Weidenbusch und sein Kapillar-Perpetuum Mobile

 
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as_string



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BeitragVerfasst am: 17.07.2010, 12:48    Titel: Weidenbusch und sein Kapillar-Perpetuum Mobile Antworten mit Zitat

Hallo AC!

Nun hat der Weidenbusch mal wieder eine Veröffentlichung geschafft (und ist sehr stolz drauf). OK, es ist nicht einmal mehr das PM, es ist raum&zeit... Laughing

Aber dabei ist mir aufgefallen, dass mir da auch ein paar Grundlagen nicht so 100%-ig klar sind. Natürlich muss er diese Errungenschaft gleich in der Forenwelt bekannt machen, deshalb hier einfach mal einen Link auf den entsprechenden Thread im Physiker-Board:
http://www.physikerboard.de/ptopic,110619.html
Dazu auch interessant der ältere Thread im Uni-Protokolle, den ich in diesem Thread auch verlinkt habe:
http://www.uni-protokolle.de/foren/viewt/252391,0.html
\\edit: der Link hier ist sinnvoller: http://www.uni-protokolle.de/foren/viewt/253909,0.html, hab ich verwechselt...
Und hier auch meine Frage: Irgendwie blicke ich bei der Argumentation von vanveeteren nicht so ganz durch. Mir fehlen da einfach ein paar Zusammenhänge, glaube ich. Ich bin mir auch nicht wirklich sicher, ob das die wirklich richtige Erklärung ist bei diesem Beispiel.

Hat sich darüber schon jemand Gedanken gemacht bzw. kann mir Tipps geben, was ich mir durchlesen könnte, um das richtig zu verstehen?

Danke!

Gruß
Marco
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El Cattivo



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BeitragVerfasst am: 17.07.2010, 15:34    Titel: Re: Weidenbusch und sein Kapillar-Perpetuum Mobile Antworten mit Zitat

Hallo Marco

Gibt irgendwo eine saubere Versuchsbeschreibung?

mfg
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BeitragVerfasst am: 17.07.2010, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

Du kennst doch den Weidenbusch... Natürlich nicht...
Der Artikel aus raum&zeit ist als PDF im Thread verlinkt. Das Prinzip an sich ist so gedacht:
Wenn durch den Kapillar-Effekt die Wasseroberfläche nach oben gezogen wird, dann müsste ein schwimmender Körper in dieser Kapillare auch mit nach oben gezogen werden (was ich schon an sich bezweifle, aber das ist ein anderes Thema). Beim konkreten Versuch soll das mit einer Luftblase so gemacht werden, dass diese unten eingebracht wird, wobei dabei nur der hydrostatische Druck überwunden werden muss, der der Tiefe entspricht, aber der Auftrieb über eine längere Strecke durch die Kapillare Arbeit verrichten könne.

Viel mehr Details sind leider nicht in Erfahrung zu bringen. Nur eben die Geschichten von Weidenbusch selbst, bei denen man nie so ganz genau weiß, was der Wahrheit entspricht und was nicht.

Gruß
Marco
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El Cattivo



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BeitragVerfasst am: 17.07.2010, 16:35    Titel: Antworten mit Zitat

as_string hat Folgendes geschrieben:
Natürlich nicht...
Der Artikel aus raum&zeit ist als PDF im Thread verlinkt.

Ohja, jetzt hab ichs. Will heut Abend mal weitersehen, das ist schon genauer.
Zitat:
Wenn durch den Kapillar-Effekt die Wasseroberfläche nach oben gezogen wird, dann müsste ein schwimmender Körper in dieser Kapillare auch mit nach oben gezogen werden (was ich schon an sich bezweifle, aber das ist ein anderes Thema).

Jupp, so sehe ich das auch. Der Körper sinkt ab und zieht sich nicht hoch, weil die Dichte zunimmt. Einfach einen Schwamm in die Badewanne legen. Für dem Fall im PDF reicht eine stationäre jedoch Beschreibung nicht. Will mir das heute Abend mal näher ansehen.

