Mal ein paar grundsätzliche Überlegungen
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MontyHall



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BeitragVerfasst am: 21.06.2006, 00:48    Titel: Mal ein paar grundsätzliche Überlegungen Antworten mit Zitat

Es wurde hier ja schon hinreichend dokumentiert, dass im Forum WumV und im GOM-buch.pdf Wissenschaftler und Autoren zitiert und genannt werden, die einen rechtsradikalen Hintergrund haben oder als Vertreter der "Deutschen Physik" gelten.

Grundsätzlich gilt: Argumente ad hominem sind ungültig. Wenn jemand wie Hitler z.B. der Ansicht war, dass Gemüse gesund ist, dann wird dadurch die Aussage "Gemüse ist gesund" nicht automatisch falsch. Aber die Aussage ist dadurch auch nicht belegt.

Es gibt genug Argumente dafür, warum Gemüse gesund ist, man muss dafür nicht Adolf Hitler zitieren - mal angenommen, es gäbe ein Zitat von ihm zu dem Thema. Ein solches Zitat wäre zum einem kein Beleg für die Behauptung und zum anderen wäre es doch sehr befremdlich, auf einer Internetseite, die sich für gesunde Ernährung einsetzt, Adolf Hitler als zitierwürdigen Vertreter der Bewegung für eine gesündere Ernährung zu erwähnen.

Es wäre auch kein Argument, wenn man Einstein zitieren würde, wenn es ein Zitat von ihm über gesunde Ernährung gibt oder gäbe - keine Ahnung, ob er sich mal dazu geäussert hat. Aber das wäre zumindest nicht befremdlich. Man könnte die These "Gemüse ist gesund" damit nicht begründen, aber man könnte ein solches Zitat zumindest als Aufhänger für die folgende Argumentation benutzen.

Bei Lopez und Friebe findet man nur Aufhänger, aber keine Argumentation. Und die Aufhänger sind der Art "Masse statt Klasse". Seht her, viele Fliegen fressen die gleiche Scheisse wie wir. Und wenn wir in die Welt hinausgehen, um das Fressen von Scheisse zu propagieren, dann unterdrückt und zensiert man uns.


Wenn die wenigstens Thomas Gottschalk oder Hans Rosenthal als Leumundszeugen für die Scheisse, die sie propagieren, nennen könnten. Das wäre auch kein Argument, aber immerhin ein Aufhänger, um Gehör zu finden. Stattdessen hängen sie alles an obskuren Gestalten aus dem braunen Sumpf und der esoterischen Verschwörungsszene auf. Kein Obskurantist ist denen zu obskur, um nicht als Gewährsmann für die eigene Meinung herzuhalten.

Oder um mein Argument vom Anfang umzukehren: Wenn Adolf Hilter behauptet hätte, dass Gemüse gesund ist, wäre das kein Argument dafür, das Gemüse ungesund ist. Wenn es aber keine wissenschaftlichen Argumente dafür gäbe, dass Gemüse gesund ist und wenn Ernährungswissenschaftler vom Verzehr von Gemüse warnten, dann würde mich ein Zitat vom ollen Adolf bestimmt nicht vom Gegenteil überzeugen.





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galileo2609
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BeitragVerfasst am: 21.06.2006, 01:29    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

MontyHall schrieb am 21.06.2006 01:48 Uhr:
[...]Grundsätzlich gilt: Argumente ad hominem sind ungültig. Wenn jemand wie Hitler z.B. der Ansicht war, dass Gemüse gesund ist, dann wird dadurch die Aussage "Gemüse ist gesund" nicht automatisch falsch. Aber die Aussage ist dadurch auch nicht belegt.[...]



Hallo MontyHall,

diese grundsätzliche Fragestellung ist immer differenziert zu betrachten. Tina hat das auch in den letzten Tagen anklingen lassen. MountainKing gibt hier eine wichtige Information.

Es wird deutlich sichtbar - und zwar bei Friebe eher noch authentischer als beim verschleiernden G.O. Mueller - dass die zitierten 'Autoren und Kritiker' eben keine nachvollziehbaren und/oder überprüfbaren wissenschaftlichen Aussagen machen.

