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julian apostata
Anmeldedatum: 04.10.2011 Beiträge: 30 Wohnort: Nürnberg
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Verfasst am: 10.10.2011, 03:26 Titel: |
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Barney hat Folgendes geschrieben: | Hallo Julian,
warum müssen deine Photonen eigentlich "sterben"? Bei mir werden die lediglich absorbiert. Das kommt zwar bezüglich der Existenz der Photonen auf das Gleiche heraus klingt aber deutlich freundlicher.
Gruß |
Das ist zwar anders formuliert, aber trotzdem dasselbe.
Ich wollte mit meiner Grafik ein paar “Grundregeln” erklären, die meines Erachtens in Minkowskidiagrammen (zumindest für den Laien) nicht so deutlich rüber kommen.
In dem Beispiel ist ja v=0,8*c und deshalb k=Wurzel(1-0,8²)=0,6
“Regel 1” gegenüber liegende Maßstäbe scheinen um den Faktor k verkürzt.
“Regel 2” gegenüber liegende Uhren scheinen um den Faktor k langsamer zu gehen.
“Regel 3” gegenüber liegende Uhren scheinen derart zeitversetzt zu ticken, so dass in beiden Systemen ein und dieselbe Lichtgeschwindigkeit gemessen wird.
Vor allem Regel 3 sorgt nun dafür, dass es zu Zeitparadoxa kommen kann, wenn Überlichtgeschwindigkeit möglich wäre.
Man schaue sich noch mal die Grafik an. Ein Neutrino wird in K erzeugt zum bei x=-3 und t=0.
In K’ wird das Ereignis registriert bei x’= -5 Und t’=4s.
Das Neutrino endet bei x=3 und t=3s.
In K’ wird das Ereignis registriert bei x’=1 und t’=1s
Mit anderen Worten: das Neutrino stirbt und wird 3 Sekunden später geboren! Und das kann ja wohl nicht wahr sein, oder?
Und ab wann können solche Zeitparadoxa auftreten? Das kann man wiederum über einfachste Realschulmathematik zeigen, wenn man sich die relativistische Geschwindigkeitssubtraktion anschaut.
$"v+u"=\frac{v-u}{1-\frac{v\cdot u}{c^2}}\text{ Zeitparadoxa ab }u=\frac{c^2}{v}$
Sendet man also ein Signal mit u>c²/v an ein Raumschiff, was mit v unterwegs ist, dann läuft dieses Signal in der Zeit zurück! |
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973
Anmeldedatum: 01.05.2010 Beiträge: 502 Wohnort: 973
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Verfasst am: 10.10.2011, 07:06 Titel: |
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Die "beste" Herleitung hängt immer von der Zielgruppe ab. Für wissenschaftliche Zwecke oder Leser sollte alles sauber sein. Ein großes Problem ist aber, Sachen "verständlich" zu vermitteln. Dabei bedeutet "verständlich", es auf andere akzeptable plausibel erscheinende und/oder gewohnte Kenntnisse zu reduzieren.
Am einfachsten verständlicher Ausgangspunkt ist m.E., zu sagen, daß experimentiell befunden wurde, daß sich - anders bei langsamen Bewegungen des täglichen Lebens - zur Lichtgeschwindigkeit hin Geschwindigkeiten des Beobachters oder Zusatzgeschwindigkeiten auf dem Objekt zunehmend verringert bishin zu Null addieren oder subtrahieren; das bedeutet auch daß die LG eine Grenze darstellt. Sei v die Beschwindigkeit des Objektes, u der Zusatz um den sich etwas auf ihm bewegt, w die Gesamt-Geschwindigkeit, dann ist w kleiner als v + u .
Eine Möglichkeit der Plausibelmachung der Additionsformel für Leute mit mittleren Rechenkenntnissen ist: Wir beobachten insbesondere 3 Fälle für w(v,u): w(0,u)=u (bei kleinen Geschwindigkeiten) , w(1,u)=1 und w(1,-u)=1 im Grenzfall und beidseitiger Bewegungsrichtung. Ein linearer Zusammenhang geht offenbar nicht, aus den letzten beiden Gleichungen würde sofort der Koeffizient von u gleich Null folgen. Eine der einfachsten passenden Formeln ist v+u-w = uvw [oder (v+u)/w-1 = uv oder auch w=(u+v)/(1+uv)].
