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Ich



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BeitragVerfasst am: 29.08.2008, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Jan.
mir scheint, du vermischt da Bell und Born. Das gibt entweder eine schweizerische Stadt oder einen Tischtennisspieler, nicht aber eine Äthermessmethode.
Offenbar gehst du davon aus, dass die Uhren im Äthersystem synchronisiert bleiben. Das ist genau dann der Fall, wenn alle dasselbe Beschleunigungsprogramm absolvieren. Dann allerdings bleibt ihr Abstand im Äthersystem gleich. (Bell)
Wenn ihr selbstgemessener Abstand gleich bleiben soll, müssen die hinteren Uhren stärker beschleunigen und dafür früher aufhören. (Born)
Den ersten Fall könntest du wohl noch relativ einfach rechnen. es ist zu berücksichtigen, dass sich die Uhren mit der Zeit aus den Augen verlieren.
Beim zweiten Fall fällt mir auf die schnelle keine bessere Methode ein, als die Eigenzeiten in Rindler-Koordinaten zu berechnen.
In beiden Fällen muss rauskommen, dass die (nach jeweiliger Uhr gemessenen) Lichtlaufzeiten divergieren und nur im zweiten Fall ihre Summe, die Zweiweglichtgeschwindigkeit, konstant bleibt - eben weil sie nicht von der Synchronisierung abhängt.
Das korrekt zu rechnen ist sicher eine schöne Aufgabe, bis ich wieder da bin. Ich kann dir ein paar Seiten nennen, die hilfreich sein könnten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bellsches_Raumschiffparadoxon
http://www.mathpages.com/home/kmath422/kmath422.htm
http://math.ucr.edu/home/baez/physics/Relativity/SR/rocket.html
http://en.wikipedia.org/wiki/Rindler_coordinates

Viel Spass dabei,
Ich
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Jan



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BeitragVerfasst am: 30.08.2008, 00:50    Titel: Naja - noch was zu tun Antworten mit Zitat

Hallo Ich,
danke für Deine Hinweise, das gucke ich nach. Und schönen Urlaub! Cool

Blöd ist, dass ich die ganze Zeit an einer Antwort auf Karl getüftelt habe, deren Wert jetzt, nach Ichs zusätzlich zu bedenkenden Einwänden, erst mal unklar ist. Dieses vorausgeschickt, hier ist sie trotzdem:

Hallo Karl,
mit der ART kenne ich mich nur sehr oberflächlich aus. Aber so, wie ich es verstanden habe, fällt während der Beschleunigungsphasen sukzessive genau die Desynchronisation an, die ich hier für die Messungen in den Beschleunigungspausen mit dem Instrumentarium der LET und SRT berechnet habe. Also, im vorliegenden Paradigma: 45.000 km/s Geschwindigkeitszuwachs gehen einher mit einer Änderung der Lichtlaufzeit von 1 µs. Oder würde, in Abhängigkeit von der Beschleunigung, sich dieses Verhältnis laut ART ändern? Ich glaube nicht.

Zitat:
Sowohl die LET als auch die SRT beziehen sich auf Inertialsysteme, keine der beiden Theorien garantiert, dass die in einem Inertialsystem ruhenden synchronisierten Uhren auch während einer Beschleunigungsphase synchron bleiben. Laut ART bleiben sie eben nicht synchron.


Naja, beide sagen aufgrund der gleichen Formeln die gleichen Änderungen in den Lichtlaufzeit-Messungen voraus. Die eine erklärt es damit, dass sich die relative Lichtgeschwindigkeit in systematischer Art und Weise geändert hat, die andere damit, dass sich die Uhren in systematischer Art und Weise verstellt haben. Die Effekte, um die es mir hier geht, sind unabhängig von der jeweiligen Theorie-Interpretation.

Zitat:
D.h., dass nach Beendigung der Beschleunigungsphase die Uhren wieder synchronisiert werden müssen und du bist wieder dort wo du angefangen hast: bei einer Lichtlaufzeit von 6,67µs in jede Richtung.
.

Du kannst die Uhren gerne neu synchronisieren. Das ändert aber nichts an dem Betrag, um den ein bestimmter Geschwindigkeitszuwachs mit einer bestimmten Desynchronisation (SRT) einhergeht, es ändert sich nur der "Nullpunkt".

Die Frage, um die es mir hier geht, ist die nach dem systematischen Zusammenhang von zwei Meßwerten: den Lichtlaufzeit-Änderungen einerseits und den dazu notwendigen Beschleunigungsbeträgen andererseits. Dieser Zusammenhang ist nicht davon abhängig, ob die Lichtlaufzeit-Änderungen als Änderungen der relativen Lichtgeschwindigkeit (LET) oder Desynchronisationen der beiden äußeren Uhren (SRT) interpretiert werden. Insofern, wenn Du den LET-Ansatz ablehnst, geht das auch rein auf SRT.

Ein Beispiel: 1. Unser archetypisches Raumschiff befinde sich in irgendeinem Ruhe-Koordinatensystem und wende sodann eine bestimmte Beschleunigung b auf, um auf eine Geschwindigkeit von 100.000 km/s im Verhältnis zum Ausgangskoordinatensystem zu kommen. Das geht einher mit einer Desynchronisation in Höhe von 2,22 µs.
2. Jetzt beschleunige das Raumschiff weiter, auf eine Geschwindigkeit, die erneut 100.000 km/s höher sei als die eben erreichte. Das geht mit einer erneuten Desynchronisation von 2,22 µs einher (Andersrum gesagt, die Raumschiffmannschaft kann auch solange beschleunigen, bis die Desynchronisation erneut um 2,22 µs angestiegen ist - dies sagt ihr, dass sie nun erneut 100.000 km/s schneller fliegt). Gleichzeitig ist die Aussage zulässig, dass das Raumschiff nun 200.000 km /s schneller ist als im Ausgangssystem - hätte es gleich von 0 auf 200.000 km /s beschleunigt, wäre dies mit einer Desynchronisation von 4,44 µs einhergegangen. Es ändert also nichts an dem Ausmaß der Desynchronisation, ob Du die Uhren neu synchronisierst oder nicht.

