Lichtkegel unter relativistischen Geschwindigkeiten
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dhainz



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BeitragVerfasst am: 27.08.2009, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

Jan hat Folgendes geschrieben:
Es bleiben die reinen Relativitätsfaktoren übrig: f(B)=f(Q)*sqrt und f(B)=f(Q)*1/sqrt .


Guck dir mal folgende Formeln an:

(1a) $f(B)_{ruh}=f(Q)_{bew}\sqrt{1-\frac{v^{2}}{c^{2}}}$ bzw. (1b) $f(Q)_{bew}=\frac{f(B)_{ruh}}{\sqrt{1-\frac{v^{2}}{c^{2}}}}$

(2a) $f(Q)_{ruh}=f(B)_{bew}\sqrt{1-\frac{v^{2}}{c^{2}}}$ bzw. (2b) $f(B)_{bew}=\frac{f(Q)_{ruh}}{\sqrt{1-\frac{v^{2}}{c^{2}}}}$

Was bedeuten die Gleichungen? D.h. was ist der physikalische Unterschied zwischen den beiden Q-Werten und den beiden B-Werten? Warum gibt es jeweils 2 davon? Wie werden diese gemessen? Welche Werte hat Freund hergeleitet, welche Epstein? Ein paar Tipps gibt es von Lorentz hier....

Wenn du das herausgefunden hast, gibts keine Paradoxien mehr...

mfg
Dietmar
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Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. Friedrich Nietzsche
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Jan



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BeitragVerfasst am: 28.08.2009, 10:45    Titel: Die ausführliche Antwort Antworten mit Zitat

Hallo Dietmar,

danke für die Formelzusammenstellung! Ok, diesmal mach ich eine ausführliche Antwort.

Vorbemerkung: die Paradigmen von Lorentz, die Du in dem referenzierten Beitrag zitierst, sind mir völlig klar. Weil ich sie letztes Jahr hier im Forum (unter kräftiger Mithilfe von "Ich") selber durchgerechnet habe und genau das feststellen mußte, was auch Lorentz demonstriert: wenn man Lichtsignale oder Uhren in einem Raumschiff hin- und herbewegt und dabei die Zeiten mißt, macht es überhaupt keinen Unterschied, wenn man die zu messenden Zeiten unter der Annahme berechnet, dass das Raumschiff sich in einem Inertialsystem (oder Äther) befindet, oder unter der Annahme, dass das Raumschiff sich mit relativistischer Geschwindigkeit durch das Inertialsystem (Äther) bewegt. Zwar sind die einzelnen Faktoren in der Rechnung unterschiedlich, aber in der Summe (nach korrekter Anwendung der Lorentz-Transformation und aller damit verbundenen Effekte) kommen immer die gleichen Meßwerte raus.
Wie Du selbst in Deinem Beitrag Lorentz zitierst:
Zitat:
Und wie in den Arbeiten von Lorentz üblich schreibt er natürlich auch (in der 2. Vorlesung), dass er den Äther (LET) lieber hat als die Relativierung von Raum und Zeit (SRT). Allerdings erklärt Lorentz gleich, dass dies für die Physiker nicht sonderlich relevant sei, denn die sind zufrieden, wenn die Berechnungen in den Systemen alle gleich ablaufen[Hervorhebung von mir].


Bedeutung für das vorliegende Paradigma. Im vorliegenden Fall soll bei gegebener Signalfrequenz f und gegebenem v berechnet werden, welches f zwei Raumschiffe A und B im Vorbeiflug (transversaler Dopplereffekt) jeweils messen werden. Dabei muss es völlig egal sein, ob wir diese Berechnungen unter der Annahme durchführen, dass Raumschiff A im Inertialsystem ruht, oder dass Raumschiff B im Inertialsystem ruht, oder dass beide sich zu einem beliebigen Inertialsystem von Beobachter C bewegen. Laut SRT gibt es per Definition kein ausgezeichnetes Koordinatensystem; jedes Koordinatensystem ist gleichermaßen ein korrekter Teilausschnitt des gesamten 4-dimensionalen Raum-Zeitgefüges. Beweis: die "Berechnungen in den Systemen" (unterschiedlichen Inertialsystemen) führen IMMER zu eindeutigen und identischen Ergebnissen.

Beispiel zur Orientierung. Ich erinnere hier an das naheliegende Beispiel des longitudinalen Dopplereffekts (zwei Raumschiffe fliegen direkt aufeinander zu und senden dabei Signale einer bestimmten Frequenz aus): es ist für das zu berechnende Ergebnis der beim Empfänger gemessenen Signalfrequenz völlig egal, ob die Berechnung im Inertialsystem von Raumschiff A oder Raumschiff B gemacht wird. Obwohl im ersten Fall (A in Ruhe) angenommen wird, dass die Zeit in B und damit auch das Signal von B dilatiert ist UND aufgrund der Zeitdilatation B das einkommende Signal von A auch noch als höherfrequent mißt. Diese Unterschiede werden durch die unterschiedlichen Ausprägungen des Dopplereffekts jeweils genau konterkariert. Folge: wenn wir von (A in Ruhe) ausgehen, berechnen wir die von B gemessene Frequenz als identisch mit der von A gemessenen. Genau deswegen können wir auch von (B in Ruhe) ausgehen. In dem Fall ist die Zeit in A dilatiert, aber in der Summe kommen für A und B genau die gleichen Frequenzen raus.

Und so ist es in der SRT (und LET, was das angeht), bisher immer. Völlig egal, ob ich beliebige physikalische Werte im Inertialsystem von A, von B oder sonst irgendeinem berechne; in jedem einzelnen Inertialsystem werde ich stets genau die Messwerte berechnen, die ich auch in jedem anderen Inertialsystem berechnen würde. Das war ja das Problem für die LET: dass sie keine Methode angeben konnte, mit der irgendwelche Meßwerte eines im postulierten, ausgezeichneten Ätherkoordinatensystem ruhenden Objekts andere Werte annehmen würden als in einem zum Äther relativistisch bewegten Objekt.

Konkrete Berechnung des Beispiels

Aufgabenstellung. So, und jetzt machen wir diese Berechnungen mit den von Dir dankenswerterweise noch mal zusammengestellten Formeln. Die Raumschiffe heißen diesmal (B) und (Q), damit sie zu den Formeln passen. Diese beiden baugleiche Raumschiffe bewegen sich auf gerader Linie, aber mit genügend großem Abstand mit der relativen Geschwindigkeit v=200.000 km/s aneinander vorbei. Sie senden eine festgelegte Radio-Langwellenfrequenz von 30.000 hz aus (10-km-Welle). Daher setzen wir für die Sendefrequenz f(B)=f(Q)=30.000 hz. Die beiden Raumschiffe messen während des Vorbeiflugs die vom anderen Raumschiff ausgestrahlten Langwellenschwingungen für die festgelegte Zeit von einer Sekunde. Sie machen dies, indem sie die Wechselstromspitzen, die die Radiofrequenzen in der entsprechenden Antenne induzieren, einzeln hochzählen. (Was technisch, soweit ich sehe, absolut kein Problem darstellt). Nachdem sie die während einer Sekunde eingegangenen Wellenfronten gemessen haben (und damit die Frequenz der Radioschwingung in Hertz bestimmt haben), senden sich die Kapitäne der Raumschiffe einen Funkspruch hinterher und teilen sich ihre jeweiligen Messergebnisse mit. Frage: welche Messergebnisse werden sich die Kapitäne mitteilen?

Berechnung 1. Inertialsystem. Wir setzen die Werte in die obigen Formeln von Dir ein. Bei einem v=200.000 km/s hat der Term sqrt(1-(v^2/c^2) den Wert 0.745. Wir gehen zur Berechnung als erstes davon aus, dass Raumschiff B im Inertialsystem ruht (Obere Reihe der Formeln). Wir berechnen mit (1a) als Frequenz, die Raumschiff B von Raumschiff Q empfängt: f(B)ruh=30.000 * 0,745=22.350. Raumschiff B empfängt von Q in dem Messfenster von 1 Sekunde 22.350 Radiowellen-Schwingungen. Dann berechnen wir mit (1b) die Anzahl der Schwingungen, die das bewegte Raumschiff Q von B aufzeichnen wird. f(Q)bew=30.000 / 0,745=40268 Schwingungen. Raumschiff Q empfängt von B in dem Messfenster von 1 Sekunde 40268 Radiowellen-Schwingungen. Bon! Die beiden Kapitäne werden sich also die folgenden Funksprüche schicken. Von B an Q: "Alter, was ist los? Du sendest ja nur mit schlappen 22350 Wellen / Sekunde!". Von Q an B: "Sach mal, seid ihr auf Speed, oder was? Ihr sendet ja mit 40268 Hz!".

Berechnung 2. Inertialsystem Jetzt machen wir die Gegenrechnung und gehen davon aus, dass Raumschiff Q im Inertialsystem ruht. (Untere Reihe der Formeln). Diesmal berechnen wir mit (2a) als Frequenz, die Raumschiff Q von Raumschiff Q empfängt: f(Q)ruh=30.000 * 0,745=22.350. Diesmal empfängt Raumschiff Q von B in dem Messfenster von 1 Sekunde 22.350 Radiowellen-Schwingungen. Dann berechnen wir mit (1b) die Anzahl der Schwingungen, die das bewegte Raumschiff B von Q aufzeichnen wird. f(B)bew=30.000 / 0,745=40268 Schwingungen. Jetzt empfängt Raumschiff B von Q in dem Messfenster von 1 Sekunde auf einmal 40268 Radiowellen-Schwingungen! Wenn wir zur Berechnung der gefragten Frequenz das Inertialsystem wechseln, ändern sich die berechneten Werte für die gemessenen Frequenzen! . In diesem Fall würde Q an B senden: "Djongs, wat is loouse? Schlappe Batterie, woll? Eure Sendefrequenz ist ja total lütte 22.350 Hz" und B an Q : "Habt Ihr neue Dilithium-Kristalle eingelegt? Eure Sendefrequenz ist ja völlig übersteuerte 40268 Hz!"