Oder noch besser bei Leuten mit sehr geringen Mathe-Kenntnissen: Wenn f der Abschwächungsfaktor der Zusatzgeschwindigkeit u ist, also w = v+u*f(v) , dann ist offenbar f(0) = 1 bei geringen Alltagsgeschwindigkeiten (u addiert sich normal zu v) aber f(+/-1)=0 also keine Addition nahe bis bei LG. Den Zuhörern ggf. ein Bild dazu malen, und sagen, die einfachste Form für solch eine Abschwächung der Zusatzgeschwindigkeit ist ein Faktor f=1-v² , also w = v+u*(1-v²) . [man kann ignorieren daß das nur auf 1.Ordnung von u genau ist]
Ferner kann man sagen, daß sich diese Verringerung von Geschwindigkeiten auf dem Objekt, vom Beobachter aus gesehen, gleichermaßen aufteilen auf eine scheinbar kürzer werdende Strecke und auf eine langsamer vergehende Zeit, also mit je einem Faktor Wurzel-von-(1-v²) was insgesamt die um 1-v² verlangsamte G. ergibt.
Einzelheiten mit den Integrationskonstanten bei Umrechnung in Zeit und Ort, Definition der Gleichzeitigkeit usw, kann man sich bei einfachem Publikum sparen, weil es dabei iW um die ihnen oft komisch erscheinenden und auch für die SRT wesentlichen kinematischen Effekte geht.
Manchmal füge ich noch hinzu: Wenn man zwischen zwei weißen Leuten ein Effekt den wir "rote Scheibe" nennen zwischenfügt, dann sieht A den B roter als sich selbst, aber auch umgekehrt B den A. Die Frage, wer denn jetzt wirklich roter ist, ist sinnlos, keiner. Wenn man direkt bei A oder B ist, sieht man beide weiß. Ähnliches passiert auch, wenn man zwischen beide Leute ein Filter "relativistische Effekte" zwischenschiebt. Jeder von beiden sieht dem anderen seine Zeit langsamer ablaufen und ihn mehr in Bewegungsrichtung abgeplattet als sich selbst, usw.
Diese Erklärungen sind zwar sehr vereinfachend, aber nicht prinzipiell falsch; die letzte lockert nur ein eingefahrenes Verständnis aus dem Alltagsleben, wo vieles umgekehrt reziprok statt direkt reziprok ist.
Bei Leuten mit besseren Mathe-Kenntnissen kann man auch versuchen zu erklären, daß die Gesamtheit beider Koordinaten als invariantes Intervall angesehen wird, und aus Gleichsetzung des Bogens mit in einem System der Ortsänderung = 0 direkt die LT ableiten, wohl der einfachste Weg.
Ich hab' die Erfahrung gemacht, daß sich damit - also a) die LG als beobachterinvariant als ein Beobachtungsbefund klarstellen, und dann b) eine plausible Additionsformel dazu angeben, sowie c) die gleichmäßige Verteilung auf Intervalle von Zeit und Weg erwähnen - fast alle Zuhörer zufrieden geben und es als plausibel bezeichnen. In einigen Fällen hat mir sogar jemand gesagt, daß er schon große Anstrengungen gemacht hat, die LT und SRT zu verstehen aber erfolglos und er deshalb nicht daran glaubte, aber durch diese Erklärung sei es ihnen jetzt sehr plausibel geworden.
Deshalb empfehle ich, diese Erklärungsweise zu versuchen in Fällen wo andere versagt haben. |
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julian apostata
Anmeldedatum: 04.10.2011 Beiträge: 30 Wohnort: Nürnberg
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Verfasst am: 10.10.2011, 16:04 Titel: |
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Ich denk mal: Die einfachste Möglichkeit, die die relativistische Geschwindigkeitsaddition zu erklären, ist das da hin zu schreiben.
$"v+u"=\frac{v+u}{1+\frac{v\cdot u}{c^2}}\text{ relativistische Geschwindigkeitsaddition}$
Darauf hin kann man dann locker die folgende Formel hinschreiben.
$"2\cdot u"=v=\frac{2\cdot u}{1+\frac{u^2}{c^2}}\text{ relativistische Geschwindigkeitsverdopplung}$
Die nächste Formel geht dann zwar nicht mehr ganz so locker, weil man dann schon eine quadratische Ergänzung braucht, aber es ist machbar.