Jetzt interessieren z.B. die folgenden drei Fragen: wie verhält sich der Betrag b' der Beschleunigung, die notwendig ist, um das Raumschiff von 100.000 auf 200.000 km/s, zu dem Betrag b? Ändert sich Deine Berechnung, wenn Du erfährst, dass das Raumschiff vorher schon mal 100.000 km/s beschleunigt hat? Und wie häufig hintereinander kann das Raumschiff eigentlich maximal um 100.000 km/s- schneller werden?

Die Antwort liegt im relativistischen Addiditionstheorem: man kann nur von 0 auf knapp c beschleunigen. Wenn man in 10.000er-Schritten von 0 anfängt, benötigt man 11 Schritte, um über 100.000 km/s zu kommen, 14 Schritte, um von 100.000 auf über 200.000 km /s zu kommen, und 176 Schritte, um von 200.000 km/s auf 299.999 km/s zu kommen. Das Gleiche geht natürlich auch andersrum: mit der gleichen Schrittzahl kann man auch von 0 auf - c beschleunigen. Das heißt, maximal kann man knapp 600.000 km/s an Geschwindigkeitsänderungen durchführen - von -c auf c bzw. vice versa. Dies entspricht einer Drehung des Raumschiffs im Minkowski-Raum von maximal in die Zeitachse gedreht über ganz in die Raumachse bis wieder ganz in die gegenläufige Zeitachse hinein. Dieser kompletten Drehung entspricht eine Änderung der Desynchronisationsmessungen von 13,33 µs, z.B. von (Buguhr/Heckuhr) 13,33 / 0 über 6,67 / 6,67 zu 0 / 13,33.

Die obigen Fragen (wieviel mehr Beschleunigungseinheiten benötigt man, um um weitere 100.000 km/s schneller zu werden) sind nur dann zu beantworten, wenn das Raumschiff ermitteln kann, wo (bei welchem Zeit-Drehwinkel) es sich im Minkowski-Raum befinden. Mit der von mir vorgeschlagenen Methode ist dies möglich. Beispiel: das Raumschiff beschleunige 2 mal hintereinander eine Beschleunigungseinheit (+10.000 km/s). Nach der ersten mißt es eine Desynchronisation von 0,066 µs, nach der zweiten eine von 0,062 µs. Das entspricht wg. 1µs =45.000 km/s einer effektiven Geschwindigkeitsänderung zum Koordinatensystem vor der Beschleunigung von knapp 3000 km/s und 2800 km/s. Diese Auswirkungen zweier nominellen Beschleunigungen von 10.000 km/s treten genau dann auf, wenn die Ausgangsgeschwindigkeit 250.000 km /s beträgt - die aktuelle Geschwindigkeit des Raumschiffs beträgt etwa 255800 km/s. Ich versuchs noch mal deutlich zu sagen: das sind nicht irgendwelche 255800 km /s. Das sind 255800 km /s schneller als das Normal-Null-Koordinatensystem des Minkowski-Raums.

Wenn wir das wissen, können wir obige Fragen beantworten. Beispielsweise: das Raumschiff kann überhaupt nur noch ca. 44200 km /s mehr in die gegenwärtige Richtung beschleunigt werden - 100.000 sind bei der gegebenen Geschwindigkeit nicht drin, weil sie ein v>300.000 bedeuten würden. Um diese Geschwindigkeit zu erreichen, sind weitere 162 Beschleunigungsschritte notwendig.

Um auf Deinen Einwand zurückzukommen:
Zitat:
D.h., dass nach Beendigung der Beschleunigungsphase die Uhren wieder synchronisiert werden müssen und du bist wieder dort wo du angefangen hast: bei einer Lichtlaufzeit von 6,67µs in jede Richtung.

Das stimmt eben nicht. Ich hoffe, ich hab klar machen können, weshalb.

Schlußfolgerungen:
1. Dem Minkowski-Raum der SRT entspricht der Äther-Raum der LET. Die vorangegangenen Mess-Beispiele können laut LET so interpretiert werden, dass sich das Raumschiff zur Zeit mit 255800 km /s durch den Äther bewegt. Das heißt, die LET kann mit dieser Methode endlich angeben, wie der Äther zu messen und das Äther-Koordinatensystem zu bestimmen ist. Das Konstrukt war schon da, es fehlte stets nur die Methode, es dingfest zu machen.

2. Die SRT wird mit der theoretisch ganz und gar nicht erwarteten Erkenntnis bedacht, dass es eine Methode gibt, die absolute Position der Drehung in einem unverrückbaren Minkowski-Raum zu bestimmen. Es ist eben nicht so, dass man nur die Uhren synchronisiert und schon ist man im Minkowski-Raum wieder am Nullpunkt. Da wüßte ich gerne, wie die SRT das in Bezug zum allgemeinen Relativitätsprinzip bringt.

Uff. Viele Grüße allerseits
Jan
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Ich



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BeitragVerfasst am: 15.09.2008, 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Jan,

mit dem Rechnen bist du ja nicht weit gekommen, ich mach dir hier mal ne Näherungsrechnung vor.
Das Raumschiff habe ein Beschleunigung von a=c/Jahr, das ist fast genau 1 g. Die "gravitative" Zeitdilatation beträgt (1. Näherung) 1-a*h/c², um den Faktor gehen Uhren an unterschiedlichen Orten (Abstand h) anders. Nach genau einem Jahr misst man im Raumschiff in die eine Richtung die halbe Einweg-LG, in die andere eine unendliche. Die Zweiweg-LG bleibt natürlich gleich. Noch später misst man negative LG, wenn man den mitgebrachten Uhren glaubt. Eine Anfangsgeschwindigkeit kann aus diesen Daten nicht ermittelt werden. Und dass die Uhren wirklich nicht mehr synchronisiert sind, ist bei dem Ergebnis auch einleuchtend.
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Jan



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BeitragVerfasst am: 15.09.2008, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ich,
erst mal "Hallo" und schön, dass Du wohlbehalten aus dem Urlaub zurück bist. Ich hab die letzten drei Wochen einiges gerechnet, aber bin noch nicht dazu gekommen, die Ergebnissse hier aufzuschreiben. Kurz gesagt: Ne, haut doch nicht hin. Wobei Deine Näherungsrechnung mich jetzt überrascht hat. Ich hätte nicht gedacht, dass die Lichtmesszeit negativ werden kann...

