Fehlinterpretation der SRT
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Joachim



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BeitragVerfasst am: 09.05.2007, 12:07    Titel: Fehlinterpretation der SRT Antworten mit Zitat

Hallo Zusammen,

Ekkehard Friebe hat mal wieder eine Fehlinterpretation der Relativitätstheorie aufgefunden. Im Thread
18040.rapidforum.com/topic=100572129837
bewirbt er ein PDF-Dokument mit dem Titel "Fehlinterpretation in der Speziellen Relativitätstheorie?". In Wirklichkeit handelt es sich aber um eine Fehlinterpretation der SRT. Das Original des PDF-Files findet sich auf einer Privaten Homepage, die beim Internet-Provider Arcor gehostet wird und unter dem Namen "Gruppe der Neuen" firmiert. Offensichtlich eine Gruppe aus Alternativwissenschaftlern und Esoterikern aller Art:
home.arcor.de/gruppederneuen/index2OAX.htm

Gruß,
Joachim
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Wolfi



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BeitragVerfasst am: 09.05.2007, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Hans Deyssenroth schrieb:
Die Lorentztransformationen bilden eine Lie-Gruppe,




Zitat:

G. O. Müller schrieb:
Den Lorentztransformationen fehlen die geforderten Gruppeneigenschaften.


Hm... interessant... Wink
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 09.05.2007, 18:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ah, Du meinst GOM-H2 ?

Stimmt, mein Gutachten ist noch in der umständlichen Version via Basis; ich habe die von Erik vorgeschlagene elegante Version via Bilinearform noch nicht erarbeitet.


Für GOM-H2 indes wäre die Kurzform "Transitivität ist keine Gruppeneigenschaft und Kommutativität ist keine Gruppeneigenschaft" schon ausreichend.

Freundliche Grüsse, Ralf
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Wolfi



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BeitragVerfasst am: 09.05.2007, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ich meine damit, dass sich Herr Deyssenroth und GOM offensichtlich widersprechen! Wink
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galileo2609
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BeitragVerfasst am: 09.05.2007, 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist ja nichts Neues! Auch in 'Salzburg 2006' war er dabei, auf der 'Kritikertagung', auf der mindestens soviel 'kritische' Widersprüche versammelt waren wie Personen.

Grüsse galileo2609
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BeitragVerfasst am: 09.05.2007, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Interessant dazu auch der Post von Harald Maurer in seinem Forum:
http://www.mahag.com/FORUM/forum.php?id=7428#7428
Anscheinend schickt Herr Deyssenroth seinen Unsinn allen "Salzburger-Kritikern" zu.

Gruß
Marco
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 09.05.2007, 19:56    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Wolfi schrieb am 09.05.2007 18:32 Uhr:
Ich meine damit, dass sich Herr Deyssenroth und GOM offensichtlich widersprechen! Wink



Hallo Wolfi,

sowas ist doch nichts ungewöhnliches:


Zitat:

ralfkannenberg schrieb am 27.03.2007 12:13 Uhr:
Aber lesen wir doch weiter, denn den Höhepunkt hat G.O.Mueller bis zum Schluss aufgehoben:

Zitat:

Ursache für das Fehlen der Gruppeneigenschaften ist die Entwicklung der Transformationen nur in einer Ebene, was keinesfalls eine automatische Übertragung auf Vorgänge im dreidimensionalen Raum erlaubt. Dies ist der Sinn von Phipps' Feststellung der "small group" und der "evidence of its failure". Wenn die Herleitungen der Längenkontraktion und der Zeitdilatationen mit Hilfe der Lorentz-Transformationen schon mathematisch falsch sind,



Wollen wir doch einmal nachlesen, was die von G.O.Mueller genannte Referenz "Galeczki / Marquardt 1997, S.92-96" auf Seite 92 zu diesem Thema schreibt:

Zitat:

Die bisherige Argumentation ist rein gruppentheoretischer Natur und hat nichts mit Licht und seiner Geschwindigkeit zu tun. Daher ist bis hierher auch alles in Ordnung. Zur Enttäuschung der Vielen, die ihre Kritik auf vermeintlichen mathematischen Fehlern aufgebaut haben, ist der entscheidende Schritt vom mathematischen Symbol zum physikalischen Inhalt als Quelle aller Irrtümer zu entlarven, nicht die mathematische Prozedur.


