Licht in rotierenden Systemen

 
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nocheinPoet



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BeitragVerfasst am: 24.06.2011, 08:44    Titel: Licht in rotierenden Systemen Antworten mit Zitat

.
Wir haben einen „Planeten“ mit einem Durchmesser von 150.000km, und legen ein Glasfaserkabel einmal mitten durch den Planeten und auch einmal Drumherum. Der Planet rotiert nicht. Ich brauch so nun 1s bis ich ein Signal auf die andere Seite und von dort zurück bekomme. Ich bin mir nun nicht sicher, kann ich mich mit einem Kollegen auf der anderen Seite umso schneller unterhalten, je schneller der Planet rotiert?

Das Universum könnte ja auch als Ganzes rotieren, wird es für mich „kleiner“ je schneller es rotieren würde?


Nachtrag, da ich auch ein Kabel um den Körper habe, könnte ich mit den Laufzeiten des Umfangs und des Durchmessers Pi ermitteln. Würde sich das Verhältnis Umfang/Durchmesser bei Rotation ändern?
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Britta



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BeitragVerfasst am: 25.06.2011, 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Poet,

wo ist die Packung Kopfschmerztabletten?

LG
Britta
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nocheinPoet



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BeitragVerfasst am: 25.06.2011, 10:35    Titel: Antworten mit Zitat

Britta hat Folgendes geschrieben:
Hallo Poet,

wo ist die Packung Kopfschmerztabletten?

LG
Britta


Für die Jungs hier, sollte das doch nun nicht so schwer sein. Die trauen sich nur nicht... Very Happy

Ich sollte mal Kurt zum Nachfragen schicken...
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Karl
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BeitragVerfasst am: 25.06.2011, 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, die Diogonale ist im rotierenden System keine Lichtgeodäte mehr.

Für einen Beobachter, der auf der Peripherie mit Radius $R$ sitzt, benötigt ein Lichtstrahl zur gegenüber liegenden Seite und wieder zurück (im ruhenden System die Strecke $4R$):

\[ \Delta T = \frac{4}{\omega}\sqrt{1-\frac{\omega^{2} R^{2}}{c^{2}}}{\rm arcsin}(\frac{\omega R}{c})\le\frac{4R}{c} \]

wobei die Gleichheit für $\omega=0$ gilt.
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Karl
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BeitragVerfasst am: 25.06.2011, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ach ja: das gilt nur für $\omega R \ll c$
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nocheinPoet



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BeitragVerfasst am: 25.06.2011, 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

Karl hat Folgendes geschrieben:

Hm, die Diogonale ist im rotierenden System keine Lichtgeodäte mehr.

Das System ist ja auch kein IS, es ist ja nicht kräftefrei.


Karl hat Folgendes geschrieben:

Für einen Beobachter, der auf der Peripherie mit Radius $R$ sitzt, benötigt ein Lichtstrahl zur gegenüber liegenden Seite und wieder zurück (im ruhenden System die Strecke $4R$):

\[ \Delta T = \frac{4}{\omega}\sqrt{1-\frac{\omega^{2} R^{2}}{c^{2}}}{\rm arcsin}(\frac{\omega R}{c})\le\frac{4R}{c} \]
wobei die Gleichheit für $\omega=0$ gilt.
Ach ja: das gilt nur für $\omega R \ll c$

