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rmw
Anmeldedatum: 29.10.2006 Beiträge: 90
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Verfasst am: 29.03.2008, 21:30 Titel: |
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zeitgenosse hat Folgendes geschrieben: |
Hilft Anschaulichkeit (sie ist kein Kriterium für Wahrheit) nicht weiter, muss man ein mathematisches Modell bemühen, wie das die QED mit ihren Erzeugungs- und Vernichtungsoperatoren mit grossem Erfolg tut.
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Durchaus, aber dann sollte man auch nicht von Erzeugung und Vernichtung reden, sondern nur von einer mathematischen Methode bei der man ganz einfach nicht weis warum sie funktioniert.
Oder man sollte z.B. erst recht nicht aus einer mathematischen Metodhe auf einen "gekrümmten" Raum schließen.
Da scheint mir Anschaungmodell aus Teilchen für das Licht viel eher berechtigt.
Zitat: |
Klassisch gesehen unverständlich, weil eine gestreute Welle keine andere Frequenz haben konnte als die Primärwelle. Compton tat danach das einzig richtige und behandelte das Photon ganz einfach als Teilchen |
Eben das Teilchen ändert seine Frequenz beim Aufprall. Es braucht jetzt nur noch Masse dann ist es ein ganz normales Teilchen. Und dagegen dass es Masse hat spricht meines Wissens nichts.
Zitat: |
Im Unterschied zur klassischen Physik können Teilchen in der QED auch virtuelle Zustände einnehmen. Das intermediäre Photon taucht in der Aussenwelt nicht auf, ist prinzipiell unbeobachtbar und trotzdem von fundamentaler Bedeutung für das Coulombfeld.
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Was ist ein virtuelles Teilchen. Doch auch nichts anderes als dass man den tatsächlichen Zusammenhang nicht kennt und sich mit einem "virtuellen" Teilchen behilft um über die Runden zu kommen.
Grüße
rmw |
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ralfkannenberg
Anmeldedatum: 22.02.2006 Beiträge: 4788
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Verfasst am: 30.03.2008, 20:30 Titel: |
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rmw hat Folgendes geschrieben: | ralfkannenberg hat Folgendes geschrieben: |
... so gibt es auch keinen hieb- und stichfesten Beweis für die Newton'sche Physik |
Newton hat nur festgestellt dass sich die Ellipsen der Planeten damit beschreiben lassen dass die Gravitation mit dem Quadrat des Abstandes abnimmt. Er hat dafür sonst keinerlei nicht definitiv bekannte Annahmen gebraucht. Über die Natur der Gravitation hat er keine Spekulationen angestellt. Er hat aus dem ihm bekannten Tatsachen gerade soviel abgeleitet wie sich daraus unmittelbar ableiten läßt. Ich sehe diesbezüglich nicht was an Newton zu kritisieren wäre |
Hallo rmw,
ich kritisiere ja auch nichts an Newton, ich sehe nur nicht, wo er hieb- und stichfeste Beweise verwenden würde. Es ist meines Wissens nicht "mathematisch" bewiesen, dass die Gravitation mit dem Quadrat des Abstandes abnimmt und meines Wissens noch mit der Masse direkt proportional zunimmt.
Bewiesen ist es nicht, aber experimentell - zumindest ab dem Zentimeter-Bereich aufwärts - sehr gut abgesichert !
Meines Wissens beschäftigen sich aber zur Zeit zahlreiche Wissenschaftler mit Modifikationen am Gravitationsgesetz. Wenn das alles schon bewiesen wäre, könnten sich diese Forscher - in der Regel Spitzenleute ihrer Disziplin - diese Arbeit sparen !
Freundliche Grüsse, Ralf |
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ralfkannenberg
Anmeldedatum: 22.02.2006 Beiträge: 4788
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Verfasst am: 30.03.2008, 20:36 Titel: |
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rmw hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | Im Unterschied zur klassischen Physik können Teilchen in der QED auch virtuelle Zustände einnehmen. Das intermediäre Photon taucht in der Aussenwelt nicht auf, ist prinzipiell unbeobachtbar und trotzdem von fundamentaler Bedeutung für das Coulombfeld.
