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zeitgenosse
Anmeldedatum: 21.06.2006 Beiträge: 1811
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Verfasst am: 30.01.2009, 18:04 Titel: |
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Aragorn hat Folgendes geschrieben: | stellt sich der ZG hier hin und will uns belehren, was der Unterschied zwischen Strahlungsleistung und Effektiver Strahlungsleistung ist. |
Ich will dir mal was flüstern:
Im Unterschiede zu dir habe ich einen Fähigkeitsausweis als Amateurfunker. Sollte ich mich mit meiner Situationsanalyse irren, tut es mir natürlich leid. Ich glaube jedoch, dass du es bis zur Stunde nicht in deine Birne bekommst, was der Unterschied zwischen einem Kugel- und einem Richtstrahler ist. Ich weiss, wovon ich spreche. DAS KANN ICH DIR VERSICHERN.
Gr. zg _________________ Make everything as simple as possible, but not simpler! |
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Aragorn
Anmeldedatum: 23.06.2006 Beiträge: 1120
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Verfasst am: 30.01.2009, 18:18 Titel: |
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Nö, weist du nicht.
Die freiverkäuflichen Grünlaser haben eine Ausgangsleistung von 1 mW und einen Öffnungswinkel von ca. 1 mrad.
-> deren Effektive Strahlungsleistung liegt dann bei ca. 20 kW.
Die stärkeren Laser in Lasershows haben Ausgangsleistungen im Wattbereich.
-> deren Effektive Strahlungsleistung dürfte dann im 10 ... 100 MW Bereich liegen.
Trotzdem ist der Himmel uns bisher nicht auf den Kopf gefallen.
Warum sollte mich dann eine um 1...2 Zehnerpotenzen stärkere Anlage die vielen tausend Kilometer entfernt ist irgendwelche Sorgen machen?
Das Sorgen machen wegen MBH, Haarp und bösen kleine grünen Männchen vom Mars überlasse ich den VTlern. Das Lebensrisiko durch Autoverkehr, Übergewicht, Rauchen, Saufen oder so ist weit größer.
Gruß Helmut |
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zeitgenosse
Anmeldedatum: 21.06.2006 Beiträge: 1811
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Verfasst am: 30.01.2009, 19:24 Titel: |
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mac hat Folgendes geschrieben: | Herzliche Grüße |
3 Mikrowatt/cm^2 sind anscheinend nicht viel. Diese Leistungsdichte bezieht sich aber auf eine Höhe von ca. 90 km. Zuvor muss die Welle aber die unteren Atmosphärenschichten durchdringen, wo die Leistungsdichte wesentlich grösser ist. Wer kann denn genau vorhersagen, was wirklich geschieht? Insgesamt beobachtet man eine Zunahme der Nordlichter. Soviel ist gewiss. Und weshalb schmilzt gerade das nördliche Poleis beängstigend schnell ab? Es wäre schön, wenn diese Koinzidenz nur einer Laune der Natur zuzuschreiben wäre.
Zudem begegne ich den veröffentlichten Zahlen mit einem gesunden Misstrauen. Das Militär lässt sich mit Sicherheit nicht in die Karten gucken. Da wären sie ja für einmal ungewohnt saublöde.
Gr. zg _________________ Make everything as simple as possible, but not simpler! |
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ralfkannenberg
Anmeldedatum: 22.02.2006 Beiträge: 4788
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Verfasst am: 30.01.2009, 20:16 Titel: |
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Hallo zusammen,
bitte keine neuen geheimnisvollen Verschwörungstheorien.
Wollen wir doch die Bedenken vom zeitgenossen bitte ernst nehmen, aber:
1.) Bitte einigt Euch auf die Zahlen, wenigstens mal bezüglich der Zehnerpotenzen
2.) Bitte einigt Euch auf Kugel- oder Richtungsstrahler oder sonstwas, aber unmissverständlich und im Zweifelsfalle ist es nicht verboten, das nochmal zur besseren Verständlichkeit zu wiederholen.
3.) Bitte nennt Quellenangaben, und zwar mit Seitenzahl und bei einem Buch auch der Auflage !
