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El Cattivo
Anmeldedatum: 22.04.2007 Beiträge: 1556
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Verfasst am: 23.09.2008, 14:13 Titel: |
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Waverider hat Folgendes geschrieben: | Das es für letzteres auch Ursachen braucht, hat er versucht mittels eines mathemat. Tricks auszublenden, um eine (scheinbar) alternative Theorie zur LET darzustellen, die den Äther nicht mehr benötigt |
Nein hat er nicht. Mit der postulierte und bis heute gemessene Invarianz steht die Lorentztransformation fest. Das ist so, den Rest phantasierst du dir zusammen.
mfg
Edit: Um diesen Thread hier nicht zu sprengen hab ich einen neuen eingerichtet, wo du mir mal die waveriderfrage beantworten kannst.
Edit 2: Weiß der Teufel, was mich geritten hat die Frage ins Physikforum zu stellen, gehörnt normalerweise in "Sonstiges". |
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Waverider
Anmeldedatum: 17.01.2007 Beiträge: 179 Wohnort: Radeberg
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Verfasst am: 23.09.2008, 15:09 Titel: |
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El Cattivo hat Folgendes geschrieben: | Waverider hat Folgendes geschrieben: | einer "verfälschten" Messung zunächst ausblendet. |
Da es in der RT, keine verfälschte Messung gibt, ist die Frage nach der Ursache völlig hinfällig. Was es nicht gibt, brauch ich auch nicht erklären. Die RT nimmt die Invarianz voll und ganz real an. |
Da wäre noch die Frage, warum Einstein sich überhaupt mit Asynchronität bewegter Uhren sowie ZD und LK als Voraussetzung für sein RP beschäftigt hat, wäre doch deiner Meinung nach gar nicht nötig gewesen? Damit hat er letztendlich schließlich die LTG "hergeleitet", wenn auch erst 1 Jahr nach Lorentz.
El Cattivo hat Folgendes geschrieben: | Waverider hat Folgendes geschrieben: | Wenn in der Physik die Ursache eines Messwertes unerheblich ist, könnte diese Physik diese Messwerte auch nicht erklären (das warum?), |
Türlich kann man das, durch ein mathematisches Modell. |
Dieses Modell berücksichtigt allerdings nur die (beobachtbare) Kinematik (die Einstein'sche Dynamik baut dann nur auf dieser Kinematik auf), nicht aber die a priori notwendigen Ursachen der ZD und LK (s. letztes Posting) und hat obendrein den Nachteil, dass man dieses 4-D-Kontinuum zwar mathemat. darstellen, real aber nicht falsifizieren, höchstens dran glauben kann, dass Homo sapiens immer nur bewegungsabhängig einen Ausschnitt dieser objektiven 4-D-Welt wahrnehmen kann.
El Cattivo hat Folgendes geschrieben: | Waverider hat Folgendes geschrieben: | höchstens voraussagen (z.B. welche Länge x' misst ein bewegter Beobachter, wenn der ruhende eine Länge x misst). |
Nicht höchstens, genau das soll eine physikalische Theorie tun. Reale Messwerte voraussagen. Die Modell das diese tut, soll zusätzlich so einfach und allgemein, wie nur möglich sein. Nicht mehr, aber nicht weniger. Alles was darüber hinaus geht ist Religion. |
Nun ist Physik aber weitaus mehr als simple kinemat. Voraussagen zu erwarteten Messwerten zu machen, nämlich die materiellen Ursachen für z.B. diese Invarianz von Raum und Zeit zu hinterfragen, zumahl diese a priori auf der Hand liegen. In diesem Fall hat das nichts mehr mit Metaphysik zu tun.
El Cattivo hat Folgendes geschrieben: | Waverider hat Folgendes geschrieben: | Was hat eigentlich Ursachenforschung mit Religion zu tun? |
Ursachenforschung, die über Messwerte hinausgeht, genügt nicht mehr den Grundprinzipien der Physik als empierische Wissenschaft. Das sind Fragestellungen, die man hübsch den Religionen überlässt.
mfg |
Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit: Physik ist einerseits empirisch (Experimentalphysik), in dem Messergebnisse gewonnen und ausgewertet werden, andererseits erklärend (theoret. Physik), in dem anhand dieser Messergebnisse theoret. Modelle aufgestellt werden. Offentsichtlich bezeichnest du damit letzteres als Religion (der Pope würde die Stirn runzeln).
Gruß Waverider |
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Jan
Anmeldedatum: 05.12.2007 Beiträge: 155
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Verfasst am: 23.09.2008, 16:13 Titel: Wie man die Fee sichtbar macht |
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Hallo allerseits,
aufgestachelt von dem hier im Forum aufgekommenem Ruf nach einem meßbaren Äther habe ich gestern komplizierte Anordnungen von Heck- und Frontgetriebenen Raumschiffen ventiliert, die es (tatsächlich) ermöglichen werden, den Born-Desynchronisationsfaktor als solchen meßbar zu machen. Dabei fiel mir erst heute morgen auf, dass das Grundproblem, einen meßbaren Effekt des Äthers herbeizuführen, bereits durch die reine LET-Erklärung des Born-Faktors in einfacher Art und Weise möglich ist. Und, um das gleich vorauszuschicken, mit der SRT nicht, und zwar wegen ihres 1. Postulats "Die Lichtgeschwindigkeit beträgt stets 300.000 km/s".
