Wolfgang Engelhardt und sein Unsinn mit der Potentialtheorie
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RelativKritisch Redaktion



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BeitragVerfasst am: 15.09.2013, 15:08    Titel: Wolfgang Engelhardt und sein Unsinn mit der Potentialtheorie Antworten mit Zitat

Wolfgang Engelhardt behauptet, dass die Potentiale der Elektrodynamik nicht eichinvariant sind. Entgegen der Aufassung der Physiker seit 200 Jahren. Er begründet das damit, dass die Maxwellschen Gleichungen für die Durchflutung und für die Influenz widersprüchlich sind. Was von dieser Behauptung zu halten ist, zeigt der RelativKritisch Faktencheck. Nämlich nichts. Unsinn ist und bleibt Unsinn, egal wie wortreich und mit wie vielen mathematischen Formeln gespickt er daher kommt.

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Barney



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BeitragVerfasst am: 19.09.2013, 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe mir auf arxiv.org mal alle pdfs von Dr. Engelhardt auflisten lassen. Das älteste: http://arxiv.org/abs/physics/0510070 von 2005 zeigt mMn besser was der Autor eigentlich mitteilen will, bzw. wo er Widersprüche sieht.
MfG
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 19.09.2013, 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

Barney hat Folgendes geschrieben:
Ich habe mir auf arxiv.org mal alle pdfs von Dr. Engelhardt auflisten lassen. Das älteste: http://arxiv.org/abs/physics/0510070 von 2005 zeigt mMn besser was der Autor eigentlich mitteilen will, bzw. wo er Widersprüche sieht.

Hallo Barney,

hat es zu einem Peer Review gereicht ? - Als promovierte Person ist es natürlich kein Problem, einen Artikel auf arXiv zu platzieren.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Barney



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BeitragVerfasst am: 20.09.2013, 09:25    Titel: Antworten mit Zitat

ralfkannenberg hat Folgendes geschrieben:
hat es zu einem Peer Review gereicht ?

Hallo Ralf,

wenn Du so eine Frage stellst, nehme ich das als rhetorische Frage Smile . Trotzdem können private Arbeiten interessante Aspekte enthalten, worauf ich hinweisen wollte. Den Artikel von Karl möchte ich auch gar nicht groß kritisieren, wenngleich ich den Auslöser für Dr. Engelhardts pdfs eher woanders vermute. Offensichtlich sind das Fragen, die bei ihm (W. Engelhardt) halt schon länger am Arbeiten sind.

Es bleibt also meine Empfehlung, dass man die Mehrdeutigkeiten in dem pdf von 2005 eigentlich einfacher widerlegen, bzw. deuten können sollte, als das Formelgewirr von 2012. Laut Autor beschreiben die Maxwell-Gleichungen keine eindeutigen Teilchenbahnen, weil die elektromagnetischen Felder angeblich von der Eichung abhängen. So eine Behauptung erscheint als unlogisch und deshalb müsste man den zugehörigen Rechenfehler oder Fehler in der Interpretation eigentlich finden können.
MfG
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Barney



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BeitragVerfasst am: 27.09.2013, 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

Barney hat Folgendes geschrieben:
Trotzdem können private Arbeiten interessante Aspekte enthalten, worauf ich hinweisen wollte.

Interessant sind beispielsweise die Gleichungen 50 und 51 aus dem 2005er pdf. Diese zwei Gleichungen enthalten zwar einen offensichtlichen Tippfehler, den ich dem Autor per eMail mitgeteilt habe, aber das Ergebnis ist trotzdem ganz interessant.

Wendet man auf die zwei Maxwell-Gleichungen (2) und (4) jeweils einmal den Rotations-Operator an, bekommt man nach Berücksichtigung von (1) und (3) zwei getrennte Wellengleichungen für das elektrische und das magnetische Feld.

Damit wird dann nochmals klar, dass es zumindest die (mathematische) Mehrdeutigkeit gibt, dass man zu jeder Lösung der Maxwell-Gleichungen Lösungen dieser Wellengleichungen ohne den Quellterm addieren kann, wie z.B. freie elektromagnetische Wellen.
MfG

EDIT:
ralfkannenberg hat Folgendes geschrieben:
hat es zu einem Peer Review gereicht ?

