Äther verboten
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Joachim



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BeitragVerfasst am: 15.09.2007, 17:59    Titel: Äther verboten Antworten mit Zitat

Hallo,

man lernt ja nie aus. Im Nachbarforum macht man sich sorgen um Verfolgung. Das Wort "Äther" sei in der "offiziellen Mainstream-Physk" streng verboten. Muss ich nun wegen meiner Seite zum Äther Repressalien befürchten? Immerhin behaupte ich dort, man könne die Existenz des Äthers nicht ausschließen. Ich werde hier Berichten, wenn die Physik-Maffia bei mir an die Tür klopft Very Happy

Gruß,
Joachim

Ach ja, die Quelle:
18040.rapidforum.com/topic=100571075733#p57107573328979075
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Waverider



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BeitragVerfasst am: 15.09.2007, 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

Darüber hinaus glaubt die Autorin im selben Thread auch, mit einer sog. "Einwegmessung von c" den verborgenen Äther enttarnen zu können und verbreitet gebetsmühlenartig die Mähr, dass die Relativisten sich deshalb vor diesem Experiment "fürchten".

Der Dame wird aber auf ewig verborgen bleiben, dass dies auch mit einer solchen Einwegmessung nicht möglich sein wird, denn durch die relative Uhrensynchronisation wird die unterschiedliche relative Laufzeit für Hin- und Rückweg wieder eliminiert, der Äther wäre also auch mit diesem Experiment nicht nachweisbar.

Gruß Waverider

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Joachim



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BeitragVerfasst am: 15.09.2007, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Waverider,

naja, man muss ja nicht mit Licht synchronisieren. Man kann zum Beispiel Synchronisation durch langsamen Uhrentransport wählen. Hiermit lässt sich zwischen dem klassischen Äther einerseits und Lorentz-Äther oder SRT andererseits unterscheiden. Denn nur bei Verwendung der Lorentztransformation führen die beiden Synchronisationsarten auf die selbe Definition von Gleichzeitigkeit.

Ferner kann man eine externe Synchronisation des bewegten Systems vornehmen. Die führt bei Lorentz-Invarianz auf die sogenannte Selleri-Transformation und für Galileoinvarianz auf die Galileo-Transformation. Weist man nach externer Synchronisation eine Zeitdilatation, in der Einweg-Lichtmessung als den relativistischen Dopplereffekt nach, so hat man ebenfalls mit der Einweg-Messung den klassischen Äther widerlegt.

Gruß,
Joachim
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 15.09.2007, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Joachim schrieb am 15.09.2007 20:13 Uhr:
Hi Waverider,

naja, man muss ja nicht mit Licht synchronisieren. Man kann zum Beispiel Synchronisation durch langsamen Uhrentransport wählen. Hiermit lässt sich zwischen dem klassischen Äther einerseits und Lorentz-Äther oder SRT andererseits unterscheiden. Denn nur bei Verwendung der Lorentztransformation führen die beiden Synchronisationsarten auf die selbe Definition von Gleichzeitigkeit.

Ferner kann man eine externe Synchronisation des bewegten Systems vornehmen. Die führt bei Lorentz-Invarianz auf die sogenannte Selleri-Transformation und für Galileoinvarianz auf die Galileo-Transformation. Weist man nach externer Synchronisation eine Zeitdilatation, in der Einweg-Lichtmessung als den relativistischen Dopplereffekt nach, so hat man ebenfalls mit der Einweg-Messung den klassischen Äther widerlegt.

Gruß,
Joachim



Hallo Joachim,

könntest Du zu diesem Thema der unterschiedlichen Synchronisiationsarten einen Link angeben oder im Physik-Teil einen Thread eröffnen ? Hier habe ich wenig Know-How und wäre um eine verständliche Weiterbildung dankbar !

Freundliche Grüsse, Ralf
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Joachim



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BeitragVerfasst am: 15.09.2007, 19:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ralf,

ich kann dir erstmal nur meine Quelle nennen: A test theory of special relativity: I. Simultaneity and clock synchronization von Mansouri und Sexl 1977. Ich bereite gerade einen FAQ-Artikel zu dem Thema vor.

Gruß,
Joachim
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 15.09.2007, 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Joachim,

dann will ich Dir mal meine "naive" Vorstellung zur Synchronisation nennen ... - auch deswegen, weil das ja auch im Bahnhofsproblem im PF thematisiert wird und ich eigentlich nur vermeiden möchte, dass ich Unsinn schreibe:

1. Synchronisation mit Licht
Ich vermute, Du sprichst hier auf Einsteins Definition der Gleichzeitigkeit im § 1 seiner Publikation "Zur Elektrodynamik bewegter Körper" (1905), in der ja die SRT hergeleitet wird, an.

