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Le Baron
Anmeldedatum: 21.05.2006 Beiträge: 215
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Verfasst am: 23.06.2006, 18:10 Titel: |
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Zitat: |
Nein, Ausländer können gegen das Ausländergestz verstossen, Inländer nicht.
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Doch sicher.
Einschmuggeln ins Land, Scheinehe, Beihilfe zur Erschleichung eines Visums usw.
Das ist nicht der Punkt, Monty.
Gruss
LB _________________ En este bar te vi por vez primera
Y sin pensar te di la vida entera |
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Le Baron
Anmeldedatum: 21.05.2006 Beiträge: 215
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Verfasst am: 23.06.2006, 18:14 Titel: |
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Zitat: |
Wenn bsw. ein rechtsextremer Deutscher einen Ausländer verprügelt. Wird das dann in der Kriminalitätsstatistik unter Straftat mit Ausländern geführt?
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Das wäre natürlich eine Straftat eines Inländers.
Ihr seit auf dem Holzweg.
Gruss
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Aragorn
Anmeldedatum: 23.06.2006 Beiträge: 1120
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Verfasst am: 23.06.2006, 18:29 Titel: |
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Noch eine einfache Knobelei:
Ekkehard besucht seine beiden Blödinnen
Crank Friebe hat zwei Freundinnen: Die Joyceline und die Donna.
Es gibt eine U-Bahnstation in der Nähe. Auf dem einen Gleis fahren die Züge in Richtung Donna auf dem anderen zur Joyceline.
Nun denkt sich der Friebe:
Shit, ich weiß nicht wann die Züge abfahren nur daß pro Richtung alle 10 Minuten einer kommt.
Meine beiden Blödinnen habe ich aber gleich lieb
Überlasse ich es einfach dem Zufall wen ich besuche.
Nach einem Jahr zieht er Bilanz:
Er hat 46 mal die Joyceline und nur 6 mal die Donna besucht.
Zufall?
Gruß
Helmut
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Le Baron
Anmeldedatum: 21.05.2006 Beiträge: 215
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Verfasst am: 23.06.2006, 18:30 Titel: |
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Hier liegt der Fehler:
Bei eingehender Betrachtung der Kriminalitätsstatistik erweist sich, dass
in einem Stadtteil - nennen wir ihn Unter-Dingenskirchen - die Kriminalität
besonders hoch ist. Nun sind, aufgrund der für Inländer unattraktiven Bebauung
aus den 50-er Jahren, vorwiegend Ausländer in Unter-Dingenskirchen angesiedelt.
5 000 der insgesamt 10 000 Bewohner sind Ausländer.
Die übrigen leben in Ober-Dingenskirchen.
Die aufgeschlüsselte Statistik sieht folgendermaßen aus:
Unter-Dingenskirchen
_____________Einwohner Straftaten pro Jahr bezogen auf 1000 Einwohner
Ausländer________5.000__________________50_______________10
Inländer_________5.000__________________50______________ 10
Ober-Dingenskirchen
_____________Einwohner Straftaten pro Jahr bezogen auf 1000 Einwohner
Ausländer________1.000___________________1_______________1
Inländer_________9.000___________________9______________ 1
Es erweist sich, dass die Ausländer nicht häufiger oder weniger häufig zu
Straftaten neigen als Inländer. Die anfängliche Vermutung zur Ausländerkriminalität
entpuppt sich als zu oberflächlich. Die genauere Betrachtung legt ganz andere
Deutungen nahe: Vielleicht liegt es an der Umwelt, an der Armut, am Milieu des
Stadtteils. Jedenfalls sind tiefer liegende Analysen erforderlich.
Analyse: Es handelt sich um eine Aggregierungsfalle wie bei Simpsons Paradoxon.
Durch Aggregierung von Zähldaten kommt es zur Blickverengung – die Grundgesamtheit
gerät aus dem Blickfeld (Scheinwerferprinzip). Das unspezifische Aggregieren von Zähldaten
erzeugt Zusammenhänge, die in der aufgeschlüsselten Statistik nicht existieren. Hier ist
es ein Zusammenhang zwischen den Attributen „Ausländer“ und „Neigung zur Kriminalität“.
Darüber hinaus wird der statistische Zusammenhang unzulässigerweise im Sinne eines
Kausalzusammenhangs interpretiert: Wer Ausländer ist, neigt stärker zu kriminellen
Handlungen als ein Inländer. Das ist eine Denkfalle, die auf die Kausalitätserwartung -
einen angeborenen Lehrmeister (Konrad Lorenz) also - zurückgeht.
Hier eine tolle Seite über solche gängigen Denkfallen:
http://www2.fh-fulda.de/~grams/dnkfln.htm
Gruss
LB
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Aragorn
Anmeldedatum: 23.06.2006 Beiträge: 1120
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Verfasst am: 23.06.2006, 19:16 Titel: |
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Ekkehard und sein treuer Jagdhund Joyci
Ekkehard und sein treu ergebener Jagdhund Joyci wandern zur 10 km entfernten Waldhütte.