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Was ist ein virtuelles Teilchen. Doch auch nichts anderes als dass man den tatsächlichen Zusammenhang nicht kennt und sich mit einem "virtuellen" Teilchen behilft um über die Runden zu kommen. |
Hallo rmw,
meines Wissens entscheidet in solchen Situationen das Experiment !
Freundliche Grüsse, Ralf |
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lazyjones
Anmeldedatum: 01.01.2007 Beiträge: 312
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Verfasst am: 31.03.2008, 09:46 Titel: |
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zeitgenosse hat Folgendes geschrieben: |
Diese diskretisierte Vorstellung ist mit dem klassischen Wellenbild nicht verträglich. Man darf sich ein derartiges Lichtquant aber nicht als an einem Punkt lokalisiertes Teilchen vorstellen, das eine deterministische Bewegung im Raum vollführt.
...
Man kann Photonen somit durchaus als elementare Teilchen behandeln; denn sie besitzen eine diskrete Energie und einen Impuls. Photonen sind - weil Bosonen - sogar fundamentale Teilchen. Nur sollte man sich hüten, sie mit massiven Teilchen oder Begriffen aus der klassischen Mechanik gleichzusetzen. Das tut aber auch niemand mit Verstand.
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Ich habe ja auch überhaupt nirgends behauptet, dass ich die klassische Elektrodynamik als Lösung vorschlage.
Für mich stellt sich die Frage: "Was ist ein Teilchen?". Natürlich gibt es Erzeugungs- und Vernichtungsoperatoren für Photonen. Aber die gibt es auch für Phononen. Auch die Phononen haben einen Impuls und sind Bosonen. Aber diese Teilchen werden mit "Quasiteilchen" tituliert, Photonen aber mit "Teilchen". Warum?
Photonen und Phononen sind die Bezeichnungen von Energiequanten, einmal für EM-Wellen, einmal für Gitterschwingungen. Diese Energiequanten haben beide Impulse, können aneinander gestreut werden, etc. Ich sehe keinen Unterschied!
Also: Warum sind Photonen "Teilchen" und Phononen "Quasiteilchen"?
Zitat: | Das tut aber auch niemand mit Verstand. |
Solche Äußerungen dienen lediglich dem Ziel, den Diskussionspartner lächerlich zu machen.
lazyjones hat Folgendes geschrieben: |
Das stimmt eben nicht. Jedes "Strahlenbündel" läuft auseinander. Auch das Licht aus einem Laser.
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rmw hat Folgendes geschrieben: |
Ja es läuft schon etwas auseinander, aber etwa Kugeln vergleichbar, die man aus einem Gewehr abschießt. Mit der Beugung ist das nicht zu vergleichen. |
Ja, es läuft auseinander. Allerdings nicht auf einer geraden Linie. Die Wellentheorie beschreibt diesen Effekt quantitativ hervorragend, es ist Ausdruck der Tatsache, dass es keine "Ebenen Wellen" gibt. Ich bin ja Deiner Theorie durchaus aufgeschlossen, aber da sind noch einige unklare Effekte die Du beschreiben musst. Beispielsweise:
1. Warum besitzt ein Lichtfokus immer eine endliche Ausdehnung? (Die ist in der Praxis durchaus in der Größenordnung von 100 Mikrometern)
2. Warum kann blaues Licht zu einem kleineren Fokus fokussiert werden, als rotes Licht?
Grüße,
Lazy |
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Joachim
Anmeldedatum: 20.02.2006 Beiträge: 1714
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Verfasst am: 31.03.2008, 09:56 Titel: |
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rmw hat Folgendes geschrieben: |
Ja es läuft schon etwas auseinander, aber etwa Kugeln vergleichbar, die man aus einem Gewehr abschießt. Mit der Beugung ist das nicht zu vergleichen.
