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Anmeldedatum: 17.05.2006 Beiträge: 912 Wohnort: Heidelberg
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Verfasst am: 19.08.2006, 17:34 Titel: |
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Hallo!
Nach meinen Betrachtungen in meinem letzten Post wird klar, dass sich die beiden Situationen, wie ich auch schon mal geschrieben hatte, darin unterscheiden, dass aus dem Empfängerruhesystem aus betrachtet, das Signal gesendet werden muß, wenn Sender und Empfänger in der transversalen Position sind und aus dem Ruhesystem des Senders aus das Signal in transversaler Position empfangen werden muß. Das genau zeigt auch, dass es sich um eine andere physikalische Situation handelt: Die x-Koordinaten stimmen einmal beim senden und einmal beim empfangen überein, unabhängig vom Bezugssystem, aus dem man das betrachtet. Allerdings ist eben nur einer der beiden Fälle im jeweiligen Bezugssystem auch "transversal" und sonst eben nicht.
Man könnte also das ganze auch unabhängig vom Bezugssystem ausdrücken: Wenn Sender und Empfänger die selbe x-Koordinate haben, wenn das Signal gesendet wird, dann ist eine Rotverschiebung die Folge. Wenn Sender und Empfänger zum Zeitpunkt des Empfangens die selbe x-Koordinate haben (jeweils unabhängig vom Bezugssystem), dann wird eine Blauverschiebung die Folge sein.
So kann man dann auch ganz einfach für den Fall mit einer rotierenden Scheibe erkennen, dass am ruhenden Empfänger die selbe Frequenz ankommen muß, wie am ruhenden Sender verschickt wurde: Beide Male soll die Signalausbreitung im Laborsystem transversal sein. Also ist der Schritt von ruhendem Sender zur bewegten Antenne der Fall, bei dem Sender und Empfänger zum Zeitpunkt des Empfangens in der 90°-Position sind und beim Übergang von der rotierenden Antenne zum ruhenden Empfänger eben beim Senden. So hebt sich Blau- und Rotverschiebung gegenseitig auf und man hat die ursprüngliche Frequenz am Ende.
Bei zwei gegeneinander rotierenden Scheiben behaupte ich jetzt, dass der Übergang zwischen erster und zweiter rotierender Scheibe in beiden Bezugssystemen keine transversale Signalausbreitung ist! Diese soll nämlich wieder im Laborsystem transversal sein und deshalb kann sie in keinem Bezugssystem der beiden Scheiben transversal sein.
Wenn man sich das genauer anschaut, stellt man fest, dass zum Zeitpunkt des Sendens von Scheibe 1 die Antenne von Scheibe 2 noch gar nicht in der 90°-Position sein darf. Sie darf dort erst vorbei kommen, wenn auch das Mikrowellen- (oder auch Licht.)Signal dort ankommt. Aus einem Bezugssystem einer rotierenden Antenne aus betrachtet führt das zu einem "Mittelding" zwischen transversaler Ausbreitung im einen System und im anderen System.
Dieser Fall kann am einfachsten im Laborsystem betrachtet werden. Dann sieht man, dass beide "Uhren" der bewegten Antennen gleich verlangsamt sind und deshalb die Frequenz, die beide Antennen "sehen" auch die selbe sein muß. Wenn aber die Frequenzen gleich sind, dann wird man am Ende wieder auf die selbe Frequenz im Empfänger rauskommen, wie auch beim Sender war.
Mein Einwand ist also, dass die Gleichung (13) im Paper von Prof. Thim falsch ist. Dort tritt keine Blau- und auch keine Rotverschiebung auf, weil es sich um keinen transversalen Dopplereffekt weder von der einen bewegten Antenne aus gesehen noch von der anderen handelt. Weil der Signalweg nur im Laborsystem "transversal" ist, muß die Frequenz f1 und f2 die selbe sein. So hat man dann zuerst eine Blauverschiebung von f0 zu f1, keine Verschiebung von f1 zu f2 und eine Rotverschiebung von f2 zu f3, unterm Strich also f3 = f0 und somit kann man keinen Dopplereffekt messen.
Gruß
Marco |
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Anmeldedatum: 17.05.2006 Beiträge: 912 Wohnort: Heidelberg
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Verfasst am: 21.08.2006, 19:20 Titel: |
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Hallo Alpha Centauris!
Wie ich schon erwähnt hatte, habe ich von Herrn Prof. Thim inzwischen mehrere E-Mail erhalten in Bezug auf diesen Thread. Ich möchte nochmals betonen, dass ich mich wirklich sehr geehrt über diese Tatsache fühle!
Inzwischen habe ich auch sein Erlaubnis bekommen, die Texte dieser E-Mail hier zu veröffentlichen. Auch hierfür möchte ich ihm ausdrücklich danken. Ich denke, dass das für die Mitleser hier im Forum sehr wichtig ist, um das ganze richtig verfolgen zu können.
Also hier erstmal die erste Mail. Ich hoffe, dass ich beim Zitieren keinen Fehler mache. Das wäre auf jeden Fall nicht beabsichtigt:
Zitat: |
Prof. Hartwig Thim schrieb am 17.8.2006 um 18:26 Uhr
Herr Marco, diesen Brief habe ich an jemanden
geschrieben. Weil der Inhalt Ihre Alpha-Centauri-
Beiträge betrifft, bringe ich Ihnen meinen Brief zur Kenntnis.
Lieber Herr (Name bekannt)
herzlichen Dank für diesen Hinweis auf die
Diskussion, die ich sofort gelesen habe. Was mir
bei dieser Diskussion imponiert, ist die ehrliche
Mühe, die sich die beiden Herrn beim Verstehen
des relativistischen transversalen
Dopplereffektes gegeben haben. Sehr gut finde ich auch die Erklärung
mit dem geänderten Versuchsaufbau mit Blenden,
der in ähnlicher Art auch in meinem Skriptum als
"Autobahnexperiment" vorkommt, weil man mit
gegeneinanderfahrenden Autos, auf denen die
senkrecht strahlenden und empfangenden Antennen
montiert sind, drei relativ zueinander mit v, 2v, und -v
bewegte Systeme hat, die man braucht, um das
Versagen der relativistischen Version des
Dopplereffektes verstehen zu können.