Deine Antwort ist wirklich nett, aber so richtig viel kann ich damit in der Form noch nicht anfangen. Ich „verstehe“ dass mal so, das je schneller das System rotiert, ich meine Antwort bekomme? Ich kann ja in Bezug zum Universum oder anderen Systemen meine Eigenzeit nur langsamer vergehen lassen, je schneller ich bin, umso schneller vergeht für mich die Zeit im Universum. Also mir ist das doch nicht wirklich klar. Auch hat ja jeder Punkt des Kabels eine andere Geschwindigkeit. Würden entlang des Kabels nun Beobachter sitzen, würden diese unterschiedliche Frequenzen messen. Und was ist mit dem Verhältnis von Umfang des Systems zum Durchmesser? Rotiert das System nicht, haben wir π = Kreisumfang/Durchmesser. Bleibt das so, oder ändert sich das? Macht es einen Unterschied, ob ich das Signal in Rotationsrichtung oder entgegen sende? Rotationen sind ja absolut. Würde sich das Verhältnis von Kreisumfang/Durchmesser ändern, würde sich alleine durch die Rotation der Raum für einen Beobachter gekrümmt zeigen. Aber real, ich könnte diese ja selber messen, krümmt nun Rotation den Raum? Und wenn, dann wäre das doch hier ein Effekt, der nichts mit der Masse und Gravitation zu tun hat.

Tut mir ja auch echt leid, dass mir immer solche seltsamen Fragen einfallen, wenn wer was braucht:




Mit Gruß

Manuel
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bertram



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BeitragVerfasst am: 25.06.2011, 16:48    Titel: in Bezug auf's Universum Antworten mit Zitat

„Ich kann ja in Bezug zum Universum oder anderen Systemen meine Eigenzeit nur langsamer vergehen lassen, ...“

Lieber neP,
so einen „Bezug“ hätte ich von chief et al erwartet , nicht von Dir.

Die Fragestellung erinnert mich an so was wie : „ Was passiert mit einem Spiegelei, welches mit ganz viel Omega rotierend, sich auf ein Schwarzes Loch bewegt ?“

Bitte nix boese, bertram
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nocheinPoet



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BeitragVerfasst am: 25.06.2011, 17:56    Titel: Re: in Bezug auf's Universum Antworten mit Zitat

bertram hat Folgendes geschrieben:

„Ich kann ja in Bezug zum Universum oder anderen Systemen meine Eigenzeit nur langsamer vergehen lassen, ...“

Lieber neP, so einen „Bezug“ hätte ich von Chief et al erwartet, nicht von Dir. Die Fragestellung erinnert mich an so was wie : „ Was passiert mit einem Spiegelei, welches mit ganz viel Omega rotierend, sich auf ein Schwarzes Loch bewegt ?“

Ich bin ja nun nicht Kurt, und muss ja irgendwie über unterschiedliche IS sprechen. Bewege ich mich in „Bezug“ (was willste denn da stehen haben?) zur Erde mit 0,9999999c vergeht die Zeit auf der Erde für mich schneller. Ich würde alles in „Zeitraffer“ sehen. Ich kann somit in jede Zukunft reisen, wenn ich mich nur schnell genug bewege.

Was mich bei meiner Frage interessiert, die SRT gilt für gleichförmige Bewegungen, die ART greife ich mir bei „Beschleunigungen“ und Gravitation. Ein rotierendes System ist aber nicht frei von Kräften, es ist in dem Sinne kein IS. Dennoch gibt es ja ohne Frage rotierende Systeme. Muss doch auch zu berechnen sein, da müsste dann doch auch die ART ran.

Was macht denn nun ein Beobachter wenn sein System rotiert? Hier greift doch das Relativitätsprinzip nicht mehr. Die Lichtgeschwindigkeit ist doch aber wohl auch in einem solchen System konstant, jeder Beobachter in einem solchen System, misst die LG mit c? Es müsste auf jeden Fall „gekrümmte“ Lichtstrahlen geben. Mein System dreht sich ja „unter“ dem Licht weg. Durch die Glasfaserkabel würde sich aber ein Lichtstrahl der von der einen Seite zur anderen und von dort zurück läuft wohl anders verhalten, als wenn er frei durch den Raum laufen würde, er ist ja im Kabel „gefangen“ und wird mit dem System rotiert.