4.) Falls Ihr Worte wie "Geheimdienst" einschliesslich-oder "Militär" verwenden wollt, dann eröffnet dazu bitte einen parallelen Thread.
5.) Bitte keine Benennung der eigenen Qualifikation, sondern statt dessen Fachargumente, die auch gerne gemeinsam erarbeitet werden können !
Können wir uns darauf einigen ?
Freundliche Grüsse, Ralf |
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Aragorn
Anmeldedatum: 23.06.2006 Beiträge: 1120
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Verfasst am: 30.01.2009, 21:35 Titel: |
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Hallo Ralf,
ich verstehe jetzt nicht so recht, wo es hier Unklarheiten geben soll.
http://de.wikipedia.org/wiki/HAARP
Zitat: | HAARP verfügt über eine leistungsfähige Phased-Array-Kurzwellensendeanlage mit einer Sendeleistung (CW) von zur Zeit 960 kW. Im Jahre 1993 wurde mit 18 zusammengeschalteten Elementen begonnen, 1998 wurde die Anzahl auf 48 erhöht. Im Endausbau 2007 sollen 180 Sender betriebsbereit sein. Die derzeitige Effektive Strahlungsleistung (ERP) liegt bei 84 dBW, was etwa 500 MW entspricht, und soll im Endausbau bei 96 dBW liegen, was dann 2007 fast 4000 MW entsprechen würde. Die einzelnen Sender des Typs Continental Electronics D616G (Datenblatt) mit jeweils 10 kW maximaler Sendeleistung wurden speziell für dieses Projekt entwickelt. |
Haarp-Endausbau 2007:
P_ges = 180 * 10 kW = 1,8 MW Sendeleistung
P_eff = 4000 MW
Das heißt es werden 1,8 MW in die Ionosphäre geblasen. Würde es sich nicht um Richtantennen handeln, die diese 1,8 MW in einen kleinen Raumwinkel abstrahlen, sondern um einen Kugelstrahler der die selbe Leistungsdichte pro Fläche gleichmäßig in alle Richtungen abstrahlt, dann würde dieser insgesamt 4000 MW in die Umgebung pusten.
Ergo werden hier von den VTlern große Zahlen produziert und dann Halbwahrheiten verkündet.
Wenn ich so argumentiere kann ich jedes Gerät das wenig Energie in einen engen Raumwinkel strahlt (bsw. Laser) zu Klimakillern herbeireden, die angeblich gigantische Leistungen in den Himmel pusten.
Beispiel: kleiner Laserpointer
Kugeloberfläche des Einheitskreises (r=1): A = 4*Pi = 12,6 rad^2
Abstrahlwinkel eines Laserpointers phi = ca. 0,001 rad
Sendeleistung des Laserpointers: P = 0,001 W
Effektive Sendeleistung: P_eff = P*A / phi^2 = 12,6 KW
Der Laserpointer strahlt 0,001 W in den Himmel. Wollte man die selbe Leistungsdichte mit einer Glühbirne erzielen, bräuchte man ca. 13 KW Lichtausgangsleistung (bei 5% Wirkungsgrad eine 260 KW Glühbirne).
Und ZG tut nun so als sei Haarp die Glühbirne, die gigantische Leistungen in den Himmel pustet, und nicht der kleine Laserpointer mit dem dein Chef seine Präsentationen erläutert.
Jedenfalls sind seine Aussagen ala Haarp würde das Eis schmelzen einfach nur lächerlich. Wenn man den Wirkungsgrad mitberücksichtigt (45%) wird von Haarp eine Wärmeleistung von ca. 4 MW an die Umgebung abgegeben. Im Vergleich zur Sonneneinstrahlung, welche die gesamte Eisfläche der Polregion abbekommt, ist das verschwindend wenig (eine 100 Quadratkilometer große Region würde bei 0,1 KW/m^2 ja bereits 1000000 MW = 1 TW Sonnenenergie abbekommen. Also bereits 250000 mal mehr als Haarp produziert).
