Schmelzsicherungen
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galileo2609
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BeitragVerfasst am: 12.11.2007, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

zeitgenosse schrieb am 12.11.2007 02:36 Uhr:
Wenn ich bedenke, wieviele Überstunden ich auf dem Gleitzeitkonto angehäuft habe, die mir zum Jahresabschluss nur zum Teil ausbezahlt werden...


Hallo zeitgenosse,

davon kann ich nur träumen! Bei uns wird am Jahresende das Gleitzeitkonto einfach auf Null gesetzt! So werden Arbeitsjahre vernichtet! Sad

Grüsse galileo2609
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galileo2609
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BeitragVerfasst am: 12.11.2007, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Chlorobium schrieb am 12.11.2007 14:32 Uhr:
sagt man das so in der Schweiz? Wenn ich oder einer meiner Kollegen
das Wort Meßschieber, Schublehre oder Schiebelehre benutzt haben, dann
gab es was hinter die Ohren - Lehrjahre sind eben keine Herrenjahre Very Happy


Hallo chloro,

das Wort "Meßschieber" ist ja sogar im 'WumV' ein Begriff! Wink

Grüsse galileo2609
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zeitgenosse



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BeitragVerfasst am: 13.11.2007, 16:39    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Chlorobium schrieb am 12.11.2007 15:32 Uhr:
sagt man das so in der Schweiz? Wenn ich oder einer meiner Kollegen das Wort Meßschieber, Schublehre oder Schiebelehre benutzt haben, dann gab es was hinter die Ohren



Jaja ich weiss, die Feinheiten der deutschen Sprache eben.

Meßschieber wäre eigentlich der normierte Ausdruck für Schieb(e)lehre:

http://de.wikipedia.org/wiki/Messschieber

Schublehre, das ist in der Tat veraltetes Deutsch, wurde in der Schweiz (und vermutlich auch im "Nachbarkanton" Austria) so gesprochen.

Aber wenn selbst an einer deutsch-schweizerischen FH

http://telecom.tlab.ch/~knoll/physik/p2/p202/p202a.pdf

der Begriff "Schieblehre" im Rahmen des Meßpraktikums noch immer benutzt wird, sehe ich eigentlich keinen Grund, um davon gänzlich abzurücken. Wenn einer ganz genau sein will, spricht er natürlich vom "Taschenmeßschieber".

Desgleichen gilt sinngemäss für die sog. Meßschraube (Mikrometer); zuweilen - falls mit Bügel versehen - auch Bügelmeßschraube genannt, ansonsten Innenmikrometer.

Bei mir bekommt jeder angehende Physiklaborant (Ausbildungszeit 4 Jahre) zu Beginn ein Messmittelset, bestehend aus Meßschieber, Meßschraube, Haarwinkel, Reissnadel, Fühl- und Gewindelehre. Der Auszubildende muss zunächst eine mechanische Grundausbildung (Schraubstockarbeiten, Bohren, Drehen, Fräsen) durchlaufen. Später kommt noch ein ordentliches Digitalmultimeter (Fluke) hinzu. Wer die Lehre mit einer Durchschnittsnote von 4.7 und höher abschliesst (die Sechs ist in der Schweiz die höchste Note), darf die mechanischen Messmittel behalten und ab Note 5.2 auch das DMM. Aber Oszilloskope, Signalgeneratoren, Digitalzähler, Stroboskope, Laserequipments und dgl. stehen allen gemeinsam nach Bedarf zur Verfügung.

Der Schwerpunkt liegt bei uns auf dem physikalisch-technischen Gerätebau und umfasst elektromechanische, elektronische und optische Komponenten (von der schiefen Ebene bis zum Mikrocontroller). Im vierten Lehrjahr muss einer ein Blech ebenso bearbeiten können wie z.B. eine Leiterplatte zu bestücken. Wir bauen u.a. spezifizierte Geräte für den Konzernbereich "Forschung + Entwicklung", die es in dieser Form auf dem Markt nicht zu kaufen gibt. Dazu stehen mir gegenwärtig ein versierter Techniker, ein Ingenieur und zwei Facharbeiter zur Verfügung (und zudem ein paar Unterlieferanten; denn weshalb soll ich das Rad jedesmal neu erfinden?). Früher - in der Anfangsphase meiner diesbezüglichen Tätigkeit -, als das Institut noch stärker mit dem Hochschulwesen (Univ. und ETH) verzahnt war, haben wir zuweilen auch noch Einrichtungen für das physikalische Praktikum mitentwickelt. Nach der letzten Strukturbereinigung inkl. spürbarer Personalreduktion ist das aber Vergangenheit.