Aber ich mach mal den Sermon, den ich mir die ganze Zeit schon vorgenommen hatte, zu schreiben:

1. Danke, dass Du mit sicherem Blick mal wieder sofort erkannt hast, wo ich mich vertan hatte. Ist mir dann auch klar geworden: Die Berechnung der synchronisierten Uhrzeiten ist korrekt in der Bell-Situation (Flotille unabhängiger Raumschiffe), die Berechnung der gemessenen Uhrzeiten stammt aber aus dem Born-Paradigma (Einzelnes Raumschiff schrumpelt mit zunehmender Kontraktion zusammen). Ok, nachdem ich da ne Weile drüber gebrütet hatte, wurde mir zumindest klar, was die LET zu Uhren in zusammenschrumpelnden Raumschiffen sagen würde: nämlich ein sich akkumulierender Ortszeitfehler, der (uää, man kennt es ja schon) bestimmt dazu führt, dass mal wieder keinerlei Unterschiede meßbar sind. Dieser Ortszeitfehler kann übrigens, dachte ich zumindest, nicht zu Meßwerten <=0 führen, weil dies erst beim Erreichen und überschreiten der Lichtgeschwindigkeit der Fall wäre. Wäre interessant, ob der von Dir dargestellte ART-Effekt auch durch die LET auszurechnen ist. (Wie es ja überhaupt eine instruktive Frage sein könnte, wie sich die ART auf LET ausdrücken lassen könnte.)

2. Karl, Du hattest also ganz recht: im dargestellten Born-Paradigma bleiben die Uhren nicht synchronisiert.

3. Also habe ich noch mal ein bischen genauer im Bell-Paradima
herumgerechnet. Die Idee war, dass ja die Besatzung der drei unabhängigen Raumschiffe anhand des scheinbar zunehmenden Abstandes auch ihr relatives "g" bestimmen können (gemessener Abstand durch Startabstand). Damit können sie aus den gemessenen Lichtlaufzeiten z.B. genau die Werte errechnen, die ich fälschlich im Born-Paradigma angegeben habe, aber auch direkt ihre eigene Geschwindigkeit im Licht.

Alles wunderbar, hat leider den kleinen Haken: für ein fälschlich synchronisiertes Raumschiff stellen sich die Meßwerte in Abhängigkeit der Beschleunigungsgeschichte exakt genauso dar. Dabei passieren relativ komplizierte Dinge (in Äther-Koordinaten nimmt die Länge der Flotille bei v>v(syn) ab, darunter zu; die Kontraktion der Objekte nimmt bis zur Äther-Nullgeschwindigkeit ab, danach wieder zu usw usw. War gar nicht so leicht, die Excel-Tabelle zum funktionieren zu bringen). Ändert aber nix dran: mit einem korrekt im Äther synchronisierten Raumschiff-Verband kann man aufs Angenehmste die Lichtgeschwindigkeit messen. MAn kann aber nicht herausfinden, ob man fehl-synchronisiert ist.

Heute morgen hatte ich noch mal die Idee, ob man irgendwie daraus Honig saugen kann, dass man das Bell-und das Born-Paradigma kombiniert. Also, ein Lang-Raumschiff (4 KM) und eine ganze Flotille von Kleinen Raumschiffen, die wie an einer Perlenschnur neben dem Langraumschiff aufgereiht sind (und alle eine am Platz synchronisierte Atomuhr enthalten) brettern gemeinsam durch den Kosmos und tauschen beliebige Meß- und Zeitdaten aus. Die Perlenschnur braucht man, damit das zunehmend schrumpelnde Lang-Raumschiff stets neben seiner Spitze und seiner Mitte ein Kleinraumschiff hat, welches seine synchronisierte Zeit rübersendet. Würde bei einem korrekt im Äther synchronisierten Zug wunderbar funktionieren (Born-Meßwerte mit Bell-Zeitdaten), funktioniert bei einem desynchronisierten Geschwader aber nicht. Respektive, obwohl sich die Zeitdaten jetzt noch abgefahrener verhalten, entwickelt sich die gemessene Geschwindigkeit in Abhängigkeit von den durchgeführten Einzelbeschleunigungen völlig identisch mit einem korrekt synchronisierten Geschwader. Ich wollte der Ordnung halber gleich noch ein bißchen mit den Zahlen herumspielen, aber ich mach mir keine großen Hoffnungen. Sieht ganz so aus, als ob auch dieser letzte Anlauf von mir, den dämlichen Äther meßbar zu machen, nicht hingehauen hat. Confused

Erst mal viele Grüße allerseits
Jan
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Ich



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BeitragVerfasst am: 16.09.2008, 15:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Jan,

Zitat:
Wäre interessant, ob der von Dir dargestellte ART-Effekt auch durch die LET auszurechnen ist. (Wie es ja überhaupt eine instruktive Frage sein könnte, wie sich die ART auf LET ausdrücken lassen könnte.)

