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El Cattivo
Anmeldedatum: 22.04.2007 Beiträge: 1556
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Verfasst am: 23.09.2010, 19:29 Titel: |
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Jan hat Folgendes geschrieben: |
El hat Folgendes geschrieben: | Es geht um deine entkopllung der Gleichzeitigkeiten aka ' Gleichzeitigkeit AC' gleichzeitig mit 'Gleichzeitigkeit Erde' gleichzeitig mit 'Gleichzeitigkeit Raumschiff'. Die unterschiedlichen Gleichzeitigkeiten sind gleichberechtigt, aber sicher nicht gleichzeitig. |
Ok. Das ist jetzt tatsächlich genau die Frage, die es zu diskutieren gilt. Kleine Korrektur: es geht mir um die Verkopplung der einzelnen Gleichzeitigkeiten zu einer großen Gleichzeitigkeit. |
Nein, das ist eben keine Frage. Die Theorie mit der große einheitliche Gleichzeitigkeit ist die LET. Sie findet sich im Äther. In der SRT gibt es sie schlicht nicht.
Zitat: | Nein, El. Ich beziehe mich hier auf die Debatten von Einstein mit den QM-lern. |
Bullshit. Du beziehst dich auf dein Gedankenexperiment. Auf die Debatten zwischen Einstein und anderen QM'ler beziehst du dich sicher nicht.
Denn gerade im Hintergrund dieser Debatte, die noch heute läuft, ergibt deine Thesen noch weniger Sinn.
1. SRT ist widerspruchsfrei mit der unbestimmten QM vereint. (Diractheorie, Quantenelektrodynamik).
2. Eine deterministische Form der Quantenmechanik, die Boomsche Mechanik hat sich aus einen einfachen Grund nicht durchgesetzt: Weil sie eben noch nicht spezielle relativistisch formuliert werden konnte.
Deine Thesen stehen im Hintergrund dieser, bis heute laufenden Debatte im absoluten Widerspruch dazu. Nach deine These dürfte es 1. nicht geben und die Boomsche Mechanik dürfte sich nicht so gegen relativistische Formulierung sträuben.
Jemand der sich die Mühe gemacht hätte eine Lorentzätherquantenmechanik zu formulieren ist mir gänzlich unbekannt.
Zitat: | Es wird also von niemand bestritten, dass die Zukunft nicht gewußt werden kann. |
Darum geht es nicht. Es geht darum, ob die Zukunft determiniert ist oder nicht. Wenn sie nicht determiert sind, kannst du als Wissenschaftler nichts betrachten, von denen du nichts wissen kannst, bevor du es gemessen hast. Jedwede Annahme deinerseits, es zu können oder einfach so zu machen erzeugt einen Widerspruch zur Unbestimmtheit. Und diese Widerspruch hast du herbeigeführt, der hat mit der SRT nichts am Hut.
Wenn ich annehme, ein Quantenereigniss in der Zukunft zu kennen, dann erzwingt das auch bei der Galileitrafo einen Widerspruch zum Determinismus.
mfg |
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Jan
Anmeldedatum: 05.12.2007 Beiträge: 155
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Verfasst am: 26.09.2010, 11:04 Titel: |
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Hallo El,
Deine Einlassungen zu Dirac und Boomsche Mechanik sind spannend - genau die hatte ich vor anderthalb Wochen auch schon mal recherchiert. Gehe ich gerne noch mal drauf ein. Aber zuerst sollten wir noch ein bischen daran arbeiten, ein gemeinsames Verständnis darüber herzustellen, was im Minkowski-Raum eigentlich so abgeht.
Wir sind uns inzwischen über die folgenden Aussagen der SRT einig:
Wir haben einen Nullpunkt im Koordinatensystem, an dem sich das Raumschiff und die Erde befinden, an dem es 3010 ist, und an dem sich im Minkowski-Raum 2 Inertialsysteme überschneiden: x (darin ruhen Erde und Alpha Centauri) und x' (darin ruht das Raumschiff). Die beiden Koordinatensysteme bewegen sich mit v= 0,8c zueinander.
Für diesen einen Nullpunkt gilt:
a) der zeitliche Abstand zwischen Raumschiff und Alpha Centauri im Koordinatensystem x ist 0 (Null). Alpha Centauri ist auf der Y-Koordinaten auf gleicher Höhe mit dem Raumschiff. (Der räumliche Abstand auf der X-Achse beträgt übrigens 1606 Lichttage).
UND
b) der zeitliche Abstand zwischen zwischen Raumschiff und Alpha Centauri' im Koordinatensystem x' beträgt 1284,8 Tage. Im Raumschiff ist es 1.1.3010, gleichzeitig ist es auf Alpha Centauri' Anfang Mai 3013. (Der räumliche Abstand beträgt 963,6 Lichttage.)
Ich kopier hier mal eine Grafik aus dem unten zitierten Wikibook rein:
Also: wenn beide dieser Aussagen richtig sind und sich auf einen Punkt 0,0 im Koordinatensystem beziehen, muss es zwei Alpha Centauri geben, zwischen denen 1284 Tage liegen, und die unabhängig voneinander im Minkowski-Raum existieren. Die beiden Alpha Centauri können nicht identisch sein.
Zu diesen Aussagen hast Du nun geschrieben:
El hat Folgendes geschrieben: | Hallo Jan, noch einmal. Um diese Aussagen geht es gar nicht, die sind trivial und freilich in der SRT. Ergo ja, die gelten.
Es geht um deine entkopllung der Gleichzeitigkeiten aka ' Gleichzeitigkeit AC' gleichzeitig mit 'Gleichzeitigkeit Erde' gleichzeitig mit 'Gleichzeitigkeit Raumschiff'. Die unterschiedlichen Gleichzeitigkeiten sind gleichberechtigt, aber sicher nicht gleichzeitig. |
Fraglich ist also, ob und wie Deine Aussage "...sicher nicht gleichzeitig" aufzufassen sein soll. Der Punkt 0,0 fällt für das Koordinatensystem x und das Koordinatensystem x' zusammen. Er ist raum-zeitlich identisch. (Das ist eine der Vorschriften für eine anständige Metrik). Es wäre mir daher mathematisch nicht nachvollziehbar, wie diese beiden Aussagen zwar zutreffen sollen, aber nicht gleichzeitig. Da würde ich Dich mal um weitere Erläuterungen bitten, wie Du Dir das vorstellst.