Ich empfehle ferner jedem angehenden Physiklaboranten zusätzlich zur obligatorischen Berufsschule den Besuch der sog. Berufsmittelschule (Fachabitur), um sich später an einer FH zum Mechatronik-Ingenieur o.ä. fortbilden zu können. Mechatronik hat Zukunft! Wenn einer die Berufsmatur im Sack hat und besonderes Interesse für Physik und Mathematik entwickelt, kann er sich via Passerelle-Programm (Ergänzungsprüfung) auch ohne eidg. Matur an der Univ. fürs Physikstudium einschreiben. Falls es betrieblich möglich ist, behalte ich Physiklaboranten (es kann selbstverständlich auch eine Sie sein) nach Lehrabschluss noch ein weiteres Jahr, damit etwas Praxiserfahrung hinzukommt. Daraus sind auch schon mehrere Jahre geworden. In der Regel hat einer dann die Rekrutenschule (Milizsystem) hinter sich. Frauen müssen in der Schweiz nicht ins Militär. Dieses von mir propagierte Ausbildungskonzept beruht auf eigener Erfahrung (die zwischendurch recht schmerzhaft ausfiel).

Nur mit einer Berufslehre allein bist du heutzutage einfach zu wenig qualifiziert, um gegen die internationale Konkurrenz erfolgreich mithalten zu können. Nur Akademie allein widerstrebt mir aus Gründen der m.E. notwendigen Berufspraxis sowie des persönlichen Werdeganges. Aber das ist bekanntlich auch Ansichtssache und zudem vom Fachgebiet abhängig. Leider bekommt ein Ing. ETH vielerorts noch immer einen höheren Grundlohn als ein ebenso qualifizierter Ing. FH. Das könnte sich mit dem Bachelor aber langsam ändern. Und - last but not least - lerne auch Sprachen (Englisch ein Muss) und zudem Betriebswirtschaft, wenn dein Weg dich in die Industrie führen sollte wie mich anfangs.

Tja, inzwischen sind wir - dem assoziativen Denken verpflichtet und von der "Schieblehre" ausgehend - doch etwas von der Richtung abgekommen. Smile

Gr. zg
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mmgarbsen



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BeitragVerfasst am: 13.11.2007, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat


Ach du meine Güte, wenn ich sehe, was für eine Wortklauberei um den Begriff "Schub-" oder auch "Schieblehre" angefacht wird. Ich habe schon befürchtet, daß Chlorobium jetzt auch noch die Rachenlehre dazwischenwirft.

Und das sind die gleichen Leute, die mir Unkenntnis oder Einfältigkeit vorwerfen. Ts Ts.

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mmgarbsen
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galileo2609
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BeitragVerfasst am: 13.11.2007, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

mmgarbsen schrieb am 13.11.2007 19:32 Uhr:
"Schub-" oder auch "Schieblehre"


Hallo Manfred,

dass du mit so einem Instrument umgehen kannst, nehme ich dir schon ab. Allerdings hat das nichts mit deiner sonstigen intellektuellen Abstinenz zu tun.

Grüsse galileo2609
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M_Hammer_Kruse



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BeitragVerfasst am: 13.11.2007, 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Manfred,

wie üblich geht Deine Bemerkung fehl. Was Dich von Chloro unterscheidet ist erst in zweiter Linie Dein Mangel an irgendwelchem Wissen. Es ist Deine Verweigerung, daran etwas zu ändern.

Gruß, mike
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Chlorobium



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BeitragVerfasst am: 13.11.2007, 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Manfred, geht´s noch?

Extra mal für dich, damitte wat lernen tust. Es ging meinem Ausbilder nicht
um den Schiebeteil in Schub- oder Schieblehre. Es ging immer um den hin-
teren Wortteil - lehren. Wennste wat gelernt hast, dann solltest wissen wo
zwischen MESSEN und LEHREN der Unterschied ist.
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mfg
Chlorobium (der Farbe wegen)
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zeitgenosse



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BeitragVerfasst am: 13.11.2007, 22:23    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

mmgarbsen schrieb am 13.11.2007 20:32 Uhr:

Ach du meine Güte, wenn ich sehe, was für eine Wortklauberei um den Begriff "Schub-" oder auch "Schieblehre" angefacht wird. Ich habe schon befürchtet, daß Chlorobium jetzt auch noch die Rachenlehre dazwischenwirft.




(Grenz)-Rachenlehren für die Prüfung eines Aussenmaßes gibt es natürlich auch. Das Istmaß des Prüflings muss dabei in einer definierten Toleranzzone des Sollwertes liegen; ansonsten wandert das Teil in den Ausschuss. Für die Gewindeprüfung kommen z.B. Gewinde-Grenzrachenlehre als auch Grenzlehrring (Lehrmutter) zur Anwendung. Wer bereits Gewinde gedreht hat, weiss darum Bescheid. Beim Grenzlehrdorn für die Prüfung eines Innenmaßes (Bohrung) gibt es eine Gut- und eine Ausschußseite (letztere rot markiert). Ein Gutteil lässt sich nicht mit der Ausschußseite paaren.

