Gravitationslinsen

 
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The_CD



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BeitragVerfasst am: 27.11.2011, 14:12    Titel: Gravitationslinsen Antworten mit Zitat

Hallo,
Ich habe mich letztlich viel mit der algemeinen und Speziellen Relativitätstheorie befasst weil mich das Thema sehr anspricht und habe auch das Gefühl das alles ganz gut verstanden zu haben und dann kommt da ein kerl mit nem Youtube channel um die ecke und macht mein ganzes verständniss von Raum und Zeit zunichte:

http://www.youtube.com/watch?v=HMxAJukt9P4

Dieser via veto behauptet Gravitationslinsen würden durch brechung am Plasma von sternen entstehen und das gravitation keinen einfluss auf den verlauf des Lichts hätte. wenn dem so sein sollte wieso beträgt die brechung in 1.5 sonnenradien dann 1.75 bogensekunden und weiter entfernt gibt es keine brechung mehr?
Wenn es stimmen würde , dass die sonnenkorona diese brechungen hervorrufe müssten sie doch bis 3 sonnenradien zu beobachten sein weil soweit ich weis geht die plasma atmosphäre der sonne bis zu 3 sonnenradien in das all hinaus?
Könnt ihr mir da weiterhelfen?

lg Christian
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Solkar



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Beiträge: 293

BeitragVerfasst am: 27.11.2011, 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Christian!

Willkommen im Forum!

Ich schaue mir keine poplärwissenschaftlichen Videos an, dazu ist mir meine Zeit zu schade.

Schon die Überschrift des Videos
Zitat:
Einstein eindeutig widerlegt

ist dialektischer Nonsens, man kann nicht "Einstein widerlegen". Albert Einstein war ein Mensch und keine Hypothese.

Falls dies
Zitat:
Gravitationslinsen würden durch brechung am Plasma von sternen entstehen und das gravitation keinen einfluss auf den verlauf des Lichts hätte

dort tatsächlich so ausgedrückt wird, so wäre das der nächste Lapsus - "Gravitationslinsen" werden per definitionem von Gravitation verursacht.

Alles andere wäre eine gewöhnliche Linse, hier also eine, die durch die unterschiedlichen Brechungsindices von stellaren Coronae und interstellarem Vakuum realisiert wird.

Die Frage ist also nicht
Werden Gravitationslinsen von Gravitation verursacht?
sondern
Werden Linseneffekte rund um stellare Objekte von Gravitation verursacht oder von gewöhnlicher Brechung an Mediengrenzen der Coronae?

Letzteres liesse sich unschwer quantifizieren; Dichte und Zusammensetzung von stellaren Coronae sind hinlänglich bekannt, die Gegenüberstellung von gewöhnlicher Brechung und ART-Effekten würde, grob geschätzt, auf zwei DIN-A4 Seiten passen, eine weitere Seite sollte genügen, um die errechneten Werte mit astrometrischen Daten zu korrelieren - das wäre also ein Paper von 3-4 Seiten (incl. Referenzen).

Wenn jemand behauptet, die ART zu widerlegen, so sollte der Aufwand, solch ein Paper zu erstellen, ihm durchaus abzuverlangen sein.

Wo ist also das Paper, in welchem jene Berechnung dargestellt wird?

Grüsse, Solkar
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galileo2609
Site Admin


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BeitragVerfasst am: 27.11.2011, 21:47    Titel: Re: Gravitationslinsen Antworten mit Zitat

Hallo Christian,

für jemanden, der von sich behauptet,
The_CD hat Folgendes geschrieben:
Ich habe mich letztlich viel mit der algemeinen und Speziellen Relativitätstheorie befasst weil mich das Thema sehr anspricht und habe auch das Gefühl das alles ganz gut verstanden zu haben

würde ich doch schwer annehmen wollen, dass ihn der Unsinn von Raphael Haumann nicht mal eben aus der Bahn wirft. Wink

Grüsse galileo2609
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pauli



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BeitragVerfasst am: 27.11.2011, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

boah, der seltsame Vogel wirft ja nur so mit brachialen Begriffen um sich, "Widerlegung", "Betrug", "Augen aufmachen" ... und auf seiner Seite Kritik an allen möglichen Dingen - aber nicht der geringste Hinweis zu seiner Qualifikation Very Happy
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Solkar



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BeitragVerfasst am: 28.11.2011, 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

Idea Idea Idea

Wäre das nicht eigentlich ein Fall für Otto ℜ? Mr. Green
Da er sich ja regelmässig als wahrer Wahrer der wahren Einsteinschen Wahrheit neu erfindet, müsste ihn solch derbe Einstein-Schelte doch auf den Plan rufen.

Wer steckt ihm das? (Ich würd's ja selbst tun, aber iwie will er in seinem Blog keine Kommentare mehr von mir lesen...)

Ich besorg mir schon mal Popcorn und Coke....

SCNR Very Happy

Grüsse, Solkar
_________________
Nein! Das ist bestimmt irgendwas mit Quanten!
Man muss das nämlich alles erstmal quantenmechanisch beurteilen, mit allem Drum und Dran...
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pauli



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BeitragVerfasst am: 29.11.2011, 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

jetzt empfehlen rmw und Harald diese Haumann-Seite auch noch ... drei Schlauberger auf einem Haufen Very Happy

http://www.mahag.com/neufor/viewtopic.php?f=6&t=392&p=32992#p32992
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The_CD



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Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 29.11.2011, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die vielen antworten Smile

@galileo2609:

mit gut verstanden meine ich nicht , das ich die komplette ART gelesen und alles verstanden habe was mit dem Thema zusammenhängt, ich bin Schüler in der 12 klasse Gymnasium und stelle an mich selbst auch nicht die Anforderung das Thema in seiner Gesamtheit zu erfassen.


