Frage zu Lautsprecher

 
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richy



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BeitragVerfasst am: 14.03.2009, 22:47    Titel: Frage zu Lautsprecher Antworten mit Zitat

Hi
Meine Frage ergibt sich aufgrund der Diskussion innerhalb des Threads "Frage zur konstruktiven Interferenz"
Dabei wurde der Fall behandelt, dass die intensive Feldgroessen a0 zweier Wellen, die von zwei identischen Quellen abgestrahlt werden konstruktiv zu 2*a0 interferieren.

Dies scheint zunaechst im Widerspruch zur Energieerhaltung, da die Energieflussdichte der einzelnen Wellen gleich 2*a0^2/Z ist. Die der konstruktiv ueberlagerten Welle jedoch
4*a0^2/Z. (Z ist die Impedanz des Mediums)

Ich moechte hier nochmals den akustischen Fall diskutieren.
Dazu hatte ich folgendes Beispiel angefuehrt :

Ich betreibe einen akustischen Wandler mit konstanter Leistung und erzeuge damit einen Schalldruck der Amplitude p0.
Der Wandler soll eine konstante Sinusschwingung in Form einer Kugelwelle abstrahlen.
Nun fuege ich einen zweiten identischen Wandler hinzu,so dass sich die Wellen phasengleich konstruktiv ueberlagern.
Wie hoch ist nun der resultierende Schalldruck ?
Das Beispiel laesst sich auch ueber EM Wellen, Antennen und der elektrischen Feldstaerke E formulieren.

Wiki gibt an, dass der resultierende Schalldruck im koehaerenten Fall doppelt so gross waere.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schalldruckpegel#Koh.C3.A4rente_Schallquellen
Ueber das Verhalten der Quellen wird dabei keine Aussage getroffen.

Dies wuerde aber bedeuten, dass beide Wandler in einem Zeitintervall to zusammen die vierfache und nicht doppelte Energie eines einzelnen Wandlers abgeben.
Damit der Energieerhaltungssatz nicht verletzt ist muesste offenbar beiden Wandlern im Zeitintervall t0 die doppelte Energie zugefuehrt werden. Die Endstufen muessten damit ihre Leistung verdoppeln, z.B. in der Form, dass der Ausgangsstrom verdoppelt wird.
Aufgrund der Symetrie ist eine Argumentation mit lokaler Veraenderung der Energieflussdichte nicht moeglich.

Meine Frage waere nun in welcher konkreter Form dies geschieht.
Dazu kann man das elektische Ersatzschaltbild des Gesamtsystems betrachten.


Zu dessen Herleitung :
http://medi.uni-oldenburg.de/download/docs/lehre/kollm_phystechmed_akustik/aku7.pdf

Meine einfache Frage lautet nun :
Wie sieht das ESB fuer zwei Lautsprecher aus ?
(Sollte fuer CERN Neutrinenstern Spezialisten,egal welcher Seite, einfach zu loesen sein)
Der Abstand derselben soll so gering sein, das er vereinfacht ueber die Phase der Anregung ausgedrueckt werden kann.

Bemerkung:
Die Spannung die an RL CL anliegt entspricht dem Schalldruck p0. Sie soll sich also verdoppeln.
Man kann beide Wandler also nicht einfach parallel an den Abschlusswiderstand anlegen.

Muss ein idealer Transformator mit Mittenanzapfung verwendet werden oder kann man die Wandler einfach in Reihe legen ? Sicherlich nicht :

So kann man offenbar nicht vorgehen.
Alleine die elektrischen Parameter koennen sich nicht beeinflusssen.
Zusatzfrage :
Zwei gemeinsam betriebene Lautsprecher haben eine tiefere untere Grenzfrequenz als die einzelnen Lautsprecher.
Man begruendet dies mit einer groesseren virtuellen Menbranflaeche.
Ist diese im LC Schwingkreis des ESB der Membran enthalten ?
L und C beschreiben die Federung und Masse der Membran.
(R die Daempfung)
Fehlt hier nicht die Flaeche ?

