Thim: Absence of the relativistic transverse Doppler shift
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patentpruefer



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BeitragVerfasst am: 26.01.2010, 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Alpha Centauri,

Thims triumphaler Ankündigung auf den Chronologs folgend, habe ich mal auf IEEEExplore geschaut, ob die Februar-Ausgabe der IEEE TRANSACTIONS ON INSTRUMENTATION AND MEASUREMENT bereits online verfügbar ist. Tatsächlich findet man dort ab Seite 494 den lange erwarteten Kommentar von Prof. Sfarti, gefolgt von einer Replik von Thim.

Beim Lesen von Sfartis Kommentar löst sich die angebliche SRT-Widerlegung Thims schnell in Wohlgefallen auf: wie schon von AC-Usern richtig festgestellt wurde, kann bei Thims Experiment kein relativistischer Dopplereffekt auftreten, da keine Relativbewegung zwischen Quelle und Empfänger vorliegt:

Sfarti 2010 hat Folgendes geschrieben:
In other words, there cannot be any Doppler effect in the case when
there is no relative motion between the source and the receiver. The
presence of the rotating discs in [Thim 2003] is then irrelevant. Thus, the equation
in [Thim 2003] is incorrect. This explains why no effect was observed. In the
published literature [3]–[5], there is ample experimental confirmation
of the relativistic Doppler effect, in perfect agreement with special
relativity.


Damit, möchte man meinen, hätte sich Thims Einwand erledigt. Der jedoch denkt gar nicht daran, seinen ersehnten Status als Einsteinwiderleger wieder herzugeben:

In klassischster Crank-Manier erwidert Thim, Sfarti hätte den Ausdruck für den relativistischen Dopplereffekt aus Einstein 1905, "“Zur Elektrodynamik bewegter Körper” "falsch abgeschrieben". Schon hier bräuchte man eigentlich nicht mehr weiterlesen, denn ernsthaft zu behaupten, ein Experte wie Sfarti würde eine Formel falsch abschreiben, erledigt sich eigentlich schon durch einen kurzen Blick in Wikipedia.

Tatsächlich sind die Ausdrücke in Einstein 1905 und in Sfarti 2010 zueinander invers, worauf Thim triumphierend feststellt, Sfarti hätte "falsch abgeschrieben". Hätte Thim Einsteins Kapitel bis zum Ende gelesen, hätte er selbst auf des Rätsels Lösung kommen können. Einstein schreibt:

Einstein 1905 hat Folgendes geschrieben:
Nach der hier benutzten Methode können alle Probleme der Optik bewegter Körper gelöst werden. Das Wesentliche ist, daß die elektrische und magnetische Kraft des Lichtes, welches durch einen bewegten Körper beeinflußt wird, auf ein relativ zu dem Körper ruhendes Koordinatensystem transformiert werden. Dadurch wird jedes Problem der Optik bewegter Körper auf eine Reihe von Problemen der Optik ruhender Körper zurückgeführt.


Mit anderen Worten: Um die Situation korrekt zu betrachten, müssen alle Grössen durchgängig auf dasselbe Bezugssystem bezogen werden, Einstein schlägt hier das Ruhesystem des reflektierenden Körpers vor. In Thims Experiment ist dies das augenblickliche Ruhesystem des reflektierenden Scheibenelements. Stellen wir uns also vor, was ein auf dem Element sitzender Beobachter B sieht: B sieht das Licht der Quelle dopplerverschoben auf sich zukommen und sendet dieses Licht unverändert an den Empfänger E weiter. Nach dem Relativitätsprinzip muss dies auch im gemeinsamen Ruhesystem von Quelle und Empfänger gelten.

Möchte B wissen, welche Frequenz E misst, kann er auch den bekannten Ausdruck für den Dopplershift verwenden: $f_E= Doppler(f_B)$. Möchte B weiter wissen, mit welcher Frequenz das Licht von der Quelle ausgesandt wurde, kann er ebenfalls den Ausdruck für den Doppelshift anwendet, muss nun aber - im Unterschied zu oben - die Rolle des Empfängers einnehmen, somit den inversen Ausdruck zum Dopplershift verwenden: $f_B=Doppler^{-1}(f_Q)$. Ineinander eingesetzt ergibt dies: $f_E = f_Q$ - in voller Übereinstimmung mit Thims Messergebnis.

Thim begeht hier nicht anderes als den Kardinalfehler aller Einsteinwiderleger: die Observablen in seiner Betrachtung beziehen sich auf verschiedene Bezugssysteme, bzw. die Grössen werden nicht korrekt zwischen den Systemen transformiert.