Ja wer hat denn nun recht ? G.O.Mueller oder Galeczki/Marquardt ?
Oder ist das eigentlich egal, Hauptsache, Einstein ist irgendwie falsch …….



http://www.relativ-kritisch.net/forum/viewtopic.php?p=9664#9664

Freundliche Grüsse, Ralf
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galileo2609
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BeitragVerfasst am: 09.05.2007, 20:02    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

as_string schrieb am 09.05.2007 19:18 Uhr:
Interessant dazu auch der Post von Harald Maurer in seinem Forum



Bunker-Mentalität oder 'Helsinki-Syndrom'? Wink

Grüsse galileo2609
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 09.05.2007, 20:09    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

galileo2609 schrieb am 09.05.2007 18:36 Uhr:
Das ist ja nichts Neues! Auch in 'Salzburg 2006' war er dabei, auf der 'Kritikertagung', auf der mindestens soviel 'kritische' Widersprüche versammelt waren wie Personen.

Grüsse galileo2609

Ach ja stimmt, das ist ja der, der nachträglich hineinkopiert wurde Wink

Freundliche Grüsse, Ralf
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HansDeyssenroth



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BeitragVerfasst am: 31.08.2007, 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

Antwort an Marco (vom 09.05.07:

Hallo Marco,

leider habe ich diesen Thread erst jetzt entdeckt. Du hast geschrieben:

Zitat:

Anscheinend schickt Herr Deyssenroth seinen Unsinn allen "Salzburger-Kritikern" zu.



Meinen Beitrag habe ich mit einem Fragezeichen versehen, um ihn auf möglichst breiter Front zu diskutieren. Dies ist auch geschehen, und ich habe einiges daraus gelernt. Nun sehe ich aber, dass du meine Ausführungen für Unsinn hältst. Möglicherweise hast du sogar Recht, aber es würde mich schon interessieren, was du zu beanstanden hast.

Wenn du meine Argumente nicht widerlegen kannst, dann befindet sich im Lehrbuch von Hubert Goenner beim Zwillingsparadoxon ein mathematische Verfahrensfehler, der zu falschen Interpretationen führt. Es geht mir nur darum, diesen vermeintlichen Fehler bei der nächsten Auflage zu vermeiden. Ich will damit nicht die Relativitätstheorie kritisieren, wie schon oft irrtümlich vermutet. Hubert Goenner hat auf meinen Artikel noch nicht reagiert.

Darum meine Frage: was ist deiner Meinung nach unsinnig?

Viele Dank und viele Grüße

Hans
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ralfkannenberg



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BeitragVerfasst am: 31.08.2007, 16:42    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Hans schrieb am 31.08.2007 14:37 Uhr:
Nun sehe ich aber, dass du meine Ausführungen für Unsinn hältst. Möglicherweise hast du sogar Recht, aber es würde mich schon interessieren, was du zu beanstanden hast.
(...)
Darum meine Frage: was ist deiner Meinung nach unsinnig?

Viele Dank und viele Grüße

Hans



Sehr geehrter Herr Deyssenroth

ich erlaube mir, nur den ersten Fehler zu benennen:


Zitat:

γ = 1/√(1-(v/c)^2). In diesem Faktor ist aber nichts anderes als das geometrische Mittel der Komponenten (1 - v/c) und 1 + v/c) enthalten.


Das geometrische Mittel ist die Wurzel des Produktes, das wäre in diesem Falle √(1-(v/c)^2).

γ aber ist der Kehrwert davon.


Im Folgenden leiten Sie dann allerlei Resultate aus dieser geometrischen Mittelwert-Bildung ab und schreiben etwas über Operatoren-Räume und Operatoren-Sets u.s.w.

Die Relativiotätstheorie ist genügend unanschaulich; da ist es also wenig hilfreich, mit unzutreffenden und ungenauen Begriffsbildungen zu argumentieren. Deswegen schlage ich vor, dass Sie Ihren Mittelwert-Begriff korrigieren, danach den Begriff des Operatoren-Raumes und der von Ihnen verwendeten Operatoren definieren und danach Ihren im MAHAG-Forum erstellten Beitrag entsprechend anpassen, dann werden sich vermutlich zahlreiche Missverständnisse von alleine aufheben.


