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Jens Blume
Anmeldedatum: 20.12.2006 Beiträge: 385
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Verfasst am: 19.06.2012, 11:28 Titel: |
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973 hat Folgendes geschrieben: | Meinst / merkst du nicht, daß es schon vom Ansatz her Unsinn ist, eine Beeinflußung des Lichtes nahe Stern oder Erde, über den gesamten Weg aufsummieren zu wollen ?
Nur zur Vermeidung von Misverständnissen: Innerhalb Materie also auch im Stern bewegt sich Licht erheblich langsamer als im Vakuum, die Neutrinos die wenig mit der Materie wechselwirken aber kaum langsamer. Aber außerhalb des Sternes bewegt sich dann das Licht wieder normal schnell. Daher findet nur eine einmalige Verzögerung von ca. 3 Std im Stern statt, nicht proportional zur Entfernung. Dies erklärt auch vollständig die beobachtete Verzögerung. |
Die Neutrinos bewegen sich der Voraussetzung nach nicht mit c0, sie sind vom Stern bis zur Erde also z. B. mit v = 0,999999c0 oder mit v = 0,999999999c0 unterwegs, damit solltest Du meinen Ansatz zumindest logisch nachvollziehen können. Das prinzipielle Problem schaffst Du mit zu starken Vereinfachungen nicht aus dem Wege. |
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Snusmumriken
Anmeldedatum: 27.01.2008 Beiträge: 182 Wohnort: Norddeutschland
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Verfasst am: 19.06.2012, 12:19 Titel: |
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Hallo Jens Blume,
du argumentierst also ernsthaft, dass die Neutrinos eher ankommen, weil sie langsamer sind? Naja.
Gruß,
Snus |
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Jens Blume
Anmeldedatum: 20.12.2006 Beiträge: 385
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Snusmumriken
Anmeldedatum: 27.01.2008 Beiträge: 182 Wohnort: Norddeutschland
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973
Anmeldedatum: 01.05.2010 Beiträge: 502 Wohnort: 973
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Verfasst am: 20.06.2012, 02:30 Titel: |
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Jens Blume , unter der Hoffnung, das du es zu Kenntnis nimmst und einige deiner Vorstellungen korrigierst, und so Nutzen von der Diskusion hast:
Scheinbar stellst du dir vor, daß das Licht oder die Neutrinos durch die Gravitation vom Stern gebrochen werden, und sich danach dauerhaft verlangsamt bis zur Erde fortbewegen (das legt zumindest dein obiger Versuch nahe, den Brechnungsindex mit der Gravitation zu berechnen). Das ist nicht so. Den Vorübergang von Licht am Stern kann man zwar bedingt analog einer Brechung modelieren. Abgesehen davon daß die Ergebnisse sehr von den Einzelheiten abhängen, ist der Effekt sehr klein, und betrifft im vorliegenden Fall Licht und Neutrinos gleichermaßen, kann also schon deswegen die 3 Std. Zeitdifferenz nicht erklären. Insbesondere aber betrifft das nur den nahen Vorübergang am Stern als einmaliger Effekt, danach bewegt sich das Licht wieder normal schnell, oder anders gesagt mußt du im Mittel über die gesamte Strecke bis zur Erde die Brechung als 1 annehmen.
Was eine mögliche Verlangsamung des Lichtes oder der Neutrinos im Vakuum betrifft, so ist heutzutage gemessen worden, daß Differenzen der Lichtgeschwindigkeit zur Grenzgeschwindigkeit je nach Versuch weniger als E-14 bis E-17 betragen. Bei Neutrinos hat man diese evtl. Differenz vermutlich noch nicht so genau eingegrenzt, aber ad hoc ist zu vermuten, daß sie noch unter der von Licht liegt, weil die Neutrinos i.A. mit weniger wechselwirken als das Licht.
Das OPERA Experiment ist inzwischen wiederholt worden und die Neutrino- Geschwindigkeit ist demnach iR der Genauigkeit gleich der LG. Auf die Distanz der Supernova gerechnet, ist die Differenz also deutlich weniger als vorher bzw. 3 Std. Das bedeutet, daß diese jedoch beobachtete Zeitdauer durch eine evtl. G-Differenz von Licht und Neutrinos im Vakuum nicht erklärt werden kann, also man muß sowieso eine andere Begründung dafür finden als diese (selbst wenn sich künftig erheblich kleinere Differenzen L-N finden, und dadurch ein kleiner Teil der beobachteten Differenz erklärt werden kann).
Die langsamere Geschwindigkeit vom Licht als von Neutrinos im Stern läßt solch eine Differenz indeß vorhersehen und erklärt sie auch. Deshalb ist hier kein Bedarf mehr an weiteren Erklärungsversuchen, insbersondere nicht an hypothetischen neuen Effekten, vorhanden. Detaillierter ist das in der zweiten von dir weiter oben zitierten Quelle erläutert; wenn du dich darauf berufst, solltest du ihr auch vertrauen, und sie langsam und sorgfältig durcharbeiten. |
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Jens Blume
Anmeldedatum: 20.12.2006 Beiträge: 385
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Verfasst am: 21.06.2012, 11:35 Titel: |
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973 hat Folgendes geschrieben: | ...