Allg. spricht man bei diesen Mitteln von einer Grenzlehre (seltener als Kalibrierlehre bezeichnet). Dabei wird nicht gemessen, sondern geprüft (maß- und/oder formhaltig) bzw. "gelehrt". Bei der Schieblehre hingegen wird gemessen! Es besteht also ein wesentlicher Unterschied, ob ich eine Grenzlehre oder einen Meßschieber verwende. Beim Prüfen wird festgestellt, ob der Prüfling die geforderten Bedingungen erfüllt. Mit dem Prüfen ist deshalb immer eine Entscheidung - gut oder schlecht - verbunden. Beim Lehren (als Verfahren) wird der Prüfling mit einer Lehre verglichen. Messen hingegen heisst Vergleichen der unbekannten Grösse mit einem vereinbarten Bezugswert: X = x * N. In Worten: Ein Merkmal wird quantitativ erfasst und mit einer Einheit verglichen. Dabei ist zu beachten, dass jede Messung fehlerbehaftet ist. Mit Wortklauberei hat das nichts zu tun.

Der Vollständigkeit halber sei auch die Fühler- oder Blattlehre erwähnt. Es handelt sich um eine Maßlehre zur Prüfung eines Spaltmaßes, z.B. bei Zündelektroden. Meist werden mehrere Blätter unterschiedlicher Dicke fächerartig zu einem Werkzeug zusammengebaut. Jedes Blatt ist mit einem Aufdruck seiner Dicke versehen.

Als letztes elementares Messmittel möchte ich auch noch das Endmaß erwähnen. Dabei handelt es sich um präzise geschliffene bzw. geläppte Blöcke aus Stahl, Hartmetall oder auch Keramik. In der Mechanik bekannt dürften die quaderförmigen Parallelendmaße (Längengenauigkeit 1e-3 mm) sein, die meist als ganzer Satz (sehr teuer) angeboten werden. Sie lassen sich - saubere Flächen vorausgesetzt - infolge adhäsionsbedingter Kräfte zu verschiedenen Längen zusammensetzen (sog. Ansprengen); aber aufgepasst! Nach einiger Zeit neigen Stahlendmaße zum Kaltverschweissen.

Interessant ist nun, dass unsereiner selbst bei diesen elementaren Verrichtungen nicht ohne Mathematik auskommt. Ich erinnere dabei an den Taylor'schen Grundsatz der Paarungsgeometrie, aber auch an die Gaußsche Normalverteilung in der Statistik. Für "mmgarbsen" wohl lauter Fremdwörter. Metrologie - als Teilgebiet angewandter Physik - benötigt zudem ein verbindliches Maßsystem, welches auf physikalischen Basisgrössen aufgebaut ist. Somit kommt zur Mathematik auch die Physik hinzu.

Gr. zg
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mmgarbsen



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BeitragVerfasst am: 14.11.2007, 10:40    Titel: Antworten mit Zitat


Danke für die Belehrung.

In der Tat habe ich an dem Wortteil "lehren" in Verbindung mit Meßinstrumenten noch nie Anstoß genommen. Außer den erwähnten Schieblehren und von zg hinzugefügten anderen Lehren kenne ich noch eine Vielzahl von Schablonen, die als Lehren bezeichnet werden. Es wird mir trotzdem nicht wieder passieren.

Mfg

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mmgarbsen
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Siggi



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BeitragVerfasst am: 19.12.2007, 20:07    Titel: Antworten mit Zitat

Zu der Hauptfrage mal zurück. Ich denke hier die erste Sicherung ist aufgrunde der Alterung (sublimation wie schon erwähnt) durchgebrannt. Da die anderen Sicherungen logischerweise ähnlich stark geschwächt waren war es nur zu erwarten dass diese auch nach kurzer Zeit durchbrennen. Mit höherer Last durch die neue Sicherung oder mit Oberwellen hat das nicht viel zu tun.

Das ist ähnlich wie mit diesen extra hellen Halogenlampen fürs Auto, wenn bei mir die erste kaputt geht kaufe ich mir immer direkt zwei neue weil ich weiß die Zweite geht in den nächsten Tagen auch kaputt.

Oberwellen haben es bei solch eine niederohmigen Last und vermutlichen hohen Querschnitten der Anschlußleitung sehr schwer, die werden durch die niederohmige und niedrige Induktivität des Heizung kurzgeschlossen. Im Übrigen sind die zu erwartenden Ströme selbst wenn Frequenzumrichter für große Motoren in der Nähe wären im Verhältniss zu den Betriebstrom eines Durchlauferhitzers recht klein.

Das Verhältnis Schreibfehler zu Text könnte aber bestimmt bei mir besser sein Wink

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