Freundliche Grüsse, Ralf Kannenberg
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Joachim



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BeitragVerfasst am: 31.08.2007, 17:57    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Hans schrieb am 31.08.2007 13:37 Uhr:

Meinen Beitrag habe ich mit einem Fragezeichen versehen, um ihn auf möglichst breiter Front zu diskutieren. Dies ist auch geschehen, und ich habe einiges daraus gelernt. Nun sehe ich aber, dass du meine Ausführungen für Unsinn hältst. Möglicherweise hast du sogar Recht, aber es würde mich schon interessieren, was du zu beanstanden hast.




Reichen denn die Punkte, die Dietmar und ich (dort als "Relativist" firmierend) zu beanstanden haben nicht aus?

Gruß,
Joachim
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BeitragVerfasst am: 31.08.2007, 18:04    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Hans schrieb am 31.08.2007 14:37 Uhr:
Antwort an Marco (vom 09.05.07:
Meinen Beitrag habe ich mit einem Fragezeichen versehen, um ihn auf möglichst breiter Front zu diskutieren.


Die Überschrift hat vielleicht schon ein Fragezeichen, aber solche Behauptungen wie:

Zitat:

Bei dieser Betrachtungsweise wird aber die Herleitung und der eigentliche Sinn der Lorentztransformation ignoriert, und aufgrund eines Skalierungsfehlers kommt eine falsche Interpretation zustande.

(und viele andere)
haben dann später im Text keine Fragezeichen mehr. Falsch sind sie trotzdem.

Zitat:

Hans schrieb am 31.08.2007 14:37 Uhr:
Wenn du meine Argumente nicht widerlegen kannst, dann befindet sich im Lehrbuch von Hubert Goenner beim Zwillingsparadoxon ein mathematische Verfahrensfehler, der zu falschen Interpretationen führt.


Ich dachte, dass schon so einige Aussagen aus Deinem Text widerlegt seien und sogar Du das eingesehen hast. Dann mache doch mal einen neuen Text und zeige, was denn überhaupt noch übrig geblieben ist. Gut wäre, wenn Du dabei auch Ralf's Post berücksichtigst. Gut wäre generell, wenn Du das mit der geometrischen Mittelung generell weg lässt, weil die SRT Formeln nicht auf der geometrischen Mittelung basieren, wenn auch vielleicht hier und da ein Term vorkommt, der zufällig auch bei der geometrischen Mittelung vorkommt. Daraus quasi zu argumentieren, man dürfte die Zeitdauer von zwischen mehreren Ereignissen nicht mehr addieren, ist doch offensichtlicher Schwachsinn. Wenn zwischen Ereignis 1 und 2 z. B. 3s vergehen und zwischen Ereignis 2 und 3 weitere 5s, dann wird halt einfach zwischen Ereignis 1 und 3 8s vergangen sein. Da kann man noch so viel über geometrische Mittelung philosophieren...

Zitat:

Hans schrieb am 31.08.2007 14:37 Uhr:
Es geht mir nur darum, diesen vermeintlichen Fehler bei der nächsten Auflage zu vermeiden.


Ich habe zwar dieses Buch nicht, allerdings ein älteres von Herrn Goenner. Da geht es sowohl um die spezielle, wie auch um die allgemeine Relativitätstheorie. So weit ich weiß hat er danach dann den ersten Teil, in dem es nur um die SRT geht, heraus gelöst und als eigenständiges Buch veröffentlicht. Dabei hat er aber einiges überarbeitet und auch erweitert, so weit ich gesehen habe (ich hatte mir das SRT-Buch mal kurz in der Bibliothek angeschaut und hatte da diesen Eindruck aus der Erinnerung an mein eigenes Buch. Allerdings habe ich beide noch nicht direkt vergleichen können).
Nach den vielen Fehlern und Missverständnissen in Deinem Text habe ich aber den Eindruck, dass der Fehler weniger im Buch von Goenner ist, sondern in dem, wie Du es verstanden hast.