Hallo Ralf,

ich bin von W. Engelhardt darauf aufmerksam gemacht worden, dass das pdf von 2005 hier: http://aflb.ensmp.fr/AFLB-302/aflb302m355.htm veröffentlicht wurde und ich gehe mal davon aus, dass es bei dieser Zeitschrift auch ein Peer Review gibt. In dem pdf von 2012 http://arxiv.org/pdf/1209.3449v2.pdf ist diese Literaturangabe ebenfalls zu finden, aber ohne den Link.
MfG

Anmerken kann man weiter, dass die Gleichungen 50 und 51 nicht identisch als Ersatz für die Maxwell-Gleichungen verwendet werden dürfen, selbst wenn man die Gleichungen 1 und 3 dazu nimmt. Wegen rot (grad u) = 0 ist zwar jede Lösung der Maxwell-Gleichungen auch eine Lösung von 50+51, aber nicht umgekehrt. Der Kenner erinnert sich hier vielmehr an die Beziehungen zwischen Dirac- und Klein-Gordon-Gleichung. Dort gibt es einen völlig gleichartigen Zusammenhang zwischen den Lösungen.
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galileo2609
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BeitragVerfasst am: 28.09.2013, 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Barney,
Barney hat Folgendes geschrieben:
und ich gehe mal davon aus, dass es bei dieser Zeitschrift auch ein Peer Review gibt.

die "Annales de la Fondation Louis de Broglie" verfügen über ein namentlich besetztes Comité de lecture, das man als board of reviewers bezeichnen könnte. Allerdings blicken einem bereits nach einer nur oberflächlichen Durchsicht des Gesamtverzeichnis neben Engelhardt mindestens ein Dutzend bekannter crackpots an.

Zurecht haben die "Annales de la Fondation Louis de Broglie" in Wissenschaftsforen daher einen schlechten Ruf und gelten als crank-Journal. Wobei in dem Magazin durchaus auch ernstzunehmende Artikel veröffentlicht werden. Irgendwas scheint dort mit der Qualitätssicherung aber nicht zu funktionieren.

Grüsse galileo2609
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galileo2609
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BeitragVerfasst am: 29.09.2013, 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

galileo2609 hat Folgendes geschrieben:
Irgendwas scheint dort mit der Qualitätssicherung aber nicht zu funktionieren.

Das Leck im board of reviewers scheint darin zu liegen, dass die Verantwortlichen der Fondation Louis-de-Broglie bekannte crackpots in das "Comité de lecture" zuliessen. Mit dem inzwischen verstorbenen crank Mendel Sachs und dem weiteren wissenschaftlichen Aussenseiter Thomas E. Phipps Jr. war offenbar garantiert, dass neben Wolfgang Engelhardt auch weitere NPA-Mitglieder ihren Unsinn ohne wirkliche Überprüfung in den "Annales de la Fondation Louis de Broglie" veröffentlichen konnten.

Damit wird deutlich, dass der schlechte Ruf der AFLB als crank-Journal mehr als gerechtfertigt ist. Eine Veröffentlichung in diesem Magazin ist daher eher ein selbstverschuldetes Stigma wissenschaftlicher Nichtseriösität.

Grüsse galileo2609

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Martin Raible



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BeitragVerfasst am: 23.10.2013, 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hier meine Kommentare zu W. Engelhardts Artikel "Potential Theory in Classical Electrodynamics" (http://arxiv.org/abs/1209.3449):

Zu Abschnitt 2:

Hier sehe ich überhaupt nicht ein, warum die Gleichungen (12) und (13) gelten sollen.