Also, zur Rekapitulation: in meinem letzten Beitrag hatte ich demonstriert, dass der Born-Faktor im Sinne der LET durch eine Aufsummation der Ortszeitfehler zu erklären ist, die während der Kontraktion des Raumschiffs bei Beschleunigungen durch den Äther auftreten. Im Falle eines Heck-Getriebenen Raumschiffs bewegen sich die Uhren in der Front und der Mitte des Raumschiffs auf das Heck zu, legen deswegen einen geringeren Weg zurück, haben eine in der Summe geringere Geschwindigkeit und deshalb eine geringere Zeitdilatation als die Heckuhr erlebt und gehen deshalb vor.
In der SRT sind wir damit auch schon fertig. Weil das Licht stets 300.000 km/s schnell ist, weil also im Prinzip jedes Koordinatensystem als Ätherkoordinatensystem aufgefaßt wird, gibt es keine andere Möglichkeit, als eine erneute Beschleunigung in irgendeine Richtung als mit einer erneuten Kontraktion verbunden zu beschreiben.
In der LET ist das aber nicht so, da gibt es auch eine Rückseite. Ein Raumschiff, welches sich mit relativistischer Geschwindigkeit durch den Äther bewegt, ist um den angemessenen Betrag kontrahiert, und wenn es jetzt in Gegenrichtung beschleunigt, also die Geschwindigkeit im Äther absenkt, dann dekontrahiert es. Das hat im vorliegenden Beispiel zur Folge, dass sich die Front- und Mitteluhr von der Heckuhr wegbewegen, also einer höheren Geschwindigkeit und damit einer höheren Zeitdilatation unterliegen und als Folge nachgehen.
Rechenbeispiel:
Die drei Uhren im Raumschiff werden bei v(Äther)=0 am Platz synchronisiert und zu Bug und Heck verschoben. Dann beschleunigt das Raumschiff 24145 mal um 1 km/s. Danach ist es v(Ä)=200.000 km/s schnell. Durch die Kontraktion ist die Buguhr sukzessive während der Beschleunigung 1,0186 km an die Heckuhr herangerückt, ist daher etwas weniger schnell durch den Äther bewegt worden und hat durch die Kumulation der dabei entstehenden Ortsfehler eine Desynchronisation um + 1.840663 µs erfahren. Die Mitteluhr ist um 0,509 km an die Heckuhr herangerückt; Summe der Ortszeitfehler dort: + 0.920333 µs.
Wenn wir die Uhren jetzt wieder zusammenschieben, fangen sie sich einen zusätzlichen Ortszeitfehler von +- 4.44444 µs ein (siehe allerersten Beitrag im Thread). Beim Zusammentreffen in der Mitte zeigt die Buguhr +5.364773 µs an, die Heckuhr -5.364773µs .
So, und jetzt machen wir das Gleiche rückwärts. Das Raumschiff dreht um 180°, die Uhren werden neu in der Mitte synchronisiert und an ihre Plätze gebracht. Die Buguhr (die jetzt ätherabwärts gerichtet ist) erfährt dabei den Ortszeitfehler von +4,444 µs, die Heckuhr diejenige von -4,444 µs. Dann beschleunigt das Raumschiff (negativ) von 200.000 km/s zurück auf 0. Dabei (und das ist in der LET eben anders als in der SRT) dekontrahiert es von 2,981 km zurück auf 4 km. Das heißt, am Ende ist die Bug-Uhr 1,0186 km weiter von der Heckuhr entfernt, hat sich also sukzessive schneller durch den Äther bewegt und ist dementsprechend langsamer gelaufen als die Heckuhr. Die kumulative Summe der negativen Ortszeitfehler beträgt - 1.840663 µs; für die Mitteluhr beträgt er - 0.920333 µs.
Nach dem Zusammenschieben der Uhren zur Mitte (da v(ä)=0, kein neuer Ortszeitfehler, die Ortszeitfehler beim Auseinanderschieben bleiben erhalten) zeigt die Buguhr im Vergleich zur Mittenuhr eine Desynchronisation von + 3.524111, die Heckuhr eine Desynchronisation von - 3.524111.
Kurz gesagt: zweimal die gleiche Situation (Synchronisieren, Uhren auf die Plätze bringen, eine Geschwindigkeitsänderung von 200.000 km/s bewerkstelligen, Uhren wieder zusammenrücken und Zeiten vergleichen. ) Und siehe da: diese unterscheiden sich. Vielleicht doch angemessen: ein kleiner Tusch! Dies ist ein empirisch messbarer Äthereffekt.
Erst mal viele Grüße allerseits
Jan |
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El Cattivo
Anmeldedatum: 22.04.2007 Beiträge: 1556
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Verfasst am: 23.09.2008, 16:34 Titel: |
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Waverider hat Folgendes geschrieben: |
Dieses Modell berücksichtigt allerdings nur die (beobachtbare) Kinematik |
Das ist auch das einzig was Physik interessiert. Alles was nicht beobachtbar ist, ist Metaphysik.