$"v\div 2"=u=\frac{v}{1+\sqrt{1-\frac{v^2}{c^2}}}\text{ relativistische Geschwindigkeitshalbierung}$
Wenn man sich nun folgende Animation anschaut, dürfte auch klar sein, dass wenn eine Masse auf eine andere gleiche (Ruhe)masse unelastisch stößt, beide Massen dann mit der relativistischen Hälfte von v weiterziehen.
Das Gedankenexperiment hab ich mir nicht selbst ausgedacht, sondern es stammt von Max Born (dem Opa von Olivia-Newton-John)
Nun sei M die “relativistische Masse” der stoßenden Masse und m deren “Ruhemasse”, dann lässt sich folgende Beziehung herstellen.
M*v=(M+m)u
So, ich hoffe nun, dass die meisten hier imstande sind, diese Gleichung nach M aufzulösen und u dabei zu eliminieren. |
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973
Anmeldedatum: 01.05.2010 Beiträge: 502 Wohnort: 973
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Verfasst am: 10.10.2011, 16:23 Titel: |
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Einfachste rein formale Ableitungen sind wohl die über das Bogenelement, andere der diversen Möglichkeiten findet man heutzutage zBsp auch in der wiki. Aber die formale Ableitung für Studenten usw ist eine Sache, eine für Leute mit einfachen Vorkenntnissen verständliche erklärende, plausible statt mathematisch total perfekte, Ableitung ist eine andere. Und um Mißverständnisse einfacher Leute zu klären, ist schwerpunktmäßig Letzteres nötig (denn genau bei solchen Leuten liegt das Problem mit Mißverständnissen). Zumindest hab' ich mit solchen Erklärungen gute Erfahrung gemacht. |
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julian apostata
Anmeldedatum: 04.10.2011 Beiträge: 30 Wohnort: Nürnberg
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Verfasst am: 11.10.2011, 16:08 Titel: |
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973 hat Folgendes geschrieben: | Einfachste rein formale Ableitungen sind wohl die über das Bogenelement, |
Das kann ich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen. Denn es war ja auch historisch gesehen so, dass zuerst die LT kam und dann erst das Bogenelement (ich geh mal davon aus, dass du damit Raumzeitabstände meinst).
Mit anderen Worten, das Bogenelement kannst du erst dann ableiten, wenn du die LT schon hast.
Und die LT kriegst du ohne viel Nachdenken, fast nur durch Umformen, sobald du zwei Grundgleichungen hast…
…worunter man sich vorstellen könnte, zwei völlig gleichartige Züge mit gleichen Fensterabständen, an jedem Fenster schaut eine Uhr raus, die Uhren in jedem Zug sind untereinander synchronisiert…
…von Zeitdilatation und konkreter Längenkontraktion wissen wir erst mal gar nichts…
…geschweige denn von Bogenelement und so Zeugs…
…nein, wir nehmen nur mal erst an, die Fensterabstände beim gegenüberliegenden Zug erscheinen um den Faktor k verzerrt, wobei wir noch gar nicht wissen, ob geschrumpft oder vergrößert…
…das gibt sich Alles noch, wir brauchen nur die beiden Gleichungen und der Rest bis hin zu E=mc² ergibt sich dann wie von selbst.
$(a)\quad x=x'\cdot k+v\cdot t\qquad(b)\quad x'=x\cdot k-v\cdot t$' |
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973
Anmeldedatum: 01.05.2010 Beiträge: 502 Wohnort: 973
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Verfasst am: 11.10.2011, 18:49 Titel: |
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Wie gesagt, die beste Herleitungsweise ist die, bei der es auf etwas zurückgeführt wird, was schon bekannt und akzeptiert ist. Das ist nicht das, was historisch vor der RT als erklärungsbedürftig bekannt wurde; der historische Weg ist oft nicht der verständlichste. Selbst das gilt übrigens nur bedingt - auch schon bevor physikalische Beobachtungen zunehmend andeuteten daß gemessene Intervalle von Raum und Zeit irgendwie verbunden sind, wußte man u.a. durch Gauß und Riemann seitens der Differentialgeometrie, daß unterschiedliche Dimensionen durch eine Metrik verknüpft sind oder es potentiell sein können.
Deshalb hängt es von den Voraussetzungen der Zuhörer ab, ob man die LT zBsp vom Bogenelement oder aber von der Konstanz der LG ableitet.