Ich führe in der Zwischenzeit eine weitere Fundstelle an, die sich mit meinem Verständnis des Minkowski-Raums deckt, das Wikibook "Spezielle Relativitätstheorie". Insbesondere im Vierten Teil befasst der Autor sich sehr ausführlich mit den Fragen, wie gleichzeitig unterschiedliche Koordinatensysteme und ihre unterschiedlichen Ereignisse im 4-D-Raum aufzufassen sind.
(http://de.wikibooks.org/wiki/Spezielle_Relativitätstheorie:_Teil_IV)
Hier einige korroborierende Aussagen aus dem Wiki (Hervorhebung von mir):
Wiki hat Folgendes geschrieben: | Das bedeutet aber: Wir müssen uns im Minkowski-Raum eine Ebene vorstellen, die dicht mit X'-Achsen ausgefüllt ist, von denen jede aus einer anderen Zeit stammt und die alle gleichzeitig anwesend sind – wenngleich ein Beobachter in S von jeder jeweils nur einen einzigen Punkt wahrnimmt. (...)
Die Drehung der X' -Achse veranschaulicht auch die Relativität der Gleichzeitigkeit. Im System S' sind andere Punkte des Minkowski-Raumes gleichzeitig gegenwärtig als im System S. Anders ausgedrückt: Ereignisse, die im System S gleichzeitig sind, sind es im System S' nicht, und ein Ereignis, das im System S gerade gegenwärtig ist (gerade eintrifft oder geschieht), kann im System S' noch in der Zukunft oder bereits in der Vergangenheit liegen. (...)
Diese Überlegungen führen zu dem Ergebnis, dass alle Ereignisse und alle Körper nicht nur für die Dauer ihrer Anwesenheit in unserem Erfahrungsraum existieren, sondern bereits zuvor und noch danach vorhanden sind. (Dies schließt nicht aus, dass Körper und Ereignisse in einem bestimmten Bereich der Zukunft von unserem jeweils gegenwärtigen Ort aus beeinflusst werden können.) Das bedeutet: Die von uns wahrgenommenen Körper sind dreidimensionale Schnitte von vierdimensionalen Körpern, die im Minkowski-Raum fortwährend anwesend sind. Durch die Bewegung unseres Erfahrungsraumes beobachten wir zeitliche Veränderungen an den dreidimensionalen Schnitten dieser Körper, die (wie die Veränderungen des Kreises in Abbildung 19 aus dem Exkurs1 in Teil III) nur durch die Bewegung unseres Erfahrungs- oder Wahrnehmungsraumes zustande kommen. Dieser ist identisch mit der Gesamtheit dessen, was wir in einem gegebenen Augenblick wahrnehmen (oder jedenfalls wahrnehmen könnten). Dies führt direkt zu der Annahme, dass sich im Grunde lediglich unser Bewusstsein (genauer: das, was die Psychologie als Gegenwartsbewusstsein bezeichnet) durch den Minkowski-Raum bewegt. |
Nun, El? Das ist doch eine gute Unterstützung meiner Aussagen, oder? Und es deckt sich mit den Aussagen von Prof. Davies. Hast Du dieser Interpretation was Substantielles entgegenzusetzen (mit Zitaten und Verweisen, bitte)?
Viele Grüße allerseits
Jan |
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973
Anmeldedatum: 01.05.2010 Beiträge: 502 Wohnort: 973
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Verfasst am: 27.09.2010, 03:11 Titel: |
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Ich meine, die RT, die sich mit makroskopischer Betrachtungsweise beschäftigt, hat, falls sie vom Benutzer nicht falsch interprätiert wird, mit der Kausalität kein Problem. Etwa, wenn man überlichtschnelle 'Objekte' als nicht-physikalisch ansieht, und wenn man die Kausalität nicht als mit der Zeit unmittelbar und ursächlich verbunden ansieht. M.E. ist die Kausalität ihrem Wesen und ihrer Entstehung nach etwas mikroskopisches (wohl auch konkrete Ereignisse statt kontinuierlich), und äußert sich dann nur symptomatisch auch makroskopisch (was man als Hinweis ansehen kann, daß jene indirekt auch diese produzieren). Und für eine reine Abfolge von Ereignissen iS einer Kausalmenge ist möglicherweise überhaupt keine bereits vorhandene Geometrie nötig - insbesondere keine komplizierte Struktur wie die Zeit oder der Raum, die auch (wie wir seit spätestens der RT wissen) irgendwie 'kompliziert' zusammenhängen - und kann dadurch eine solche sogar gebildet werden.
Ich bin der Meinung, daß die Kausalität nicht durch die Zeit ausgedrückt verlangt werden sollte, sondern auf einem niedrigerem Niveau, nämlich lediglich von Abfolgen. Das klärt dann auch unmißverständlich, daß die RT (die ART, und die SRT noch weniger), auch nicht durch solche Lösungen wie den Gödel-Kosmos, Verstöße gegen die Kausalität positiv zuläßt; dieser alternativen Ansicht nach ist vielmehr klar, daß die RT weder positiv noch negativ Kausalitätsverstößen gegenübersteht sondern sie schlicht und einfach nicht behandelt. (Auch wenn dies zu diesem Punkt dienlich sein könnte, bleibt jedoch andererseits die Frage, ob das für die Realität überhaupt nötig wäre, zumal ja notorischerweise die meisten formalen "zeitlich-nichtkausalen" Modelle in der Realität sowieso nicht existieren, und auch die ART zu allgemein ist und sowieso irreelle Lösungen zuläßt)
Augenfällig ist, daß für die Kausalität schwächere Bedingungen nötig sind als für die Zeit. Es reicht eine geordnete Abfolge von Ereignissen und dazu komplementär deren stets zunehmende Anzahl (oder umgekehrt), beides hinreichendermaßen im unmittelbaren Nahbereich oder geschehensmäßigem Eigensystem des Beobachters selbst; nicht nötig ist dagegen weder das 'Mehr' was einer solchen Abfolge gegenüber die Zeit besitzt - nämlich weder einen gleichförmigen Ablauf sowie sonstige formale Eigenschaften und eine zu ihr komplementäre, oft auch erhaltene Energie - noch eine gleiche, ebensolche beobachtete Reihenfolge von entfernten Geschehnissen (scheinbare Kausalität bei entfernten Objekten) - also interessieren damit auch ebensowenig bestimmte / alle komplizierten Zusammenhänge zwischen Ko.zeit, Eigenzeit entfernter Objekte und der Eigenzeit des Beobachters, oder des Lichtweges von dort nach hier.
