ralfkannenberg
Anmeldedatum: 22.02.2006 Beiträge: 4788
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Verfasst am: 05.09.2007, 11:19 Titel: Fehlerkatalog E14 |
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Bezug 1: http://www.ekkehard-friebe.de/buch.pdf, Seite 88f
Zusammenfassung:
G.O.Mueller missversteht die Längenkontraktion als Materialverformung, bei der Materie verloren geht und übersieht, dass die Längenkontraktion den gesamten Raum mitsamt seinem Inhalt betrifft; bei diesem Prozess verschwindet keine Materie.
Somit ist der angebliche Fehler E14 unzutreffend.
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Zitate aus (1):
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E: Bewegung / Fehler Nr. 14
Nach Albert Einstein soll die Längenkontraktion bei relativen Geschwindigkeiten in der Größenordnung der Lichtgeschwindigkeit bis zur Schrumpfung des Körpers "in flächenhafte Gebilde" gehen
Die Schrumpfung durch Längenkontraktion zu "flächenhaften Gebilden" nach AE 1905 (S.903) wird in manchen Texten der Relativisten auch als "Abplattung" bezeichnet. Im Grenzfall des Erreichens der Lichtgeschwindigkeit sollte jeder ponderable Körper ausdrücklich bis zu einer Fläche schrumpfen, wovor ihn nur die Schwierigkeit bewahrt, diese Geschwindigkeit je zu erreichen.
Für diejenigen unter den Autoren der Relativistik, die die Effekte der Kinematik (Längenkontraktion, Zeitdilatation) für real erklären (die überwiegende Mehrheit der Autoren), besteht ein zusätzlicher Erklärungsbedarf durch die Frage, wie sie bei Schrumpfung eines ponderablen Körpers (fast) zu einer Scheibe den Verbleib der Materie erklären wollen: irgendwo muß sie sich verstecken, da von einer Vernichtung oder Umwandlung der Materie hier noch nicht die Rede ist.
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G.O.Mueller hat das Phänomen der Längenkontraktion grundsätzlich nicht verstanden und vermutet eine Materialdeformation. Das ist aber völlig unzutreffend – der gesamte Raum wird mitsamt seinem Inhalt, auch mitsamt allfällig in diesem Raum befindlicher Beobachter längenkontrahiert. Weder die betroffenen Beobachter noch das betroffene Material “bemerken“ diese Längenkontraktion – diese wird nur von einem Beobachter eines mit anderer konstanter Geschwindigkeit bewegten Bezugssystems wahrgenommen.
Insbesondere gibt es auch keine Materie, die sich irgendwie “verstecken“ würde und auch keine Vernichtung oder Umwandlung der Materie, von der weder “hier noch nicht“ noch zu einem späteren Zeitpunkt die Rede sein wird, da der Grenzfall für ruhemasse-behaftete Materie gar nicht eintreten kann.
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Die von den verschiedenen Autoren gewählten Erklärungsmöglichkeiten für die Längenkontraktion als realer Effekt variieren, vgl. Fehler E 12: (1) elastische Veränderung des Körpers (M. v. Laue); (2) "Folgeerscheinung eines Umstandes" oder "Begleitumstand der Tatsache der Bewegung" (M. Born), nämlich der relativen Geschwindigkeit zwischen zwei Systemen ; (3) ursachenfreier (akausaler), unerklärter Effekt (A. Einstein). Diese Erklärungen reichen jedoch für den Fall der Abflachung (fast) zu einer Scheibe und den Verbleib der Materie nicht aus.
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Auch hier irrt G.O.Mueller: Diese Erklärungen reichen für den Fall der Abflachung fast zu einer Scheibe völlig aus; der Verbleib der Materie ist gar nicht in Frage gestellt.
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Der Fall ist durch die Beobachtungen von Galaxien mit Fluchtgeschwindigkeiten relativ zur Erde in der Größenordnung von 50 % der Lichtgeschwindigkeit konkret gegeben und wird noch konkreter, wenn man zwei derartige Galaxien betrachtet, die sich in entgegengesetzten Richtungen von der Erde entfernen, so daß sich die relative Geschwindigkeit zwischen den beiden Galaxien verdoppeln kann; die Frage, welches Additionsgesetz für relative Geschwindigkeiten angewandt wird, hat auf die Größenordnung der resultierenden Geschwindigkeit keinen Einfluß.
Ohne eine plausible, widerspruchsfreie Erklärung muß bei Schrumpfung in flächenhafte Gebilde der Verbleib der Materie als mysteriöses, wunderbares "Verschwinden" gelten und wäre eigens erklärungsbedürftig.
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Das Phänomen der Längenkontraktion und die “Schrumpfung“ in beinahe flächenhafte Gebilde – ich vermute, G.O.Mueller hat an dieser Stelle das Wörtchen “beinahe“ versehentlich vergessen – betrifft den gesamten Raum mitsamt seinem Inhalt; bei diesem Prozess verschwindet keine Materie.
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Daß Albert Einsteins Theorien zur Mystifizierung der Naturvorgänge führen und den zu beobachtenden Einbruch des Irrationalismus in vielen Bereichen des geistigen Lebens fördern, ist seit Minkowskis Erklärung der kinematischen Effekte als "Geschenk von oben" und die Umkehrung der Ereignisfolgen durch Albert Einstein selbst (als Konsequenz seiner angeblichen Relativierung der Gleichzeitigkeit) eindeutig dokumentiert durch die Berge von Science Fiction und von esoterischer Literatur, die sich bei ihren Zeitreisen ausdrücklich auf die Relativitätstheorie berufen.
Es wäre interessant zu erfahren, ob die Werke der Science Fiction und der Esoterik auch schon das zauberhafte Verschwinden von Materie durch hohe relative Geschwindigkeit des Beobachters entdeckt haben - und natürlich im Gegenzug auch das ebenso zauberhafte Entstehen (Wiederauftauchen?) von Materie bei Verringerung der relativen Geschwindigkeit des Beobachters.
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Die Beurteilung von Science Fiction- und Esoterik-Werken ist nicht Gegenstand dieses Gutachtens.
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Vielleicht ließe sich der Effekt (in beiden Richtungen) sogar verknüpfen mit dem "fluktuierenden Vakuum" der Quantenmechanik oder gar mit der Erklärung des "Massendefekts" der Kosmologie?
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Wie vorher gesehen ist dies nicht der Fall.
Freundliche Grüsse, Ralf |
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