Im Grunde genommen beruht Thims Versuch auf dem gleichen Prinzip wie das Doppler-Radar, bei welchem Quelle und Empfänger zu einander ruhen. Somit beziehen sich alle Frequenzen auf das gleiche Bezugssystem, weswegen hier überhaupt kein Rückgriff auf die SRT notwendig ist. Das Doppler-Radar, und damit Thims Versuch, sind daher rein klassisch zu behandeln. Die englische Wikipedia bringt es knapp auf den Punkt:

Wikipedia hat Folgendes geschrieben:
The exact formula for radar doppler shift is the same as that for reflection of light by a moving mirror. There is no need to invoke Einsteins' theory of special relativity, because all observations are made in the same frame of reference.


Das Doppler-Radar gehört zu den absoluten Basics der Mikrowellentechnologie, die man jedem Studenten im Grundstudium beibringt. Es fällt schwer zu glauben und grenzt an einen Skandal, dass Thim seine akademische Karriere auf einem derart mangelhaften Verständnis von Physik aufbauen konnte.

Wie das möglich ist? Nun, Thim gibt in seinem letzten Kommentar auf den Chronologs selbst die Antwort, indem er seine sehr eigenwillige Sicht auf die internationale "Scientific Community" offenbart:

Hartwig Thim hat Folgendes geschrieben:
Der einsprucherhebende Berkeley-Professor Sfarti hat eine Einsteinformel falsch abgeschrieben (die Deutsche Sprache hat er ja nicht gelernt) und sich damit grenzenlos blamiert.


Mit dieser unverschämten Antwort bricht Thim mit jeglicher akzeptablen wissenschaftlichen Etikette. Thim ziert seine Paper jedoch gerne mit seiner Affilation zur Universität Linz:

Zitat:
H. Thim is with the Microelectronics and Microsensors Institute, Johannes Kepler University, Linz 4040, Austria


In Linz sollte man sich eventuell überlegen, ob man seinen guten Namen weiterhin für Thims Peinlichkeiten hergeben möchte.

Wer ist nun Dr. Adriani Sfarti? Googeln ergibt gleich auf Rang 1 mehrere Rezensionen Sfartis auf "Millenium Relativity", welche bei crank.net als "cranky" gelistet ist. Insbesondere behandelt Sfarti in seinem Paper "Famous Errors" Herbert Dingles Fehlschlüsse bzgl. der Reziprozität der Lorentztransformation, die ja bekanntlich ebenfalls einen öffentlich ausgetragenen Disput in "Nature" nach sich zogen.

Im Westen nichts Neues könnte man also sagen....

viele Grüsse
PP


Zuletzt bearbeitet von patentpruefer am 26.01.2010, 17:00, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Orbit



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BeitragVerfasst am: 26.01.2010, 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

patentprüfer
Hab Dank für deinen Beitrag!
Zitat:
Im Westen nichts Neues könnte man also sagen....

Von mir aus gesehen: Im Osten nichts Neues. Very Happy
Orbit
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zeitgenosse



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BeitragVerfasst am: 27.01.2010, 08:35    Titel: Antworten mit Zitat

patentpruefer hat Folgendes geschrieben:
Im Grunde genommen beruht Thims Versuch auf dem gleichen Prinzip wie das Doppler-Radar, bei welchem Quelle und Empfänger zu einander ruhen. Somit beziehen sich alle Frequenzen auf das gleiche Bezugssystem, weswegen hier überhaupt kein Rückgriff auf die SRT notwendig ist.


Beim Dopplerrradar wird die Frequenzänderung des Signals ausgewertet. Diese Aenderung ist von der Relativgeschwindigkeit des zu detektierenden Objektes abhängig. Gemessen wird nur die Radialgeschwindigkeit.

In der Regel kommt dann die nachfolgende Formel zur Anwendung:

f_d = (2v/λ) * cosα

f_d --> Dopplerfrequenz
λ --> Wellenlänge des ausgestrahlten Signals

Gr. zg
_________________
Make everything as simple as possible, but not simpler!
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Thim



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BeitragVerfasst am: 30.01.2010, 02:11    Titel: IEEE comment by Sfarti and rebuttal by thim Antworten mit Zitat

Meine Empfehlung ist, auch meine Stellungnahme auf der nächsten Seite nach Sfarti's Comment zu lesen. Da steht nämlich, dass schon Einstein dieselbe Formel wie ich abgeleitet hat, und zwar Glg. (14). Die lautet wie in meinem IEEE-Artikel aus dem Jahre 2003 genauso:

f' = f [1+v²/c²]/[1-v²/c²] (13) oder (14)

Damit ist eindeutig dokumentiert, dass ich die Einsteinsche (spezielle) Relativitätstheorie richtig angewandt habe.