Gruß Helmut |
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zeitgenosse
Anmeldedatum: 21.06.2006 Beiträge: 1811
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Verfasst am: 30.01.2009, 22:36 Titel: |
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Mit HAARP ist's halt so wie mit der legendären Area 51 in Nevada. Wer nicht selbst dort war, findet es schwierig, eine zutreffende Fernanalyse zu treffen. Anfangs war ich nur der Meinung, dass man die Besorgnisse einiger Leute (die in gewissen Kreisen auch als Esoteriker bezeichnet werden) nachvollziehen könnte. Dann wurde ich plötzlich selbst in diese Ecke gedrängt, sinngemäss wenigstens. Damit habe ich aber nichts zu tun. Auch kann ich nicht HAARP die Schuld geben, wenn einer Grandmother in Fairbanks eine Zahnkrone rausfällt. Böse Zungen sprechen sogar von versuchter Ferntötung auf Befehl des Pentagons.
Andererseits: In diesem unsichtbaren Strahlenmeer - so schaurig schön der Anblick des Antennenwaldes auch ist - möchte ich jedenfalls nicht baden gehen (vorher stehe ich vor eine Radarschüssel):
http://www.world-mysteries.com/haarp.jpg
http://aftermathnews.files.wordpress.com/2007/12/haarp1.jpg
Lieber Ralf, ganz vom Militärischen kann man das HAARP-Projekt auch nicht abkoppeln. Dagegen sprechen die Eastlund-Patente, welche eindeutig militärischen Anwendungscharakter besitzen (und sei's auch nur in defensiver Gestalt).
Eastlund war unglaublich produktiv. Die Patente sind:
US-Patent Nr.4.686.605 (1987):
Methode und Apparat zur Veränderung einer Region der Erdatmosphäre, Ionosphäre und/oder Magnetosphäre.
Siehe dazu:
http://crashrecovery.org/haarp/US-Patent-No-4.686.605.pdf
US-Patent Nr. 4.712.155 (1987):
Methode und Apparat zur Schaffung einer künstlichen, durch Elektronen-Zyklotronenresonanz erhitzten Region aus Plasma.
US-Patent Nr. 4.999.637 (1991):
Schaffung künstlicher Ionenwolken über der Erde.
US-Patent Nr. 5.038.664 (1991):
Methode zur Produktion einer Hülle relativistischer Partikel in einer (bestimmten) Höhe über der Erde.
US-Patent Nr. 5.041.834 (1991):
Künstlicher, lenkbarer aus Plasma geformter ionosphärischer Spiegel.
Das sind längst nicht alle. Insgesamt gibt es - zusammen mit denjenigen weiterer Darbieter - über 150 Patente, die ins HAARP-Projekt einmünden!
Ein zentraler Gedanke dabei ist, dass atmosphärische Schichten mittels Resonanz angeregt werden könnten. Deshalb ist es unbedeutend, dass die mittlere Strahlungsdichte pro cm^2 nur 3 Mikrowatt beträgt (was ich allerdings in Frage stelle). Resonanzaufschaukelung kann bei geeigneten Randbedingungen zu grossen Zerstörungen führen. Wenn es gelingen würde, rund um den Globus stehende Wellen zu erzeugen (Teslas Traum), um sie dann an einem bestimmten Punkt kollabieren zu lassen, wäre aus Sicht der Befürworter bereits viel gewonnen. Wetterveränderungen und seismische Vorgänge wären die Folge.
In iher Ausgabe vom 8. Dezember 1915 berichtete die New York Times:
Zitat: | "Nikola Tesla", so beginnt der Artikel, "der Erfinder, hat sich für die wichtigsten Teile einer Maschine um Patente beworben, einer Maschine, deren Möglichkeiten die Vorstellungskraft eines Laien auf die Probe stellen und eine Parallele zu Thor versprechen, der seine Blitze vom Himmel herabschleuderte, um die zu bestrafen, die die Götter verärgert hatten ... |
Das 'Ionospheric Research Instrument' (IRI) ist eine Waffe in der Faust eines Wettergottes! Einige der verwendeten Radiations erweisen sich als Oberwellen bestimmter Erdfrequenzen.