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Seit wann läuft eigentlich eine Gewehrkugel auseinander? _________________ Relativitaetsprinzip.Info
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lazyjones
Anmeldedatum: 01.01.2007 Beiträge: 312
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Verfasst am: 31.03.2008, 10:02 Titel: |
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Joachim hat Folgendes geschrieben: | rmw hat Folgendes geschrieben: |
Ja es läuft schon etwas auseinander, aber etwa Kugeln vergleichbar, die man aus einem Gewehr abschießt. Mit der Beugung ist das nicht zu vergleichen.
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Seit wann läuft eigentlich eine Gewehrkugel auseinander? |
Ich denke er meint, dass wenn man 100 Kugeln aus einem Gewehr abschießt, diese in der Praxis jeweils eine leicht unterschiedliche Richtung haben (Luftturbulenzen, etc.).
Gruß,
Lazy |
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Joachim
Anmeldedatum: 20.02.2006 Beiträge: 1714
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Verfasst am: 31.03.2008, 10:07 Titel: |
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lazyjones hat Folgendes geschrieben: |
Ich denke er meint, dass wenn man 100 Kugeln aus einem Gewehr abschießt, diese in der Praxis jeweils eine leicht unterschiedliche Richtung haben (Luftturbulenzen, etc.).
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Mag sein, aber der Unterschied ist ja, dass in der Optik jedes einzelne Photon auseinander läuft, was man in Interferenzversuchen leicht beweisen kann.
Gruß,
Joachim _________________ Relativitaetsprinzip.Info
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as_string
Anmeldedatum: 17.05.2006 Beiträge: 912 Wohnort: Heidelberg
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Verfasst am: 31.03.2008, 10:45 Titel: |
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Hallo!
Joachim hat Folgendes geschrieben: | Mag sein, aber der Unterschied ist ja, dass in der Optik jedes einzelne Photon auseinander läuft, was man in Interferenzversuchen leicht beweisen kann. |
Naja, das ist so nicht ganz richtig, würde ich sagen: Wenn man wirklich einzelne Photonen hat, wird man diese auch immer nur an einem Ort detektieren. Ein Photon kann eben nur als ganzes mit irgendetwas anderem wechselwirken.
Deshalb finde ich es auch nicht besonders sinnvoll, Licht nur als Welle zu verstehen, wie lazyjones das sieht. Er sagt ja: Welle mit Quantisierung. OK, das ist natürlich schon so weit richtig. Aber gerade diese Quantisierung ist einfach ein anderer Ausdruck für "Teilcheneigenschaft". Gerade dass man ein einzelnes Lichtquant/Photon nicht aufspalten kann, wie eine Welle, dass die Amplitude einer ebenen EM-Welle nicht jeden beliebigen Wert annehmen kann, so dass sie überhaupt erst mit Photonen beschrieben werden kann, dass man diesen einzelnen Photonen dann noch einen Impuls und eine Energie zuweisen kann, das sind alles eindeutige Teilcheneigenschaften, die man auch gerne mit dem Wort "Quantisierung" beschreiben kann. Aber ein anderes Wort macht noch keinen anderen Sachverhalt.
Fakt ist eben, dass es sich weder um eine reine Welle noch um Teilchen handelt, die "Billardkugel-Eigenschaften" haben. Es sind eben Quanten, die durch die Quantenmechanik ganz klar definierte Eigenschaften haben. Ob man dabei dann eher die Welleneigenschaften sehen "möchte" oder die Teilcheneigenschaften, das bleibt jedem selbst überlassen. Bei Licht überwiegen sicherlich die Welleneigenschaften, weil Photonen eben keine Ruhemasse haben und man normalerweise auch gleich viele davon hat und keine einzelnen. Aber es macht keinen großen Sinn zwischen Photonen und anderen massiven Teilchen so eine strenge Grenze zu ziehen. An den Materiewellen sieht man doch, dass sie prinzipiell sehr ähnliche Eigenschaften haben und mit dem selben Formalismus behandelt werden können. Klar, die einen haben einen ganzzahligen Spin, die anderen manchmal einen halbzahligen. Die einen haben keine Ruhemasse, die anderen normalerweise schon.