Diskussion SRT. So, Dietmar, da sind wir uns doch einig: das darf nicht passieren! Im vorliegenden Fall der Frequenzübermittlung bei transversalem Dopplereffekt ergeben sich beim Wechsel des Intertialsystems unterschiedliche Meßwerte. Die SRT kann hier (im Gegensatz zum longitudinalen Dopplereffekt) keine eindeutige Angabe darüber machen, welche Frequenz die beiden Raumschiffe empfangen werden - mal ist sie hoch, mal ist sie niedrig. Es können aber nicht beide richtig sein. Wenn die beiden Raumschiffe aneinander vorbeigeflogen sind, werden sie beide genau einen Meßwert gemessen haben und sich diesen jeweils mitteilen. Die SRT ist nicht in der Lage, diesen Meßwert anzugeben. Sie führt, falls die von mir vorgeschlagenen und von Dir oben noch mal zusammengestellten Formeln korrekt sind, zu widersprüchlichen Ergebnissen. Das wäre ein Problem für die SRT.

Diskussion LET. Für die LET wäre es dagegen kein Problem, sondern eine Lösung - nämlich für die über hundert Jahre alte Frage, wie denn dieser hypothetische Äther wohl empirisch messbar gemacht werden kann. Angenommen, im vorliegenden Beispiel ruht eins der beiden Raumschiffe im Äther, das andere bewegt sich mit 200.000 km/s durch denselbigen. Wir wissen aber nicht, welches der beiden Raumschiffe im Äther ruht. Dann können wir die beiden obigen Berechnungen in dem folgenden Sinne durchführen: Falls Raumschiff B im Äther ruht, werden die in den Funksprüchen übermittelten Messwerte f(B) und f(Q) die Werte nach dem oberen Teil der Formel annehmen. Falls dagegen Raumschiff Q im Äther ruht, werden die übermittelten Messwerte die Werte nach dem unteren Teil der Formel annehmen. Nur einer von beiden wird eintreten, und nach der empirischen Durchführung der Messung wissen wir auch, welches von den beiden Raumschiffen tatsächlich im Äther ruht. (Nämlich dasjenige, dessen Zeit nicht dilatiert ist, sondern in Standard-Äther-Time läuft). Die LET macht hier keine widersprüchlichen Aussagen, und sie hat ein konkretes, empirisch testbares Verfahren, die Bewegung von Objekten relativ zum Äther zu messen - und damit auch das Ätherkoordinatensystem selbst zu bestimmen. Na, das sind doch mal aufregende Neuigkeiten!

Helmut, danke für Deinen Beitrag! Die Zeitdauer des transversalen Dopplereffekts ist nicht 0 - allerdings ziemlich kurz, wenn zwei Raumschiffe mit minimalem Abstand und v=200.000 km/s aneinander vorbeidübeln. Wenn sie dagegen einen großen Abstand haben (z.B. 100.000 km voneinander entfernt aneinander vorbeifliegen), dann geht der longitudinale Dopplereffekt in einer sanften U-Kurve in den transversalen über und dann wieder zurück in den longitudinalen. Ich meine, dass bei Freund die entsprechenden Formeln und auch grafische Berechnungsbeispiele angegeben sind. Jedenfalls ist der transversale Dopplereffekt empirisch gut nachgewiesen; es gibt ihn also wirklich. Smile

Viele Grüße allerseits
Jan
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Aragorn



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BeitragVerfasst am: 28.08.2009, 13:13    Titel: Re: Die ausführliche Antwort Antworten mit Zitat

Jan hat Folgendes geschrieben:
Die Zeitdauer des transversalen Dopplereffekts ist nicht 0 - allerdings ziemlich kurz, ...

Das habe ich ja auch nicht behauptet. Ich sprach vom "rein transversalen Doppler". Der transversale und longitudinale Doppler ist immer vorhanden. Nur ist der transversale Doppler bei sehr großer Entfernung von Sender und Quelle gleich Null und wird bei Annäherung immer größer. Beim longitudinale Doppler ist es umgekehrt. Ineinander übergehen tut da also nichts.

http://img530.imageshack.us/img530/2359/doppler.gif

Gruß Helmut
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Erik



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BeitragVerfasst am: 28.08.2009, 14:19    Titel: Re: Die ausführliche Antwort Antworten mit Zitat

Jan hat Folgendes geschrieben:

Berechnung 1. Inertialsystem. Wir setzen die Werte in die obigen Formeln von Dir ein. Bei einem v=200.000 km/s hat der Term sqrt(1-(v^2/c^2) den Wert 0.745. Wir gehen zur Berechnung als erstes davon aus, dass Raumschiff B im Inertialsystem ruht (Obere Reihe der Formeln). Wir berechnen mit (1a) als Frequenz, die Raumschiff B von Raumschiff Q empfängt: f(B)ruh=30.000 * 0,745=22.350. Raumschiff B empfängt von Q in dem Messfenster von 1 Sekunde 22.350 Radiowellen-Schwingungen. Dann berechnen wir mit (1b) die Anzahl der Schwingungen, die das bewegte Raumschiff Q von B aufzeichnen wird. f(Q)bew=30.000 / 0,745=40268 Schwingungen. Raumschiff Q empfängt von B in dem Messfenster von 1 Sekunde 40268 Radiowellen-Schwingungen.


Womit aus der Frequenz, auf der Q sendet, plötzlich die Frequenz geworden ist, die Q von B empfängt und umgekehrt, die Frequenz,
die B empfängt wird zur Sendefrequenz von B. Durch Umstellen ändert sich nicht die Bedeutung der Formelzeichen.
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dhainz



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BeitragVerfasst am: 28.08.2009, 16:07    Titel: Re: Die ausführliche Antwort Antworten mit Zitat

Hallo Jan,

Ich darf dich darauf hinweisen, dass ich dir mehrere Fragen gestellt habe: "Was bedeuten die Gleichungen? D.h. was ist der physikalische Unterschied zwischen den beiden Q-Werten und den beiden B-Werten? Warum gibt es jeweils 2 davon? Wie werden diese gemessen? Welche Werte hat Freund hergeleitet, welche Epstein?"

Du hast keine beantwortet, obwohl (wie man sehen wird) du den Sinn der jeweiligen b-Gleichungen nicht kennst. Und meine Hinweise auf Lorentz hatten nichts mit der LET zu tun, sondern ich wollte dich dort auf die Behandlung der Symmetrie der Zeitdilatation im Rahmen der SRT hinweisen. Ist aber leider völlig danebengegangen... Also zu deiner Rechnung, wo die Überschriften schon falsch sind:

Zitat:
Berechnung 1. Inertialsystem.....Berechnung 2. Inertialsystem.


Also, meine Zeilen sind nicht nach "Inertialsystemen", sondern nach Situationen unterteilt. Das heißt in 1a und 1b wird der Emissionsvorgang von Q nach B behandelt, denn du kannst nicht mittendrinnen die Bedeutung der Variablen ändern.... Hingegen das Signal von B nach Q kommt erst in der 2 Zeile bei 2a und 2b....

Zitat:
Wir berechnen mit (1a) als Frequenz, die Raumschiff B von Raumschiff Q empfängt: f(B)ruh=30.000 * 0,745=22.350. Raumschiff B empfängt von Q in dem Messfenster von 1 Sekunde 22.350 Radiowellen-Schwingungen.


1a stimmt.

Zitat:
Dann berechnen wir mit (1b) die Anzahl der Schwingungen, die das bewegte Raumschiff Q von B aufzeichnen wird. f(Q)bew=30.000 / 0,745=40268 Schwingungen.


Wie gesagt, bei 1b handelt es sich bloß um die Umkehrung von B - bei der gleichen physikalischen Situation. Das heißt f(Q)bew wird sowohl in 1a als auch 1b definitionsgemäß 30000 ergeben; und f(B)ruh ist in 1a und 1b definitionsgemäß 22.350. Also die richtige Rechnung für 1b ist f(Q)bew=22350 / 0,745=30000.

Zitat:
Diesmal berechnen wir mit (2a) als Frequenz, die Raumschiff Q von Raumschiff Q empfängt: f(Q)ruh=30.000 * 0,745=22.350.


Das soll wohl heißen: Raumschiff Q von Raumschiff B. Aber die Rechnung ist richtig.

Zitat:
Dann berechnen wir mit (1b) die Anzahl der Schwingungen, die das bewegte Raumschiff B von Q aufzeichnen wird. f(B)bew=30.000 / 0,745=40268 Schwingungen.


Statt 1b wolltest du wohl 2b schreiben. Und nein, die richtige Rechnung lautet f(B)bew=22350 / 0,745=30000. Begründung wie unter 1b.

Zusammenfassung: Jeder misst die eigene Sendefrequenz mit 30000, während die Frequenz des jeweils anderen bei 22350 liegt. Also eine schöne symmetrische Rotverschiebung und das war der Sinn meiner Formeln.