Das ist eigentlich kein originärer ART-Effekt, sondern eine direkte Folgerung aus den Postulaten der SRT. Er kann also auch aus der Lorentz-Trafo berechnet werden und ist damit für SRT und LET gleich.
Man kann auch eine Gravitationtheorie in flacher Raumzeit aufstellen, wenn man die Gravitation als zusätzliches Feld einführt. Wenn die funktionieren soll folgt zwangsläufig, dass sich alles wie in einer gekümmten Raumzeit abspielt, also wie in der ART. Man hätte dann eine unbeobachtbare flache Raumzeit, in der ein unbeobachtbarer Äther wirkt. Also doppelt blöd, wenn man bedenkt, dass die ART eigentlich ziemlich gradaus aus drei Grundannahmen herleitbar ist, ohne diese zusätzlichen Wesenheiten.
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Jan



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BeitragVerfasst am: 18.09.2008, 17:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ich,
tja, vielleicht wäre das blöd. Aber ich gebe zu bedenken, dass man manchmal auch zu schlau sein kann. Wenn ich es recht verstehe, ist es ein großes Problem für die augenblickliche Physik, herauszufinden, wie Quantenphysik und ART miteinander vereinbar sind. Das könnte möglicherweise daran liegen, dass die ART auf drei Annahmen beruht, die zwar genau ausreichen, um die lokalen physikalischen Phänomene zu beschreiben, für die die ART gemacht ist (Lorentz-Transformation, Beschleunigung, Gravitation), aber keinerlei offene Fragen oder theoretische Zusatzannahmen ausstrecken, an denen sich die Physik anderer Forschungsbereiche ansiedeln und abarbeiten kann. Wie ich oben im Thread mal gepostet hatte: hätte man heute noch die LET als herrschende physikalische Auffassung (was unter praktischen Gesichtspunkten wie Satellitensynchronisation ganz egal wäre), dann wäre eine Theorie wie die String-Theorie von vornherein als "neuer Anlauf zur Begründung einer anständigen Äther-Theorie" konzipiert und aufgefaßt worden. Die LET hat eine ganze Reihe offener Fragen, an denen sich andere Theorien andocken und abarbeiten könnten. Die SRT enthält solche offenen Fragen nicht; sie hat die Probleme der LET aber nicht gelöst, sondern unter den Tisch gerechnet. Naja, und jetzt steht die Physik mit diesem selbstreferentiellen Brocken da und weiß nicht so recht, wo hin damit. Liege ich mit dieser (selbstverständlich amateurhaften) Meinung total daneben, oder ist da ein bißchen was dran?

Ich wollte aber noch mal auf Deine Näherungsformel und ihr Ergebnis eingehen. Du schriebest:

Zitat:
Nach genau einem Jahr misst man im Raumschiff in die eine Richtung die halbe Einweg-LG, in die andere eine unendliche.


Ich gehe mal davon aus, dass ein (Born-)Raumschiff nach einer einjährigen Beschleunigung im Verhältnis zu seinem Ausgangs-Koordinatensystem ziemlich nahe an der Lichtgeschwindigkeit ist. Wenn dann Deine Näherungslösung korrekt ist, dann passiert genau das, was ich in meinem ersten Thread zu diesem Paradigma geschildert hatte:
Zitat:
2. Bei v=299.999 km/s beträgt der Gamma-Faktor g 0.002. Die Strecke von 2 km zwischen Mitte und Bug/Heck hat im Äther eine kontrahierte Länge von 0,0052 km, das Lichtsignal benötigt im Äther eine absolute Zeit von 5163,97 µs von der Mitte zum Bug und 0,008 µs zum Heck. Aufgrund der dilatierten Zeitmessung messen die Uhren im Bug eine Laufzeitdifferenz von 13,33 µs und im Heck von 0,000022 µs. Die relative Lichtgeschwindigkeit beträgt danach für die Bugrichtung 150.000,3 km/s und für die Heckrichtung 89.999.999.999 km/s.

Das heißt, bei zunehmender Annäherung gegen v=300.000 geht die Laufzeitdifferenz Richtung Heck gegen 0 und die Laufzeitdifferenz Richtung Bug gegen 13,33Periode µs. Die relative Lichtgeschwindigkeit Richtung Heck geht gegen Unendlich und die relative Lichtgeschwindigkeit Richtung Bug gegen 150.000 km/s.

Bis dahin bestätigt Deine Näherungslösung meine ursprüngliche Rechnung. Die Verschiebung der Zeitmessung, die Du im Sinne der SRT auf eine Desynchronisation der Uhren zurückführst (weil das Licht ja per Ordre de Mufti stets 300.000 km/s schnell zu sein hat, selbst wenn es wie hier passend zur Beschleunigungsgeschichte schneller oder langsamer wird), wird im Sinne der LET darauf zurückgeführt, dass das Licht relativ schneller bzw. langsamer läuft.

Ich befürchte jedoch, dass in Deiner Näherungslösung der Ortszeit-Fehler beim Zusammenschrumpeln des Raumschiffs noch nicht eingepreist ist. Wenn man das macht und die exakte Lösung ermittelt, wird meiner Vermutung nach die Licht-Zeitmessungen unverändert bleiben. (Was natürlich laut SRT bedeuten würde, dass sich die Uhren gar nicht verstellen). Wäre vielleicht lohnend, das noch mal genau zu kalkulieren.

Vielleicht hilft eine einfache Frage weiter: Bei Deiner Beschreibung
Zitat:
Die "gravitative" Zeitdilatation beträgt (1. Näherung) 1-a*h/c², um den Faktor gehen Uhren an unterschiedlichen Orten (Abstand h) anders.
sollte der Effekt ja auch fürs Bell-Paradigma gelten, oder? Denn dort waren wir uns ja einig, dass im Sinne der LET keine Desynchronisation der Uhren stattfindet, im Sinne der SRT natürlich sehr wohl. (Was ja zum der wenig intuitiven SRT-Erklärung des Bell-Paradoxons führt, dass Raumschiffe gleichzeitig wegfliegen, aber zu unterschiedlichen Zeiten aus der Beschleunigung wieder austreten. )

Viele Grüße allerseits
Jan
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BeitragVerfasst am: 19.09.2008, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die LET hat eine ganze Reihe offener Fragen, an denen sich andere Theorien andocken und abarbeiten könnten. Die SRT enthält solche offenen Fragen nicht; sie hat die Probleme der LET aber nicht gelöst, sondern unter den Tisch gerechnet.