Ich meine inzwischen der Wiki Eintrag ist nicht ganz korrekt.
Der Schalldruck wird sich nur in etwa verdoppeln.

Im realen Fall soll sich die intensive Groesse des Schallfeldes aendern. Die intensive Groesse der Endstufe ist die Spannung. Diese kann sich aber nicht aendern, sondern lediglich die extensive Groesse, der Strom.
Und damit die Impedanz des gesamten Systems gegen die die Spannungsquelle einer Endstufe arbeitet.

Um ein korrektes ESB waere ich dankbar.

Gruesse
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El Cattivo



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BeitragVerfasst am: 15.03.2009, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, da ich von Akustik keinen Plan hab, hab jetzt mal schnell die pdf der Uni-Oldenburg überflogen. Dein Zusatzfrage mit der Membranfläche, da darauf müsste sich schließen lassen über die Gl. (VII.39). Den Ausdruck F/v durch Ihre elektrischen Größen ersetzen und dann sollte es gehen.

Die andere Frage ist doof. Doof weil das Ersatzschaltbild eine Analogie ist. Man müsste wissen, wie sich beide Quellen gegenseitig beeinflussen und dann ein komlett neues ESB zeichen bzw. wenn man schon dabei ist eine vernünftige Gesetzmäßigkeit finden. Wenn sie sich nich gegenseitig beeinflussen, wäre es simpel.

mfg
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zeitgenosse



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BeitragVerfasst am: 15.03.2009, 16:06    Titel: Re: Frage zu Lautsprecher Antworten mit Zitat

richy hat Folgendes geschrieben:
Dies scheint zunaechst im Widerspruch zur Energieerhaltung, da die Energieflussdichte der einzelnen Wellen gleich 2*a0^2/Z ist.


Du meinst sicher, der einzelnen Wellen zusammen - oder?

Für eine Einzelwelle gilt:

I = c*eps_o(E^2) somit: I prop. E^2

Oder über den Poynting-Vektor:

S = (1/Z_o)E^2

Die Intensität ist dann das zeitliche Mittel des Betrages von S.

Gr. zg
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zeitgenosse



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BeitragVerfasst am: 15.03.2009, 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

richy hat Folgendes geschrieben:
So kann man offenbar nicht vorgehen.

Du könntest einen Übertrager verwenden, bestehend aus zwei getrennten Primärwicklungen für die Schallwandler und einer gemeinsamen Sekundärwicklung, an deren Ausgang die Abschlussimpedanz liegt. Blind- und Wirkwiderstände müssten aber exakt berechnet werden, um die grösstmögliche Leistung zu erzielen. Das entspräche in etwa der Kohärenzbedingung in der Optik. Durch einfaches Vertauschen der Anschlüsse an einer Eingangswicklung liesse sich damit auch auf einfachste Weise destruktive Interferenz erzeugen.

Gr. zg
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richy



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BeitragVerfasst am: 16.03.2009, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hi El Cattivo.
el cattivo hat Folgendes geschrieben:
Dein Zusatzfrage mit der Membranfläche, da darauf müsste sich schließen lassen über die Gl. (VII.39).
Die Membranflaeche geht also in RL und CL ein.
Da haette ich auch selber drauf kommen koennen, denn der Wellenwiderstand des Freiraumes ist ja nicht komplexwertig.
Damit veraendert sich auch die Abschlussimpedanz im Falle zweier Wandler.
Das hatte ich in den Zeichnungen faelschlicherweise ausgeschlossen.

Zitat:
Die andere Frage ist doof. Doof weil das Ersatzschaltbild eine Analogie ist. Man müsste wissen, wie sich beide Quellen gegenseitig beeinflussen und dann ein komlett neues ESB zeichen bzw. wenn man schon dabei ist eine vernünftige Gesetzmäßigkeit finden.