Die Schwierigkeiten mit dem Verstehen des
transversalen Dopplereffektes rühren daher, dass
dieser Effekt genau so wie die
Lorentz-Transformationen und damit die ganze SRT in sich
widersprüchlich ist. Das bringt für jeden, der
sich damit beschäftigt und experimentiert, ein
Aha-Erlebnis. Alleine, dass ein bewegter
Empfänger laut SRT eine langsamer gehende Uhr hat,
sodass er in seiner Zeiteinheit mehrere
einfallende Wellenberge messen muss als der langsamer bewegte
Sender mit seiner schneller gehenden Uhr misst,
was einer Blauverschiebung gleich kommt,
aber von der anderen Platform aus gesehen als
Rotverschiebung gesehen wird, weist auf das
schon lange bekannte "Uhrenparadoxon" hin,
weshalb ja die SRT schon lange angezweifelt wird
(Langevin tat das bereits 1911). Das
Uhrenparadoxon schlägt deshalb beim relativistischen
Dopplereffekt so stark zu Buche, weil eben nach
der SRT bewegte Uhren langsamer ticken, aber niemand
weiss, wer sich (wirklich) bewegt, weil beim
Verwenden von Relativgeschwindigkeiten jeweils der
eine den anderen als bewegt ansehen darf und
dessen Uhr dann langsamer ticken sieht. Beim
transversalen Dopplereffekt kann also jeder eine
Blauverschiebung oder Rotverschiebung berechnen,
je nach dem, welcher der bewegte "ist". Bei der
Alpha-Centauri-Diskussion kommt diese Unsicherheit,
ob blau- oder rot-verschoben, deutlich heraus,
was ja gar nicht passieren dürfte, da es in der SRT
unwesentlich ist, wer sich bewegt [es kommt ja
nur auf die Relativbewegung an, was bei der vor 1905
gültigen Äthertheorie
(Fundamental-Koordinatensystem) nicht der Fall
war, weil es in dieser Theorie Absolutbewegungen
gegeben hat]. Für mich ist diese Äthertheorie durch die Entdeckung des CMB
(=kosmischer Mikrowellenhintergrund)
rehabilitiert, sie ist der später von Einstein wieder eingeführte
Äther! Und für mich geht nur eine relativ zum
Äther (CMB) bewegte Licht-Uhr langsamer.
Das Versagen der SRT liegt in der
Fehlerhaftigkeit des Postulates der Isotropie der Lichtgeschw.
in allen Inertialsystemen. Das ist die Aussage
des beiliegenden Abstracts eines Vortrages von mir.
Eine eindeutig nachvollziehbare Antwort über die
Gültigkeit der SRT kann nur eine direkte
Messung der Einweglichtgeschwindigkeit (wie es
Marinov schon 1975 getan hat) bringen, weil
mit der Anisotropiemessung der
Einweglichtgeschwindigkeit auf der Erde das Isotropiepostulat,
aus dem die Lorentz-Transformationen abgeleitet
werden, falsifiziert wird. Nur solche Messungen
sind "direkt" genug, die SRT verstehbar zu
falsifizieren. Mein Mikrowellen-Experiment ist für mich
sehr wertvoll, weil es mir zeigt, dass es die
Zeitdilatation als Funktion der Relativgeschwindigkeit
nicht gibt. Relativ zum CMB bewegte Uhren werden
aber langsamer ticken als im CMB ruhende Uhren.
(Licht breitet sich nur im CMB isotrop mit c
aus). Smoot nannte deshalb sein Messergebnis "the new
aether drift" und bekam dafür von der Schweiz den Einstein-Preis.
Die Alpha-Centauri-Diskussion zeigt so schön,
dass der relativistische Dopplereffekt bei transversaler
Bestrahlung sich selbst gedankenexperimentell ad
absurdum führt, weshalb mir das Lesen dieser
Diskussion viel Spass gemacht hat. Ich danke
Ihnen daher sehr auf diesen Hinweis,
und verbleibe mit herzlichen Gruessen Ihr
Hartwig Thim
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Es war noch ein PDF-Dokument angeheftet, das ich jetzt aber nicht veröffentlichen kann, weil ich über die Urheberrechte dieses Dokuments nicht Bescheid weiß.
Meine Antwort hierauf war:
Zitat: |
Ich (also nicht unser User "Ich", sondern ich selbst...) schrieb als Antwort am 17.8.2006 um 20:25
Sehr geehrter Herr Prof. Thim,
zunächst möchte ich Ihnen sagen, dass ich mich wirklich sehr geehrt fühle,
dass Sie auf diese Foren-Diskussion eingehen! Ich bin wirklich sehr
begeistert davon und muß auch sagen, dass ich nie damit gerechnet habe.
Vielen Dank!
Ich wollte Sie um die Erlaubnis bitten, Ihre Antwort direkt im Alpha-Centauri
Forum posten zu dürfen, weil ich denke, dass sie auch für andere Mitleser
dort sehr interessant sein wird.
[...]
> Sehr gut finde ich auch die Erklärung
> mit dem geänderten Versuchsaufbau mit Blenden,
> der in ähnlicher Art auch in meinem Skriptum als
> "Autobahnexperiment" vorkommt, weil man mit
> gegeneinanderfahrenden Autos, auf denen die
> senkrecht strahlenden und empfangenden Antennen
> montiert sind, drei relativ zueinander mit v, 2v, und -v
> bewegte Systeme hat, die man braucht, um das
> Versagen der relativistischen Version des
> Dopplereffektes verstehen zu können.
Das habe ich noch gar nicht im Detail gesehen. Ich werde mir das nachher noch
anschauen.
> [...] was einer Blauverschiebung gleich kommt,
> aber von der anderen Platform aus gesehen als
> Rotverschiebung gesehen wird, weist auf das
> schon lange bekannte "Uhrenparadoxon" hin,
> weshalb ja die SRT schon lange angezweifelt wird
> (Langevin tat das bereits 1911).
Hier genau möchte ich Ihnen widersprechen. Der Punkt ist: Wenn es sich für den
einen Betrachter um eine transversale Signalausbreitung handelt, dann nicht
für den anderen und umgekehrt. Hier liegt genau die Auflösung des Paradoxons.
Wenn man es aus dem einen System als transversal betrachtet, ist es nicht im
anderen System transversal, sondern hat einen Winkel ungleich 90°.
Die SRT ist hier eindeutig. Man muß nur genau festlegen, in welchem System ein
90° Winkel sein soll und in welchem nicht (eigentlich werden nicht die Winkel
an sich "verbogen", sondern durch eine andere Gleichzeitigkeit wird dieser
Effekt hervorgerufen)
Ich würde das gerne noch deutlicher darstellen, vielleicht mit ein paar
Zeichnungen verdeutlicht. Ich muß auch zugeben, dass ich zu diesem Thema
weder in meinen Büchern als auch im Internet viele Informationen finden
konnte.
Ich werde versuchen, das nochmal etwas anschaulicher aufzuarbeiten und einen
entsprechenden Beitrag im Alpha-Centauri-Forum posten. Allerdings brauche ich
dafür etwas Zeit, denke ich.
Mit freundlichen Grüßen,
Marco Rothley
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Gleich geht's weiter! |
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Anmeldedatum: 17.05.2006 Beiträge: 912 Wohnort: Heidelberg
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Verfasst am: 21.08.2006, 19:35 Titel: |
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Hallo!