Zwar wird in den meisten Fällen - etwa bei gleichmäßiger Bewegung und lediglicher Zeitdilatation nach der SRT - die Koordinatenzeit oder Zeit entfernter Objekte und damit die Reihenfolge eindeutig auf die Eigenzeit abgebildet, aber im Allgemeinen in der ART nicht - was gerade solche Fälle vermeintlicher Kausalitätsverletzungen wie Wurmlöcher oder Gödel-Kosmos ergibt. Stellt man hier bzgl der Kausalität jedoch nicht mehr auf die Koordinaten-Zeit oder aber auf die Zeit die andere beobachten ab, sondern auf die Eigenzeit bzw. Wirkungspunkte einer Weltlinie, dann verläuft diese für 'ihren eigenen' Beobachter selbst stets sukzessiv und kausal (auch zBsp im Gödel-Kosmos) - aber wäre auch das Gegenteil kein Problem mehr mit der RT da diese sich bekanntlich um die Wirkung nicht kümmert. Daß ausgedrückt in Koordinatenzeit komische geometrische Eigenheiten (wie geschlossene zeitartige Weltlinien oder von anderen Leuten aus gesehen dann Ergebnisse vor ihren Ursachen erscheinen können) bleiben, wäre dann kein Verstoß gegen die so schwächer aufgefaßte Kausalität mehr, und daß sich für diese auch keine Paradoxone für Beobachter bzw. Betroffene ergeben, wäre durch die Umrechnung in deren Zeit mit andersartigen Bedingungen der Eigenzeit des 'Täters' als der Koordinatenzeit sichergestellt - hinreichendermaßen falls keine geschlossenen wirkungsartigen Weltlinien zugelassen oder als physikalisch relevant werden (etwa durch die Forderung stets positiver Eigenzeit oder Wirkung für existierende Objekte).
Nichtkausalitäten (falls man solche Objekte überhaupt als 'existent' ansehen wollte) 'würden' sich i.A. zwar in anderen Dimensionen zeigen, ursächlich wäre jedoch immer ihr Entstehen in der Dimension der Abfolge. Ein Objekt beispielsweise, was man weißgottweshalb zwar unserem Weltall zurechnen und als 'existent' ansehen wollte, was aber außerhalb unserem Weltall liegt (im 3D-Orts-Raum ausgedrückt), müßte sich, um dorthinzukommen, eine Zeitlang auch mit Überlichtgeschwindigkeit bewegt haben (im Geschwindigkeits-Raum), es müßte dazu bereits in der Zukunft gewesen und von dort zurückgelaufen sein (in der Zeit), und es könnte dadurch nicht kausal entstanden sein (in der Abfolge von Wirkungen) - wobei aber ursächlich Letzteres also seine nichtkausale Entstehung ist, und sich dies dann nur vorwärts auch in den o.g. anderen Dimensionen zeigen kann (aber nicht muß). Analog mag sich zwar eine Kausalitätsverletzung auch in der Zeit zeigen, herrühren müßte sie jedoch stets bereits von einer nichtkausalen (nicht von etwas bewirktem) Entstehung.
Dabei erhebt sich vor Allem die Frage, ob die Zeit wesenmäßig etwas Anderes, von weitergehenden Bedingungen Abhängiges oder solche Enthaltendes, als die reine Abfolge, ist. Hierfür gibt es viele Anhaltspunkte. Ein formal sehr einfacher sind die offensichtlich qualitativ nicht gleichen - insbesondere unterschiedlich starken - Minimalprinzipien, wenn man sie auf jede der Dimensionen bezieht. Das Herzsche Prinzip geringster Krümmung (3D-Raum) ist offenbar schwächer als das Prinzip minimalem Weges (1D-Raum); dieses wiederum schwächer als das minimaler Zeit oder Arbeit (Zeit, dazu komplementär Energie); dieses wiederum schwächer als das geringster Wirkung oder dazu komplementär maximaler Einfachheit (weshalb ja am allgemeinsten die geringste Wirkung statt der kürzesten Zeit zur Ableitung phys. Formeln verwendet wird).