2. Langsamer Uhrentransport
Ich habe mich noch nicht eingelesen und auch noch nichts ergooglet.

3. Externe Synchonisation
Wie ist diese definiert ? Sellerie- und Galileo-Transformation habe ich auch schon gehört; irgendwie fehlt mir in diesem Zusammenhang auch die Lorentz-Transformation.

4. Synchronisation via "berechnetem Wissen"
Hiermit meine ich das Wissen um die Position eines GPS-Satelliten oder auch einer Raumsonde bei einem der Planeten unter der idealisierten bedingung, dass keine Zusatzkräfte auf den Satelliten bzw. die Raumsonde einwirken.

5. weitere ?

Freundliche Grüsse, Ralf
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Joachim



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BeitragVerfasst am: 15.09.2007, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ralf,

Mansouri und Sexl unterscheiden zunächst zwei Gruppen:

A) Interne Synchronisation. Das sind alle Methoden, die innerhalb eines Koordinatensystems ohne Bezugnahme auf ein anderes System durchgeführt werden können. Hierzu zählen deine Punkte 1 und 2 aber auch mechanische Verfahren mit Stangen oder Schall bei ruhender Luft.

B) Externe Synchronisation. Das sind Methoden in denen man ein Referenzsystem wählt und dieses zur Synchronisation anderer Systeme nimmt. Hierzu zählt die Selleri-Transformation, bei der die Gleichzeitigkeit eines willkürlichen Referenzsystems für alle Systeme verwendet wird. Auch die Synchronisation des GPS muss man als externe Synchronisation bezeichnen. Die Satelliten gehen untereinander nicht nach 1) synchron. Sie sind extern zu den Bodenstationen synchronisiert. Andererseits synchronisieren die Satelliten sozusagen ihre Bahn durch langsamen Uhrentransport. Der Empfänger misst ja nur eine Ein-Weg-Laufzeit. Der Satellit wurde viel früher relativ zur Systemzeit synchronisiert und gibt ein Zeitsignal, dass er sich von einem ganz anderen Ort durch Transport einer Uhr mitgenommen hat.

Aber ich werde versuchen in der FAQ ausführlicher zu werden. Dann können wir das gerne anderswo ausdiskutieren.

Gruß,
Joachim
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Ich



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BeitragVerfasst am: 17.09.2007, 15:35    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:


ralfkannenberg schrieb:
könntest Du zu diesem Thema der unterschiedlichen Synchronisiationsarten einen Link angeben oder im Physik-Teil einen Thread eröffnen ? Hier habe ich wenig Know-How und wäre um eine verständliche Weiterbildung dankbar !



Hi,

http://arxiv.org/abs/gr-qc/0409105 ist ausführlich, und auch mit sehr viel Gemüse. Kurzfassung: Du kannst synchronisieren wie du willst, wenn du hinterher die physikalischen Gesetze wieder anpasst. Im allgemeinen kommen halt grundlos ziemlich dämliche Gesetze raus, deswegen wird man die Einstein'sche Synchronisierung normalerweise bevorzugen. Eine Ausnahme ist übrigens unsere Zeit UTC bzw. TAI.

Mit dem Formalismus der ART ist m.E. der ganze Hickhack obsolet, da sind alle Koordinaten und Transformationen erlaubt. Der große konzeptuelle Fortschritt ist dabei, dass man klar zwischen Koordinatenwahl und Realität (wie ich den Ausdruck benutze) trennt. Das hätte Selleri sicher auch gutgetan.
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Joachim



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BeitragVerfasst am: 17.09.2007, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Ich schrieb am 17.09.2007 16:35 Uhr:
Im allgemeinen kommen halt grundlos ziemlich dämliche Gesetze raus, deswegen wird man die Einstein'sche Synchronisierung normalerweise bevorzugen.



Beim langsamen Uhrentransport kommt allerdings exakt das selbe heraus, wie bei der Einsteinschen Synchronisierung. Deshalb kann man mit langsamen Uhrentransport und anschließender Ein-Weg-Messung auch so schön die SRT überprüfen.