Der Einwand des Berkeley-Professors Sfarti war fehlerhaft, er hat eine
falsche Gleichung zitiert und nicht die richtige von Einstein, die für die Reflexion eines Radarsignals von einer bewegten Platte gilt.

Herzliche Gruesse,
Hartwig Thim
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Orbit



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BeitragVerfasst am: 30.01.2010, 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

Thim hat Folgendes geschrieben:
Da steht nämlich, dass schon Einstein dieselbe Formel wie ich abgeleitet hat, ...

f' = f [1+v²/c²]/[1-v²/c²]


Diese Formel kann ich aber in Einsteins Originalarbeit...
http://users.physik.fu-berlin.de/~kleinert/files/1905_17_891-921.pdf
...nicht finden.

Orbit
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Thim



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BeitragVerfasst am: 30.01.2010, 13:01    Titel: Radarformel in Einstein's 1905-Artikel Antworten mit Zitat

Die Radarformel steht in Einstein's Originalarbeit am Ende des §7 Theorie des Dopplerschen Prinzips und der Aberration, und zwar auf Seite 915, 3. Gleichung. Sie lautet:

f''' = f'' [1-2v/c xcos(phi) + (v/c)²]/(1-v²/c²)

Diese Formel ergibt dann für den Winkel phi=90° meine Glg. (13), weil
cos(90°) gleich Null ist:

f''' = f''.[1+v²/c²]/[1-v²/c²]

Einstein hat statt c den Großbuchstaben V verwendet und die Frequenzen mit nü bezeichnet, ich habe dafür f geschrieben.
Die Seitenangabe ist für den Artikel 890 - 921 und stammt von
E. Madelung
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Thim



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BeitragVerfasst am: 30.01.2010, 15:31    Titel: Einstein's Radarformel Antworten mit Zitat

Hallo, Jens und ORBIT:

Ich habe da statt f f'' geschrieben, daher eine kleine Korrektur. Diese Formel wurde auch in E. Madelungs Ausgabe mit einem Druckfehler
(Klammer falsch gesetzt) gedruckt. Ich schreibe sie hier nochmals in
korrigierter Form:

f''' = f [1-2v/c . cos(phi) + v²/c²]/(1-v²/c²)

Für phi = 90° (transversaler Dopplereffekt) geht Einstein's Formel in meine Gleichung(13) bzw.(14) im 2003-IEEE-Artikel über, also:

f''' = f[1+v²/c²]/[1-v²/c²]

Experimentell wurde sie nicht bestätigt, sondern es wurde der klassische Ausdruck gemessen:

f''' = f

Herzliche Gruesse, Euer
Hartwig Thim
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Orbit



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BeitragVerfasst am: 30.01.2010, 16:57    Titel: Antworten mit Zitat

Thim hat Folgendes geschrieben:
f''' = f''.[1+v²/c²]/[1-v²/c²]

Haben Sie da nicht zwei Abschreibefehler (Fettschrift) gemacht?
Richtig müsste es doch so heissen:
f''' = f.[1+v²/c²]/[1-v/c]²

Orbit

Nachtrag: gerade sehe ich, dass Sie in Ihrem neusten Beitrag den ersten Fehler korrigiert haben, den zweiten aber noch nicht.
Oder ist das nun ein Druckfehler, wie Sie sagen?
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Thim



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BeitragVerfasst am: 30.01.2010, 17:17    Titel: Einsteinsche Radarformel Antworten mit Zitat

Hallo, ORBIT,

ja, in Einstein's Originalarbeit gibt es tatsächlich einen Druckfehler, im Nenner wurde die Klammer falsch gesetzt. Es muss richtig heissen:

f''' = f [1 + 2v/c.(cos(phi)) + v²/c²][1-v²/c²]

Der Nenner in Einstein's Originalartikel lautet aber fälschlich [1-v/c]². ein Druckfehler. In meiner Stellungnahme zu Sfarti's Comment habe ich
diese Formel mittels Vierervektor abgeleitet, und ebenfalls [1-v²/c²]
erhalten. Darauf können Sie sich 100%ig verlassen.

Mit freundlichen Gruessen,
Hartwig Thim
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Orbit



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BeitragVerfasst am: 30.01.2010, 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

Thim hat Folgendes geschrieben:
Darauf können Sie sich 100%ig verlassen.

