Raum ist objectiv??
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Erik



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BeitragVerfasst am: 18.07.2009, 09:52    Titel: Antworten mit Zitat

achtphasen hat Folgendes geschrieben:

Ich musste mir zuerst aufzeichnen bis ich gefunden habe, dass auf einem Zylindermantel tatsächlich die Winkelsumme 180 Grad beträgt und Parallelenverschiebung (¿'schräg' um den Zylinder gewickelter Geodäten?) tatächlich möglich ist!

Aber das ändert doch nichts daran, dass, wie auch Du schreibst, dieser Zylindermantel eben immernoch eine durch den 3D-Raum gekrümmte 2D-Fläche ist!


Eine Fläche mit äußerer, aber ohne innere Krümmung. Daß der Zylinder trotz äußerer Krümmung innen flach ist,
ist vielleicht nicht ganz so offensichtlich. Darum gings mir hier.
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Erik



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BeitragVerfasst am: 18.07.2009, 10:05    Titel: Antworten mit Zitat

achtphasen hat Folgendes geschrieben:


Ich bedauere erst jetzt zu bemerken, dass es 'Erik' um die Bedingungen geht, die zur Definition einer Raumkrümmung unabdingbar sind.

Mein Anliegen aber war zu verstehen, wie denn ein n-dimensionaler Raum gekrümmt sein könne, ohne in einen zumindest n+1-dimensionalen Raum hineingekrümmt zu sein. Erik hat aber, wenn ich recht verstehe, gar nicht widersprochen, dass ein n-dimensionaler Raum in einen zumindest n+1-dimensionalen Raum hineingekrümmt sein müsste. Ihm ist es um die Definierbarkeit der Raumkrümmung gegangen.

Dieses Missverständnis bedauere ich.


Kein Mißverständnis.

Genau dem widerspreche ich. Es geht mir die ganze Zeit um den Unterschied zwischen verbiegen
und verzerren. Die Raumzeit ist verzerrt, aber nicht verbogen (oder zumindest beschreibt die ART
nur ersteres). Beim Zylinder umgekehrt. Beide Phänomene sind vollkommen unabhängig
voneinander aber nur aus der Verbogenheit kannst du auf eine Einbettung schließen, aus der Verzerrtheit nicht.

Und wenn ich definiere wie man ohne Rückgriff auf einen umgebenden Raum Krümmung feststellen
kann, dann zeigt das auch, daß man aus dem Vorhandensein von Krümmung nicht auf
einen umgebenden Raum schließen darf. (Auch wenn er trotzdem vorhanden sein
kann, wie bei der Kugel im 3D.) Denn schließen darf ich nur auf logisch notwendiges.
Eine Einbettung ist aber nicht notwendig für Krümmung (Verzerrung).

Zitat:

Es verbleibt dennoch die Frage, ob die Krümmungen in der Raumzeit nicht Krümmungen in eine zumindest um eine Dimensionszahl höhere Hyperraumzeit sind? Anders gefragt: Kann entsprechend ART von Krümmungen der Raumzeit gesprochen werden, ohne implizit zu bestätigen, dass diese Raumzeitkrümmungen in eine um mindestens eine Dimension höherdimensionale Hyperraumzeit hinein gekrümmt sind?


Ja kann man. Die Krümmung bestätigt einem gar nichts implizit, außer, daß die Raumzeit gekrümmt ist.

Kann es vielleicht sein, daß du aus Wunschdenken gern auf 5 Dimensionen schließen möchtest?
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Erik



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BeitragVerfasst am: 18.07.2009, 17:53    Titel: Antworten mit Zitat

Korrekt:

Erik hat Folgendes geschrieben:
Und obwohl du an jedem Punkt der Reise immer in dieselbe Richtung (Süden)
blickst, schaust du am Ende in eine andere Richtung als am Anfang.


Blödsinn:

Erik hat Folgendes geschrieben:

(Wenn du bis zum Äquator
runtergelaufen bist, blickst du jetzt 90° weiter westlich.)


Hm, scheint keinem aufgefallen zu sein. Es ist natürlich egal wie weit man nach Süden
läuft, man schaut am Ende trivialerweise genausoviel Grad weiter nach Westen, wie man Längengrade zurückgelegt
hat. Ich war implizit immer von 90° ausgegangen.
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FrankSpecht



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BeitragVerfasst am: 18.07.2009, 23:12    Titel: Antworten mit Zitat

Moin, Erik,

achtphasen hat Folgendes geschrieben:
Kann entsprechend ART von Krümmungen der Raumzeit gesprochen werden, ohne implizit zu bestätigen, dass diese Raumzeitkrümmungen in eine um mindestens eine Dimension höherdimensionale Hyperraumzeit hinein gekrümmt sind?