Nein, da wird nichts unter den Tisch gerechnet, sondern man rechnet einfach mit dem, was man hat. Die Probleme der LET sind dadurch aber in der Tat gelöst, weil man sich einfach nicht mehr bemühen muss, Engel auf der Nadelspitze zu zählen.
Zitat:
Naja, und jetzt steht die Physik mit diesem selbstreferentiellen Brocken da und weiß nicht so recht, wo hin damit.

Das ist schon eher richtig. Man sollte unbedingt dazusagen, dass die SRT sich sehr wohl noch wunderbar mit dem ganzen Quantenzeugs verträgt und erst die ART zickt. Nur: mit einem Lorentzschen Äther ist man keinen Schritt weiter. Der ist, wie gesagt, formal eh identisch. Man braucht einen vernünftigen Äther alter Schule, um die Spannungen zwischen QM und RT durch Modifikation der letzteren auflösen zu können. Das heißt: die RT muss nicht nur neu gedeutet werden (durch Einführung unsichtbarer Einhörner), sie muss falsch sein. In irgendeinem Aspekt muss sich die Natur anders verhalten, als LET und SRT annehmen. Der Fachterminus dafür bezieht sich nicht einmal auf die SRT, sondern nur auf die Mathematik: Verletzung der lokalen Lorentzsysmmetrie.
Und genau danach sucht man mit großem und steigendem Aufwand. Man hört nicht bei eh schon irrsinnigen Genauigkeiten auf, man sucht nach wie vor diesen Hinweis auf neue Physik. Und die Theoretiker liefern täglich 12 neue Modelle, die alle noch so abstrusen Möglichleiten ausloten.
Nur: Man hat bis jetzt nichts gefunden. Und solange das so ist, werde ich nicht spekulieren, was (wenn überhaupt) geändert werden muss.
LET und SRT stehen und fallen sowieso gemeinsam.
Zitat:
Ich gehe mal davon aus, dass ein (Born-)Raumschiff nach einer einjährigen Beschleunigung im Verhältnis zu seinem Ausgangs-Koordinatensystem ziemlich nahe an der Lichtgeschwindigkeit ist.

Naja, 76%.
Zitat:

Wenn dann Deine Näherungslösung korrekt ist, dann passiert genau das, was ich in meinem ersten Thread zu diesem Paradigma geschildert hatte

Nein. Wenn wir mal bei 99% sind, ist die LG schon tief negativ, weiter fallend. Du misst wirklich nicht die "echte" LG, sondern Mist. Mit dem Relativitätsprinzip konsistenten Mist, übrigens.
Zitat:

Ich befürchte jedoch, dass in Deiner Näherungslösung der Ortszeit-Fehler beim Zusammenschrumpeln des Raumschiffs noch nicht eingepreist ist.

Zum Glück befürchtest du falsch. Die Formel gilt in der Tat nur für gleichbleibenden Abstand, also im Äther Zusammengeschrumpeltes.
Zitat:
Vielleicht hilft eine einfache Frage weiter: Bei Deiner Beschreibung sollte der Effekt ja auch fürs Bell-Paradigma gelten, oder?

Eigentlich nicht, der echte Abstand h ändert sich ja ständig, und die "gleichzeitig" gemessenen Geschwindigeiten sind auch leicht unterschiedlich. Bei Bell kannst du aber locker die bekannten Formeln hernehmen, hast du ja eh schon, wenn ich richtig verstanden habe.
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Jan



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BeitragVerfasst am: 21.09.2008, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ich,
Du schreibst:
Zitat:
Das heißt: die RT muss nicht nur neu gedeutet werden (durch Einführung unsichtbarer Einhörner), sie muss falsch sein. In irgendeinem Aspekt muss sich die Natur anders verhalten, als LET und SRT annehmen. Der Fachterminus dafür bezieht sich nicht einmal auf die SRT, sondern nur auf die Mathematik: Verletzung der lokalen Lorentzsysmmetrie.

Na, schade! Wäre ja immerhin ein netter Gag der Wissenschaftsgeschichte, wenn eine um ART-Fähigkeiten aufgebohrte "LET++" die Probleme nicht hätte, die die ART mit der Quantenphysik hat. Ich hab heute mal in Brian Greenes Buch zur String-Theorie nachgesehen, wie er das Problem beschreibt, aber das ist sehr populärwissenschaftlich gehalten. Da kann man nur draus entnehmen, das unterhalb der Planck-Länge offensichtlich Sodom und Gomorrha im Äther herrschen ("Quantenschaum"). Bzw. , die dortige prinzipielle Undeterminiertheit der Zustände beißt sich mit den ART-Formeln, die dort Unsinn liefern. Kann man die "Verletzung der lokalen Lorentz-Symmetrie" irgendwo auf einer für Laien wie mich halbwegs verständigen Art und Weise nachlesen? Würde mich ja schon mal interessieren.
Zitat:
Man braucht einen vernünftigen Äther alter Schule, um die Spannungen zwischen QM und RT durch Modifikation der letzteren auflösen zu können.
Hm! Wie unterscheidet sich denn ein vernünftiger Äther alter Schule vom Äther in der Lorentz-Theorie? (Ohne ein Einhorn zu sein!)

Jedenfalls habe ich mal an Deinem Raumschiff-Beispiel weiter herumgedoktert.
Zitat:
Das Raumschiff habe ein Beschleunigung von a=c/Jahr, das ist fast genau 1 g. Die "gravitative" Zeitdilatation beträgt (1. Näherung) 1-a*h/c², um den Faktor gehen Uhren an unterschiedlichen Orten (Abstand h) anders.

Ok, a=c/Jahr ist 300.000 km/s / 31.536.000 s = 0.0095129 m/s^2. Wenn man diese Beschleunigung jetzt relativistisch addiert, kommt 228478 km/s raus - ist also wirklich noch nicht so schnell. Ich hab aber noch nicht verstanden, wie der Faktor einzusetzen ist: 1-0.00951*4/90.000.000.000 ist eine Zahl mit extrem vielen Neunen hintereinander. Wie setze ich die denn ein, um zum nötigen Desynchronisations-Endergebnis zu kommen?

