Papst rehabilitiert holocaust-leugnenden Bischof
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Nathan5111



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BeitragVerfasst am: 03.02.2009, 23:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Orbit,
Orbit hat Folgendes geschrieben:
Innert einem Dreiviertel-Jahrhundert ist Ratzinger nun der zweite Deutsche, welcher dem Ansehen der Deutschen in der Weltgemeinschaft unermesslichen Schaden zufügt.

Einspruch, Euer Ehren, der eine war Österreicher, der andere ist Bayer; lass also 'uns Deutsche' aus dem Spiel! Laughing

Hallo Ralf,
ralfkannenberg hat Folgendes geschrieben:
Das zahlreiche Leute der Basis genug haben und abspringen, kann man verstehen, dabei wäre gerade eine starke Basis als Gegenpol vonnöten.

überwuchern ist eine 'biologische' Möglichkeit,

Orbit hat Folgendes geschrieben:
Eine schriftliche Erklärung, dass man aus der Kirche austrete, genügt, und schon ist man den Führer los.

austrocknen eine andere und
Miriam hat Folgendes geschrieben:
Seit wann hat denn die Basis in der römisch-katholischen Kirche wirklich etwas zu sagen? Wie soll sie denn einen "Gegenpol" bilden?

... vermutlich realistischere.

Miriam hat Folgendes geschrieben:
Man kann nur hoffen, dass jetzt endlich genug Leute begreifen, wo sie da eigentlich Mitglied sind, einen Schlusstrich ziehen und die Abstimmung mit den Füßen einleiten. Als moralische Instanz ragt die Kirche schon lange nicht mehr aus der Gesellschaft heraus, wenn dann noch die Mitglieder wegfallen, wären viele Privilegien, wie beispielsweise der staatlich garantierte Zugriff auf beeinflussbare Kinderhirne, auf Dauer nicht mehr zu rechtfertigen.

Das kann ich nur voll unterstützen.


Die meisten hier werden sich noch erinnern:
Am 17.8.1969 sprach Grace Slick von Jefferson Airplane in Woodstock die Worte: "It's a new dawn!".
Die gute Grace meinte das damals zwar wörtlich, aber im Rückblick ist dies für mich DER prägende Satz dieser Zeit geworden. Genschers Rede in Prag und der darauf folgende 'Wahnsinn, Wahnsinn' 1989 ließen dieses Gefühl noch einmal aufflackern, aber seit Mitte der 90er Jahre sprach ich immer wieder von 'Gutsherrenart' im bundesdeutschen Arbeits- und Wirtschaftsleben. Der letzte Funke war für mich der Wahlsieg von Schröder, Lafontaine und Fischer 1998, den aber 'Basta-Gerd' schnell wieder auslöschte.
Für mich sind die Begriffe Gutsherrenart und Globalisierung, Gottesstaat, Kreationismus und Fundamentalismus, GOM und Papa Ratzi Ausdruck eines ganz bestimmten Trends:

Vorwärts Kameraden, es geht zurück!

Bisher jedoch noch nicht im Gleichschritt.

Pessimistisch (altersbedingt??)
Nathan
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 04.02.2009, 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

derzeit ist die Basis noch gar nicht gefragt - es ist schon beachtlich, dass die Bischofskonferenzen in der Schweiz und in Deutschland starke Kritik äussern und ich glaube nicht, dass der Papst die einfach alle in neu zu gründende Erzbistümer in der Sahara "befördert" und durch Opus Dei-Leute ersetzt …

Wer hätte vor 2 Jahren zu Zeiten eines doch "eher konservativen" Präsidenten Bush erwartet, welchen völlig neuen Optimismus ein Präsident Obama auszulösen vermag ?

Nein nein, ich denke auch innerhalb der katholischen Kirche ist man sich bis an höchste Stelle (diese einschliessend) bewusst, welch' Imageschaden entstanden ist; natürlich wird es nun zahlreiche Leute in der Kirche geben, die versuchen werden, das ganze zu verharmlosen und eine "diplomatische" Lösung suchen, aber ich glaube nicht, dass das so einfach gehen wird.