Dr. Bernard J. Eastlund war ein Physiker. Ihm ging es hauptsächlich um ein Instrumenatrium, mit dem ein Aggressor bereits in der Luft (Death in the Air) ausgeschaltet und zerstört werden konnte. Es gibt sogar Stimmen, die behaupten, dass der Twin Tower Kollaps von 9/11 durch den kontrollierten Einsatz einer Hochenergiewaffe bewirkt wurde. Das mag zunächst spekulativ klingen. Dazu sollte man sich aber erst einmal anhören, was die „Mechanical engineering" Professorin Dr. Judy Wood zu sagen hat. Noch weiter will ich nicht gehen. Mein Widerpart lauert bestimmt bereits an der nächsten Hausecke auf mich.
Interessant im Kontext ist zweifellos die geheimnisumwitterte Tesla-Technologie. Mit Tesla und seinen Spulen habe ich mich einige Zeit beschäftigt (auch mit den Nachbauten). Günter Wahl hat mir mit seinen Büchern die entsprechenden Anregungen vermittelt. Mit ein bisschen Geschick kannst auch du, lieber Leser, einen vollwertigen Tesla-Generator bauen.
Ein aufschlussreiches Sachbuch stammt von Begich und Manning:
"Angels Don't Play This HAARP: Advances in Tesla Technology"
Dr. Begich sagte in einem Interview mit dem Heise Verlag:
Zitat: | Die Idee, die dahinter steckt, ist die Ausstrahlung von gepulsten Frequenzen im Bereich 2,8 - 10 MHz, um auf diese Weise die Ionosphäre zu stimulieren und dort extrem niedrige Frequenzen (ELF) zu erzeugen, die den Erdboden und die Ozeane durchdringen. ELF wird bereits heute für die Kommunikation mit U-Booten eingesetzt. HAARP könnte dies jedoch wesentlich besser...
Das Militär streitet dies ab. Wir haben jedoch mit Eastlund gesprochen und von ihm die Bestätigung erhalten, dass HAARP exakt einem seiner Patente entspricht, nämlich der Fokussierung von per Radiowellen ausgestrahlter Energie. Der einzige Unterschied besteht in den Größenordnungen, denn Eastlund hatte eine weitaus größere Anlage als HAARP im Sinn. Darin stimmen wir mit dem Militär überein: HAARP ist ein Prototyp, eine Vorstufe zu einer möglicherweise noch weitaus größeren Anlage... |
Letztlich kann ich mir kein abschliessendes Urteil über HAARP erlauben. Ich weiss einfach zuwenig darüber.
Abschliessend tut zwischendurch auch ein Blick in die Prosa gut (zusammen mit dem obligaten Weissbier), z.B. bei Heinzerling (Karl May und die Wettermacher).
Ein Rezensent schrieb dazu die ermunternden Worte:
Zitat: | Der Schriftsteller Karl May und der Physiker Nikola Tesla. Diese Kombination erscheint vielleicht ein wenig ungewöhnlich, aber im Leben der beiden finden sich bei näherer Betrachtung erstaunlich viele Anknüpfungspunkte, etwa das kriminelle "Talent" zur Hochstapelei, das beiden zueigen war. |
Das ist in der Tat erheiternd und verleiht dem Leben die richtige Würze. Vielleicht ist alles in Wahrheit nur eine Scharade. Hoffen wir's.
Gr. zg _________________ Make everything as simple as possible, but not simpler!
Zuletzt bearbeitet von zeitgenosse am 31.01.2009, 00:33, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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mac
Anmeldedatum: 06.01.2009 Beiträge: 101 Wohnort: Herdecke
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Verfasst am: 30.01.2009, 23:05 Titel: |
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Hallo,
ich halte mich im Folgenden Absatz an die Angaben der HAARP-WEB-Site.
Die Abstrahlfläche beträgt knapp 134000 m^2 (33 Acres), die Abstrahlleistung beträgt 3,6E6 Watt. http://www.haarp.alaska.edu/haarp/tech.html
Das heißt also, daß unmittelbar oberhalb der Antennen mit einer Leistungsdichte von 2,7 Milliwatt pro cm^2 oder 27 Watt pro m^2 zu rechnen ist. Daraus ergibt sich also eine Schwächung (durch Absorption und Streuung) der angegebenen Leistungsdichte in der oberen Atmosphäre um rund einen Faktor 1000.