So, wo kommen deine 40268 Schwingungen her, welche bei mir überhaupt nicht aufscheinen? Die kommen von daher, weil dir nicht die Messvorschriften bekannt sind, welche bestimmen, wann man nun mit gamma multiplizieren oder dividieren muss. Also: Dort wo "ruh" dabei steht, wird mit mindestens 2 Uhren die Zeitdilatation (und damit die Frequenz) der anderen "bew" Uhr bestimmt - es wird also multipliziert. Wobei von letzterer deswegen immer nur eine Uhr benötigt wird, da diese mit dem jeweiligen Sender/Empfänger mitbewegt ist. Umgekehrt wird dividiert, da bei den beiden ruh-Uhren (aus Sicht des anderen Systems) aufgrund ihres räumlichen Abstandes voneiander ihre Asynchronität aufgrund der Relativität der Gleichzeitigkeit berücksichtigt werde muss.

mfg
Dietmar
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Jan



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BeitragVerfasst am: 30.08.2009, 11:13    Titel: Indizes Antworten mit Zitat

Hallo Dietmar,
ich brüte jetzt schon eine Weile über Deiner Antwort. Irgendwie mißverstehen wir uns, ich weiß aber noch nicht so recht, an welcher Stelle. Bei Deinen vier Formeln: steht dort (B) für "Signalempfänger" und (Q) für Signalsender? (Das wären die Indizes, die Epstein benutzt). Oder sollen B und Q wie bei meiner Aufgabendefinition die beiden Raumschiffe B und Q kennzeichnen? Da Du schreibst:
Zitat:
Das soll wohl heißen: Raumschiff Q von Raumschiff B. Aber die Rechnung ist richtig.
...scheinst Du ebenfalls davon auszugehen, dass es hier um zwei Raumschiffe B und Q geht. Nehme ich mal an.

Dann schreibst Du:
Zitat:
Also, meine Zeilen sind nicht nach "Inertialsystemen", sondern nach Situationen unterteilt. Das heißt in 1a und 1b wird der Emissionsvorgang von Q nach B behandelt, denn du kannst nicht mittendrinnen die Bedeutung der Variablen ändern.... Hingegen das Signal von B nach Q kommt erst in der 2 Zeile bei 2a und 2b....

Gut, das ist zwar nicht mein Paradigma. Da gibt es seit inzwischen 8 Tagen immer die gleiche Fragestellung: es gibt eine Situation: zwei Raumschiffe fliegen transversal aneinander vorbei, senden beide kontinuierliche Signale aus und messen gegenseitig in dieser einen Situation die Sendefrequenz des jeweiligen anderen.

Diese eine Situation wird zweimal berechnet: beim ersten Mal kennzeichnet das eine Raumschiff das Inertialsystem, beim zweiten Mal das andere Raumschiff. Das heißt auch: jeder Wert wird doppelt berechnet. Das ist Voraussetzung dafür, dass Inkonsistenzen beim Wechseln des Koordinatensystems nachgewiesen werden können.

Ich führe jetzt noch mal genau auf, mit welchem Sinn ich die von Dir zusammengestellten Formeln verwendet habe:
1. als Ruhesystem wird Raumschiff B gesetzt, damit ist die Eigenzeit von Q als dilatiert zu berechnen:
1 a) Welche Frequenz der von Q gesendeten Signale misst B?
1 b) Welche Frequenz der von B gesendeten Signale misst Q?

2. Als Ruhesystem wird Raumschiff Q gesetzt, damit ist die Eigenzeit von B als dilatiert zu berechnen:
2 a) Welche Frequenz der von B gesendeten Signale misst Q?
2 b) Welche Frequenz der von Q gesendeten Signale misst B?

Das ist auch die übliche Form für Formeln zur Berechnung von Doppler-Effekten. Der linke Teil von beliebigen Dopplergleichungen "f(xy)"= kennzeichnet immer die Empfangsfrequenz von Objekt xy, der rechte Teil der Formel kennzeichnet immer die Sendefrequenz des signalgebenden Objekts (in Eigenzeit) und die jeweiligen Dopplereffekte und Dilatationseffekte, die berücksichtigt werden müssen, um das Empfangsergebnis zu berechnen.

Die Sendefrequenz der beiden Raumschiffe wird von mir einmal am Anfang des Experiments definiert:
Zitat:
Sie senden eine festgelegte Radio-Langwellenfrequenz von 30.000 hz aus (10-km-Welle). Daher setzen wir für die Sendefrequenz f(B)=f(Q)=30.000 hz.


Also, Erik, möglicherweise müssen sowohl Dietmar als auch ich hier noch genauer indexieren, um solche Missverständnisse wie das Deinige zu vermeiden. Dann müssten wir z.B. "f(X)empf = f(Y)send * blabla" schreiben. Wäre damit Deine Anmerkung zufriedenstellend aufgeklärt?

So, Dietmar, jetzt zurück zu Deiner Interpretation Deiner Formeln.

In Deiner ersten Zeile wird der Emissionsvorgang von Q nach B behandelt. Du berechnest zwei Frequenzen: 1a) f(B)ruh - das ist offensichtlich die Frequenz, die Raumschiff B mißt, wenn es das Signal von Q auswertet. Was soll jetzt aber die zweite Frequenz 1b) f(Q)bew darstellen? Scheinbar ja nicht die Frequenz, die Q messen würde, wenn es die Radiowellen von B auswertet (das wären 40268), sondern seine eigenen Sendefrequenz. Stimmt, seine eigene Sendefrequenz ist per Definition 30.000 Schwingungen pro Sekunde Eigenzeit. Dafür braucht es keine Formel, das wird am Anfang einmal definiert. Aber gut.

Das heißt, in Deiner ersten Situation misst das Raumschiff in Ruhe (B) die dilatierte Frequenz des bewegten Raumschiffs (Q), und das bewegte Raumschiff misst seine eigene, vermeidet es aber, als bewegtes Raumschiff die Frequenz des ruhenden Raumschiffs zu bestimmen - tut also nicht das, was ich in den letzten Beiträgen immer und immer thematisiert habe.

In Deiner zweiten Situation ist dann Raumschiff Q in Ruhe und misst die dilatierte Frequenz von Raumschiff B, während Raumschiff B (unnötigerweise) seine eigene Sendefrequenz bestimmt.

Und (Hosianna!) schon gibt es kein Paradox mehr! Dietmar! Das ist doch auch ganz klar. Du weigerst Dich mit Deinem Verständnis Deiner Formelbatterie einfach, die Frequenz zu bestimmen, die das bewegte Raumschiff beim Empfang des Signals des ruhenden Raumschiffs misst. Wenn Du jeden übermittelten Wert nur einmal misst und ansonsten unnötigerweise noch mal den Kehrbruch zur Überprüfung der eigenen Sendefrequenz durchnudelst, dann sind doch gar nicht die Zahlen da, die für ein Paradox auch nur sorgen könnten.

Das heißt, wenn ich Dich richtig verstehe, sagst Du mir das Folgende:
"Jan, Du berechnest da ein Paradox, aber das liegt nur daran, dass Du nicht so rechnest wie ich. Ich rechne einfach um das Paradox herum, und dann gibt es auch keins mehr!" Hey, wozu sich das Leben unnötig schwer machen? Man muss auch mal Fünfe gerade sein lassen! Genau.

Nein, tut mir leid, das ist noch keine "Widerlegung" meines vorgerechneten Paradoxons, das ist eine "Verleugnung" desselben. ("Weil nicht sein kann, was nicht sein darf..."). Ich möchte Dich bitten, Dich der von mir gestellten Frage noch einmal ernsthaft zu widmen. Sie lautet
Zitat:
"Wenn der Empfänger bewegt ist und der Sender ruht, welche Frequenz empfängt dann der Empfänger?"


Meine Antwort ist 40268. Der Sender sendet kontinuierlich Radiowellen mit 30.000 Schwingungen pro Sekunde Eigenzeit ab. Da der Sender ruht, ist seine Eigenzeit undilatiert. Der Empfänger zeichnet für eine Sekunde seiner Eigenzeit die ankommenden Signale auf. Seine Eigenzeit ist allerdings dilatiert, eine seiner Sekunden dauert 1.34 Sender-Sekunden. In 1,34 Sekunden zeichnet der Empfänger daher nicht nur 30.000, sondern 40.268 einlaufende Radiowellen auf.

Und erzähl mir jetzt bitte nicht, dass man das Experiment ja auch ganz anders, irgendwie mit synchronisierten Uhren machen könnte, und dann würde das nicht passieren. Musst Du mir bei Gelegenheit erklären, kann ja alles sein. Ich mache diese Mess-Situation aber fieser Weise genau so wie beschrieben. Das ist eine ganz normale, experimentell völlig problemlos umzusetzende Messanordnung - die den interessanten Nebeneffekt hat, dass die SRT mit ihr nicht klarkommt, also nicht zu eindeutigen Ergebnissen unabhängig vom gewählten Koordinatensystem.

Kommen wir zu Deiner Schlussbemerkung:

Zitat:
So, wo kommen deine 40268 Schwingungen her, welche bei mir überhaupt nicht aufscheinen? Die kommen von daher, weil dir nicht die Messvorschriften bekannt sind, welche bestimmen, wann man nun mit gamma multiplizieren oder dividieren muss.


Na, mal gucken.