Den Gedanken hatte ich kurzzeitig auch, dass man doch ein voellig neues ESB zeichnen muesste.
Bis auf RL, CL sind aber alle Groessen feste Parameter der Wandler. Und daher ist es nicht doof beide Wandler geeignet zu koppeln.
Bsp:
Wenn ich zwei Wandler nebeneinander positioniere aendert sich an der Wicklungszahl der Schwingspule, damit der Induktivitaet nichts. Ebensowenig an der Federung oder Masse der Membran. Das sind feste Groessen
Die Wandler beeinflussen sich lediglich ueber das Schallfeld.
Das ist die gemeinsame Groesse und an dieser Schnittstelle muss man die beiden einzelnen ESB miteinander verbinden.
Also ueber die Abschlussimpedanz.

http://medi.uni-oldenburg.de/download/docs/lehre/kollm_phystechmed_akustik/aku7.pdf
Es gibt nun zwei elektromechanische Analogieformen.
1) U-F und i-v (FU Analogie)
2) U-v und i-F (FI Analogie)

Und wie ich es gerade uebersehe verwendet das ESB Analogie 2 ! Kannst du dies bestaetigen ?
Waere nett, denn ich bin mir nicht ganz sicher.

Diese Analogie entspricht zwar weniger der physikaischen Anschauung, denn die Kraft ist einer Sschnelle analog ist,
wird in dem Fall aber durch die Wandlerkonstante eines dynamischen Lautsprechers motiviert:
Lorenzkraft :
F=B*x*I (VII35)
U=B*x*v (VII36)

Mit meiner Annahme, dass sich im ESB die Spannungsquellen verdoppeln muessen um den Schalldruck zu verdoppeln waere ich dann irrtuemlich von der FU statt FI Analogie ausgegangen.
Die FI Analogie ist einfacher in der Berechnung, stellt aber dafuer die physikalische Anschauung etwas auf den Kopf. So werden aus mechanischen Parallelschaltungen Seriellschaltungen und umgekehrt. (Seite 166)

Damit waere das Schaltbild das ich durchgestrichen habe aber nun doch passend, wenn man RL und CL halbiert.

Also eine Paralellschaltung der Abschlussimpedanzen.
1/Zg=1/ZL+1/ZL
Zg=ZL/2
Zg=RL/2+1/(2*jwC)
Das war auch meine Vermutung ganz zu Anfang.
Jede Endstufen muss einen doppelt so grossen Strom ziehen. 2+2=4

Geht man von idealen Wandlern aus, entfallen alle Kapazitaeten, Induktivitaeten bis auf RL und CL.
Beide Spannungsquellen liegen parallel an ZL an. Man duerfte in dem Fall sogar nur eine Quelle einzeichnen, da sich bei unterschiedlicher Phasenlage der Quellen ein Widerspruch ergeben wuerde. Bei gleicher Phasenlage ist es unerheblich.
Halbiert sich nun RL bzw ZL zieht jede Spannungsquelle den doppelte Strom.
Genauso wie ich es von Anfang an vermutet hatte.
Ansonsten ware der Wiki Eintrag voelliger Unfug.
Falls das von mir hier beschriebene neue ESB richtig ist koennten wir ueber diesen jetzt sogar genauere Aussagen treffen.

Ob sich der Schalldruck zweier realer kohaerent arbeitender Wandler verdoppelt ist insbesonders abhaengig von deren elektrischen Eigenschaften. Mit einem hochohmigen Speaker funktioniert das auf keinen Fall !

Je kleiner die Eigeninduktivitaet und der ohmsche Widerstand der Schwingspule ist, umso groesser wrd der "interferierte" Schalldruck sein.
Da koennte man jetzt nach den Kennwerten des Bose 901 Systems nachschauen.

Das muessten elektrisch niederohmige Speaker sein.
Mit leichter Mebran und grossem Magneten.
Sowie ueberdimensionierter Leistung P_tod.

@zeitgenosse
Die Aussage, dass jede konstruktive Interferenz auch eine destruktive Interferenz mit sich zieht mag in speziellen Faellen gueltig sein.
Allgemeingueltig ist sie nicht.
Das akustische Beispiel, das ueber Antennen, die keine Wandler darstellen, noch einfacher sein mueste zeigt:
Dass sich kein Widerspruch ergibt, wenn man die Quellen mit in die Betrachtung miteinbezieht.