In der soebziger Jahren haben die Metrologen noch Atomuhren herumgeschleppt und miteinander verglichen (das ist langsamer Uhrentransport) diese Form der Synchronisation wurde mit der Funksynchronisation verglichen, wodurch man zutrauen in der SRT gewann und irgendwann auf den Transport verzichten konnte.

Eigentlich ist der Uhrentransport das natürlichste. Auf die selbe Weise kalibriert man ja auch die Kilogramm-Normale: Man vergleicht mit dem Urkilo in Paris und trägt sie dann vorsichtig nach hause.

Gruß,
Joachim
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Ich



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BeitragVerfasst am: 19.09.2007, 13:25    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Eigentlich ist der Uhrentransport das natürlichste. Auf die selbe Weise kalibriert man ja auch die Kilogramm-Normale: Man vergleicht mit dem Urkilo in Paris und trägt sie dann vorsichtig nach hause.



Sehe ich zwar genauso, aber das Beispiel hat einen Haken: wenn du hier auf Erden eine Uhr herumträgst, kommt sie garantiert aus dem Tritt. Das Haefele-Keating-Experiment z.B. funktioniert grundsätzlich auch, wenn man die Uhren zu Fuß um die Welt trägt. Was natürlich die Äquivalenz von Herumtragen und Einstein'scher Synchronisation nur bestätigt, es funktioniert halt beides nicht in rotierenden Systemen.
Gedankenexperiment: ich trage eine Uhr um die Welt, bis ich wieder da bin. Dann schick ich einen Lichtstrahl in dieselbe Richtung um die Welt. Wenn ich die Startzeit an der gebliebenen Uhr und die Ankunftszeit an der herumgetragenen Uhr ablese, kommt als Lichtgeschwindigkeit das übliche c raus. Höchst äquivalent.
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Joachim



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BeitragVerfasst am: 19.09.2007, 13:34    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Ich schrieb am 19.09.2007 14:25 Uhr:
Gedankenexperiment: ich trage eine Uhr um die Welt, bis ich wieder da bin. Dann schick ich einen Lichtstrahl in dieselbe Richtung um die Welt. Wenn ich die Startzeit an der gebliebenen Uhr und die Ankunftszeit an der herumgetragenen Uhr ablese, kommt als Lichtgeschwindigkeit das übliche c raus. Höchst äquivalent.



Stimmt natürlich. Der gute alte Sagnac-Effekt in rotierenden Koordinatensystemen. Zum Glück ist das heute alles gut vermessen und verstanden.

Die Zeitdilatation kann man durch langsames herumtragen beliebig klein halten, die Rotation des Koordinatensystems wird man nicht los.

Ich habe den FAQ-Artikel über Synchronisation fertig. Der geht aber nicht ganz so weit, soll ja kein Lehrbuch werden.

Gruß,
Joachim
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Waverider



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BeitragVerfasst am: 22.09.2007, 15:15    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Joachim schrieb am 17.09.2007 17:14 Uhr:
Beim langsamen Uhrentransport kommt allerdings exakt das selbe heraus, wie bei der Einsteinschen Synchronisierung. Deshalb kann man mit langsamen Uhrentransport und anschließender Ein-Weg-Messung auch so schön die SRT überprüfen.

In der soebziger Jahren haben die Metrologen noch Atomuhren herumgeschleppt und miteinander verglichen (das ist langsamer Uhrentransport) diese Form der Synchronisation wurde mit der Funksynchronisation verglichen, wodurch man zutrauen in der SRT gewann und irgendwann auf den Transport verzichten konnte.

Eigentlich ist der Uhrentransport das natürlichste. Auf die selbe Weise kalibriert man ja auch die Kilogramm-Normale: Man vergleicht mit dem Urkilo in Paris und trägt sie dann vorsichtig nach hause.

Gruß,
Joachim



Bewegt sich eine Uhr von A nach B dilatiert diese bekanntlich immer um den Faktor "gamma" als f(v) gegenüber den Uhren im eigenen IS, welche ich zuvor mit einem elektro-magnet. Signal (fern-) synchronisiert habe.

Geht dabei v (Uhr) gegen "Null" (Schneckentempo) wird sich im Punkt B praktisch aus Gründen des endlichen Auflösungsvermögens der Uhr kein Unterschied mehr zwischen der bewegten und der eigenen (ruhenden) Uhr nachweisen lassen. Man könnte in diesem Fall also beide Synchronisationsverfahren zumindest praktisch gleichsetzen.