Ich antwortete:
FrankSpecht hat Folgendes geschrieben:

So, wie du die Frage stellst, ein eindeutiges "Nein".


Du hast geantwortet:
Erik hat Folgendes geschrieben:
Ja kann man.


Durch unsere unterschiedlichen Antworten gelangen wir doch in den Bereich der Kompaktizifierung, oder?
Zitat:
Ähnlich muss man sich in der Stringtheorie die Raumzeit als eine Art 11-dimensionalen Zylinder vorstellen, von der 7 Dimensionen wie ein Kreis sind.

Heißt das, dass von den 7 Dimensionen keine unsere 4D-Welt umschließen kann?

Wenn man eine Dimension forderte, die unsere Raumzeit umschließt, welche Eigenschaften müsste diese haben?
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CS, Frank
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FrankSpecht



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BeitragVerfasst am: 18.07.2009, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Erik hat Folgendes geschrieben:
Hm, scheint keinem aufgefallen zu sein.

In der Tat nicht. Dafür ist mir folgendes aufgefallen:
ralfkannenberg hat Folgendes geschrieben:
(z.B. gegen den Uhrzeigersinn, also nach rechts, ab)

Gegen den Uhrzeigersinn abbiegen heißt für mich "nach links".
Nicht, dass das an dem Beispiel etwas ändern würde!
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achtphasen



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BeitragVerfasst am: 19.07.2009, 09:00    Titel: Antworten mit Zitat

Erik hat Folgendes geschrieben:

Ja kann man. Die Krümmung bestätigt einem gar nichts implizit, außer, daß die Raumzeit gekrümmt ist.


Die äussere Krümmung der Zylinderwand (2D) krümmt sich durch (3D) - die innere Krümmung/Verzerrung des 2D-Raumes (Zylinderwand) lässt (zumindest für imaginäre 2D-ZylinderwandRaumBewohner) keine logischen Rückschlüsse auf eine mindestens 2+1D Einbettung des 2D-Raumes (Zylinderwand) zu. Oder, entsprechend Barney:
Zitat:
Jede abstrakte Riemannsche Mannigfaltigkeit (als gekrümmter n-dimensionaler Raum) kann man sich also als Einbettung einer gekrümmten Fläche in einen R^2n vorstellen. Eine Zusatzdimension reicht also manchmal nicht aus, wie die Kleinsche Flasche (s. Artikel) als Beispiel zeigt.
--- die 'Bewohner eines R^2 Zylinderwandraumes können logisch korrekt nicht schliessen, dass Ihr R^2 Zylinderwandraum sich in einen R^2*2 Hyperraum krümmt.

Wenn ich richtig verstehe könnten diese 2D-ZylinderwandRaumBewohner erst dann die Einbetung Ihres Raumes in einem 3- oder 4-D-Hyperraum erkennen, wenn sie gefunden haben, dass Sie in ihrem 2D-ZylinderwandRaum zwar unendlich lange geradeaus wandern können, bei einer ausgezeichneten Wanderrichtungen jedoch nach einer Umrundung (Inrundung wäre hier angebrachter aber unverständlicher) am Ausgangsort ankommen - nämlich dann, wenn sie parallel zu den Zylinderkanten (Randkreise) unterwegs sind.

Diese Randkreise aber gibt es bei einem unendlichen 2D-ZylinderwandRaum nicht - die Wanderer müssten also der grössten inneren Krümmung ihres Zylinderwandraumes folgen um zu finden, dass ihr 2D-Zylinderwandraum in einen höherdimensionalen Rum hineingekrümmt (eingebettet) ist.

Wenn nun gesagt wird, dass die Krümmungen der 4D-Raumzeit entsprechend ART innere Krümmungen sind, dann kann daraus eben nicht geschlossen werden, dass Einbettung vorhanden sein muss. Richtig?