Zitat: | Physik ist einerseits empirisch (Experimentalphysik), in dem Messergebnisse gewonnen und ausgewertet werden, andererseits erklärend (theoret. Physik), in dem anhand dieser Messergebnisse theoret. Modelle aufgestellt werden. Offentsichtlich bezeichnest du damit letzteres als Religion (der Pope würde die Stirn runzeln). |
Nein, ich bezeichne letzteres nicht als Religion. Ich bezeichne letzteres nur dann als Religion/Metaphysik, wenn es sich Theoriegebäude bastelt, die nicht messtechnisch erfassbar sind. Das ist ein Unterschied. Auch die theoretische Physik hat letzlich auch eine empirische Wissenschaft zu bleiben.
mfg |
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Waverider
Anmeldedatum: 17.01.2007 Beiträge: 179 Wohnort: Radeberg
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Verfasst am: 23.09.2008, 17:52 Titel: |
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El Cattivo hat Folgendes geschrieben: | Waverider hat Folgendes geschrieben: |
Dieses Modell berücksichtigt allerdings nur die (beobachtbare) Kinematik |
Das ist auch das einzig was Physik interessiert. Alles was nicht beobachtbar ist, ist Metaphysik. |
Falsch, es gibt auch Dinge, die man a priori "nachweisen" kann, meistens jedoch nur quantitativ, was aber immer auch ein Hinweis auf weitere Forschung bezüglich qualitativer Strukturen wär, das ist Gegenstand der theoret. Physik. Gibt es aber keinen logischen Hinweis, etwa wenn beide Seiten einer Gleichung gleich groß sind, und dann ein Einhorn annimmt, dann wäre dies zweifelsohne Metaphysik. Das ist aber bei LET und SRT nicht der Fall.
El Cattivo hat Folgendes geschrieben: | Waverider hat Folgendes geschrieben: | Physik ist einerseits empirisch (Experimentalphysik), in dem Messergebnisse gewonnen und ausgewertet werden, andererseits erklärend (theoret. Physik), in dem anhand dieser Messergebnisse theoret. Modelle aufgestellt werden. Offentsichtlich bezeichnest du damit letzteres als Religion (der Pope würde die Stirn runzeln). |
Nein, ich bezeichne letzteres nicht als Religion. Ich bezeichne letzteres nur dann als Religion/Metaphysik, wenn es sich Theoriegebäude bastelt, die nicht messtechnisch erfassbar sind. Das ist ein Unterschied. Auch die theoretische Physik hat letzlich auch eine empirische Wissenschaft zu bleiben.
mfg |
Der eigentliche Zweck einer Theorie ist, anhand der aus gesicherten und unter gleichen Bedingungen wiederholbaren Experimenten gewonnenen Messergebnisse weitere Erkentnisse zu generieren, die dann wiederum dem Experiment standhalten müssen.
Nun ist es aber in der LET/SRT eine experimentelle Tatsache, dass bewegte Uhren als langsamer gehend und Längen kürzer gemessen werden. Während die LET dies als tatsächliche Veränderung ansieht, begründet Einstein die Ursache dafür in der Relativität von Raum und Zeit. Keine Fragen mehr, weil nicht falsifizierbar.
....oder einfach resubstituieren.
Gruß Waverider |
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Jan
Anmeldedatum: 05.12.2007 Beiträge: 155
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Verfasst am: 29.09.2008, 11:04 Titel: Äthermessung per Lichtgeschwindigkeitsmessung |
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Hallo allerseits,
wie sieht es denn auf dieser Baustelle aus? Im Thread war dem Wunsch Ausdruck verliehen worden, den Äther messbar zu machen, und ich habe nicht geruht noch gerastet, bis ich (3 Beiträge weiter oben) aus der LET eine neue Methode hergeleitet habe, mit der man den Äther messen kann. (Und mit der SRT nicht, was das angeht). Nun wüßte ich ja gerne mal, ob sich dazu schon jemand Gedanken gemacht hat -ist ja immerhin nicht ganz unrelevant. Natürlich kann ich mich mal wieder verhauen haben (Betriebsblindheit), kommt mir aber nach wie vor nicht so vor. Wenn dies so wäre, würde ich um Mitteilung bitten.
Vielleicht ist der pure Effekt, den ich oben vorgerechnet habe, auch noch nicht klar genug dargestellt, um zu sehen, wie man mit dieser Methode das Äther-Inertialsystem messen kann. Wird auch, soweit ich es bislang absehe, schwierig sein, mit dieser Methode besonders genaue Messungen machen zu können. Aber allgemein gilt die folgende Vorhersage: einSchiff obiger Bauart, welches bei einer beliebigen Geschwindigkeit im Äther (z.B. v(200.000 km/s) seine Uhren synchronisiert, wird in Folge einer nachfolgenden positiven Beschleunigung im Äther einen (genau zu berechnenden) stärkeren Zuwachs an Zeitdifferenz zwischen den Borduhren feststellen als bei einer gleichgroßen negativen Beschleunigung im Äther. Wenn und nur wenn ein Schiff bei v(ä)=0 die verschiedenen Uhren synchronisiert und danach Beschleunigungen vornimmt, ist die Uhren-Desynchronisation aufgrund des Born-Effektes für alle Richtungen von v(Ä)=0 aus identisch.