Also, weiter geht's:
Zitat: |
Prof. Thim schrieb am 18.8.2006 um 10:36 Uhr
Sehr geehrter Herr Rothley,
vielen Dank für dieses Link, das mir von meinem
Freund W. Krause (Autor bei Wikipedia)
auch schon genannt wurde. Dort findet man
tatsächlich über den transversalen DE sehr
wertvolle Informationen, interessanterweise auch,
dass es einen klassischen transversalen
Dopplereffekt geben sollte, was nicht mehr so
einfach verstehbar ist wie der relativistische,
den man in "einfacher" Weise auf die
Zeitdilatation zurückführen kann. Bei klassischer
Betrachtungsweise dürfte bei meinem rotierenden
Antennen-Experiment tatsächlich keine
Frequenzverschiebung auftreten, in
Übereinstimmung mit meinem Messergebnis ("Nullresultat).
Ich habe mit der klassischen transversalen
Dopplerverschiebung derzeit noch Schwierigkeiten,
und bin dabei, diese aus der Aberration
herzuleiten, wie es vorgeschlagen wird. Beim Messen
gibt es oft das Problem, dass der 90°-Winkel nur
unendlich kurze Zeit auftritt, was bei
rotierenden Anordnungen (siehe ref. [ 17 ] und [ 18 ]
in meinem beiliegenden IEEE-Artikel)
umgangen wird.
Ich freue mich, dass Sie sich mit diesem
komplexen Thema auseinandersetzen, denn es
wird in vielen Lehrbüchern (z.B. bei Joos) leider fehlerhaft behandelt.
Mit freundlichen Gruessen,
Ihr
Hartwig Thim
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Das PDF-Dokument, auf das er verweist, kann ich leider auch nicht veröffentlichen. Es ist das Paper zu Thim's Versuch, über den ja in diesem Thread diskutiert wurde und zwar von 2003:
IEEE TRANSACTIONS ON INSTRUMENTATION AND MEASUREMENT, VOL. 52, NO. 5, OCTOBER 2003
In meiner nächsten Mail hatte ich nur auf die zwei letzten Posts von mir hingewiesen, worauf ich heute die Antwort bekam:
Zitat: |
Prof. Thim schrieb am 21.8.2006 um 18:44 Uhr
Sehr geehrter Herr Rothley,
vielen Dank für Ihre Mitteilung und für das Link.
Ich habe mir Ihre zwei neuen Beiträge durchgelesen
und habe dazu folgenden Kommentar verfasst, den
ich im attachment als word.doc anhänge. Sie
dürfen gerne meine Briefe ins Forum stellen.
Mit freundlichen Gruessen, Ihr
Hartwig Thim
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Der eigentliche Text ist natürlich im Word-Dokument, das ich jetzt mal als PDF exportiert habe und hier zum Download bereitstelle (hoffentlich ist das auch noch mit Herrn Prof. Thims Veröffentlichungserlaubnis gedeckt...):
http://www.crpc.de/ac/TransversDoppler_thim.pdf
Das Dokument hat knapp 120kB.
Würde mich über eine weitere Diskussion dieses Themenkomplexes sehr freuen!
Gruß
Marco |
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Anmeldedatum: 17.05.2006 Beiträge: 912 Wohnort: Heidelberg
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Verfasst am: 21.08.2006, 23:02 Titel: |
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Hallo!
Als vorläufige, etwas kurze Antwort, möchte ich schon mal das hier schreiben:
Zitat: |
Herr Prof. Thim schrieb in dem Word-Dokument kurz vor Abschnitt "5.1"
[...]Um longitudinale Komponenten auszuschließen, müssen von den Autokolonnen parallel angeordnete Antennen verwendet werden, da für dieses Experiment ebene Wellenflächen gebraucht werden, die dann an allen Stellen unter rechtem Winkel gesendet und empfangen werden. Alle Antennen einer Kolonne müssen gleichphasig angesteuert werden. In dieser Anordnung, in der die zwei gegeneinanderfahrenden Kolonnen ebene Wellen empfangen und weiterstrahlen, gibt es sicher keine longitudinalen Anteile (die irrtümlich als transversale Dopplereffekte gesehen werden könnten, und klassische transversale Verschiebungen gibt es meiner Meinung nach auch nicht). Wichtig ist, dass alle vier Antennenreihen unter 90° abstrahlen und empfangen und zwar immer. Aus diesem Grunde ist Ihre obige Argumentation, die ich violett eingefärbt habe, nicht richtig.
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Das ist genau der Punkt! Aus welchem Bezugssystem aus gesehen sind denn diese 90°? Meine Argumentation ist nämlich, dass es nur im Laborsystem 90° sein können. Die ebenen Wellen breiten sich nur in diesem System unter 90° zu den Richtungen der Geschwindigkeitsvektoren v und -v aus!
Das wird besonders deutlich, in diesem Satz deutlich:
Zitat: |
Alle Antennen einer Kolonne müssen gleichphasig angesteuert werden.
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Nach der SRT können die Antennen nur in einem Bezugssystem gleichphasig angesteuert werden. Wenn sie in einem System gleichphasig sind, sind sie in einem anderen nicht. Daraus ergibt sich je nach Bezugssystem ein anderer Abstrahlwinkel. Das genau ist des Rätsels Lösung.
Wenn sie im Laborsystem gleichphasig abstrahlen, dann wird hier die Wellenausbreitungsrichtung auch gerade 90° zu den Bewegungsrichtungen sein. Dann ergibt sich aber auch keine Frequenzverschiebung zwischen f' und f'', wie ich in einem vorherigen Post versucht habe zu zeigen. Wenn da die selbe Frequenz ist, kommt auch bei Ihrer Rechnung für f und f''' die selbe Frequenz heraus.
Sie müssen sich unbedingt von der Vorstellung lösen, dass eine Lichtwellen/Mikrowellen-Ausbreitungsrichtung in allen Bezugssystemen die selbe ist. Das ist nämlich einfach nicht richtig und hierin liegt auch der Fehler in Ihrer Herleitung der Frequenzverschiebung in Ihrem Experiment.
Das genau ist auch die Auflösung der anscheinenden Widersprüche bei dem relativistischen transversalen Dopplereffekt: Bei einer Rotverschiebung liegt zwar im einen System eine Signalausbreitung von 90° vor, aber nicht im anderen, umgekehrt bei der Blauverschiebung.
Gruß
Marco |
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Ich
Anmeldedatum: 29.06.2006 Beiträge: 624
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Verfasst am: 22.08.2006, 13:33 Titel: |
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Zitat: |
Ich möchte weiters nicht verheimlichen, dass ich die Lorentz-Transformationen für in sich
widersprüchlich halte, was ich im folgenden Abstract begründe:
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Dazu sagt Matt Visser:
Zitat: |
Rule 1
If you run across someone who claims that the mathematical structure of special relativity is internally inconsistent, then you can safely ignore them: they are wrong.