Jedenfalls kann ich anhand Deiner Beschreibung das Endergebnis berechnen: Von der Front-zur Heckuhr muss sich eine Desynchronisation von [Edit, am nächsten Morgen: ich hatte mich beim Berechnen dieser Zahl vertippt, sie war etwas zu groß. Daraus folgte auch die Diskrepanz im nächsten Absatz, die ich jetzt ebenfalls korrigiere. Die richtige Zahl lautet:] 3.17875 µs ergeben, damit bei dieser Geschwindigkeit die Uhren "ätheraufwärts" die halbe und "ätherabwärts" eine unendliche Lichtgeschwindigkeit messen. Nachtrag: Diese Zahl ergibt sich, weil die "unverstellte" Heckuhr bei dieser Geschwindigkeit eine Lichtlauf-Zeitdauer von 1,589378 µs messen würde. Bei 300.000 km/s wäre die Lichtlaufzeit 0 (und die relative Lichtgeschwindigkeit unendlich), die Heckuhr muss also um diesen Betrag "vorgestellt" werden, damit sie scheinbar die unendliche Lichtgeschwindigkeit mißt. Um den Desynchronisationsbetrag Bug-Heck zu bestimmen, muss dieser Meßwert noch verdoppelt werden.

Ich hab den Verdacht (auch dadurch, dass Du genau diese Zahlen gewählt hast), dass diese Messung nicht einfach "Mist" ist. Sie ist inhaltlich zu beschreiben, oder? Wären die LG-Messungen nicht durch diesen Faktor gestört, so wie ich ursprünglich fälschlich angenommen hatte, dann würden diese Messwerte (1/2 zu unendlich) genau dann eintreten, wenn das Schiff Lichtgeschwindigkeit erreicht hätte. Hat es nicht - allerdings hat es gerade um 300.000 km/s beschleunigt. Nur dass diese Beschleunigungswerte nicht "klassisch" addiert werden können, sondern relativistisch. Deshalb nur 228478 km/s und nicht 300.000 Km/s. Ich vermute also, dass die LG-Meßwerte im Born-Paradigma ganz allgemein die Geschwindigkeit wiederspiegeln, die dass Schiff nach Durchführung einer Beschleunigungsphase bei "klassischer", nicht-relativistischer Geschwindigkeitsaddition erreicht hätte.

Jedenfalls habe ich mal versucht, eine LET-Rechenmethode zu entwickeln, mit der man diese Effekte abschätzen kann. Dabei bin ich davon ausgegangen, dass ein Bell-Raumschiff-Geschwader (Hinten - Mitte - Front) eine anzupeilende Endgeschwindigkeit durch viele kleine (relativistisch addierte) Geschwindigkeitssteigerungen erreicht. Nach jeder Geschwindigkeitssteigerung manövrieren sich Front-und Mitte-Raumschiff an die Position, die die Front- und Mitte-Uhr in einem großen Born-Raumschiff bei der jeweiligen Kontraktion einnehmen würden. Dabei werden die Ortszeitfehler berechnet, die bei diesem Manöver entstehen. Diese Ortszeitfehler werden über die Anzahl der Geschwindigkeitssteigerungen aufaddiert. Damit ergibt sich z.B. für v=100.000 km/s (bei 103972 EInzelbeschleunigungen um 1 km/s) eine Desynchronisation von Bug- zu Heckuhr von 0,17654 µs, für v=200.000 km/s bei 241415 Einzelbeschleunigungen eine Desynchronisation von 1,8407 µs. Für Dein Beispiel (228478 km/s) ergibt die Methode eine Desynchronisation von 3.178748 µs. [Edit, siehe oben] Das stimmt (im Rahmen der zulässigen Toleranzen) sehr gut mit der rechnerisch bestimmten Desynchronisation von oben überein (3.17875 µs).

Ich hab inzwischen auch mal die Gegenrechnung für 100.000 Km/s und 200.000 km/s gemacht. Wenn ich dort die Desynchronisation danach berechne, dass die Uhren diejenige Lichtgeschwindigkeit messen, die sie bei einer "klassischen" und nicht relativistischen Geschwindigkeitsaddition erreicht hätten, dann kommen genau die gleichen Werte heraus wie diejenigen, die ich mit meiner LET-Annäherungsmethode errechnet habe:
Für v=200.000 km/s und v "classique" von 241415 km/s ergibt sich ein Effekt von 1.840663 µs. Mit der LET-Additionsmethode ergab sich: 1,8407 µs. Für v=100.000 km/s und v "classique" von 103972 km/s ergibt sich ein Effekt von 0.176533 µs. Berechnet hatte ich 0,17654 µs. Da will man doch nicht meckern.

Sieht also so aus, als ob die inhaltliche Beschreibung dieses Effektes zutreffend ist, und als ob die LET-Additionsmethode diesen Effekt durch Rückgriff auf die auftretenden Ortszeitfehler beim Zusammenschrumpeln des Raumschiffs erklären kann.

Übrigens wäre es nicht schlimm, wenn diese Mess-Art Mist ergeben würde - solange dieser Mist konsistent wäre und sich nicht linear zu der Menge der vorgenommenen Beschleunigungen ändern würde (was diese Messungen ohne diesen Schrumpel-Faktor tun würden). Sieht allerdings ganz so aus, als würde dieser Faktor mir mal wieder genau die Show versauen - weil durch ihn die LG sich (fälschlicherweise) linear mit den Beschleunigungen zu steigern scheint. Immerhin mal eine neuartige Art und Weise, den Äther unmeßbar zu machen. Manchmal fühle ich mich echt gezwungen, an "Intelligent Design" zu denken - irgendjemand da oben will nicht, dass wir den Äther messen können... Cool

Erst mal viele Grüße allerseits
Jan


Zuletzt bearbeitet von Jan am 22.09.2008, 10:18, insgesamt 2-mal bearbeitet
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El Cattivo



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BeitragVerfasst am: 22.09.2008, 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

Jan hat Folgendes geschrieben:
Hm! Wie unterscheidet sich denn ein vernünftiger Äther alter Schule vom Äther in der Lorentz-Theorie? (Ohne ein Einhorn zu sein!