Bei dem ganzen GOM-Projekt dient diese ganze Abschreiberei aus historischen (und wiederum belasteten) Quellen nur dem unvermeidlichen Feigenblättchen, das das Projekt noch halbwegs pseudowissenschaftlich erscheinen lassen soll.

Ich habe mittlerweile einiges von den bei Friebe und G.O. Mueller verlinkten/zitierten Texten gelesen und muss deutlich sagen, hier stellt sich nur noch die Frage nach der puren Motivation. Der wissenschaftliche Gehalt dieser Texte ist so grausam banal, man meint jeder vernünftige Mensch würde diese Pamphlete nichtmal mit spitzen Fingern anfassen wollen.

Aber dann vollzieht man nach, wer von wem abgeschrieben hat und wer bei wem publizieren kann. Eine 'rote Linie'!

Grüsse galileo2609
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as_string



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BeitragVerfasst am: 21.06.2006, 01:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo galileo2609!

Das klingt ja sehr interessant! Woher hast Du eigentlich die ganzen Texte bekommen? Hast Du die in einer Bibliotek gefunden oder sogar gekauft? Ich würde nämlich ein paar davon auch mal gerne lesen, habe aber Probleme gehaupt diese im Internet zu finden und mich auch noch nicht weiter drum gekümmert.
Da ist auch die abschreckende Wirkung dieser Zahl 3-tausend-7-hundert-sonstwas zu sehen, zu mindest bei mir selbst. Wenn es darum gegangen wäre, ein paar wenige Texte sich an zu sehen und sich Gedanken zu ihrem wissenschaftlichen Gehalt zu machen, hätte ich das wahrscheinlich auf mich genommen, aber schon beim "ersten Kontakt" mit diesem "Buch" hatte ich dieses Vorhaben begraben. Der Grund war nicht, dass ich durch diese Zahl so beeindruckt gewesen wäre und deshalb die Aussagen geglaubt hätte, sondern mein erster Gedanke war: Wie soll man das jemals alles widerlegen/analysieren können? Man kann das ganze ja eigentlich erst in den Mülleimer schmeißen (wo es auch hin gehört), wenn man wirklich in allen zitierten Dokumenten Fehler aufgezeigt hat. Da es nicht realistisch ist, dass man das innerhalb weniger Jahre schaffen kann, habe ich es gleich gelassen, überhaupt auch nur eines davon an zu schauen.
Anders war es bei den Texten auf Herrn Friebes Seite (hauptsächelich die von ihm selbst). Das sind recht wenige und auch recht kurze und vor allem: Man muß nur ein paar Zeilen lesen und schon fallen einem die Fehler direkt ins Auge. Das macht das ganze eigentlich sehr kurzweilig!

Gruß
Marco
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galileo2609
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BeitragVerfasst am: 21.06.2006, 01:56    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt einen sehr guten Dienst: 'subito'.

Grüsse galileo2609
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MontyHall



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BeitragVerfasst am: 21.06.2006, 02:03    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

galileo2609 schrieb am 21.06.2006 02:29 Uhr:
Es wird deutlich sichtbar - und zwar bei Friebe eher noch authentischer als beim verschleiernden G.O. Mueller - dass die zitierten 'Autoren und Kritiker' eben keine nachvollziehbaren und/oder überprüfbaren wissenschaftlichen Aussagen machen.



Darum ging es mir nicht. Selbst mit wissenschaftlichem Müll kann man wohl überzeugen: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=501844#501844

Wenn man aber diesen Müll auch noch mit schrottigen Quellen belegt, dann wird es übel.
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galileo2609
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BeitragVerfasst am: 21.06.2006, 02:12    Titel: Antworten mit Zitat

Wie kam es, dass grauhaarige alte Herren sich mit Einstein messen wollen? Ich gebe hier einen Hinweis und bin neugierig, wie ihr diese Quelle unabhängig von weiteren Kommentaren beurteilt.

Auf seiner ' Vorstellpage' spricht Ekkehard über seinen Zugang zur Physik:


Zitat:

Seit 1979 befasste er sich nebenberuflich intensiv mit den Grundlagen der Physik und hat hierzu zahlreiche Vorträge gehalten und Veröffentlichungen herausgebracht. Seit seiner Pensionierung im Frühjahr 1989 gilt dieser Thematik eine weiter vertiefte Aufmerksamkeit.