Genauso kann man natürlich die gemessenen relativen Lichtgeschwindigkeits-Zeiten heranziehen, die im obigen Beispiel noch gar keine Rolle gespielt haben. Das obige Raumschiff, welches von v(Ä)=0 aus auf v(Ä)=200.000 km/s beschleunigt, mißt (aufgrund des Born-Kontraktionseffektes und der damit einhergehenden partiellen Desynchronisation der Borduhren) an der Bug- und Heckuhr diejenigen relativen Lichtgeschwindigkeiten, die ohne diese Desynchronisation bei einem v von 241415 km/s gemessen würden (LG Richtung Bug: 166.231 km/s, Richtung Heck: 1.536.229 km/s). Das obige zweite Raumschiff, welches von v(Ä)=200.000 km/s eine negative Beschleunigung auf v(Ä) =0 vornimmt, mißt dagegen diejenigen relativen Lichtgeschwindigkeiten, die einer Echt-Geschwindigkeitsänderung von v= 158.585 km/s entsprechen (LG Richtung Bug: 196.256 km/s, Richtung Heck: 636.425 km/s). Ätheraufwärts ergibt sich die gemessene Lichtgeschwindigkeitsänderung aus der tatsächlichen Änderung der Lichtgeschwindigkeit PLUS dem Bornfaktor [v(echt)+(v(Rapidität)-v(echt)=200.000 + 41415= 241415). Ätherabwärts ergibt sich die gemessene Geschwindigkeit aus der tatsächlichen Änderung der Geschwindigkeit MINUS dem Bornfaktor (weil das Raumschiff expandiert, nicht kontrahiert) zu v(echt)-(v(Rapidität)-v(echt))=200.000 -41415 = 158.585 km/s).
So. Nun nehmen wir an, dass das Raumschiff zusätzlich mit Beschleunigungssensoren ausgerüstet ist, welche es zuverlässig erlauben, die Rapidität laut Beschleunigung zu ermitteln. Dann kann die gemessene Lichtgeschwindigkeitsänderung in Verhältnis zu den unabhängigen Rapiditätswerten gesetzt werden. Ätheraufwärts stimmen diese überein (1:1), ätherabwärts ist die gemessene Zunahme der LG dagegen wesentlich geringer (in Abhängigkeit von dem g(Ä), welches bei der Startgeschwindigkeit vorlag). Im vorliegenden Fall steht im zweiten Raumschiff der per Beschleunigungssensoren ermittelten Rapidität (241415 km/s) nur eine Zunahme der LG von 158.585 km/s gegenüber, ein Faktor von ca. 0,657. Insofern wäre es nicht notwendig, endlos lange Geschwindigkeitssteigerungen hinzulegen: es würde genügen, ein verläßliches Mismatch zwischen Sensor-Rapidität und LG zu ermitteln, um festzustellen, dass die augenblickliche Beschleunigungsrichtung die Geschwindigkeit im Äther reduziert.
So. Wie gesagt, über eine Rückmeldung würde ich mich freuen. Viele Grüße allerseits
Jan |
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Ich
Anmeldedatum: 29.06.2006 Beiträge: 624
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Verfasst am: 29.09.2008, 15:35 Titel: |
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Zitat: | So, und jetzt machen wir das Gleiche rückwärts. Das Raumschiff dreht um 180°, die Uhren werden neu in der Mitte synchronisiert und an ihre Plätze gebracht. Die Buguhr (die jetzt ätherabwärts gerichtet ist) erfährt dabei den Ortszeitfehler von +4,444 µs, die Heckuhr diejenige von -4,444 µs. Dann beschleunigt das Raumschiff (negativ) von 200.000 km/s zurück auf 0. Dabei (und das ist in der LET eben anders als in der SRT) dekontrahiert es von 2,981 km zurück auf 4 km. Das heißt, am Ende ist die Bug-Uhr 1,0186 km weiter von der Heckuhr entfernt, hat sich also sukzessive schneller durch den Äther bewegt und ist dementsprechend langsamer gelaufen als die Heckuhr. Die kumulative Summe der negativen Ortszeitfehler beträgt - 1.840663 µs; für die Mitteluhr beträgt er - 0.920333 µs.
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Weil ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, was du da zusammenrechnest, lass mich einfach mal den Fehler erraten: Bug und Heck beginnen gleichzeitig im Äther mit der Beschleunigung.
Deine Aussage, dass das RS in der SRT nicht expandieren würde, kann ich mir auch nur erklären, wenn ich annehme, dass du da Bezugssysteme durcheinanderwirfst. Es kontrahiert nur in dem mit v=200000 km/s bewegten Bezugssystem, im ursprünglichen expandiert es natürlich auch.
Ich hab mir die Mühe gemacht und das Szenario im Raumzeitdiagramm dargestellt, einmal im "Äthersystem" und einmal im bewegten System.
Blau ist die jeweils stärkere Beschleunigungsphase, rot die jeweils schwächere. Grün sind Freiflugphasen.
Man erkennt im Äthersystem, dass schon aus Symmetriegründen Beschleunigen und Bremsen denselben (bloß umgekehrten) Effekt haben müssen, in Summe also keinen. Ferner, dass (schwarze Linie) das RS bei Maximalgeschwindigkeit kontrahiert ist. Noch ferner, dass (auch schwarze Linie) die Bremsphasen hier nicht gleichzeitig eingeleitet werden. Und dass das RS expandiert, auch nach SRT.
Im bewegten System erkennt man, dass die blauen und roten Phasen respektive exakt dieselbe Form haben wie im ruhenden System. Ferner, dass die Bremsphase gleichzeitig eingeleitet wird. Noch ferner, dass (orange Linie) das Raumschiff nach dem Bremsen kontrahiert ist, und es auch vor dem Beschleunigen war.