Doch Wuff-Wuff Joyci hat zuvor mal wieder zu lange im Internet gestöbert und ist ob der Gemeinheiten und moralischen Verwerflichkeit der bösen Mithunde furchtbar entsetzt.
Deshalb ist das crankliche Hundchen jetzt sehr aufgeregt und muß seine Wut abbauen.
Der Wuff-Wuff rennt daher mit doppelter Geschwindigkeit voraus und läuft dann immer zwischen Waldhütte und dem Ekkehard hin und her.
Nach 2 Stunden treffen sich Ekkehard und sein treuer Wuff-Wuff an der Waldhütte.
Welchen Weg hat Wuff-Wuff Joyci insgesamt zurückgelegt?
Gruß
Helmut |
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ralfkannenberg
Anmeldedatum: 22.02.2006 Beiträge: 4788
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Verfasst am: 23.06.2006, 20:45 Titel: |
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Zitat: |
Aragorn schrieb am 23.06.2006 20:16 Uhr:
Nach 2 Stunden treffen sich Ekkehard und sein treuer Wuff-Wuff an der Waldhütte.
Welchen Weg hat Wuff-Wuff Joyci insgesamt zurückgelegt?
Gruß
Helmut
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Sind die 2 Stunden von Relevanz ?
Freundliche Grüsse, Ralf |
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Karl Site Admin
Anmeldedatum: 14.02.2006 Beiträge: 1457 Wohnort: Zürich, Schweiz
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Verfasst am: 23.06.2006, 21:22 Titel: |
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Zitat: |
Le Baron schrieb am 23.06.2006 17:57 Uhr:
Frage:
Im Städtchen Dingenskirchen beträgt der Ausländeranteil 30 %. Die folgende
Tabelle gibt die Kriminalitätsstatistik wieder.
Kriminalitätsstatistik von Dingenskirchen
_____________Einwohner Straftaten pro Jahr bezogen auf 1000 Einwohner
Ausländer________6.000__________________51_______________8.5
Inländer________14.000__________________59______________ 4.2
Schlussfolgerung:
Ausländer in Dingenskirchen neigen viel stärker zur Kriminalität als Inländer!
Doppelt so stark!
Stimmt das?
Gruss
LB
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Alle Straftaten werden in Dingenskirchen begangen. Da es keine weiteren Angaben darüber gibt, ist eine sinnvolle Annahme, dass ein Inländer mit gleicher Wahrscheinlichkeit eine Straftat an einem Ausländer verübt wie an einem Inländer. Dasselbe nehmen wir auch für den anderen Fall an, dass ein Ausländer eine Straftat begeht. (Das stimmt natürlich im Detail nicht, aber irgendeine Annahme darüber muss ja her, also am besten die einfachste - nämlich die statistische Unabhängigkeit. Das wäre z.B. dann nicht so, wenn die Ausländer in einem Ghetto interniert wären). Damit muss also die Kriminalitätsrate an der gesamten Einwohnerschaft gemessen werden:
Kriminalrate der Ausländer: 51 Straftaten pro Jahr pro 20.000 Einwohner! -> 2,55 Straftaten pro 1.000 Einwohner pro Jahr
Kriminalrate der Ausländer: 59 Strafttaten pro Jahr pro 20.000 Einwohner -> 2,95 Straftaten pro 1.000 Einwohner pro Jahr
Gesamte Kriminalrate: 110 Straftaten pro Jahr pro 20.000 Einwohner -> 5,5 Straftaten pro 1.000 Einwohner pro Jahr = Kriminalrate der Inlander plus der Kriminalrate der Ausländer (2,95 + 2,55 = 5,5 - muss so sein, da eine Straftat entweder von einem Inländer oder einem Ausländer verübt wird!)
Das ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie mittels verfälschter Darstellung von Fakten Propaganda gemacht werden kann.
Karl _________________ „Wo ist meine kleine gelbe Chinalackdose?“ Der ganz normale Wahnsinn |
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MontyHall
Anmeldedatum: 16.06.2006 Beiträge: 834
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Verfasst am: 23.06.2006, 21:53 Titel: |
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Zitat: |
Le Baron schrieb am 23.06.2006 19:10 Uhr:
Zitat: |
Nein, Ausländer können gegen das Ausländergestz verstossen, Inländer nicht.
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Doch sicher.
Einschmuggeln ins Land, Scheinehe, Beihilfe zur Erschleichung eines Visums usw.
Das ist nicht der Punkt, Monty.
Gruss
LB
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http://www.bpb.de/publikationen/HTD7VE,0,0,Ausl%E4nderkriminalit%E4t.html |
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Aragorn
Anmeldedatum: 23.06.2006 Beiträge: 1120
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Verfasst am: 23.06.2006, 22:04 Titel: |
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Zitat: |
ralfkannenberg schrieb am 23.06.2006 21:45 Uhr:
Zitat: |
Aragorn schrieb am 23.06.2006 20:16 Uhr:
Nach 2 Stunden treffen sich Ekkehard und sein treuer Wuff-Wuff an der Waldhütte.