Gruesse


Zuletzt bearbeitet von richy am 17.03.2009, 03:51, insgesamt 3-mal bearbeitet
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richy



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BeitragVerfasst am: 17.03.2009, 01:54    Titel: Antworten mit Zitat

Kleine Rechnung:
Wuerde der Eintrag von Wiki stimmen und auch bei nichtidealen Wandlern sich der Schalldruck einfach konstruktiv ueberlagern so waere das Bose Sytem 801/901 mit 8 Breitbandlautsprechern dazu in der Lage eine 64 fache Leistung von seinen Einzelkomponenten zu uebertragen.

Setzt man pro Speaker 100 W RMS an, so waere das Bose System vergleichbar mit einem modernen System mit 2*6400 Watt RMS Lesitungsaufnahme.
Das ist voellig unrealistisch. Solch ein System klingt anders.
Jeder Speaker muesste im Verbund 800 Watt verkraften.
Man koennte daraus auch schliessen, dass sich ein Bose System besonders leicht durchblasen laesst.
Im Betrieb sinkt der Anschlusswiderstand drastisch.
=> nun doch keine Wandler mit besonders geringer Impedanz.

Der Wiki EIntrag ist nur mit Vorsicht zu geniessen.

Unter Hifi Puristen gilt Bose heute uebrigends eher als Edelmuell.
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zeitgenosse



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BeitragVerfasst am: 17.03.2009, 06:51    Titel: Antworten mit Zitat

richy hat Folgendes geschrieben:
Die Aussage, dass jede konstruktive Interferenz auch eine destruktive Interferenz mit sich zieht mag in speziellen Faellen gueltig sein. Allgemeingueltig ist sie nicht.


Solches habe ich nirgends behauptet. Ich wies lediglich darauf hin, dass uns das Lehrbuch solches sagt.

(Auch du - stelle ich fest - liest nicht immer genau und gehst auf Vorbeiträge oft nicht ein.)

Beim Doppelspalt ist zu beobachten, dass sich Stellen konstruktiver Interferenz mit solchen destruktiver abwechseln. Zweifellos gibt es auch nur destruktive Interferenz für sich allein, was bspw. mit dünnen λ/4 Schichten (beschichtete Brillengläsern) zu realisieren ist, wo ein einfallender Strahl in zwei Teilstrahlen zerlegt wird.



Im optisch dichteren Medium gilt (1/n)λ. Bedingung ist für diesen Fall der destruktiven Interferenz die annähernd gleiche Amplitude sowie der sich durch die Beschichtung ergebende Phasenunterschied von λ/2 der Teilstrahlen. Der an der Oberfläche reflektierte Teilstrahl interferiert dann destruktiv mit dem an der Grenzschicht zwischen Layer und Substrat reflektierten.

Gr. zg
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El Cattivo



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BeitragVerfasst am: 18.03.2009, 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

richy hat Folgendes geschrieben:
Hi El Cattivo.
Zitat:
Die andere Frage ist doof. Doof weil das Ersatzschaltbild eine Analogie ist. Man müsste wissen, wie sich beide Quellen gegenseitig beeinflussen und dann ein komlett neues ESB zeichen bzw. wenn man schon dabei ist eine vernünftige Gesetzmäßigkeit finden.


Den Gedanken hatte ich kurzzeitig auch, dass man doch ein voellig neues ESB zeichnen muesste.

Die Elemente der elektromechanischen Kopplung und die rein elektrischen bleiben freilich unberührt. Das ist klar. Nur der rein mechanische Vierpol (Abbildung 7.8 ) muss neu hergeleitet werden. Noch eines steht fest: Die elektrischen Ersatzelemente werden abhängig sein vom Winkel, Abstand und wie die Lautsprecher zueinander stehen bzw. wie genau sie verbaut (Box) sind, denn dies wird ohne Zweifel die Wechselwirkung zwischen beiden Lautsprecher beeinflussen. Dies leuchtet bei Extrembeispielen sofort ein, zB. Wenn ich eine Schalldichte Mauer errichte, beide Lautsprecher in einem guten Resonanzkörper anbringe oder sehr weit von einander entferne. Sinnigerweise muss die Wechselwirkung anderes geartet sein, ergo muss auch bei einem elektrischen Ersatzschaltbild die elektrischen Elemente davon abhängig sein.