Aber zu sagen: Photonen als Teilchen aufzufassen wäre "Quatsch", man solle eher von Wellen mit Quantisierung sprechen, oder so ähnlich, macht einfach keinen Sinn. Diese "Wellen mit Quantisierung" bedeutet nichts anderes als "Wellen mit Teilcheneigenschaften" und heute versteht man als Physiker unter dem Begriff "Teilchen" genau das. So gesehen wäre sogar die Aussage "Licht setzt sich aus Teilchen, den Photonen, zusammen" genau äquivalent mit der Aussagen "Licht ist eine Welle mit Quantisierung".
Gruß
Marco
PS: Licht und auch andere elementaren Teilchen verhält sich natürlich überhaupt nicht so wie Gewehrkugeln. Bei Gewehrkugeln hat man eben keine Interferenzerscheinungen und damit Streifen hinter einem Doppeltspalt, etc., wie bei Licht und auch Elektronen. Der Vergleich ist also offensichtlich experimentell gesichert schlicht falsch. |
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lazyjones
Anmeldedatum: 01.01.2007 Beiträge: 312
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Verfasst am: 31.03.2008, 10:56 Titel: |
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Zitat: | Mag sein, aber der Unterschied ist ja, dass in der Optik jedes einzelne Photon auseinander läuft, was man in Interferenzversuchen leicht beweisen kann. |
Es könnte schwierig sein, da man nur jedes Photon einzeln nachweisen kann und nicht an verschiedenen Orten gleichzeitig, oder?
Der Durchmesser eines Gaußstrahls (Strahlenbündel mit einer Intensitätsverteilung die ein Gaußprofil darstellt) verhält sich wie folgt:
w²(z) = w0² * (1 + z²/z0²)
wobei w0 der halbe Taillendurchmesser, z0 der Ort der Taille in Ausbreitung-Richtung, z die interessierende Koordinate in Ausbreitung-Richtung und w(z) der halbe Taillendurchmesser in Abhängigkeit von z.
Das kann man sehr gut experimentell prüfen und ich habe es bereits häufig selbst getan. Offenbar gibt es eine Krümmung der Strahlen im Bereich des Fokus und nahezu geradlinige Ausbreitung weit weg von der Taille.
Diese Krümmung ist mit dem rwm-Kugelmodell nicht verständlich und der wesentliche Punkt, warum die Strahlenoptik nicht nur bei Beugung an Aperturen nicht funktioniert.
Edit: eingefügt: @Joachim: Ja, Du hast Recht. Du meintest das Doppelspalt Experiment. Du hast Recht! Das ist auch ein Killer-Argument!
Zuletzt bearbeitet von lazyjones am 31.03.2008, 11:02, insgesamt einmal bearbeitet |
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lazyjones
Anmeldedatum: 01.01.2007 Beiträge: 312
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Verfasst am: 31.03.2008, 10:59 Titel: |
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as_string schrieb:
Zitat: | Aber zu sagen: Photonen als Teilchen aufzufassen wäre "Quatsch", man solle eher von Wellen mit Quantisierung sprechen, oder so ähnlich, macht einfach keinen Sinn. |
Das bedeutet, für dich sind Phononen genauso Teilchen wie auch Photonen?
Gruß,
Lazy |
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Joachim
Anmeldedatum: 20.02.2006 Beiträge: 1714
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Verfasst am: 31.03.2008, 11:06 Titel: |
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as_string hat Folgendes geschrieben: | Hallo!
Joachim hat Folgendes geschrieben: | Mag sein, aber der Unterschied ist ja, dass in der Optik jedes einzelne Photon auseinander läuft, was man in Interferenzversuchen leicht beweisen kann. |
Naja, das ist so nicht ganz richtig, würde ich sagen: Wenn man wirklich einzelne Photonen hat, wird man diese auch immer nur an einem Ort detektieren. Ein Photon kann eben nur als ganzes mit irgendetwas anderem wechselwirken. |
Das kommt darauf an, was du unter wechselwirken verstehst. Ein Photon kann teilweise reflektiert und dann wieder mit sich selbst überlagert werden. (Reflexion ist eine Wechselwirkung, oder?) Das geschieht in jedem Interferometer.
