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Optimist71
Anmeldedatum: 03.07.2006 Beiträge: 367 Wohnort: Oslo (Norwegen)
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Verfasst am: 21.02.2008, 20:00 Titel: |
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Morrissey hat Folgendes geschrieben: | Ich hätte zur SRT noch eine Frage :
[...] Kann mir einer von euch vielleicht eine bessere qualitative Erklärung für die Längenkontraktion geben ? |
Hallo Morrissey,
des Raetsels Loesung liegt im richtigen Umgang mit den Bezugssystemen.
- Im Ruhesystem des Stabes veraendert sich die Laenge nicht.
- Im Ruhesystem des Beobachters hat der Stab eine kuerzere Laenge als im Ruhesystem des Stabes.
Einfacher Erklaerungsversuch: Stell Dir einen Wuerfel vor, vor dem Du stehst. Zwischen Dir und dem Wuerfel sei eine durchsichtige Leinwand. Du stehst ausserdem genau senkrecht vor einer der Wuerfeloberflaechen. Du misst die Kantenlaenge des Wuerfels, indem Du einen Zollstock an die Leinwand anlegst (Abstand der Projektionen der Eckpunkte).
Dann wird der Wuerfel gedreht um einen Winkel von, lass uns sagen 30 Grad. Wenn Du jetzt die Kantenlaenge wieder misst, liegen die Projektionen der Eckpunkte des Wuerfels auf der Leinwand jetzt dichter beieinander aufgrund der Drehung des Wuerfels. Natuerlich weisst Du, dass der Wuerfel ein dreidimensionales Gebilde ist und Deine Leinwand nur ein zweidimensionales, und dass Du deshalb bei Drehung des Wuerfels eine kuerzere Kantenlaenge misst.
Genauso ist's bei der SRT. Deren Welt ist vierdimensional, und die Laengenkontraktion ist ein Effekt, der in den herkoemmlichen drei Dimensionen beobachtet wird. Die vierte Dimension ist die Zeit, und so ist auch die Zeitdilatation nichts anderes als ein Effekt einer Drehung in der vierdimensionalen Raum-Zeit.
Drehung in der 4D Raumzeit ist das Gleiche wie gleichfoermige geradlinige Bewegung. Der Drehwinkel entspricht der Geschwindigkeit des Stabes relativ zum Beobachter.
Eine genauere Erklaerung erfordert dann das Werkzeug der Mathematik.
Ærbødogst
-- Optimist _________________ "Det er meget nedslående å leve i en tid da det er lettere å sprenge et atom enn en fordom."
A. Einstein |
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Ich
Anmeldedatum: 29.06.2006 Beiträge: 624
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Verfasst am: 21.02.2008, 21:03 Titel: |
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Optimist71s Worte unterstreichend füge ich hinzu:
Zitat: | aber es sieht ja auch nicht "nur so aus", als ob ein Stab kürzer wird, im Sinne einer Änderung der Perspektive (mein Bleistift sieht von der Seite länger aus, als wenn ich entlang seiner Symmetrieachse darauf schaue). |
Doch, nah dran. Zeitdilatation ist so eine reine Perspektivensache, Längenkontraktion ist mehr ein Schnitt durch einen Stab. Wenn du Aufgaben brauchst: Mal dir einen Stab im Minkowski-Diagramm. Das ist eine Fläche. Ein Schnitt durch die Fläche definiert seine "Länge" - wobei man ruhig den senkrechten Schnitt als die wahre Länge, aka Ruhelänge, ansehen kann. |
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