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zeitgenosse
Anmeldedatum: 21.06.2006 Beiträge: 1811
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Verfasst am: 20.02.2007, 00:31 Titel: |
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ebikonso:
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Man sollte sich wirklich immer mit den Primärquellen befassen, statt logisch erscheinende Formulierungen selbst von vorgestellen 'Insidern' [...] einfach zu übernehmen.
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Das sollte man wirklich tun; doch oft ist es sehr schwierig, die Primärquellen zu finden. Aehnliches gilt ja auch für andere nicht alltägliche Dinge wie z.B. den legendären Night-Hawk (Military Aircraft), obwohl darüber inzwischen sehr viel bekannt ist.
Übrigens hat sich meine Erinnerung inzwischen etwas regeneriert:
Der von mir ins Auge gefasste Honeywell-Mikrorechner (ich denke nun auch eher an 16 Bit Register) brauchte deswegen sehr lange zum "Aufstarten", weil wir nach einem Systemabsturz des in eine Farbregelung implementierten Mikrorechners zuerst von einem i486-PC aus einiges an Daten laden mussten und zwar über eine serielle Schnittsstelle mit relativ geringer Baudrate. Das dauert dann bekanntlich seine Zeit.
Dennoch haben wir uns (d.h. ein Ingenieur von Accuray und ich) seinerzeit einige Gedanken im Zusammenhang mit dem Bordrechner der Landekapsel gemacht.
Gr. zg _________________ Make everything as simple as possible, but not simpler! |
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zeitgenosse
Anmeldedatum: 21.06.2006 Beiträge: 1811
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Verfasst am: 29.08.2007, 00:16 Titel: |
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zeitgenosse schrieb am 26.01.2007 03:20 Uhr:
Im Weltall sieht man keine Sterne. Auf dem Mond auch nicht.
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Inzwischen ist es mir gelungen, eine "Nacherzählung" aufzutreiben, die den Spaziergang eines Kosmonauten beschreibt. Dieser sah die Erde sehr flach unter sich. Die Wölbung nur am Horizont erkennbar. In der Schwärze des Weltalls leuchteten hell einzelne Sterne. Die Sonne sah wie eine helle Scheibe aus, völlig in die Schwärze eingebettet, ohne Korona.
Ich ziehe folgende Hypothese heran:
Die Metrik wird durch die Gravitation beeinflusst in dem Sinne, dass räumliche Abstände variabel sind. Ohne Gravitation hätten wir den normalsten Urmeter. Je stärker das lokale Feld, desto kürzer die Abstände. Sterne erscheinen im Auge des Beobachters somit hell und nah. Das ist auf der Erde - verstärkt durch die Atmosphäre - der Fall. Auf dem Mond aber sind sie nur noch schwach erkennbar, im flachen von grösseren Massen weit entfernten Weltraum (ausserhalb des Potentialtrichters) überhaupt nicht. Jedenfalls sahen die Astronauten auf dem Wege zum Mond keine Sterne.
Das Phänomen der fehlenden Sterne wäre primär also nicht ein optisches, sondern vielmehr ein gravitatives. Könnte das zutreffen?
Gr. zg _________________ Make everything as simple as possible, but not simpler! |
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Lucas
Anmeldedatum: 04.05.2006 Beiträge: 569
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Verfasst am: 29.08.2007, 20:20 Titel: |
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Also sieht man Sterne. Und das Problem ist die Aufnahme. Die Bilder, die fast keine Sterne zeigen,wurden wohl von einer Kamera gemacht, die auf die (relativ zu den Sternen) leuchstarke Erde eingestellt war.
Und es gibt doch auch wunderbare Bilder vom Hubble-Weltraum-Teleskop.
Die optische Erklärung finde ich naheliegender.
Gruss, Lucas
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zeitgenosse
Anmeldedatum: 21.06.2006 Beiträge: 1811
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Verfasst am: 28.09.2007, 02:08 Titel: |
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Lucas schrieb am 29.08.2007 21:20 Uhr:
Also sieht man Sterne.
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Nicht immer ist das Naheliegendere auch das Richtigere!
Kürzlich war ich in Zürich im Orell Füssli (eine bekannte Buchhandlung) zu Besuch. Es ist besteht dann immer Gefahr, dass ich den Geldbeutel zu stark strapaziere. So auch diesmal. Nebst anderem kaufte ich den Bildband "Erlebnis Space Shuttle" von Tony Reichhardt. Beim Durchlesen fand ich den Erlebnisbericht eines Astronauten, der die Sterne aus dem Orbit der Endeavour gesehen hatte.