So wie auf die Laienfrage (von Kindern, RT-Neulingen und RT-Kritikern), wohinein sich denn die RaumZeit seit dem Urknall ausdehnt, geantwortet werden kann, dass die Raumzeit (R^4) erst mit dem Urknall entstanden sei und sich diese Raumzeit seither nicht in einen HyperRaum (R^5 bis R^8 (oder R^11/R^27)) sondern in Nichts hinein ausdehnt, so kann aus Krümmungen der Raumzeit durch
Zitat:
Energie und Impuls
nicht davon gesprochen werden, dass diese Krümmungen in einen (mindestens) R^5-Hyperraum eingebettet sein müssten.
Und dies kann so gesagt werden, weil es sich bei den Krümmungen der Raumzeit um innere Krümmungen handelt!

Ich hoffe nun richtig verstanden zu haben ?!? (- dass meine Beschreibung wohl mühsam zu lesen ist, möge mir nachgesehen werden.)

Erik hat Folgendes geschrieben:
Kann es vielleicht sein, daß du aus Wunschdenken gern auf 5 Dimensionen schließen möchtest?


Nein mein Wunschdenken beschränkt sich nicht darauf eine Anzahl Dimensionen als 'die Richtige' zu erkennen, sondern die 'Textur' dessen zu erfassen, was diese 'Realität' ausmacht. Die Anzahl der Dimensionen ist da für verstandesmässiges Verstehen natürlich wesentlich.

gute Grüsse und Dank!
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Barney



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BeitragVerfasst am: 19.07.2009, 09:49    Titel: Antworten mit Zitat

achtphasen hat Folgendes geschrieben:

Und dies kann so gesagt werden, weil es sich bei den Krümmungen der Raumzeit um innere Krümmungen handelt!


völlig korrekt.

Der Vollständigheit halber setze ich noch Klammern für die Dimension des Hyperraumes (mathematisch korrekt müsste man eigentlich Einbettungsraum sagen), also R^(2n). Die Dimension der gekrümmten n-dimensionalen "Fläche" muss also immer verdoppelt werden, um zu der hinreichenden Dimension des Einbettungsraumes zu gelangen.

Spezialfall/Beispiel:
Jede zweidimensionale, gekrümmte Fläche (z.B. Kleinsche Flasche) kann demnach als Einbettungsfläche in einen unendlichen, vierdimensionalen, ungekrümmten, euklidischen Raum vorgestellt werden.
MfG
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achtphasen



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BeitragVerfasst am: 19.07.2009, 09:54    Titel: Antworten mit Zitat

FrankSpecht hat Folgendes geschrieben:

Durch [...] unterschiedlichen Antworten gelangen wir doch in den Bereich der Kompaktizifierung, oder?
Zitat:
Ähnlich muss man sich in der Stringtheorie die Raumzeit als eine Art 11-dimensionalen Zylinder vorstellen, von der 7 Dimensionen wie ein Kreis sind.

Heißt das, dass von den 7 Dimensionen keine unsere 4D-Welt umschließen kann?

Wenn man eine Dimension forderte, die unsere Raumzeit umschließt, welche Eigenschaften müsste diese haben?

(Ausslassung [...] von mir)

Nun möchte ich mich gerne Frank Spechts Frage anschliessen: Wenn man eine Dimension forderte, die unsere Raumzeit umschließt (einbettet), welche Eigenschaften müsste diese haben?
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Barney



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BeitragVerfasst am: 19.07.2009, 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

achtphasen hat Folgendes geschrieben:
Wenn man eine Dimension forderte, die unsere Raumzeit umschließt (einbettet), welche Eigenschaften müsste diese haben?


so eine Dimension müsste zumindest größer als unser bekanntes Universum sein. Die Extradimensionen der Stringtheorie sind das bekanntlich nicht. Die Extradimensionen der Stringtheorie sollte man sich deswegen eher als mikroskopische Erweiterung unserer bekannten Welt vorstellen.
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achtphasen



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BeitragVerfasst am: 19.07.2009, 12:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Barney,

Zitat:
Die Extradimensionen der Stringtheorie sollte man sich deswegen eher als mikroskopische Erweiterung unserer bekannten Welt vorstellen

(bold von mir)

Es ist mir schon bewusst, dass die ExtraDimensionen aus den diversen Stringtheorien - zu denen auch in anderen Threads so häufig gesprochen (und gestritten) wird - theoretisch errechnete und als mikroskopisch klein (oder zumindest submilimeterklein) kompaktifiziert zu verstehende ZusatzDimensionen sind. Soweit ich weiss, gehen nur Randall/Sundrum von einer makroskopische nichtkompaktifizierten ExtraDimension aus.