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Meine Prophezeihung:
Prof. em. Thim wird bald der 35. Rentner sein, der bei Friebe ungefragt der Welt seine revolutionären Erkenntnisse vorstellt.
Ich kenne seine Veröffentlichung nicht, mir reicht die Art, wie sie vorgestellt wurde, um die Seriosität zu beurteilen.
Jetzt ist die Veröffentlichung auch schon 3 Jahre bekannt, und trotzdem klammert sich die Wissenschaftsmafia noch an ihre eingedrillten Verhaltensweisen und ignoriert sie. Viel Gesprächsstoff für einen kurzweiligen Ruhestand im WumV.
Ab jetzt halt ich mich raus, ich will die Diskussion nicht weiter stören.
Viel Spaß! |
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Ich
Anmeldedatum: 29.06.2006 Beiträge: 624
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Verfasst am: 22.08.2006, 14:04 Titel: |
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Doch noch eins:
Zitat: |
Es ist zwar die erste Blauverschiebung durch die dritte Rotverschiebung (die bei konsequenter Anwendung der Transformationsschritte auch eine Blauverschiebung sein müsste) kompensiert worden, übrig geblieben ist aber die zwischen den Fahrzeugen auf den 2 Fahrbahnen entstandene Blauverschiebung, die dadurch zustande kam, daß die auf der Gegenfahrbahn nach rechts fahrenden Fahrzeuge die in die Gegenrichtung fahrenden als ruhend ansahen. Sie hätten natürlich auch sich selbst als ruhend betrachten können, was sich dann nur auf die mittlere Formel ausgewirkt hätte, und zwar hätte es dort in diesem Falle eine Rotverschiebung gegeben
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Ohne Kommentar. |
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Anmeldedatum: 17.05.2006 Beiträge: 912 Wohnort: Heidelberg
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Verfasst am: 22.08.2006, 14:23 Titel: |
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Hallo Ich!
Wieso "Ohne Kommentar"? Ich kann Dich zwar verstehen, aber mir persönlich wäre eine Erklärung, die zeigt, warum die Aussage von Prof. Thim Dir (und auch mir) so unsinnig erscheint, deutlich lieber. Offensichtlich sieht Prof. Thim das ja nicht so wie wir.
Wie gesagt, ich kann Dich ja verstehen, aber mir wäre eine sachliche Diskussion trotzdem deutlich lieber. Auch der Seitenhieb auf Herrn Friebe und das WumV bringt nicht wirklich weiter. So weit ich weiß hat Prof. Thim mit Herrn Friebe und dem WumV nichts zu tun (oder doch?). Auch das Rentenalter der beiden sollte in der Diskussion keine Rolle spielen, denke ich.
Magst Du nicht doch versuchen, Deine Argumente noch etwas anschaulicher darzustellen, bzw. sie noch weiter zu erklären? Das Sub-Forum heißt ja "Relativitätstheorie für jedermann" und ich persönlich finde es sehr wichtig, dass wir die Punkte so darzustellen versuchen, dass möglichst "jedermann" auch etwas damit anfangen kann. Entsprechende Erklärung von Dir fände ich auf jeden Fall sehr gut. Ich weiß dass das Arbeit macht und ich kann verstehen, wenn Dir dieser Aufwand als nicht lohnend erscheint, aber tu's doch einfach für mich.
Zur mathematischen Konsistenz der SRT z. B. kann man doch in ein paar wenigen Sätzen etwas genauer schreiben, wieso und weshalb und so weiter.
Insgesamt wäre ich auf jeden Fall froh, wenn wir alle versuchen würden möglichst sachlich zu bleiben, wenn es auch manchmal nicht leicht fallen mag.
Gruß
Marco |
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Ich
Anmeldedatum: 29.06.2006 Beiträge: 624
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Verfasst am: 22.08.2006, 16:37 Titel: |
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Ja, meine Beiträge waren nur polemisch. Ich will dir auch nicht dazwischenfunken - musste das einfach los werden und hoffe, dass ich nicht die ganze Diskussion kaputtgemacht habe.
Richtig mit einsteigen werde ich nicht, weil ich wir gesagt das Paper nicht habe.
Nur der noch fehlende Kommentar zu dem zitierten Absatz:
Wer wen als ruhend betrachtet ist vollkommen egal. Wenn Herr Thim sich nicht entscheiden kann, ob Rot- oder Blauverschiebung vorliegt liegt das nicht an der Theorie, die ist nämlich nicht ambivalent, sondern nur an seinem mangelnden Verständnis derselben. Das erkennt man schon an der Herangehensweise: Zeitdilatation ohne Rücksicht auf Gleichzeitigkeitsaspekte. Das ist nicht die SRT. |
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zeitgenosse
Anmeldedatum: 21.06.2006 Beiträge: 1811
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Verfasst am: 23.08.2006, 01:07 Titel: |
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Zitat: |
Ich schrieb Wer wen als ruhend betrachtet ist vollkommen egal.
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Das sehe ich etwas anders. Eine kurze Parenthese sei mir deshalb erlaubt.
Prof. Thim schrieb:
Bei der Alpha-Centauri-Diskussion kommt diese Unsicherheit, ob blau- oder rot-verschoben, deutlich heraus, was ja gar nicht passieren dürfte, da es in der SRT unwesentlich ist, wer sich bewegt [es kommt ja nur auf die Relativbewegung an, was bei der vor 1905 gültigen Äthertheorie (Fundamental-Koordinatensystem) nicht der Fall war, weil es in dieser Theorie Absolutbewegungen gegeben hat]. Für mich ist diese Äthertheorie durch die Entdeckung des CMB (=kosmischer Mikrowellenhintergrund) rehabilitiert, sie ist der später von Einstein wieder eingeführte Äther! Und für mich geht nur eine relativ zum Äther (CMB) bewegte Licht-Uhr langsamer.
Genau hier liegt der Hase ja auch im Pfeffer. Selbst bezweifle ich bekanntlich nicht den Formalismus der SRT, sondern lediglich gewisse Aspekte der Einsteinschen (Über)-Interpretation. Insbesondere scheint mir der Symmetriegedanke auf die Spitze getrieben zu sein. Dass sich jeder inertiale Beobachter als ruhend bezeichnen kann, widerspricht nämlich der Empirie. Immer findet sich in praxi ein Bezugssystem, das vor anderen ausgezeichnet ist. Das GPS (terrestrische Fundamentalstation und satellitengestützte Messplattformen) z.B. würde sonst zu nichts taugen. Stets lässt sich auch in der operativen Raumfahrt feststellen, wer sich wie bewegt und wer nicht. Dazu wird man mit Vorteil ein baryzentrisches Bezugssystem wählen, dessen Koordinatenursprung im Schwerezentrum der Erde oder dem des Sonnensystems (Laplace'sche Ebene) liegt.