Zitat:
Also: Dort wo "ruh" dabei steht, wird mit mindestens 2 Uhren die Zeitdilatation (und damit die Frequenz) der anderen "bew" Uhr bestimmt - es wird also multipliziert.


Wozu brauchst Du hier zwei Uhren? Frequenzen von Wellen sind Schwingungen pro Zeit (gucks oben bei Zeitgeist nach). Im vorliegenden Fall kriegst Du die Schwingungen freibleibend über die Antenne rein, und fürs Verstreichen der Zeit klemmst Du eine Uhr an die Antenne, die zum rechten Zeitpunkt des transversalen Durchgangs die Schwingungs-Auszählung startet und nach einer Sekunde Eigenzeit die Auszählung wieder stoppt. Die bis dahin aufgenommenen Schwingungen geben die Frequenz in Hz wieder - weil per Definition Frequenzen in Schwingungen pro einer Sekunde als Hz gekennzeichnet werden. Das ist eine völlig korrekte Messanordung zum Ermitteln der Frequenzen der hier interessierenden Radiowellen.

Zitat:
Wobei von letzterer deswegen immer nur eine Uhr benötigt wird, da diese mit dem jeweiligen Sender/Empfänger mitbewegt ist. Umgekehrt wird dividiert, da bei den beiden ruh-Uhren (aus Sicht des anderen Systems) aufgrund ihres räumlichen Abstandes voneiander ihre Asynchronität aufgrund der Relativität der Gleichzeitigkeit berücksichtigt werde muss.


Deinen Versuchsaufbau musst Du mir bei Gelegenheit mal erläutern. Du bist irgendwie immer noch bei der Aussage von Freund hängengeblieben und bemühst Dich durch ungewöhnliche Klimmzüge, das irgendwie in Deinen Experimenten abzubilden. Ist unnötig. Freund hat sich hier schlicht verhauen.

Freund hat Folgendes geschrieben:
Der Empfänger [Raumschiff B] ist in einem System, in welchem der Sender [Raumschiff A] ruht, der Zeitdilatation unterworfen. Er empfängt daher weniger Wellenfronten pro Sekunde (Senderzeit), seine Empfangsfrequenz verringert sich von v auf v*Wurzel(1-ß^2).


Beantworten wir am konkreten Experiment einfach mal die folgende Frage: Wieviele Wellenfronten pro Sekunde Senderzeit erhält der dilatierte Empfänger (Raumschiff B) denn nun? Klar, das sind 30.000. In einer Sekunde Senderzeit schlabbern 30.000 Langwellen durch den Äther und lösen in der Antenne des Empfängers 30.000 Signale aus, die in der Apparatur hochgezählt werden. Der Empfänger empfängt nicht weniger Wellenfronten pro Sekunde Senderzeit, er empfängt ganz genau so viele Wellenfronten pro Sekunde Senderzeit wie der Sender so aussendert. Das liegt daran, dass der Sender in Ruhe ist und überall im Inertialsystem die Maßeinheiten des Senders gleichermaßen gültig sind.

Insofern liegt Freund zumindest im vorliegenden Experiment falsch. Das, was dilatiert ist, ist nicht die Anzahl der Wellenfronten, die pro Sekunde Senderzeit auf die Antenne treffen. Sondern die Uhr, die eine Sekunde abzählt, bis der Wellenaufzeichnungsvorgang abgebrochen wird. Und da die Wellenfronten pro Sekunde Senderzeit 30.000 sind, die Empfängeruhr aber 1.34 Sekunden (Senderzeit) misst, sind in dieser Zeitspanne 40268 Wellen auf der Antenne aufgeschlagen und haben die entsprechende Menge Signale ausgelöst. Und damit beträgt die gemessene Frequenz 40.268 Hz.

Uff! Mal gespannt. Gibt es denn noch andere Meinungen zum Thema?

Viele Grüße allerseits
Jan
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Erik



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Beiträge: 565

BeitragVerfasst am: 30.08.2009, 11:58    Titel: Re: Indizes Antworten mit Zitat

Jan hat Folgendes geschrieben:

Also, Erik, möglicherweise müssen sowohl Dietmar als auch ich hier noch genauer indexieren, um solche Missverständnisse wie das Deinige zu vermeiden. Dann müssten wir z.B. "f(X)empf = f(Y)send * blabla" schreiben. Wäre damit Deine Anmerkung zufriedenstellend aufgeklärt?


Nein, ich bin völlig mit Dietmar einig, daß du nur jeweils die erste Hälfte richtig berechnet
hast und in der zweiten einen recht elementaren Fehler machst, indem du die Formeln umstellst
und gleichzeitig die Bedeutung der Variablen änderst. Das steht schwarz-auf-weiß in diesem
Satz von Dir:

Zitat:

Dann berechnen wir mit (1b) die Anzahl der Schwingungen, die das bewegte Raumschiff Q von B
aufzeichnen wird. f(Q)bew=30.000 / 0,745=40268 Schwingungen. Raumschiff Q empfängt von B in
dem Messfenster von 1 Sekunde 40268 Radiowellen-Schwingungen.


Obwohl in dem Abschnitt unmittelbar vorher dasselbe f(Q)=30000Hz die von dir definierte
Sendefrequenz war. Hier wiederholst du es nochmal:


Zitat:

Ich führe jetzt noch mal genau auf, mit welchem Sinn ich die von Dir zusammengestellten Formeln verwendet habe:
1. als Ruhesystem wird Raumschiff B gesetzt, damit ist die Eigenzeit von Q als dilatiert zu berechnen:
1 a) Welche Frequenz der von Q gesendeten Signale misst B?
1 b) Welche Frequenz der von B gesendeten Signale misst Q?



Das ist falsch. b ist eine triviale Umstellung von a, sie bedeuten beide dasselbe. Außerdem,
weder Gleichungspaar 1 noch 2 erfordert die Festlegung irgendeines Raumschiffes als Ruhesystem.

Ich weiß aber nicht wie ich das besser erklären soll, als Dietmar es
bereits getan hat. Du mußt von der Vorstellung weg, 1a und 1b beschrieben unterschiedliche
physikalische Sachverhalte im selben IS und 2b, 2a beschrieben jeweils dieselben Prozesse
im anderen IS. Das ist falsch. a und b beschreiben jeweils denselben Sachverhalt unabhängig
vom IS und zwar in zwei verschiedenen Situation jeweils für Gln. 1 und 2.

Dein Mißverständnis scheint mir irgednwie auf deiner Annahme zu beruhen, man müßte erstmal ein Raumschiff
als Inertialsystem festlegen. Darauf, daß beide Formelgruppen nichts mit irgendwelchen
Inertialsystemen zu tun haben, hat dich Dietmar auch schon hingewiesen.
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Erik is offline Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Jan



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BeitragVerfasst am: 31.08.2009, 10:49    Titel: Dietmars 3. und 4. Formelgruppe Antworten mit Zitat

Hallo Erik,
Hm. Kann ja gut sein, dass ich mich doof anstelle. Ich bin keineswegs davon überzeugt, dass die vorliegende Problemstellung tatsächlich nicht im Rahmen der SRT gelöst werden kann. Und bin durchaus neugierig darauf, wie auch diesmal alles wieder hinkommt. Trotzdem verstehe ich Dietmars und Deine Argumente noch nicht.

1. Du schreibst:

Zitat:
Zitat:

Ich führe jetzt noch mal genau auf, mit welchem Sinn ich die von Dir zusammengestellten Formeln verwendet habe:
1. als Ruhesystem wird Raumschiff B gesetzt, damit ist die Eigenzeit von Q als dilatiert zu berechnen:
1 a) Welche Frequenz der von Q gesendeten Signale misst B?
1 b) Welche Frequenz der von B gesendeten Signale misst Q?


Das ist falsch. b ist eine triviale Umstellung von a, sie bedeuten beide dasselbe.


Das sind doch zwei unterschiedliche physikalische Vorgänge. Nur mal angenommen, Q sendet eine andere Frequenz aus als B. Dann würden auch ganz ohne relativistische Extraberechnungen die beiden Raumschiffe eine unterschiedliche Frequenz empfangen - weil es sich um zwei unabhängige Sende- und Empfangsvorgänge handelt. b ist also nicht einfach die triviale Umstellung von a.

2. Verwende ich hier die gleiche Logik für den transversalen wie Epstein für den longitudinalen Dopplereffekt. Epstein legt ein Ruhesystem fest und berechnet für die beiden Fälle a)[Sender bewegt und Empfänger in Ruhe] und b) [Empfänger bewegt und Sender in Ruhe] auf jeweils unterschiedliche Art und Weise die resultierenden Frequenzen, die bei den Empfängern jeweils wahrgenommen werden. Nur sind die (wie ich weiter vorne im Thread ja selber herausgefunden habe) beim longitudinalen Dopplereffekt identisch. Insofern ist es beim longitudinalen Dopplereffekt völlig egal, ob ich Raumschiff A oder Raumschiff B als im Inertialsystem ruhend annehme, es kommt immer das gleiche raus. Und so muss es in der SRT ja auch sein. Beim transversalen Dopplereffekt ist es aber nach meinen Herleitungen und empirischer Operationalisierung nicht so. Es kann gut sein, dass meine Herleitung und Operationalisierung fehlerhaft ist. Aber die grundsätzliche Logik des Ansatzes erscheint mir zweifellos richtig und Standardvorgehen, um die SRT auf Widerspruchsfreiheit zu prüfen.