Mario Runco beschreibt seinen Weltraumspaziergang während der Mission STS-54 mit den folgenden Worten:
Zitat: |
"...dabei schaute ich in die Schwärze des Weltalls: Es war unendlich schwarz, Schwindel erregend schwarz, mir nur wenigen Sternen. [...] Zuerst schienen einige Sterne näher zu sein als andere, aber das war ja nicht möglich...Ich hatte das Gefühl, den Sternen entgegen zu fallen...Ich schloss meine Augen, öffnete sie wieder, und die Sterne rollten über meinen Kopf, wenn ich mich nach vorn beugte...
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Dazu muss man sich aber konkret bewusst machen, dass sich Runco in Erdnähe befand. Wie hoch sie damals waren, weiss ich aber nicht. Nehmen wie einmal 350 km über NN an. In dieser Höhe ist die Gravitationsfeldstärke noch nicht wesentlich abgeklungen. Gemäss Newtonscher Physik komme ich auf eine Gravitationsbeschleunigung von etwa 9.296 m/s^2.
Was kann ich nun daraus folgern? Gemäss meiner Hypothese ist die optische Erkennung der Sterne auch eine Funktion der lokalen Gravitationsfeldstärke. Je stärker das Feld am Beobachtungsort, um so grösser und intensiver strahlen die Sterne. Demzufolge müsste es weit weg von Massen - im interplanetarischen Raum und gegen den Rand des Sonnensystems - so gut wie keine Sterne zu beobachten geben. Auf dem Mond, als Himmelskörper geringer Masse, sollten nur noch wenige oder bereits keine Sterne von blossem Auge erkennbar sein. Mit störendem Gegenlicht oder dem Überblendungseffekt hat das insofern nichts zu tun, weil der Mond keine Atmosphäre besitzt und somit auf der Nachtseite zumindest Sterne erkennbar sein müssten.
Haben die Astronauten dort Sterne beobachtet? Ich weiss es z.Z. einfach noch nicht. Das eben müsste man empirisch gründlich erforschen ohne dass einem gleich Phantasterei vorgeworfen wird.
Wie wird diese obige Hypothese begründet?
Gemäss General Relativity sind bezüglich des Gravitationseinflusses zwei Interpretationen möglich. Die weniger vertraute geht davon aus, das sich im Gravitationsfeld nicht nur Uhren verlangsamen, sondern auch Längen kontrahieren. Lokal wird der Beobachter davon nichts merken; seine Normaluhr geht wie immer genau und auch sein Einheitsmaßstab ist exakt einen Meter lang. Der ferne Beobachter hingegen konstatiert ein Nachgehen der anderen Uhr als auch eine Verkürzung des Maßstabes in Bezug auf den seinigen.
Konsequenz daraus ist nun, dass mit einem kürzeren Maßstab die Sterne unweigerlich breiter und demzufolge "näher" erscheinen als zuvor. Sie wirken intensiver auf den Beobachter ein. Mit zunehmendem Abstand von der Zentralmasse nun wird der Maßstab wieder länger. Im flachen "Minkowski-Vakuum" hat er seine maximale Länge erreicht. Somit wirken die Sterne nun kleiner. Es kann sogar sein, dass sie von blossem Augen nicht länger erkennbar sind.
Soweit in Kürze meine zugrundeliegende Hypothese der "fehlenden Sterne".
Gr. zg _________________ Make everything as simple as possible, but not simpler! |
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Joachim
Anmeldedatum: 20.02.2006 Beiträge: 1714
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Verfasst am: 28.09.2007, 09:43 Titel: |
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zeitgenosse schrieb am 28.09.2007 03:08 Uhr:
Wie wird diese obige Hypothese begründet?
Gemäss General Relativity sind bezüglich des Gravitationseinflusses zwei Interpretationen möglich. Die weniger vertraute geht davon aus, das sich im Gravitationsfeld nicht nur Uhren verlangsamen, sondern auch Längen kontrahieren. Lokal wird der Beobachter davon nichts merken; seine Normaluhr geht wie immer genau und auch sein Einheitsmaßstab ist exakt einen Meter lang. Der ferne Beobachter hingegen konstatiert ein Nachgehen der anderen Uhr als auch eine Verkürzung des Maßstabes in Bezug auf den seinigen.
Konsequenz daraus ist nun, dass mit einem kürzeren Maßstab die Sterne unweigerlich breiter und demzufolge "näher" erscheinen als zuvor. Sie wirken intensiver auf den Beobachter ein.