Vielleicht wird man einwenden, dass selbst ein Kapitalverbrechen keine Exkummunikation zur Folge hat und entsprechend auch eine Holocaustleugnung keine Exkummunikation zur Folge haben kann; daraus könnte man dann schlussfolgern, dass eine Holocaustleugnung auch keine Wiedereingliederung verhindern kann. Aber - und nun kommt eben das grosse "aber": Wer wieder eingegliedert werden möchte, der muss das im "Geist der Liebe" und im "Geist der katholischen Einheit" tun und dadurch, dass gewisse Lefevbre-Repräsentanten den Holocaust geleugnet haben, haben sie der katholischen Kirche grossen Schaden zugefügt, d.h. von einem "Geist der Liebe" und einem "Geist der katholischen Einheit" keine Spur. Und ich denke, hier kann die katholische Kirche den entscheidenden Hebel ansetzen.


Freundliche Grüsse, Ralf
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 04.02.2009, 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Na, was habe ich gesagt: Das Thema ist noch lange nicht durch:

http://www.nzz.ch/nachrichten/international/berliner_erzbischof_fordert_ueberpruefung_des_papst-entscheides_1.1887976.html


Freundliche Grüsse, Ralf
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 04.02.2009, 15:27    Titel: Antworten mit Zitat

wie schnell das plötzlich geht: http://www.nzz.ch/nachrichten/international/williamson_holocaust_widerrufen_1.1892785.html

Ich denke, neben dem Erzbischof von Berlin ist auch Frau Bundeskanzler Merkel für ihre klare Stimme zu danken !


Freundliche Grüsse, Ralf
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Miriam



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BeitragVerfasst am: 04.02.2009, 17:43    Titel: Antworten mit Zitat

ralfkannenberg hat Folgendes geschrieben:
wie schnell das plötzlich geht: http://www.nzz.ch/nachrichten/international/williamson_holocaust_widerrufen_1.1892785.html

Ich denke, neben dem Erzbischof von Berlin ist auch Frau Bundeskanzler Merkel für ihre klare Stimme zu danken !


Freundliche Grüsse, Ralf


Wieso hat das so lange gedauert...also ich weiß nicht, wie du darauf kommst, es wäre "schnell" gegangen.


Ralf, du bist naiv wenn du meinst, damit wäre das Problem aus der Welt und alle könnten sich wieder beruhigen . Äußerungen wie die von Williamson sind in dieser Sekte, in welcher übrigens der Katholizismus aus der Zeit vor dem Konzil unverfälscht weiterlebt, überall anzutreffen! Und selbst in der "normalen" RKK kommt dieser uralte, eben vor allem durch die RKK über die Jahrhunderte tradierte Judenhass an vielen Ecken der Welt immer mal wieder hoch.


Zuletzt bearbeitet von Miriam am 04.02.2009, 17:59, insgesamt einmal bearbeitet
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Miriam



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BeitragVerfasst am: 04.02.2009, 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

ralfkannenberg hat Folgendes geschrieben:


Ich denke, neben dem Erzbischof von Berlin ist auch Frau Bundeskanzler Merkel für ihre klare Stimme zu danken !


Das sehen aber andere in dem Haufen anders:

http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,605496,00.html
Spiegel Online hat Folgendes geschrieben:

Bischof Mixa wirft Merkel Fehlgriff vor

Angela Merkel hat vom Papst eine Klarstellung im Fall des Holocaust-Leugners Williamson gefordert. Jetzt greift der Augsburger Bischof Mixa die Kanzlerin an - und wirft ihr mangelnde Sensibilität im Umgang mit dem Vatikan vor.[...]
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pauli



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BeitragVerfasst am: 04.02.2009, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Miriam hat Folgendes geschrieben:

http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,605496,00.html
Spiegel Online hat Folgendes geschrieben:

Bischof Wixa wirft Merkel Fehlgriff vor

Angela Merkel hat vom Papst eine Klarstellung im Fall des Holocaust-Leugners Williamson gefordert. Jetzt greift der Augsburger Bischof Wixa die Kanzlerin an - und wirft ihr mangelnde Sensibilität im Umgang mit dem Vatikan vor.[...]