3. Schreibst Du:
Zitat:
- Außerdem, weder Gleichungspaar 1 noch 2 erfordert die Festlegung irgendeines Raumschiffes als Ruhesystem.
- Dein Mißverständnis scheint mir irgednwie auf deiner Annahme zu beruhen, man müßte erstmal ein Raumschiff als Inertialsystem festlegen. Darauf, daß beide Formelgruppen nichts mit irgendwelchen Inertialsystemen zu tun haben, hat dich Dietmar auch schon hingewiesen.


Tja. Nun stehen in Dietmars Formeln aber sehr dezidiert die Indizes ruh und bew. Das heißt, Dietmar legt sehr wohl das Koordinatensystem fest - und zwar immer so, dass das messende Raumschiff in Ruhe (ergo im Inertialsystem ruhend) definiert wird. Aber gut: drehen wir den Spieß einfach mal um. Wenn es völlig egal ist, ob bei Dietmars Formeln das messende Raumschiff in Ruhe oder bewegt ist, dann können wir gemäß der Logik von Dietmars Formeln ja auch eine Situation 3 und 4 einführen, in der jeweils ein Sendevorgang von Q an B (in 3.) und von B an Q (in 4.) abgehandelt wird. Nur nehmen wir diesmal an, dass in 3. das empfangende Raumschiff bewegt ist und das sendende Raumschiff ruhend. OK? Leider habe ich keinen so schönen Formelgenerator zur Hand, deswegen mal zu Fuß:

3a) f(B)bew=f(Q)ruh/g 3b) f(Q)ruh=f(B)bew*g

4a) f(Q)bew=f(B)ruh/g 4b) f(B)ruh=f(Q)bew*g

Rechnen wir die Werte doch mal so rum aus. 3a und 4a ergeben jetzt für die Frequenz, die die beiden Raumschiffe an bewegter Position messen, 40.268 Hz. (Bei einer per Definition festgelegten Sendefrequenz von 30.000 Hz und g=0.745) 3b und 4b geben nach wie vor 30.000 Schwingungen pro Sekunde - das ist also korrekt.

Das heißt, in Dietmars Logik der Formeldarstellung ergeben sich die Widersprüche zwischen 1a) und 3a) sowie 2a) und 4a). Und das hat natürlich was mit der Frage zu tun, ob die Empfangsfrequenz des jeweiligen Raumschiffs als "in Ruhe" oder "bewegt" berechnet wird. Woher kannst Du jetzt sagen, ob "Situation 1" oder "Situation 3" die richtige ist? Beide müssen nach Dietmars und Deinen Aussagen gleichwertig sein - angeblich spielt das gewählte Inertialsystem ja keine Rolle. Sie führen aber zu unterschiedlichen Ergebnissen. Genau wie von mir berechnet.

Insofern sehe ich da keinen Unterschied zu meinem Ansatz, mal abgesehen von der anderen Indexierung. 1a und 2a entsprechen Dietmars 1a und 2a; 1b entspricht Dietmars 3a; 2b entspricht Dietmars 4a, und die ganzen b) von Dietmar braucht man nicht zu berechnen, weil sie (die Senderfreqenz) per Definition festgelegt sind. Schadet natürlich nix.

Um jetzt unnötige Schleifen im Diskurs zu vermeiden: falls die Frage aufgeworfen wird, wieso bei 3a) f(B)bew=f(Q)ruh/g und nicht etwa 3a) f(B)bew=f(Q)ruh*g gesetzt ist: das liegt daran, dass beim longitudinalen Dopplereffekt für bewegten Empfänger und stationären Sender die Formel zur Errechnung der Empfangsfrequenz des bewegten Empfängers als f(B)bew=f(Q)ruh*(1+v/c)/g gegeben ist.

Epstein hat Folgendes geschrieben:
Dasselbe Resultat erhalten wir, wenn wir im Ruhesystem der Quelle argumentieren und von der
Formel (1) ausgehen. Der Empfänger B zählt dann mit seiner verlangsamten Uhr mehr, nämlich
1/sqrt mal soviele Schwingungen pro Sekunde wie jemand, dessen Uhren nicht verlangsamt ticken.
Damit gilt f(B) = f(Q)·(1+v/c)/sqrt , was nach wenigen Umformungen wieder das eingerahmte Resultat
liefert. Beide Dopplerformeln liefern also für Licht in der SRT dieselbe Frequenzverschiebung, die
Fälle !ruhende Quelle" und !ruhender Beobachter" lassen sich tatsächlich nicht mehr unterscheiden.


Der longitudinale Dopplerterm (1+v/c) fällt beim transversalen Dopplereffekt weg (genauer gesagt, er reduziert sich auf eine 1, die in der Multiplikation keine Auswirkung hat), und es bleibt: f(B)bew=f(Q)ruh/g


Viele Grüße allerseits
Jan
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Erik



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BeitragVerfasst am: 31.08.2009, 13:10    Titel: Re: Dietmars 3. und 4. Formelgruppe Antworten mit Zitat

Es ist ganz einfach: Gln. 1a,b) beschreiben beide den Fall, daß B die Geschwindigkeit v von Q
und den Winkel 90° zwischen Einstrahlrichtung und Bewegungsrichtung von Q mißt. Dann mißt Q
an einer beliebigen harmonischen Welle die Frequenz f(Q), wenn B an derselben Welle die
Frequenz f(B) mißt.

Gln 2a,b) beschreiben beide den umgekehrten Fall, daß Q die Geschwindigkeit v von B und den
Winkel 90° zwischen Einstrahlrichtung und Bewegungsrichtung von B mißt. Dann mißt B an einer
beliebigen harmonischen Welle die Frequenz f(B), wenn Q an derselben Welle die Frequenz f(Q)
mißt.

Beachte, daß es für beide Aussagen erstmal egal ist, wie sich der Sender bewegt und ob er relativ zu
einem der Beobachter in Ruhe ist.

Betrachten wir jetzt erstmal nur die eine Welle. Dann können nicht beide Gleichungspaare
zusammen die Situation zutreffend beschreiben, denn wenn B einen Winkel $ \phi_B=90° $
mißt, mißt Q einen durch Aberration veränderten Winkel

\[ \cos\phi_Q = \frac{v}{c}. \]

Nehmen wir an, das Paar 1 ist gültig. Die allgemeine Doppler-Formel
(ab sofort c=1, damit ich nicht durcheinanderkomme)

\[ f(B) = \gamma f(Q)( 1 - v\cos\phi_Q) \]

für den umgegekehrten Fall lautete nun also

\[ f(B) = \gamma f(Q) ( 1 - v^2) = \frac{f(Q)}{\gamma} \]

D.h. man landet wieder, so als hätte man trivial umgestellt, bei 1a), nicht bei einer der Gln.
2.

Wenn Gleichungspaar 1 gilt, kann 2 nur für eine andere Welle gelten. D.h. 1 und 2 bescheiben
unterschiedliche physikalische Situationen. Insbesondere, wenn 1) die von Q emittierte Welle
beschreibt, kann 2 nur die von B emittierte Welle beschreiben.





Jan hat Folgendes geschrieben:

1. Du schreibst:

Zitat:
Zitat:

Ich führe jetzt noch mal genau auf, mit welchem Sinn ich die von Dir zusammengestellten Formeln verwendet habe:
1. als Ruhesystem wird Raumschiff B gesetzt, damit ist die Eigenzeit von Q als dilatiert zu berechnen:
1 a) Welche Frequenz der von Q gesendeten Signale misst B?
1 b) Welche Frequenz der von B gesendeten Signale misst Q?


Das ist falsch. b ist eine triviale Umstellung von a, sie bedeuten beide dasselbe.


Das sind doch zwei unterschiedliche physikalische Vorgänge. Nur mal angenommen, Q sendet eine andere Frequenz aus als B. Dann würden auch ganz ohne relativistische Extraberechnungen die beiden Raumschiffe eine unterschiedliche Frequenz empfangen - weil es sich um zwei unabhängige Sende- und Empfangsvorgänge handelt. b ist also nicht einfach die triviale Umstellung von a.



Diese beiden Vorgänge werden durch beide Gleichungspaare unterschieden, nicht durch die Fälle
a und b innerhalb eines Gleichungspaars. Diese sind logisch vollkommen äquivalent.


Zitat:

2. Verwende ich hier die gleiche Logik für den transversalen wie Epstein für den longitudinalen Dopplereffekt.


Dazu kann ich leider noch nichts sagen, habe ich mir noch nicht angeschaut.

Zitat:

3. Schreibst Du:
Zitat:
- Außerdem, weder Gleichungspaar 1 noch 2 erfordert die Festlegung irgendeines Raumschiffes als Ruhesystem.
- Dein Mißverständnis scheint mir irgednwie auf deiner Annahme zu beruhen, man müßte erstmal ein Raumschiff als Inertialsystem festlegen. Darauf, daß beide Formelgruppen nichts mit irgendwelchen Inertialsystemen zu tun haben, hat dich Dietmar auch schon hingewiesen.


Tja. Nun stehen in Dietmars Formeln aber sehr dezidiert die Indizes ruh und bew. Das heißt, Dietmar legt sehr wohl das Koordinatensystem fest - und zwar immer so, dass das messende Raumschiff in Ruhe (ergo im Inertialsystem ruhend) definiert wird.