Die im ersten Fall vorausgesetzte Glaubhaftmachung eines Bogenelementes vom Typ ds²=c²dt²-dl² für die reelle Welt als gegeben läuft auf den Nachweis hinaus, daß es dem beobachteten invariantem v bei v->c entspricht -- und das entspricht implizit oder explizit der Ableitung der LT selbst, zumal das alles nur ganz kurze Umformungen sind. Sodaß es vielleicht besser ist zu sagen, daß der kürzeste formale und ebenfalls relativ einleuchtende Weg ist, die LT zusammen mit einer Erklärung der Metrik herzuleiten.
Will man aber die SRT Leuten mit nur ganz geringen Rechenkenntnissen, etwa der Hauptschule, oder Leuten die das bisher alles 'obskur' oder sogar falsch hielten, erklären, so wäre Obiges zu kompliziert, und muß man viel einfacher vorgehen. Unabdingbar ist dabei, zuerst zu sagen daß beobachtet wurde, daß bei höheren Geschwindigkeiten eine 'zusätzliche' Geschwindigkeit oder Beschleunigung, für den außenstehenden Beobachter abgeschwächt erscheint, und zwar bei Annäherung an die LG bis auf praktisch Null abgeschwächt. (Hinzufügen kann man auch noch die Anmerkung, das so auch Beschleunigungen gegen c zunehmend verringert oder das Objekt zunehmend träger/'schwerer' erscheint). Danach kann man, wie in meinem vor²igen post vorgehen, den Leuten auch ruhig sagen daß diese zur Verständlichkeit aus drei Punkten (v~c,-c,0) und mit einer möglichst einfachen Formel genäherte Darstellung bei längerer genauer Rechnung sich auch bestätigt. Die wirklich näher interessierten dieser Zuhörer werden dann jederzeit die Gelegenheit haben, die exakten Ableitungen nachzuvollziehen, aber jedenfalls gehen sie schon von vornherein mit gesundem Verstand statt mit obskurem Unverständnis oder Zweifel an die Sache heran.
Wenn man jung ist, ist man um maximal genaue, 'perfekte', ruhig auch langwierige Rechnungen bemüht. Wenn man älter wird, sortiert man schneller Nebensächlichkeiten aus und konzentriert sich aufs Wesentliche. Das gilt auch für die Bemühungen, etwas 'verständlich' zu machen (zumindest formal verständlich). Besser eine genäherte (trotzdem wesentlich richtige) Herleitung die einfache Zuhörer verstehen, als eine genaue die sie nicht verstehen. |
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julian apostata
Anmeldedatum: 04.10.2011 Beiträge: 30 Wohnort: Nürnberg
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Verfasst am: 12.10.2011, 16:21 Titel: |
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973 hat Folgendes geschrieben: |
Deshalb hängt es von den Voraussetzungen der Zuhörer ab, ob man die LT zBsp vom Bogenelement oder aber von der Konstanz der LG ableitet.
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Naja, ich weiss nicht, mir kommt das so vor, als ob man Erstklässlern mit Hilfe von binomischen Formeln das Einmaleins erklären würde.
Ich seh da absolut keinen Sinn darin, die LT mit Hilfe des Bogenelementes abzuleiten, wo man doch die LT braucht um das Bogenelement überhaupt erst abzuleiten.
Aber trotzdem, es hindert dich ja niemand daran, eine supereinfache Ableitung der LT mit Hilfe des Bogenelements hier rein zu stellen.
973 hat Folgendes geschrieben: | der historische Weg ist oft nicht der verständlichste |
Für mich schon, zumindest wenn ich meine eigene höchstpersönliche Historie her nehme.
Ich begann zunächst mal, zwei Grundbestandteile der LT mit Hilfe dieses Gedankenexperimentes her zu leiten, nämlich der Zeitdilatation und der Längenkontraktion.
Der Faktor k=Wurzel(1-v²/c²) geht daraus klar hervor und so hätte ich es mir einfach machen können und gleich folgenden Ansatz wählen können.
$(a)\quad x=x'\cdot \sqrt{1-\frac{v^2}{c^2}}+v\cdot t\qquad(b)\quad x'=x\cdot \sqrt{1-\frac{v^2}{c^2}}-v\cdot t$
Ich wollt aber mal ausprobieren, ob dieser Wurzelfaktor auch dann zum Vorschein kommt, wenn ich mich absichtlich dumm stelle, und ich so tue, als ob ich seinen Wert nicht kennen würde…
$(a)\quad x=x'\cdot k+v\cdot t\qquad(b)\quad x'=x\cdot k-v\cdot t$'
…und tatsächlich taucht er auch dann auf, wenn ich k so wähle, dass sowohl in K als auch in K‘ sich ein und dasselbe c einstellt.