Die Rückkehr zu einem fundamentalen Bezugssystem scheint mir daher gerechtfertigt. In einem solchen System gibt es keine der bekannten Paradoxien, unter denen Ehrenfest's rotierende Kreisscheibe wohl das schwierigste Problem dieser Art darstellt (das sich ohne Benutzung der Differentialtopologie kaum richtig verstehen lässt).
Die Rückkehr zu den Wurzeln wirft den Formalismus der SRT nicht über den Haufen; dieser bleibt unangetatstet. Den allzuengen Rahmen der inertialen Systeme wird man jedoch zugunsten eines praxiskonformen Bezugssystems aufgeben. Dazu gilt: "Die Gesamtheit materieller Gegenstände auf die theoretische Aussagen und praktische Messungen bezogen werden, wird als Bezugssystem bezeichnet." Darauf aufbauend lassen sich dann ein verbindlicher Bezugsrahmen (reference frame) und entsprechende Koordinatensysteme errichten.
Zu einem globalen Refenzsystem gehört auch eine verbindliche Zeitskala. Für ein erdgebundenes Bezugssystem ist dies aus naheliegenden Gründen die internationale Atomzeit TAI. Aus global verteilten Cäsium-Frequenznormalen und deren Reduktion auf das Geoid lässt sich so eine verbindliche Koordinatenzeit mit der SI-Sekunde als Zeiteinheit ableiten.
Dies ist ganz im Sinne von Poincarés "neuer Mechanik", in welcher die Vakuumlichtgeschwindigkeit eine obere Grenzgeschwindigkeit darstellt.
p.s. Die Lorentzgruppe wurde übrigens erstmals durch Poincaré mathematisch richtig beschrieben.
Gr. zg _________________ Make everything as simple as possible, but not simpler! |
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Anmeldedatum: 17.05.2006 Beiträge: 912 Wohnort: Heidelberg
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Verfasst am: 23.08.2006, 01:30 Titel: |
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Hallo Zeitgenosse!
Auf der einen Seite bin ich nicht Deiner Meinung mit dem allgemeingültigen Bezugssystem. Meines Erachtens würde man dann mit MM-Experimenten verschiedener Art Probleme bekommen. Aber das ist hier denke ich nicht der Punkt und mir liegt sehr viel daran, dass davon nicht abgelenkt wird. Das ist jetzt nicht böse gemeint oder so, aber ich würde ganz gerne genau diesen einen Punkt geklärt haben:
Müßte nach der SRT bei den Modellvorstellungen von mir (mit der Blende) oder auch mit den ebenen Wellen von Herrn Prof. Thim zwischen Sender und Empfänger eine Frequenzverschiebung auftreten oder nicht. Ich bin mir inzwischen sehr sicher, dass das nicht der Fall ist, Herr Prof. Thim jedoch geht davon aus, dass eine Frequenzverschiebung vorliegen müßte.
Ich wäre Euch echt sehr dankbar, wenn wir in diesem Thread zuerst bei diesem Punkt bleiben könnten. Das klingt jetzt etwas doof und anmaßend von mir, ich weiß, aber so meine ich es wirklich nicht. Bitte versteht es einfach als eine Bitte von mir.
Das soll aber wirklich nicht bedeuten, dass ich jetzt die Diskussion über diesen Aspekt "fundamentales Bezugssystem" abwürgen wollte, oder so. Aber ich wollte Dich, Zeitgenosse, fragen, ob wir dafür nicht besser einen neuen Thread aufmachen könnten. Das wäre sicher besser für die Übersicht, lenkt hier weniger von dem mir so wichtigen Gesichtspunkt ab und man könnte dort diesen Punkt auch besser und ausführlicher diskutieren, denke ich. Ich denke auch, dass er ja nicht unbedingt direkt mit Prof. Thim's Experiment zu tun hat. Da wäre doch ein neuer Thread dann so wie so besser, oder?
Was meint Ihr? Ich kann auch einen neuen Thread auf machen und versuchen das Thema "fundamentales Bezugssystem" aus diesem Thread zur Einführung zusammen zu fassen. Oder Du, Zeitgenosse, machst einfach einen neuen Thread auf und kopierst es entsprechend. Leider läßt die Software das Abspalten eines Beitrags in einen neuen Thread nicht zu, soweit ich weiß. Deshalb kann ich das auch nur von Hand machen.
Gruß
Marco |
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Anmeldedatum: 17.05.2006 Beiträge: 912 Wohnort: Heidelberg
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Verfasst am: 23.08.2006, 17:52 Titel: |
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Hallo Alpha Centauris!
Ich habe eine weitere Antwort von Herrn Prof. Thim erhalten, die ich hier wieder direkt reinstellen möchte. Vielen Dank an Herrn Prof. Thim!
Zitat: |
Prof. Thim schrieb am 23.8.2006 um 17:57 Uhr
Herr Rothley,
ich gebe Ihnen völlig Recht, dass ich in meinen Formeln die k-Vektoren und somit die Ausbreitungsrichtung nicht mit-transformiert habe. Sie sehen darin des Rätsels Lösung.
Aber:
Ich habe die Ausbreitungsrichtung aus mehreren Gründen nicht mittransformiert, weil es erstens laut ref. [ 17 ] und ref. [ 18 ] Champaney&Moon in ihren Mössbauer-Rotor-Experimenten auch nicht getan und gut begründet haben. Diese haben nur den Effekt der relativistischen Zeitdilatation eingebracht, dass auf den mit v und –v bewegten Antennen die Uhren (Frequenzmessgeräte) langsamer ticken, also Blauverschiebungen auftreten, die ich genau so berechnet habe (das sind meine Glgn (12)-(14)).
Zweitens ist der Abstand zwischen den Scheiben sehr viel kleiner als die Wellenlänge, sodass schräges Austreten und Einlaufen der Wellen keine frequenzändernde Wirkung haben können. Wenn diese Annahme nicht erlaubt sein sollte, dann müßte man konsequenterweise die gesamte relativistische Ableitung der Doppler- und Aberrationsformeln grundsätzlich in Frage stellen, weil sie (z.B. von Einstein 1905) nur für unendlich grossem Abstand zwischen Sender und Empfänger abgeleitet wurden, und das trifft ja bei vielen Experimenten (auch bei meinem) nicht zu.
Ich selbst gehe sogar noch einen Schritt weiter mit meiner Behauptung, dass die relativistischen Doppler- und Aberrationsformeln nicht gelten können, weil sie mit Hilfe der Lorentz-Transformationen und Lichtkugelgleichungen abgeleitet wurden, die in sich widersprüchlich sind und auch den Messergebnissen des U2 Anisotropy Experimentes von Smoot widersprechen, wie ich es beschrieben habe in:
http://www.crpc.de/ac/TransversDoppler_thim.pdf
Smoot folgert aus seinen Messungen wörtlich, den „New Aether Drift“ gefunden zu haben. Die vorrelativistische Äthertheorie (Äther wird heute besser als kosmischer Mikrowellenhintergrund (CMB) bezeichnet) ist für mich eine wesentlich realistischere Beschreibung der Lichtausbreitung als die SRT.