Er legt fest, relativ zu welchem Raumschiff der Sender ruht, so wie es deiner Beschreibung
der Situation entspricht. Das ist aber unabhängig vom IS (wenn sie relativ zueinander ruhen,
dann in jedem IS) und außerdem nebensächlich. Deswegen hätte ich die Indizes auch
weggelassen. Wichtig ist nähmlich nur eine Geschwindigkeit: die relative zwischen
beiden Beobachtern, die jeweils die Frequenzen messen. Alles andere ergibt sich aus der
gemessenen Frequenz des Beobachters, auf den sich auch Einfallsrichtung bezieht.

Zu deiner neuen Rechnung: Da es egal ist, wo du die Indizes "ruh" und "bew" ranhängst,
hat der neue Widerspruch auch dieselbe Ursache wie der alte. Es bleibt dabei, daß 1 und 3
jeweils eine Situation beschreiben und 2 und 4 jeweils eine auf eine andere Welle
bezogene Situation.


Zitat:

Aber gut: drehen wir den Spieß einfach mal um. Wenn es völlig egal ist, ob bei Dietmars Formeln das messende Raumschiff in Ruhe oder bewegt ist, dann können wir gemäß der Logik von Dietmars Formeln ja auch eine Situation 3 und 4 einführen, in der jeweils ein Sendevorgang von Q an B (in 3.) und von B an Q (in 4.) abgehandelt wird. Nur nehmen wir diesmal an, dass in 3. das empfangende Raumschiff bewegt ist und das sendende Raumschiff ruhend. OK? Leider habe ich keinen so schönen Formelgenerator zur Hand, deswegen mal zu Fuß:

3a) f(B)bew=f(Q)ruh/g 3b) f(Q)ruh=f(B)bew*g

4a) f(Q)bew=f(B)ruh/g 4b) f(B)ruh=f(Q)bew*g

Rechnen wir die Werte doch mal so rum aus. 3a und 4a ergeben jetzt für die Frequenz, die die beiden Raumschiffe an bewegter Position messen, 40.268 Hz. (Bei einer per Definition festgelegten Sendefrequenz von 30.000 Hz und g=0.745) 3b und 4b geben nach wie vor 30.000 Schwingungen pro Sekunde - das ist also korrekt.


Das widerspricht der vorher definierten Situation, in der kein Beobachter 40268 Hz mißt.
Welcher Beobachter mißt hier 90°?

Zitat:

Das heißt, in Dietmars Logik der Formeldarstellung ergeben sich die Widersprüche zwischen 1a) und 3a) sowie 2a) und 4a). Und das hat natürlich was mit der Frage zu tun, ob die Empfangsfrequenz des jeweiligen Raumschiffs als "in Ruhe" oder "bewegt" berechnet wird.


Nein, wenn du den Beobachter und die Welle festlegst, ergibt sich die von diesem Beobachter gemessene
Frequenz unabhängig vom Bezugssystem.


Zitat:

Woher kannst Du jetzt sagen, ob "Situation 1" oder "Situation 3" die richtige ist?


Das ergibt sich für jede beliebige Welle aus folgender Information:
1) welche Frequenz f(B) mißt B?
2) welche (vektorielle) Relativgeschwindigkeit mißt B an Q?
3) welche Einfallsrichtung (Vektor) mißt B an der Welle?

Dann folgt f(Q). Analoges ergibt sich mit B und Q vertauscht, aber die Antworten auf die Fragen sind
dann i.a. verschieden.
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Aragorn



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BeitragVerfasst am: 01.09.2009, 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm, so ganz verstanden habe ich dies auch noch nicht. Das die Zusätze "bew" und "ruh" kein IS festlegen sollen verstehe ich nicht.

Wenn im Fall 1a,b beschrieben wird "B mißt die Geschw. von Q", dann heißt dies doch "die Quelle ist bewegt" oder "die Beschreibung erfolgt im Ruhesystem von B".

Wenn im Fall 2a,b beschrieben wird "Q mißt die Geschw. von B", dann heißt dies doch "der Beobachter ist bewegt" oder "die Beschreibung erfolgt im Ruhesystem von Q".

Wobei sich die Beschreibung immer nur auf die Zusätze "bew" und "ruh" bezieht. Daher kommt es im Fall 1b, 2b zu einer Darstellung die im ersten Moment etwas verwirrend ist. Man muß halt berücksichtigen, daß

* im Fall 1b) der im IS ruhende Beobachter f(B)ruh für die Quelle bewegt ist
* im Fall 2b) die im IS ruhende Quelle f(Q)ruh für den Sender bewegt ist

Nachfolgend nochmal kurz beschrieben wie ich die Erläuterungen Dietmars und Eriks aufgefasst habe:

1) Die Qelle ist bewegt (B mißt die Geschw. von Q)
Imho ist durch die Zusätze bew und ruh festgelegt, daß die Beschreibung im IS des Ruhesystems der Quelle erfolgt.

1a) f(B)ruh = f(Q)bew * sqrt
1b) f(Q)bew = f(B)ruh / sqrt

(1b) Die bewegte Quelle mißt ihre eigene Sendefrequenz f(Q)bew mit "Sendefrequenz des im IS ruhenden Beobachters f(B)ruh aus Sicht der Quelle" / sqrt = 22350 / 0,745 = 30000. Aus Sicht der Quelle ist der Beobachter bewegt!.

Der andere Fall (1a) dürfte klar sein: Die bewegte Quelle mißt die Sendefrequenz des im IS ruhenden Beobachters f(B)ruh mit "eigene Sendefrequenz f(Q)bew" * sqrt = 30000 * 0,745 = 22350.


2) Der Beobachter ist bewegt (Q mißt die Geschw. von B)
Imho ist durch die Zusätze bew und ruh festgelegt, daß die Beschreibung im IS des Ruhesystems der Quelle erfolgt.

2a) f(Q)ruh = f(B)bew * sqrt
2b) f(B)bew = f(B)ruh / sqrt

(2b) Der bewegte Beobachter mißt seine eigene Sendefrequenz f(B)bew mit "Sendefrequenz der im IS ruhenden Quelle f(Q)ruh aus Sicht des Beobachters" / sqrt = 22350 / 0,745 = 30000. Aus Sicht des Beobachters ist die Quelle bewegt!.

Der andere Fall (2a) dürfte klar sein: Der bewegte Beobachter mißt die Sendefrequenz der im IS ruhenden Quelle f(Q)ruh mit "eigene Sendefrequenz f(B)bew" * sqrt = 30000 * 0,745 = 22350.


Um noch auf Dietmars Fragen einzugehen:

Zitat:
Was ist der physikalische Unterschied zwischen den beiden Q-Werten und den beiden B-Werten?


1b) Bei f(Q)bew sendet Q ein Signal an B, und Q mißt seine eigene Sendefrequenz
2a) Bei f(Q)ruh sendet B ein Signal an Q, und B mißt dessen Frequenz

1a) Bei f(B)ruh sendet Q ein Signal an B, und B mißt dessen Frequenz
2b) Bei f(B)bew sendet B ein Signal an Q, und Q mißt seine eigene Sendefrequenz

Zitat:
Warum gibt es jeweils 2 davon?


Weil zwei verschiedene Fälle beschrieben werden.
Im Fall 1a,b mißt B die Geschw. von Q -> B empfängt das Signal von Q.
Im Fall 2a,b mißt Q die Geschw. von B -> Q empfängt das Signal von B.

-> Wäre es da nicht angebrachter anstelle von Q und B eine andere Bezeichnung (bsw. A und B) zu verwenden?
Schließlich ist Q einmal Quelle (Sender - 1a,b) und das andere mal Beobachter (Empfänger - 2a,b), und bei B genauso.

Zitat:
Wie werden diese gemessen?


Bei den bew-Werten wird mit der eigenen Uhr gemessen, bei den ruh-Werten mit der Uhr des anderen.

Gruß Helmut
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Erik



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BeitragVerfasst am: 01.09.2009, 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

Aragorn hat Folgendes geschrieben:
Hmm, so ganz verstanden habe ich dies auch noch nicht. Das die Zusätze "bew" und "ruh" kein IS festlegen sollen verstehe ich nicht.


Warum willst du denn ein bestimmtes IS festlegen? Alle Größen in den Gleichungen haben eine
IS-unabhängige Bedeutung. Jedes beliebige IS liefert immer dieselbe Formel.

f(B) (f(Q)) ist die Frequenz, die B (Q) tatsächlich mißt. Was soll "ruh" oder "bew" da noch anzeigen, außer, um
welche Welle es sich jeweils handelt? (In diesem Fall unglücklicherweise gekennzeichnet anhand des nebensächlichen Zufalls,
bezüglich welches der beiden Beobachter B und Q der Sender ruht) Es ist der Formel ansonsten egal, in welchem
BS ich die Situation beschreibe (ob im Ruhesystem der Quelle oder des Beobachters oder einem dritten) und wie
sich die Quelle bewegt. Wichtig ist nur der 4-Wellenzahlvektor k der harmonischen Welle und die 4-Geschwindigkeit
des Beobachters, der die Frequenz mißt. Beides sind 4-Vektoren, deren Bedeutung unabhängig vom IS ist und
nur von ihnen hängt das ganze Resultat ab.

Zitat:

Wenn im Fall 1a,b beschrieben wird "B mißt die Geschw. von Q", dann heißt dies doch "die Quelle ist bewegt" oder "die Beschreibung erfolgt im Ruhesystem von B".