Mit anderen Worten, der Satz des Pythagoras taucht sogar in der eindimensionalen Ableitung auf!
Und jetzt erst kann man noch einen Schritt weiter gehen und mal überprüfen was raus kommt, wenn man x²+c*t² wählt oder x²-c²t², so wie es Minkowski nach 1905 getan hat.
Aber vom Endergebnis ausgehend den Anfang abzuleiten find ich persönlich total witzlos.
Aber wie gesagt, vielleicht würden es Andere interessant finden, wenn du es vorführst. |
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Lucas
Anmeldedatum: 04.05.2006 Beiträge: 569
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Verfasst am: 12.10.2011, 22:54 Titel: |
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julian apostata hat Folgendes geschrieben: | Ich denk mal: Die einfachste Möglichkeit, die die relativistische Geschwindigkeitsaddition zu erklären, ist das da hin zu schreiben.
$"v+u"=\frac{v+u}{1+\frac{v\cdot u}{c^2}}\text{ relativistische Geschwindigkeitsaddition}$
Darauf hin kann man dann locker die folgende Formel hinschreiben.
$"2\cdot u"=v=\frac{2\cdot u}{1+\frac{u^2}{c^2}}\text{ relativistische Geschwindigkeitsverdopplung}$
Die nächste Formel geht dann zwar nicht mehr ganz so locker, weil man dann schon eine quadratische Ergänzung braucht, aber es ist machbar.
$"v\div 2"=u=\frac{v}{1+\sqrt{1-\frac{v^2}{c^2}}}\text{ relativistische Geschwindigkeitshalbierung}$
...
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Ich verstehe, was du meinst, aber ich finde, dass das so schlecht erklärt ist.
Zum Beispiel
$"2\cdot u"=v=\frac{2\cdot u}{1+\frac{u^2}{c^2}}\text{ relativistische Geschwindigkeitsverdopplung}$
ist nicht nachvollziehbar.
Gruus, Lucas |
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M_Hammer_Kruse
Anmeldedatum: 19.02.2006 Beiträge: 1772
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Verfasst am: 13.10.2011, 09:28 Titel: |
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Man darf an dieser Stelle eben nicht das normale Pluszeichen verwenden, um die relativistische Geschwindigkeitsaddition zu kennzeichnen.
Es handelt sich nunmal um eine andere Verknüpfung als um die gewöhnliche Addition.
Darum hat sie auch ein anderes Zeichen verdient. Dazu einen Additionsterm in Anführungszeichen zu setzen, ist allerdings unangemessen. Besser - und in der mathematischen Nomenklatur zulässig - ist es z. B., ein Pluszeichen in einem Kreis zu verwenden.
Zum Beispiel $u \oplus v=\frac{u+v}{1+\frac{u \cdot v}{c^2}}$.
Gruß, mike |
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julian apostata
Anmeldedatum: 04.10.2011 Beiträge: 30 Wohnort: Nürnberg
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Verfasst am: 13.10.2011, 14:13 Titel: |
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Lucas hat Folgendes geschrieben: | Zum Beispiel
$"2\cdot u"=v=\frac{2\cdot u}{1+\frac{u^2}{c^2}}\text{ relativistische Geschwindigkeitsverdopplung}$
ist nicht nachvollziehbar.
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$v=\frac{w+u}{1+\frac{w\cdot u}{c^2}}\text{ relativistische Geschwindigkeitaddition}$
Jetzt ersetzen wir w durch u und erhalten:
$v=\frac{2\cdot u}{1+\frac{u^2}{c^2}}\text{ relativistische Geschwindigkeitsverdopplung}$
Nun lösen wir nach u auf end erhalten das da:
$u=\frac{v}{1+\sqrt{1-\frac{v^2}{c^2}}}\text{ relativistische Geschwindigkeitshalbierung}$
Ist es so besser, oder anders gefragt, was ist hier unverständlich?
M_Hammer_Kruse hat Folgendes geschrieben: |
Dazu einen Additionsterm in Anführungszeichen zu setzen, ist allerdings unangemessen. Besser - und in der mathematischen Nomenklatur zulässig - ist es z. B., ein Pluszeichen in einem Kreis zu verwenden.