Im Punkt B findet aber nur ein Vergleich zwischen der Anzeige der bewegten und der ruhenden Uhr statt, was aber noch nichts darüber aussagt, ob die ruhende, (fern-) synchronisierte Uhr B auch absolut (bezüglich eines Beobachters im Äther) mit der Uhr A synchron geht.

Nach der (lorentz'schen) Äthertheorie gehen nämlich zwei nicht im Äther ruhende Uhren um den Betrag xv/c^2 asynchron ( mit x-Uhrenabstand und v-Absolutgeschwindigkeit des eigenen IS gegen den Äther). Dies habe ich mit dem Begriff "relative Uhrensynchronisation" gemeint, was der eigentliche Grund dafür ist, warum wir den Äther respektive unsere Absolutgeschwindigkeit zu diesem zumindest quantitativ nicht nachweisen können.

Gruß Waverider
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BeitragVerfasst am: 22.09.2007, 20:47    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Nach der (lorentz'schen) Äthertheorie gehen nämlich zwei nicht im Äther ruhende Uhren um den Betrag xv/c^2 asynchron ( mit x-Uhrenabstand und v-Absolutgeschwindigkeit des eigenen IS gegen den Äther). Dies habe ich mit dem Begriff "relative Uhrensynchronisation" gemeint, was der eigentliche Grund dafür ist, warum wir den Äther respektive unsere Absolutgeschwindigkeit zu diesem zumindest quantitativ nicht nachweisen können.



Das ist auch einer der eigentlichen Gründe dafür, den Äther abzulehnen. Dieses "eigentlich geht die Uhr schon falsch, aber man sieht das nicht weil eigentlich die Vergleichsuhr genauso falsch geht weil sie nicht im Äther ruht etc." ist nämlich genau das, wofür Ockham sein Rasiermesser erfunden hat. Mit so Zeug sollte man erst kommen, wenn es irgendeinen Grund dafür gibt.
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Joachim



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BeitragVerfasst am: 23.09.2007, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

im Grund ist die Lorentzsche Interpretation auch gar keine Äthertheorie, denn es gab nie eine Erklärung, wie der Äther die Zeitdilatation zustande bringen soll. Wie die Wechselwirkung des hypothetischen Lorentzäthers mit der Materie zustande kommen soll, und warum sie zufällig gerade so wirkt, dass sie die Überprüfung der Existenz des Äthers unmöglich macht, konnte bisher noch keine Theorie erklären.

Die Ätherhypothese von Lorentz wurde meines Wissens nie zu einer belastbaren Theorie ausgearbeitet. Eine solche Theorie müsste nämlich von gewissen Prämissen über den Äther ausgehend nachweisen, dass die Bewegung gegen den Äther gerade die geforderten Transformationen bewirkt.

Gruß,
Joachim
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Waverider



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BeitragVerfasst am: 01.10.2007, 17:52    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Ich schrieb am 22.09.2007 21:47 Uhr:
Das ist auch einer der eigentlichen Gründe dafür, den Äther abzulehnen. Dieses "eigentlich geht die Uhr schon falsch, aber man sieht das nicht weil eigentlich die Vergleichsuhr genauso falsch geht weil sie nicht im Äther ruht etc." ist nämlich genau das, wofür Ockham sein Rasiermesser erfunden hat. Mit so Zeug sollte man erst kommen, wenn es irgendeinen Grund dafür gibt.



Der Grund ist folgender:

Mit der Äthertheorie kann man realistisch und nachvollziehbar erklären, warum

1. Geschwindigkeiten nicht einfach addiert, sondern "relativistisch addiert" werden müssen

2. bewegte (Licht-) Uhren dilatieren und zwar in Abhängigkeit ihrer Absolutbewegung gegen den Äther und nicht wie durch die SRT suggerriert, abhängig von der Relativbewegung

3. Längenkontraktion und Zeitdilatation wechselseitig wirken (obwohl doch nur eine Länge von beiden kürzer als die andere sein und nur eine Uhr langsamer als die andere gehen kann)

4. Derjenige am schnellsten altert, welcher immerzu in seinem IS verharrt

Diese Effekte sind zweifelsohne experimentell bestätigt, die SRT gibt aber im Gegensatz zur Äthertheorie keine reale Begründung dafür, etabliert dagegen eine vierdimensionale Materie.

Nicht die objektive Realität ist vierdimensional, sondern lediglich die subjektive Abbildung dieser Realität infolge der unvollkommenen Messmethoden, geschuldet durch die Endlichkeit der schnellsten uns bekannten Signalgeschwindigkeit (LG).

Gruß Waverider
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