Am Doppelspalt kann man das Auseinanderlaufen einzelner Photonen eigentlich sehr gut nachweisen. Die Statistik auf dem Detektor hinterher zeigt, dass jedes Photon immer durch beide Spalten gegangen ist und nicht einmal durch den einen und dann durch den anderen. Das Photon hat immer alle Eigenschaften der Welle.
Dass Physiker wissen, was mit dem Photon als Teilchen gemeint ist, ist unbestritten. Aber in polulärwissenschaftlichen Medien weckt das Teilchenbild fast immer falsche Assoziationen. Zudem scheint der unselige Welle-Teilchen-Dualismus aus den Anfangstagen der Quantenemechanik einfach nicht überwunden zu werden.
Photonen haben immer Welleneigenschaften.
Elektronen haben immer Welleneigenschaften.
Elektronen haben Ruhemasse, Photonen nicht.
Einen Dualismus gibt es nicht. Die Ausbreitung eines Photons lässt sich immer durch die elektromagnetische Welle beschreiben und die Ausbreitung eines Elektrons lässt sich immer durch die Wellenfunktion beschreiben.
Gruß,
Joachim _________________ Relativitaetsprinzip.Info
(Nicht mehr in diesem Forum aktiv) |
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lazyjones
Anmeldedatum: 01.01.2007 Beiträge: 312
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Verfasst am: 31.03.2008, 11:36 Titel: |
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Aus Joachims Webseite:
Zitat: | Es gibt zwei verschiedene Eigenschaften, die man als Teilcheneigenschaften bezeichen könnte. Zum einen bilden Teilchen eine Einheit, sie werden als ganzes erzeugt und vernichtet. Zum anderen stellt man sich Teilchen als kompakte Gebilde vor, die einen begrenzten Raum einnehmen. Photonen sind Teilchen im ersten Sinne. Licht kann auf atomarer Ebene nur in kleinen Paketen erzeugt und vernichtet werden. |
Damit gehe ich konform. Wenn als "Teilcheneigenschaft" nur die Quantisierung gemeint ist, habe ich kein Problem mit diesem Begriff.
Ich finde dieses Wort für diese Bedeutung allerdings etwas "stark" und irreführend, aber das ist meine persönliche Meinung. Populärwissenschaftlich stellen sich deswegen eben die meisten wirklich ein "Lichtkügelchen" vor, anstatt einer Welle, die aus meiner Sicht näher an der "Wirklichkeit" liegt.
Das Problem hätte vermieden werden können, wenn man auch Photonen als "Quasiteilchen" bezeichnet oder gar tatsächlich lieber von einer EM-Welle mit quantisierter Amplitude spricht. Aber wenn man weiß, was man meint, gehe ich mit Joachim konform (der weiß es). |
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zeitgenosse
Anmeldedatum: 21.06.2006 Beiträge: 1811
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Verfasst am: 31.03.2008, 12:03 Titel: |
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Das quantenmechanische Teilchen unterscheidet sich grundsätzlich von einem klassischen. Seine Eigenschaften sind durch die Quantenzahlen festgelegt. Der quantenmechanische Zustand wird durch die Wellenfunktion angegeben.
Photonen sind in obigem Sinne Teilchen ohne Ruhmasse und besitzen bezüglich ihres Verhaltens eine grosse Aehnlichkeit mit Phononen. Ob Pseudoteilchen oder masselos kommt in etwa aufs Selbe hinaus. In beiden Fällen handelt es sich um quantisierte Schwingungen einer bestimmten Grenzfrequenz.
p.s.