Die Punkte zeigen während der Beschleunigungspasen 0,2 J vergangene Eigenzeit an. Die erste Freiflugphase dauert 1,3 J, die zweite 1 J. Beschleunigung 1 LJ/J² bzw. 0,5 LJ/J². |
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Jan
Anmeldedatum: 05.12.2007 Beiträge: 155
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Verfasst am: 30.09.2008, 08:39 Titel: |
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Hallo Ich,
erst mal Danke für Deine Antwort und die Grafiken, die Du erstellt hast. Sie waren für mich zuerst wahrscheinlich ebenso verwirrend wie für Dich meine Beschreibung, und ganz verstehen tue ich sie immer noch nicht, insbesondere die Skalen-EInheiten. Aber ich glaube, im Prinzip ist mir klar, was sie darstellen sollen. Außerdem ist mir im Augenblick noch nicht ganz klar, wie die SRT (nach Deinen Schilderungen) mit dem Vorgang umgeht. Ich glaube, ich weiß aber, welche entscheidende Stelle in meinem Paradigma sich in Deiner Schilderung der Abläufe nicht wiederfindet. Ich glaube, darauf beruht Dein Unverständnis meines Ansatzes: Es ist die Folgende:
Zitat: | So, und jetzt machen wir das Gleiche rückwärts. Das Raumschiff dreht um 180°, die Uhren werden neu in der Mitte synchronisiert und an ihre Plätze gebracht. Die Buguhr (die jetzt ätherabwärts gerichtet ist) erfährt dabei den Ortszeitfehler von +4,444 µs, die Heckuhr diejenige von -4,444 µs.
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Außerdem müssen wir hier aufpassen, das "Gleichzeitigkeit" beim Theoriespringen von LET zu SRT ein schwer verminter Begriff ist.
Auf alle Fälle hast Du natürlich völlig recht, wenn Du schreibst:
Zitat: | Man erkennt im Äthersystem, dass schon aus Symmetriegründen Beschleunigen und Bremsen denselben (bloß umgekehrten) Effekt haben müssen, in Summe also keinen. | Ganz genau. Soweit sind wir uns einig. Nur, durch meine kleine Intervention in der Ausführung werden die Einzelbeiträge der Desynchronisation ätheraufwärts und ätherabwärts einzeln meßbar. Das ist der ganze Clou.
Ich glaube, Du gehst davon aus, dass ein Raumschiff bei v(Ä)=0 startet, auf v(Ä)=200.000 km/s beschleunigt (dabei entsteht eine Desynchronisation der Buguhr in Höhe von +1,8 µs), und dann wieder auf v(Ä)=0 abbremst (dabei gibts eine Desynchronisation von -1,8 µs, die die vorherige aufhebt), und wenn man dann die Uhren zusammenschiebt, kommt eine Desynchronisation von genau 0.0 raus. Das zeigt glaube ich Deine erste Grafik. Genau das gleiche käme raus, wenn man von v(Ä)=200.000 km/s auf v=0 entschleunigt und dann wieder auf v=200.000 km/s beschleunigt. Das zeigt glaube ich Deine zweite Grafik. Ganz genau. So könnte man den Äthereffekt nicht messen.
Man kann ihn aber messen, wenn man
1. bei v=200.000 km/s die Desynchronisation der Uhren mißt (+1,8 µs zuzüglich des unvermeidlichen Ortszeitfehlers beim Zusammenschieben von +-4,4444 µs).
2. Die Uhren neu am Platze synchronisiert (damit sind die +1,8 µs nämlich "gelöscht", das ist hier der Trick!)
3. Die Uhren wieder an Bug und Heck transportiert (da fängt man sich den unvermeidlichen Ortszeitfehler von +-4,4 µs erneut ein)
4. Jetzt erst abbremst auf v(Ä) =0. Dabei desynchronisiert die Buguhr sukzessive um -1,8 µs.
5. Nun erneut die Uhren vergleicht. Jetzt ergibt sich die Gesamtabweichung der Uhren aus -(minus!)1,8 µs zuzüglich des unter Punkt 3 eingefangenen Ortszeitfehlers beim Auseinanderschieben von +-4,4444 µs.
Beim genauen Ausrechnen der End-Werte muß man noch berücksichtigen, dass die Mitteluhr selber um die Hälfte des BugUhr-Effekts gegenüber der Heckuhr vor -bzw. nachgeht. Und danach kommt das raus, was ich oben ausgerechnet habe. Beim Uhrenvergleich bei v=200.000 km/s zeigt die Buguhr +5.36 µs im Vergleich zur Mitteluhr an, die Heckuhr -5.36 µs. Bei der Rückkehr (v=0) zeigt die Buguhr im Vergleich zur Mittenuhr eine Desynchronisation von + 3.52, die Heckuhr eine Desynchronisation von - 3.52.
Soweit klar?
