Hypothetischer 'Schwarzloch-Relikt-Konverter'
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MG



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BeitragVerfasst am: 10.03.2009, 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

mac hat Folgendes geschrieben:
es stimmt mich auch etwas melancholisch, daß so ein schöner Energieerzeuger - die Lösung all unser Energieprobleme sozusagen - schon in der ersten Ablaufphase einer Idee, der Begeisterung, solche offensichtlich unüberwindlichen Hürden nehmen muß, daß er quasi übergangslos in der Phase der Ernüchterung stecken bleibt


Es gibt Stimmen von Ökologen, welche eine im Effekt perpetuum-mobile-artige „Lösung unserer Energieprobleme“ besonders kritisch beurteilen, da die dann grenzenlos verfügbare Energie die Ausbeutung des Bodens extrem vorantreiben würde und dann umso schneller zu desaströsen globalen Folgen führt.


Wie oben kurz beschrieben, sehe ich ganz abgesehen davon in Stöckers Wundermaschine natürlich überhaupt keinen brauchbaren Weg zur Energieerzeugung. Vielmehr müsste jeder Versuch, einen solchen Schwarzlochreaktor auf einem bewohnten Planeten zu testen, bis auf weiteres unbedingt unterbunden werden.

Vielleicht sind wir uns sogar darin einig, dass es sich um den absurdesten Apparat handelt, von dem wir je gehört haben.
Was halten Sie von der Aussage, dass es wahrscheinlicher ist, dass die Erde durch die fortgesetzten Versuche an immer potenteren Beschleunigeranlagen als ganzes vernichtet wird, als dass dadurch der kontrollierbare Betrieb von Schwarzlochreaktoren erzielt werden könnte?

Haben Sie sich schon mit Prof. Stöcker darüber ausgetauscht? Der führende Teilchenphysiker ist mit seiner Erfindung schließlich an die Öffentlichkeit gegangen - wohl nicht, um sich lächerlich zu machen:

http://www.muk.uni-frankfurt.de/Publikationen/FFFM/dok/2006/2006-4/14-18-Schwarze-Loecher-im-Labor.pdf

Im Patent schlägt Stöcker ja offensichtlich vor, dass, sofern sich die Relikte Mikro-Schwarzer-Löcher in ihrer semistabilen Eigenschaft zeigen sollten, man aus dem LHC selbst am besten gleich einen äußerst effizienten Reaktor zur Energieerzeugung macht.

Prof. Stöcker geht davon aus, dass 70% der mBH-Relikte geladen sind (er geht also auch von ungeladenen mBHs aus!). Die ersteren könnte man theoretisch „einfangen“. Die zweiteren 30% könnte man theoretisch mit Ladung versehen und theoretisch ebenfalls einfangen. Hierfür müsste der LHC praktisch wohl noch stark adaptiert werden...

Er nimmt außerdem an, dass die mBH-Relikte langsam sind und entlang der Röhre verbleiben:
„...sie sind mit einer Häufigkeit von 2/3 aller Ereignisse elektrisch einfach geladen, sind aber relativ langsam und bewegen sich mit der Schwerpunktsystem-Geschwindigkeit entlang der Strahlrichtung durch das Strahlrohr des Beschleunigers, bei asymmetrischen Einschussenergien des p-p-Stoßes, also in Strahlrichtung durch die Strahlführung des Beschleunigers/Speicherrings, der als Speicherring für diese Relics dient.“

Wie sollen ALLE mit Sicherheit und dauerhaft eingefangen werden? Die ungeladenen, etwas schnelleren und aus irgendwelchen andere Gründen nicht eingefangenen mBH-Relikte würden die Röhre ja mühelos durchqueren und sind dann in der Erde... aber da richten sie nach eurer Meinung wohl bestimmt nichts an.

Nach Stöcker allerdings könnten die anderen "Gezähmten" des Globus Energieprobleme mit einem Schlag lösen...
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mac



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BeitragVerfasst am: 11.03.2009, 02:23    Titel: Antworten mit Zitat

MG hat Folgendes geschrieben:
Es gibt Stimmen von Ökologen, welche eine im Effekt perpetuum-mobile-artige „Lösung unserer Energieprobleme“ besonders kritisch beurteilen, da die dann grenzenlos verfügbare Energie die Ausbeutung des Bodens extrem vorantreiben würde und dann umso schneller zu desaströsen globalen Folgen führt.
ja, das ist ein möglicher, von vielen denkbaren Entwicklungswegen. Und wenn man ihn so wählt, wohl auch ein zu hoher Preis.


