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photon
Anmeldedatum: 11.12.2012 Beiträge: 192
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Verfasst am: 30.03.2015, 15:37 Titel: |
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Hallo Ralf,
daß er Jurist war war mir aus einem numberphile Video bereits bekannt.
Was ich aufregend finde ist, daß sämtliche mathematischen Formeln und Gesetze alle schon existieren, sowohl die von den Menschen bereits gefundenen als auch die, die wir noch nicht kennen. Diese Schätze warten nur darauf von uns gehoben zu werden!
Genau so wie mit Pi und Konsorten. Beliebig viele Nachkommastellen sind bereits vorherbestimmt, doch niemandem bekannt. Irgendwo habe ich auch mal gelesen, daß selbst in der Quantenwelt alles streng deterministisch abläuft, es ist nur nicht bekannt oder berechenbar. Irre oder? Erinnert mich stark ans Programmieren, das Programm selbst läßt noch nicht erahnen was in ihm steckt, erst sein Aufruf und Ausführen offenbart das Unbekannte. Wo sich dann einige die Frage stellen ob nicht unser Universum ein einziges Programm ist... _________________ Mit freundlichem Gruße
das photon |
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ralfkannenberg
Anmeldedatum: 22.02.2006 Beiträge: 4788
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Verfasst am: 30.03.2015, 16:03 Titel: |
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photon hat Folgendes geschrieben: | Irre oder? |
Hallo photon,
nein, wir haben nur eine unzutreffende Vorstellung vom Unendlichen. Die Kreiszahl pi lässt sich übrigens mit nur 2 Zahlen exakt beschreiben.
Freundliche Grüsse, Ralf |
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photon
Anmeldedatum: 11.12.2012 Beiträge: 192
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Verfasst am: 30.03.2015, 16:42 Titel: |
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(5+i)^4*(239-i)=114244*sqrt(2)*e^(i*pi/4) meinst du?
(http://de.wikipedia.org/wiki/Kreiszahl) _________________ Mit freundlichem Gruße
das photon |
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ralfkannenberg
Anmeldedatum: 22.02.2006 Beiträge: 4788
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Verfasst am: 30.03.2015, 17:59 Titel: |
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photon hat Folgendes geschrieben: | (5+i)^4*(239-i)=114244*sqrt(2)*e^(i*pi/4) meinst du?
(http://de.wikipedia.org/wiki/Kreiszahl) |
Nein, den Quotienten aus Kreis-Umfang durch den Kreis-Durchmesser. |
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photon
Anmeldedatum: 11.12.2012 Beiträge: 192
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Verfasst am: 30.03.2015, 19:30 Titel: |
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ralfkannenberg hat Folgendes geschrieben: | photon hat Folgendes geschrieben: | (5+i)^4*(239-i)=114244*sqrt(2)*e^(i*pi/4) meinst du?
(http://de.wikipedia.org/wiki/Kreiszahl) |
Nein, den Quotienten aus Kreis-Umfang durch den Kreis-Durchmesser. |
Hallo Ralf,
entgeht mir da etwas oder sind U und d nicht einfach zwei Variablen und keine Zahlen? Klar, zum Beschreiben reicht das, aber auch zum Berechnen des exakten Wertes?
ich zitiere
Zitat: |
Die Zahl π ist eine irrationale Zahl, also eine reelle, aber keine rationale Zahl. Das bedeutet, dass sie nicht als Verhältnis zweier ganzer Zahlen p, q ε {Z}, also als Bruch p/q dargestellt werden kann. Das wurde 1761 (oder 1767) von Johann Heinrich Lambert bewiesen. |
Dir als Mathematiker muß ich das sicher nicht erklären, ich drücke mich daher bewußt fragend und zitierend, nicht behauptend, aus... nur falls ich da was übersehe _________________ Mit freundlichem Gruße
das photon |
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Herr Senf
Anmeldedatum: 12.05.2012 Beiträge: 249
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Verfasst am: 30.03.2015, 19:36 Titel: |
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"Die Kreiszahl pi lässt sich übrigens mit nur 2 Zahlen exakt beschreiben"
Äähhhm, U = pi * D, beißt sich bei mir die Katze jetzt exakt in den Schwanz im Kreise?