Grob zusammen gefasst, bezogen auf den oben von mir verlinkten ersten Text:
  • Die Sache mit der geometrischen Mittelung und der Folgerung, man dürfe keine Addition verwenden, ist falsch. Nur, weil irgendwo vergleichbare Terme bei der Formel für die Zeitdilatation heraus kommen, hat das noch nichts mit einer geometrischen Mittelung zu tun. Unabhängig davon ist einfach die Aussage, man dürfe dann keine Addition mehr verwenden einfach falsch.
  • Die Sache mit der Währung ist ein völlig sinnloser Vergleich. Ich meine aber, das wurde von anderen auch schon entsprechen vorgebracht. Ich meine sogar, ich hätte damals irgendwo gelesen, dass Du das auch selbst einsiehst.
  • Diese grauen Balken in Deinem Minkowski-Diagramm mit der "ungefähren Gleichzeitigkeit" sind im Zusammenhang mit der SRT einfach völlig sinnlos. Es gibt bei entfernten Ereignissen eben nur eine vom gewählten Inertialsystem abhängige Gleichzeitigkeit. Man kann "das Problem der Gleichzeitigkeit" eben nicht "umgehen", auch wenn man noch so genau Uhren hat. Das ist kein Problem irgendeiner Ungenauigkeit, sondern ein grundlegendes im Zusammehang mit der Raumzeit. Hier zeigt sich wieder der Standardfehler vieler Kritiker: Es werden Vorstellungen aus der galileo-kovarianten Mechanik mit der SRT vermischt und damit Widersprüche konstruiert.
  • Du redest von Aussagen in Lehrbüchern, die "unabhängig von der Ost oder Westrichtung" die selbe Zeitdilatation vorhersagen: Erstens frage ich mich da, was es jetzt überhaupt mit Ost und West auf sich hat, dann, ob Du verstanden hast, dass ein an die Erdoberfläche fest gebundenes Koordinatensystem kein Inertialsystem ist und somit überhaupt die Aussage in den Lehrbüchern verstanden hast.


So wie ich die Sache sehe, bleibt von sämtlichen Deiner Aussagen nichts übrig. Deshalb wäre es erstmal nützlich, wenn Du einen neuen Text verfassen könntest, bei dem Du die entsprechenden Einwände der anderen Diskussionsteilnehmer verarbeitet hast. Es nutzt ja nichts, wenn ich jetzt anfange alles nochmal zu zerlegen, was andere schon längst getan haben.

Gruß
Marco
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HansDeyssenroth



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BeitragVerfasst am: 02.09.2007, 01:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zunächst mal vielen Dank für eure Kommentare. Ich gehe mal der Reihe nach durch.

Antwort an ralfkannenberg:
Sehr geehrter Herr Kannenberg,

danke, ich werde das ändern, im Sinne "das erinnert mich an einen geometrischen Mittelwert". Damit möchte ich auf die andersartige Skalierung des Datenraums aufmerksam machen. Näheres weiter unten. Bezüglich der Operatorensets hatte ich gehofft, von den Mathematikern einen Hinweis zu bekommen, dass es insbesondere in der angewandten Mathematik besondere Regeln gäbe, ähnlich den Gruppeneigenschaften von Daten, aber leider gibt es das (noch) nicht. Dabei wäre es sehr nützlich.

Antwort an Joachim:
Deine und Dietmar's Beiträge haben mir geholfen, die Problematik noch deutlicher zu erkennen, und ich werde versuchen, meinen Standpunkt in der folgenden Antwort noch klarer auszudrücken.

Antwort an Marco:
Also nehmen wir mal an, du seist in einer Telekommunikationsfirma beschäftigt und müsstest den Mittelwert eines Frequenzbandes berechnen. Nach deinen Vorstellungen würdest du also das arithmetische Mittel der unteren und der oberen Frequenz bilden; denn warum soll man Frequenzen nicht addieren dürfen? Nun das wäre aber - je nach Chef - ein Kündigungsgrund, denn hier ist das geometrische Mittel angesagt. Die Frequenzen stehen nämlich bei diesem Problem mit den Multiplikations-/Divisonsoperatoren in Beziehung.

