Auf arXiv.org ist nicht alles Gold, was glänzt
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liva



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BeitragVerfasst am: 11.12.2009, 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

This precision is probably not so important. Based on the first published data, the PA doesn't seem to be a constant value with the heliocentric distance, at least at less than 10 AU.
For me, what it was more intriguing is that (gamma-1) not only matches the target value, but it varies as well with the speed (which varies with the heliocentric distance) very well in concordance with the published PA values.

Liviu
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Barney



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BeitragVerfasst am: 13.06.2010, 11:36    Titel: Nächster Preprint Antworten mit Zitat

!!!!!!!! NÄCHSTER PREPRINT !!!!!!!!!!!

neulich bin ich bei arxiv.org auf den folgenden Preprint gestoßen:
http://arxiv.org/abs/0704.0228.
Da mich das Thema in ruhigen Minuten, bzw. Stunden auch immer wieder mal beschäftigt, bzw. beschäftigt hat, möchte ich die im Preprint gestellte Frage: "Einstein vs Maxwell: Is gravitation a curvature of space, a field in flat space, or both?" hier gerne zur Diskussion stellen und bin schon sehr auf eure Antworten dazu gespannt.
MfG
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973



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BeitragVerfasst am: 13.06.2010, 21:05    Titel: Antworten mit Zitat

In arXiv.org sieht man viele Beiträge, die sich - fast ausschließlich um die konstante bis beschleunigte Expansion und dazu eine 'dunkle Energie' zu erklären - mit Ergänzungen der EFG oder aber mit neuen Lagrange-/Wirkungsformeln befassen. Erstere enthalten oft relativ triviale Ergänzungen, die aber in der ca. 100-jährigen Geschichte der ART schon längst abgeklappert und verworfen wurden, also nichts iW neues sind. Zweitere gehen von irgendwelchen Änderungen der Einstein-Hilbert-Wirkung aus (wobei manche Ansätze sogar so plump sind, daß sie nicht einmal die da meist vorausgesetzte Beobachtersystemunabhängigkeit beachtet wird).

Naja, Rechnen kann man alles, unter den jeweiligen Ansätzen mag das formal auch meist richtig sein. Aber Beobachtungen, die zwischen Hunderten von Modellen für schwarze Löcher, dunkle Energie usw entscheiden könnten, sind zZt zu gering.
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Barney



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BeitragVerfasst am: 13.06.2010, 22:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo 973,

ich denke der Preprint von T. Nieuwenhuizen ist speziell deshalb für dieses Forum hier interessant, weil er in gewisser Hinsicht eine mehr oder weniger gut durchdachte Verbindung schlägt zwischen den RT-Kritikern und dem Mainstream der Physik. Gerade die Liebhaber von Äthertheorien bevorzugen ja gerne eine global euklidische Metrik (bitte um Korrektur, falls dem nicht so sein sollte) und greifen damit massiv den Kern der RT an. Die Frage, wieweit man damit kommen kann wird also sicherlich ein breiteres Publikum interessieren.

Soweit ich es momentan überblicke, werden bei der alternativen Sichtweise gravitative Zeitdilatationseffekte über eine variable Lichtgeschwindigkeit erklärt und genau so etwas wurde hier im Forum schon an ganz unterschiedlichen Stellen mehr oder weniger direkt diskutiert, z.B. im Rahmen des Rössler-Theorems (R-Theorem) oder auch bei einigen zeitgeschichtlich geprägten Beiträgen des users zeitgenosse. Wie gesagt ist mir momentan nicht wirklich klar, wie weit man mit so einem Ansatz kommt, bzw. wie kompliziert und damit unzweckmäßig so eine Theorie dann letztlich wird.
MfG
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973



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BeitragVerfasst am: 14.06.2010, 00:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ah ja, diesen Bezug habe ich nicht beachtet ...

Ich wollte nur allgemein sagen, daß man anfangs oft Zeit verliert, vieles nachrechnet, meist ist auch alles formal OK (was dagegen aber falsch ist, sind die Voraussetzungen - und das sieht man meist schon beim Überfliegen), aber man dann am Schluß halt nur sieht daß es nun noch eine 101-te Gravitationstheorie mit leicht geänderten EFG oder Lagrange gibt, bei denen man nicht verifizieren kann ob sie wahr ist ...