"pi" ist irrational+transzedent, wenn D rational, dann U irrational(+transzedent?) und umgekehrt.
Bei sqrt2 irrational funktioniert's aber sqrt(1+1 im rechtwinkligen Dreieck).
Was ist "exakt" - Senf _________________ ich muß auch mal was dazu sagen |
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photon
Anmeldedatum: 11.12.2012 Beiträge: 192
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Verfasst am: 30.03.2015, 22:08 Titel: |
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hmm, ich glaube jetzt habe ich begriffen wie Ralf das meint:
Zitat: |
Eine Linie mit der Länge der Zahl pi zu konstruieren, ist sehr einfach: Man zeichnet einen Kreis mit dem Radius 1 (Einheitskreis); der halbe Umfang hat dann die Länge pi . Die Zahl pi auf einer Geraden zu konstruieren, ist jedoch unmöglich, da pi zu den transzendenten Zahlen zählt, die nicht konstruierbar sind. |
http://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%A4herungskonstruktion_von_Kocha%C5%84ski
die Gleichung sagt das ja auch pi = U/d
edit: stellt sich mir die Frage was mit der Linie eines (Halb)Kreises passiert, die ich zu einer Strecke ausziehe, die Länge der (unendlich dünnen) Linie müßte sich dabei ja ändern, oder?! _________________ Mit freundlichem Gruße
das photon |
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ralfkannenberg
Anmeldedatum: 22.02.2006 Beiträge: 4788
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Verfasst am: 30.03.2015, 22:39 Titel: |
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photon hat Folgendes geschrieben: | hmm, ich glaube jetzt habe ich begriffen wie Ralf das meint:
Zitat: |
Eine Linie mit der Länge der Zahl pi zu konstruieren, ist sehr einfach: Man zeichnet einen Kreis mit dem Radius 1 (Einheitskreis); der halbe Umfang hat dann die Länge pi . Die Zahl pi auf einer Geraden zu konstruieren, ist jedoch unmöglich, da pi zu den transzendenten Zahlen zählt, die nicht konstruierbar sind. |
http://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%A4herungskonstruktion_von_Kocha%C5%84ski
die Gleichung sagt das ja auch pi = U/d |
Hallo photon,
danke, genau so hatte ich es gemeint.
Freundliche Grüsse, Ralf |
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ralfkannenberg
Anmeldedatum: 22.02.2006 Beiträge: 4788
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Verfasst am: 30.03.2015, 22:40 Titel: |
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Herr Senf hat Folgendes geschrieben: | "Die Kreiszahl pi lässt sich übrigens mit nur 2 Zahlen exakt beschreiben"
Äähhhm, U = pi * D, beißt sich bei mir die Katze jetzt exakt in den Schwanz im Kreise?
"pi" ist irrational+transzedent, wenn D rational, dann U irrational(+transzedent?) und umgekehrt.
Bei sqrt2 irrational funktioniert's aber sqrt(1+1 im rechtwinkligen Dreieck).
Was ist "exakt" - Senf |
Hallo Herr Senf,
algebraisch völlig korrekt, aber ich habe es geometrisch gemeint. Und die Geometrie operiert (ebenso wie die Analysis) auf dem Kontinuum
Freundliche Grüsse, Ralf |
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photon
Anmeldedatum: 11.12.2012 Beiträge: 192
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Verfasst am: 31.03.2015, 18:52 Titel: |
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Hallo nochmal,
habe ich heute gefunden, denke paßt prima zum Thema. Alan Guth spricht hier auf einem Kongress in den Niederlanden zum Thema Big Bang, Inflation, Flachheitsproblem etc.:
https://www.youtube.com/watch?v=D3vW0y70AgM
die Einführung bis zu Guth's Auftritt ist recht lange, die könnt ihr skippen und bei ca. 13:15 starten.