Dualismus gibt es schon. Strahlung (ob Teilchen oder Welle) hat Wellen- wie auch Teilchencharakter. Beim Licht ist es so, dass die Strahlung mit zunehmender Frequenz "körniger" wird. Gammastrahlen wirken auf das Zellgewebe eines Organimus wie Mikrogeschosse. Bei niedrigen Frequenzen (Radiowellen) kommt das teilchenartige nicht zur Geltung, dafür das wellenartige um so mehr.
Gr. zg |
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as_string
Anmeldedatum: 17.05.2006 Beiträge: 912 Wohnort: Heidelberg
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Verfasst am: 31.03.2008, 12:15 Titel: |
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Joachim hat Folgendes geschrieben: | Das kommt darauf an, was du unter wechselwirken verstehst. Ein Photon kann teilweise reflektiert und dann wieder mit sich selbst überlagert werden. (Reflexion ist eine Wechselwirkung, oder?) Das geschieht in jedem Interferometer. |
Ja, das ist vielleicht etwas eine Interpretationsfrage, ob man das so sieht. Egal wie man ein einzelnes Photon faktisch nachweisen will, wird es eben immer als ganzes nachgewiesen. Dass sich bei vielen Photonen die Statistik dann so verhält, als ob sich das Photon wirklich "aufgeteilt" hätte, ist dann halt in meinen Augen eher eine Interpretationsfrage. Das ist vielleicht auch ähnlich wie mit Quarks: Ein einzelnes Quark konnte noch nie direkt beobachtet werden, obwohl jeder davon ausgeht, dass es so etwas in einem Hadron schon gibt. Gut, die Gründe und Zusammenhänge sind völlig verschieden, aber, naja... ein besseres Beispiel fiel mir gerade nicht ein.
Joachim hat Folgendes geschrieben: | Dass Physiker wissen, was mit dem Photon als Teilchen gemeint ist, ist unbestritten. Aber in polulärwissenschaftlichen Medien weckt das Teilchenbild fast immer falsche Assoziationen. Zudem scheint der unselige Welle-Teilchen-Dualismus aus den Anfangstagen der Quantenemechanik einfach nicht überwunden zu werden. |
Ja, das sehe ich ganz genau so. Noch schlimmer finde ich, dass das auch in der Schule oft immer noch in der Art vermittelt wird.
lazyjones hat Folgendes geschrieben: | Ich finde dieses Wort für diese Bedeutung allerdings etwas "stark" und irreführend, aber das ist meine persönliche Meinung. Populärwissenschaftlich stellen sich deswegen eben die meisten wirklich ein "Lichtkügelchen" vor, anstatt einer Welle, die aus meiner Sicht näher an der "Wirklichkeit" liegt. |
Noch schlimmer! Ich hatte schon ziemlich längliche Diskussionen mit Schülern, die felsenfest davon überzeugt waren, dass Licht eine Aufreihung von Kügelchen wäre, ähnlich wie eine Perlenkette, bei denen die Kügelchen nicht in einer geraden Linie fliegen, sondern auf ihrer Flugbahn mit der Lichtfrequenz hin und her "zappeln". Polarisation stellt man sich dann so vor, dass eine solche zappelnde Kette natürlich nur durch Gitterstäbe durch kann, wenn sie in der richtigen Ebene zappelt. Dass die wellenartige Schwingung nichts mit einer Schwingung der Position der Photonen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung zu tun hat, konnten diese Schüler nicht glauben. Naja, irgendwann dann schon, denke ich... Ich kann manchmal recht überzeugend sein.