Mir sind beim Überfliegen 2 Sachen aufgefallen: eben die variable LG, sowie daß wieder Produkte hier behaupteter wesentlich verschiedener Effekte in 1. Ordnung (statt in 2.) zu den FG hinzugefügt wurden was ich (meine persönliche Meinung, nicht der ethablierten Physik zugehörig) als falsch empfinde. Ich nehm mir aber gleich den Artikel nochmal näher vor.

Zum Äther, ist der ja schon durch das MM-Experiment gestorben. Und die Lorenz-Transformationen wurden auch in allen Bereichen inkl. in der Astronomie gut genug überprüft.

Ich habe möglicherweise eine etwas radikale Einstellung, daß man rigoroser rauswerfen bzw gar nicht erst reinlassen sollte in die Theorie, was zu den Beobachtungen nicht paßt, oder überflüssig ist, und umgekehrt.

Bei der Gelegenheit will ich aber noch auf eins hinweisen (weil das selbst in manchen Fachbüchern falsch sugeriert wird): Die Frage der Eigenschaften des Raumes wie Absolutheit, Isotropie, Homogenität, hängt nicht von den EFG ab, sondern von Metrik, Anfangs- und insbesondere Randbedingungen - und dabei ganz pauschal gesagt, inwieweit diese lokalisierbare Singularitäten oder einen lokalisierbaren Rand beinhalten.

PS: Theorien wie du sie suchst, für die Kritiker, mit variabler LG und sogar Verletzung der LI, gibts etliche, zBsp diese: http://arxiv.org/abs/gr-qc/9211020 . (Interessant übrigens: zumindest mit dem oft verwendeten Formalismus bekommt man immer bei zusätzlichen Feldern die nicht überall proportional der Metrik sind, bereits lorenztransformationsbedingt Probleme mit der postulierten Konstanz der Wirkung ...) Aber anstatt solchen Kram zu lesen, benutze besser die Zeit und lese den Artikel hier von Prof. Goenner: http://relativity.livingreviews.org/Articles/lrr-2004-2/ Der gibt eine sehr gute Übersicht über wirklich alle Aspekte.
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Barney



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BeitragVerfasst am: 14.06.2010, 09:42    Titel: Antworten mit Zitat

973 hat Folgendes geschrieben:
Zum Äther, ist der ja schon durch das MM-Experiment gestorben. Und die Lorenz-Transformationen wurden auch in allen Bereichen inkl. in der Astronomie gut genug überprüft.

Hallo 973,

die Lorentz-Transformationen stehen für mich ebenfalls außer Zweifel. Lediglich die Sache mit der variablen Lichtgeschwindigkeit in gravitativen Feldern ist für mich noch nicht erledigt. Ich kann mir z.B. eine alternative Deutung der ART vorstellen, im Sinne einer Theorie, die genau die gleichen Ergebnisse wie die ART liefert, aber keine Krümmung des vierdimensionalen Raumzeitkontinuums verwendet. Ich hatte beim ersten Überfliegen des Preprints von T. Nieuwenhuizen den Eindruck, dass dort genau so etwas versucht wird.

Was vereinheitlichte Feldtheorien angeht, habe ich B. Heim inzwischen so ziemlich abgehakt und beschäftige mich jetzt etwas intensiver mit dem Ansatz von Kaluza und Klein. Zum Glück habe ich einen recht komfortablen Zugriff auf gute Literatur und diverse Dissertationen, die zu diesem Thema sehr gute Einführungen stellen, wie z.B. Jose A. Ferrari, "Zur 5-dimensionalen Kaluza-Klein Theorie". Auch die Beschäftigung mit Supergravitation, bzw. Supersymmetrie finde ich momentan recht spannend und lehrreich.
MfG
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973



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BeitragVerfasst am: 15.06.2010, 07:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab mir den von dir zitierten Artikel nochmal angeguckt.