Herzliche Grüße
MAC |
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ralfkannenberg
Anmeldedatum: 22.02.2006 Beiträge: 4788
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Verfasst am: 30.01.2009, 23:08 Titel: |
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Hallo zeitgenosse,
da kam wieder Deine volle und von allen geschätzte Kompetenz zum Vorschein. Danke für die Hintergrund-Info's.
Noch eine persönliche Bitte: Bitte bereinige die "Sache" mit Joachim und dann will ich mich gerne wieder auf die Zuschauerränge der stillen Mitleser zurückziehen.
Freundliche Grüsse, Ralf |
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Aragorn
Anmeldedatum: 23.06.2006 Beiträge: 1120
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Verfasst am: 30.01.2009, 23:29 Titel: |
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mac hat Folgendes geschrieben: | Das heißt also, daß unmittelbar oberhalb der Antennen mit einer Leistungsdichte von 2,7 Milliwatt pro cm^2 oder 27 Watt pro m^2 zu rechnen ist. | Womit die Leistungsdichte, selbst direkt über den Antennen, unterhalb der Sonneneinstrahlung liegt. Nur handelt es sich bei Haarp um Radiowellen (2,8...10 MHz).
Gruß Helmut |
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zeitgenosse
Anmeldedatum: 21.06.2006 Beiträge: 1811
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Verfasst am: 31.01.2009, 03:48 Titel: |
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Nochmals etwas Antennenkunde für Dummies (mich eingeschlossen):
Weil ich zuvor einen Satz ziemlich schiefwinklig aussehen liess, so dass gelinde gesagt der Eindruck entstand, ich wäre unter die Over-unity Phantasten geraten, möchte ich die Begriffe EIPR und EPR nochmals kurz umreissen. Kurzerhand poste ich deshalb mit einem verbesserten Text, um sämtliche Zweifel auszuräumen.
Ich erinnere mich, dass selbst ausgewachsene Funkamature mit der richtigen Einordnung dieser Begriffe zuweilen Mühe bekundeten. Selbst habe ich die übliche staatliche Prüfung vor etwa zwei Jahren hinter mich gebracht. Grund dafür war weniger der Amateurfunk als solcher, sondern der Umstand, dass ich ab und zu gewisse Experimente mit Hochfrequenz durchführe und durch den Ausweis legitimiert bin, selbst Antennen zu bauen und auch zu betreiben (in der Schweiz bis max. 1 kW Strahlungsleistung; ausgenommen davon sind QRP- und CB-Funker).
1) EIRP (Equivalent Isotropic Radiated Power) gibt an, mit welcher Sendeleistung man einen isotropen Kugelstrahler versorgen müsste, um im Fernfeld dieselbe Leistungsflussdichte zu erreichen wie mit einer bündelnden Richtantenne in ihrer Hauptstrahlrichtung. Es handelt sich dabei um ein Rechenmodell für Vergleichsberechnungen, weil ideale Kugelstrahler bekanntlich unphysikalisch sind (zumindest für Transversalwellen ist es so). Unter einem Kugelstrahler versteht man im Kontext eine unendlich kleine in alle Raumrichtungen mit derselben Leistungsdichte strahlende Antenne.
Oft ist (worauf mich Karl explizit aufmerksam gemacht hat) die Verwendung der Leistungsdichte in W/m^2 angemessener als eine reine Leistungsangabe in Watt.
Im Unterschied zum virtuellen Kugelstrahler mit sphärischer Charakteristik besitzt ein Halbwellendipol (auch Lambda/2-Dipol genannt) eine zur Dipolachse symmetrische Feldstärkeverteilung.
Charakteristische Antennendiagramme:
(eingezeichnet sind Kugelstrahler, Dipol und Richtantenne)
Richtdiagramme werden meist in in Polarkoordinaten erstellt. In der Regel wird nur der Verlauf der elektrischen Feldstärke eingezeichnet. Eine Richtantenne strahlt keulenförmig und besitzt eine Hauptstrahlrichtung.
