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973
Anmeldedatum: 01.05.2010 Beiträge: 502 Wohnort: 973
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Verfasst am: 26.05.2010, 02:24 Titel: |
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Bei der Superfluizität kenne ich mich leider nicht so genau aus, sodaß ich besser nichts dazu schreibe, aber das komische R-Theorem da meine ich daß man sagen kann daß das durch die diversen Beiträge die hier verlinkt wurden, jedenfalls nach ganz elementarer Rechnung, völlig unsinnig ist.
Ich habe gerade den link in dem anderen Forum gelesen. Da schreibt der Mann seine Leidgeschichte, aber ich meine, etwas in dieser Form geschrieben, 'kann man nicht' als stichhaltige Kritik an Forschung und Experimenten dem Publikum zeigen -- bzw sollte man umgekehrt um solche Kritik als wenig sachlich entkräften. Ein Problem nur, daß so ein post wie der heute von Rößler dort, in den Augen des Publikums der Erstnehmung von Forschung und Forschern im Allgemeinen sehr schadet
PS Habe mir gerade mal die links oben durchgelesen.
Anmerkung zu einem Beitrag von Ich:
Man muß verschiedene postulierte 'Vakuum'-Effekte unterscheiden:
1) Gravitationsfeld selbst verliert nach langer, langer Zeit seine Energie, soweit durch die einfache Existenz und 'Widerstand des eigenen Körpers gegen die Gravitation' (zBsp bei Erde) im Prinzip auch in 2) enthalten
2) Beschleunigender Beobachter (inkl. als Resistenz gegen freien Fall) sieht Strahlung.
3) Effekte die von der Existenz eines Ereignishorizontes abhängen, etwa weil ein Teilchen reintunnelt, das andere auf Kosten der Energie des SL verschwindet.
Bei kleinen SL geht am schnellsten 3). Da wegen der RV im Bereich der Entstehung der HS die Wellenlänge unterhalb der Planck-Länge sein müßte, innen aber wohl nicht, würden stabile SL wg. Casimir-Effekt erst deutlich oberhalb der Planck-Masse entstehen können. Meiner rein persönlichen, nicht ethablierten Meinung nach gibt es erhebliche Gründe sowohl gegen die nachträgliche Entstehung SL als auch gegen die HS soweit sie durch den Horizont entsteht. In jedem Fall kann man es drehen und wenden wie man will: durch 1-3 wird ein SL immer in endlicher Zeit zerstrahlt, bevor was reinfällt (nämlich, nie), weil diese Effekte oberhalb des SR statfinden.
Die Rechnungen von Rößler sind nicht nur falsch, sie sind auch unschlüssig. Er will ja beweisen, daß die Hawkings-Strahlungs-Effekte nicht funktionieren, da die HS von optisch 'unendlich weit' herkommt. Aber die Schwarz-Loch-Effekte eines entstehenden SL kommen dann von 'noch weiter unendlich' her (relevant ist daß was reinfallen würde -- ansonsten ist ein SL mit SR < mittl. Molekül-Abstand nichts anderes als jedes Teilchen kleiner Masse).
Ganz kurze Anmerkung zu Rößlers 2. /2009 Artikel:
So, hat er den SL auch noch ihre 'letzten 3 Haare' ausgerupft (wären ihnen vielleicht auch ausgefallen wenn sie die neuste Theorie über sich gehört hätten)
/ Schwarzschildradius unerreichbar in endlicher Zeit: richtig nur aus Sichtweise von außen, insofern altbekannt, aber kaum schädlich für die Außenwelt und LHC (nichts fällt effektiv rein in endlicher Zeit), Einwandt also unschlüssig . Immerhin hat er einmal gegoogelt. Vorher war t = cR (gothic R) also R gleich der 'Radardistanz' und in der insofern gemäß Urheber kovarianzvarianten Rößler-Metrik ds² = r² (dTheta² + sin² theta * dphi²) [was 'alles mögliche' ist außer einem schwarzen Loch; zBsp eine Kugel-Oberfläche] gab es keine radiale Bewegung
/ Keine Ladung: falsch, aber Einwandt günstig, da so evtl. SL nicht in der Erde hängenbleiben sondern wegfliegen; Einwandt unschlüssig
/ Keine Verdampfung wg HS: siehe oben . Rößler bestreitet weiter HS geschähe nicht in endlicher Zeit.