Der Äther alter Schule ist messbar, somit kein Einhorn, allerdings wurden nicht die erwarteten Ergebnisse gemessen, was bedeutet der Äther alter Schule ist nicht real. Der Äther alter Schule ist ganz einfach ein echtes Trägermedium für EM-Wellen, wie es Wasser für Wasserwellen ist. Es gab unterschiedliche Versionen dieses Äthers alter Schule, aber irgendwie muss man dort immer irgendwo nichtinvariante Lichtgeschwindigkeiten messen, denn die Geschwindigkeit muss immer konstant bleiben zum Äther. Hier gibt es noch die gute alte absolute Zeit und den absoluten Raum.

Der letzte Äther, der noch irgendwie experimentellen bestand hatte war der alles durchströmende, nicht mitgeführte Äther. Dieser sollte mit dem MME-Experiment gemessen werden, mit bekannt negativen Ergebniss.

Lorenz wollte trotzdem am Äther festhalten und hat in etwa gesagt:
Naja, der ganze Versuchsaufbau ist halt genau so kürzer geworden, das der erwartet Geschwindigkeitsunterschied ausbleibt. In Wirklichkeit gibt es den Äther!

Die RT nimmt einfach das Messergebnisse ernst. Wobei Einstein selbst, soweit ich weiß, nie auf Basis des MME argumentiert hat.

Lustigerweise läuft es auf mathematisch identische Theorien raus, aber die eine basiert auf ein Einhorn, die andere nur auf Messergebnisse.

mfg
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Ich



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BeitragVerfasst am: 22.09.2008, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Jan,
Zitat:

Kann man die "Verletzung der lokalen Lorentz-Symmetrie" irgendwo auf einer für Laien wie mich halbwegs verständigen Art und Weise nachlesen? Würde mich ja schon mal interessieren.

Fang an mit Wikipedia, da gibt's auch ein paar Links. Da gehts dann gleich weiter Richtung CPT und Teilchenphysik, also ein sehr lebendiges und aktuelles Forschungsfeld.
Zitat:
Wie unterscheidet sich denn ein vernünftiger Äther alter Schule vom Äther in der Lorentz-Theorie?

Indem er irgendwas macht und sich nicht feige versteckt.
Zitat:
Ok, a=c/Jahr ist 300.000 km/s / 31.536.000 s = 0.0095129 m/s^2.

9,5 m/s², 1 g etwa eben.
Zitat:
Ich hab aber noch nicht verstanden, wie der Faktor einzusetzen ist: 1-0.00951*4/90.000.000.000 ist eine Zahl mit extrem vielen Neunen hintereinander. Wie setze ich die denn ein, um zum nötigen Desynchronisations-Endergebnis zu kommen?

1-wenig ist die relative Rate, mit der die Zeit an verschiedenen Punkten vergeht. Lass die 1 weg, multipliziere mit der vergangenen Zeit und du kriegst direkt den Unterschied.
Zitat:
Ich vermute also, dass die LG-Meßwerte im Born-Paradigma ganz allgemein die Geschwindigkeit wiederspiegeln, die dass Schiff nach Durchführung einer Beschleunigungsphase bei "klassischer", nicht-relativistischer Geschwindigkeitsaddition erreicht hätte.

Der Fall c=inf tritt tatsächlich bei Rapidität 1 ein. und dann geht's linear in der Rapidität weiter. Daher kommen meine Zahlen.
Zitat:
Welcher Wert würde bei Deiner 1. Näherung herauskommen?

Auf der "relativistic rocket"-Seite findest du den Zusammenhang zwischen vergangener Eigenzeit und Geschwindigkeit. Damit kannst du das rechnen.
Zitat:
Manchmal fühle ich mich echt gezwungen, an "Intelligent Design" zu denken - irgendjemand da oben will nicht, dass wir den Äther messen können...

Meine Rede:
Ich hat Folgendes geschrieben:
Das ist eine Verschwörung. Durch die große Geschwindigkeit wirkt der Äther geeignet (wie auch immer) auf die Uhr ein und verlangsamt sie. Sie zeigt also eine falsche Zeit an. Aufgrund Bösartigkeit der Naturgesetze zeigt sie dieselbe Zeit an, wie wenn sie in Ruhe gewesen wäre und der andere sich durch den Äther bewegt hätte. Vielleicht ein blöder Zufall, viel wahrscheinlicher ist aber, dass die Illuminati dahinterstecken.

Vielleicht kann man ja Scully und Mulder reaktivieren, die kriegen das bestimmt raus.
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pauli



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BeitragVerfasst am: 22.09.2008, 15:51    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Indem er irgendwas macht und sich nicht feige versteckt.

Kann man denn so'n Äther vlt. mit einem Bewegungsmelder oder Nachtsichtgerät erkennen?
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Waverider



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BeitragVerfasst am: 22.09.2008, 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

El Cattivo hat Folgendes geschrieben:

....Lorenz wollte trotzdem am Äther festhalten und hat in etwa gesagt:
Naja, der ganze Versuchsaufbau ist halt genau so kürzer geworden, das der erwartet Geschwindigkeitsunterschied ausbleibt. In Wirklichkeit gibt es den Äther!

Die RT nimmt einfach das Messergebnisse ernst. Wobei Einstein selbst, soweit ich weiß, nie auf Basis des MME argumentiert hat.