Meine Laienbesorgnis betreffs lhc-induzierten Resonanzen zwischen ganz Kleinem und ganz Grossem soll in diesem Thread, bitte, nicht erneut Diskussionsthema und Streitpunkt sein!

Jedoch möchte ich fragen, ob es wissenschaftlich anerkannte Theorien gibt, die relativistische Dilatationen nicht 'nur' von 'Massen' und 'Zeiten' sondern auch von 'Grössen' artikuliert? Also Theorien, die Relationen zwischen subatomaren und kosmischen Massstäben skizzieren? Meines Wissens gibt es keine diesbeteffenden Theorien.

Wenn es keine solchen Theorien gibt, dann frage ich mich - und auch das Forum - warum wir Menschen und so sicher sein wollen, dass das, was wir als 'Klein' und 'Gross' erkennen, realiter (also aus 'objektiverer' Perspektive aus betrachtet) uns Menschen nicht eben nur illusorisch different erscheinen könnte?

Ich hoffe mit dieser Anfrage das Thema des Threads nicht zu verlassen.

gute Grüsse!
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Erik



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BeitragVerfasst am: 19.07.2009, 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Frank,

FrankSpecht hat Folgendes geschrieben:

achtphasen hat Folgendes geschrieben:
Kann entsprechend ART von Krümmungen der Raumzeit gesprochen werden, ohne implizit zu bestätigen, dass diese Raumzeitkrümmungen in eine um mindestens eine Dimension höherdimensionale Hyperraumzeit hinein gekrümmt sind?


Ich antwortete:
FrankSpecht hat Folgendes geschrieben:

So, wie du die Frage stellst, ein eindeutiges "Nein".




Huch, glatt übersehen.


Zitat:

Du hast geantwortet:
Erik hat Folgendes geschrieben:
Ja kann man.


Durch unsere unterschiedlichen Antworten gelangen wir doch in den Bereich der Kompaktizifierung, oder?


Hm, weiß nicht recht. Nochmal zu Kaluza-Klein. So wie es in dem Zitat von meridianerland.com
beschrieben ist, stimmt es IMHO nicht oder ist irreführend. Als Theorie der Gravitation
ist die ART vollkommen ok, so wie sie ist. Alle klassischen Tests (Merkur-Perihel,
Echo-delay, etc.) beruhen auf ART-Rechnungen ohne Zusatzdimensionen. Insofern braucht man
keine XD zum "befriedigenden durchrechnen". Bei Kaluza-Klein ging es um was anderes, nämlich
die Vereinigung von Gravitation und Elektrodynamik, also eine komplett neue Theorie.



Zitat:

Zitat:
Ähnlich muss man sich in der Stringtheorie die Raumzeit als eine Art 11-dimensionalen Zylinder vorstellen, von der 7 Dimensionen wie ein Kreis sind.

Heißt das, dass von den 7 Dimensionen keine unsere 4D-Welt umschließen kann?


Wie stellst du dir vor, daß eine Dimesnion die 4D-Welt umschließt? Die 11-
dimensionale Raumzeit der Stringtheorie bettet die 4D-Welt ein, also sie ist im gesamten
Raum enthalten, nicht in einer einzelnen Dimension.


Zitat:

Wenn man eine Dimension forderte, die unsere Raumzeit umschließt, welche Eigenschaften müsste diese haben?


Da bin ich überfragt. Ich denke, die Frage ist etwas verkehrt herum gestellt. Normalerweise
erfindet man XD nicht einfach so, sondern weil man ein konkretes Erklärungsziel hat (wie
z.B. die Vereinheitlichung von Gravitation und Elektromagnetismus.) Die Vorhersagen
dieser Theorie hängen dann manchmal von den Eigenschaften dieser XD ab und man interessiert sich nur für solche
Eigenschaften die einen konkreten bezug zur Realität haben. So haben Kaluza-Klein
AFAIK z.B. aus der Kompaktifizierung der XD die Quantisierung der Ladung ableiten können. Das
benutzt man dann im Umkehrschluß (also wenn Kaluza-Klein richtig gewesen wäre, natürlich nur)
um die Quantisierung von e als Begründung (oder Indiz) für die Kompaktheit der XD anzusehen.