/ Strings oder Loops würden entstehen - also keine SL ? Unklar was denn jetzt entstehen soll. Ob strings gefährlich sind für die Erde kann ich nach der ethablierten Physik nicht beurteilen ( aber meinem eigenen Modell nach sind Photonen, die auch ihr privates Eigensystem mit 4 Informationen haben, stringähnlich, und jedenfalls nicht gefährlich, außer daß man einen Sonnenbrand kriegen kann
/ SL sind nur gefährlich für die Erde, nicht für andere Himmelskörper. ?? Ganz wirr
/ Superfluidität in NS. Mit der SF kenne ich mich nicht speziell aus. Aber bzgl. SL würde ich meinen, kommt es nicht auf die Reibung an, sondern auf die Anziehung - sodaß SL immer mehr Materie in ihrem Schwerefeld mitnehmen und dadurch langsamer und nicht mehr aus dem NS rauskommen können und drin hin- und heroszillieren und ihn aushöhlen. Diese Abbremsung ist bei gleichem Wirkungsquerschnitt des SL im NS viel effektiver als bei der Erde, da die Dichte also ruhende Masse ohne Impuls viel größer.
Nur nochmal zu den Größenordnungen: ein SL von 228 Tonnen Masse explodiert bereits binnen 1 Sekunde. So schwere SL werden die ja bei CERN wohl nicht produzieren. Kleinere verschwinden noch viel schneller. Egal wie zeitverzögert das außen ankommt, haben sie jedenfalls kaum Zeit nennenswert Masse anzusammeln - unterliegt ja auch noch der Zeitdilatation, und effektiv rein fällt sowieso nichts. [Jedenfalls falls es die HS Nr. 3) oben gibt - bei den Strahlungsarten 1) und 2) (nicht ethabliert) dauert die Verstrahlung länger]
Korrekt damit keine Zeit mehr zu verlieren |
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Orbit
Anmeldedatum: 29.09.2008 Beiträge: 1469
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Verfasst am: 26.05.2010, 09:41 Titel: |
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973 hat Folgendes geschrieben: | 1) Gravitationsfeld selbst verliert nach langer, langer Zeit seine Energie |
973 hat Folgendes geschrieben: | 2) Beschleunigender Beobachter (inkl. als Resistenz gegen freien Fall) sieht Strahlung. |
Du meinst 'beschleunigter'?
973 hat Folgendes geschrieben: | Da wegen der RV im Bereich der Entstehung der HS die Wellenlänge unterhalb der Planck-Länge sein müßte |
Was bedeutet RV?
973 hat Folgendes geschrieben: | / SL sind nur gefährlich für die Erde, nicht für andere Himmelskörper. ?? Ganz wirr |
Ja, und um das zu stützen, muss er eine ganze Palette zusätzlicher Annahmen machen.
973 hat Folgendes geschrieben: | SL würde ich meinen, kommt es nicht auf die Reibung an, sondern auf die Anziehung - sodaß SL immer mehr Materie in ihrem Schwerefeld mitnehmen und dadurch langsamer und nicht mehr aus dem NS rauskommen können und drin hin- und heroszillieren und ihn aushöhlen. |
Und ich meine, man sollte nicht versuchen, Rösslers Privattheorien mit einer eigenen Privattheorie zu widerlegen. Das kann leicht kontraproduktiv werden. Merkst du nicht, dass du ihm bei seinem Versuch das astronomische Argument in der Sicherheitsstudie zu Fall zu bringen, auf diese Weise geradezu behilflich bist?
Orbit |
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Barney
Anmeldedatum: 19.10.2008 Beiträge: 1538
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Verfasst am: 26.05.2010, 09:56 Titel: |
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Orbit hat Folgendes geschrieben: | Was bedeutet RV?
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Rotverschiebung.
Zitat: | Merkst du nicht, dass du ihm bei seinem Versuch das astronomische Argument in der Sicherheitsstudie zu Fall zu bringen, auf diese Weise geradezu behilflich bist?
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das sehe ich nicht so. 973 hat sich deutlich genug von Rösslers Aussagen distanziert und begünstigt mit seinen Beiträgen eher eine kritische Auseinandersetzung, bzw, Analyse, die Prof. Rössler dabei helfen kann, seine Standpunkte zu überdenken (und diese Chance sollten wir Prof. Rössler nicht verweigern). Insofern empfinde ich die Beiträge von 973 in diesem Bereich eher als konstruktiv.
