich auch die messzeit um ein delta t verkleinern.
3 fall wäre nun noch c variabel
da würde ich mal sagen das system wäre dann unbestimmbar mangels gleichungen wir könnten weder delta s, delta t noch c bestimmen.

fazit
-----
erst mit einer mehrwegemessung 2,4,6 usw. kann man das problem umschiffen das wir uns in einem bewegten system befinden und nicht in einem ruhenden system, jedoch müsste man feststellen können anhand von mehrwege messverfahren ob das licht c = const ist oder nicht. in diesem fall müsste die lichtgeschwingkeit proportional abnehmen pro spiegelung.
auch ein den ätherwind kann man nicht ein eindeutig durch eine einwegemessung bestimmen da sich das bewegte system einer reihe von bewegungen und beschleunigungen ausgesetzt ist, falls es ihn überhaupt gibt.

mfg. drona

was meint ihr denn dazu ob eine einwegemessung der lichtgeschwindigkeit überhaupt sinn macht diese zumessen?

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galileo2609
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BeitragVerfasst am: 03.12.2006, 00:50    Titel: Einwegmessmanie Antworten mit Zitat


Zitat:

drona schrieb am 02.12.2006 21:36 Uhr:
[...]
was meint ihr denn dazu ob eine einwegemessung der lichtgeschwindigkeit überhaupt sinn macht diese zumessen?



Hallo drona,

erstmal willkommen auf Alpha Centauri, und dann gleich weiter zu deiner Frage. Nein, in meinen Augen macht es keinen Sinn auf dieser Einwegmessung des Lichts herumzureiten, wie es so manche 'Kritiker' ins Zentrum ihrer Öffentlichkeitsarbeit stellen.

Man muss einfach einmal nachvollziehen, dass die schlichte Konstanz der Lichtgeschwindigkeit eine allgemein akzeptierte Tatsache und ihre Definition als Naturkonstante damit gegeben ist. Selbst die Hilfshypothese eines Lichtäthers setzt c als const relativ zu diesem Äther als gegeben voraus.

Manche 'Kritiker' reiten gerne auf dieser Einwegmessung herum, weil sie wissen, dass 'Relativisten' es sich hierbei mit der vorgängigen Synchronisation der beteiligten Uhren theoriegerecht schwer machen. Allerdings sind auch alle Zweiwegmessungen geeignet, die Isotropie der Lichtgeschwindigkeit zu messen. Und in der Praxis sind gerade viele Interferometer-Experimente Mehrwegmessungen, die zur Verlängerung der Interferometerarme Spiegel oder optische Resonatoren einsetzen.

Und auf die Invarianz der Lichtgeschwindigkeit kommt es eigentlich an. Sie ist isotrop in Bezug auf ein Bezugssystem und sie ist unabhängig von Quelle und Empfänger. Das in Frage zu stellen, ist das Aufsetzen alter Hüte, die längst experimentell widerlegt sind.

Es gibt noch ein paar unverdrossene 'Kritiker' die dem Ätherkonzept anhängen. Manche von ihnen halten sich an dem Strohalm fest, dass erdgebundenene Interferometer-Versuche ein Null-Ergebnis zwangsläufig hervorbringen müssen, da der Äther mit der Erde mitgeführt werde. Aber auch das wurde schon durch die Aberration des Sternlichts und 1923 explizit durch ein Interferometerexperiment mit den Lichtquellen Sonne, Mond und div. Fixsterne widerlegt. Das Experiment - zusätzlich auch gleich als Test mit einem bewegten Empfänger - wurde ausgerechnet von dem 'Deutschen Physiker' Rudolf Tomaschek auf der Königstuhlsternwarte in Heidelberg durchgeführt, aufgrund einer Überlegung Philipp Lenards. Es sollte daher auch für 'Kritiker' unverdächtig sein. Tomaschek und Lenard konnten das neuerliche Null-Ergebnis nur durch weitere zusätzliche Annahmen theoretisch in ihr Ätherkonzept (Stichwort: körpereigener Äther/Uräther) adaptieren. Aber das ist seit 1945 zum Glück vorbei.