Jetzt zu Deiner Fehlervermutung:
Zitat: | ...lass mich einfach mal den Fehler erraten: Bug und Heck beginnen gleichzeitig im Äther mit der Beschleunigung. |
Jetzt aufgepaßt, da ist es, das böse Wort gleichzeitig. Na klar, aus Sicht der LET beginnt Bug und Heck (beim Abbremsen von v=200.000 auf 0) den Abbremsvorgang gleichzeitig. Wenn wir jetzt mal spezielle mechanische Erwägungen der Übertragungszeitdauer von Beschleunigungskräften vom Heck zum Bug aussen vor lassen, aber darum geht es Dir hier glaube ich nicht. Allerdings geht durch den Ortszeitfehler beim Auseinanderschieben die Buguhr im Vergleich zur Mitteluhr 4,4 µs vor, die Heckuhr 4,4 µs nach. Aber das ist ein bedauerlicher Uhrenverstellungseffekt, der nix mit der tatsächlichen Gleichzeitigkeit zu tun hat. (Der aber selbstverständlich in der Schlußabrechnung unter Punkt 5 berücksichtigt wird).
Für die SRT beginnt die Beschleunigung dagegen tatsächlich gleichzeitig - im aktuellen Koordinatensystem des Raumschiffs. Schließlich sind die Uhren gerade frisch synchronisiert worden. Insofern gibt es überhaupt keinen Grund, anzunehmen, dass jetzt irgendwas anderes als beim ersten Mal passiert (als die Uhren bei v=0 synchronisiert worden sind). Die SRT sagt daher voraus, dass nach einer erneuten Beschleunigung auf 200.000 km/s die gleiche Uhrenabweichung gemessen wird wie nach der ersten Beschleunigungsphase, nämlich Buguhr +5.36 µs im Vergleich zur Mitteluhr, die Heckuhr -5.36 µs. Dabei sollte es völlig egal sein, dass diese Beschleunigung um 200.000 km/s genau in die Gegenrichtung der vorherigen Beschleunigung ausgeführt wird. In der SRT gibt es ja kein absolutes Koordinatensystem - für jedes Raumschiff, welches über frisch synchronisierte Uhren verfügt, müssen genau die gleichen Gesetzmäßigkeiten gelten wie für jedes andere.
Schlußfolgerung: Die SRT kann diesen Effekt nicht vorhersagen (wäre auch schlimm, damit hätte sie sich auf der Stelle selbst erledigt), die LET schon.
So, ich hoffe, meine Argumentation ist jetzt besser nachvollziehbar geworden. Na, was sagst Du dazu?
Viele Grüße
Jan |
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Jan
Anmeldedatum: 05.12.2007 Beiträge: 155
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Verfasst am: 30.09.2008, 10:04 Titel: |
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Ouha! (wie der Bremer sagen würde). Wenn ich mir so Deine erste Grafik betrachte, und wenn ich nicht mit Obengesagtem mal wieder daneben liege, dann kann man allerdings die SRT direkt in mathematische Diskrepanzen treiben. Hier nur eine schnelle Notiz, ich muß eigentlich was anderes machen:
Wie Deine erste Grafik zeigt, gibt es in der SRT bei Abbremsvorgängen durchaus eine Expansion (aus der Sicht des ursprünglichen Koordinatensystems). Wie ich argumentiert habe, gibt es aus Sicht der SRT nach einer Synchronisierung der Uhren nur eine Richtung: erneute Kontraktion. Wenn wir im Raumschiff nicht drei, sondern 5 Uhren mitnehmen und zusätzlich zu dem von mir beschriebenen Paradigma zwei Uhren ("neu") beim Start (v=0) synchronisieren, auf ihre Plätze in Bug und Heck schieben und fortan nicht mehr anrühren, dann würde sich nach der erneuten Synchronisation der "alten" Bug- und Heckuhr bei 200.000 km/s für die SRT der unangenehme Umstand ergeben, dass sie voraussagen muß, dass die "neu" eingeführte Buguhr im Vergleich mit der "neuen" Heckuhr um negative Beträge desynchronisiert, weil das Raumschiff aus Sicht des Koordinatensystems, in dem sie synchronisiert wurden, wieder expandiert. Das ist so wie auf Deiner ersten Grafik. Gleichzeitig müsste sie vorhersagen, dass die frisch synchronisierte Buguhr ("alt") im Vergleich zur Heckuhr ("alt") um einen positiven Betrag desynchronisiert - weil das Raumschiff aus Sicht des frisch initialisierten Koordinatensystems kontrahiert.
Anders gesagt: es werden auf einem Raumschiff zwei Koordinatensysteme gleichzeitig "festgepinnt", für die die SRT unterschiedliche Vorhersagen macht. Es kommt mir so vor, als ob das "in sich" zu einem mathematischen Widerspruch führen würde.
So, das kann ich aber bei Gelegenheit genauer ausarbeiten. Nur schon mal die Idee öffentlich machen...
Viele Grüße allerseits
Jan |
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Ich
Anmeldedatum: 29.06.2006 Beiträge: 624
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Verfasst am: 30.09.2008, 10:21 Titel: |
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Zitat: | Ich glaube, darauf beruht Dein Unverständnis meines Ansatzes |
Bei allem Respekt, mein Unverständnis deines Absatzes basierte darauf, dass du was falsches erzählt hast, nämlich:
Zitat: | Das heißt, am Ende ist die Bug-Uhr 1,0186 km weiter von der Heckuhr entfernt, hat sich also sukzessive schneller durch den Äther bewegt und ist dementsprechend langsamer gelaufen als die Heckuhr. |
Entweder das ist ein simpler Vorzeichenfehler (die Buguhr liegt ja ätherabwärts, bewegt sich also insgesamt weniger weit, also langsamer, durch den Äther als die Heckuhr), oder du hast von vornherein was mit der Gleichzeitigkeit vergeigt. Hier musst du auf alle Fälle reparieren.