MfG |
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973
Anmeldedatum: 01.05.2010 Beiträge: 502 Wohnort: 973
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Verfasst am: 26.05.2010, 10:20 Titel: |
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Bei Superfluidität kenne ich mich nur normal wenig aus. Aber ich meine, auf diese Superfluid-Eigenschaft kommt es bei der ganzen Diskusion wenig an. Rößler argumentiert anscheinend, daß die Existenz der Neutronensterne kein gültiges Indiz gegen das Vorhandensein von kleinen SL seien kann, weil dort [selbst wenn es überall SL gibt] mangels Reibung keine drin steckenbleiben. Anders bei der Erde wo Reibung besteht und SL sobald vorhanden drin stecken bleiben statt durch- bzw. wegzufliegen.
"The well-known superfluidity of neutron stars prevents any friction from being exerted on a fast miniparticle entering them – so that it will not get stuck but rather pass right through"
Falls die SL aber existieren, bleiben sie in den NS nicht stecken wegen der Reibung, sondern weil sie (falls die behauptete Gefährlichkeit überhaupt besteht) Masse anziehen, mitschleifen, und dadurch langsamer werden und schließlich anhalten bzw. wegen der Gravitation des NS in Richtung seines Zentrums zurückfallen und dann immer hin- und herpendeln und ihn aushöhlen. Dagegen bei der Erde fliegt ein kleines SL einfach durch den fast leeren Raum zwischen den Molekülen durch.
Das ist keine Privattheorie, sondern klar, und wieder mal ein Beispiel wo Rößler nicht die einfachsten Sachen auseinanderhalten kann. (Allerdings mit dem Vorbehalt, daß ich mir nicht sicher bin, ob ich ihn richtig verstanden habe weil das alles ziemlich unsinnig ist) |
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ralfkannenberg
Anmeldedatum: 22.02.2006 Beiträge: 4788
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Verfasst am: 26.05.2010, 10:22 Titel: |
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973 hat Folgendes geschrieben: | Die Rechnungen von Rößler sind nicht nur falsch, sie sind auch unschlüssig. Er will ja beweisen, daß die Hawkings-Strahlungs-Effekte nicht funktionieren, da die HS von optisch 'unendlich weit' herkommt. Aber die Schwarz-Loch-Effekte eines entstehenden SL kommen dann von 'noch weiter unendlich' her (relevant ist daß was reinfallen würde -- ansonsten ist ein SL mit SR < mittl. Molekül-Abstand nichts anderes als jedes Teilchen kleiner Masse). |
Hallo Werner,
hierbei ist noch anzumerken, dass das Gothic-R-Theorem für die Sicherheit der Erde irrelevant ist. Möglicherweise relevant ist nur seine Superfluidizitäts-These, alles andere ist bereits durch die Sicherheitsanalysen abgedeckt.
973 hat Folgendes geschrieben: | / Keine Ladung: falsch, aber Einwandt günstig, da so evtl. SL nicht in der Erde hängenbleiben sondern wegfliegen; Einwandt unschlüssig |
Zu diesem Nebenschauplatz habe ich mich hier geäussert.
973 hat Folgendes geschrieben: | / SL sind nur gefährlich für die Erde, nicht für andere Himmelskörper. ?? Ganz wirr |
Nein, das ist sogar ein wichtiger und richtiger Punkt: Die Idee ist die, dass durch natürliche kosmische Strahlung erzeugte ungeladene mBH einen Restimpuls behalten, dass sie gar nicht in der Erde verbleiben können, während es sein könnte - falls der LHC super gut justiert ist (wovon übrigens nicht auszugehen ist) - dass der Restimpuls so klein ist, dass die mBH in der Erde bleiben.
Deswegen wurde ja das Argument mit den Weissen Zwergen und den Neutronensternen erarbeitet.