Bekanntlich bekommt man durch die Transformation $\phi\rightarrow\phi-\frac{1}{c}\frac{\partial\psi}{\partial t}$ und $\vec{A}\rightarrow\vec{A}+\nabla\psi$ nur eine neue Lösung der Gleichungen (3) und (4) für $\phi$ und $\vec{A}$. $\chi$ ändert sich bei dieser Transformation gemäß $\chi\rightarrow\chi+\Delta\psi$. Setzt man diese Transformation für $\chi$ in die Gleichungen (7) und (10) ein, so werden diese zwei Gleichungen durch die Ersetzungen $\phi_2\rightarrow\phi_2-\frac{1}{c}\frac{\partial\psi}{\partial t}$ und $\vec{A_2}\rightarrow\vec{A_2}+\nabla\psi$ erneut gelöst. Nach Gl. (11) ändert diese Transformation aber nicht die $\vec{E}$- und $\vec{B}$-Felder.


Zu Abschnitt 3:

Das Liénard-Wiechert-Potential Gl. (31) ist tatsächlich eine Lösung der inhomogenen Wellengleichung (26). Der Fehler besteht also nicht in der Annahme von Gl. (31). Für eine Punktladung e, die entlang der x-Achse wandert ($x=x_0+v\,t$, $y=z=0$), nimmt Gleichung (26) die Form an:

$\left(\Delta-\frac{1}{c^2}\frac{\partial^2}{\partial t^2}\right)\Phi_L=-4\pi e\delta(x-x_0-v\,t)\delta(y)\delta(z)$

Dann machen wir einen Ansatz, dass das Potential $\Phi_L$ ebenfalls parallel zur x-Achse wandert:

$\Phi_L(x,y,z,t)=\Phi_L(x-x_0-v\,t,y,z)$

Die inhomogene Wellengleichung lässt sich dann zu einer Poisson-Gleichung umformen. Wir erhalten:

$\left((1-v^2/c^2)\frac{\partial^2}{\partial x^2}+\frac{\partial^2}{\partial y^2}+\frac{\partial^2}{\partial z^2}\right)\Phi_L=-4\pi e\delta(x-x_0-v\,t)\delta(y)\delta(z)$

Jetzt ersetzen wir $x$ durch die Koordinate $X=(x-x_0-v\,t)/\sqrt{1-v^2/c^2}$. Die Gleichung erhält dann die Form:

$\left(\frac{\partial^2}{\partial X^2}+\frac{\partial^2}{\partial y^2}+\frac{\partial^2}{\partial z^2}\right)\Phi_L=-4\pi e\delta(X\sqrt{1-v^2/c^2})\delta(y)\delta(z)=-4\pi\frac{e}{\sqrt{1-v^2/c^2}}\delta(X)\delta(y)\delta(z)$

Dies ist eine Poisson-Gleichung. Eine Lösung lautet:

$\Phi_L=\frac{e}{\sqrt{1-v^2/c^2}}\frac{1}{\sqrt{X^2+y^2+z^2}}$

Einsetzen der Gleichung für $X$ ergibt Gl. (31).
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Martin Raible



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BeitragVerfasst am: 27.10.2013, 16:47    Titel: Antworten mit Zitat

Martin Raible hat Folgendes geschrieben:
Zu Abschnitt 2:

Hier sehe ich überhaupt nicht ein, warum die Gleichungen (12) und (13) gelten sollen.

Ich habe inzwischen gesehen, dass Karl diesen Punkt schon vor mir in die Diskussion gebracht hat:
Kommentar 47:
http://www.relativ-kritisch.net/blog/kritiker/wolfgang-engelhardt-und-sein-unsinn-mit-der-potentialtheorie/comment-page-1#comment-23615
und Kommentar 85:
http://www.relativ-kritisch.net/blog/kritiker/wolfgang-engelhardt-und-sein-unsinn-mit-der-potentialtheorie/comment-page-2#comment-23686
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Martin Raible



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BeitragVerfasst am: 29.10.2013, 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Martin Raible hat Folgendes geschrieben:

Zu Abschnitt 2:

Hier sehe ich überhaupt nicht ein, warum die Gleichungen (12) und (13) gelten sollen.

Hier muss ich wohl einen Rückzieher machen: Ich habe inzwischen gesehen, dass aus den Gleichungen (7) und (10) die Gleichungen $\left(\Delta-\frac{1}{c^2}\frac{\partial^2}{\partial t^2}\right)\nabla\times\vec{A_2}=0$ und $\left(\Delta-\frac{1}{c^2}\frac{\partial^2}{\partial t^2}\right)\left(\nabla\Phi_2+\frac{1}{c}\frac{\partial\vec{A_2}}{\partial t}\right)=0$ folgen.

