Hölder-Ungleichung
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Chlorobium



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BeitragVerfasst am: 02.09.2007, 23:06    Titel: Hölder-Ungleichung Antworten mit Zitat

Könnte mir vielleicht mal einer in einfachen Worten erklären worum es
bei dieser Ungleichung geht?

[url=http://de.wikipedia.org/wiki/Hölder-Ungleichung]http://de.wikipedia.org/wiki/Hölder-Ungleichung[/url]
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mfg
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 03.09.2007, 09:23    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Chlorobium schrieb am 02.09.2007 23:06 Uhr:
Könnte mir vielleicht mal einer in einfachen Worten erklären worum es
bei dieser Ungleichung geht?

[url=http://de.wikipedia.org/wiki/Hölder-Ungleichung]http://de.wikipedia.org/wiki/Hölder-Ungleichung[/url]



Hallo Chlorobium,

das ist eine verallgemeinerte Cauchy-Schwarz'sche Ungleichung.

Jeder Massraum hat eine Art "Partner"-Massraum, der durch die Gleichung 1/p+1/q=1 bestimmt ist.

Der Partnerraum von L(1) ist L(MAX), wobei L(MAX) die Maximum-Norm darstellt. Zu jeder natürlichen Zahl gibt es so eine Norm, ausserdem gibt es diese Maximum-Norm, die man sich salopp als L(oo) vorstellen kann; das würde auch dieser Gleichung 1/1 + 1/oo = 1 genügen, darf aber mathematisch so natürlich nicht hergeleitet werden.

Dieser Hölder-Ungleichung gibt nun eine Abschätzung von Normen und Partner-Normen in bezug auf die "Absolutnorm", also die L(1) mit Absolutbeträgen bzw. der ersten Wurzel aus x^1.

Bemerkung: Die uns bekannte L(2)-Norm, d.h. der Abstand ist die Quadratwurzel der Summe der Quadrate) hat sich selber als Partner-Norm.

Bitte beachtet: Ich bin kein Metrik- oder Normspezialist, d.h. dieser Beitrag ist ganz gewiss nicht hieb- und stichfest ! Aber ich hoffe, man kann etwas verstehen, wo das hingehört.

Freundliche Grüsse, Ralf
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Chlorobium



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BeitragVerfasst am: 03.09.2007, 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Ralf, aber es hilft mir nicht wirklich weiter - ich verstehe wirklich
nur Einstein-Bahnhof-Umsteigen-Mit-Relativem-Zeitverlust Sad Wink

Ich werde versuchen meine Frage genau auf den Punkt zu bringen.
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Lucas



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BeitragVerfasst am: 03.09.2007, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hast du schon diesen Artikel Normierte Räume gelesen ? Den würde ich zuerst lesen, dann erst den mE eher schlechten Artikel über die Hölder Ungleichung, da versteht man ja wirklich Bahnhof....

Gruss, Lucas
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Chlorobium



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BeitragVerfasst am: 03.09.2007, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Dank auch dir, Lucas. Aber ich stehe noch immer auf dem Schlauch. In der
Mathematik wurde an mir ein nicht mehr gutzumachendes Verbrechen ver-
übt. Bei mir hat es nur bis zur Kurvendiskussion in der 11. Klasse gereicht.
Danach wurde ich aufgrund von schulinternen Ungereimtheiten zu einem
Jahr Finanzmathematik verdonnert (per Losentscheid). Ich hatte also weder
Differentialrechnung noch Vektorrechnung; und ich bereue es in regelmäßi-
gen Abständen noch heute - 18 Jahre später.

Mir geht es darum. Gerlich und Tscheuschner haben vor einiger Zeit ein Pa-
per zur Widerlegung der Treibhauseffekts veröffentlicht.

http://xxx.lanl.gov/PS_cache/arxiv/pdf/0707/0707.1161v2.pdf

Dabei gehen sie auch auf die Berechnung der Erdtemperatur mit und ohne
Atmosphäre ein (diese berühmten -18C und 33K Treibhauseffekt). Kann man
im Paper auf den Seiten 62-64 nachlesen. Ich versuche nun seit einiger Zeit
die dort aufgeführte Berechnung nachzuvollziehen; zumal ich um diesen
Punkt vor 2 Jahren eine ziemlich lange und intensive Diskussion im PF hatte.
Meine recht schwach ausgeprägten mathematischen Bauchsensoren melden
mir: Das von Gerlich dort produzierte ist Quatsch. Ich kann es aber im Mo-
ment nicht genauer ausdrücken. Und eben bei der Erklärung von Gerlich
taucht auch der Hinweis auf die Hölder-Ungleichung auf. Deswegen meine
Frage nach Hölder-Ungleichung.
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Ich