Ein Isotropstrahler besitzt einen Antennengewinn von 1. Die in eine bestimmte Richtung abgestrahlte Leistung des Halbwellendipols ist im Vergleich um den Gewinnfaktor 1.64 grösser. Meist wird der Antennengewinn wegen den in die Planung einzubeziehenden Kabelverlusten dimensionslos in dB angegeben (beim Dipol demzufolge 2.15 dB).
Umgekehrt müsste man somit, um mit einem Kugelstrahler im Fernfeld dieselbe Leistungsdichte zu erzielen - vom Dipol ausgehend - die Sendeleistung um 2.15 dB erhöhen. Das ist jedoch wie bereits gesagt ein nur theoretisches Konstrukt.
Somit lautet die diesbezügliche Formel:
P_eipr = P_s * G_i
oder:
EIPR = ERP * 1.64
2) ERP (Effective Radiated Power) ist die von einer Richtantenne abgestrahlte Leistung, die sich gegenüber einem Halbwellendipol um den dazugehörigen Gewinnfaktor unterscheidet. Ohne Richtungsangabe gilt immer der Wert für die Hauptstrahlrichtung der Sendeantenne (in der gleichzeitig ihr Antennengewinn am grössten ist). Eine Richtantenne gewinnt natürlich nicht wirklich an Sendeleistung. Sie richtet lediglich die zur Verfügung stehende Leistung auf ein bestimmtes Raumsegment. In diesem Sinne ist dann die erzielte Feldstärke höher als bei einem Dipol.
Die mit dem Gewinn über einem Dipol multiplizierte Sendeleistung ist:
P_epr = P_s * G_d
CB-Funker (von den lizenzierten Amateurfunkern gerne als "Baby-Funker" belächelt) müssen hier besonders gut aufpassen, um die ihnen zugestandenen 10 Watt EIPR nicht zu überschreiten.
Gr. zg _________________ Make everything as simple as possible, but not simpler! |
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Aragorn
Anmeldedatum: 23.06.2006 Beiträge: 1120
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Verfasst am: 31.01.2009, 11:40 Titel: |
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Danke Zeitgenosse, wie man sieht bist du der Experte. Ok ich war ein bisschen zu scharfzüngig, und habe dir Dinge unterstellt die nicht so ganz richtig waren. Sorry.
Gruß Helmut |
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El Cattivo
Anmeldedatum: 22.04.2007 Beiträge: 1556
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Verfasst am: 01.02.2009, 16:01 Titel: |
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Kann mir mal jemand erklären, was die Richtwirkung und die Keulendiagramme einer Antenne überhaupt für eine Rolle spielen soll?
Das ist doch nur ablenkendes Detailgefasel, sicher nicht falsch, aber völlig überflüssig. Wenn man sich einer Fragestellung nähern will, fängt man vorerst an zu idealisieren und zu vereinfachen. Man führt eine solche Idealisierungen immer zugunsten des postulierten Effektes durch. Wenn es da schon nicht evident ist, dann kann man sich die Details gleich ersparen.
Beispiel: Jemand behauptet, durch eine super tolle Konstruktion, einen supertollen Wirkungsgrad einer Gasturbine zur Stromproduktion zu erzielen und legt alle, kaum überschaubare Details dar. Das System soll einzig durch die im Gas enthaltende chemische Energie gefüttert werden. Was ist der erste Schritt, wenn man so was auf Plausibilität überprüfen will? Anstatt auf jedes Detail zu achten sucht man sich erstmal nur die Verbrennungstemperatur heraus und die der Kühlung. Dann legt man den idealen Carnotwirkungsgrad zu Grunde. Ist dieser niedriger, als der behauptete kann man sich die Details ersparen.