Aber mir ist noch Folgendes aufgefallen:

Im Blog-Artikel wurde gezeigt, dass die vermeintliche Wellengleichung (16) die Form $-\frac{1}{c^2}\frac{\partial^2U}{\partial t^2}=\nabla\cdot\vec{A_1}+\frac{1}{c}\frac{\partial\Phi_2}{\partial t}$ annimmt. Nimmt man noch Gleichung (15) hinzu, so erhält die Gleichung die Form $\nabla\cdot\vec{A_1}=0$. Und diese Bedingung ist sowieso erfüllt, weil $\Phi_1$ und $\vec{A_1}$ die Gleichungen (6) und (9) erfüllen. Es ist daher unmöglich, aus dieser Gleichung irgendetwas über die Funktion $U$ herauszufinden.

Ähnlich verhält es sich mit Gl. (7), die Engelhardt als Poisson-Gleichung bezeichnet. Setzt man die Definition $\chi=\nabla\cdot\vec{A}$ und die Gleichungen (8), (14) und (15) ein, so erhält man $\frac{\partial}{\partial t}(\nabla\cdot\vec{A_1})=0$. Und diese Bedingung wird von der Lösung von Gl. (6) und (9) sowieso erfüllt.
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BeitragVerfasst am: 11.11.2013, 16:57    Titel: Antworten mit Zitat

Martin Raible hat Folgendes geschrieben:




Zu Abschnitt 3:

Das Liénard-Wiechert-Potential Gl. (31) ist tatsächlich eine Lösung der inhomogenen Wellengleichung (26).

...


Hallo Martin,

zu „Potential Theory in Classical Electrodynamics“ ist jetzt schon so viel geschrieben worden, dass ich etwas die Übersicht verloren habe. Ausserdem war ich einige Tage abwesend (Herbstferien), daher erst jetzt meine späte Antwort, Entschuldigung.

Wie du schreibst, ist (31) eine Lösung von (26). Allerdings bin ich der Auffassung, dass (29) KEINE Lösung von (28) ist, da (28) keine gültige Wellengleichung ist!

LG,

Karl
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BeitragVerfasst am: 11.11.2013, 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

Martin Raible hat Folgendes geschrieben:
Martin Raible hat Folgendes geschrieben:
Zu Abschnitt 2:

Hier sehe ich überhaupt nicht ein, warum die Gleichungen (12) und (13) gelten sollen.

Hier muss ich wohl einen Rückzieher machen: Ich habe inzwischen gesehen, dass aus den Gleichungen (7) und (10) die Gleichungen $\left(\Delta-\frac{1}{c^2}\frac{\partial^2}{\partial t^2}\right)\nabla\times\vec{A_2}=0$ und $\left(\Delta-\frac{1}{c^2}\frac{\partial^2}{\partial t^2}\right)\left(\nabla\Phi_2+\frac{1}{c}\frac{\partial\vec{A_2}}{\partial t}\right)=0$ folgen.
Wie du auf diese beiden Gleichungen kommst, kann ich in der Eile nicht nachvollziehen.

Martin Raible hat Folgendes geschrieben:
Aber mir ist noch Folgendes aufgefallen:

Im Blog-Artikel wurde gezeigt, dass die vermeintliche Wellengleichung (16) die Form $-\frac{1}{c^2}\frac{\partial^2U}{\partial t^2}=\nabla\cdot\vec{A_1}+\frac{1}{c}\frac{\partial\Phi_2}{\partial t}$ annimmt. Nimmt man noch Gleichung (15) hinzu, so erhält die Gleichung die Form $\nabla\cdot\vec{A_1}=0$. Und diese Bedingung ist sowieso erfüllt, weil $\Phi_1$ und $\vec{A_1}$ die Gleichungen (6) und (9) erfüllen. Es ist daher unmöglich, aus dieser Gleichung irgendetwas über die Funktion $U$ herauszufinden.