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Nun, dieser Effekt lässt sich abschätzen:
Die Zeit vergeht im Potential einer kugelförmigen Masse um den Faktor (1-rs/r) langsamer. Dabei ist rs der Schwarzschildradius (9mm für die Erde) und r die Entfernung des Beobachters vom Mittelpunkt der Masse (genauer die Entfernung, an der er 2*pi*r für den Umfang feststellt). Bei einem Erdumfang von 40000km kommen wir auf r~6400km oder 6.400.000.000mm. Die Zahl rs/r ist also winzig. Ich denke kaum, dass man den daraus entstehenden Helligkeitsunterschied sehen kann.
Gruß,
Joachim
P.S.: Eine Längenkontraktion ist in der Schwarzschildmetrik vorhanden. Was ist denn deiner Meinung nach die vertrautere Interpretation? _________________ Relativitaetsprinzip.Info
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zeitgenosse
Anmeldedatum: 21.06.2006 Beiträge: 1811
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Verfasst am: 04.10.2007, 13:48 Titel: |
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Joachim schrieb am 28.09.2007 10:43 Uhr:
Was ist denn deiner Meinung nach die vertrautere Interpretation?
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Das ist deine eigene:
Während die Raumkoordinaten überall den gleichen Maßstab verwenden, wird der Zeitmaßstab in das Feld hinein immer länger, die vergehende Zeit langsamer.
In der von mir angeführten Interpretation der ART ist der Einheitsmaßstab variabel in dem Sinne, dass er eine Funktion des lokalen Gravitationspotentials und damit des metrischen Feldes ist. Diese These ist bereits am "Ehrenfest Paradoxon" begründbar. Ein tangentialer Maßstab auf einer rotierenden Scheibe erscheint in Bewegungsrichtung verkürzt. Offensichtlich ist die Kreisgeometrie in diesem Falle nichteuklidisch. Das lässt den Schluss zu, dass auch ein Gravitationsfeld (Aequivalenzprinzip) die Länge eines Maßstabes beeinflusst.
Das hat bestimmte Folgen. Nämlich, dass die Lichtgeschwindigkeit im Allgemeinen nicht länger konstant ist. Nur im Inertialsystem ist sie es selbstverständlich. Solches im Einklang mit Einstein, Born und Pauli, die diesen Sachverhalt an verschiedenen Stellen unterstreichen:
- Einstein A.: Über die spezielle und die allgemein Relativitätstheorie
- Born M.: Die Relativitätstheorie Einsteins
- Pauli W.: Relativitätstheorie
Ein Beobachter wird allerdings lokal noch immer C-Konstanz konstatieren. Ein äusserer Beobachter am Rand eines Potentialtrichters hingegen kommt zum Schluss, dass das Licht in der Potentialmulde mit < c propagiert. Somit hat alles wieder seine differentialgeometrische Ordnung.
Gr. zg _________________ Make everything as simple as possible, but not simpler! |
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Joachim
Anmeldedatum: 20.02.2006 Beiträge: 1714
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Verfasst am: 04.10.2007, 15:32 Titel: |
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zeitgenosse schrieb am 04.10.2007 13:48 Uhr:
Ein tangentialer Maßstab auf einer rotierenden Scheibe erscheint in Bewegungsrichtung verkürzt. Offensichtlich ist die Kreisgeometrie in diesem Falle nichteuklidisch. Das lässt den Schluss zu, dass auch ein Gravitationsfeld (Aequivalenzprinzip) die Länge eines Maßstabes beeinflusst.
Das hat bestimmte Folgen. Nämlich, dass die Lichtgeschwindigkeit im Allgemeinen nicht länger konstant ist. Nur im Inertialsystem ist sie es selbstverständlich. Solches im Einklang mit Einstein, Born und Pauli, die diesen Sachverhalt an verschiedenen Stellen unterstreichen:
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Ja, Zeitgenosse, das ist mir klar. Meine Frage ist, nach welcher Interpretation es nicht so ist, dass ein Zeitmaßstab vom Gravitationsfeld verkürzt wird.
Man muss (natürlich) unterscheiden zwischen der Metrik (Messkonvention) und den materiellen Maßstäben. Die materiellen Maßstäbe werden in einem Gravitationsfeld um den selben Faktor kürzer wie die Zeit langsamer. Das ist die ganz normale Interpretation der ART. Meine Frage war, ob du eine davon abweichende kennst. Denn du schriebst: "Die weniger vertraute [Interpretation] geht davon aus, das sich im Gravitationsfeld nicht nur Uhren verlangsamen, sondern auch Längen kontrahieren."
Was ist die andere, dir vertrautere Interpretation?
Gruß,
Joachim _________________ Relativitaetsprinzip.Info
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