MG hat Folgendes geschrieben:
Wie oben kurz beschrieben, sehe ich ganz abgesehen davon in Stöckers Wundermaschine natürlich überhaupt keinen brauchbaren Weg zur Energieerzeugung. Vielmehr müsste jeder Versuch, einen solchen Schwarzlochreaktor auf einem bewohnten Planeten zu testen, bis auf weiteres unbedingt unterbunden werden.
einen gangbaren Weg, wenn er gangbar ist, sehe ich darin schon. Einen Grund für das Unterbinden sehe ich nicht, abgesehen davon, daß er bisher noch nicht mal planbar ist.


MG hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht sind wir uns sogar darin einig, dass es sich um den absurdesten Apparat handelt, von dem wir je gehört haben.
Ich würde das nicht so verbissen sehen. Auch eine Petrophaga lorioti hat doch durchaus sympatische Züge, oder? Wink


MG hat Folgendes geschrieben:
Was halten Sie von der Aussage, dass es wahrscheinlicher ist, dass die Erde durch die fortgesetzten Versuche an immer potenteren Beschleunigeranlagen als ganzes vernichtet wird, als dass dadurch der kontrollierbare Betrieb von Schwarzlochreaktoren erzielt werden könnte?

Sie haben es nicht ganz unmißverständlich formuliert. Vielleicht antworte ich daher nicht auf das was Sie meinten.

Diese Fragestellung macht für mich selbst dann keinen Sinn, wenn ich alle Tatsachen ignoriere, selbst die unserer Existenz und MBH’s annehme, wie sie nirgendwo in der Natur vorkommen. Denn die Erzeugung unkontrollierbarer MBH‘s, im Sinne von Herrn Prof. Roesslers, etwas leichtfertig geratener Zeitangaben, ist der zwingend notwendige Schritt, der unter solchen Vorgaben immer vor apokalyptischen Folgen durch solch gefräßiges Verhalten liegen muß, es sei denn, Sie wollen auch die Kausalität aufgeben.

Wenn Sie allerdings MBH's meinen, für deren Erzeugung selbst die kosmische Strahlung um viele Größenordnungen zu schwach ist, dann kann man, zumindest mit dem heutigen Wissen, soweit ich weiß, keine solch zuverlässigen Aussagen machen.

Wenn MBH's, jetzt wieder die, die noch nicht ausgeschlossen sind, bei Schwerpunktenergien, wie sie der LHC aufbringen kann und auch bei noch höheren Schwerpunktenergien entstehen, sind sie entweder kontrollierbar, oder für die gewinnbringende Energieerzeugung unbrauchbar, oder was da den gleichen Effekt hat, sie entstehen erst gar nicht, oder zerfallen zu schnell. Alles darüber hinaus ist Spekulation, der sowohl eine theoretische als auch eine praktische Grundlage fehlt. Damit taugt sie noch nicht mal mehr für Wahrsagerei.

Für ein viel wahrscheinlicheres und vorallem viel kurzfristigeres Problem halte ich, daß wir uns auf ganz anderen Wegen von den notwendigen Rahmenbedingungen für die Beantwortung der akut wichtigen Fragen abschneiden, ganz besonders dann, wenn wir nicht zügig weiter forschen. Zügig ist nicht synonym für leichtfertig.


MG hat Folgendes geschrieben:
Haben Sie sich schon mit Prof. Stöcker darüber ausgetauscht? Der führende Teilchenphysiker ist mit seiner Erfindung schließlich an die Öffentlichkeit gegangen - wohl nicht, um sich lächerlich zu machen:

http://www.muk.uni-frankfurt.de/Publikationen/FFFM/dok/2006/2006-4/14-18-Schwarze-Loecher-im-Labor.pdf

Nein, ich kenne Herrn Professor Stöcker leider nicht persönlich. Aber warum glauben Sie, daß er sich mit der erwähnten ‚Petrophaga lorioti‘ lächerlich machen könnte? Diese Art von Humor, gepaart mit vorausschauender Wahrung von Chancen ist doch genial, oder nicht? Was verliert er denn, wenn es am Ende gar nicht und sei es aus prinzipiellen Gründen gar nicht geht?


MG hat Folgendes geschrieben:
Im Patent schlägt Stöcker ja offensichtlich vor, dass, sofern sich die Relikte Mikro-Schwarzer-Löcher in ihrer semistabilen Eigenschaft zeigen sollten, man aus dem LHC selbst am besten gleich einen äußerst effizienten Reaktor zur Energieerzeugung macht.

spätestens hier könnte doch eigentlich auffallen, daß er Humor hat.


MG hat Folgendes geschrieben:
Prof. Stöcker geht davon aus, dass 70% der mBH-Relikte geladen sind (er geht also auch von ungeladenen mBHs aus!). Die ersteren könnte man theoretisch „einfangen“. Die zweiteren 30% könnte man theoretisch mit Ladung versehen und theoretisch ebenfalls einfangen. Hierfür müsste der LHC praktisch wohl noch stark adaptiert werden...