Sensibilität ist ja nun etwas, womit der Vatikan überhaupt nix am Hut hat
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Chlorobium



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BeitragVerfasst am: 04.02.2009, 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Was mich dabei echt ankotzt: Die Kirche stellt Vertreter in viele gesellschaftlich relevante Komissionen ab und kritisiert den Staat wo es nur geht (was auch ihr gutes Recht ist). Zum Beispiel beim Armutsreport, Sterbehilfe, Embryonenschutzgesetzt oder Abtreibung ... was vergessen????? Aber sobald einmal der Papst von Regierungsseite kritisiert wird, und wieoft kommt das schon vor, ist das Gekeife groß. Mad
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mfg
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Miriam



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BeitragVerfasst am: 04.02.2009, 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Chlorobium hat Folgendes geschrieben:
Was mich dabei echt ankotzt: Die Kirche stellt Vertreter in viele gesellschaftlich relevante Komissionen ab und kritisiert den Staat wo es nur geht (was auch ihr gutes Recht ist). Zum Beispiel beim Armutsreport, Sterbehilfe, Embryonenschutzgesetzt oder Abtreibung ... was vergessen????? Aber sobald einmal der Papst von Regierungsseite kritisiert wird, und wieoft kommt das schon vor, ist das Gekeife groß. Mad


Nicht zu vergessen das Privileg, mit staatlicher Unterstützung schon Kleinkindergehirnen ihren Virus einpflanzen zu dürfen. Evil or Very Mad Und ich will gar nicht wissen, was vielleicht in dem ein oder anderem unterrsicht von einem strengkonservativem Pfarer evt so erzählt werden könnte.
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Miriam



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BeitragVerfasst am: 04.02.2009, 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

Chlorobium hat Folgendes geschrieben:
Was mich dabei echt ankotzt: Die Kirche stellt Vertreter in viele gesellschaftlich relevante Komissionen ab und kritisiert den Staat wo es nur geht (was auch ihr gutes Recht ist). Zum Beispiel beim Armutsreport, Sterbehilfe, Embryonenschutzgesetzt oder Abtreibung ... was vergessen????? Aber sobald einmal der Papst von Regierungsseite kritisiert wird, und wieoft kommt das schon vor, ist das Gekeife groß. Mad


Diese Herren wähnen sich doch im Besitz der allerhöchsten Wahrheit. Auf der Ebene scheinen sie sich gewissen gesellschaftlich akzeptierten Moralvorstellungen und der daraus erwachsenden Kritik entzogen zu fühlen.
Für die ist es einfach unerträglich, wie ein normaler Mensch die verdiente Meinung ins Gesicht gesagt zu bekommen.

Ätzend ist das.
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 05.02.2009, 09:31    Titel: Antworten mit Zitat

Miriam hat Folgendes geschrieben:
Wieso hat das so lange gedauert...also ich weiß nicht, wie du darauf kommst, es wäre "schnell" gegangen.


Hallo Miriam,

nachdem sich der Erzzbischof von Berlin zu Wort gemeldet hat ging es doch sehr schnell !


Miriam hat Folgendes geschrieben:
Ralf, du bist naiv wenn du meinst, damit wäre das Problem aus der Welt und alle könnten sich wieder beruhigen .


Aber das sage ich doch gar nicht ! Im Gegenteil - jetzt sind die wenigstens die Grundlagen geschaffen worden, das Problem aus der Welt zu schaffen. Nicht auszusitzen - da ist noch einiges seitens der katholischen Kirche und vor allem seitens des Papstes zu tun !


Freundliche Grüsse, Ralf
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 05.02.2009, 09:51    Titel: Antworten mit Zitat

Miriam hat Folgendes geschrieben:
Diese Herren wähnen sich doch im Besitz der allerhöchsten Wahrheit.


Hallo Miriam,

das ist ungenau - sie wähnen sich im Besitz der allerhöchsten Glaubenswahrheit. Das ist natürlich in Hinblick auf die Ökumene ebenfalls heikel, aber zumindest leben wir in einer Zeit der Religionsfreiheit und wem die Glaubenswahrheit der katholischen Kirche nicht passt, muss heutzutage nicht mehr mit Repressionen rechnen.

Dennoch sollte auch die katholische Kirche - aber idealerweise auch die anderen Religionen - sich wieder vermehrt auf das Konzept der Liebe und der Barmherzigkeit Gottes statt auf irgendwelche Dogmen berufen.