Lieber Herr Rothley,
ich bin ja auch Ihrer Meinung, dass zwischen f“ und f’ keine Verschiebung auftreten kann (was ich ja gemessen habe). Sie sagen aber, dass ich die relativistischen Formeln der SRT falsch angewendet habe, und ich sage, dass ich sie „richtig“ angewendet habe, behaupte aber ausserdem, dass die relativistischen Dopplerformeln (aufgrund ihrer Ableitung) in sich widersprüchlich sind. Und in sich widersprüchliche Formeln kann man ja nicht wirklich richtig anwenden, würden mir Logiker vorwerfen. Und natürlich führen die klassischen Dopplerformeln ebenfalls zu f“=f’. Aber die SRT führt aufgrund der zwischen relativ zueinander bewegten Körpern auftretenden Zeitdilatation zu Frequenzänderungen, weshalb relativistisch f“ ungleich f’ sein muss. Je nach gewähltem Bezugssystem folgt f“<f’ oder f“>f’ (weil jeder sich als ruhend ansehen kann), und dieses Paradoxon nennt man bekanntlich Uhrenparadoxon. Wichtig ist, dass in meinem Experiment alle Relativbewegungen durch 90° charakterisiert sind, da die Verbindungslinien zwischen den Antennen radial verlaufen, der Winkel zwischen r und v immer 90° beträgt. Das gilt für alle Antennen!
Da die relativistischen Dopplerformeln meiner Meinung nach fehlerhaft sind, habe ich mich entschlossen, eine wesentlich „direktere“ Messung durchzuführen, (die Stephan Marinov schon 1975 gemacht hat), nämlich die Lichtausbreitung direkt in mehreren Richtungen zu messen, so wie es schon Michelson&Morley in ihrem 1887-paper vorgeschlagen haben (dort steht explizit: eine Messung der Lichtgeschwindigkeit sollte ohne Rückführung des Strahles zur Quelle durchgeführt werden - man nennt das auch Einweg-Lichtgeschwindigkeitsmessung). Auf der Erde isotrope Lichtausbreitung verifiziert die SRT, anisotrope falsifiziert die SRT. Marinov fand eine anisotrope.
Es gibt noch eine weitere SRT-falsifizierende Messung, die ein Herr Roland deWitte vor vielen Jahren ins Internet stellte. Diese finden Sie unter:
http://pages.sbcglobal.net/webster.kehr/DeWitte/exp4.htm
Mit freundlichen Gruessen,
Hartwig Thim
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Der Text war wieder in einem Word-Dokument, das ich wieder als PDF unter:
http://www.crpc.de/ac/TransversDoppler_thim_2.pdf
zum Download anbiete. Der Text entspricht aber dem oben so weit.
Gruß
Marco
//Edit: Ich sollte vielleicht noch die beiden referenzierten Quellen erklären. Die stehen nämlich im Paper über den Versuch selbst:
[ 17 ] D. C. Champeney and P. B. Moon, “Absence of Doppler shift for gamma
ray source and detector on same circular orbit,” Proc. Phys. Soc., vol. 77,
pp. 350–352, 1961.
[ 18 ] D. C. Champeney, G. R. Isaak, and A. M. Khan, “A time dilatation experiment
based on the Mössbauer effect,” Proc. Phys. Soc., vol. 85, pp.
583–593, 1964. |
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Ich
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Verfasst am: 24.08.2006, 08:53 Titel: |
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Ok, ich hab mir die Sache jetzt auch angeschaut. Marco hat recht - des Rätsels Lösung ist mal wieder die Gleichzeitigkeit, hier also die Frage, was "senkrecht" ist.
Ich rechne es kurz:
Thim sendet eine ebene Welle entlang y:
E=E0*sin(w/c*y-w*t) (w=omega)
Der Einfachheit halber nehme ich geometrische Einheiten, also c=1. Das Argument des Sinus wird dann:
w(y-t)
Das transformier ich ins Bezugssystem der Scheibe, die sich mit v entlang x bewegt (in Thims Autobahnbeispiel):
t=g(t'+vx') (g=gamma=1/wurzel(1-v²))
->Argument=w(y-gvx'-gt'). Wenn man umstellt sieht man:
Argument=gw(k-t') mit k=(y/g-vx'),
also eine schräg einfallende Welle mit höherer Frequenz (w'=gw).
Bleibt die Frage, was ein Rudel Monopolantennen mit koplanarem Schnickschnack macht, wenn eine schräge Welle kommt. Das ist was für begeisterte Ingenieure.
Ich nehme an, die Welle wird einfach in dieselbe Richtung wieder abgestrahlt. Dann wäre der Fall erledigt, die Antennen könnten genausogut nicht da sein.
Ich weiß aber, was ein Spiegel mit einer schrägen Welle macht: reflektieren (y-Richtung umdrehen). Also wird
Argument=w(-y-gvx'-gt'), zurücktransformieren
->Argument=w(-y-t).
Ende. Keine Frequenzänderung, keine Winkeländerung. Genau das, was Davies und Jennison (Ref. [ 6 ] bei Thim) gemessen haben. |
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Verfasst am: 25.08.2006, 02:53 Titel: |
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Hallo!
Zitat: |
Prof. Thim schrieb am 23.8.2006 um 17:57 Uhr
Ich habe die Ausbreitungsrichtung aus mehreren Gründen nicht mittransformiert, weil es erstens laut ref. [ 17 ] und ref. [ 18 ] Champaney&Moon in ihren Mössbauer-Rotor-Experimenten auch nicht getan und gut begründet haben. Diese haben nur den Effekt der relativistischen Zeitdilatation eingebracht, dass auf den mit v und –v bewegten Antennen die Uhren (Frequenzmessgeräte) langsamer ticken, also Blauverschiebungen auftreten, die ich genau so berechnet habe (das sind meine Glgn (12)-(14)).
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Leider habe ich gerade keinen Zugriff auf diese Paper, aber in einem Buch "Einführung in die spezielle und allgemeine RT" von Prof. Hubert Goenner von der Uni Göttingen (Spektrum Akademischer Verlag 1996 ISBN 3-86025-333-6) ist auf Seite 61ff ein Versuch von W. Kündig beschrieben und der Versuch von ref. [ 18 ] wird dort als "ähnliches Experiment" in einer Fußnote erwähnt. Jetzt weiß ich leider nicht, wie ähnlich diese Experimente sind, aber bei dem von W. Kündig "Measurement of the transverse Doppler effect in an accelerated system." Phys. Rev. 129, Seiten 2371-2375 (1963) handelt es sich um eine drehende Anordnung, in deren Mitte eine Gammaquelle ist. Außen ist ein Absorber, der sich dreht, also eine Relativgeschwindigkeit zur Quelle hat. Es wird jetzt gemessen, wie viele Gammaquanten nicht absorbiert werden. Wenn die Anordnung in Ruhe ist, wird ein Maximum absorbiert, weil die Frequenz der Quanten aus der Quelle der Resonanzfrequenz des Absorbers entspricht. Bei rotierdender Scheibe aber nicht. Um trotzdem wieder Resonanz herstellen zu können, ist die Quelle auf einem Piezo-Kristall montiert, so dass sie mithilfe einer Wechselspannung hin und her bewegt werden konnte. So konnte die Blauverschiebung nachgewiesen werden.