Die in der Sicherheitsanalyse genannte Stopping Distance würde übrigens erstaunlicherweise auch für sehr kalte Rote Hauptreihenzwerge oder etwas weniger kalte Doppelsternsysteme zweier solcher M-Hauptreihensterne, die sich gerade in Richtung der Erde bedecken, genügen (M5 und grösser). Jedoch macht hier die konkrete Altersbestimmung Probleme, d.h. das astronomische Argument mit Weissen Zwergen und Neutronensternen macht hier sichere Aussagen, auch wenn unser Verständnis von der Milchstrasse sicherlich wesentlich zu revidieren wäre, wenn alle beobachtbaren M-Hauptreihensterne kälter ~ M5 junge Sterne sein sollen. Hierzu könnte man sich also noch eine zusätzliche Sicherheitsanalyse überlegen.
973 hat Folgendes geschrieben: | / Superfluidität in NS. Mit der SF kenne ich mich nicht speziell aus. Aber bzgl. SL würde ich meinen, kommt es nicht auf die Reibung an, sondern auf die Anziehung - sodaß SL immer mehr Materie in ihrem Schwerefeld mitnehmen und dadurch langsamer und nicht mehr aus dem NS rauskommen können und drin hin- und heroszillieren und ihn aushöhlen. Diese Abbremsung ist bei gleichem Wirkungsquerschnitt des SL im NS viel effektiver als bei der Erde, da die Dichte also ruhende Masse ohne Impuls viel größer. |
Doch doch, Du kennst Dich sehr gut aus und hast gerade beschrieben, warum das mit der "gravitativen" Superfluidizität nicht funktioniert. Zudem müsste man in so einem Fall auch Phänomene einer durch die Starke Wechselwirkung induzierten Superfluidizität beobachten können, was nicht der Fall ist.
Freundliche Grüsse, Ralf |
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973
Anmeldedatum: 01.05.2010 Beiträge: 502 Wohnort: 973
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Verfasst am: 26.05.2010, 10:48 Titel: |
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ralfkannenberg hat Folgendes geschrieben: |
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Die Idee ist die, dass durch natürliche kosmische Strahlung erzeugte ungeladene mBH einen Restimpuls behalten, dass sie gar nicht in der Erde verbleiben können, während es sein könnte - falls der LHC super gut justiert ist (wovon übrigens nicht auszugehen ist) - dass der Restimpuls so klein ist, dass die mBH in der Erde bleiben.
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Ach so, das ist seine Argumentation. Denke ich mal drüber nach. Würde ich auf Anhieb auch erst mal meinen: a) Es ist allerdings selten, daß bei solchen Teilchenversuchen einfach Teilchen stehenbleiben , es muß sowohl eine Energie- als eine Impulsbilanz erfüllt sein und es ist ganz selten daß dabei zufällig Null rauskommt (allenfalls sind besonders schwere Teilchen am langsamsten). Zumindest im Praktikum sind sie immer alle weggeflogen; hätte Rößler eins gemacht, wüßte er das auch. b) durch die Höhenstraklung usw usf entstehen ja fortwährend viel mehr Teilchenkolisionen, sodaß, falls überhaupt der Fall, auch dauernd viele SL entstanden, und es dann ganz egal aller ihrer möglichen oder unmöglichen Schäden auf evtl. wenige vom LHC produzierte überhaupt nicht drauf ankommt. |
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Kondensat
Anmeldedatum: 23.10.2008 Beiträge: 874
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Verfasst am: 26.05.2010, 13:21 Titel: |
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ob etwas unwahrscheinlich ist, ist den "kritikern" egal. für die zählt nur, dass es MÖGLICH ist, langsame MBH´s zu erzeugen. nach deren "argumentation" reicht ja schon ein einziges, um die welt zu vernichten.
deshalb reiten die ja auch die ganze zeit auf dem sog. 0%-risiko-statement rum, eben weil es nie und nirgens eine 100%ige sicherheit gibt. es ist den typen aber total egal, wie absurd das szenario ist....
es sind totale wissenschaftsverweigerer, die, wenn sie es könnten, jegliche forschung abschaffen würden.