Was übrigbleibt, sind noch die 'ballistischen Lichtkonzepte', nach denen Licht mechanischen Wechselwirkungen ausgesetzt ist, d.h., es könnte beschleunigt/gebremst und sonstwie beeinflusst werden. Diese ballistische Lichttheorie geht auf Walter Ritz zurück und wird gerne von denjenigen 'Kritikern' erwähnt, die sich der unfruchtbaren Ätherkonzepte entledigen wollen. Allerdings ist auch klar, dass die ballistischen Konzepte viel leichter zu erledigen sind, als die äthergebundene 'Alternativphysik'. Sie wurde bereits 1913 von Willem de Sitter durch die astronomische Beobachtung von Doppelsternen 'anschaulich' widerlegt.

Was z. Zt. per 'Einwegmessung' durch die Foren geistert, ist der Lopezsche Ausflug in die Experimentalphysik, der bereits endet, bevor er richtig anfangen kann. Dieser Unfug ist so entsetzlich banal, dass man kaum antworten möchte. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass Frau Lopez als 'Kritikerin' der Relativitätstheorien auftreten möchte, ist diese 'Einwegmessmanie' allerdings äusserst aufschlussreich. Es zeigt in Gänze, dass Frau Lopez den kritisierten Gegenstand nicht einmal minimal erfasst hat. Sie scheitert bereits an der Schwelle zu dem, was die Physik als moderne Erfahrungswissenschaft (selbst vorrelativistisch) beschreibt. Diesen Unfug kannst du getrost in die Tonne schieben.

Grüsse galileo2609
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Le Baron



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BeitragVerfasst am: 03.12.2006, 06:36    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

gerade wenn man berücksichtigt das sich ja erde rotiert, ferner sich die erde um die sonne bewegt das sich die sonne innerhalb der galaxie bewegt.

was meint ihr denn dazu ob eine einwegemessung der lichtgeschwindigkeit überhaupt sinn macht diese zumessen?



Die macht schon Sinn und wird auch oft durchgeführt.

Es geht allerdings dabei eigentlich nicht um die Messung des Wertes der
One-way-Lichtgeschwindigkeit, sondern um die Isotropie derselben.

Die physikalische Thematik diesbezüglich ist z.B. die sog. LLI (local Lorentz
invariance) als Bestandteil des Äquivalenzprinzips der ART.

Eine round-trip Messung der LG hilft dabei nicht weiter.

Du hast recht, dass die sich bewegende Erde zu berücksichtigen ist. Das ist
aber gerade der Sinn der one-way Messungen, dass sie die Anisotropie der
one-way Lichtausbreitung bezogen auf die Fixsterne oder auf der kosmischen
Hintergrundstrahlung messen (je nach Experiment).

Die obere Grenze der one-way Anisotropie wird heute mit etwa 10^-10
angegeben, also 30cm/s.

Die Lopetzsche Methode der Einwegmessung ist allerdings grober Unfug,
da sie zu unauflösbaren Problemen bei der Uhrensynchronisation führt.

Die übliche Synchronisierung mittels Lichtsignal ist ja OFFENSICHTLICH
untauglich, da sie PER DEFINITION zum Messresultat c führt.

Wenn das Synchronisierungssignal zugleich das Messsignal ist, braucht
man sich nicht zu wundern!

Wissenschaftliche one-way Experimente sehen daher gänzlich anders aus.

Übersichten über experimentelle Arbeiten geben:

http://arxiv.org/ftp/physics/papers/0205/0205011.pdf

http://arxiv.org/ftp/physics/papers/0205/0205011.pdf
(III. OBSERVATION 3: EXPERIMENTAL FACTS)

Viele Grüsse
LB
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drona



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BeitragVerfasst am: 03.12.2006, 19:41    Titel: warum keine einwegmessung der lichtgeschwindigkeit? Antworten mit Zitat

erstmal danke für eure antworten, zwar musste ich mich bei den englisch sprachigen texten durchkämpfen, aber es ging einiger maßen.

ich selbst habe auch kein problem damit das c = const ist.

wahrscheinlch würde ein wissenschaftler auch einen nobelpreis bekommen, wenn er beweisen könnte das c = variabel ist und da dies keiner bisher nachweisen konnte ist stark anzunehmen, das es auch in zukunft dies keiner so schnell schaffen wird.

da man ja ein grosses problem hat zwei uhren synchron laufen zulassen, ein abgleich beider uhren müsste ja mit überlichtgeschwindigkeit stattfinden. denn wenn ich nachweisen will das c = variabel ist, kann man zum abgleich beider uhren nicht c = const benutzen. dementsprechend würden ja alle elektromagnetische schwingungen zum abgleich ausscheiden.
wie wäre es wenn ich nicht die startzeit synchronisieren muss, sondern nur die länge eines lichtimpulses messe, sprich ich habe ein versuchsaufbau der folgender maßen gestaltet wäre