Wie gelangte Friebe aber zu seiner Existenz als 'Kritiker' der Mainstream-Wissenschaft? Eine Seite, die ich in Friebes Webspace gefunden habe, gibt darüber ev. Auskunft. Ich präzisiere meinen Tipp auf folgende Stelle:

Zitat:

Es ist verständlich, dass Gutachter und Prüfer, die diese Zusammenhänge kennen oder erkennen, von den „Erfindern“ dieser Maschinen als Hemmnisse des wissenschaftlichen Fortschritts angeprangert werden. In Wirklichkeit sind diese „Erfinder“ selbst die eigentlichen Innovations-Hindernisse, da sie mit ihren Utopien Hoffnungen bei der Bevölkerung wecken, die nicht erfüllt werden können.

Auf diese Weise werden reale Innovationsvorschläge kaum beachtet, da diese keine nahezu unerschöpfliche Energie-Quelle in Aussicht stellen. Es liegt hier eine - bereits weit mehr als 20 Jahre andauernde - wissenschaftliche Massenpsychose vor, wie sie beispielsweise aus anderen Bereichen der Wissenschaft in dem folgenden Buch behandelt werden: TIRALA, L. G. (1969): „Massenpsychosen in der Wissenschaft“, Beihefte zur Deutschen Hochschullehrer-Zeitung, Grabert-Verlag, Tübingen



Und jetzt viel Erfolg beim weiteren recherchieren. Ich bin neugierig, ob wir zu identischen Schlußfolgerungen gelangen.

Grüsse galileo2609
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Le Baron



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BeitragVerfasst am: 21.06.2006, 03:20    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Grundsätzlich gilt: Argumente ad hominem sind ungültig. Wenn jemand wie Hitler z.B. der Ansicht war, dass Gemüse gesund ist, dann wird dadurch die Aussage "Gemüse ist gesund" nicht automatisch falsch. Aber die Aussage ist dadurch auch nicht belegt.



Hallo Monty,

wie Galileo sagte kann ein argumentum
ad hominem auch perfekt gültig sein.

Ein sachlich begründeter Zweifel an der
Glaubwürdigkeit einer Quelle kann diese
Quelle diskreditieren und ihre Aussagen
entwerten.

Quellen aus derzeitiger rechtsextremer Umgebung
sind vollkommen diskreditiert.

Vertreter "Deutscher Physik" sind ebenfalls
im Grundsatz zu hinterfragen. Es ist nämlich
der Wert anzweifeln von nationalsozialistisch
dominierter, rassistischer Wissenschaft,
die die Werke Einsteins aus den Bibliotheken
riss und auf den Strassen verbrannte.

Viele Grüss
LB
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Tina



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BeitragVerfasst am: 21.06.2006, 05:58    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Jocelyne Lopez schrieb im WumF am 21.06.06 ]
Es ist hier in unserem Forum streng unterbunden, kontroverse Diskussionen auf die persönliche Ebene zu verlagern.

Argumente, Ideen, Meinungen, Standpunkte und Auffassungen darf man bekämpfen, dafür ist ein Forum ja auch da, Menschen aber nie!
Halte Dich an diese wichtige Regel und Dir wird absolut nichts passieren.

Die Person der Teilnehmer und ihre persönliche Integrität müssen jedoch geschützt werden. Es ist nicht nur eine ethische Verpflichtung, das ist auch unsere rechtliche Pflicht als Forumbetreiber, wir haften dafür.



Ist es Verleumdung, einen öffentlich bekannten und bekennenden Nazi als solchen zu bezeichnen? Wohl kaum. Welche "persönliche Integrität" muss man da denn noch schützen?
Mal abgesehen davon: wenn ich die Meinung eines anderen kritisiere (nicht bekämpfe!), dann ist das ja wohl persönlich, oder?

Außerdem frage ich mich die ganze Zeit, wie eigentlich solche Äußerungen einordnen soll:

Zitat:

Aber nun, das kann bei jüngeren Schülern mal passieren, Du hast noch viel zu lernen, sagtest Du doch selbst. Du kannst auch gerne weiterhin Deinen Vater fragen, wenn Du etwas nicht verstehst, er hilft Dir doch bestimmt gerne dabei, oder?



Nicht persönlich? Reine Diskussion über Meinungen? hmmmmmm ... ist ja wohl auch nicht ein klein wenig beleidigend, vermute ich.