Ebenso verhält es sich auch bei moderneren Versionen, wie dem Modell von Randall und Sundrum.
Das Ziel war hier eine Lösung des sogenannten Hierarchieproblems des Standardmodells. Wie gut
ihre Lösung ist, hängt von der Größe der XD ab, also haben sie im Umkehrschluß die Größe
festgelegt um eine "natürliche" Lösung für das Hierarchieproblem zu bekommen.

Bei der Stringtheorie ist die Situation sogar noch verschärft. Die ist überhaupt nur
konsistent, wenn es 11 (oder waren es nicht 12?) Raumzeit-Dimensionen gibt.
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Erik



Anmeldedatum: 28.03.2006
Beiträge: 565

BeitragVerfasst am: 19.07.2009, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

achtphasen hat Folgendes geschrieben:
Erik hat Folgendes geschrieben:

Ja kann man. Die Krümmung bestätigt einem gar nichts implizit, außer, daß die Raumzeit gekrümmt ist.


Die äussere Krümmung der Zylinderwand (2D) krümmt sich durch (3D) - die innere Krümmung/Verzerrung des 2D-Raumes (Zylinderwand) lässt (zumindest für imaginäre 2D-ZylinderwandRaumBewohner) keine logischen Rückschlüsse auf eine mindestens 2+1D Einbettung des 2D-Raumes (Zylinderwand) zu. Oder, entsprechend Barney:
Zitat:
Jede abstrakte Riemannsche Mannigfaltigkeit (als gekrümmter n-dimensionaler Raum) kann man sich also als Einbettung einer gekrümmten Fläche in einen R^2n vorstellen. Eine Zusatzdimension reicht also manchmal nicht aus, wie die Kleinsche Flasche (s. Artikel) als Beispiel zeigt.
--- die 'Bewohner eines R^2 Zylinderwandraumes können logisch korrekt nicht schliessen, dass Ihr R^2 Zylinderwandraum sich in einen R^2*2 Hyperraum krümmt.



Richtig, genauer: sie können es nicht aus Beobachtung der innerne Zylinderkrümmung schließen.
Schon deswegen, weil die sich nichtmal von der einer Ebene unterscheidet. Und im allgemeinen
eben die Begriffe Krümmung und Einbettung logisch unabhängig sind.


Zitat:

Wenn ich richtig verstehe könnten diese 2D-ZylinderwandRaumBewohner erst dann die Einbetung Ihres Raumes in einem 3- oder 4-D-Hyperraum erkennen, wenn sie gefunden haben, dass Sie in ihrem 2D-ZylinderwandRaum zwar unendlich lange geradeaus wandern können, bei einer ausgezeichneten Wanderrichtungen jedoch nach einer Umrundung (Inrundung wäre hier angebrachter aber unverständlicher) am Ausgangsort ankommen - nämlich dann, wenn sie parallel zu den Zylinderkanten (Randkreise) unterwegs sind.


Gute Frage, aber logisch, bzw. rein mathematisch, können sie das immernoch nicht. Topologisch
gesehen ist ein Zylindermantel nur das Produkt aus einer normalen Geraden und einer
kompaktifizierten Geraden, die man durch Identifikation aller Punkte $ x \sim x + 2\pi n $, n=0,1,-1,2,-2,... erhält.
Für die Topologie gilt aber dasselbe wie für die Krümmung. Man braucht dafür auch keine
Einbettung, obwohl es natürlich leichter ist, sich einen Zylinder im $ \mathbb{R}^3 $ eingebettet
vorzustellen, als das Produkt $ \mathbb{R}\times\mathbb{R}/\sim $. Sie können sich also höchstens darüber freuen,
daß ihr Universum eine recht anschauliche Bedeutung bekommt, wenn man es sich in einen Hyperraum eingebettet
vorstellt (macht man mit einigen Lösungen der ART übrigens auch so, z.B. (Anti)-de-Sitter-Räume). Das war's aber auch.


Zitat:

Diese Randkreise aber gibt es bei einem unendlichen 2D-ZylinderwandRaum nicht - die Wanderer müssten also der grössten inneren Krümmung ihres Zylinderwandraumes folgen um zu finden, dass ihr 2D-Zylinderwandraum in einen höherdimensionalen Rum hineingekrümmt (eingebettet) ist.


Sie wissen dann nur, daß sich ihre Welt von der einer Ebene durch eine "merkwürdige" Topologie
unterscheidet. Von Extradimensionen wissen sie mit Gewissheit immer noch nichts. Es ist
nicht möglich aus inneren Eigenschaften mit Gewissheit auf XD zu schließen.