Ja, das denke ich auch. Sogar ziemlich stark.


MG hat Folgendes geschrieben:
Er nimmt außerdem an, dass die mBH-Relikte langsam sind und entlang der Röhre verbleiben:
„...sie sind mit einer Häufigkeit von 2/3 aller Ereignisse elektrisch einfach geladen, sind aber relativ langsam und bewegen sich mit der Schwerpunktsystem-Geschwindigkeit entlang der Strahlrichtung durch das Strahlrohr des Beschleunigers, bei asymmetrischen Einschussenergien des p-p-Stoßes, also in Strahlrichtung durch die Strahlführung des Beschleunigers/Speicherrings, der als Speicherring für diese Relics dient.“

Ja, wie gesagt, ziemlich starke Modifikationen sind da angesagt. Ich glaube aber, daß er da mit den nicht-Patent-Inhabern die forschen wollen, vor dem Baubeginn noch ein Sträußchen ausfechten muß. Mal sehen, vielleicht ist man ja in Bankenkreisen bei solch lukrativen Zukunftsaussichten mit Krediten genau so wenig knauserig wie vormals bei US-Immobilien?


MG hat Folgendes geschrieben:
Wie sollen ALLE mit Sicherheit und dauerhaft eingefangen werden? Die ungeladenen, etwas schnelleren und aus irgendwelchen andere Gründen nicht eingefangenen mBH-Relikte würden die Röhre ja mühelos durchqueren und sind dann in der Erde... aber da richten sie nach eurer Meinung wohl bestimmt nichts an.

Das verstehe ich nicht. Wozu sollen denn gleich alle einfangen werden? Das macht doch gar keinen Sinn, wenn die 70% geladenen auch in der Natur frei in der Erde vagabundieren.


MG hat Folgendes geschrieben:
Nach Stöcker allerdings könnten die anderen "Gezähmten" des Globus Energieprobleme mit einem Schlag lösen...

hier muß ich allerdings sagen, daß ich bei diesem Punkt solchen Optimismus nicht teile. Gebranntes Kind, sozusagen. Habe vor einigen Jahrzehnten eine ähnliche Wette beim Fusionsreaktor verloren. Sad

MAC
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Nathan5111



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BeitragVerfasst am: 11.03.2009, 10:47    Titel: Antworten mit Zitat

MG hat Folgendes geschrieben:
Was halten Sie von der Aussage, dass es wahrscheinlicher ist, dass die Erde durch die fortgesetzten Versuche an immer potenteren Beschleunigeranlagen als ganzes vernichtet wird, als dass dadurch der kontrollierbare Betrieb von Schwarzlochreaktoren erzielt werden könnte?


Eine Abschätzung von MG ist per se schon mal fundierter und glaubwürdiger als eine von CERN.
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missionman



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BeitragVerfasst am: 11.03.2009, 11:12    Titel: Amen Antworten mit Zitat

Nathan5111 hat Folgendes geschrieben:
MG hat Folgendes geschrieben:
Was halten Sie von der Aussage, dass es wahrscheinlicher ist, dass die Erde durch die fortgesetzten Versuche an immer potenteren Beschleunigeranlagen als ganzes vernichtet wird, als dass dadurch der kontrollierbare Betrieb von Schwarzlochreaktoren erzielt werden könnte?


Eine Abschätzung von MG ist per se schon mal fundierter und glaubwürdiger als eine von CERN.


Dem ist nichts hinzuzufügen.
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MG



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BeitragVerfasst am: 11.03.2009, 15:19    Titel: Antworten mit Zitat

Aha. Als ob CERN festgestellt hätte, dass es wahrscheinlicher sei, dass durch die fortgesetzten Versuche an immer potenteren Beschleunigeranlagen der kontrollierbare Betrieb von Schwarzlochreaktoren erzielt werden könnte - als dass die Erde dabei als ganzes vernichtet wird... Rolling Eyes
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Orbit



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BeitragVerfasst am: 11.03.2009, 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

A: Möchten Sie ein oder zwei Brötchen zum Frühstück?
B: Keins. Danke.
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mac



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BeitragVerfasst am: 11.03.2009, 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

dieser Satz?
MG hat Folgendes geschrieben:
Aha. Als ob CERN festgestellt hätte, dass es wahrscheinlicher sei, dass durch die fortgesetzten Versuche an immer potenteren Beschleunigeranlagen der kontrollierbare Betrieb von Schwarzlochreaktoren erzielt werden könnte - als dass die Erde dabei als ganzes vernichtet wird... Rolling Eyes
ergibt, so wie er da steht, keinen Sinn.

MAC
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