(Warnung: Meine o.g. Meinung stimmt möglicherweise nicht mit ethablierter Physik überein, sollte man in diesem Metier von einer solchen sprechen können; mag daher zu fortgeschrittener Diskusion beitragen können, sollte aber insbesondere von niemand mit geringen Kenntnissen benutzt werden, um sich erste, erhofftermaßen zuverlässige Vorstellungen zu diesen Fragen zu machen) |
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Heinrich Katscher
Anmeldedatum: 27.06.2006 Beiträge: 230
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Verfasst am: 27.09.2010, 23:02 Titel: |
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973 hat Folgendes geschrieben: |
Ich bin der Meinung, daß die Kausalität nicht durch die Zeit ausgedrückt werden sollte, sondern ... lediglich von (durch) [i]Abfolgen[/i |
Ich habe schon lange nichts Vernünftigeres gelsesen. Ursache und Wirkung, die Ursache anderer Wirkungen ist. Damit kann (nach der Chaos-Theorie) alles erklärt werden - vom hypothetischen Anfang bis zum hypothetischen Ende der Welt. Die Zeit wird dazu nicht benötigt. (Sie ist nur eine menschliche Erfindung)
Heinrich Katscher |
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973
Anmeldedatum: 01.05.2010 Beiträge: 502 Wohnort: 973
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Verfasst am: 28.09.2010, 00:10 Titel: |
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Nein, die Zeit ist keine menschliche Erfindung, sie hat ebenfalls physikalische Bedeutung, die auch von der ethablierten Physik weitgehend korrekt beschrieben wird. Jedoch ist meiner rein persönlichen Meinung nach für eine Kausalmenge auch eine Zeit im o.g. Sinne nicht nötig, sondern nur eine (noch simplere) Abfolge von Ereignissen. Wie in meinem o.g. post auch steht, sieht man die noch grundlegendere, einfachere Struktur der Abfolge von Geschehnissen als obwohl ähnlich wesentlich unterschiedlich zur (leicht komplizierteren) Zeit u.a. an den unterschiedlichen Ergebnissen der den beiden zugehörigen Minimalprinzipien. Oder mit anderen Worten, obwohl ähnlich, sind Weltpunkte und Zeitpunkte etwas unterschiedliches und müssen physikalisch beide unterschieden aber beide betrachtet werden.
Ferner kann dadurch m.E. auch nicht alles erklärt werden - schlimmer noch, überhaupt nichts wirklich neues vorhergesagt werden. Die Kausalität beschränkt sich m.E. darauf, daß jemand (ein im Prinzip feststellbarer Bewirker) würfelt, das Ergebnis der Würfelung ist jedoch völlig zufällig.
Dementi: Das hat auch nichts mit der Chaos-Theorie zu tun . Im Gegenteil meine ich, das sich jedes so spontan entstehende System sehr schnell abkühlt und es trotz weiter erfolgenden zufälligen neuen Fakten, jedenfalls soweit es überhaupt sinnvoll mathematisch behandelbar ist (sich einstellendes Kontinuum), auch ziemlich normal und stetig verhält. Um gottes Willen malen sie nicht sowas an die Wand, daß hier nicht auch noch bestimmte Leute aus der Chaos-Forschung auftauchen und auch diese Theorie durch wirre Schlußfolgerungen verhunzen ... |
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El Cattivo
Anmeldedatum: 22.04.2007 Beiträge: 1556
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Verfasst am: 29.09.2010, 16:24 Titel: |
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Jan hat Folgendes geschrieben: |
b) der zeitliche Abstand zwischen zwischen Raumschiff und Alpha Centauri' im Koordinatensystem x' beträgt 1284,8 Tage. Im Raumschiff ist es 1.1.3010, gleichzeitig ist es auf Alpha Centauri' Anfang Mai 3013. (Der räumliche Abstand beträgt 963,6 Lichttage.) |
Nein, hier sind wir uns nicht einig. Noch einmal: In der SRT ist Gleichzeitigkeit relativ und abhängig vom Inertialsystem. Du versuchst das hier schon wieder aufzuweichen, was letztlich zur Verletzung der SRT und deinen ganzen Kausalitätsproblemen führt.
Also, wo in welchen Inertialsystem soll das gleichzeitig sein?
Konstruierst du im Rahmen der Lorentztrafo eine übergeordnete Gleichzeitigkeit, so verlässt du die SRT und bewegst dich in die LET. Denn in der LET gibt es das, in der SRT nicht.
Zitat: | Da würde ich Dich mal um weitere Erläuterungen bitten, wie Du Dir das vorstellst. |
...ich habe doch schon mehrfach umfassende Erklärungen der relativen Gleichzeitigkeit verlinkt....
Dort wird erklärt, warum Gleichzeitigkeit relativ ist. Oder andersherum, warum absolute Aussagen das und das gleichzeitig nicht mehr möglich sind, sobald der raumartig Abstand >0 ist. Steht auch in deinen WikiBooks-Absatz.
Zitat: | Das ist doch eine gute Unterstützung meiner Aussagen, oder? Und es deckt sich mit den Aussagen von Prof. Davies. Hast Du dieser Interpretation was Substantielles entgegenzusetzen (mit Zitaten und Verweisen, bitte)? |
Nein, kein bißchen. Dort wirde es expliziet als Annahme eingeführt. Deine Aussage ist eine andere, nämlich unabhängig das strenge Determinismus zwingende Folge aus der SRT sei. Ich hebe noch mal hervor, das hier Einzig um diese Aussage geht. Prof. Davies tätigt m.W. solche Aussagen nicht.
mfg |
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nocheinPoet
Anmeldedatum: 03.06.2009 Beiträge: 827
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Verfasst am: 30.09.2010, 11:26 Titel: |
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Mal eine Frage, man kann ja mit der Verschränkung keine Information übertragen. Nun habe ich und Anders mal je ein verschränktes Photon. Anders ist 5LJ entfernt. Er sagt nun, ich werde nach dem Zufallsprinzip hier mal ein Kopf drücken, oder auch nicht und sende Dir dann die Information ob ich den gedrückt habe, oder nicht. Dann kann ich doch erst in 5 Jahren wissen, ob er oder ob er nicht. Nun machen wir es anders, er sagt, wenn er sein Photon horizontal polarisiert misst, dann drückt er den Knopf. Wenn ich nun nach der verabredeten Zeit mein Photon messe, weiß ich, wie seines polarisiert ist und ob er den Knopf gedrückt hat oder nicht. Wenn ich den Zustand seines Photones kenne habe ich doch aber eine Information aus seinem 5LJ entfernten System. Mir ist schon klar, das man so nicht gezielt Infos tauschen kann, ich kann keine Anweisung geben, er soll den Knopf drücken, oder nicht, aber dennoch habe ich doch eine Info bekommen. Gibt es hier unterschiedliche Qualitäten von Information? _________________ AllTopic, CrankWatch - Wenn Dummheit schwer machen würde, gäbe es in Wuppertal schlagartig eine Singularität. |
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Heinrich Katscher
Anmeldedatum: 27.06.2006 Beiträge: 230
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Verfasst am: 30.09.2010, 22:56 Titel: |
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Konsterniert über die Impertinenz eines anonymen Schurken, meinen Namen ohne mein Wissen und meie Einwilligung an die Spitze dieses Threads zu setzen und mir dadurch hinterhältig die Eröffnung eines „Schrott-Threads“ in die Schuhe zu schieben, wollte ich vorerst heftigst protestieren.