ich wette, wenn der LHC durch ist, werden die gleichen leute gegen den ITER vorgehen, der nun endlich im Bau ist.....und danach wird es gegen den ILC gehen. gelangweilte, fanatische mitmenschen finden IMMER was, wogegen sie sein können.....und wenns gerade nix gibt, ists halt der nachbar oder die müllabfuhr, die diese leute "morgens" um 10 uhr aus dem bett poltert.... _________________ resistance is futile.... |
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ralfkannenberg
Anmeldedatum: 22.02.2006 Beiträge: 4788
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Verfasst am: 26.05.2010, 14:05 Titel: |
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Kondensat hat Folgendes geschrieben: | ob etwas unwahrscheinlich ist, ist den "kritikern" egal. für die zählt nur, dass es MÖGLICH ist, langsame MBH´s zu erzeugen. nach deren "argumentation" reicht ja schon ein einziges, um die welt zu vernichten. |
Hallo Kondensat,
dieser Meinung bin ich allerdings auch. Ein einziges würde zunächst reichen, die Welt zu zerstören. Deswegen gerade muss man ja untersuchen, was denn mit diesem einen geschieht.
Und genau das wird in den Sicherheitsanalysen gemacht: Die Produktionsrate wird sichergestellt und dann wird nachgewiesen, dass - je nach Szenario - Weisse Zwerge und/oder Neutronensterne Lebensalter erreichen, die sie nicht erreichen dürften.
Wegen der Produktionsrate muss man sich dabei auf Neutronensterne in Doppelsternsystemen beziehen, etwas präziser - auf Doppelsternsysteme, in denen der Partnerstern ein nicht-entarteter Stern oder ein Weisser Zwerg ist; ein Doppelsternpartner, der selber ein Neutronenstern oder gar ein Schwarzes Loch ist, eignet sich nicht als Sicherheitskriterium.
Und wenn man Doppelsternsysteme nutzt, bei denen der Partnerstern des Neutronensternes ein Weisser Zwerg ist, hat man sogar noch eine schöne unabhängige Möglichkeit, das Alter abzuschätzen, nämlich über die Auskühlrate des Weissen Zwerges; dabei wird natürlich verwendet, dass der Vorläuferstern des Weissen Zwerges weniger Masse als der Vorläuferstern des Neutronensternes hatte, d.h. der Neutronenstern zuerst entstand und somit älter als der Weisse Zwerg ist. Wenn ich also das Alter des Weissen Zwerges zuverlässig bestimmen kann, so weiss ich überdies, dass der Neutronenstern noch älter sein muss.
Kondensat hat Folgendes geschrieben: | deshalb reiten die ja auch die ganze zeit auf dem sog. 0%-risiko-statement rum, eben weil es nie und nirgens eine 100%ige sicherheit gibt. es ist den typen aber total egal, wie absurd das szenario ist.... |
Richtig, aber das bezieht sich nicht auf die Sicherheitsanalysen, sondern auf "sonstige Fehler", beispielsweise ein unerkannter Rechenfehler, ein unerkannter Fehler in den gängigen Theorien oder ein unerkannter systematischer Fehler.
Solche Fehler kann man mit dem Bayes'schen Satz über bedingte Wahrscheinlichkeiten abschätzen; Problem hierbei ist aber, dass man bei der Ungewissheit typischerweise eine sorgfältige Arbeitsweise voraussetzt und den Fehler im Promille-Bereich ansiedelt, was aber im Bayes'schen Satz einen Restfehler von (1/1000)*(1/1000) ~ 10^(-6) ergibt. Sobald nun der normale Fehler kleiner als diese 10^(-6) wird, wird der Summand mit dem Restfehler dominant und somit liefert das Theorem von Bayes für jedes Szenario, völlig unabhängig, wie absurd es ist, einen Restfehler von 10^(-6).
Dies wurde von Toby Ord et al. leider nicht erkannt, aber diese sind ja von Hause aus auch keine Naturwissenschaftler, sondern selbsternannte Risikoforscher. Die Qualität ihrer Vorgehensweise sieht man ja daran, dass sie einen schon ausgezeichnet abgeschätzen Term noch besser abschätzen wollen und den "diffusen" Restterm so belassen wie er ist.
Kondensat hat Folgendes geschrieben: | es sind totale wissenschaftsverweigerer, die, wenn sie es könnten, jegliche forschung abschaffen würden. |
Natürlich. Deswegen "stürzen" sie sich auf jede Arbeit, die ihre "Thesen" unterstützt, ohne zu untersuchen, ob diese Arbeiten überhaupt aussagekräftig sind.