Insgesamt bleibt aber noch die Frage: Was sind dann eigentlich Teilchen? Alle Teilchen lassen sich auch mit Wellen beschreiben. Der einzige Unterschied ist eben vielleicht die Masse. Aber die Unterscheidung an sich ist doch eher historisch. Man kann auch makroskopische Körper mit dieser Materiewellenvorstellung beschreiben, nur dass es wegen des unnötigen Aufwands keiner macht ist ja kein Argument. So gesehen würde ich sogar sagen, dass Wellen für mich eher so was wie Wasserwellen oder Schallwellen oder Wellen in einem Festkörper sind, bei denen wirklich ein Medium schwingt und als Kollektiv die Welle repräsentiert. Wenn Licht kein solches Medium hat und seine "Welleneigenschaften" genau so auch bei Teilchen zu finden sind, würde ich dann eher sagen, dass Licht auch ein Teilchen ist und einfach unsere Vorstellung eines Teilchens so modifiziert werden muss, dass ein Teilchen eben eine quantisierte Welle ohne Medium ist, oder so ähnlich. Weil das mit den kleinen Kügelchen oder so, gibt es in der Natur eigentlich gar nicht, noch nicht mal die kleinen Kügelchen sind nämlich im Detail so, wie man sich kleine Kügelchen vorstellen würde, weil eben jeder Körper und jedes Kügelchen auch eine deBroglie-Wellenlänge hat und damit Welleneigenschaften, wenn sie auch bei wirklich makroskopischen Körpern nicht messbar sind.
Also nochmal kurz meine "private" Definition: Wellen sind für mich Kollektiv-Bewegungen von Teilchen eines Mediums. Teilchen sind für mich "quantisierte" Objekte, die sich entsprechend der Quantenmechanik verhalten und dazu aber kein Medium brauchen, sondern nur Raum und Zeit. Das, was man naiv unter einem Teilchen verstehen würde, gibt es eigentlich gar nicht in der Natur (zumindest nicht exakt).
In der quantenmechanischen Beschreibung kommen jetzt "zufällig" Formeln vor, die einer Wellengleichung ähneln bzw. auch identisch sein mögen. Das ist aber erstmal nur eine mathematische Beschreibung. Das bedeutet noch nicht, dass diese "Wellen" überhaupt etwas bis auf die Mathematik wirklich mit Wellen zu tun haben muss, wie ich sie oben beschrieben habe. Es könnte auch ganz andere Gründe haben, warum man hier zufällig auf eine Wellengleichung kommt. Das ist ja häufig so in der Physik, dass physikalisch erstmal völlig verschiedene Sachverhalte mehr oder weniger zufällig auf die selbe Mathematik führen (z. B. auf identische Differentialgleichungen o. ä.) und deshalb auch gleiche Lösungen haben. Da sollte man dann aber nicht immer auch gleich einen physikalischen Zusammenhang sehen. Z. B. gibt es ja in der QM Schwebungen von Zuständen (durch Mischung und so), bei denen man auf Gleichungen wie bei einem gekoppelten Doppelpendel kommt. Deshalb ist aber eine solche Zustandsmischung ja noch kein Doppelpendel. Trotzdem kann die Analogie vielleicht für das Verständnis hilfreich sein.
Gruß
Marco |
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Joachim
Anmeldedatum: 20.02.2006 Beiträge: 1714
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Verfasst am: 31.03.2008, 12:18 Titel: |
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zeitgenosse hat Folgendes geschrieben: |
Dualismus gibt es schon. Strahlung (ob Teilchen oder Welle) hat Wellen- wie auch Teilchencharakter. |
Wieso ist das ein Dualismus? Gummibälle haben sowohl Farb- als auch Formeigenschaften. Das ein "Ding" verschiedene Eigenschaften hat, macht noch keinen Dualismus. Mit Dualismus wurde historisch der Umstand bezeichnet, dass Licht in einigen Experimenten wie klassische Teilchen, in anderen aber wie eine klassische Welle erschien. Da war die erste Idee, dass Licht irgendwie beides ist und das Experiment entscheidet. Heute hat man aber mit der Quantenelektrodynamik ein konsistentes Modell, das Objekte mit den richtigen Eigenschaften beschreibt und bei jedem beliebigen Experiment angewandt werden kann. Einen Dualismus im Sinne von zwei einander widersprechenden Modellen, sie man je nach Aufbau verwenden muss, gibt es nicht.
Gruß,
Joachim _________________ Relativitaetsprinzip.Info
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