Aber wenn Dir dazu nichts einfällt, erkläre mir das eben mit dem Ei und dem Schwarzen Loch. Und ich bin Dir sicher nicht böse. Wink


Mit Gruß

Manuel
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Karl
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BeitragVerfasst am: 25.06.2011, 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

Das Relativitätsprinzip gilt für kovariant formulierte physikalische Sätze in rotierenden System genau so, wie sonst auch. Rotierende System sind aus mehreren Gründen kompliziert:

  • Rotierende Bezugssysteme lassen sich nur für den Kreisbereich $0\le r<R,\quad R\ll c/\omega$ durch die "einfache" Metrik
    \[ {\rm d}s^{2}=\left(1-\frac{\omega^{2}r^{2}}{c^{2}}\right)c^{2}{\rm d}t^{2}-{\rm d}r^{2}-r^{2}\,{\rm d}\phi^{2}-{\rm d}z^{2}-2r^{2}\omega\,{\rm d}\phi\,{\rm d}t \]
    beschreiben.

  • Der "Mischterm" $2r^{2}\omega\,{\rm d}\phi\,{\rm d}t$ erlaubt keine allgemeine auch nur lokale Definition von Gleichzeitigkeit innerhalb des Kreises $0\le r<R,\quad R\ll c/\omega$.

  • In radialer Richtung sind nicht einmal im allgemeinen Sinn "Geraden" definierbar. Denn ein Lichtstrahl nimmt vom Drehzentrum zu einem Punkt auf der Peripherie einen anderen Weg als nach seiner Reflexion von dort zurück zum Drehzentrum.


Wenn du die gerade den kompliziertesten Fall einer gekrümmten Geometrie aussuchst, sind Antworten schwierig (da sie gar nicht in der Form existieren, wie du sie erwartest) und schon gar nicht schnell zu haben.

Aber vielleicht gibt es hier bessere als mich, die schneller gute Antworten parat haben.
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973



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BeitragVerfasst am: 26.06.2011, 04:59    Titel: Antworten mit Zitat

Bewegungen mit Richtungsaenderung sind üeberhaupt nur möglich, weil es mehr als eine Raumrichtung und dies seinerseits wiederum nur weil es Gravitation gibt; außer schon deshalb weil das Raum und Gravitation als iW dasselbe anzusehen sind, kann (wegen R ~ G/c² M) keine oder nur sehr kleine gravitative Masse überhaupt keinen oder nur sehr kleinen Raum aufspannen, und entspricht ein ausgedehnter ebener Raum dem Grenzfall unendlicher Masse, auch wenn die wegen gegen Null gehender mittl. Volumendichte nicht auffällt. In diesem Sinne wären solche Bewegungen der ART zuzurechnen. Da, besonders in diesem Grenzfall ebenen Raumes, lokal aber auch u.a. Gravitationskonstante, Krümmung bzw. Gezeitenkräfte usw. wegfallen, können solche Bewegungen wie Rotation bei vielen Problemen in analoger Anwendung der SRT abgeschätzt werden (Bsp: Umfang rotierender Objekte sollte im Verhältnis zum Durchmesser verkürzt sein) und meist auch nach ihr 'stückweise' / infinitesimal entsprechend der momentanen Bewegung zum Beobachter eindimensional und rein kinematisch betrachtet und dann aufintegriert werden (zBsp Sagnac-Effekt). Sobald aber zweifelhaft inwieweit in diesem Sinne möglich (insbesondere wo die Gravitation ins betrachtete Problem eingeht, oder gar die Richtungsänderung oder Bewegung hervorruft, zBsp Planetenbewegung), ist die Behandlung nach der ART sicherer und vorzuziehen.
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bertram



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BeitragVerfasst am: 26.06.2011, 05:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo neP,
sorry, weder zum Spiegelei und schon gar nicht zur ART-gemäßen Betrachtung Deines Problems kann ich was konstruktives beitragen; ich muß passen.
Ich war nur gestolpert über den „Bezug zum Universum“ , weil ich dahinter eine neue Aether-Hypothese befürchtet hatte. Da bin ich etwas schreckhaft, besonders dann, wenn ich an die mitgerührte chief-Suppe denke.
Viele Grüße und viel Erfolg beim Einstieg in die ART,
b.
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Barney