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BeitragVerfasst am: 04.09.2007, 09:43    Titel: Antworten mit Zitat

Da brauchst du doch keinen Hölderlin oder sonstwen. Das ist einfach Mist, was der schreibt. Überleg dir mal die Äquator- und Poltemperatur, die er für seine Integration annimmt.
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 04.09.2007, 10:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Chlorobium,

also ich bin auf Seite 64 bei der Gleichung (84) bzw. (86) stutzig geworden: stimmt es, dass

[Integral(g^q)dx]^(1/q) für g=1 konstant ebenfalls gleich 1 ist ? Oder wenigstens grösser gleich 1 ist, um die Ungleichung zu erfüllen ?

Hier muss man aufpassen und aus dem Stehgreif vermag ich das nicht zu beantworten.

Freundliche Grüsse, Ralf
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Ich



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BeitragVerfasst am: 04.09.2007, 10:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin gar nich so weit gekommen, weil (82) und (83) totaler Blödsinn sind. Dass er hinterher den Hölder einschiebt ist typisches Crank-Gelaber ohne Bezug zum Thema.
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Chlorobium



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BeitragVerfasst am: 04.09.2007, 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ich (wie das klingt Very Happy ),

ja, die Gleichungen 82 und 83 halte ich auch für unsinnig; wie den ganzen
Abschnitt 3.7.4. Da wird Unsinn mit vielen Integralen verpackt. Eignet sich
gut um sich wichtig zu machen. Ich (also ich) wollte, bevor ich mit dieser
Sache in einer Diskussion einsteige, nur ganz sicher gehen und den Punkt
mit der Hölder-Gleichung abklären.
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mfg
Chlorobium (der Farbe wegen)
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Ich



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BeitragVerfasst am: 04.09.2007, 13:18    Titel: Antworten mit Zitat

Wie gesagt, der Hölder hat damit gar nichts zu tun. Der Spinner rechnet einfach eine Durchschnittstemperatur nach folgenden Maßgaben aus:
Nachtseite: -273°C
Polarregionen: ~-273°C
Äquator am Mittag: +120°C
Statt zu bemerken, wie dämlich das ist, begründet er möglichst hochtrabend, warum da was anderes rauskommt als wenn man es richtig macht. Das sieht man aber sowieso.
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Erik



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BeitragVerfasst am: 04.09.2007, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

ralfkannenberg schrieb:
[Integral(g^q)dx]^(1/q) für g=1 konstant ebenfalls gleich 1 ist ? Oder wenigstens grösser gleich 1 ist, um die Ungleichung zu erfüllen ?

Hier muss man aufpassen und aus dem Stehgreif vermag ich das nicht zu beantworten.




Also das Integral ergibt nicht 1, sondern das Maß von X hoch 1/q. Dies müßte kleiner
gleich eins sein, damit die Ungleichung folgt. Ich denke also nicht, daß man diese so
direkt aus der Hölder-Ungleichung ableiten kann.

Die im paper behauptete Allgemeingültigkeit stimmt aber trotzdem. Ich kenne dies als
Ljapunoff-Ungleichung: die k-te Wurzel des k-ten Absolutmoments ist kleiner gleich der
k+1-ten Wurzel des k+1-ten Absolutmoments (einer Zufallsgröße z.B.). Demzufolge ist
natürlich auch die mittlere Temperatur geringer als die 4. Wurzel aus dem mittleren T^4.


Zitat:

Ich schrieb:
Wie gesagt, der Hölder hat damit gar nichts zu tun. Der Spinner rechnet einfach eine Durchschnittstemperatur nach folgenden Maßgaben aus:
Nachtseite: -273°C
Polarregionen: ~-273°C
Äquator am Mittag: +120°C
Statt zu bemerken, wie dämlich das ist, begründet er möglichst hochtrabend, warum da was
anderes rauskommt als wenn man es richtig macht. Das sieht man aber sowieso.