Hier ist zu beachten, dass das ganze zwar auch in einem Bezugssystem beobachtet werden kann, das mitrotiert, aber das ist dann kein Inertialsystem mehr. Auch diese Sichtweise ist in dem Buch in einem späteren Kapitel (6.7 auf den Seiten 188ff) beschrieben, das habe ich aber noch nicht durch gearbeitet.
Aber hier ist es ja auch völlig unwichtig, ob der k-Vektor nun transformiert wird oder nicht, weil die Quanten ja so wie so isotrop in alle Richtungen abgestrahlt werden. Wenn die Quelle in der Mitte steht, macht das doch dann keinen Unterschied mehr, in welche Richtung der Vektor verläuft. In Ihrem Experiment ist das anders. Dort sind die feststehenden Sendeantennen am Außenrand der Scheibe montiert. Bei dem Autobahn-Gedankenexperiment ist es auch anders.
Zitat: |
Prof. Thim schrieb am 23.8.2006 um 17:57 Uhr
Zweitens ist der Abstand zwischen den Scheiben sehr viel kleiner als die Wellenlänge, sodass schräges Austreten und Einlaufen der Wellen keine frequenzändernde Wirkung haben können.
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Darum geht es doch gar nicht. Ich finde die Anordnung zwar auch äußerst schlecht, um ausgerechnet einen transversalen Dopplereffekt nachzuweisen. Die 90°-Richtung ist bei einem geringen Abstand in y-Richtung ja um so kürzer. Ich denke, dass ein größerer Abstand generell Vorteile hätte.
Aber lassen Sie uns doch ersteinmal bei dem Autobahn-Beispiel bleiben.
Zitat: |
Prof. Thim schrieb am 23.8.2006 um 17:57 Uhr
[...], dass die relativistischen Dopplerformeln (aufgrund ihrer Ableitung) in sich widersprüchlich sind. Und in sich widersprüchliche Formeln kann man ja nicht wirklich richtig anwenden, würden mir Logiker vorwerfen.
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Die Formeln sind nicht in sich widersprüchlich, genau so wenig wie die SRT. Ich verstehe nicht, wie sie das behaupten können.
Zitat: |
Prof. Thim schrieb am 23.8.2006 um 17:57 Uhr
Wichtig ist, dass in meinem Experiment alle Relativbewegungen durch 90° charakterisiert sind, da die Verbindungslinien zwischen den Antennen radial verlaufen, der Winkel zwischen r und v immer 90° beträgt. Das gilt für alle Antennen!
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Ich habe Sie jetzt schon mehrfach darauf hingewiesen, dass 90° EM-Wellenausbreitung im einen Bezugssystem keine 90° im anderen entsprechen. Sie haben die 90° immer nur im Laborsystem. Sehen Sie sich doch nocheinmal meine Bildchen in einem früheren Post von mir an und auch die Rechnung von User "Ich" im direkt vorhergehenden Post.
Ich kann mich auch nur nochmal wiederholen: Die Blauverschiebung tritt bei einer ganz anderen physikalischen Situation auf, wie die Rotverschiebung. Einmal sind die 90° aus Sicht des Senders und einem aus Sicht des Empfängers. Die Situation mit der Blauverschiebung (aus Sicht des Senders 90°) führt bei einer richtig angewandten Transformation ins Ruhesystem des Empfängers zu einem anderen Winkel als 90° und ist damit nicht mehr transversal. Genau so umgekehrt. Ich habe wirklich keine Idee mehr, wie man das noch anders erklären soll, als es hier schon getan wurde. Es läuft immer wieder auf diesen Punkt hinaus.
Ich werde mir diesen Versuch bei Gelegenheit noch anschauen.
Mit freundlichen Grüßen,
Marco Rothley |
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Verfasst am: 25.08.2006, 21:10 Titel: |
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Hallo Alpha Centauris!
Herr Prof. Thim hat mir schon geantwortet. Ich möchte mich noch einmal bei ihm bedanken, dass er sich so große Mühe macht!
Hier also zuerst seine E-Mail:
Zitat: |
Prof. Thim schrieb am 25.08.2006 um 18:09 Uhr
Sehr geehrter Herr Rothley,
ich danke Ihnen zuerst einmal herzlich für Ihre Mühe, die Diskussion auf sachliche Basis zurückzubringen und auch strukturiert zu halten, da sie nur so allgemein verständlich bleibt. Die Benützung eines Fundamentalsystems ist ein (auch von Berkeley-Prof. Smoot empfohlener) Schritt, über den später, nach Klärung der aufgeworfenen Frage (f"=f' oder nicht?) diskutiert werden sollte.
Die Frage (f"=f' oder nicht?) hängt sicherlich eng zusammen mit dem Grundprinzip der SRT (dass man jedes Inertialsystem als Fundamentalsystem benützen darf, ohne zu widersprüchlichen
Aussagen zu kommen). Oder, anders formuliert: kann man von jedem Inertialsystem aus die Vorgänge (Uhrenstellungen) im Universum richtig berechnen (messen) oder nur von einem ausgezeichneten Fundamentalsystem aus? Diese Frage verschieben wir am besten auf später. Unsere derzeitige Diskussion wird umso verständlicher, je kleiner die Anzahl der gleichzeitig behandelten Fragen ist.
Ich plädiere also auch dafür, uns zuerst über "transversal abgestrahlte ebene" Wellen einig zu werden, und darauf beziehen sich die neuen Beiträge (von ICH und AS_STRING) ja auch. Ich selbst habe zwar auch in die Diskussion die Frage der "Richtigkeit" der SRT-Formeln oder Lorentz-Transformationen eingebracht,weil ich diese ja verwenden musste, um die Aussagekraft meines Null-Resultates zu untermauern. Das hätte ich vielleicht nicht tun sollen. Ich bin aber bereit, meine Gründe, warum die Lorentz-Transformationen falsch sein müssen, später ausführlicher vorzutragen (das habe ich aber schon einmal geschrieben, siehe: http://www.crpc.de/ac/TransversDoppler_thim.pdf im abstract zur NPA-Konferenz).
Ein "Rudel" Monopolantennen (Englisch: Phased array radar-antennas) braucht man, um ebene Wellen zu erzeugen, die ja sowohl im Autobahnexperimnet als auch im Drehscheiben-Experiment vorkommen und gebraucht werden, um den Winkel über die Gesamtdauer des Messens auf 90° zu halten. Das schafft man nur mit ebenen Wellen.