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BeitragVerfasst am: 26.06.2011, 07:40    Titel: Antworten mit Zitat

Karl hat Folgendes geschrieben:
Rotierende Bezugssysteme lassen sich nur für den Kreisbereich $0\le r<R,\quad R\ll c/\omega$ durch die "einfache" Metrik
\[ {\rm d}s^{2}=\left(1-\frac{\omega^{2}r^{2}}{c^{2}}\right)c^{2}{\rm d}t^{2}-{\rm d}r^{2}-r^{2}\,{\rm d}\phi^{2}-{\rm d}z^{2}-2r^{2}\omega\,{\rm d}\phi\,{\rm d}t \]
beschreiben.

Nachdem die Materialeigenschaften von Glasfaserkabeln hier nicht wirklich interessieren, ist damit erst mal alles Wichtige festgehalten, weil man über die Metrik eben alle interessierenden Lichtbahnen zumindest prinzipiell berechnen kann.

Man könnte vielleicht noch hinzufügen, dass das Vorzeichen des Mischtermes $-2r^{2}\omega\,{\rm d}\phi\,{\rm d}t$ noch davon abhängt, ob das System links, bzw. rechts herum rotiert, wobei Karls System gerade entgegen der Drehrichtung der Koordinate $\phi$ rotiert.

Die Einschränkung $R\ll c/\omega$ kann man weglassen, wenn man als Zeitkoordinate die Uhr des ruhenden Beobachters bei $r=0$ verwendet, was implizit sowieso vorausgesetzt wurde. Letztlich würde ich die Karls Koordinaten also die Bedingung $0\le r<R,\quad R = c/\omega$ hinzufügen, weil erst bei $r=R$ die Koordinaten ihre Bedeutung verlieren.
MfG
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nocheinPoet



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BeitragVerfasst am: 26.06.2011, 11:01    Titel: Antworten mit Zitat

Barney hat Folgendes geschrieben:

Nachdem die Materialeigenschaften von Glasfaserkabeln hier nicht wirklich interessieren, ist damit erst mal alles Wichtige festgehalten, weil man über die Metrik eben alle interessierenden Lichtbahnen zumindest prinzipiell berechnen kann.

Meine Frage mal mit einer Analogie beschrieben, ich stehe auf einer Drehscheibe und rolle einen Ball zur anderen Seite, er prallt ab und kommt zurück. (Der Ball rollt ideal, durch die Scheibe werden keine Kräfte auf den Ball übertragen, wenn das so nicht geht, werden wir den Ball eben) Dafür kann ich nun Formeln aufstellen, die das Verhalten beschreiben. Nun mache ich das wenn die Scheibe sich dreht, und ich werde feststellen, das meine Rechnungen nicht mehr mit dem was ich messe übereinstimmen. Also der Ort an dem der Ball auf der anderen Seite ankommt und auch wieder zurück, passt nicht.

Nun Rolle ich den Ball aber in einer vorgegebenen Bahn, durch eine Rohr zum Beispiel, der Ball kommt genau am selbem Ort auf der anderen Seite an, und auch wieder genau zu mir zurück. Aber während der Ball hin und her rollt, wirken nun Kräfte auf ihn. Die Geschwindigkeit wird sich ändern. Im ersten Fall ohne Rohr könnte ich die Bahn des Balls in einem System von außen recht einfach beschreiben, dort rollt er nämlich in einer geraden Bahn mit konstanter Geschwindigkeit. Wo er sich zu einem gegebenen Zeitpunkt dann auf der Scheibe befindet kann man recht einfach berechnen, wenn man weiß, wie schnell die Scheibe sich dreht.

Rollt der Ball aber nun durch das Rohr, kann ich ihn eben nicht mehr so beschreiben, ich bin wohl in das drehende System gezwungen. Und er wird sich nun in beiden Systemen ganz anders verhalten.