Also wenn ich das richtig verstanden habe rechnen Klimatologen unter denselben Bedingungen,
um die größe des natürlichen Treibhauseffektes von 33 °C zu ermitteln (also zumindest behaupten
die Autoren das). Ich denke die Gln. (82) und (83) sind unter diesen Bedingungen korrekt. Es würde
also bedeuten der natürliche Treibhauseffekt wäre viel größer (rund 145 °C), woraus die Autoren
schließen, daß etwas fundamental falsch sein muß. Aber warum muß der natürliche Treibhauseffekt
bei 33 °C liegen? Da ich keine Ahnung von Klimatologie habe, könnte man mir ohne weiteres erzählen,
der natürliche Treibhauseffekt liege bei 145 °C. Ist das so offensichtlicher Unsinn?
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Ich



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BeitragVerfasst am: 04.09.2007, 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Erik,

man integriert nicht über Temperaturen, sondern über Leistung:
Integral(eingestrahlte Leistung)=Integral(abgestrahlte Leistung)
Das ist der Sinn von (80). Dann nimmt man eine mittlere Erdtemperatur so, dass k*T^4*Oberfläche=abgestrahlte Leistung.
Das ist (81).
Er integriert über Temperatur, wobei eingestrahlte Leistung=abgestrahlte Leistung an jedem einzelnen Ort der Erde erfüllt sein muss. Also z.B. T=0K bei Nacht, T=394K mittags im Kongo.
Welche der beiden Bedingungen realitätsnäher ist sieht man sofort.
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Erik



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BeitragVerfasst am: 04.09.2007, 17:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Ich,


Zitat:

Ich schrieb:
man integriert nicht über Temperaturen, sondern über Leistung:




Hm? Also das kommt doch drauf an was man ausrechnen will oder?
Bei der mittleren Temperatur muß man schon über Temperaturen
integrieren. (Man muß natürlich nicht die Temperaturverteilung aus
Gl. (77) nehmen.)


Zitat:


Integral(eingestrahlte Leistung)=Integral(abgestrahlte Leistung)
Das ist der Sinn von (80). Dann nimmt man eine mittlere Erdtemperatur
so, dass k*T^4*Oberfläche=abgestrahlte Leistung.
Das ist (81).




Ok, die Autoren nennen dies eben effektive Temperatur.


Zitat:


Er integriert über Temperatur, wobei eingestrahlte Leistung=abgestrahlte
Leistung an jedem einzelnen Ort der Erde erfüllt sein muss. Also z.B. T=0K
bei Nacht, T=394K mittags im Kongo.
Welche der beiden Bedingungen realitätsnäher ist sieht man sofort.




Das stimmt natürlich und insofern hast Du auch recht. Die Frage war aber doch,
wie der Treibhauseffekt von Klimatologen berechnet wird. Die Autoren wollen
keineswegs eine realistischere Berechnung dieses Effektes durchführen, sondern
behaupten ja der ganze Effekt sei Quatsch, bzw. rein fiktiv. Ich habe jetzt nicht
das ganze Paper gelesen, aber der Abschnitt 3.7.4 scheint mir darauf hinauszulaufen,
daß (nach Behauptung der Autoren von den Klimatologen) ein empirischer Mittelwert
von 15°C von der 4. Wurzel des 4. Temperaturmoments subtrahiert wird und dies als
Größe des Treibhauseffektes ausgegeben wird. Ich muß sagen, daß mir das erstmal auch komisch
vorkäme, wenn es so gemacht würde (sind die 15°C wirklich ein Mittelwert im
konventionellen Sinne?). Wieso sollte diese Größe irgendeine Relevanz haben?
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Erik is offline Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Chlorobium



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BeitragVerfasst am: 04.09.2007, 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

Bevor ich jetzt zu einer langen Erklärung ansetze, verlinke ich lieber mal
diese Präsentation. Da kann man in groben Zügen die Herleitung des Trei-
hauseffekts nachlesen.

http://www.iup.uni-heidelberg.de/institut/studium/lehre/physikIV/Physik-IV_UP2_Strahlung-Klima.pdf
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Chlorobium (der Farbe wegen)
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Ich



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BeitragVerfasst am: 04.09.2007, 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

Du willst rechnen, wie warm die Erde wäre ohne Treibhauseffekt und interne Heizung. Also musst du fordern, dass sie genausoviel Energie abstrahlt, wie sie von der Sonne kriegt. In erster Näherung wirst du der Erde eine einheitliche Temperatur geben, die Schwankungen sind eh nur ~10%. Genau das machen (80) und (81). Feinere Modelle werden noch ein paar K rauf oder runter gehen, aber nicht mehr. Das ist nicht "plain wrong", sondern einfach richtig.
Er hingegen führt in (82) die Bedingung ein, dass das Energiegleichgewicht an jedem Ort gelten muss. Dass also kein Wärmetransport stattfindet und dass der Erdboden eine vernachlässigbare Wärmekapazität hat. Das nenne ich plain wrong.

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