Was das sich auf fragwürdige Quellen beziehen betrifft:
Natürlich kann auch jemand, der unter die Kategorie "Fragwürdig" fällt, mal etwas richtiges sagen.
Nur: sollte man sich dann tatsächlich auf ihn beziehen? Insbesondere, wenn es genügend Alternativen gibt?
Dazu kommt noch ein Problem: wenn jemand entsprechend vorbelastet ist, also ein persönliches Interesse an der Verbreitung bestimmter Ansichten hat, dann sollte man diese Quelle äußerst sorgfältig prüfen, bevor man sich auf sie bezieht.

Ich glaube nicht, dass man Meinungen und Ansichten tatsächlich von Personen trennen kann.
Auch bei einer wissenschaftliche Abhandlung werde ich stutzig, wenn der Autor seltsame Ambitionen hat und man diese auch noch in seiner Arbeit erkennen kann.
Im Zweifelsfall würde ich die Finger von dem entsprechenden Autor lassen und mir eine andere Quelle suchen, die belegt, was ich brauche (wenn es die nicht gibt...hm, vielleicht stimmt ja an meinem Gedankengang etwas nicht?)


_________________
Zumindest die Richtung ist jetzt klar: gegen. Alles andere wird sich im Laufe der Zeit noch finden. (Frei zitiert nach WDR5 Spielart,1.5.2006)
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MontyHall



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BeitragVerfasst am: 21.06.2006, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Le Baron schrieb am 21.06.2006 04:20 Uhr:
Hallo Monty,

wie Galileo sagte kann ein argumentum
ad hominem auch perfekt gültig sein.

Ein sachlich begründeter Zweifel an der
Glaubwürdigkeit einer Quelle kann diese
Quelle diskreditieren und ihre Aussagen
entwerten.



Das halte ich für einen Irrtum. An der Richtigkeit einer Aussage ändert die Glaubwürdigkeit einer Quelle nichts. Darum habe ich ja das Beispiel mit dem Gemüse gebracht.

Natürlich kann man mit einem Argument ad hominem Erfolg haben, man kann in einer Diskussion das Publikum damit beeinflussen und den Gegner bloss stellen. Was man aber damit nicht kann, ist die Wahrheit belegen.
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galileo2609
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BeitragVerfasst am: 21.06.2006, 23:25    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

MontyHall schrieb am 22.06.2006 00:13 Uhr: Das halte ich für einen Irrtum. An der Richtigkeit einer Aussage ändert die Glaubwürdigkeit einer Quelle nichts. Darum habe ich ja das Beispiel mit dem Gemüse gebracht.

Natürlich kann man mit einem Argument ad hominem Erfolg haben, man kann in einer Diskussion das Publikum damit beeinflussen und den Gegner bloss stellen. Was man aber damit nicht kann, ist die Wahrheit belegen.



Hallo MontyHall,

ich stimme dir vollkommen zu. Ad hominem zu argumentieren trägt nicht zur Wahrheitsfindung bei und ist daher zurecht im rationalen Diskurs untersagt.

Entscheidend ist die Klärung, ob die durch ihre Ideologie vorbelasteten Autoren oder 'Kritiker' selbst eine rationale Argumentation führen. Hier ist jeweils eine sehr differenzierte Betrachtung nötig. Das kann (eher veraltet) aufgrund der 'Art' der benützten Argumente geschehen, oder rein aufgrund der 'Struktur' von Argumentationen.
Es ist in der Regel sehr schnell festzustellen, dass beide Prüfkriterien von ideologisch prädisponierten Gestalten im Sinne der rationalen Argumentation verletzt werden.

Grüsse galileo2609
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Joachim



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BeitragVerfasst am: 22.06.2006, 08:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,


Zitat:

MontyHall schrieb am 22.06.2006 00:13 Uhr:
Das halte ich für einen Irrtum. An der Richtigkeit einer Aussage ändert die Glaubwürdigkeit einer Quelle nichts.