Nun genau das mache ich mit dem Glasfaserkabel, würde ich einfach nur ein Lichtstrahl hin und er schicken, wäre ja recht einfach, aber ich „nehme“ das Licht im Kabel eben mit. Theoretisch muss sich das auf das Licht im Kabel auswirken, ich kann mir schwer vorstellen, dass sich alles so gegenseitig kompensiert, das die Laufzeiten gleich bleiben. Andern sich nun die Laufzeiten? Und wenn ja, wie stark, ist es schwer das zu messen?


Gruß
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Barney



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BeitragVerfasst am: 26.06.2011, 11:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo nocheinPoet,

man müsste dazu die Dielektrizitätskonstante und die magnetische Permeabilität von Glasfasern kennen und berücksichtigen. Man könnte dann auch gleich klären, ab wann das Glasfaserkabel oder deren Halterung aufgrund der Zentrifugalkräfte reißt.

Ich persönlich kenne mich dazu aber mit den Materialeigenschaften von Glasfasern einfach zu wenig aus.
Gruß
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Karl
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BeitragVerfasst am: 26.06.2011, 12:02    Titel: Antworten mit Zitat

nocheinPoet hat Folgendes geschrieben:

...
Nun Rolle ich den Ball aber in einer vorgegebenen Bahn, durch eine Rohr zum Beispiel, der Ball kommt genau am selbem Ort auf der anderen Seite an, und auch wieder genau zu mir zurück. Aber während der Ball hin und her rollt, wirken nun Kräfte auf ihn. Die Geschwindigkeit wird sich ändern. Im ersten Fall ohne Rohr könnte ich die Bahn des Balls in einem System von außen recht einfach beschreiben, dort rollt er nämlich in einer geraden Bahn mit konstanter Geschwindigkeit. Wo er sich zu einem gegebenen Zeitpunkt dann auf der Scheibe befindet kann man recht einfach berechnen, wenn man weiß, wie schnell die Scheibe sich dreht.

Rollt der Ball aber nun durch das Rohr, kann ich ihn eben nicht mehr so beschreiben, ich bin wohl in das drehende System gezwungen. Und er wird sich nun in beiden Systemen ganz anders verhalten.

Nun genau das mache ich mit dem Glasfaserkabel, würde ich einfach nur ein Lichtstrahl hin und er schicken, wäre ja recht einfach, aber ich „nehme“ das Licht im Kabel eben mit. Theoretisch muss sich das auf das Licht im Kabel auswirken, ich kann mir schwer vorstellen, dass sich alles so gegenseitig kompensiert, das die Laufzeiten gleich bleiben. Andern sich nun die Laufzeiten? Und wenn ja, wie stark, ist es schwer das zu messen?


Gruß

Genau das habe ich dir ja oben ausgerechnet. Für einen auf der Peripherie sitzenden Beobachter ($r=R$) ist die Laufzeit einmal zur anderen Seite (durch das diagonale Glasfaserkabel) und wieder zurück:
\[ T = \frac{4}{\omega}\sqrt{1-\frac{\omega^{2} R^{2}}{c^{2}}}{\rm arcsin}(\frac{\omega R}{c})\le\frac{4R}{c} \]
\[ \Delta T \sim -\frac{4\omega^{2}R^{3}}{3c^{3}} \]
Die Laufzeit wird für ihn also kürzer, wenn das System rotiert.

Für einen Beobachter, der auf de Narbe sitzt ($r=0$) ist die Laufzeit einmal zur Peripherie ($r=R$) durch das diagonale radiale Glasfaserkabel und zurück:
\[ T' = \frac{2}{\omega}{\rm arcsin}(\frac{\omega R}{c})\ge\frac{2R}{c} \]
\[ \Delta T' \sim \frac{\omega^{2}R^{3}}{3c^{3}} \]
Die Laufzeit wird für ihn also länger, wenn das System rotiert.
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