1. eine lichtquelle die ein homogenes licht emittiert
2. eine uhr die an der stelle s0 die zeitliche länge des lichtimpulse misst, zudem wird die wellenlänge des emittierten licht gemessen(blau/rotverschiebung).
3.eine uhr die an der stelle s1 die zeitliche länge des lichtimpulse misst, zudem wird die wellenlänge des emittierten licht gemessen(blau/rotverschiebung).
4.eine uhr die an der stelle s2 die zeitliche länge des lichtimpulse misst, zudem wird die wellenlänge des emittierten licht gemessen(blau/rotverschiebung).
5.die strecke s0s1 = const, s0s1=s1s2 und die strecken s0s1und s1s2 besitzen dieselbe vektorrichtung
6. natürlich kann man auch noch weitere uhren aufstellen die zb. an der stelle s3 weitere zeiten messen kann und wo ebenso die wellenlänge gemessen wird, so dass man genug messpunkte hat um eine messkurve aufzustellen.

man müsste doch bestimmt so etwas über c erfahren oder nicht oder gab es schon solche messungen?

mfg. drona

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rmw



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BeitragVerfasst am: 03.12.2006, 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Galileo2609!

Was dich an einer Einwegmessung so stört verstehe ich wirklich nicht. Es ist schließlich die sicherste Art eine Geschwindigkeit zu messen. Ungut wäre freilich wenn dabei nicht heraus käme was heraus kommen soll, sehr ungut.

Grüße
rmw
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as_string



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BeitragVerfasst am: 03.12.2006, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo rmw!


Zitat:

Ungut wäre freilich wenn dabei nicht heraus käme was heraus kommen soll, sehr ungut.


Ganz im Gegenteil! Wenn eine Messung ganz eindeutig gegen die aktuell etablierte Theorie spricht, wäre das das beste, was einem Physiker passieren kann! Davon träumt jeder Experimental-Physiker. Der Nobelpreis wäre sicher!
Generell: Nur durch unerwartete experimentellen Ergebnisse kommt man wirklich zu neuen Erkenntnissen. So auch zur SRT durch das unerwartete Ergebnis des MM-Experiments.
Das ändert natürlich nichts an dem prinzipiellen Problem der Synchronisation. Wenn man von einer absoluten Zeit ausgeht, dann mag das vielleicht "jeder Uhrmacher" ohne Probleme machen können, aber wenn man gerade diese überprüfen will, ist das nicht mehr so möglich.

Gruß
Marco
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galileo2609
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Beiträge: 6115

BeitragVerfasst am: 03.12.2006, 22:14    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

rmw schrieb am 03.12.2006 19:31 Uhr:
Hallo Galileo2609!

Was dich an einer Einwegmessung so stört verstehe ich wirklich nicht. Es ist schließlich die sicherste Art eine Geschwindigkeit zu messen. Ungut wäre freilich wenn dabei nicht heraus käme was heraus kommen soll, sehr ungut.

Grüße
rmw



Hallo Robert,

an einer Einwegmessung stört mich grundsätzlich nichts. Ich habe präzise geschrieben, dass es in meinen Augen keinen Sinn macht auf dieser Einwegmessung des Lichts herumzureiten, wie es so manche 'Kritiker' ins Zentrum ihrer Öffentlichkeitsarbeit stellen.

Die Argumente, die einem solchen Experiment entgegenstehen, das ja eine Nichtkostanz der Lichtgeschwindigkeit ermitteln soll, sind in diesem Thread zur Genüge ausgeführt worden. Allerdings halte ich die Diskussion darüber für äusserst sinnvoll, da sie die vorgängigen Defizite vieler 'Kritiker' gnadenlos aufzeigt. Wer schon an der 'Gleichzeitigkeit' scheitert, braucht sich als 'Kritiker' der SRT noch nicht mal im Ansatz zuzuwenden.

Grüsse galileo2609
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drona



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Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: 03.12.2006, 22:30    Titel: warum keine einwegmessung der lichtgeschwindigkeit? Antworten mit Zitat

in meinen augen hat das vorgeschlagene modell von frau lopez ein paar arge mängel und kann deshalb auch zu keinem eindeutigen resultat führen.