Nur eine Schwingung beider Körper (Auf und Ab-Bewegung) ist kein Verstoß gegen die Energieerhaltung. Die Frage ist, ob sie auf oder abklingt und das stellt man nur fest, wenn man den Versuch hinreichend lang laufen lässt. Und das muss gegen Erschütterungen abgeschirmt sein, weil sowas die Schwingungen wieder anstoßen und genau dort scheint es schon zu mangeln. Das steht selbst im R&Z-Artikel. Das fällt mir jetzt so auf Anhieb dazu ein.

mfg
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BeitragVerfasst am: 17.07.2010, 16:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Zur Verdeutlichung des Prinzips hat er da ja eine Grafik mit zwei Schwimmkörpern, einer in der Kapillare, einer daneben. Beide setzen sich jeweils aus einzelnen Würfelchen zusammen. Seine Logik ist nun (die mE einfach falsch ist), dass der Schwimmkörper in der Kapillare höher steigen müsste, als der außerhalb. Dann könne man ohne zusätzlichen Energieaufwand das oberste Würfelchen vom einen Schwimmkörper auf den anderen setzen und genau so in der Tiefe den untersten umsetzen. Dann wären beide kurz auf einer Höhe, aber müssten sich von alleine wieder auf und ab bewegen, so dass das Spiel von neuem beginnen kann.

Ich kann mir nicht vorstellen, warum der eine Schimmkörper höher sein sollte, als der andere. Das "energiefreie" Umsetzen kann ja schon alleine nur funktionieren, wenn der Druck unten wie oben an der Luft jeweils für beiden Schwimmkörper identisch ist. Wenn das der Fall ist, dann kann aber auch nicht einer der Schwimmkörper höher stehen als der andere, sonst müsste ja eben gerade ein Druckunterschied da sein.

Wahrscheinlich hilft das alles nichts: Weidenbusch behauptet einfach wieder etwas, das er angeblich auch selbst experimentell bestätigt habe. Selbst kann man das nicht überprüfen. Und schon ist man in einer Sackgasse...

Als einziges: Ich verstehe das Argument aus der Thermodynamik einfach nicht wirklich. Der Kapillareffekt hängt doch nicht von einem Temperaturunterschied ab, oder?

Gruß
Marco
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nocheinPoet



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BeitragVerfasst am: 17.07.2010, 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

.
Mit 15 hatte ich mal eine Idee, ob man nicht mit Kapillarkräften Energie erzeugen könnte. Die Idee war in dem Sinne einen liegenden Baum mit einer Seilwinde aufzurichten, dann warten bis dieser sich voll Wasser gesaugt hat, und ihn wieder zu kippen. Mit dem Wasser zieht er beim Kippen nun mit einer größeren Kraft am Seil als beim Aufrichten aufgewendet werden musst. Ist nur ganz kurz das Prinzip. Aber man muss doch nicht immer so eine Welle wie Weidenbusch machen. Ich glaube auch nicht, das es irgendwie geht, da wird schon wieder was zu finden sein, das dagegen spricht. Die Energie muss ja irgendwo her kommen.
_________________
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galileo2609
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BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 21:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ulrich Berger, Mitglied des Vorstands und des Wissenschaftsrats der GWUP und Präsident der Gesellschaft für kritisches Denken hat gestern Entscheidendes dazu gesagt:
Ulrich Berger auf Kritisch Gedacht hat Folgendes geschrieben:
Aber um Ihr perpetuum mobile geht es mir gar nicht. Ein Ding, das sich ewig und immergleich bewegt, wird ja spätestens nach zwei Wochen langweilig. Sowas braucht niemand.

Dafür hat er den transparenten Scheibenwischer als ware Millennium-Erfindung Weidenbuschs zu Tage gebracht. Wink

Grüsse galileo2609
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BeitragVerfasst am: 19.08.2010, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ich lach mich tot, galileo2609! Very Happy

Gruß
Marco
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galileo2609
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BeitragVerfasst am: 01.09.2010, 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

Sommerrätsel gelöst: Das perpetuum immobile des Hans Weidenbusch bei Ulrich Berger.

Grüsse galileo2609
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