Ein Artikel über die EFG ohne grundsätzlich Neuem, daher alle darin enthaltenen Fragen wahrscheinlich schon abgeklappert, in den 100 Jahren ART. Erweiterungen der C-Symbole damit sie sich wie Tensoren transformieren, Beschleunigungstensor usw alles bis Gl. 6 ist iW alter Hut. Danach wendet er das erst mal auf die RW-Metrik an, dann auf ein Modell bei der eine schwache Gravitation im Minkowski-Raum der Metrik addiert wird. Damit ist schon bedenklich, das das hinterher noch nahe Singularitäten (Urknall, schwarze Löcher) gilt, womit der Autor dann seine Voraussetzungen extrapoliert.

Im Eichterm dieses zweitgenannten Modells, mittlerer Term in Gl. 9, tritt ein Produkt unterschiedlicher Geometrien in 1. Ordnung (statt 2.) auf. Soweit diese unterschiedlichen Naturkräften angehören, mag ich rein persönlich so etwas nicht, da mE einer der Gründe warum selbst formale Zusammenfassungen derselben fehlschlagen (auch wenn oft solche L's benutzt werden; das geht halt gut solange Beobachtungen nicht zeigen daß solch eine Theorie nix taugt). Zwar kann der Vor-Autor L. in jedem Fall durch irgendeine Begründung den Eichterm = 0 setzen, und hätte damit bei einem andersartigen mittleren Term einfach nur andere Werte der Dichten, aber die wesentlichen Folgerungen blieben gleich, jedoch der hiesige Autor N. macht das nicht (setzt Lg nicht =0 also geht das Problem in die ganze Theorie ein).

Damit rechnet der Autor halt diverse Eigenschaften aus, wie bei solchen Modellen üblich. c ist in diesem Modell konstant; dies hängt ausschließlich vom Ansatz in S oder L und dem ganzen Rest wie Feldgleichungen ab, irrelevant was hinterher für dr/dt rauskommt - das ist sowieso koordinatenwahlabhängig ! Die Behauptung, fast am Schluß, die LG ~ dr/dt ~ a² , ist falsch, und kommt formal rein daher weil harmonische Koordinaten gewählt werden, in denen sich gtt ~ a^6 und grr ~ a^4 ergeben.

Wie er auch schreibt, ist ansonsten alles wie gehabt, man hat 3 Dichten um alles fast beliebig einzustellen

Naja, halt eine weitere vorgeschlagene Theorie. Soweit ich sehe, auch nur Rumprobieren welche Eigenschaften sich für die o.g. Voraussetzungen ergeben, nicht mal drauf ausgelegt irgendein spezielles Problem zu beschreiben / lösen. Abgesehen von o.g. Punkten und anderen die ich übersehen habe, mit den Berechnungen ausgehend von seinen anfänglichen Annahmen vmtl. iW richtig. Der Artikel ist vmtl. von einem Diplomanden.


Arbeite du mal den Artikel von Prof. Goenner durch



PS: wie ich schon woanders sagte (Pioneer): man mache nie wichtige Theorien von einzelnen Satelliten-Beobachtungen abhängig. Da sind leicht systematische Fehler möglich. Kant hat schon einen Grund zu sagen die Erfahrung (nicht die einzelne Beobachtung) bestätigt eine Theorie.
http://arxiv.org/pdf/0912.0524v2

Auch interessant: http://www.fnal.gov/pub/presspass/press_releases/minos-antineutrinos-20100614.html
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Barney



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BeitragVerfasst am: 15.06.2010, 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

973 hat Folgendes geschrieben:
Arbeite du mal den Artikel von Prof. Goenner durch

Hallo 973,

die dort aufgeführten Techniken sind mir eigentlich recht gut bekannt. Die Details kann ich mir nochmal etwas genauer ansehen, wobei mein Hauptinteresse, wie gesagt, den Kaluza-Klein-Theorien mit allgemeinen Eichgruppen gilt und ich will halt gerne sehen, wie weit ich mich da mehr oder weniger selbständig einarbeiten kann.

Die Diskussion zu dem Preprint von TN können wir damit gerne abschließen. Die ART ist experimentell einfach zu gut abgesichert, als dass man da noch groß etwas verbessern könnte. Eine variable Lichtgeschwindigkeit hilft da auch nicht wirklich weiter.
MfG
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