Was für eine Analogie wird verwendet? Das sieht man auf Anhieb bei den Gleichungen (VII.37) im Vergleich zur der kleinen Tabelle auf Seite 167. Damit sollte die Frage beantwortet sein. Wink

mfg
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richy



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BeitragVerfasst am: 18.03.2009, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

HI

@zeitgenosse
Meine Aussage bezog sich auf dein Zitat :
Zitat:
Destruktive Interferenz wird z.B. bei beschichteten Brillengläsern angewandt. Der Energiesatz fordert, dass in realen Interferenzfeldern (wo die Kohärenzbedingungen also erfüllt sind) Verstärkung und Löschung immer gemeinsam auftreten - wenn auch räumlich getrennt.

So lehrt es uns wenigstens Rybach in "Physik für Bachelors".

stammt aus "Physik für Bachelors". Dies hatte ich beim Leser vorausgesetzt.Vielleicht ist der Satz nur auf das Beispiel mit den Brillenglaesern bezogen.
Und aus dem Lautsprecher Beispiel kann man auch nicht
direkt auf Lichtwellen schliessen.
Ich hatte auch bemerkt, dass in der Praxis beide Faelle auftreten :
richy hat Folgendes geschrieben:
Allgemein sind beide Faelle zu beruecksichtigen.
Die Beeinflussung der Quellen und die Umverteiung der Energiestromdichten.

Auch in Lautsprecherbeispiel wird keine rein konstruktive Interferenz moeglich sein. Insbesonder fuer hoehere Frequenzen spielt der Lautprecherabstand, der nicht gleich Null sein kann, eine Rolle.
So wird bei dem Bose 901 System ein ziemlicher Interferenzmischmasch entstehen, mit dem die Firma bis heute auch wirbt.Der diffusen Schallabstrahlung.
Der AHA Effekt frueher war aber: Wie koennen so kleine Lautsprecher so tiefe Frequenzen so laut uebertragen.

Das Beispiel mit der Reflexion passt natuerlich zum Thema, denn man kann den reflextierten Anteil ueber eine Scheinquelle ersetzen.
In der Akustik wird dies beim Grenzflaechenmikrofon ausgenuetzt. Ebenso bei der Schallwand, in der der Tieftoener nahe dem reflektierten Boden angebracht wird.
Auch in dem Fall wird sich die Impedanz veraendern.

@el Cattivo
Zitat:
Nur der rein mechanische Vierpol (Abbildung 7.8 ) muss neu hergeleitet werden.

Ja, da bin ich mit einverstanden.Im Beispiel also RL und CL. Danke uebrigends fuer den Gedankenanstoss mit der Membranflaeche, der in ZL steckt. Es wird die FI Analogie verwendet. Fuer einen einzelnen Lautsprecher halbiert sich naeherungsweise ZL So waere meine abschliessende Einschaetzung, die mir anfangs auch mein hohler Bauch sagte.Allerdings aendert sich die Resonanzfrequenz alleine des RL CL Kreises nicht. RL wird halbiert, CL verdoppelt.
(Die des kompletten Resonanzkreises schon)
Muss man ein anderes CL ansetzen ? Wahrscheinlich.
Z.B. dass nur die RL paralellgeschaltet sind und CL unveraendert bleibt. So wie du sagst ZL muss neu betrachtet werden.

Zu deinen Ergaenzungen:
Das ESB legt eine unendliche Schallwand zugrunde, die einen akustischen Kurzschluss verhindert. Bei einer geschlossenen Box wuerde nochmals deren Lufmasse, Federung und Daepfung der Luft in ZL als unangenehmer Resonanzkreis auftreten.

Das ESB ist letztendlich auch nur eine integrale Naeherung der Verhaeltnisse, aber ich meine das Ausgangsproblem kann man damit sehr schoen veranschaulichen und loesen.