Nein, wieso? Ich kann in jedem IS die von B gemessene Relativgeschwindigkeit bzgl. Q angeben.
Es ist vollkommen nebensächlich in welchem IS ich etwas in der RT beschreibe.

Zitat:

Wenn im Fall 2a,b beschrieben wird "Q mißt die Geschw. von B", dann heißt dies doch "der Beobachter ist bewegt" oder "die Beschreibung erfolgt im Ruhesystem von Q".

Wobei sich die Beschreibung immer nur auf die Zusätze "bew" und "ruh" bezieht. Daher kommt es im Fall 1b, 2b zu einer Darstellung die im ersten Moment etwas verwirrend ist. Man muß halt berücksichtigen, daß

* im Fall 1b) der im IS ruhende Beobachter f(B)ruh für die Quelle bewegt ist
* im Fall 2b) die im IS ruhende Quelle f(Q)ruh für den Sender bewegt ist


Das läuft doch beides auf dieselbe Aussage hinaus: B und Q bewegen sich relativ zueinander. In welchem IS sie ruhen ist egal.

Zitat:

Um noch auf Dietmars Fragen einzugehen:

Zitat:
Was ist der physikalische Unterschied zwischen den beiden Q-Werten und den beiden B-Werten?


1b) Bei f(Q)bew sendet Q ein Signal an B, und Q mißt seine eigene Sendefrequenz
2a) Bei f(Q)ruh sendet B ein Signal an Q, und B mißt dessen Frequenz

1a) Bei f(B)ruh sendet Q ein Signal an B, und B mißt dessen Frequenz
2b) Bei f(B)bew sendet B ein Signal an Q, und Q mißt seine eigene Sendefrequenz


Das ist so nicht richtig. Wie gesagt hat der Doppler-Effekt nichts damit zu tun, was der Sender macht, sondern
nur damit welche Frequenz und Relativgeschwindigkeit zum anderen Empfänger einer der Beobachter mißt.
Die Formel gilt genauso, wenn diese Voraussetzungen gleich bleiben, aber der Sender sich zu allen beiden bewegt.
(Ein dritter Beobachter, der relativ zum Sender ruht, würde dann natürlich auch eine von den beiden anderen verschiedene Frequenz messen.)

Der physikalische Unterschied liegt hier nur darin, auf welchen Beobachter sich welche Meßwerte, insbesondere Richtungen, beziehen.

Zitat:

-> Wäre es da nicht angebrachter anstelle von Q und B eine andere Bezeichnung (bsw. A und B) zu verwenden?
Schließlich ist Q einmal Quelle (Sender - 1a,b) und das andere mal Beobachter (Empfänger - 2a,b), und bei B genauso.


Vielleicht. Schließlich geht es nur um die Empfänger.

Zitat:

Zitat:
Wie werden diese gemessen?


Bei den bew-Werten wird mit der eigenen Uhr gemessen, bei den ruh-Werten mit der Uhr des anderen.


Was ist die "eigene Uhr"? Die Werte f(B) werden mit der Uhr von B und die f(Q) mit der Uhr von Q gemessen. Das
ist unabhängig davon, ob "bew" oder "ruh" dransteht. Für Verwirrung sorgt hier auch eher die Frage, wer die Richtung mißt,
auf die sich "transversal" bezieht. Das ist bei 1) B und bei 2) Q. Deswegen können auch beide Gleichungsgruppen nicht
zusammen für dieselbe Welle gelten (wegen Aberration).
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Aragorn



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BeitragVerfasst am: 01.09.2009, 16:39    Titel: Antworten mit Zitat

Mir ist das alles zu hoch. Ich komme da bei den Feinheiten nicht mit.

Ich dachte die 4 Gleichungen drücken etwas völlig triviales aus?

1a,b) Die Empfangsfrequenz die ein Empfänger mißt, an dem sich eines Senders mit v vorbeibewegt, ist bei größter Annäherung (rein transversaler Dopplereffekt) um den Faktor sqrt reduziert.

2a,b) Und gleiches gilt wenn Empfänger und Sender ihre Rollen vertauschen.

Wieso soll man das dann so umständlich mit Q und B und ruh und bew ausdrückt bleibt mir verborgen?
Es würde imho für den transversalen Doppler reichen anzugeben:

f(Empfänger) = f(Sender) * sqrt

Gruß Helmut
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Jan



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BeitragVerfasst am: 01.09.2009, 18:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Helmut, Hallo Erik,
hier gibts ja schon wieder richtig viel Text aufzuarbeiten! Dabei brüte ich schon den ganzen Tag über die Antwort auf Eriks ersten Text.

Helmut, ich glaube, was Dich in Deinem Beitrag kirre gemacht hat, ist, dass ich und im Anschluss auch Dietmar die Indizes von Epstein eigenmächtig verändert haben. Bei Epstein steht B für Beobachter und Q für Quelle (ich hab mich schon seit Tagen gefragt, wofür dieses Q steht). In meiner ausführlichen Antwort auf Dietmars Formeln habe unbeabsichtigterweise die Indizierung verändert und aus B und Q zwei Raumschiffe B und Q gemacht. Dies ist von Dietmar klaglos hin- und aufgenommen worden - scheinbar hat er sich seine Formeln auch so gedacht:

Jan hat Folgendes geschrieben:
Hallo Dietmar,
ich brüte jetzt schon eine Weile über Deiner Antwort. Irgendwie mißverstehen wir uns, ich weiß aber noch nicht so recht, an welcher Stelle. Bei Deinen vier Formeln: steht dort (B) für "Signalempfänger" und (Q) für Signalsender? (Das wären die Indizes, die Epstein benutzt). Oder sollen B und Q wie bei meiner Aufgabendefinition die beiden Raumschiffe B und Q kennzeichnen? Da Du schreibst:

Dietmar hat Folgendes geschrieben:
Das soll wohl heißen: Raumschiff Q von Raumschiff B. Aber die Rechnung ist richtig.


...scheinst Du ebenfalls davon auszugehen, dass es hier um zwei Raumschiffe B und Q geht. Nehme ich mal an.


Das heißt, es geht bei 1a und 2a um Raumschiff B bzw. Raumschiff Q, welches in Ruhe ist und die dilatierten Signale des bewegten anderen Raumschiffs empfängt. Naja, und bei 3a und 4a um die bewegten Raumschiffe B bzw. Q, die die undilatierten Signale des ruhenden anderen Raumschiffs empfangen. Das macht aber die Messvorschriften simpler (zumindest scheint auch Erik dieser Meinung zu sein; Dietmar hat auf meine entsprechende Argumentation noch nicht reagiert): Jedes Raumschiff misst beliebige einkommende Frequenzen immer mit der eigenen Uhr und in Eigenzeit. Wäre auch kompliziert, dafür die Zeit eines anderen heranzuziehen, insbesondere, wo Zeitdilatation bis jetzt als nicht kommunizierbar galt. Ich bin aber ganz Deiner Meinung, dass man bei dem relativistischen Dopplereffekten nicht ohne relativistische Rechenvorschriften auskommt!

Hallo Erik,
Du schreibst:
Zitat:
Es ist ganz einfach: Gln. 1a,b) beschreiben beide den Fall, daß B die Geschwindigkeit v von Q und den Winkel 90° zwischen Einstrahlrichtung und Bewegungsrichtung von Q mißt. Dann mißt Q an einer beliebigen harmonischen Welle die Frequenz f(Q), wenn B an derselben Welle die
Frequenz f(B) mißt.
(...)
Warum willst du denn ein bestimmtes IS festlegen? Alle Größen in den Gleichungen haben eine IS-unabhängige Bedeutung. Jedes beliebige IS liefert immer dieselbe Formel.


Wie wärs mit dem folgenden Argument: weil Du sonst im galiläischen Raum bist. Und da kann ich Dir aus der hohlen Hand sagen, was alle Beteiligten bei einer Sendefrequenz von 30.000 hz messen werden: B wird 30.000 messen, Q wird 30.000 messen, und jeder beliebige andere ebenfalls (beim transversalen Durchgang). Wir haben es hier mit relativistischen Geschwindigkeiten zu tun, zu deren Bearbeitung stets die Lorentz-Transformation oder abgeleitete Faktoren wie g (gamma) für die Zeitdilatation oder Längenkontraktion oder die Lichtaberration zum Einsatz kommen müssen. In der Formel für den transversalen Dopplereffekt steht ja nicht umsonst f(X)ruh=f(Y)bew*g. Dieses g wirst doch auch Du bei Deinen Rechnungen brauchen, oder? Sonst kannst Du schlecht erklären, warum B und Q gleichzeitig ihr Näschen in die selbe harmonische Welle halten und der eine 22350, der andere aber 30.000 Hz mißt. Wenn Du also dem bewegten Objekt ein g adäquat zur Höhe von v zurechnest, dann bedeutet dass, dass Du das Ruhesystem des unbewegten Objekts als Inertialsystem für die zugrundeliegende Lorentz-Transformation definierst. Du brauchst das gar nicht an die große Glocke zu hängen - in dem Augenblick, wo Du mit gamma-Faktoren rechnest, kann es gar nicht anders sein.

Erik hat Folgendes geschrieben:
f(B) (f(Q)) ist die Frequenz, die B (Q) tatsächlich mißt. Was soll "ruh" oder "bew" da noch anzeigen, außer, um
welche Welle es sich jeweils handelt?

Tja, schlicht und einfach, ob der nachfolgende Term mit einem "*g" oder einem "/g" veredelt wird. Du wirst zugestehen, dass dies den einen oder anderen Unterschied mit sich bringt.