Scheinbar stellst du dir vor, daß das Licht oder die Neutrinos durch die Gravitation vom Stern gebrochen werden, und sich danach dauerhaft verlangsamt bis zur Erde fortbewegen (das legt zumindest dein obiger Versuch nahe, den Brechnungsindex mit der Gravitation zu berechnen). Das ist nicht so. ... |
Licht wird allgemein schneller, wenn die optische Dichte abnimmt. Neutrinos werden allgemein langsamer, wenn sie sich von einer Masse entfernen. Weder Neutrinos noch Licht überschreiten dabei die formale Grenzgeschwindigkeit c0.
973 hat Folgendes geschrieben: | ... Das OPERA Experiment ist inzwischen wiederholt worden und die Neutrino- Geschwindigkeit ist demnach iR der Genauigkeit gleich der LG. Auf die Distanz der Supernova gerechnet, ist die Differenz also deutlich weniger als vorher bzw. 3 Std. ...
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dt / ns = 1,6 ± 1,1 (stat) [+ 6,1; -3,7] (sys)
s = 734298,6 m
n = 1,000 000 408, für dt = (1,6+1,1-3,7) ns = -1 ns
Die Lichtlaufzeit beträgt hiermit etwas mehr als 3 Wochen (1/24·3·,000 000 408 /,000 000 00218).
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P. S.: Die Ablenkung von Licht durch Elektron-Positron-Paare in der Nähe eines Atomkerns wird als Delbrück-Streuung bezeichnet. Die erweiterte Anwendung auf massereiche Objekte, wie etwa Sterne, ist also mehr als evident. |
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973
Anmeldedatum: 01.05.2010 Beiträge: 502 Wohnort: 973
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Verfasst am: 22.06.2012, 12:06 Titel: |
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Die "relativistische Brechung" ist aber keine Brechung in Materie usw, sondern einfach nur die Raumkrümmung bzw Bewegung auf einer Geodäte formal als "Brechung" behandelt (was nur sehr bedingt sinnvoll ist, u.a. von Parametern wie der miss Distanz und dem Schwarzschildradius des Sternes abhängt usw), betrifft daher Licht und Neutrinos gleichermaßen, und hat jedenfalls (schon von der Größenordnung her) absolut nichts mit der gemessenen Verzögerung von 3 Std. zu tun. Wenn der Raum selbst eine echte Brechung dieser Größenordnung hätte, wäre Dispersion zu erwarten und wäre das schon längst (zBsp an den je nach Farbe zueinander verschobenen Lichtkurven sich gegenseitig bedeckender Doppelsterne, aber auch eine Farbabhängigkeit der genannten Verzögerung bei der Supernova selbst) beobachtet worden.
Da du ja so gerne wiki zitierst:
http://de.wikipedia.org/wiki/OPERA-Neutrino-Anomalie
Zusammenfassend keine signifikante Abweichung der NG von der LG.
Auch:
https://docs.google.com/file/d/0B9tJ2lLf2TgobUdpTk1qOHFWQ1E/edit |
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Jens Blume
Anmeldedatum: 20.12.2006 Beiträge: 385
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Verfasst am: 22.06.2012, 13:37 Titel: |
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973 hat Folgendes geschrieben: | Die "relativistische Brechung" ist aber keine Brechung in Materie usw, sondern einfach nur die Raumkrümmung bzw Bewegung auf einer Geodäte formal als "Brechung" behandelt (was nur sehr bedingt sinnvoll ist, u.a. von Parametern wie der miss Distanz und dem Schwarzschildradius des Sternes abhängt usw), betrifft daher Licht und Neutrinos gleichermaßen, und hat jedenfalls (schon von der Größenordnung her) absolut nichts mit der gemessenen Verzögerung von 3 Std. zu tun. Wenn der Raum selbst eine echte Brechung dieser Größenordnung hätte, wäre Dispersion zu erwarten und wäre das schon längst (zBsp an den je nach Farbe zueinander verschobenen Lichtkurven sich gegenseitig bedeckender Doppelsterne, aber auch eine Farbabhängigkeit der genannten Verzögerung bei der Supernova selbst) beobachtet worden.
Da du ja so gerne wiki zitierst:
http://de.wikipedia.org/wiki/OPERA-Neutrino-Anomalie
Zusammenfassend keine signifikante Abweichung der NG von der LG.
Auch:
https://docs.google.com/file/d/0B9tJ2lLf2TgobUdpTk1qOHFWQ1E/edit |
Die Annahme einer Raumkrümmung ist überflüssig. |
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973
Anmeldedatum: 01.05.2010 Beiträge: 502 Wohnort: 973
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Verfasst am: 22.06.2012, 20:52 Titel: |
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OK, ich belaß dir dann mal das letzte Wort; jedenfalls haben die Teilnehmer hir dir und Lesern mit ähnlichen falschen Vorstellungen sehr leicht verständliche Erläuterungen gegeben, sodaß du zumindest die Möglichkeit hattest sie zu korrigieren. |
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Jens Blume
Anmeldedatum: 20.12.2006 Beiträge: 385
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Verfasst am: 22.06.2012, 22:04 Titel: |
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973 hat Folgendes geschrieben: | ... |
Die OPERA-Messungen (+60 ns bzw. +2,1 ns) haben zu keiner Zeit die spezielle Relativitätstheorie auch nur im Ansatz berührt.
Die Kritik des CERNs an der Relativitätstheorie ist trotzdem nicht unberechtigt (s. o.). |
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