Wirklich aus der Bahn geworfen hat mich das video nicht aber ich frage mich halt wie ein einzelner Mensch dazu kommt Thesen zu verbreiten die jeglicher anerkannter Lehrmeinung widersprechen wenn an seinen Überlegungen nichts dran ist. Daraus schloss ich , dass der Kerl entweder sehr mutig und dazu ziemlich dumm ist ohne Beweise zu erbringen Die ART und 50 Jahre Forschung über den Haufen zu werfen ODER er weis was wovon ich keine Ahnung habe Wink.

Jetzt kann ich mir schon eher ein bild von diesem viaveto machen(der hier wohl schon hinlänglich bekannt ist).

lg

Christian
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doctrina



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Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 17.05.2012, 07:50    Titel: Antworten mit Zitat

"Zu Beginn eines wissenschaftlichen Unterfangens sollte es eine der ersten Aufgaben des Suchenden sein, seinen Verstand für die Aufnahme der Wahrheit vorzubereiten, indem er all die kruden und hastig angenommenen Meinungen von den Objekten und Beziehungen, die er überprüfen will und die ihn täuschen oder fehlleiten könnten, entweder verwirft oder zumindest seinen Griff darauf lockert; und sich selbst stark zu machen, durch ein Bemühen und eine Entschlossenheit, für die vorurteilsfreie Anerkennung jeder Schlußfolgerung, die sich als gestützt durch sorgfältige Beobachtungen und logische Argumente präsentiert, auch dann, wenn sie sich als gegenteilig zu Ansichten herausstellen sollte, die er zuvor gehalten haben mag oder die er, ohne Untersuchung, im Vertrauen auf andere übernommen hat."

John Frederick William Herschel
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Jens Blume



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Beiträge: 385

BeitragVerfasst am: 26.05.2012, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

Die Lichtbrechung an der Sonne, lässt sich nicht allein auf das Sonnenplasma zurückführen. Die Stärke der Lichtbeugung an Sternen oder Planeten, hängt mit ihrer Masse zusammen:

1) Im unendlichen Universum ist die Lichtbeugung durch ein Teilchenumfeld der Sterne oder Planeten zu bevorzugen.

2) Entstand das Universum aus dem Nichts und breitete sich mit Überlichtgeschwindigkeit aus, so wäre die Lichtbeugung durch Raumkrümmung zu bevorzugen.

Beide Modelle haben ihre offensichtlichen Vor- und Nachteile, so dass sich meist eine sachliche Diskussion erübrigt.
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zeitgenosse



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Beiträge: 1811

BeitragVerfasst am: 29.05.2012, 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

Jens Blume hat Folgendes geschrieben:
Die Lichtbrechung an der Sonne, lässt sich nicht allein auf das Sonnenplasma zurückführen.


Als Ursache der Ablenkung kommt andernseits auch nicht nur die Gravitation in Frage. Aus praktisch sämtlichen Lehrbüchern wissen wir, dass die Lichtablenkung am Sonnenrand zu den klassischen Test's gehört, welche die ART bestätigen. Leider ist es so, dass eine einigermassen gute Übereinstimmung mit Einsteins eigenem Wert von rund 1,75" erst bei grösseren Abständen (Blickwinkel > 47°) eintritt. Einsteins Näherungsformel entspricht übrigens der mit einem Faktor 2 behafteten Formel von Soldner, welcher 1801 mittels klassischer Rechnung auf 0,87" kam. Einstein gab nach einer gedanklichen Korrektur den doppelten Wert bekannt. Gerber gelangte lt. Roseveare (Mercury's perihelion from Leverrier to Einstein, 1982) auf theoretischem Wege auf 2,62".

Ältere Sternfeldfotographien (bis 1952) bei Sonnenfinsternissen liefern Werte zwischen 1.61” und 2.01” (bei Unsicherheiten von 0.10 bis 0.45”). Freundlich (Über die Ablenkung des Lichtes im Schwerefeld der Sonne, 1931) erwähnt 2,24" (mit einer Summe der quadratischen Abweichungen von 2,5776). Michailov erwähnt für die Sonnenfinsternis von 1937 sogar 2,74". Angaben dieser Art lassen sich auch bei Fließbach (Allgemeine Relativitätstheorie, Spektrum Akademischer Verlag) finden.

Bei der relativistischen Betrachtung wird die Beugung durch die von der Chromosphäre und der Korona gebildeten Schichten gerne vergessen. Im Prinzip geht die Korona in ein strömendes Weltraumplasma (Sonennwind) und somit in eine elektrisch leitende und ausgedehnte Raumzone über. Dass einem daraus hervorgehenden Effekt eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zukommt, ist bereits daraus ersichtlich, dass die empirisch erhaltenen Ablenkwinkel einer grossen Streuung unterliegen (wie dies bei einem Plasma fluktuierender Dichte nicht anders zu erwarten ist). Es wäre deshalb äusserst unklug, diese dem ART-Effekt überlagerte Wirkung zu vernachlässigen.

Von daher ist es naiv oder sogar unsinnig, in enthusiastischer Manier zu behaupten, Einsteins Voraussage habe sich glänzend bestätigt. Zumindest müsste man in diesem Fall den Korona-Effekt separat ausweisen. Alles andere ist tendenziös und entbehrt der Seriösität eines Wissenschaftlers. Was für mich u.a. zählt, ist Ausgewogenheit in der Berichterstattung. Schmeidler (1984) hat nicht ohne Grund eine empirische Formel vorgeschlagen, die den mittleren Zusatz von 0,3" (17 %) berücksichtigt.

MfG, zg
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