Kondensat hat Folgendes geschrieben: | ich wette, wenn der LHC durch ist, werden die gleichen leute gegen den ITER vorgehen, der nun endlich im Bau ist.....und danach wird es gegen den ILC gehen. |
So ist das. Aktuelles Beispiel ist Eric Penrose, der die vor 10 Jahren untersuchte (und ausgeschlossene) strangelet-Gefahr bei der Inbetriebnahme des RHIC nun auf den LHC anwenden möchte, obgleich dieser viel "heisser" ist und strangelets ausserordentlich kalte Gebilde sind.
Freundliche Grüsse, Ralf |
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973
Anmeldedatum: 01.05.2010 Beiträge: 502 Wohnort: 973
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Verfasst am: 27.05.2010, 02:32 Titel: |
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ralfkannenberg hat Folgendes geschrieben: |
dieser Meinung bin ich allerdings auch. Ein einziges würde zunächst reichen, die Welt zu zerstören. Deswegen gerade muss man ja untersuchen, was denn mit diesem einen geschieht.
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Ja, schon, aber irgendwie muß man sich trotzdem auf wenigstens minimal plausible Betrachtungen beschränken. Sonst könnte ja plötzlich eine neue Dimension aufgehen; der Himel einen Sprung bekommen wo irgendwas rauskommt oder alles reinfällt; wir uns in einer nur labil existierenden Parallelwelt befinden die durch die kleinste Störung kollabiert (solche Theorien gibt es ja, mE totaler Blödsinn)
Rein zufällig könnten bei der Höhenstrahlung dann auch stehenbleibende SL entstehen - von denen eins ausreicht um die Welt zu zerstören. Warum protestiert Herr Rösler nicht erst mal für die Abschaffung der Höhenstrahlung ?
Hier über Cayenne fliegt immer die Ariane. Rein theoretisch könnte die auch abstürzen. Trotzdem bin zBsp ich letztes Jahr von Matury hergezogen, und viele andere Leute auch. Hinreichend neurotisch, kann man weder aus dem Haus gehen weil einem ein Blumentopf oder Dachziegel auf den Kopf fallen kann, noch im Haus bleiben (hier habe ich schon 2 Erdbeben erlebt)
Es ist OK daß Sicherheitsanalysen gemacht werden, auch daß Bürger nicht alles hinnehmen und Bedenken äußern. Aber das muß sachlich bleiben. Eine 100%-ige Sicherheit gibt es für nichts. Man muß das halt abwägen, etwa was sowieso in der Natur viel öfter passiert ist belanglos.
Nun hat Rösler seine Bedenken vorgebracht, jemand hat sich drum gekümmert und sie entkräftet, CERN hat seine Sicherheitsuntersuchung gemacht, also sollte mans jetzt gut sein lassen |
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ralfkannenberg
Anmeldedatum: 22.02.2006 Beiträge: 4788
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Verfasst am: 27.05.2010, 09:04 Titel: |
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973 hat Folgendes geschrieben: | ralfkannenberg hat Folgendes geschrieben: |
dieser Meinung bin ich allerdings auch. Ein einziges würde zunächst reichen, die Welt zu zerstören. Deswegen gerade muss man ja untersuchen, was denn mit diesem einen geschieht.
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Ja, schon, aber irgendwie muß man sich trotzdem auf wenigstens minimal plausible Betrachtungen beschränken. Sonst könnte ja plötzlich eine neue Dimension aufgehen; der Himel einen Sprung bekommen wo irgendwas rauskommt oder alles reinfällt; wir uns in einer nur labil existierenden Parallelwelt befinden die durch die kleinste Störung kollabiert (solche Theorien gibt es ja, mE totaler Blödsinn) |
Hallo Werner,
selbstverständlich. Nur: Warum diesen Fall als "unwahrscheinlich" nicht weiter beachten, obgleich er längst abgesichert ist ?
973 hat Folgendes geschrieben: | Rein zufällig könnten bei der Höhenstrahlung dann auch stehenbleibende SL entstehen - von denen eins ausreicht um die Welt zu zerstören. |
Hier gilt eher die umgekehrte Argumentation, d.h. weil das so unwahrscheinlich ist, taugt es nicht als Sicherheitsargument.