Ich weiss dass ich hier anecke, wenn ich meinen eigenen tiefen Bezug zur Bibel anspreche und ich habe auch Verständnis, wenn andere mit der Bibel ihre Mühe haben und das ist auch eher ein Thema für ein Religionsforum, deswegen hier nur soviel: Die Bibel hat Stellen, der wohl jedermann und jederfrau ohne zu zögern zustimmen würde; sie hat aber auch Stellen, die für viele Menschen der heutigen Zeit inakzeptabel erscheinen und wohl auch sind. Wobei ich nicht verschweige, dass es auch "Werte" der heutigen Zeit gibt, die zwar modern sein mögen, die für mich persönlich aber dennoch inakzeptabel sind. Und - auch das will ich nicht verschweigen - es gibt Werte der Bibel, die für mich ebenfalls inakzeptabel sind, z.B. zahlreiche Ungleichstellungen der Frauen und der Ausländer.

Ich persönlich denke, dass hier ein richtig/falsch-Raster solch komplexen Fragestellungen nicht angemessen ist und wenn ich eine bibel-nichtkonforme Einstellung habe, so bin ich mir jederzeit dessen bewusst, dass ich hier möglicherweise sündige und vertraue auf Gottes unendliche Barmherzigkeit und darauf, dass Jesus meine Schuld bereits auf sich geladen hat. Dieses Vertrauen erlaubt es mir, auch kritische Töne zur Bibel anzuschlagen, ohne dass ich mich deswegen schlecht oder gar als Ketzer fühlen würde.

Aber zurück zum "Wahrheitsbegriff" - die katholische Kirche erhebt heutzutage nicht mehr den Anspruch, im Besitz der allerhöchsten Wahrheit zu sein, sie erhebt aber - leider - nach wie vor den Anspruch, im Besitz der höchsten Glaubenswahrheit zu sein. Hier bin ich sehr froh, dass es dank der Religionsfreiheit jedem selber überlassen ist, in wie weit er diese Glaubenswahrheit teilen möchte. Man muss sich aber hüten, diese individuell empfundene Glaubenswahrheit anderen aufzwingen zu wollen - das widerspricht dem Geist der Liebe und dem Geist Barmherzigkeit !

Ich will diesen Beitrag mit einem Witz schliessen, der meiner Einschätzung nach eine tiefere Wahrheit enthält:

Zitat:
Treffen sich zwei Bischöfe. Sie besprechen ihr peinlichstens Erlebnis.
Sagt der erste: "Du stell' Dir vor, da ist doch während einer Messfeier tatsächlich ein Evangelischer vorgekommen und wollte die heilige Kommunion empfangen."
Der andere Bischof entsetzt: "Ja um Himmels Willen, was haste denn da gemacht ?"
Sagt der erste: "Da habe ich mir überlegt, was jetzt Jesus Christus machen würde".
Darauf der andere: "Ja um Himmels Willen, aber das hast Du ja hoffentlich nicht gemacht !"


Die katholischen Bischöfe wüssten also eigentlich schon, wie es richtig geht.


Freundliche Grüsse, Ralf
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Miriam



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BeitragVerfasst am: 05.02.2009, 11:29    Titel: Antworten mit Zitat

ralfkannenberg hat Folgendes geschrieben:
Miriam hat Folgendes geschrieben:
Wieso hat das so lange gedauert...also ich weiß nicht, wie du darauf kommst, es wäre "schnell" gegangen.

Hallo Miriam,

nachdem sich der Erzzbischof von Berlin zu Wort gemeldet hat ging es doch sehr schnell !


Ach, und wieso hat es so lange gedauert, bis dieser sich gemeldet hat? Oder nochmals allgemeiner, wieso hat es überhaupt fast zwei Wochen gedauert? Brauchte es da wirklich erst einen Bischof?
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 05.02.2009, 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

Miriam hat Folgendes geschrieben:
ralfkannenberg hat Folgendes geschrieben:
Miriam hat Folgendes geschrieben:
Wieso hat das so lange gedauert...also ich weiß nicht, wie du darauf kommst, es wäre "schnell" gegangen.

Hallo Miriam,

nachdem sich der Erzzbischof von Berlin zu Wort gemeldet hat ging es doch sehr schnell !


Ach, und wieso hat es so lange gedauert, bis dieser sich gemeldet hat? Oder nochmals allgemeiner, wieso hat es überhaupt fast zwei Wochen gedauert? Brauchte es da wirklich erst einen Bischof?