Zitat:

Ich hoffe nun richtig verstanden zu haben ?!? (- dass meine Beschreibung wohl mühsam zu lesen ist, möge mir nachgesehen werden.)


Ja, bis auf einige Details, sieht es so aus.
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Barney



Anmeldedatum: 19.10.2008
Beiträge: 1538

BeitragVerfasst am: 19.07.2009, 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

achtphasen hat Folgendes geschrieben:

Jedoch möchte ich fragen, ob es wissenschaftlich anerkannte Theorien gibt, die relativistische Dilatationen nicht 'nur' von 'Massen' und 'Zeiten' sondern auch von 'Grössen' artikuliert? Also Theorien, die Relationen zwischen subatomaren und kosmischen Massstäben skizzieren? Meines Wissens gibt es keine diesbeteffenden Theorien.

Wenn es keine solchen Theorien gibt, dann frage ich mich - und auch das Forum - warum wir Menschen und so sicher sein wollen, dass das, was wir als 'Klein' und 'Gross' erkennen, realiter (also aus 'objektiverer' Perspektive aus betrachtet) uns Menschen nicht eben nur illusorisch different erscheinen könnte?

Ich hoffe mit dieser Anfrage das Thema des Threads nicht zu verlassen.


Hi Marc,

meines Wissens gab es mal so Überlegungen/Randnotizen und die waren vor vielen Jahren als "Theorie der großen Zahlen" bekannt. Allerdings waren das nur Analogiebetrachtungen in der Art: Durchmesser eines Wasserstoffatoms ungefähr gleich 10^-10m, Anzahl der Sterne in der Milchstrasse ungefähr 10^11. In der Art gibt es wohl noch mehr Ähnlichkeiten auch bei verschiedenen Naturkonstanten aus Mikro- und Makrokosmos. Dazu sollte man jedoch noch erwähnen, dass solche Überlegungen innerhalb eines Physik-Studiums keine gewichtige Rolle spielen. Für so was interessieren sich, wenn überhaupt, dann eher Philosphen. Die google-Suche nach "Theorie der großen Zahlen" führt übrigens auch in ein Philosphie-Forum. Vielleicht findest Du dort noch weitergehende Antworten.
MfG

PS: Wenn Dich die philosphischen Aspekte des modernen, physikalischen Weltbildes interessieren (Quantenmechanik) kann ich noch das folgende Buch von Werner Heisenberg (amazon.de) und Carl F. v. Weizsäcker empfehlen. Gerade der zweite Autor veröffentlichte bekanntlich viele Gedanken, die über die rein materialistische Sichtweise der Physik hinausgehen.
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El Cattivo



Anmeldedatum: 22.04.2007
Beiträge: 1556

BeitragVerfasst am: 19.07.2009, 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

achtphasen hat Folgendes geschrieben:
Nun möchte ich mich gerne Frank Spechts Frage anschliessen: Wenn man eine Dimension forderte, die unsere Raumzeit umschließt (einbettet), welche Eigenschaften müsste diese haben?

Hm - ich würde keine Eigenschaften definieren, sondern Forderungen stellen, die diese möglichen Zusatzdimensionen erfüllen müssen:

Wir beobachten nunmal einen Raum mit drei Freiheitsgraden für einen Ort (Bewegung etc.), also einen 3D Raum. Jede Zusatzdimension muss also zwangsweise so gestaltet sein, das sie so einfach für uns nicht beobachtbar ist. Entweder extrem groß, in dem das gesamte Uni eingebettet ist, wie Barney bereits sagte oder wie die der Stringtheorien extrem klein. Allgemein muss sie so gestaltet sein, das alle gängigen Theorien, die experimentell gut abgesichert sind, im Wesentlichen erhalten bleiben.

mfg
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FrankSpecht



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BeitragVerfasst am: 20.07.2009, 01:50    Titel: Antworten mit Zitat

Moin, Erik,
Erik hat Folgendes geschrieben:
Wie stellst du dir vor, daß eine Dimesnion die 4D-Welt umschließt?


Genau so:
Erik hat Folgendes geschrieben:
Modell von Randall und Sundrum.


Danke für den Hinweis!
Ich glaube mich zu erinnern, dass Hawking sich in einem seiner "Kurze Geschichte der Zeit"-Bücher sich auch darauf bezieht. Muss ich nochmal eruieren.
_________________
CS, Frank
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