Das gleiche passiert bei der Herleitung der Frequenzen über den Relativistischen Dopplereffekt. Es geht hier also um die Addition von Frequenzen und nicht von Zeiten, wie du meintest. Damit du es nachvollziehen kannst, habe ich die Formeln hier bereitgestellt:
http://hansdeyssenroth.homepage.t-online.de/Hinflug.jpg
http://hansdeyssenroth.homepage.t-online.de/Rueckflug.jpg

Wegen der multiplikativen Beziehung der Frequenzen sollte man die logarithmierten Komponenten addieren. In dem Fall heben sich die relativistischen Dopplereffekte des Hin- und Rückflugs auf. Bei der direkten Addition der Frequenzen ergibt sich ein Skalierungsfehler, den ich mit dem "Währungsparadoxon" parodiert habe. Ich habe ja in den ZP-Formeln nur Zeit durch Geld ersetzt. Für einen Nichtphysiker wird es damit verständlicher.

Da H. Goenner seine Formeln im Minkowski-Diagramm umgesetzt hat, habe ich das auch versucht. Die grauen Linien sind nicht sinnlos, aber saublöd, aber wie soll ich es sonst machen? Hier die Idee, die dahintersteht:

Ich versetze mich in das Raumschiff des reisenden Zwillings Z2. Nach der Beschleunigungsphase starte ich nach ein paar Tagen die Atomuhr, die - sagen wir - jede Stunde ein Signal zum "ruhenden" Zwilling Z1. (Man könnte die beiden Uhren in Z1 und Z2 durch ein drittes Raumschiff auf halber Strecke sogar synchronisieren). Gibt es nun irgendeinen physikalischen Prozess, der bewirkt, dass ein paar von Z2 gesendeten Signalen in Z1 nicht ankommen? Oder gibt es auf der Rückreise irgendeinen Grund, warum die von Z2 in der unbeschleunigten Phase gesendeten Signale in Z1 nicht ankommen? Nein! Aber gemäß den zitierten ZP-Formeln passiert das, bzw. ist dort die Anzahl der von Z1 gesendeten Signale von der Anzahl der von Z2 gesendeten Signale verschieden.

Wenn aber unter Berücksichtigung der durch die Beschleunigung verursachten Zeitdilatation in Z2 und durch die Erdgravitation verursachte Zeitdilatation in Z1 nur die unbeschleunigten Phasen betrachtet werden, gibt es keinen Grund, warum die Anzahl Signale von Z1 und Z2 unterschiedlich sein sollen; denn in diesem Fall gelten die beiden Postulate der SRT, und daher laufen beide Uhren in Z1 und Z2 gleich schnell. Eine Stunde in der Eigenzeit in Z2 ist gleich lang wie eine Stunde in der Eigenzeit von Z1. Das wollte ich mit den grauen Linien darstellen. Im Minkowski-Diagramm betrachtet man die Gleichzeitigkeit über die x-Achse des schiefwinkligen bewegten Koordinatensystems. Aber auf die Gleichzeitigkeit kommt es mir ja hier gar nicht an, und ich will auch nicht ein System von einem anderen System aus beobachten. Ich will in Gedanken die beiden Eigenzeiten in einem ct-Raumdiagramm darstellen, mit der Aussage: wenn die Eigenzeiten gleich schnell laufen, sind auch die Anzahl der gesendeten und empfangen Signale gleich.


Zitat:

Du redest von Aussagen in Lehrbüchern, die "unabhängig von der Ost oder Westrichtung" Du redest von Aussagen in Lehrbüchern, die "unabhängig von der Ost oder Westrichtung"



Ja, das ist schlecht formuliert. Da ich den Aufsatz in einer "Äther"-Welt zur Diskussion gestellt habe, wollte ich auf die von vielen erwartete Mitführung des Lichts durch die Erdrotation hinweisen, und dass ein Experiment mit der Optischen Uhr auch das untersuchen sollte.

Ich hoffe, ich konnte meinen Standpunkt etwas verdeutlichen.

Viele Grüße
Hans

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BeitragVerfasst am: 02.09.2007, 02:28    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Hans schrieb am 02.09.2007 01:44 Uhr:
Das gleiche passiert bei der Herleitung der Frequenzen über den Relativistischen Dopplereffekt. Es geht hier also um die Addition von Frequenzen und nicht von Zeiten, wie du meintest. Damit du es nachvollziehen kannst, habe ich die Formeln hier bereitgestellt:
http://hansdeyssenroth.homepage.t-online.de/Hinflug.jpg
http://hansdeyssenroth.homepage.t-online.de/Rueckflug.jpg


Ja, das ist genau der selbe Text, der auch in meinem (wohl älteren) Buch von Goenner steht.
Jetzt schau Dir doch mal Punkt 10) an. Er addiert dort die Anzahl (vom Eintreffen der Signale) jeweils von Hin- und Rückflug. Er addiert dort keine Frequenzen. Was willst Du also immer mit "Addition von Frequenzen"?