Ähnlich verhält es sich mit Gl. (7), die Engelhardt als Poisson-Gleichung bezeichnet. Setzt man die Definition $\chi=\nabla\cdot\vec{A}$ und die Gleichungen (8), (14) und (15) ein, so erhält man $\frac{\partial}{\partial t}(\nabla\cdot\vec{A_1})=0$. Und diese Bedingung wird von der Lösung von Gl. (6) und (9) sowieso erfüllt.
Das Problem an dieser Stelle ist, dass Engelhardt beweisen möchte, dass (12) und (13), und damit auch (15) für beliebige $\chi$ gelten müssten, damit die Gültigkeit der Potentialtheorie gegeben ist. Er behauptet nun gezeigt zu haben, dass (12) und (13) eben nicht für beliebiges $\chi$ richtig sind. Um seine Beweisführung zu widerlegen, muss gezeigt werden, dass (12) und (13) für alle $\chi$ erfüllt sind.
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Martin Raible



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BeitragVerfasst am: 18.11.2013, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

Karl hat Folgendes geschrieben:

Wie du schreibst, ist (31) eine Lösung von (26). Allerdings bin ich der Auffassung, dass (29) KEINE Lösung von (28) ist, da (28) keine gültige Wellengleichung ist!

Hallo Karl, danke für Deine Antwort. Engelhardt glaubt ja, Gl. (31) widerlegt zu haben. Ich wollte nur sagen, dass sein Fehler anderswo als in der Annahme von Gl. (31) liegt, weil Gl. (31) eine gültige Lösung von Gl. (26) ist.

Mir ist Folgendes aufgefallen:

Engelhardt verwendet beim Ausrechnen der rechten Seite von Gl. (29) folgende Gleichung:

\[\frac{\partial^2}{\partial t^2}\frac{1}{\sqrt{(x-x_0-v\,t)^2+(1-\beta^2)(y^2+z^2)}}=v^2\frac{\partial^2}{\partial x^2}\frac{1}{\sqrt{(x-x_0-v\,t)^2+(1-\beta^2)(y^2+z^2)}}=v^2\frac{2(x-x_0-v\,t)^2-(1-\beta^2)(y^2+z^2)}{\left[(x-x_0-v\,t)^2+(1-\beta^2)(y^2+z^2)\right]^{5/2}}\quad\quad\mathrm{(A)}\]

Siehe im Appendix die zweite und dritte Gleichungszeile. Gleichung (A) ist richtig, solange $(x-x_0-v\,t)^2+(1-\beta^2)(y^2+z^2)>0$ gilt. Sie wird aber falsch, wenn das Integrationsgebiet wie im vorliegenden Fall den Punkt $(x,y,z)=(x_0+v\,t,0,0)$ enthält.

Denn für $(x-x_0-v\,t)^2+(1-\beta^2)(y^2+z^2)>0$ gelten auch die beiden Gleichungen:

\[\frac{\partial^2}{\partial y^2}\frac{1}{\sqrt{(x-x_0-v\,t)^2+(1-\beta^2)(y^2+z^2)}}=(1-\beta^2)\frac{(1-\beta^2)(2y^2-z^2)-(x-x_0-v\,t)^2}{\left[(x-x_0-v\,t)^2+(1-\beta^2)(y^2+z^2)\right]^{5/2}}\quad\quad\mathrm{(B)}\]

und

\[\frac{\partial^2}{\partial z^2}\frac{1}{\sqrt{(x-x_0-v\,t)^2+(1-\beta^2)(y^2+z^2)}}=(1-\beta^2)\frac{(1-\beta^2)(2z^2-y^2)-(x-x_0-v\,t)^2}{\left[(x-x_0-v\,t)^2+(1-\beta^2)(y^2+z^2)\right]^{5/2}}\quad\quad\mathrm{(C)}\]