Hallo Miriam,

das ist nun aber nicht ganz richtig dargestellt - zunächst einmal haben die Bischofskonferenzen reagiert. Das passierte innerhalb weniger Tage und da wurde um eine Klarstellung des Vatikan "gebeten". Die folgte dann - leider - nur stückchenweise, ein wenig nach dem Motto "möglichst wenig zurücknehmen und hoffen, dass das den anderen genügt". Auch das passierte innerhalb weniger Tage.

Und mehrfach "innerhalb weniger Tage" ergibt dann rasch mal 2 Wochen.

Sicherlich war die Kommunikationsarbeit des Vatikan "suboptimal" und sicherlich haben dort nicht wenige die Hoffnung gehabt, man könne das einfach mit ein paar netten Worten und eigenen unmissverständlichen Distanzierungen zum Holocaust "aussitzen".

Kommt hinzu, dass "weltliche Verbrechen" kein Exkommunikationsgrund sind und entsprechend auch eine Rehabilitation nicht verhindern müssen. Insbesondere kann sich der holocaust-leugnende Bischof darauf berufen.

So gesehen musste die katholische Kirche erst eine Vorgehensweise definieren, und wie es aussieht war man auf eine solche Situation schlicht nicht vorbereitet.

Nein nein, ich denke, das Prozedere vom Vatikan ging in einem realistischen Tempo, dennoch hätte ich mir persönlich sehr gewünscht, dass es weniger "zäh" verlaufen wäre, d.h. dass dieses Prozedere auch ohne "sanften" Druck von aussen in Gang gekommen wäre; irgendwie hätte ich mir auch gerne eine grössere und vor allem auch überzeugendere Empörung seitens des Vatikans gewünscht - so sah es ja leider ein bisschen nach einer "lästigen Pflicht" aus.

Die Bischöfe der deutschen und der schweizer Bischofskonferenz indes haben zeitnah gehandelt und dass sich gestern der Kardinal und Erzbischof von Berlin exponiert hat dürfte auch von einem gewissen Mut sprechen.

Für einmal war die Basis nicht gefordert - die mittleren "Kader" haben es diesesmal bewirkt.

Aber wie ich schon geschrieben habe - es ist jetzt alles vorbereitet, aber die Arbeit liegt noch vor der katholischen Kirche, d.h. von Tagesordnung darf jetzt keine Rede sein.

Ich indes befürchte, dass man sich im Vatikan nun auf den Standpunkt stellt, es sei der Angelegenheit genüge getan und nun könne man wieder zur Tagesordnung übergehen und diese peinliche Angelegenheit, die wohl kaum einer der katholischen Würdenträger gewollt hat, möglichst rasch wieder vergessen.

Deswegen ist es jetzt vonnöten, den Wiedereingliederungsprozess der Lefebvrianer sehr genau zu verfolgen, insbesondere ob sich die wiedereinzugliedernden Bischöfe wirklich an die Vorgaben halten, ob sie unmissverständlich Abstand von jeder Art der Holocaust-Leugnung nehmen, ob sie das Volk und die Religion des Judentums gleichwertig respektieren und ob sie sich an die Vorgaben des Konzils halten.

Ich vermute, dass sich da wieder einige profilieren wollen und herumstänkern werden - des Beifalls gewisser konservativer (einflussreicher) katholischer Kreise werden sie sich dabei ebenso gewiss sein wie des Beifalls gewisser politischer Gesinnungshaltungen und ich persönlich habe erhebliche Zweifel, dass es gelingen wird, diese Lefebvrianer einfach so wieder einzugliedern. Kommt als nächstes noch die Frage dazu, wie man eigentlich mit dem verstorbenen Bischof Lefevbre selber verfahren soll und das sind Fragestellungen, die den Vatikan über Jahre hinweg beschäftigen dürften und bei denen einige aus der Kirchensteuer geleistete Euro-Cents (wohl eher Euro-Scheine) ausgegeben werden, die an anderer Stelle weit dringender benötgt würden.


Freundliche Grüsse, Ralf
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pauli



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Beiträge: 1551

BeitragVerfasst am: 06.02.2009, 00:11    Titel: Antworten mit Zitat

Heute bei Friedmann, habe zum ersten mal davon gehört, untermauert nachträglich den angepeilten Weg des Stellvertreters - abkotzen könnte man da.
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