Zitat: |
Na klar, aus Sicht der LET beginnt Bug und Heck (beim Abbremsen von v=200.000 auf 0) den Abbremsvorgang gleichzeitig. Wenn wir jetzt mal spezielle mechanische Erwägungen der Übertragungszeitdauer von Beschleunigungskräften vom Heck zum Bug aussen vor lassen, aber darum geht es Dir hier glaube ich nicht. |
Du bist doch mittlerweile auf jede Mine getreten, die in der SRT so rumliegt. Und doch kommt ein "na klar gleichzeitig, bis auf spezielle mechanische Erwägungen der Übertragungszeitdauer". Grauenhaft.
Aber lassen wir den Punkt vorerst, momentan glaube ich eher an den oben genannten Vorzeichenfehler. Musst du rausfinden, nicht ich.
Zitat: | So, ich hoffe, meine Argumentation ist jetzt besser nachvollziehbar geworden. Na, was sagst Du dazu?
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Wie gesagt ist mein Hauptproblem nicht, dass ich dein Argument nicht nachvollziehen kann (obwohl das auch zutrifft), sondern, dass es falsch ist.
Noch zu meinem letzten Beitrag zwei Errata:
-die Maximalgechwindigkeit sind 228478 km/s, nicht 200000 km/s.
-zwischen zwei Punkten in den Beschleunigungsphasen vergehen 0,2 J Rindler-Koordinatenzeit, nicht Eigenzeit. Das sind auf den roten Linien 0,4 J, auf den blauen 0,2 J.
Einheiten sind LJ und J. |
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Jan
Anmeldedatum: 05.12.2007 Beiträge: 155
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Verfasst am: 02.10.2008, 06:41 Titel: |
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Hallo Ich,
Du schreibst:
Zitat: | Du bist doch mittlerweile auf jede Mine getreten, die in der SRT so rumliegt. | Na, die eine oder andere wars schon. Und diesmal wieder. Hat aber echt ne Weile gedauert, bis ichs gerafft hatte. Der Fehler lag nicht bei der Gleichzeitigkeit, sonder genau da, wo Du ihn vermutet hattest. :
Zitat: | Zitat: |
Das heißt, am Ende ist die Bug-Uhr 1,0186 km weiter von der Heckuhr entfernt, hat sich also sukzessive schneller durch den Äther bewegt und ist dementsprechend langsamer gelaufen als die Heckuhr. |
Entweder das ist ein simpler Vorzeichenfehler (die Buguhr liegt ja ätherabwärts, bewegt sich also insgesamt weniger weit, also langsamer, durch den Äther als die Heckuhr), |
Ich hatte den Zusammenhang von Kontraktion, Äther und Born noch nicht weit genug durchdacht. Ich war der festen Überzeugung "Kontraktion = kürzerer Weg = (in diesem Fall) längere Zeiten"; "Extraktion = längerer Weg = kürzere Zeiten" . Und das Raumschiff hatte ich vor allem aus technischen Gründen gedreht (Heckantrieb). Tatsächlich kommt es ja auch auf die Richtung im Äther an: eine Extraktion "ätherabwärts" ist allerdings ein kürzerer Weg im Äther, obwohl das Raumschiff länger wird. Und darauf kommts hier ja an.
Ich sag die Tage noch mal genauer (der Ordnung halber), was passiert, wenn das Raumschiff nicht dreht (nix der SRT gefährlich werdendes). Bleibt leider erst mal dabei: auch die LET kann den Äther so jedenfalls nicht messen. Gut, dass Du den Fehler gefunden hast!
Viele Grüße allerseits
Jan |
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Ich
Anmeldedatum: 29.06.2006 Beiträge: 624
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Verfasst am: 02.10.2008, 08:52 Titel: |
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Zitat: | Ich sag die Tage noch mal genauer (der Ordnung halber), was passiert, wenn das Raumschiff nicht dreht |
Dann kannst ja im selben Aufwasch die Minkowskidiagramme intensiv studieren, insbesondere wie zwischen den Gleichzeitigkeitspunkten vorn und hinten unterschiedliche Zeit vergeht, und wie eine Längenmessung im relativ bewegten Bezugssystem aussieht. Und wie du deine Aussage, die SRT ließe nur Kontraktionen zu, zu bewerten hast. |
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Jan
Anmeldedatum: 05.12.2007 Beiträge: 155
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Verfasst am: 06.10.2008, 21:35 Titel: |
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So, also der Ordnung halber mal die Aufklärung, was nun wirklich passiert. Ein Raumschiff brettert, frohgemut beschleunigend, durch die Gegend und mißt bestens gelaunt eine Veränderung der Lichtgeschwindigkeit. Wäre es jetzt eine Bell-Raumschiffgruppe (3 kleine Raumschiffe mit je einer Atomuhr), würde es die tatsächliche Änderung der Lichtgeschwindigkeit messen (relativ zum Start-Koordinatensystem), ist es dagegen ein Born-Raumschiff (ein langes Raumschiff mit drei Atomuhren in Bug, Mitte, Heck), dann mißt es eine scheinbar größere Änderung der Lichtgeschwindigkeit in Höhe der "Rapidität" - derjenigen Geschwindigkeit, die das Raumschiff hätte, wenn sich seine Geschwindigkeitssteigerung "klassisch" und nicht relativistisch addieren würde.