Ich bin jedoch gewöhnt bin, Gelesenes zu überdenken und bin zur Erkenntnis gekommen, dass der mir unbekannte Urvater diesem Thread eigentlich ein tragfähiges Motto vorangestellt hat und dass er sich nur dadurch schuldig gemaqcht hat, dass er meinen bewundernden Beitrag vom 28.09.2010, 00:0
Heinrich Katscher hat Folgendes geschrieben: | 973 hat Folgendes geschrieben: |
Ich bin der Meinung, daß die Kausalität nicht durch die Zeit ausgedrückt werden sollte, sondern ... lediglich von (durch) [i]Abfolgen[/i |
Ich habe schon lange nichts Vernünftigeres gelsesen. Ursache und Wirkung, die Ursache anderer Wirkungen ist. Damit kann (nach der Chaos-Theorie) alles erklärt werden - vom hypothetischen Anfang bis zum hypothetischen Ende der Welt. Die Zeit wird dazu nicht benötigt. (Sie ist nur eine menschliche Erfindung)
Heinrich Katscher |
unterschlagen hat und meine Antwort (vom 29.09.2010, 01:16) auf die Reaktion des Autors 793 vom 28.09.2010, 01:10 unbegründet an die Spitze des Threads
http://www.relativ-kritisch.net/forum/viewtopic.php?p=46659#46659 gesetzt hat.
An strohscblagenden Diskussionen mit Ignoranten habe ich kein Interesse. Ich schlage jedoch vor, in diesem Thread auch weiterhin auf (reelle oder vermeintliche) Schätze aufmerksam zu machen, die klevere Leser im Schrott von umfangreicher, jedochallgemein nichtssagender Alltagsmitteilungen finden. Richtige Zutaten zu unbrauchbarem Schrott sind naemlich auch fuer Komoditaeten wichtig..
Mit freundlichen Grüssen
Heinrich Katscher |
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973
Anmeldedatum: 01.05.2010 Beiträge: 502 Wohnort: 973
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Verfasst am: 01.10.2010, 00:07 Titel: |
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Ich hatte hier im thread daraufbezogen geantwortet, das jemand meinte, Fragen der Kausalität seien der RT zuzuordnen (also makroskopisch), und iW entgegnet, sie seien mE der QT zuzuordnen (mikroskopisch), und zur Kausalität, maximal einfach, nur Abfolgen von Wirkungen nötig und hinreichend sind (keine sonstige Geometrie, wie Zeit und Raum -- die aber trotzdem möglich ist/bleibt; ich hab nie gesagt daß es sie nicht geben würde, sondern nur daß sie für Kausalmengen nicht Voraussetzung sind, man sogar umgedreht daraus Zeit, Raum usw. basteln kann). Das hat jemand mit seinen Ansichten zum Wesen des Raumes und der Zeit beantwortet (Meinung von Subjektivität derselben, Zusammenhang mit Chaosforschung), was als eigener Thread verselbständigt wurde; m.E. nichts einzuwenden. |
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Jan
Anmeldedatum: 05.12.2007 Beiträge: 155
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Verfasst am: 04.10.2010, 08:54 Titel: Blockzeit und das Rietdijk-Putnam-Argument |
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Hallo Manuel,
Du könntest den "educated guess" machen, dass Anders jetzt, in diesem Moment, 5 Lichtjahre entfernt das Photon in der anderen Ausprägung messen kann.Du könntest es aber nicht sicher wissen - weil irgendwas dazwischen gekommen sein könnte. Raumpiraten haben das Photon abgefangen und ausgetauscht - der Herrscher der Galaxis hat Anders zu einem Sondereinsatz abgeordnet - na, was halt so passieren kann.
Hallo El,
Du weigerst Dich standhaft, was zum Status der Existenz der vielen IS in der SRT zu sagen. Und damit auch zu den Gleichzeitigkeiten, die in ihnen verwirklicht sind. OK, was solls. Es ist doch offensichtlich, dass Du die SRT nie akzeptieren könntest, wenn Du die Vorannahmen ernst nehmen müsstest, die zum Funktionieren der SRT gemacht werden müssen. Also verleugne das schön weiter - schadet ja auch niemand.
Ich hab inzwischen mal ein bisschen zum Thema "Blockzeit" recherchiert. Hier der deutsche Wikipedia-Beitrag:
http://de.wikipedia.org/wiki/Blockuniversum
Interessante Auszüge (Hervorhebung von mir):
wikipedia hat Folgendes geschrieben: | Wer ein Blockuniversum annimmt, lehrt, dass Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges gleichermaßen real sind (Eternalismus, engl. eternalism). Gegenthesen sind Präsentismus (nur Gegenwärtiges existiert) und Possibilismus (nur Gegenwärtiges und Vergangenes existieren wirklich, die Zukunft ist noch in dem Sinne offen, dass unterschiedliche Möglichkeiten realisierbar sind).
Der Ursprung des Konzepts im modernen Sinne ist mit einer Beschreibung der Raumzeit verbunden, wie sie die Spezielle Relativitätstheorie (kurz SRT) nahelegt, insbesondere in der Auffassung von Minkowski. Die Raumzeit erscheint dabei bildhaft als vierdimensionaler „Block“ – nicht als ein dreidimensionaler Raum, welcher sich absolut auf der Zeitachse bewegt. Letzteres nämlich scheint nur mit einer Relation der Gleichzeitigkeit von Ereignissen vereinbar, die absolut im Sinne von einer Unabhängigkeit von Perspektiven (genauer unterschiedlichen Inertialsystemen) ist. Die SRT scheint aber mit einer solchen absoluten Gleichzeitigkeitsrelation unvereinbar. |
Und (aufgepaßt, EL!):
wikipedia hat Folgendes geschrieben: | Vertreter eines Blockuniversums scheinen auf die These verpflichtet, dass alle Ereignisse der Zukunft ebenso unveränderlich wie jene der Vergangenheit sind – einen sogenannten ontologischen Determinismus. Der freie Wille wäre demnach insofern eine Fiktion, als keine Alternativen für die Zukunft offenstünden, für welche Wahlfreiheit bestünde. |
Na, El, kommt Dir dieses Argument bekannt vor? Das gilt nicht nur für den freien Willen - das gilt auch für die kleinen Quantenschlingel, die Novabomben auslösen sollen.