Welchen Weg hat Wuff-Wuff Joyci insgesamt zurückgelegt?
Gruß
Helmut
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Sind die 2 Stunden von Relevanz ?
Freundliche Grüsse, Ralf
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Nö Gut erkannt!
Dabei ist das doch laut Feynmann die Aufgabe für deren Lösung die Mathematiker mindestens doppelt so lange brauchen wie die Physiker, weil die Mathematiker nicht das Wesentliche erkennen.
Du bist nicht drauf reingefallen. Respekt!
Gruß
Helmut |
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Lucas
Anmeldedatum: 04.05.2006 Beiträge: 569
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Verfasst am: 23.06.2006, 22:12 Titel: |
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Zitat: |
Karl schrieb am 23.06.2006 22:22 Uhr:
Zitat: |
Le Baron schrieb am 23.06.2006 17:57 Uhr:
Frage:
....
...
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...
Gesamte Kriminalrate: 110 Straftaten pro Jahr pro 20.000 Einwohner -> 5,5 Straftaten pro 1.000 Einwohner pro Jahr = Kriminalrate der Inlander plus der Kriminalrate der Ausländer (2,95 + 2,55 = 5,5 - muss so sein, da eine Straftat entweder von einem Inländer oder einem Ausländer verübt wird!)
Das ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie mittels verfälschter Darstellung von Fakten Propaganda gemacht werden kann.
...l
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jo !
Wie siehts aus,wenn man einen stochastischen Unabhängigkeitstest mit diesen Daten macht - z.Bsp Chi^2 Test ? Bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5 %. Kann das jemand zu dieser stunde so aus em kopf raus
gruss, lucas
ps: schweiz ist weitergekommen, und auch bienvenue les bleus
pps: posting niveau:da teilt ihr ja recht aus,gehts nicht subtiler : |
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Le Baron
Anmeldedatum: 21.05.2006 Beiträge: 215
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Verfasst am: 23.06.2006, 22:17 Titel: |
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Hallo Monty,
mein Ziel war die Demonstration der Aggregierungsfalle, in die man durch
allzu naive Interpretation von Statistiken hereinrutschen kann. Ich denke,
mein Beispiel ist überzeugend, s.o. Also VORSICHT bei solchen Statistiken,
das ist meine Message.
Gruss
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Lucas
Anmeldedatum: 04.05.2006 Beiträge: 569
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Verfasst am: 23.06.2006, 23:41 Titel: |
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Zitat: |
Le Baron schrieb am 23.06.2006 19:30 Uhr:
Hier liegt der Fehler:
Bei eingehender Betrachtung der Kriminalitätsstatistik erweist sich, dass
in einem Stadtteil - nennen wir ihn Unter-Dingenskirchen - die Kriminalität
....
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OOPS, diesen beitrag habe ich vor 3 std nicht gesehen ? Karl anscheinend auch nicht ... hm naja.
Gruss, Lucas
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Le Baron
Anmeldedatum: 21.05.2006 Beiträge: 215
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Verfasst am: 23.06.2006, 23:45 Titel: |
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Zitat: |
Lucas schrieb am 24.06.2006 00:41 Uhr:
Zitat: |
Le Baron schrieb am 23.06.2006 19:30 Uhr:
Hier liegt der Fehler:
Bei eingehender Betrachtung der Kriminalitätsstatistik erweist sich, dass
in einem Stadtteil - nennen wir ihn Unter-Dingenskirchen - die Kriminalität
....
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OOPS, diesen beitrag habe ich vor 3 std nicht gesehen ? Karl anscheinend auch nicht ... hm naja.
Gruss, Lucas
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The eye of the master will do more work than his hands, Lukas.
Cheers
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MontyHall
Anmeldedatum: 16.06.2006 Beiträge: 834
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Verfasst am: 23.06.2006, 23:50 Titel: |
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Zitat: |
Le Baron schrieb am 23.06.2006 23:17 Uhr:
Hallo Monty,
mein Ziel war die Demonstration der Aggregierungsfalle, in die man durch
allzu naive Interpretation von Statistiken hereinrutschen kann. Ich denke,
mein Beispiel ist überzeugend, s.o. Also VORSICHT bei solchen Statistiken,
das ist meine Message.
Gruss
LB
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Das habe ich jetzt im Nachhinein verstanden. Nur war das aus der Aufgabenstellung nicht ersichtlich. Es gibt neben der Aggregierungsfalle bei diesem Problem noch andere Faktoren. Meine Lösung war daher nicht falsch, sie hat nur das Thema verfehlt. |
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Le Baron
Anmeldedatum: 21.05.2006 Beiträge: 215
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Verfasst am: 24.06.2006, 00:13 Titel: |
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Zitat: |
Das habe ich jetzt im Nachhinein verstanden. Nur war das aus der Aufgabenstellung nicht ersichtlich. Es gibt neben der Aggregierungsfalle bei diesem Problem noch andere Faktoren. Meine Lösung war daher nicht falsch, sie hat nur das Thema verfehlt.
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Einverstanden.
Gruss
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