Die LET kann diesen Effekt durch die Ortszeitfehler erklären, denen die Atomuhren im Schiff durch die Kontraktion bzw. Expansion des Schiffes unterliegen. Dabei gibt es einen wichtigen Clou, den ich in meinen obigen begeisterten Plänen nicht gesehen hatte. Es ist witzigerweise völlig egal, ob das Raumschiff ätherabwärts oder ätheraufwärts beschleunigt. Bei einem heckgetriebenen Raumschiff, welches ätheraufwärts beschleunigt, "rutscht" die Buguhr durch die Kontraktion näher an die Heckuhr heran, bewegt sich also weniger schnell im Äther - Folge: die Uhr geht vor. Beschleunigt das Raumschiff dagegen ätherabwärts, "drückt" sich der Bug und damit die Uhr vom Heck weg und bremst damit noch schneller ab als das Heck. Folge: Die Uhr geht weiterhin zunehmend vor. Bei einem "Frontgetriebenen" Raumschiff ist der Effekt genau umgedreht: egal, ob das Raumschiff ätheraufwärts oder -abwärts beschleunigt, die Uhr im Heck geht nach.
Das heißt, kurz gesagt, bei der LET-Fassung des Born'schen Faktors passiert genau das Gleiche wie in der SRT-Fassung. Damit hat man keinen Hebel, um etwas über den Äther zu erfahren: die Born-Messwerte kommen stets als "Sahnehäubchen" oben auf die allgemeinen Ortszeitfehler drauf; man kann sie nicht voneinander trennen.
Nun zu den Minkowski-Diagrammen von "Ich": im Prinzip ist mir klar, was Du da abbildest. Was mich verunsichert, sind die Skalen: die zeitlichen Diskrepanzen zwischen Front und Heck betragen die eine oder andere Mikrosekunde; auf Deinen Grafiken (mit einer Skala in Jahren und Lichtjahren) scheint es sich aber beim zeitlichen Abstand zwischen Bug und Heck bei gleichmäßigen Beschleunigungen mehr um Monate zu handeln. Das verstehe ich noch nicht.
Viele Grüße allerseits
Jan |
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Ich
Anmeldedatum: 29.06.2006 Beiträge: 624
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Verfasst am: 07.10.2008, 07:35 Titel: |
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Zitat: | Was mich verunsichert, sind die Skalen: die zeitlichen Diskrepanzen zwischen Front und Heck betragen die eine oder andere Mikrosekunde; auf Deinen Grafiken (mit einer Skala in Jahren und Lichtjahren) scheint es sich aber beim zeitlichen Abstand zwischen Bug und Heck bei gleichmäßigen Beschleunigungen mehr um Monate zu handeln. |
Ja, ich habe mir erlaubt, das Raumschiff etwas länger zu machen: 1 LJ statt 4 km. Sonst erkennt man nichts auf den Diagrammen. Außerdem ist es praktisch, den unterschiedlichen Zeitverlauf vorn und hinten genau anzuschauen, bezüglich Gleichzeitigkeit und vergangener Eigenzeit und so. |
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Jan
Anmeldedatum: 05.12.2007 Beiträge: 155
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Verfasst am: 27.10.2008, 00:20 Titel: |
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Hallo Ich,
komisch, ich hab gar keine Benachrichtigung bekommen, dass hier ein neuer Eintrag war. Daran liegts, dass ich so lange nicht reagiert habe. OK, wenn Dein Raumschiff ein Lichtjahr lang ist ( ) dann verstehe ich die Ausmaße der zeitlichen Abweichung.
Also, ich hab mich mit Deiner kräftigen Mithilfe in den letzten Monaten davon überzeugen können, dass bezüglich raum-zeitlicher Paradigmen kein Unterschied zwischen LET und SRT herzustellen ist. Wie Du schon ganz am Anfang prophezeit hast: zwischen LET und SRT gibts diesbezüglich keine Unterschiede. Zwar werden die Effekte unterschiedlich gedeutet, aber vom Endergebnis sind sie identisch. Na, ich muß sagen, es hat Spaß gemacht, dies im Einzelnen auszuprobieren - war immerhin sehr lehrreich. Denn: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Da kann ich beruhigt schlafen. Und wir haben doch ne Menge interessante Felder abgegrast: Informationsübertragung durch Rotation, das Bell-Paradoxon und die Born-Effekte. Ein schöner Streifzug durch die bunte Welt von SRT und LET. Und auch wenn ich in einige Tretminen getrampelt bin, bin ich ganz stolz darauf, dass ich das Bell-Paradoxon und den Born-Effekt selbsttätig auf LET erklären konnte. Danke für Deine Erklärungen und Aufklärungen (auch wenn es manchmal frustrierend war)!
Ich würd zum Abschluß gerne noch mal auf einen SRT-Effekt kommen, den wir noch gar nicht hatten. Nämlich das Anwachsen der trägen Masse mit zunehmender Geschwindigkeit. Da kam mir in den letzten Tagen eine Idee, wie man mit Hilfe dieses Effektes den Äther messen kann. |
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