Interessant ist, wo dieser ontologische Determinismus herkommt. Auf den englischen Wikipedia-Seiten zu diesem Thema...
http://en.wikipedia.org/wiki/Eternalism_(philosophy_of_time)
http://en.wikipedia.org/wiki/Four_dimensionalism
... landet man bei einem Verweis auf den Ursprung dieser ganzen Argumentation, das sogenannte "Rietdijk-Putnam_Argument"
http://en.wikipedia.org/wiki/Rietdijk-Putnam_argument
Rietdiejk und Putnam haben in zwei Artikeln (1966 und 1967) argumentiert, dass die Minkowski-Raumzeit dazu zwingt, anzunehmen, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichzeitig existiert und die Gegenwart damit absolut determiniert ist. Hier der Titel des Artikels von Rietdijk:
Rietdijk, C.W. (1966) A Rigorous Proof of Determinism Derived from the Special Theory of Relativity, Philosophy of Science, 33 (1966) pp. 341–344
Später (1989) ist dieses Argument noch einmal von Roger Penrose aufgenommen und in Form des sogenannten "Andromeda-Paradoxes" dargestellt worden (wird auch unter obiger URL dargestellt) . Es funktioniert, wie ich mit einiger Befriedigung feststellen musste, genauso wie die Argumentation, die ich mir hier mit dem Bezugspunkt Alpha Centauri ausgedacht hatte.
Penrose macht es ein bisschen flashiger: er nimmt statt Erde und Raumschiff einen Fußgänger und einen Autofahrer, der sich in Richtung Andromeda bewegt. Weil Andromeda so sehr viel weiter entfernt ist als Alpha Centauri, reicht dieser geringe Geschwindigkeitsunterschied aus, damit es gleichzeitig mit dem "Jetzt" des Autofahrers auf Andromeda bereits einen Tag später ist als das "Andromeda-Jetzt", welches gleichzeitig mit dem "Jetzt" des Fußgängers ist. Genau an diesem Tag soll sich dann auf Andromeda entscheiden, ob die Andromedaner die Erde überfallen oder nicht. In dieser Situation zieht Penrose die folgende Schlussfolgerung:
Penrose hat Folgendes geschrieben: | "Two people pass each other on the street; and according to one of the two people, an Andromedean space fleet has already set off on its journey, while to the other, the decision as to whether or not the journey will actually take place has not yet been made. How can there still be some uncertainty as to the outcome of that decision? If to either person the decision has already been made, then surely there cannot be any uncertainty. The launching of the space fleet is an inevitability." |
Tja. Ich muss sagen, ich bin doch gar nicht so doof. Das folgende hatte ich am 1.9.2010 hier im Thread geschrieben (Seite 9):
Jan hat Folgendes geschrieben: | Angenommen, Alpha Centauri geht irgendwann im späteren Jahr 3010 aufgrund eines Quantenereignisses in die Luft. (Sagen wir strahlende Masse, Geigerzähler und eine Doomsday-Bombe, die zündet, wenn zu einer ganz bestimmten Zeit der Geigerzähler einen Ausschlag misst ). Dann werden die kleinen Männchen im Raumschiff und auf der Erde das erst später erfahren. Völlig unproblematisch. Wir als Wissenschaftler können dagegen die folgende Aussage treffen (müssen wir, wenn wir die SRT verwenden):
a) im Koordinatensystem der Erde 3010 liegt die Explosion auf AC noch in der Zukunft. Hier könnte man einflechten: Da sie an ein Quantenereignis gebunden ist, muss laut Quantentheorie ihr Eintreffen völlig unbestimmt sein.
b) im Koordinatensystem des Raumschiffes 3010, welches sich am gleichen Ort und zur gleichen Zeit wie die Erde 3010 befindet, liegt die Explosion auf Alpha Centauri bereits in der Vergangenheit. Das fragliche Quantenereignis hat bereits stattgefunden und einen bestimmten Ausgang genommen. Tatsächlich ist das visuelle Abbild der Explosion bereits seit 2 Jahren unterwegs und schon auf halbem Wege zwischen A.C. und der Erde. Die Evidenz ist bereits unterwegs.
Daher die Schlussfolgerung: zwar ist es im Koordinatensystem der Erde auf A. C. erst 3010. Trotzdem ist das Quantenereignis bereits festgelegt - es muss zu einer Explosion führen, sonst könnte nicht die Evidenz dieser Explosion im Koordinatensystem des Raumschiffs bereits auf halber Strecke zur Erde sein. |
Schade, dass ich mir das nicht als erster ausgedacht habe. Aber ehrlich gesagt sind Rietdiejk, Putnam und Penrose jetzt auch keine so schlechten "Vordenker".
Viele Grüße allerseits
Jan |
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El Cattivo
Anmeldedatum: 22.04.2007 Beiträge: 1556
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Verfasst am: 05.10.2010, 04:18 Titel: Re: Blockzeit und das Rietdijk-Putnam-Argument |
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Jan hat Folgendes geschrieben: | Hallo El,
Du weigerst Dich standhaft, was zum Status der Existenz der vielen IS in der SRT zu sagen. |
Nö. Ich verweigere mich nur, der These, das eine übergeordnete Gleichzeitigkeit exestiere. Ich behaupte das Gegenteil und sage die IS sind gleichberechtigt.