Zitat:

Hans schrieb am 02.09.2007 01:44 Uhr:
(Man könnte die beiden Uhren in Z1 und Z2 durch ein drittes Raumschiff auf halber Strecke sogar synchronisieren).


Ich denke, Du hast das grundlegende Problem nicht verstanden. Man kann die Uhren sehr wohl synchron haben, aber die Frage ist: Ich welchem Bezugssystem synchron. Wenn sie in einem Inertialsystem synchron laufen, dann nicht in den anderen.
Du hast offensichtlich immer noch eine Vorstellung von absoluter Gleichzeitigkeit bzw. einer absoluten Zeit. So lange die beiden Zwillinge auseinander fliegen, kannst Du prinzipiell nicht sagen, welche der beiden Uhren schneller tickt, wenn sie in ihrem jeweiligen Ruhesystem gleichschnell gehen. Je nach Inertialsystem würde mal die eine schneller ticken, als die andere und mal umgekehrt. Nur der von Dir erwähnte Beobachter, der sich immer genau auf halber Strecke befindet, würde einen Gleichtakt feststellen. Aber das nicht gleich gehen in den anderen Inertialsystemen, besonders in dem für uns wichtigen Z1-System, ist dabei genau so real. Jeder Versuch eine absolute Gleichzeitigkeit zu generieren ist zum Scheitern verurteilt, wenn "gleichzeitig" im einen System immer "nicht gleichzeitig" in (fast) allen anderen Systemen bedeutet, sobald die Ereignisse nicht mehr am selben Ort stattfinden.

Zitat:

Hans schrieb am 02.09.2007 01:44 Uhr:
Aber gemäß den zitierten ZP-Formeln passiert das, bzw. ist dort die Anzahl der von Z1 gesendeten Signale von der Anzahl der von Z2 gesendeten Signale verschieden.


Nein, das passiert dort nicht. Die Anzahl ist gleich.
Goenner hat allerdings tatsächlich einen Fehler gemacht und zwar in Punkt 11): Dort müsste nicht T, sondern T' stehen. Er setzt nämlich danach eben gerade N1 und N2 gleich und kürzt das ny0 auf beiden Seiten weg. So kommt er auf die Gleichung T'=T·sqrt(1-v²/c²)
Aber ansonsten stimmt alles: Er addiert einfach die Anzahl der angekommenen Signale (N2) und setzt diese mit der Anzahl der gesendeten Signale (N1) gleich. Dabei stellt er fest, dass für Z2 eine länger Zeitdauer vergangen sein muss, als für Z1


Zitat:

Hans schrieb am 02.09.2007 01:44 Uhr:
Im Minkowski-Diagramm betrachtet man die Gleichzeitigkeit über die x-Achse des schiefwinkligen bewegten Koordinatensystems. Aber auf die Gleichzeitigkeit kommt es mir ja hier gar nicht an, und ich will auch nicht ein System von einem anderen System aus beobachten. Ich will in Gedanken die beiden Eigenzeiten in einem ct-Raumdiagramm darstellen, mit der Aussage: wenn die Eigenzeiten gleich schnell laufen, sind auch die Anzahl der gesendeten und empfangen Signale gleich.


Nein, diese Schlussfolgerung ist falsch. Angenommen der reisende Zwilling Z2 sendet 8 Signale aus und Z1 empfängt diese auch, auf der Uhr von Z1 sind 10h vergangen, bis Z2 wieder da ist und er das achte Signal empfangen hat. Z2 hat aber jede Stunde eins ausgesendet und war dementsprechend nur 8h (oder Jahre oder was auch immer) unterwegs. Du kannst also nicht aus der Tatsache, dass Z1 die selbe Anzahl Signale empfangen muss, wie Z2 gesendet hat, schließen, dass die selbe Eigenzeit für beide vergangen sein müsse.

Gruß
Marco
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