bei ca. 43:23 vergleicht er die Frage wie groß ist Ω mit einem Bleistift, der senkrecht auf der Spitze steht und sich in einem metastabilen Zustand befindet. Dazu betont er, daß die Betrachtung hier rein klassisch ist. Daß er das betont wäre mir gar nicht aufgefallen hätte ich kürzlich nicht eine Aufgabe in Gerthsen Physik gesehen wo gezeigt wird, daß ein auf der Spitze stehender Zahnstocher aufgrund der Unschärferelation umkippen *muß*, egal wie sehr man sich anstrengt, ihn grade hinzusetzen. Es ist also ein für jedermann durchführbares Experiment zum Nachweis der Unschärferelation. Das Verrückte daran ist, mir ist es mal "rein zufällig" gelungen, einen Kugelschreiber mit der Hinterseite (abgerundetes Hütchen) auf eine Oberfläche zu stellen, ohne das der umgefallen ist. Habe es danach - dann absichtlich - zig mal versucht nochmal hinzubekommen, was mir nicht gelang...
Lustig ist am Ende des Videos die Wette bzgl. der Existenz eines Multiversums _________________ Mit freundlichem Gruße
das photon |
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ralfkannenberg
Anmeldedatum: 22.02.2006 Beiträge: 4788
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Verfasst am: 31.03.2015, 19:53 Titel: |
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photon hat Folgendes geschrieben: | mit einem Bleistift, der senkrecht auf der Spitze steht und sich in einem metastabilen Zustand befindet. Dazu betont er, daß die Betrachtung hier rein klassisch ist. Daß er das betont wäre mir gar nicht aufgefallen hätte ich kürzlich nicht eine Aufgabe in Gerthsen Physik gesehen wo gezeigt wird, daß ein auf der Spitze stehender Zahnstocher aufgrund der Unschärferelation umkippen *muß*, egal wie sehr man sich anstrengt, ihn grade hinzusetzen. Es ist also ein für jedermann durchführbares Experiment zum Nachweis der Unschärferelation. |
Einspruch Euer Ehren, das ist falsch !
Erstens ist der Bleistift auf der Spitze kein "metastabiles" Gleichgewicht, sondern ein sogenanntes labiles Gleichgewicht.
Und der Zahnstocher kippt auch nicht wegen der Unschärferelation um, sondern weil es es erstens nicht möglich ist, einen idealen Zahnstocher herzustellen und zweitens das Gravitationsfeld der Erde ebenfalls nicht ideal symmetrisch ist.
Und das sind Effekte, die sind viel grösser - und zwar um Zehnerpotenzen !! - als diejenigen der Heissenberg'schen Unschärferelation.
Alan Guth weiss das selbstverständlich und ich wäre interessiert, in welchem Zusammenhnag er dieses Beispiel genannt hat.
Freundliche Grüsse, Ralf |
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photon
Anmeldedatum: 11.12.2012 Beiträge: 192
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Verfasst am: 31.03.2015, 20:16 Titel: |
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Hallo Ralf,
sorry meine schluddrige Formulierung mit dem metastabil. Du wirst natürlich Recht haben
bzgl. der Aufgabe mit dem Zahnstocher, ich muß gestehen, die hatte ich nur überflogen und die Lösung so gelesen (ohne groß auf die Formeln zu achten), daß der Zahnstocher wegen der Unschärferelation umkippt. Vielleicht schaust du dir das hier mal selbst an:
Aufgabe 16.2.10 Unschärfe II (Gerthsen Physik, 18. Auflage)
"Es gelingt bekanntlich niemandem, einen gut gespitzten Zahnstocker ohne Hilfsmittel so senkrecht auszubalancieren, daß er auf der Spitze stehenbleibt. Liegt das am Ungeschick oder an der Unschärfe? [...]"