Viele Gruesse
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El Cattivo



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BeitragVerfasst am: 18.03.2009, 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Richy

Wie gesagt, ich habe keinen Plan von Akustik. Ich würde ich dir aber empfehlen dich beim mechanischen Teil komplett vom bereits vorhandenen Ersatzschaltbild zu lösen und bei Null anzufangen. Trotzdem habe ich gerade ein gewisses Interesse entwickelt, würde gerne mal wissen, was du unter eine 'unendlichen Schallwand' genau verstehst. Quasi so in der Art:

Einfach nur ein paar Lautsprecher nebeneinander angeordent, vorne und hinten völlig freier Raum?! Dann wäre die Lösung trivial. Gut, ich die Lautsprecher ein wenig idealisiert, sie strahlen nur nach vorne ab. Wenn man das Abstrahlverhalten nach hinten berücksichtigt, sähe es in etwa spiegelverkehrt aus.

mfg
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richy



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BeitragVerfasst am: 18.03.2009, 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hi El Cattivo
El cattivo hat Folgendes geschrieben:
Ich würde ich dir aber empfehlen dich beim mechanischen Teil komplett vom bereits vorhandenen Ersatzschaltbild zu lösen und bei Null anzufangen.

Das ist nicht notwendig, denn auch Masse Federung und Daempfung der Membran sind feste meachanische Parameter des Wandlers. Hier aendert sich nichts. Lediglich am Lastwiderstand RL,CL,(LL)

Eine ideale Schallwand ist einfach eine unendlich ausgedehnte starre voellig schallundurchlaessige Platte in der ein einzelner Lautsprecher eingebaut ist.
Das ist die Idealform einer Lautsprecherbox.
Welchen Zweck erfuellt ueberhaupt eine Lautsprecherbox ?
Der Wandler alleine stellt einen Diopl dar.Schwingt die Membran nach vorne und erzeugt einen positiven Schalldruck(Ueberdruck), so schwingt sie von der Rueckseite betrachtet nach hinten und erzeugt einen negativen Schalldruck(Unterdruck).
Das Resuktat ist ein akustischer Kurzschluss. Der Wandler strahlt keine Leistung ab. In der Praxis keine tiefen Frequenzen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Akustischer_Kurzschluss

Um zu verhindern, dass ein Druckausgleich stattfindet ist die ideale Massnahme eine unendliche ausgedehnte Schallwand :
http://de.wikipedia.org/wiki/Lautsprechergeh%C3%A4use#.28Offene.29_Schallwand
Schallwaende werden in der Praxis fuer stationaere Systeme auch tatsaechlich verwendet :
http://www.dipolplus.de/frameset.htm?/thema9.htm
( Typisch im Beispiel der niedrig angebrachte Tieftoener um die Reflexion des Bodens als Bassanhebung zu nutzen)
Eine Lautsprecherbox ist nun nichts weiter als eine zusammengefaltete endliche Schallwand.Abgesehen von Exponentialhoernern, die akustische Impedanzwandler darstellen und versuchen den Wellenwiderstand der Membran an den Wellenwiderstand der Luft anzupassen.
Wobei diese Konzepte heute fuer Basswidergabe kaum mehr bedeutung haben, da Wekstoffe zur Verfuegung stehen, die Tieftonwandler sehr hoher Leistung ermoeglichen.

Bei der geschlossenen Box ergibt sich die Problematik, dass die schwingende Luftmasse im Innern einen Resonanzkreis darstellt, den man im Ersatzschaltbild mit einem RLC Schwinkreis an der Lastimpedanz beruecksichtigen muesste. Die mechanischen Parameter bleiben wie gesagt unveraendert.
Heutzutage wird man das ESB aber wohl nur noch zur Abschaetzung verwenden und das tatsaechliche Verhalten mittels Rechnersimulation ermitteln.