Zum Beispiel $u \oplus v=\frac{u+v}{1+\frac{u \cdot v}{c^2}}$.
Gruß, mike |
Allerdings finde ich auf LaTex kein Multiplikations oder Divisionszeichen in einem Kreis.
Oder kannst du mich da eines Besseren belehren? |
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Barney
Anmeldedatum: 19.10.2008 Beiträge: 1538
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Verfasst am: 13.10.2011, 17:19 Titel: |
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julian apostata hat Folgendes geschrieben: | Allerdings finde ich auf LaTex kein Multiplikations oder Divisionszeichen in einem Kreis. |
Hallo Julian,
was willst du mit den Beispielen zur relativistischen Geschwindigkeitsaddition zeigen? Die zugehörigen algebraischen Umformungen sind IMO so trivial, dass man dafür keine besonderen Symbole benötigt.
Das "eingekringelte" Pluszeichen ist eigentlich reserviert für die Addition von Vektorräumen. Entsprechend gibt es auch ein eingekringeltes Malzeichen (x+Kreis drum rum), aber auch das ist eigentlich für das Tensorprodukt (Wikipedia) reserviert. |
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julian apostata
Anmeldedatum: 04.10.2011 Beiträge: 30 Wohnort: Nürnberg
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Verfasst am: 14.10.2011, 19:42 Titel: |
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Barney hat Folgendes geschrieben: |
was willst du mit den Beispielen zur relativistischen Geschwindigkeitsaddition zeigen? Die zugehörigen algebraischen Umformungen sind IMO so trivial
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Na gut, dann machen wir halt mit Max Born weiter.
julian apostata hat Folgendes geschrieben: | Die nächste Formel geht dann zwar nicht mehr ganz so locker, weil man dann schon eine quadratische Ergänzung braucht, aber es ist machbar.
$u=\frac{v}{1+\sqrt{1-\frac{v^2}{c^2}}}\text{ relativistische Geschwindigkeitshalbierung}$
Wenn man sich nun folgende Animation anschaut, dürfte auch klar sein, dass wenn eine Masse auf eine andere gleiche (Ruhe)masse unelastisch stößt, beide Massen dann mit der relativistischen Hälfte von v weiterziehen.
Das Gedankenexperiment hab ich mir nicht selbst ausgedacht, sondern es stammt von Max Born (dem Opa von Olivia-Newton-John)
Nun sei M die “relativistische Masse” der stoßenden Masse und m deren “Ruhemasse”, dann lässt sich folgende Beziehung herstellen.
M*v=(M+m)u
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Aus der relativistischen Geschwindigkeitshalbierung leitet sich nun die Beziehung ab
$M\cdot\left(\frac{v}{u}-1\right)=m\rightarrow M=\frac{m}{\sqrt{1-\frac{v^2}{c^2}}}$
Und für die resultierende Zusatzmasse M-m gilt:
$M-m=m\left(\frac{1}{\sqrt{1-\frac{v^2}{c^2}}}-1\right)=m\cdot\frac{1-\sqrt{1-\frac{v^2}{c^2}}}{\sqrt{1-\frac{v^2}{c^2}}}\cdot \frac{1+\sqrt{1-\frac{v^2}{c^2}}}{1+\sqrt{1-\frac{v^2}{c^2}}}=m\cdot\frac{\frac{v^2}{c^2}}{(1-\frac{v^2}{c^2})+\sqrt{1-\frac{v^2}{c^2}}}$
Beispiel: Ein Meteorit ist mit v=30km/s (c/10 000) unterwegs zur Erde.
Dieser habe die Masse 1000 Tonnen=1 000 000 000 Gramm.
Allerdings vergrößert sich die Masse der Erde durch dem Einschlag um 1 000 000 005 Gramm.
M-m=5Gramm
Und das errechnet sich leicht im Kopf ohne Taschenrechner:
M-m~m*(v²/c²)/2 also einzehntausendstel quadriert macht ein 100 Millionstel, die Hälfte ein zweihundertmillionstel und ein zweihundertmillionstel von 1 Milliarde Gramm macht 5 Gramm.
Ja, es ist trivial, allerdings gibt es viele Menschen die meinen, es wäre kompliziert, also zeige ich, wie trivial es ist!
Ach ja, diese 5 Gramm multipliziert mit c² ergibt mit guter Annäherung dessen kinetische Energie. Diese Näherungslösung ist allerdings nur gültig für v<<c |
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