Das Inertialsystem als didaktisches Problem
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Joachim



Anmeldedatum: 20.02.2006
Beiträge: 1714

BeitragVerfasst am: 26.10.2008, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ein weiteres Problem, dass mit der fehlenden Unterscheidung zwischen Koordinatensystem und Bezugssystem zusammenhängt, wird in Harald Maurer Beitrag von Gestern deutlich:

Zitat:
Die SRT fordert mit dem 2. Postulat, dass innerhalb einer Messbasis die Lichtgeschwindigkeit zwischen den Messpunkten stets nur mit c gemessen wird - unabhängig davon, ob sich die Basis bewegt oder nicht. Und sie fordert damit auch, dass die Geschwindigkeit eines Beobachters bzw. Empfängers bei der Lichtgeschwindigkeit keine Rolle spielt. Das schließt selbstverständlich aus, dass ein gleichförmig linear bewegtes Bezugssystem die Laufstrecken für das Licht verändert. Denn in jedem Inertialsystem ist c konstant, sagt die SRT.


Was die SRT fordert, ist nur, dass auch die Elektrodynamik dem Relativitätsprinzip folgend in jedem Inertialsystem gleich ist. Nun ist aber nicht jedes Koordinatensystem, dass man "innerhalb einer Messbasis" definieren kann, ein Inertialsystem. Insbesondere kann man unter Verwendung einer externen Synchronisationsvorschrift ein Koordinatensystem definieren, in der die Lichtgeschwindigkeit nicht Isotrop ist.

Definiert man ausgehend von einem beliebigen Inertialsystem ein neues, bewegtes Koordinatensystem, in dem alle Längen um den Faktor Gamma kontrahiert und die Zeiten um den Faktor 1/Gamma dilatiert sind, bei dem aber die Definition der Gleichzeitigkeit nicht über langsamen Uhrentransport oder der Einsteinschen Synchronisationsvorschrift erfolgt, sondern identisch zum Ausgangsystem ist, so erhält man ein nicht inertiales System mit anisotroper Lichtgeschwindigkeit. Die Transformationsvorschrift, mit der man solch ein Koordinatensystem erhält wird oft als Selleri-Transformation bezeichnet.

Den Unterschied zwischen einer Selleri-Raumzeit und einer Lorentz-Raumzeit kann man jedoch nicht messen. Er liegt nur in der Definition der Gleichzeitigkeit. Definiert man Gleichzeitigkeit relativ zu einer bestimmten Referenz, so erhält man unweigerlich eine anisotrope Lichtgeschwindigkeit ohne dass man experimentell zur Relativitätstheorie im Widerspruch steht.

Gruß,
Joachim
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Zuletzt bearbeitet von Joachim am 26.10.2008, 12:58, insgesamt einmal bearbeitet
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zeitgenosse



Anmeldedatum: 21.06.2006
Beiträge: 1811

BeitragVerfasst am: 26.10.2008, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

Joachim hat Folgendes geschrieben:
Der Unterschied zwischen einer Selleri-Raumzeit und einer Lorentz-Raumzeit kann man jedoch nicht messen.


Besten Dank für diese sinnvolle Ergänzung!

Gr. zg
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