973 hat Folgendes geschrieben: | Warum protestiert Herr Rösler nicht erst mal für die Abschaffung der Höhenstrahlung ? |
Wie er über ein solches Szenario denkt, weiss ich nicht; der von Laien organisierte LHC-Widerstand argumentiert indes so, dass wenn uns die Natur zufälligerweise so eins beschert, haben wir halt "Pech" gehabt. Mit diesem Argumentations-"Trick" können sie sich auf menschengemachte Technologie, die sie grundsätzlich ablehnen (auch wenn sie das natürlich nicht zugeben), beschränken.
Dabei beachten sie aber nicht, dass man auch gegen naturgemachte Ereignisse manchmal etwas unternehmen könnte. Ich habe das in meinen beiden Beispielen des spontanen Sonnenerlöschens - ich begründe das ganz analog zu Herrn Uebbing damit, dass man ja nur einen ganz kleinen Teil der G2 V Sterne im Universum kennt und diese dem systematischen Fehler, dass sie sich in unserer "Nachbarschaft" aufhalten, ausgesetzt sind, so dass unsere Sternentwicklungsmodelle also falsch sein könnten. Als Abhilfe schlage ich somit den Bau von Atomkraftwerken vor, um einen allfälligen Energieausfall wenigstens mittelfristig überbrücken zu können.
Gleiches gilt auch für mein Beispiel der spontanen Wasserumwandlung in eine giftige Phase - die Anomalie des Wassers ist nicht restlos geklärt und überdies kennen wir das Verhalten von Wasser im Wesentlichen nur unter Bedingungen, wie sie auf der Erde bzw. in einigen irdischen Labors herrschen. Hier könnte man also riesige tiefgekühlte Wassertanks bauen und hoffen, dass dieses tiefgekühlte Wasser weniger anfällig auf eine solche spontane Umwandlung ist.
Die selbsternannte LHC-Kritik argumentiert zwar bei ihren absurden Einwänden völlig analog wie in diesen beiden Beispielen, empfindet aber die Nicht-Beachtung ihrer Einwände als "Skandal" und meine beiden Beispiele als "Veralberung", wobei sie bis heute nicht konkret angeben konnten, wo denn überhaupt die Veralberung liegt. Auch mein Schnellzugbeispiel wurde bis heute widerstandsseitig nur für ausgewählte Randbedingungen thematisiert.
Dafür, diese zusätzlichen Atomkraftwerke und unterirdische tiefgekühlte Wassertanks zu bauen, engagieren sie sich aber bis heute nicht. Der Teilchenbeschleuniger ist ihrer Meinung nach also furchtbar böse, die anderen Beispiele - obgleich gemäss ihrer Lieblings-Risikoanalyse von T.Ord et al. mindestens gleich gefährlich - sind ist ihrer Meinung nach Veralberungen.
Wobei ich den Eindruck habe, dass diese Leute nicht einmal verstehen, wie eine grösser-/kleiner-Abschätzung bei Risiken überhaupt funktioniert, d.h. diese Leute haben vermutlich bis heute nicht verstanden, warum beispielsweise das Sonnenerlöschen sowie die Wasserumwandlung gemäss T.Ord et al. ein höheres Restrisiko als der LHC aufweisen. - Ich würde mich sehr freuen, wenn ich mich in dieser Einschätzung irre.
973 hat Folgendes geschrieben: | Nun hat Rösler seine Bedenken vorgebracht, jemand hat sich drum gekümmert und sie entkräftet, CERN hat seine Sicherheitsuntersuchung gemacht, also sollte mans jetzt gut sein lassen |
Nicht nur CERN - es gibt eine unabhängige Sicherheitsanalyse der Herren Professoren Koch, Bleicher und Stöcker: Exclusion of black hole disaster scenarios at the LHC.
Freundliche Grüsse, Ralf |
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Kondensat
Anmeldedatum: 23.10.2008 Beiträge: 874
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Verfasst am: 27.05.2010, 12:45 Titel: |
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ralf...argumente zählen und zählten für die gestalten des "widerstandes" doch noch nie etwas. der lhc gibt deren leben endlich einen sinn. und den werden die sich nicht nehmen lassen...
....sonst springen die doch noch irgendwann von der brücke...
demnach könnte man mal folgende schlagzeile bringen:
"Der LHC rettet Leben" _________________ resistance is futile.... |
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Barney
Anmeldedatum: 19.10.2008 Beiträge: 1538
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Verfasst am: 27.05.2010, 15:50 Titel: |
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leer. Sorry. |
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