Lösung dazu findet sich hier:
https://books.google.de/books?id=9wqzBgAAQBAJ&pg=PA1188&lpg=PA1188&dq=zahnstocher+unsch%C3%A4rferelation&source=bl&ots=9_pPrZAX35&sig=3CORk7UmZatXlHB-u-G0Snp_59c&hl=de&sa=X&ei=bfAaVZrjB8TXPPyFgOgJ&ved=0CCQQ6AEwAQ#v=onepage&q=zahnstocher%20unsch%C3%A4rferelation&f=false
betreffs Alan Guth / Bleistift habe ich den Zeitindex im Video oben angegeben (voraussgesetzt du kannst einigermaßen gut Englisch )
edit: ich glaube jetzt seh ich's endlich. Mensch kriegt nur phi=3*10^-4 (1 Bogensekunde) hin, man müßte aber phi=10^-24 hinbekommen, um die Unschärferelation zu testen.
(ich muß mich wirklich besser konzentrieren bei solchen Sachen ) _________________ Mit freundlichem Gruße
das photon |
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Herr Senf
Anmeldedatum: 12.05.2012 Beiträge: 249
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Verfasst am: 31.03.2015, 20:33 Titel: |
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Zustimmung, aber für wen
Douglas Physik Bd. 10 Quantenmechanik S.39 Aufgabe 47 "20cm-Bleistift":
Der Bleistift befindet sich im instabilen Gleichgewicht, aber klassisch ließe er sich "exakt" ausbalancieren und bliebe stehen.
Wegen der Unschärferelation gibt es keine Winkelvariable "exakt 0", er muß umkippen (ohne Gegenmaßnahmen).
Aber http://www.pc-max.de/news/modding/maschine-balanciert-bleistift-auf-der-spitze
Fazit, es gibt in der Physik keine exakte 0, in Mathe mag sogar pi exakt sein, aber nach ART ist pi=U/D dann keine Konstante.
Grüße Senf _________________ ich muß auch mal was dazu sagen |
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photon
Anmeldedatum: 11.12.2012 Beiträge: 192
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Verfasst am: 31.03.2015, 20:46 Titel: |
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Hallo Herr Senf,
was ich bei Ralf gelernt habe (nicht nur was er nützliches an Infos schreibt) ist, daß er SEHR genau liest was ich schreibe
also er bezog sich, denke ich, auf meine Behauptung, das sei ein Test der Unschärferelation, den jeder selbst zu Hause ausführen könne. Es liegt aber am viel zu kleinen Winkel weshalb Jedermann das niemals bewerkstelligen könnte. _________________ Mit freundlichem Gruße
das photon |
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ralfkannenberg
Anmeldedatum: 22.02.2006 Beiträge: 4788
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Verfasst am: 01.04.2015, 10:07 Titel: |
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photon hat Folgendes geschrieben: | was ich bei Ralf gelernt habe (nicht nur was er nützliches an Infos schreibt) ist, daß er SEHR genau liest was ich schreibe
also er bezog sich, denke ich, auf meine Behauptung, das sei ein Test der Unschärferelation, den jeder selbst zu Hause ausführen könne. Es liegt aber am viel zu kleinen Winkel weshalb Jedermann das niemals bewerkstelligen könnte. |
Hallo photon,
danke für die Blumen. Was Herr Senf schreibt ist im vollen Umfang korrekt und wie so oft liegt der Unterschied in einem Detail: wenn man den Test "zu Hause" durchführt, wobei ich stillschweigend davon ausgehe, dass dieses Zuhause auf der Erde oder wenigstens einem hinreichend erdähnlichen Himmelskörper ist, so habe ich recht, weil es aufgrund unsymmetrischer Masseverteilungen und dem wechselnden Einfluss benachbarter Himmelskörper (z.B. Mond oder Sonne) gar nicht möglich ist, den Zahnstocher exakt auszubalanzieren.
Wenn man das Experiment auf einem idealen Himmelskörper ohne jegliche Störeinflüsse anderer Himmelskörper ausführt (d.h. der Experimentator muss auch noch irgendwie zu einer Masse gleich 0 verschwinden), d.h. wenn eine exakte Ausbalanzierung gelingt, dann greift die Heissenberg'sche Unschärfe-Relation und verhindert, das der Zahnstocher stehen bleibt.
Freundliche Grüsse, Ralf |
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