Zitat: | Ich hab inzwischen mal ein bisschen zum Thema "Blockzeit" recherchiert. |
Irrelevant. Das Blockuniversum ergibt sich sogar sehr viel einfacher aus der Newtonscher Raumzeit und selbst in der LET ist es einfachere konstruiert. Darum geht es hier aber nicht.
Man kann natürlich annehmen es sei so, die auch plausibel begründen. Aber deine Aussage ist eine gänzlich andere. Es geht um deine Behauptung, das der Determinismus zwingend aus der SRT folge. Und nichts anderes.
Und deine Behauptung ist bereits wiederlegt. Weil ich Ereignisse bennen konnte, die in der SRT nicht determinierbar/unbestimmt sind. Und solange ich Ereignisse bennene kann, die in der SRT undeterminiert sind ist deine Behauptung schlicht falsch.
Die philospophischen Aspekte interessieren mich wenig. Ich habe genug mit physikalischen Modellen zu tun gehabt und selbst zu berechnen, um zu wissen, das die ganze Fragestellung irrelevant ist. Nur der Anthropozentrismus gönnt der Frage Relevanz zu. Praktisch spielt es keine Rolle. Denn selbst wenn die Welt deterministisch wäre, bliebe sie in der Praxis unberechenbar und die Zukunft unbestimmt. Mag paradox klingen ist aber so, es ist selbst in der Newtonschen Mechanik so und die ist deterministisch. Anders formuliert: Selbst wenn der Wille nicht frei wäre, so ist er doch so verdammt gut unfrei, das sich diese Unfreiheit nicht von der Freiheit unterscheiden lässt und keinerlei Konsequenzen mit sich trägt.
mfg |
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Barney
Anmeldedatum: 19.10.2008 Beiträge: 1538
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Verfasst am: 05.10.2010, 07:02 Titel: |
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Jan hat Folgendes geschrieben: | Weil Andromeda so sehr viel weiter entfernt ist als Alpha Centauri, reicht dieser geringe Geschwindigkeitsunterschied aus, damit es gleichzeitig mit dem "Jetzt" des Autofahrers auf Andromeda bereits einen Tag später ist als das "Andromeda-Jetzt", welches gleichzeitig mit dem "Jetzt" des Fußgängers ist. |
Hallo Jan,
Die Zeitdilatation ist aber nicht entfernungs- sondern geschwindigkeitsabhängig.
MfG
@Manuel
um mal auf das eigentliche Thema etwas einzugehen. Die Invarianz ist eine Erfahrungstatsache und sollte aus naturwissenschaftlicher Sicht nicht weiter hinterfragt werden. Macht man das trotzdem, hinterfrägt man letztlich Beobachtungsdaten und initiiert damit leicht eine pseudoreligiöse Debatte. Die Diskussion zwischen Jan und El Cattivo zeigt das recht deutlich.
MfG |
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973
Anmeldedatum: 01.05.2010 Beiträge: 502 Wohnort: 973
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Verfasst am: 05.10.2010, 08:42 Titel: |
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Ich stimme mit barney weitgehend überein. Die Invarianz hat sich eben gezeigt, zBsp explizit durch Messung der Geschwindigkeit des Lichtes von Sternen usw. unabhängig von der Erdbewegung, ferner implizit durch Beobachtungen in diversen anderen Bereichen der Physik die die LT angedeutet haben (insbesondere daß sich mit ihnen der Magnetismus auf die Elektrizität zurückführen läßt). Durch die SRT ist das alles zusammengefasst worden. Danach haben die Theoretiker noch einen Wust an Mengenlehre draufgesetzt. Deshalb kann man umgedreht aus all diesen Formeln die Invarianz nicht 'beweisen' oder sich formal als Konsequenz solcher Formeln 'erklären'; sie, sowie auch der Verlauf der Addition der Geschwindigkeiten gemäß den LT, ist experimentiell gefunden worden.
Einmal befunden, kann man sich dann fragen, was sie für Konsequenzen hat, ferner, was es bedeutet, daß es eine endliche Geschwindigkeit gibt. In diesem Sinne bestehen einige Erklärungs- und Deutungsmöglichkeiten. |
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Jan
Anmeldedatum: 05.12.2007 Beiträge: 155
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Verfasst am: 05.10.2010, 09:22 Titel: Butter bei die Fische, El! |
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Hallo El,
El hat Folgendes geschrieben: | Man kann natürlich annehmen es sei so, die auch plausibel begründen. Aber deine Aussage ist eine gänzlich andere. Es geht um deine Behauptung, das der Determinismus zwingend aus der SRT folge. Und nichts anderes. |
Tja. Die Behauptung von Rietdiejk, Putnam, Penrose, einer ganzen Philosophieschule und mir.
El hat Folgendes geschrieben: | Und deine Behauptung ist bereits wiederlegt. Weil ich Ereignisse bennen konnte, die in der SRT nicht determinierbar/unbestimmt sind. Und solange ich Ereignisse bennene kann, die in der SRT undeterminiert sind ist deine Behauptung schlicht falsch. |
Du kannst kein, nicht ein einziges, Ereignis benennen, welches nicht eine Zukunft hätte, die in einem anderen Koordinatensystem bereits Gegenwart wäre und damit das Ergebnis des jetzigen Ereignisses determinieren müßte. Deswegen ist (Gültigkeit der SRT vorausgesetzt) die Behauptung von Rietdiejk, Putnam, Penrose und mir schlicht richtig.
El hat Folgendes geschrieben: | Irrelevant. Das Blockuniversum ergibt sich sogar sehr viel einfacher aus der Newtonscher Raumzeit und selbst in der LET ist es einfachere konstruiert. |
Nein. Die Newtonsche Raumzeit entspricht der Lehre des "Präsentismus". Wirklich existieren tut nur das "Jetzt". Die Zukunft wird sich daraus ergeben, was "Jetzt" passiert (egal ob determiniert oder nicht), die Vergangenheit hat zu dem Augenblicklichen Zustand des "Jetzt" geführt und ist nur aus dem, was im "Jetzt" vorhanden ist, zu rekonstruieren.