Lustigerweise läuft es auf mathematisch identische Theorien raus, aber die eine basiert auf ein Einhorn, die andere nur auf Messergebnisse.

mfg


Der Äther ist deshalb nicht messbar, weil sich Subjekt und Objekt nach den selben Gesetzen (absolute LK, ZD sowie Asynchronität der Uhren und die dadurch meßtechnisch "beinflusste" Geschw.) verändern. Das lässt sich apriori mathematisch nachweisen, deduktiv wie Einstein es mit den Postulaten spez. RP und c=const tat, aber auch indikativ mittels Lorentz'scher Hypothesen. Beide kommen letztendlich zu dem Ergebnis einer LK und ZD. Beide Theorien beruhen somit auf besagtem Einhorn, solange man die Ursachen von LK und ZD nicht wirklich kennt.

Gruß Waverider
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El Cattivo



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BeitragVerfasst am: 22.09.2008, 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Waverider hat Folgendes geschrieben:
Beide Theorien beruhen somit auf besagtem Einhorn, solange man die Ursachen von LK und ZD nicht wirklich kennt.

Nö, die RT beruht eben auf der real gemessenen Invarianz. Diese sind eben keine Einhörner, wie ein Lorenzäther der unmessbar sein muss und behauptet die real gemessenen Messwerte sind ja eigentlich falsch sind, wegen etwas, was man aber nicht messen kann. Eben ein Einhorn, FSM oder sonstige Nomen, die man dafür finden kann.

Die Ursache ist erstmal unereblich, da wir keine Religionswissenschaften betreiben. Die Physik erklärt Messwerte. Eine Theorie die nur Messwerte erklärt ist besser, wie eine die Messwerte und ein Einhorn erklären.

mfg
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Waverider



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BeitragVerfasst am: 23.09.2008, 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

El Cattivo hat Folgendes geschrieben:
Waverider hat Folgendes geschrieben:
Beide Theorien beruhen somit auf besagtem Einhorn, solange man die Ursachen von LK und ZD nicht wirklich kennt.

Nö, die RT beruht eben auf der real gemessenen Invarianz. Diese sind eben keine Einhörner, wie ein Lorenzäther der unmessbar sein muss und behauptet die real gemessenen Messwerte sind ja eigentlich falsch sind, wegen etwas, was man aber nicht messen kann. Eben ein Einhorn, FSM oder sonstige Nomen, die man dafür finden kann.


Richtig, die SRT behauptet bzw. postuliert, dass es sich bei der Invarianz der LTG um reine Messwerte handelt, welche die Ursachen einer "verfälschten" Messung zunächst ausblendet.

Trotzdem hat Einstein im weiteren in seiner Herleitung (Annalen d. Physik u. Chemie von 1905; §3) als Ansatz eine Transformationsgleichung



aufgestellt, welche zunächst allein die Asynchronität bewegter Uhren berücksichtigt, um dann im weiteren mittels Symmetriebetrachtung festzustellen, dass das RP nur dann zu haben ist, wenn darüber hinaus bewegte Uhren um den LF dillatieren und bewegte Längenmaßstäbe um eben diesen LF kontrahieren. Das es für letzteres auch Ursachen braucht, hat er versucht mittels eines mathemat. Tricks auszublenden, um eine (scheinbar) alternative Theorie zur LET darzustellen, die den Äther nicht mehr benötigt.

Er hat also sehr wohl in seiner SRT die Ursachen der gemessenen Invarianz aufgezeigt, nämlich Asynchronität, ZD und LK, wenn auch methodisch sehr fragwürdig, wie schon in einem anderen Thread gezeigt.

El Cattivo hat Folgendes geschrieben:

Die Ursache ist erstmal unereblich, da wir keine Religionswissenschaften betreiben. Die Physik erklärt Messwerte. Eine Theorie die nur Messwerte erklärt ist besser, wie eine die Messwerte und ein Einhorn erklären.

mfg


Wenn in der Physik die Ursache eines Messwertes unerheblich ist, könnte diese Physik diese Messwerte auch nicht erklären (das warum?), höchstens voraussagen (z.B. welche Länge x' misst ein bewegter Beobachter, wenn der ruhende eine Länge x misst). Kurz gesagt, die Invarianz bzw. das postulierte spez. RP (in dem Fall ein Einhorn) hat auch eine materielle Ursache.

Was hat eigentlich Ursachenforschung mit Religion zu tun? Wissenschaftliche Ursachenforschung beruht entweder auf messbaren Tatsachen oder auf apriorischem (logisch hergeleitetem) Wissen. Letzteres trifft bezüglich des Äthers für die LET zu, aber auch für die SRT, auch wenn Einstein dies nicht zugeben wollte, denn ohne eines wie auch immer strukturierten Mediums für e.-m. Wellen würde allein die Asynchronität bewegter Uhren gegenüber den ruhenden keinen Sinn ergeben, ebenso nicht die ZD und LK.

Gruß Waverider
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El Cattivo



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BeitragVerfasst am: 23.09.2008, 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

Waverider hat Folgendes geschrieben:
einer "verfälschten" Messung zunächst ausblendet.

Da es in der RT, keine verfälschte Messung gibt, ist die Frage nach der Ursache völlig hinfällig. Was es nicht gibt, brauch ich auch nicht erklären. Die RT nimmt die Invarianz voll und ganz real an.
Zitat:
Wenn in der Physik die Ursache eines Messwertes unerheblich ist, könnte diese Physik diese Messwerte auch nicht erklären (das warum?),

Türlich kann man das, durch ein mathematisches Modell.
Zitat:
höchstens voraussagen (z.B. welche Länge x' misst ein bewegter Beobachter, wenn der ruhende eine Länge x misst).

Nicht höchstens, genau das soll eine physikalische Theorie tun. Reale Messwerte voraussagen. Die Modell das diese tut, soll zusätzlich so einfach und allgemein, wie nur möglich sein. Nicht mehr, aber nicht weniger. Alles was darüber hinaus geht ist Religion.
Zitat:
Was hat eigentlich Ursachenforschung mit Religion zu tun?

Ursachenforschung, die über Messwerte hinausgeht, genügt nicht mehr den Grundprinzipien der Physik als empierische Wissenschaft. Das sind Fragestellungen, die man hübsch den Religionen überlässt.

mfg
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