Erik hat Folgendes geschrieben:
Betrachten wir jetzt erstmal nur die eine Welle. Dann können nicht beide Gleichungspaare zusammen die Situation zutreffend beschreiben, denn wenn B einen Winkel mißt, mißt Q einen durch Aberration veränderten Winkel (...) Wenn Gleichungspaar 1 gilt, kann 2 nur für eine andere Welle gelten. D.h. 1 und 2 bescheiben unterschiedliche physikalische Situationen. Insbesondere, wenn 1) die von Q emittierte Welle
beschreibt, kann 2 nur die von B emittierte Welle beschreiben.


Ja, stimmt. Die beiden transversalen Messvorgänge finden nicht zu genau der gleichen Zeit am gleichen Ort statt, sondern etwas auseinandergezogen. Insofern stimme ich Dir zu, dass es korrekt ist, hier von zwei Situationen zu reden.

Gut. Ich halte jetzt also zum wiederholten Male fest: Die Formeln, die Dietmar und Du hier vorschlagen, beinhalten ausschließlich eine Berechnung der Frequenzen für im Inertialsystem ruhende Empfänger und bewegte Sender. Klar, dass dabei das selbe rauskommt.

Nun ist es aber so, dass mir danach ist, die ganze Chose auch für Sender im Inertialsystem ruhend, Empfänger bewegt zu berechnen. Das mag jetzt ein ungewöhnliches oder unübliches Anliegen sein, aber in der SRT gilt (angeblich) die Relativität aller Inertialsysteme - egal aus welchen Rechenschritten im Einzelnen, aber am Ende kommt das selbe Ergebnis raus. Ihr wisst schon - der Umstand, dass Myonen den Boden erreichen, kann durch Zeitdilatation erklärt werden (Boden im Inertialsystem, Myonen bewegt). Wenn wir dagegen die Myonen als Inertialsystem ansetzen, ist der Abstand zum Boden durch die Längenkontraktion auf 3,4 % der ursprünglichen Größe zusammengeschrumpelt... Dass muss laut den Grundaxiomen der SRT immer und überall gelten. Es gibt keinen Ausweg der Marke "Ohh, das haben wir doch jetzt schon so schön ausgerechnet. Wozu denn noch der Extra-Aufwand?"

Die experimentelle Operationalisierung ist da; wir haben einen Sender (nehmt z.B. auch eine Raumstation an, wenn das die Sache einfacher macht), wir haben ein hereinkommendes Raumschiff mit relativistischer Geschwindigkeit, welches das Testsignal empfängt. Zweifelsohne ein ganz normales Paradigma der Feld, Wald und Wiesenklasse, welches mit der SRT unschwer zu berechnen ist.

Das heißt, die Entwicklung der rechten Formel aus den folgenden Ingredenzien von Dir ist richtig, aber noch nicht ganz vollständig:

Erik hat Folgendes geschrieben:
1) welche Frequenz f(B) mißt B?
2) welche (vektorielle) Relativgeschwindigkeit mißt B an Q?
3) welche Einfallsrichtung (Vektor) mißt B an der Welle?


1) ist klar. 3 müsste eher Heißen: mißt B die korrekte Einfallsrichtung von 90°? 2) bestimmt die Größe des Gammafaktors g. Fehlt noch:

4) Ist der Empfänger bewegt oder ruhend im Inertialsystem. Das bestimmt die Polung von g: Wenn bewegt, dann "/", wenn ruhend, dann "*". So, damit können wir problemlos zwischen den Inertialsystemen hin- und herswitchen, wie es in der SRT auch möglich sein muss.

Erik hat Folgendes geschrieben:
Welcher Beobachter mißt hier 90°?
Die Ausbreitung der Radiowellen rund um einen ruhenden Sender ist kugelförmig. Der Bewegte Beobachter erreicht den Transversalpunkt genau dann, wenn die Flugrichtung 90° zum Sender beträgt.

Ich habe es schon mehrfach vorgerechnet, machen wir es nochmal mit einem neuen Dreh: Dietmar (und Erik) haben dankenswerterweise die Formel 1b) eingeführt, in der das bewegte (dilatierte) Objekt seine eigenen Sendefrequenzen misst. Inhaltlich muss man diese Formel wohl so interpretieren: Das bewegte Objekt sendet im Inertialsystem langsamere Frequenzen aus, weil seine internen physikalischen Prozesse zur Wellenerzeugung um den Faktor g verlangsamt sind. Wenn es jetzt seine eigenen verlangsamten Signale misst, dann merkt es das nicht, weil auch die eigene Zeitdauerberechnung bei der Messung der Signale entsprechend verlangsamt ist. Das ist triviale Relativität. Punkt ist: an dieser Stelle berechnen Dietmar, Erik und ich, dass von dem bewegten Objekt 22350 Hz im Inertialsystem als 30.000 Hz in der dilatierten Eigenzeit gemessen werden.

Genau das gleiche Objekt bekommt in einer neuen, aber ansonsten völlig gleichen Situation jetzt satte 30.000 Hz vom ruhenden Sender zum Messen aufgegeben. Genau wie vorher die 22350 auf interne 30.000 aufgebohrt wurden, werden die echten 30.000 jetzt als 40.268 Hz gemessen. Ist eigentlich ganz einfach, oder? Dumm halt nur:

Erik hat Folgendes geschrieben:
Das widerspricht der vorher definierten Situation, in der kein Beobachter 40268 Hz mißt.
Genau. Das ist eben das Problem - für die SRT.

Viele Grüsse allerseits
Jan
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Aragorn



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BeitragVerfasst am: 01.09.2009, 19:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Jan,

du kannst mit den obigen Gleichungen nicht die SRT widerlegen, indem du die Bedeutung der Variablen änderst. Damit widerlegst du nur deine Version der Gleichungen. Wenn du die SRT widerlegen wolltest, müßtest du imho belastbar zeigen, weshalb die genannten Gleichungen sich nicht aus dem Lorentztrafo ergeben würden. Dazu habe ich von dir noch nichts gesehen.

Es werden zwei völlig symmetrische Fälle beschrieben:

Im Fall 1a,b ist Q der Sender und B der Empfänger.
Im Fall 2a,b ist B der Sender und Q der Empfänger.

Aber frage mich nicht warum man hier Q und B und bew und ruh dranschreibt. Ich nix kapieren wieso.

Jan hat Folgendes geschrieben:
Wenn es völlig egal ist, ob bei Dietmars Formeln das messende Raumschiff in Ruhe oder bewegt ist, dann können wir gemäß der Logik von Dietmars Formeln ja auch eine Situation 3 und 4 einführen, in der jeweils ein Sendevorgang von Q an B (in 3.) und von B an Q (in 4.) abgehandelt wird.

Wieso neu einführen? Ich dachte das sei die Situation die von den Gleichungen beschrieben wird?

Jan hat Folgendes geschrieben:
Nur nehmen wir diesmal an, dass in 3. das empfangende Raumschiff bewegt ist und das sendende Raumschiff ruhend. OK? Leider habe ich keinen so schönen Formelgenerator zur Hand, deswegen mal zu Fuß:

3a) f(B)bew=f(Q)ruh/g 3b) f(Q)ruh=f(B)bew*g

4a) f(Q)bew=f(B)ruh/g 4b) f(B)ruh=f(Q)bew*g

Rechnen wir die Werte doch mal so rum aus. 3a und 4a ergeben jetzt für die Frequenz, die die beiden Raumschiffe an bewegter Position messen, 40.268 Hz. (Bei einer per Definition festgelegten Sendefrequenz von 30.000 Hz und g=0.745) 3b und 4b geben nach wie vor 30.000 Schwingungen pro Sekunde - das ist also korrekt.

Ok, f(B)bew = f(Q)bew = 40268 Hz = Sendefrequenz

ergo ist

3b) f(Q)ruh = f(B)bew*g = 30000 Hz
4b) f(B)ruh = f(Q)bew*g = 30000 Hz

Ok, wenn die Sender mit 40268 Hz funken, empfangen die Empfänger 30000 Hz. Wo ist das Problem?

Gruß Helmut
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Erik



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Beiträge: 565

BeitragVerfasst am: 01.09.2009, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

Aragorn hat Folgendes geschrieben:
Mir ist das alles zu hoch. Ich komme da bei den Feinheiten nicht mit.

Ich dachte die 4 Gleichungen drücken etwas völlig triviales aus?

1a,b) Die Empfangsfrequenz die ein Empfänger mißt, an dem sich eines Senders mit v vorbeibewegt, ist bei größter Annäherung (rein transversaler Dopplereffekt) um den Faktor sqrt reduziert.

2a,b) Und gleiches gilt wenn Empfänger und Sender ihre Rollen vertauschen.

Wieso soll man das dann so umständlich mit Q und B und ruh und bew ausdrückt bleibt mir verborgen?


Soll man ja nicht. Ich sage ja "ruh" und "bew" sind hier überflüssig und potentiell verwirrend.
Q und B braucht man natürlich irgendwie zur Unterscheidung.

Zitat:

Es würde imho für den transversalen Doppler reichen anzugeben:

f(Empfänger) = f(Sender) * sqrt


Das stimmt doch auch. Oben hast du genau definiert, wann wer welchen Einfallswinkel mißt.
Das ist alles. Das Ereignis der größten Annäherung ist aber nicht für beide Beobachter
gleichzeitig, sofern sie sich nicht treffen.
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