1 problem synchronisation der uhren:
ein abgleich könnte man nur schaffen indem man verfahren hätte in dem man mit überlichtgeschwindigkeit agieren kann (es bleibt aber eine messtoleranz vorhanden) oder man ist in der lage ist über die absolute zeit aussagen zutreffen und mit ihr zumessen.
2 messen in einem beschleunigt bewegten system:
selbst, wenn man das obrige problem mit er absoluten zeit lösen könnte, aber es bleibt dass wir in einem bewegten beschleunigtensystem messen würden und nicht wie es frau lopez es gerne möchte in einem ruhendensystem. eine messstrecke AB unterliegt nun mal umwelteinflüssen.
3 und auch der vorschlag es in einer richtung zu messen und dann später in die andere richtung nochmal zumessen:
zwischen den messungen befindet sich ein delta t, so dass auch andere umwelteinflüsse zum tragen kommen.
ich kenne jedenfalls keinen der die erde zurück bewegen kann um wieder die gleichen messbedingungen herstellen zukönnen, schweige dann auch noch die anderen himmelkörpers, aber auch die personen die sich in der nähe befinden dürften sich nicht begwegen um die messungen nicht zu gefährden.

daher denke ich mal es würden zwangsläufig andere werte für c ermittelt werden, wobei nicht bewiesen ist das c = variabel ist, sondern das sich eine strecke AB sich aufgrund das man in einem beschleunigt bewegten system gemessen hat sich die messstrecke AB sich um ein delta s verändert haben könnte.

daher ist ein solcher versuch den frau lopez beschrieben hat unbrauchbar...


mfg drona
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Le Baron



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Beiträge: 215

BeitragVerfasst am: 04.12.2006, 01:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo drona.


Zitat:

1 problem synchronisation der uhren:
ein abgleich könnte man nur schaffen indem man verfahren hätte in dem man mit überlichtgeschwindigkeit agieren kann (es bleibt aber eine messtoleranz vorhanden) oder man ist in der lage ist über die absolute zeit aussagen zutreffen und mit ihr zumessen.



Ja, ich möchte das Problem nochmal betonen. Verwendet man
Lichtsignale zur Synchronisation, so erzwingt man per Definition ein
vorhersehbares Messergebnis, nämlich c.

Jetzt könnte jemand wie Lopetz auf folgende Idee kommen:

man synchronisiert einfach zwei Uhren A und B am Ort von A. Dann
transportiert man B zum Zielort und voila! Das klappt leider deshalb
nicht, weil durch die Bewegung der beiden Uhren relativ zueinander
diese wieder out-of-sync geraten! Zeitdilatation! Man MUSS die Uhren
an ihren jeweiligen Messorten synchronisieren.


Zitat:


3 und auch der vorschlag es in einer richtung zu messen und dann später in die andere richtung nochmal zumessen:
zwischen den messungen befindet sich ein delta t, so dass auch andere umwelteinflüsse zum tragen kommen.



Der Versuch von Krisher et. al. fand deshalb in einem NASA-Labor tief
unter der Erdoberfläche statt. Die einzigen Störung dort ist die
ksomische Strahlung, gegen die ja auch die One-Way Isotropie gemessen
wurde.

Eine andere überzeugende One-Way Methode besteht in der Ausnutzung
des Mössbauer-Effektes. Nicht dass ich in Atomphysik besonders firm
wäre, aber offenbar lässt sich duch Beschiessen von Materie mit
Röntgenstrahlung aus dem Absorbtionsspektrum (?) die Geschwindigkeit
der Gammastrahlung berechnen. Man ersetzt also im Prinzip die Zeit-
durch eine Frequenzmessung.

Worauf du ansprichst, scheint mir der Doppler-Effekt zu sein. Und, ja,
es scheint auch dadurch one-way Messungen gegeben zu haben (siehe
Übersicht oben).

Gruss
LB
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Ich



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BeitragVerfasst am: 04.12.2006, 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Le Baron,

ich habe zwei Anmerkungen:


Zitat:

man synchronisiert einfach zwei Uhren A und B am Ort von A. Dann
transportiert man B zum Zielort und voila! Das klappt leider deshalb
nicht, weil durch die Bewegung der beiden Uhren relativ zueinander
diese wieder out-of-sync geraten! Zeitdilatation! Man MUSS die Uhren
an ihren jeweiligen Messorten synchronisieren.