Dennoch werden gerade in konservativen Kreisen oft Titel verwendet um die Glaubwürdigkeit zu unterstüzten. E. Friebe leitet zum Beispiel ein Zitat des Nazis und "deutschen Physikers" Wilhelm Müller mit den Worten ein: "Im Folgenden wird hingewiesen auf einen Beitrag im Band 2, Seiten 171 bis 178, von Wilhelm Müller, zuletzt Professor für Theoretische Physik an der Universität München, unter dem Titel [..]" Das ist eine typische Argumentation ad hominem: "Wenn Herr Müller Professor für Theoretische Physik ist, wird er schon wissen, was er sagt."

An anderer Stelle wird er sogar als Sommerfeld-Nachfolger bezeichnet. Sommerfeld war immerhin einer der ersten, die die Relativitätstheorie anerkannten, sollte sein Nachfolger nicht Experte auf dem Gebiet sein? (Er war es nicht.)

Bei solchen Versuchen Wilhelm Müller als Autorität für Fragen zur Relativitätstheorie aufzubauen kann es sinnvoll sein zunächst die Person zu beleuchten und erst dann auf eventuell vorhandene Sachargumente einzugehen.

Gruss,
Joachim
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Le Baron



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BeitragVerfasst am: 22.06.2006, 22:52    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Das halte ich für einen Irrtum. An der Richtigkeit einer Aussage ändert die Glaubwürdigkeit einer Quelle nichts. Darum habe ich ja das Beispiel mit dem Gemüse gebracht.



Schon klar.

Aber dein Beispiel geht an der Realität vorbei: du zitierst eine bekanntermassen
wahre Aussage.

Realistisch ist eine Aussage, deren Wahrheitsgehalt zunächst unbekannt ist.

Dann stellt sich die Frage, ob eine unglaubwürdige Quelle als BELEG für die
Richtigkeit ihrer Aussage herangezogen werden kann.

Sorum wird ein Schuh draus.

Das sind alles bekannte Probleme z.B. von Richtern, die sich mit der
Glaubwürdigkeit von Zeugen befassen müssen. Ein Meineid z.B. entzieht
einem Zeugen viel seiner Glaubwürdigkeit.

Indizien für Unglaubwürdigkeit sind persönliche Interessen. Das Standard-
beispiel ist WERBUNG! Es ist völlig legitim, Schumacher kein einziges Wort
zu glauben, wenn er in einer Shell-Werbung irgendwelche Aussagen darüber
macht, wie toll Shell-Benzin denn so ist.

Einiges darüber hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Ad_hominem.

Gruss
Le Baron
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MontyHall



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BeitragVerfasst am: 22.06.2006, 23:11    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Le Baron schrieb am 22.06.2006 23:52 Uhr:
Einiges darüber hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Ad_hominem.



Dazu gibt es auch einen deutschen Artikel:

http://de.wikipedia.org/wiki/Argumentum_ad_hominem
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galileo2609
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BeitragVerfasst am: 23.06.2006, 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo MontyHall, hallo Le Baron,

die Grundlagen sind wohl geklärt. Entscheidend dürfte sein, dass die in Frage gestellten 'Diskutanten' gerade keinen rationalen Diskurs verfolgen. Ich habe das mal am Beispiel der - zunächst als unbedenklich betrachteten - 'Crank-Truppe' durchexerziert. Im Thread 'Erfahrungsaustausch' im Forum von astronews.com, ab Post #67 vom 05.03.2006, 01:34.
Zumindest ist es ein Versuch. Schaut es euch mal an und gebt mir euer Feedback.

Grüsse galileo2609
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Le Baron



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BeitragVerfasst am: 23.06.2006, 00:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Galileo,

mir fällt es schwer, den Unsinn von JLo ernsthaft zu analysieren.

Was mir jedoch immer wieder auffällt ist ihre Unterstellung von

"Beleidigungen, Verunglimplung und schwere Verletzungen der
Persönlichkeitsrechte".

Dies ist strafrechtlich relevant. Beleidigung/Verletzung von Persönlichkeitsrechten
sind Straftaten.

Die falsche Unterstellung von Straftaten ist aber ebenfalls eine Straftat (Verleumdung).

Es machte Sinn, anwaltliche Beratung aufzusuchen.

Wer mir z.B. öffentlich anlastet, Straftaten zu begehen, bekommt
eine Klage auf Unterlassung, zumindest!

Mir scheint die Vorgehensweise der Wissenschaftler bisher sehr
zaghaft zu sein. Vertraut in unser Rechtssystem.

Gruss
LB
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