Das "Blockuniversum" beruht auf der Lehre des "Eternalismus" und postuliert, dass Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges gleichermaßen real sind. Also sämtliche zeitliche Zustände des Universums gleichzeitig existieren. Und diese Lehre ergibt sich ganz genau aus der SRT und dem Minkowski-Raum.
Dann sag doch mal, welche dieser Lehren mit Deiner Zeitvorstellung übereinstimmt. Du hattest dazu irgendwo schon mal was geschrieben. Du würdest den "Präsentismus" für richtig halten, oder?
El hat Folgendes geschrieben: | Nö. Ich verweigere mich nur, der These, das eine übergeordnete Gleichzeitigkeit exestiere. Ich behaupte das Gegenteil und sage die IS sind gleichberechtigt. |
Das heißt, die Koordinatensysteme existieren unabhängig voneinander, aber nicht gleichzeitig? Wie denn dann? Abwechselnd? Das Raumschiff, die Erde und Alpha Centauri existieren doch sowohl im einen als auch im anderen Koordinatensystem. Hier verwickelst Du Dich in Widersprüche.
Ich versuche nochmal, Dir die Pistole auf die Brust zu setzen. Und ich bitte Dich, die folgende Frage konkret zu beantworten:
Interpretier doch mal in Deinen Worten das Ergebnis unserer Rechnerei. Wir haben EINEN Raumzeitpunkt, das Rendevous Raumschiff - Alpha Centauri. Auf Alpha Centauri ist es Anfang September 3015. Im Raumschiff ist es Ende März 3013. Das Raumschiff ist auf der Erde am 1.1.3010 abgeflogen. Und es hat 1204,5 Tage für die Reise gebraucht. So. Das sind alle tatsächlich meßbaren Werte, die wir haben können. Es ist nicht meßbar, welche Zeit auf Alpha Centauri anlag, als das Raumschiff am 1.1.3010 abgeflogen ist. Trotzdem kann man sich am Raumzeitpunkt "Rendevous" die Frage stellen, welche Zeit auf Alpha Centauri wohl war, als das Raumschiff vor 1204,5 Tagen abgeflogen ist.
Wir haben zwei Objekte (Raumschiff, Alpha Centauri). Wir wissen, das ein Objekt gerade eine Reise gemacht hat, deren Zeitdauer 1204,5 Tage betrug. Und jetzt wollen wir wissen, wieviel Zeit auf dem anderen Objekt wohl in dieser Zeitspanne vergangen ist. OK? Darauf gibt die SRT eine klare Antwort: 2007,5 Tage UND 722,7 Tage.
Gut, El. Jetzt erhelle mich bitte mal. Wieviel Zeit ist auf Alpha Centauri während der Reise des Raumschiffs vergangen? Also: waren es 2007,5 Tage? Waren es 722,7 Tage? Kann es das eine genauso gut wie das andere gewesen, aber nicht beide gleichermaßen? Oder war es sowohl das Eine wie auch das Andere?
Und wenn es sowohl das eine wie auch das andere war: wie ist das zu erklären? Es gibt zwar zwei IS. Es gibt aber nur ein Alpha Centauri. Es gibt nur ein Raumschiff. Es gibt nur eine Raumschiff-Reisezeit, die war 1204,5 Tage. Wie stellst Du Dir den zeitlichen Ablauf vor? War das Raumschiff in der Position neben der Erde, als es auf Alpha Centauri 1.1.3010 war? Und dann nochmal, als es auf A.C. Anfang März 3013 war?
Also, El, erhelle mich. Wie passt das alles zusammen?
Hallo Barney, die Steilheit der Auswirkung der Zeitdilatation ist geschwindigkeitsabhängig. Die resultierende Zeitliche Differenz hängt dann von der Entfernung der interessierenden Raumzeitpunkte ab.
Hallo 973, die Invarianz ist sowohl mit der LET als auch mit der SRT vereinbar.
Viele Grüße allerseits
Jan |
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El Cattivo
Anmeldedatum: 22.04.2007 Beiträge: 1556
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Verfasst am: 05.10.2010, 10:17 Titel: Re: Butter bei die Fische, El! |
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Jan hat Folgendes geschrieben: | Du kannst kein, nicht ein einziges,[...] |
Was du schon wieder willst.
Es genügt ein Ereigniss zu nennen, was nicht determiniert ist mit der SRT. Und das habe ich benannt. Und ich kann ewig weiter aufzählen, aber das eine (der Zeitpunkt eines Tritiumzerfalls), was unmöglich mit der SRT determinierbar ist genügt.
Da kannst du dich drehen und winden wie du willst. Das nennt man Beweis durch Widerspruch.
Auf deine umständlichen Satzkonstruktion, die wieder eine SRT inkompatible übergeordnete Gleichzeitigkeit impliziet enthält habe ich nichts gesagt. Dazu habe ich auch nichts behauptet.
Zitat: | Tja. Die Behauptung von Rietdiejk, Putnam, Penrose, einer ganzen Philosophieschule und mir. |
Nein. Du behauptest etwas anderes. Du behauptest es als zwingende Schlussfolgerung. Da ist ein großer Unterschied dazwischen. Mit Rietdiejk, Putnam, Penrose deckt sich das nicht. Ich meine nicht der Determinismus. Sondern die Aussage der zwingenden Folgerung allein aus der SRT.
Das ist einfach nur lächerlich, weil die SRT ist im Kern eine Korradinatentransformation. Und mit dem aneinanderketten von Trafos wird nichts determiniert, das ist eigentlich nur lächerlich.
Zitat: | Zitat: | Irrelevant. Das Blockuniversum ergibt sich sogar sehr viel einfacher aus der Newtonscher Raumzeit und selbst in der LET ist es einfachere konstruiert. |
Nein. [...] |
Doch: (x, y, z, t) ∈ R^4 . (r, t). Fertig das 4D-Blockuniversum. Euklidische Metrik, ist ja klar.
Du bist am Zug. Jetzt bitte aber mal ohne 4D-Blockuniversum. Dann machen wir mal ein bißchen klassische Mechanik.
mfg |
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