Das geht schon; wenn man die Uhren langsam transportiert, verschwindet die Zeitdifferenz, und c wird mit so synchronisierten Uhren konstant gemessen.
Warum sagt man trotzdem, dass eine Einwegmessung nicht möglich ist? Weil man auch behaupten könnte, dass die Uhren sich durch den Transport schon verstellen, aber die LG in verschiedene Richtungen so unterschiedlich ist, dass in Summe der beiden Effekte c wieder als konstant gemessen wird. Eine solche Hypothese (Lorentz'scher Äther) kann nicht durch das Experiment widerlegt werden, sondern nur durch ihre mangelnde Plausibilität - Stichwort Occam oder Ockham.

Außerdem: Das Paper, auf das du verlinkt hast, scheint mir nichts gescheites zu sein. Der Autor steht offensichtlich auf Kriegsfuß mit der Mathematik.
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Joachim



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BeitragVerfasst am: 04.12.2006, 13:06    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Ich schrieb am 04.12.2006 11:38 Uhr:

Das geht schon; wenn man die Uhren langsam transportiert, verschwindet die Zeitdifferenz, und c wird mit so synchronisierten Uhren konstant gemessen.




So ist es. Ich denke auch, dass eine Ein-Weg-Messung, bei der ein anderes Signal, zum Beispiel in einem BNC-Kabel, zur Synchronisation verwendet wird, ein aussagekräftiges Ergebnis ist. Schließlich war es ein Hauptargument einiger Kritiker, dass die Messungen, die wir machen entweder in Luft stattfinden oder von dicken Metallwänden umgeben sind. Beides könnte (mit ein bisschen Fantasie) die Geschwindigkeit eines Lichtstrahles beeinflussen.

Das Alwäger-Experiment ist ein Ein-Weg-Experiment, mit dem diese Möglichkeit ausgeschlossen werden konnte. Hier wurden Röntgenstrahlen gemessen, weil die praktisch gar nicht mit Luft wechselwirken. Die Synchronisation erfolgte dagegen über kabelgebundene elektrische Impulse. Dass diese Materie-gebundene Synchronisation offensichtlich zu einer Synchronisation mit Lichtblitzen identische Ergebnisse liefert, ist ein klares Indiz dafür, dass auch alle Prozesse in den Kabeln lorentzinvariant sind. Wenn das kein Argument für die SRT ist, was dann?

Natürlich ist das auch mit der Lorentzschen Äthertheorie erklärbar, nicht aber mit einer klassischen Äthertheorie, bei der Materie galileoinvariant reagiert.

Gruß,
Joachim
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 04.12.2006, 13:51    Titel: Antworten mit Zitat

Sorry dass ich mich jetzt auch noch einklinke, aber sind weit entfernte Doppelstern-Systeme (idealerweise von Doppel-Pulsaren) nicht geeignet für eine "Einweg-Messung" der Lichtgeschwindigkeit ?

Freundliche Grüsse, Ralf
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M_Hammer_Kruse



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Beiträge: 1772

BeitragVerfasst am: 04.12.2006, 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ralf,

im Prinzip ja. Nur sind die Entfernungsbestimmungen im Weltraum so ungenau, daß man den Spieß eher umdreht: Aufgrund der genau bekannten Lichjtgeschwindigkeit kann man auf Entfernungen schließen.

Gruß, mike
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Ich



Anmeldedatum: 29.06.2006
Beiträge: 624

BeitragVerfasst am: 04.12.2006, 14:18    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Sorry dass ich mich jetzt auch noch einklinke, aber sind weit entfernte Doppelstern-Systeme (idealerweise von Doppel-Pulsaren) nicht geeignet für eine "Einweg-Messung" der Lichtgeschwindigkeit ?


Du kannst damit messen, dass sich die LG nicht mit der Zeit verändert. Und dass sie sich nicht mit dem Bewegungszustand der Quelle verändert. Einen absoluten Wert kriegst du nicht, weil du ja nicht weißt, wann die jeweiligen Signale losgeschickt wurden.
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Joachim



Anmeldedatum: 20.02.2006
Beiträge: 1714

BeitragVerfasst am: 04.12.2006, 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

zumindest als Relativmessung sind solche Ein-Weg-Messungen geeignet. Man kann zwar nicht die absolute Lichtgeschwindigkeit messen, man kann aber obere Grenzen für die Abhängigkeit der Vakuumlichtgeschwindigkeit von der Geschwindigkeit der Quelle und von der Farbe ermitteln.

Gruß,
Joachim
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