Was heißt das hier? Wir legen keinen Wert auf die Richtwirkung von Antennen, sondern idealisieren die Antenne dahingehende, das die gesamte abgestrahlte Leistung genau dahin gelangt, wo sie ihre Wirkung entfalten soll. Dann kann man nämlich einfach die 4 GW nutzen, denn realer Weise wird wird wegen der nichtidealen Richtwirkung der Antenne weniger Leistung am Ziel ankommen. Mehr auf keinen Fall, das ist Energieerhaltung.
mfg |
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Aragorn
Anmeldedatum: 23.06.2006 Beiträge: 1120
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Verfasst am: 01.02.2009, 19:53 Titel: |
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El Cattivo hat Folgendes geschrieben: | Was heißt das hier? Wir legen keinen Wert auf die Richtwirkung von Antennen, sondern idealisieren die Antenne dahingehende, das die gesamte abgestrahlte Leistung genau dahin gelangt, wo sie ihre Wirkung entfalten soll. Dann kann man nämlich einfach die 4 GW nutzen, denn realer Weise wird wird wegen der nichtidealen Richtwirkung der Antenne weniger Leistung am Ziel ankommen. Mehr auf keinen Fall, das ist Energieerhaltung.
mfg |
Da kommen aber nicht 4 GW sondern 3,6 MW an. Die abgestrahlte Leistung des gesamten HAARP-Antennenarrays beträgt 180*2*10 kW = 3,6 MW (siehe obigen Link von mac).
Oder habe ich deinen Beitrag völlig falsch verstanden?
Gruß Helmut |
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El Cattivo
Anmeldedatum: 22.04.2007 Beiträge: 1556
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Verfasst am: 01.02.2009, 20:23 Titel: |
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Aragorn hat Folgendes geschrieben: |
Da kommen aber nicht 4 GW sondern 3,6 MW an. Die abgestrahlte Leistung des gesamten HAARP-Antennenarrays beträgt 180*2*10 kW = 3,6 MW (siehe obigen Link von mac).
Oder habe ich deinen Beitrag völlig falsch verstanden? |
Ja und nein. Ich hab jetzt die Wiki-Angabe übernommen, daher die 4GW effektive Strahlungsleistung. Wenn die falsch ist, so kann gerne der richtige Wert übernommen werden, darauf will ich gar nicht hinaus. Demnächst nutze ich Variable, dann kann sowas nich mehr passieren.
Worauf hinaus will ist das die gesamte Diskussion über Richtdiagramme überflüssig ist, wenn man einfach sagt, das die gesamte Strahlungsleistung genau da ankommt, wo sie ihre Wirkung entfalten soll. Das ist eine wesentliche Vereinfachung zu Gunsten der postulierten Wirkung. Mit diesen Wert untersucht man dann, ob eine entsprechende Wirkung evident ist. Wenn sie es nicht ist, so ist sie es erst recht nicht, wenn man eine sehr viel geringere ankommende Leistung am Ziel hat.
mfg |
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mac
Anmeldedatum: 06.01.2009 Beiträge: 101 Wohnort: Herdecke
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Verfasst am: 02.02.2009, 00:37 Titel: |
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Hallo,
im Wiki-Artikel geht man bei der Berechnung der Leistung von der sogenannten effektiven Strahlleistung aus. Das ist für die Funk-Übertragungstechnik ein durchaus sinnvoller Begriff, der aber anscheinend bei seiner, wie auch immer motivierten Anwendung zu einigen Irritationen führen kann, wie wir auch hier sehen können.
In der Funktechnik ist es interessant, wieviel weiter man unter Einsatz von entsprechender Antennentechnik, mit der maximal vorhandenen Leistung empfangen werden kann. Das wird verglichen mit dem Ergebnis einer einfachen Dipolantenne. Der Unterschied zwischen diesen beiden Antennen wird dann als Multiplikator für die (vergleichbare) Sendeleistung eingesetzt und bringt nichts anderes zum Ausdruck, als die Sendeenergie, die man aufbringen müßte wenn man mit einer Dipolantenne zur gleichen Empfangsreichweite gelangen möchte, wie eben mit der qualitativ besseren Antenne. Nichts anderes hat Zeitgenosse in seinem letzten Post hier auch in der Graphik dargestellt.
Die Schlußfolgerung, daß dann tatsächlich mit einer solchen (rechnerischen Vergleichs-)Leistung gesendet würde, ist dabei zwar (wenn seriös informiert wird) offensichtlich falsch, aber manchmal argumentativ nutzbringend einsetzbar.
Herzliche Grüße
MAC |
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