Und die Gleichungen (A), (B) und (C) lassen sich zu

\[\left((1-\beta^2)\frac{\partial^2}{\partial x^2}+\frac{\partial^2}{\partial y^2}+\frac{\partial^2}{\partial z^2}\right)\frac{1}{\sqrt{(x-x_0-v\,t)^2+(1-\beta^2)(y^2+z^2)}}=0\quad\quad\mathrm{(D)}\]

kombinieren. Gleichung (D) wird aber falsch, wenn man über den Punkt $(x,y,z)=(x_0+v\,t,0,0)$ integriert. In diesem Fall muss man

\[\left((1-\beta^2)\frac{\partial^2}{\partial x^2}+\frac{\partial^2}{\partial y^2}+\frac{\partial^2}{\partial z^2}\right)\frac{1}{\sqrt{(x-x_0-v\,t)^2+(1-\beta^2)(y^2+z^2)}}=-4\pi\delta(x-x_0-v\,t)\delta(y)\delta(z)\]

verwenden. Deshalb sind auch die Gleichungen (A), (B) und (C) unbrauchbar, wenn das Gebiet des Integrals den Punkt $(x,y,z)=(x_0+v\,t,0,0)$ enthält.

Der Schritt von Gl. (28) zu Gl. (29) ist falsch, weil die rechte Seite von Gl. (28) an dem Punkt $(x,y,z)=(x_0+v\,t,0,0)$ nicht definiert ist.
Karl hat Folgendes geschrieben:

Das Problem an dieser Stelle ist, dass Engelhardt beweisen möchte, dass (12) und (13), und damit auch (15) für beliebige $\chi$ gelten müssten, damit die Gültigkeit der Potentialtheorie gegeben ist. Er behauptet nun gezeigt zu haben, dass (12) und (13) eben nicht für beliebiges $\chi$ richtig sind. Um seine Beweisführung zu widerlegen, muss gezeigt werden, dass (12) und (13) für alle $\chi$ erfüllt sind.

Wenn (14) und (15) mit frei wählbarem $U$ gelten, reduzieren sich (7) und (10) zu $\frac{\partial}{\partial t}(\nabla\cdot\vec{A_1})=0$ und $\nabla(\nabla\cdot\vec{A_1})=0$ und gelten deshalb automatisch. Ein Problem kann ich dort nicht erkennen.
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Herr Senf



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BeitragVerfasst am: 19.11.2013, 21:09    Titel: woran liegt's? Antworten mit Zitat

In den beiden letzten Beiträgen vom 11. und 18.11. sind (bei mir) Formeln und Text verwurschtelt.
Außerdem kommt ein jsMath-TeX-Hinweis.
Alle anderen und vorherigen Posts werden sauber geöffnet.
Liegt's an der Formatierung, daß der Text teilweise über die Formeln (unterm Bruchstrich) schreibt?
Grüße Senf
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ich muß auch mal was dazu sagen
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Karl
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BeitragVerfasst am: 20.11.2013, 11:55    Titel: Re: woran liegt's? Antworten mit Zitat

Herr Senf hat Folgendes geschrieben:
In den beiden letzten Beiträgen vom 11. und 18.11. sind (bei mir) Formeln und Text verwurschtelt.
Außerdem kommt ein jsMath-TeX-Hinweis.
Alle anderen und vorherigen Posts werden sauber geöffnet.
Liegt's an der Formatierung, daß der Text teilweise über die Formeln (unterm Bruchstrich) schreibt?
Grüße Senf

Hallo Herr Senf,

Bei mir sieht es gut aus.

Der jsMath-Tex-Hinweis wird angezeigt, wenn die Tex-Fonts bei dir nicht installiert sind. Normalerweise sollte es aber auch mit den Image-Fonts, die vom Server bereit gestellt werden (leidlich) funktionieren. Rechts unten im Browser-Fenster gibt es ein kleines jsMath Icon. Wenn du das anklickst, kannst du einige Einstellungen vornehmen (Button Options). Vielleicht findet sich eine, die die Darstellung bei dir verbessert.

LG,

Karl

PS.: Ich habe den Artikel von Martin editiert, vielleicht ist die Darstellung für dich jetzt besser. Wenn es weiter Probleme gibt, schick mir einen Screenshot, damit ich sehen kann, wie das bei dir aussieht.
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