Die SRT führt über die Transformation des k-Vektores zu einer Kippung der Strahlungsrichtung, wie in der Diskussion schon mehrmals erwähnt wurde. Eine so gekippte ebene Welle wird unter diesem Winkel von Spiegeln reflektiert, aber Spiegeln kommen sowohl im Autobahnexperiment als auch im Drehscheiben- Experimnet nicht vor. Da werden die Wellen immer wieder von den Antennen unter 90° abgestrahlt, und das ist ein weiterer Grund, warum ich in den Formeln (12) bis (14) die k-Vektoren nicht mittransformiert habe, was zu zusätzlichen Frequenzänderungen geführt hätte, wie es im ICH-Beitrag vorgerechnet wurde.
Dies ist der springende Punkt bei der Anwendung der SRT für meine beiden Experimente und für das Blenden-Experiment von Marco Rothley. Wir müssen uns also klar werden, ob die ebenen Wellenfronten bei den in unseren Experimenten vorkommenden Bewegung gekippt werden oder nicht, und ich (Thim) habe diese Kippungen (die zu Frequenzverschiebungen mit v/c-Termen führen würden), nicht verwendet, (die Autoren Champeney, Isaak, Khan, Moon auch nicht), u.a. auch deshalb nicht, weil zwischen den beiden im µm-Abstand angeordneten Scheiben gar keine Wellenausbreitung stattfindet, sondern kapazitiv übergekoppelt wird.
Ja, wir haben also verschiedene Antworten auf die Frage, ob die k-Vektoren mittransformiert werden sollen oder nicht, und brauchen also weitere experimentelle Untersuchungen zur Beantwortung dieser Frage. Wer will sie machen? Ich selbst bin, wie schon erwähnt, mit einem (crucial) Experiment beschäftigt, in dem die Anisotropie der Lichtausbreitung auf der Erde DIREKT gemessen wird (der transversale DE ist viel indirekter und allgemein noch nicht so gut verstanden, wie man auch bei WIKIPEDIA nachlesen kann). Eine direkte Messung der Anisotropie der Lichtgeschwindigkeit in unserem Solarsystem ist sicher aussagekräftiger als der TDE, weshalb ich mich auf diese Sache konzentriert habe.
Zum Kippen von Wellenfronten und mechanischen Platten habe ich drei Folien in ppt verfasst und schon in Vorträgen gezeigt, die ich gerne im attachment zur Kenntnis bringe. In diesen Folien wird erklärt, warum das Kippen sowohl bei ebenen Wellen als auch in der Mechanik nicht real sein kann.
Mit freundlichen Gruessen,
Hartwig Thim
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Auch hier war noch eine Datei angehängt. Diesmal eine PowerPoint-Präsentation. Ich habe diese wieder in ein PDF konvertiert und hier abgelegt:
http://www.crpc.de/ac/Thim_Kippen.pdf
Ich mache das immer mit OpenOffice.org, weshalb es im Detail sein kann, dass die Formatierung, etc. vielleicht nicht mehr 100% stimmt. Aber ich denke, dass dadurch bisher der Inhalt nicht verzerrt wurde. Wenn jemandem diesbezüglich etwas auffällt, dann würde ich mich über eine PN freuen und versuchen, das zurecht zu rücken.
Viele Grüße,
Marco Rothley |
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Harald Maurer
Anmeldedatum: 17.04.2006 Beiträge: 54
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Verfasst am: 26.08.2006, 11:50 Titel: Untaugliche Experimente? |
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Einige Fragen:
Marco schreibt:
Zitat: |
...aber bei dem von W. Kündig "Measurement of the transverse Doppler effect in an accelerated system." Phys. Rev. 129, Seiten 2371-2375 (1963) handelt es sich um eine drehende Anordnung, in deren Mitte eine Gammaquelle ist. Außen ist ein Absorber, der sich dreht, also eine Relativgeschwindigkeit zur Quelle hat. Es wird jetzt gemessen, wie viele Gammaquanten nicht absorbiert werden. Wenn die Anordnung in Ruhe ist, wird ein Maximum absorbiert, weil die Frequenz der Quanten aus der Quelle der Resonanzfrequenz des Absorbers entspricht. Bei rotierdender Scheibe aber nicht. Um trotzdem wieder Resonanz herstellen zu können, ist die Quelle auf einem Piezo-Kristall montiert, so dass sie mithilfe einer Wechselspannung hin und her bewegt werden konnte. So konnte die Blauverschiebung nachgewiesen werden.
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Wieso sollte auf einer drehenden Anordnung, in deren Mitte die Gamma-Quelle lliegt und radial angeordnet dazu der Absorber ist, eine Relativbewegung vorliegen? Siehe dazu Kantor (zitiert aus Galeczki/Marquardts "Requiem...":
Zitat: |
Hier ist zu beachten, dass das ganze zwar auch in einem Bezugssystem beobachtet werden kann, das mitrotiert, aber das ist dann kein Inertialsystem mehr.
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Ja, eben. Stellt das nicht sowohl Nachweis wie auch Widerlegung des transv. Dopplereffekts mit einem derartigen Experiment in Frage?
Zitat: |
Die Blauverschiebung tritt bei einer ganz anderen physikalischen Situation auf, wie die Rotverschiebung. Einmal sind die 90° aus Sicht des Senders und einem aus Sicht des Empfängers. Die Situation mit der Blauverschiebung (aus Sicht des Senders 90°) führt bei einer richtig angewandten Transformation ins Ruhesystem des Empfängers zu einem anderen Winkel als 90° und ist damit nicht mehr transversal. Genau so umgekehrt.
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Heißt das im Klartext, der transv. Dopplereffekt ist prinzipiell nicht nachweisbar, weil hiezu eine 90° Abstrahlung in beiden IS erforderlich wäre - was die SRT allerdings ausschließt? Müsste der Effekt nur in jenem Bezugssystem messbar sein, in welchem die Abstrahlung in 90° erfolgt, was die SRT wiederum ausschließt, weil Zeitdilatation nicht im selben IS (Eigensystem) auftritt? So ist's gemeint: die 90° sind zwar Vorausssetzung, liegen aber aufgrund der LT gar nie vor... weil in einem System zwar eine 90° Abstrahlung erfolgt, aber wegen Änderung des Winkels vom anderen Bezugssystem aus nicht feststellbar wäre - und somit auch Blau- bzw. Rotverschiebung nicht.
Gibt es den transv. Doppler nun - oder nicht? Kann man von einem prinzipiell nicht messbaren Effekt behaupten, es gäbe ihn oder gar er sei (durch offenbar untaugliche Experimente) bestätigt?
Grüße
Harald Maurer
_________________ "Mathematik ist die perfekte Methode, sich selbst an der Nase herum zu führen."
Albert Einstein |
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