Tu ich. Smile
Könnten Sie mir nun noch laienverständlich erklären, was mit f''' gemeint ist und welche Konsequenzen diese Aussage
Thim hat Folgendes geschrieben:
Experimentell wurde sie nicht bestätigt, sondern es wurde der klassische Ausdruck gemessen:

f''' = f

hat?

Orbit
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El Cattivo



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BeitragVerfasst am: 30.01.2010, 18:38    Titel: Re: Einstein's Radarformel Antworten mit Zitat

Thim hat Folgendes geschrieben:
[...]Für phi = 90° (transversaler Dopplereffekt) geht Einstein's Formel in meine Gleichung(13) bzw.(14) im 2003-IEEE-Artikel über, also:

f''' = f[1+v²/c²]/[1-v²/c²][...]

....und für v=0 ergibt sich:

f'''=f

v ist die Relativgeschwindigkeit zwischen Quelle und Empfänger. Ihr Experiment ergab: f'''=f. So what?

v ergibt sich aus: |v_Quelle-v_Sender|.

mfg
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Orbit



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BeitragVerfasst am: 30.01.2010, 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich verstehe. Hab Dank für die Antwort, El Cattivo.
phi und die Relativgeschwindigkeit v sind gekoppelt:
Bei phi = 90° ist die Relativgeschwindigkeit 0.
Man kann den Term mit phi also nicht einfach aus der Formel kippen und so tun als wäre nichts geschehen. Smile
Orbit
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Jens Blume



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BeitragVerfasst am: 30.01.2010, 19:20    Titel: Re: Einstein's Radarformel Antworten mit Zitat

Thim hat Folgendes geschrieben:
... Für phi = 90° (transversaler Dopplereffekt) geht Einstein's Formel ...:

f''' = f[1+v²/c²]/[1-v²/c²]

Experimentell wurde sie nicht bestätigt, sondern es wurde der klassische Ausdruck gemessen:

f''' = f

Herzliche Gruesse, Euer
Hartwig Thim


Ich gehe davon aus, dass in Ihrem Experiment die Sendeantenne tangential bewegt wurde, dann gilt f = f0.

Wenn die Empfangsantenne tangential bewegt wird, müßte sich f = f0/sqrt(1-v²/c²) ergeben.
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Orbit



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BeitragVerfasst am: 30.01.2010, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

Jens Blume
Beim relativistischen Dopplereffekt wird doch nicht wie beim klassischen zwischen der Bewegung des Senders und jener des Empfängers unterschieden.
Orbit
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Thim



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BeitragVerfasst am: 30.01.2010, 20:53    Titel: Bedeutung der Frequenzmessung Antworten mit Zitat

Ja, das kann ich gerne machen:
ein Signal mit der Frequenz f wird vom Sender auf die bewegte Platte (oder z.B. einen fahrenden PKW) eingestrahlt. Wenn das zurückkommende (reflektierte) Signal eine andere Frequenz, mit f''' bezeichnet, aufweist, dann kann man mit diesem "Radar" die Bewegung des bewegten Körpers messen und mit der Formel die Geschwindigkeit v ausrechnen. Für den Winkel phi setzt man den Winkel ein, unter dem das Signal eingestrahlt wird. Meistens wird derselbe Winkel für den reflektierten Strahl genau so gross gewählt (im Radargerät liegen ja Sender und Empfänger eng beisammen). Auf der Autobahn wird der Winkel meist auf 0° oder 180° eingestellt, da ist die Formel einfacher. Für 90° wird die Frequenzänderung (f'''/f) sehr klein, weil in der Formel nur quadratische Terme von v/c übrig bleiben. Das gilt nur für die relativistische Formel, die wir schon besprochen haben. Die klassische Radarformel von Christian Doppler ist einfacher, sie ergibt bei 90°
Messwinkel keine Frequenzänderung, f'''/f = dann gleich Eins.
Dieser Unterschied ist bei 90° leider sehr klein, aber er gibt Aufschluss darüber, welche Formel richtig ist: die relativistische oder die klassische.
In einem Experiment, das bei IEEE im Jahre 2003 erschienen ist, habe ich versucht, mit einem 33GHz-Signal unter 90° den Unterschied zu messen,
dabei kam f'''/f = 1 heraus. Ich habe nun behauptet, dass ich mit diesem Messergebnis f'''/f=1 die relativistische Formel falsifiziert habe, damit
auch die spezielle Relativitätstheorie falsifiziert habe, und darüber wird seit 2003 immer wieder diskutiert, und der Einspruch von Prof. Sfarti
war eine der letzten Diskussionen in dieser Frage.
Herzliche Gruesse, Ihr Hartwig Thim
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