Gruesse


Zuletzt bearbeitet von richy am 20.03.2009, 22:14, insgesamt einmal bearbeitet
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richy



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BeitragVerfasst am: 18.03.2009, 23:42    Titel: Antworten mit Zitat

Bildchen der Bose 901:

Bei ebay gibt es uebrigends jede Mengen Reperatursets fuer die Gummisicken. Das spricht fuer das hier erarbeitete.
http://shop.ebay.de/items/?_nkw=bose+901&_sacat=0&_fromfsb=&_trksid=p3286.m270.l1313&_odkw=bose091&_osacat=0
Ebenso:
Zitat:
Die originalen BOSE Lautsprecher der 802 haben eine Impedanz von 0,9 Ohm. Sie sind in Reihe geschaltet.
Gut geraten, nicht ?
Und daher auch die vielen Reperatursets.Die Speaker arbeiten im Vebund gegen eine zu geringe Abschlussimpedanz Smile
richy hat Folgendes geschrieben:
Das muessten elektrisch niederohmige Speaker sein ....
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zeitgenosse



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BeitragVerfasst am: 19.03.2009, 00:59    Titel: Antworten mit Zitat

Etwas Nostalgie:

Wir hatten einmal eine Jukebox mit Röhrenverstärker. Unten befanden sich zwei Tieftöner und oben war ein Exponentialhorn montiert.

Das ist aber Jahrzehnte her.

Gr. zg
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BeitragVerfasst am: 20.03.2009, 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hi zeitgenosse
Hast du mal nach der Julebox gegoogelt ?
Mein erster Verstaerker war auch ein Roehrenradio. Allerdings ohne Expo Horn. Die hab ich mir spaeter selber gebaut, bestueckt mit Dampfradiolautsprecher vom Sperrmuell.
Roehren werden im Musikerbereich immer noch verwendet, aber sind selbst als Vorverstaerker unheimlich teuer.
Selbst mit modernsten digitalen virtuellen Amps bekommt man deren Klang nicht nachempfunden.
Von den Dampfradios habe ich leider nur noch eines aber ansonsten noch sehr viele Geraete aus der Zeit. Mein Lieblingsteil ist ein Roehrensinusgenerator, den man auch als Amp verwenden kann.
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zeitgenosse



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BeitragVerfasst am: 20.03.2009, 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

richy hat Folgendes geschrieben:
Selbst mit modernsten digitalen virtuellen Amps bekommt man deren Klang nicht nachempfunden.


Davon habe ich gehört...

Am Besten baut man sich den Verstärker selbst. Insbesondere Gitarrenverstärker mit Röhren sind meines Wissens noch immer begehrte Stücke.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/90/Amplifier2.jpg

Gezieltes Übersteuern der Endstufe (Overdrive) geht sowieso nur mit Röhren. Halbleiter sind in dieser Hinsicht (Verlusthyperbel) äusserst empfindlich.

Es gibt für den Selbstbau zur Anregung der Phantasie ein paar nützliche Büchlein wie z.B.:

- Helmuth Lemme, "Gitarrenverstärker-Sound" (Pflaum-Verlag)

- Gerhard Haas, "Gitarrenverstärker selbstgebaut: Grundlagen der Soundentstehung und Bauanleitungen" (Elektor)

- Peter Dielemann, "Theorie und Praxis des Röhrenverstärkers" (Elektor)

Wenn einer Zeit übrig hat, wäre dies eine besonders schöne Beschäftigung. Die meisten Röhren sind übrigens auf dem Markt noch erhältlich.

Im Bild eine ECC83 (Doppeltriode, NF-PreAmp):
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/18/ECC83_in_Vorstufe.jpg

Selbst habe ich früher mehr mit HF-Oszillatoren zu tun gehabt. Die erste Meissner-Schaltung habe ich mit Transistoren auf einer Epoxydharzplatte aufgebaut, als ich vierzehn Jahre alt war. Später kamen beruflich bedingt Leistungstrioden hinzu.

Was ich z.Z. gut gebrauchen könnte, ist ein einfaches Rythmusgerät sowie ein Rauschgenerator (mit "rosa Rauschen" für die Dreamphase). Auch das ginge problemlos im Selbstbau resp. als Bausatz. Diesmal mit Halbleitern. Spulen werden durch Gyratoren ersetzt. Das einzige Problem dabei sind Zeit und Geld (davon habe ich nämlich immer viel zu wenig übrig).

Gr. zg
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